Seite 7 Nr. 153
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Samstag, den 4. Juli 1SSK
cles AettAL8e»L^e*s
Sonntag. 5. Juli
k.oo Halenkonzer»
8.VV Zeiiangabe. Wellerberlchl
8.05 Gvmnaftik
8.25 „Vauer hör' zu!"
8.45 Lcudcvause 8.00 Evangelische Morgenfeier
9.30 Sendepause IO.ua Morgenfeier der HI.
10.Z0 ..Die Fra« aus dem Holm"
11.00 Kleine Mnsik 11.25 Job- Seb. Ba»
..Herr gebe nicht ins Gericht" 11.55 Schaltpause
12.30 ..Eine Botschaft der olympischen Komitees der Welt an Deutsch- lanl, zur XI. Olympiade"
12.39 Musik am Mittag
13.00 Klciues Kapitel der Zeit
13.15 Mnsik am Mittag (Fortsetzung!
13.50 „19 Minute» Erzengungsschlachi"
11.00 Kinderstnnde
11.45 ..Aus Lade« nud Werkstatt"
15.00 ..Das deutsche Lied"
15.30 ..Schorle - Morle"
16.30 ..Volk sendet sür Volk"
18.00 ..Ein Tal. ein Dichter, ein Held"
18.30 Zur Licdwoche des Stuttgarter Kreises des Schw. Sängerbundes — Funkbericht und Ausschnitte
19.00 „Vertraute Klänge grober Meister"
19.30 „Tnrneu und Sport — baden das Wort"
20.00 ..Aus der Fuukbimmelbabu"
21.30 Das Stuttgarter Streichauartett spielt
22.00 Zeitangabe. Nachrichten. Wetterund Sportbericht
22.30 Musikalisches Zwischenspiel 23.00 Tanzmusik
24.00 bis 2.00 Nachtmusik
5.45
5.55
6.20
6.30 8.00 8.05 8.10
8.30
9.30
9.45
10.00
10.30
11.30 12.00 13.00
13.15 14.00 15.00
15.15
Montag, 6. Juli
Choral — Zeitangabe, Wetterbericht. Bauernsunk Gymnastik I
Wiederholung der 2. Abendnachr. Friihkonzert Wanerstandsmeldnugen Wetterbericht Gymnastik II „Froher Klang zur Arbeitspause' „Wenn einer eiucn Garten, aber kein Auto hat . . .!"
Funkbericht von den Vorberei- tuugsarbeitcn zur Deutschland- Ausstellung 1936 Ein Märchcuspicl. frei n. Grimm Sendepause „Für dich. Bauer!"
Schlohkonzer» aus Hannover Zeitangabe. Wetterbericht. Nachr Schlobkonzcri tForsevungi „Was ihr weilt!"
Sendepause
„Wie kör, ne» wir Frauen zum j Tierschutz beitrage»'?" l
16.00 Musik am Nachmittag
17.30 „Sal, «ud Salincu"
18.00 „Fröhlicher Alltag!"
19.45 ..Deutschland baut aus"
20.00 Nachrichtendienst
20.10 . . . und es erklingen die alten Weise«"
21.00 Grobes Uuterhaltnnsskonzcrt 22.00 Zeitangabe, Nachtrichten, Wetter- und Sportbericht
22.30 Chorgesaug — Ausschnitte aus der Licdwoche des Stuttgarter Kreises des Schw. Sängerbundes
23.00 Abeudkonzcrt
24.00 bis 2.00 Konzert des Städtische» Orchesters Ulm
Dienstag, 7. Juli
5.45 Choral — Zeitangabe, Wetterbericht. Bauernsunk 5.55 Gymnastik I
6.20 Wiederholung der 2. Abendnachr.
6.30 Frühkonzert
8.00 Wasserstandsmeldnngen 8.05 Wetterbericht 8.10 Gymnastik II
8.30 Uutcrbaltungsmusik
9.30 Sendepause
10.00 Vorbereitungen zu den olymv. Srgelrvettkämpsen (Funkberichte)
10.30 Englisch siir die Unterstufe II.00 Sendepause
11.30 „Für dich. Bauerl'
12.00 Werkkonzert
13.00
13.15 14.00 15.00
15.15 16.00 17.45
18.00
18.25
18.30
19.00
19.45
20.00
20.10
22.00
22.30
22.45
24.00
Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten
Mittagskouzert „Was ihr wollt"
Sendepause
„Von Blume« und Tiere«"
Musik am Nachmittag
„Um die Erfiuduug des Tou-
films"
„Uns gefällt diele Welt" Schaltpause
Olmyviabossnunge« — Olympia» Vorbereitungen in aller Welt — Norwegen. Schweden, Fiuulaud Mnsik aus galanter Zeit Aus -er Vorbereitungsarbeit rnm HF.-Leistnugsabzeiche«: Gelände- ausuntzung"
Nachrichtendienst „Volk sendet für Volk' Zeitangabe, Nachrichten, Wetterund Sportbericht Lieder
Avcndkonzert
bis 2.00 Nachtkonzert
Mittwoch, 8. Juli
5.45 Choral, Zeitangabe, Wetterbericht, Bauernsunk 5.55 Gymnastik I
6.20 Wiederholung der 2. Abendnachr. 6.30 Frühkonzert 8.00 Wassersiandsmeldungen 8.05 Wetterbericht
8.10 Gymnastik II
8.30 Mukkalilche Frühstückspause
9.30 „Die letzten Vorbereitungen bei der Ankunft eiues jnnge« Erden bürgers"
9.46 Seudepause
10.00 Deutsche Volkstänze aus alle« Gaueu
10.30 Sendepause
11.30 „Sür dich. Bauer!"
12.00 Mittagskouzert
13.00 Zeitangabe, Wetterbericht. Nachrichten
13.15 Mittagskouzert (Fortsetzung)
14.00 „Allerlei von Zwei bis Drei"
15.15 „Allerlei Plaudereien"
15.30 Pimvk und Lokomotivführer 16.00 Mnsik am Nachmittag
17.45 „Das Wappen"
18.00 „Wirbel der Melodie«"
19.00 „Versichere dein Leben"
19.45 Aus dem Leben nuserer Abufra« 20.00 Nachrichtendienst
20.15 Stunde der junge« Nation 21.05 „Heinrich Lersch lebt im Liebe"
21.30 Bilder einer Ausstellung
22.30 Zeitangabe. Nachrichten, Wetter
und Sportbericht 22.30 Ans eigenen Werke«
23.15 Tanzniusik
24.00 bis 2.00 Nachtmusik
Ein Ehrenpreis für Stuttgart
Stuttgart. 2. Juli
Das Preisgeicht der Ausstellung „D i e -deutsche Gemeinde" hat der Stadt Stuttgart sür ihre Beteiligung an der Ausstellung „Tie deutsche Gemeinde" in Berlin den Ehrenpreis des Deutschen Äemeindetags zuerkannt. Tie Gemein- , nützige Berliner Ausstellungs-. Messe- und Fremdenverkehrs-G. m. b. H. hat der Stadtverwaltung Stuttgart hierzu ihre herzlichsten Glückwünsche und ihren Dank „für die außerordentlich eindrucksvollen Darstellun- gen" der Stadt Stuttgart auf der Ausstellung übermittelt.
Nr. -. Bernhard Faass-Kolrmadea r« Mre alt
Stuttgart. 2. Juli.
Der bekannte Erforscher und Präparator der versteinerten Tierwelt in den Oelschie-- fern des Oberamts Kirchheim Dr. h. c. Bernhard H a u f f in Holzmaden feiert am 4. Juli seinen 70. Geburtstag in voller geistiger Frische und Gesundheit. Wir wünschen dem verdienten Manne von Herzen Glück zu diesem wichtigen Tag und sprechen ihm für seine hervorragende Leistung für Wissenschaft und Volksbildung den herzlichsten Dank des schwäbischen Volkes aus.
Bernhard Hauff kommt von schwäbischen Pfarrern her. Er ist am 4. Juli 1866 in Hvlzmaden geboren. Sein Vater bemühte sich erst um die Herstellung von Schieferöl, dann
um die Gewinnung von Portland-Zement und hyoraulischem Kalk und schließlich auf Anregung seiner Frau, also der Mutter von Bernhard Hauff, um die Bergung und Präparation von Fossilien. Auf Anregung von Professor Oskar Fraas wurde der Sohn Bernhard Hauff an der Württ. Naturaliensammlung kurze Zeit in der Präparation von Versteinerungen ausgebildet. Dann suchte er seinen Weg selbst, arbeitete sich wissenschaftlich ein und entwickelte ein Verfahren zur Bergung, Freilegung und künstlerischer Zurichtung der Fundstücke, das als vorbildlich bezeichnet werden kann und das den Hansischen Werken alle Museen der Welt öffnete.
MtlsjeMtzung für -rutsche ZrMartsffrln
Anordnung Nr. 53 der Hauptvereinigung der deutschen Kartofselwirtschaft v. 29. Juni 1936
Auf Grund des 8 4 der Verordnung über den Zusammenschluß der Kartofselwirt- schast vom 18. April 1935 (RGBl. Seite 550) und des s 7, Absatz 3, Ziffer 13 der Satzung der Hauptvereinigung der deutschen Kartoffelwirtschaft v. 9. Mai 1935 (NNVBl. Seite 251) ordne ich mit Zustimmung des Neichsministers für Ernährung und Landwirtschaft folgendes an:
In Ergänzung der Anordnung Nr. 51 der Hauptvereinigung der deutschen Kartoffelwirtschaft werden für die deutsche Speise-
Frühkartoffeln folgende Erzeugerpreise festgesetzt:
für weiße.
rote, blaue
Sorten: jedoch nicht
Anlieferungs-
mindestens
mehr als
Tag
RM.
RM.
3. 7.1936
5.80
6.30
4. 7.1936
5.70
6.20
6. 7.1936
5.60
6.10
7. 7.1936
5.50
6.00
8. 7.1936
5.40
5.90
9. 7.1936
5.30
5.80
runde, gelbe Sorten:
jedoch nicht
AnlieferungS- mindestens mehr als
Tag
RM.
RM.
3. 7.1936
6.20
6.70
4. 7.1936
6.10
6.60
6. 7.1936
6.00
6.50
7. 7.1936
5.90
6.40
8. 7.1936
5.80
6.30
9. 7. 1936
5.70
6.20
lange.
gelbe Sorten
jedoch nicht
Anlieferungs-
mindestens
mehr als
Tag
RM.
RM.
3. 7.1936
6.60
7.10
4. 7.1936
6.50
7.00
6. 7.1936
6.40
6.90
7. 7. 1936
6.30
6.80
8. 7.1936
6.20
6.70
9. 7.1936
6.10
6.60
Im übrigen gelten die Bestimmungen der Anordnung Nr. 51.
Diese Anordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft.
Berlin, den 29. Juni 1936.
Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Kartoffelwirtschaft I. V.: gez. H ö P p n e r.
Bon Lramm und Wrrtz
Die herrliche Anlage in Wimbledon war am Mittwoch vollkommen überlaufen. Schon kurz nach Beginn des ersten Vorschlußrundenspieles zwischen Gottfried von Cramm und Bunny Austin war der Hauptplatz restlos ausverkauft. Wie wir nach dem glatten Dreisatzsieg über Crawsord nicht anders erwarten konnten, schlug unser Meister auch den Engländer Austin verhältnismäßig leicht 8:6, 6:3, 2:6, 6:3. Die Art. wie Gottfried von Cramm seine Gegner schlägt, hat ihm die allergrößten Sympathien eingebracht, so daß selbst ein großer Teil der Engländer mit seiner Meinung nicht zurück- hält und von Cramm zum aussichtsreichsten Titelanwärter für das Männereinzel macht. Selbst dann noch, als Fred Perry in einem ganz großen Kampf mit einer Glanzleistung den Amerikaner Donald Budge 5:7, 6:4. 6:3. 6:4 besiegt hatte! Von Cramm und Perry stehen also auch in diesem Jahr wieder im Endspiel. Es ist bemerkenswert, daß 1935 Perry mit einem Vorschlußrundensieg über Crawsord, und Cramm nach einem Sieg über Vudge ins Endspiel kamen
M MMlM Milk.
Roman von Helmut Lorenz.
71. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Am „Fürst Leopold" stürmt V 211 vorder. Lvre der Kreuzer noch Backbord hängt, wie tief sein Bng in der See liegt! Doch er fährt, nur vier Geschütze feuern noch; aber er wehrt sich, geht den Feind an, mit aller Macht!
„Ob Barnow noch lebt in dem Höllenhagel da drüben?", fährt es Günter durch den Kopf, „hier wird er sich entscheiden im Gottesgericht, unser Zweikampf um Erika! Wer wendet die Schlacht, Artillerie oder Torpedo? Wem gehört der Kampfpreis? Dir oder mir?"
Schon werden sie größer, die englischen Schiffe,. .. noch näher heran! Hinein in die blitzende Feuerwolke!
Julus Gröhn in der Artilleriezentrale des „Fürst Leopold" gibt die Befehle, die von oben kommen, mit der Stimme weiter; schon lange versagen die elektrischen Apparate. Auch das Licht ist ausgefallen; trübe brennen die Kerzen der Notbeleuchtung.
Heiß muß es oben zugehen! Kleiner wird der Abstand zum Feind, . . . acht Kilometer nur noch. Jetzt schlägt ein Donnersturm ins Schiff! Eine Todesfahrt -st es, . . . sie alle merken es da unten und sehen sich ^rnst an. Schlimmer kann es nicht kommen . . .
Und doch noch ein entsetzlicher Schlag ... sie taumeln zu Boden,... dunkel ist es um sie.
Julus rafft sich auf, auch seine Kameraden. Kein Kommando mehr von oben!
„Parole!", rufen sie durch den Schacht zum Artille- rlestand empor.
Keine. Antwort.
„Artilleriestand! Parole!", klingt es nochmals angstvoll. Keine Antwort.
Gasige Schwaden schweben hernieder,... die Leute reißen die Gasmasken vor das Gesicht.
Julus hastet die steile Stiege zum Leitstand empor; jeden Tritt kennt er hier, auch im Dunkel. Oft hat er es geübt, wenn ihn sein Herr oben, mit umgedrehter Mütze als Zeichen des Ausfalls, erwartete und scherzend zum selbständigen Handeln erzog: „Ich sage dir nichts, Julus, ich bin tot." — Das alles kommt ihm jetzt in den Sinn.
Die Sproßen der eisernen Leiter kleben beim Griff, . . . Blut! . . . Stöhnen aus dem Dunkel, . . . das sind die oberen Befehlsübermittler. Höher hinauf!
Riesenfäuste haben hier oben gewütet, alles zertrümmert, die Panzerkuppel abgehoben. Beim fahlen ALendlicht sieht sich Julus um. Dort liegen sie! Leutnant Niemeyer — zerfetzt, zerrissen.
Da! ... Ein Bordjakett mit drei Aermelstreifen:
2 Zch bin tot, ich sage dir nichts mehr!"
Zetzt steigt er auf, der wilde Schmerz. Julus beugt sich über den Panzerschacht, will Meldung machen nach Vorschrift. . . . endlich schallt es hinab:
„Der Erste Artillerieoffizier ist ausgefallen!"
Die unten verstehen nicht gleich den grausigen Ruf, und klagend klingt es nochmals:
„Mein Erster Artillerieoffizier ist tot.!"
Der wuchtig,. Stoß in den Feind ist gelungen, zersprengt die sperrende Kette englischer Geschwader, . . . der Gegner dreht ab, gibt Raum, sein Umfassungsplan ist vereitelt durch kühnen, geschlossenen Angriffsgeist und Opfermut. Frei ist der Weg zur deutschen Bucht. . .
Nur ab und zu noch leuchtet es im Nordosten auf durch die rasch fallenden Schatten der Nacht. Murrend
zieht das Schlachtgewitter ab. Südlicher Kurs liegt an. Der Nachtmarsch beginnt.
Sie alle auf dem „Eroßherzog" stehen noch unter dem Eindruck des gewaltigen Geschehens, atmen wieder frische Seeluft, der Wind weht die übermüdeten Augen blank. Gute Nachtgläser durchforschen sternenlose Dunkelheit nach feindlichen Torpedobooten.
Das schwerverwundete Schiff gleitet dahin, grausige Bilder stehen noch immer vor den Seelen der deutschen Seeleute. Bedrückend wirkt nach dem Lärm der Schlacht die Ruhe, das stille Weben der See.
„Nie und nimmer hätte ich unserer Flotte solche Schlagkraft zugetraut, Baron", sagt Kapitänleutnant Bergmann.
„So wie Ihnen wird es wohl vielen gehen, die gar nicht ahnen, wie gui unsere Flotte ist, die immer nur am Material herumnörgelten . . ." kam Ravenecks Antwort durch das Dunkel zurück, „dabei waren in der Schlacht fast dauernd die Verhältnisse für den Feind günstig . . ."
„In der Tat, seine taktische Stellung war glänzend, überlegen seine Geschwindigkeit, und trotzdem. . ."
„Niemals habe ich es anders erwartet. Bergmann niemals, und vor allem Tir' itz nicht!"
„Der Stoß in die feindliche Linie, wie kurz entschlossen, wie gewaltig und doch wie einfach und genial!"
„Alles Geniale ist einfach. Hätten wir nur immer zur See hiernach gehandelt. Ein Jammer ist es!"
„Sie sind ein Schwarzseher, Baron, immer wieder, auch heute nach dieser Schlacht!"
„Sie kam zu spät!", klang es zurück.
„Sie meinen für Tirpitz, weil er vor dem Erfolge gehen mußte?"
tForbietzung folgt.)
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