Seite 2 - Nr. 150 _ Nagolvcr TaqblattDer Eeiellfchafter" _Mittwoch 1. Juli 1S38

Ser Muer MdesellWrer zm Lode verurteil!

Das Gesetz gegen erpresserischen Kinderraub wirkt sich aus

Not geratene Bevölkerung bis jetzt durch die Engländer keinerlei Hilfe erhalten habe. Der- Handlungen über den Kampf der Araber in Palästina lehnten die Briten ab mit der Begründung, diese Angelegenheit gehe die Beduinen nichts an. Daraufhin wurden die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen.

Die Zusammenziehung bewaffneter Bedu­inen in Amman wird von fast allen Scheichs unterstützt. In der Hauptstadt Transjorda­niens und ihrer Umgebung stehen allein jetzt schon 21 OVO Mann marschbereit. In Amman traf außerdem ein Abgesandter der arabi­schen Streikleitung aus Jerusalem ein, um den Beduinenscherchs die Lage der Araber vorzutragen und ihre Unterstützung zu er­bitten. Von den britischen Militärbehörden wurden alle Maßnahmen getroffen, um den Uehertritt bewaffneter Beduinen nach Palä­stina verhindern zu können. Sämtliche Ueber- gänge über den Jordan, den Grenzfluß zwi­schen den beiden Ländern, wurden-- unter scharfe Bewachung gestellt. Tanks und Bom­benflugzeuge patrouillieren an der Grenze.

In Palästina selbst gehen die britischen Be­hörden mit um so gkößerer Energie gegen die Aufständischen vor. An einer großen Aktion, die der Säuberung der Berge um Nablus galt, nahmen etwa 2000 Mann teil, die in verschiedenen Gefechten mit den Frei­schärlern 63 Araber erschossen. Auch die Strafmaßnahmen gegen die Dörfer wurden verschärft. Außerdem wurde ein weiteres Husarenregiment aus Kairo nach Palästina in Marsch gesetzt. In der Nähe von Gaza wollten mehrere hundert Araber eine Ka­serne stürmen. Bombenflugzeuge gingen dar­aufhin zum Gegenangriff vor und verjagten mit ihren Maschinengewehrsalven die Araber. Auch in anderen Gegenden des Landes kam es zu lebhaften Schießereien. Ta die Araber immer neue Anschläge auf die Eisenbahn­linien unternahmen, verkehren auf den Hauptstrecken täglich nur drei Züge unter militärischer Bedeckung. Der gesamte Nachl- verkehr wurde eingestellt.

Die bisher öffentlich bekannt gewordenen Verluste der Araber während der militäri­schen Operationen im Gebirge belaufen sich auf 64 Tote.

Die Demolierungen an Häusern in Jaffa, die am Montag Planmäßig begonnen wor- den waren, wurden am Dienstag noch fort­gesetzt. Eine Großmühle, die das Eigentum der jüdischenPalestine Land Development Company" ist, ist in Brand gesteckt worden.

Der britische Oberkommissar besuchte am Montag das Konzentrationslager Sara- tand, wo er für die Schutzhäftlinge Erleich­terungen anordnete. Sie bestehen in einer Erhöhung der Bewegungsfreiheit, in der Er­laubnis zum Zeitungsbezug und die Eigen­beschäftigung. Einmal wöchentlich dürfen die Insassen künftig Besuche empfangen und Briefe schreiben, die allerdings der Zensur vorgelegt werden müssen.

NolksgrriAt an einem jüdischen Mörder

Eingeborene holten ihn aus dem Gefängnis heraus und schnitten ihm die Kehle durch Paris, 30. Juni.

InAinNif, 7V Kilometer von Bussaada in Algerien entfernt, haben Eingeborene einen Gefangenen den Händen der Polizei entris­sen und ihn gelyncht. Am 25. Juni war es zwischen dem jüdischen Gutsinspektor Attia und einem Eingeborenen wegen einer Ge­ländeausteilung zu einem Wortwechsel ge­kommen. Attia schoß aus den Eingeborenen, der schwer verletzt wurde und bald darauf starb, während der jüdische Mörder sich der Polizei stellte. Am Montag wurde Attia unter polizeilichem Gewahrsam an den Tatort ge­führt, wo ein Lokaltermin stattfinden sollte. 300 Eingeborene hatten davon erfahren und sich zusammengefunden. Sie entrissen den Gefangenen der Obhut der Gendarmen, schnitten ihm die Kehle durch und zogen sich darauf in ihre Hütten zurück. Es soll Ruhe herrschen. 350 Senegalschützen wurden jedoch von Aumille nach Äin Rif verlegt, um für jeden Fall bereitzustehen.

Algerische Menttage wird akut

Paris, 30. Juni

In Oran in Französisch-Nordafrika war es vor kurzem im Zusammenhang mit der Streikbewegung zu ernsten politischen Zusam­menstößen gekommen. Feuerkreuzler hatten dabei judenfeindliche Kundgebungen ver­anstaltet. WieHavas" meldet, ist' es am Montag dort erneut zu Ausschreitungen ge­kommen. Zwei Angestellte des Bürgermeister- omtes wurden von politischen Gegnern an­gegriffen, wobei der eine von ihnen durch Messerstiche in den Rücken lebensgefährlich verletzt wurde. Im Anschluß daran kam es zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen größeren Gruppen Politischer Gegner. Beim Eingreifen der Polizei sielen auch Schüsse. Ein Kundgeber wurde getötet. Der Präfekt hat selbst die Polizeigewält übernommen

Putschgerüchte tu Spanten

Madrid, 30. Juni.

Die spanischen Minister befaßten sich in ihrer Sitzung am Montag mit der in den letzten 24 Stunden in Madrid herrschenden, durch Putschgerüchte verursachten allgemei­nen Unruhe und stellten fest, daß die Regie­rung über genügend bewaffnete Macht ver­

füge, um einen Aufstand jederzeit nieder­zuschlagen. Es verlautet, daß die Putsch­gerüchte mit militärischen Kreisen in Ver­bindung zu bringen sind. Insbesondere wird der als regierungsfeindlich bekannte spa­nische Militärverband als Gefahrenherd be­zeichnet. Diese Annahme scheint durch die Verhaftung von drei aktiven Offizieren be- stätigt zu werden, die auf einer Landstraße bei Madrid von der Polizei angehalten wur­den. Unter ihnen befindet sich Oberstleutnant Fernande; Mulero, der frühere Chef der Luftwaffe. Tie verstärkte Polizeiaufsicht in Madrid erstreckt sich auch auf die Häuser des anarcho - syndikalistischen Gewerkschaftsver- bandes CNT.

In einem Dorf beiLaCoruna entspann sich gelegentlich einer Kampfveranstaltung eine regelrechte Straßenschlacht zwischen den Teilnehmern aus zwei verschiedenen Dörfern, wobei sich die feindlichenNachbarn" mit Messern und anderen Waffen angriffen. Eine Person wurde getötet, acht trugen schwere Verletzungen davon.

Berlin, 30. Juni

Berlin, 30. Juni

Am Dienstag nachmittag schlug ein Blitz in das in Saarow gelegene Besitztum des Boxers Max Schmeling ein. Schmeling und seine Frau saßen bei Tisch, als ein furchtbarer Schlag erfolgte und das ganze Zimmer hell aufleuchtete. Der Blitz zündete und das rohrgedeckte Dach stand im Nu in Flammen. Die Wehren aus Saarow, Für- stenwalde und der Umgegend konnten den Dachstuhl und das obere Geschoß nicht mehr retten. Das Haus, das im Stil eines west­fälischen Bauernhauses gehalten ist. beher­bergte in dem oberen Stockwerk die Schlaf­zimmer und die Gästezimmer. Dort wurde vom Feuer alles vernichtet.

Telegramm Nr. Frirks M Slettmg des Sauers Schmidt

Berlin, 30. Juni

Reichsmknister Dr. Frick hat an die Shamrock-Grube folgendes Telegramm ge­richtet:

Ich beglückwünsche Sie zu der Rettung des Hauers Schrkndt dank der mannhaften Haltung des Geretteten und seiner Retter.

Dr. Frick,

Reichs- und Preußischer Minister des Innern."

Sauer Schmidt und leiue Familie kriegt eine KdF-Aeife geschenkt

Ter Reichsleiter der Deutschen Arbeits­front, Dr. Ley, hat an den Hauer Schmidt unmittelbar nach dessen Rettung folgendes Telegramm gesandt:

Hauer Schmidt, Krankenhaus Bergmanns­heim Bochum!

Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer groß­artigen Errettung und übermittle Ihnen und Ihrer ganzen Familie eine Kraft-durch- Freude-Fahrt nach Wunsch zu Lande oder zu Wasser. Dr. Robert Leh.

178 Stunden

800 Meter tief eingeschlossen

Wie Hauer Schmidt gerettet wurde

Ein Gefängnis voll Bequemlichkeit

Herne, 30. Juni.

Der seit vorigen Montag verschüttete Hauer Schmidt wurde am Montag um 17.10 Uhr wohlbehalten geborgen. Er wurde über Tage von Frau und Mutter beglückt empfangen und dann zur Beobachtung seines Gesundheitszustandes in das Krankenhaus Bergmannsheil in Bochum gebracht.

Fast 9 Tage und 8 Nächte, genau 178 Stunden, ist Hauer Schmidt bis zu seiner Rettung fast 800 Meter tief unten im Schacht von der Welt abgeschnitten gewesen. Das Zubruch gehen einer Strecke versperrte Schmidt, der allein in einem Querschlag auf der 7. Sohle der Zeche Schamrock I/II ar­beitete, den Weg aus der Grube. Seit Frei­tag hatte man Verbindung mit dem Emge- schlosfenen. Ein Rohr wurde durch das Ge­stein getrieben, das ihm Luft und Nahrung zuführte. Schwierig und mühevoll war das Rettungswerk, erschwert noch durch die starke Hitze an dieser Stelle des Schachtes. Mit großer Vorsicht mußten die Rettungsmann­schaften zu Werke gehen. Die Schuttmassen mußten weggeräumt werden. Die Gruben­baue mußten abgestützt werden, sollte nicht Nachbrechen des Gesteins das Leben des Ver­schütteten und seiner Retter in Gefahr bringen.

In vier Schichten unter Leitung des Be­triebsführers und der Bergbehörde arbeiteten die Retter. Von zwei Seiten war man zuletzt bemüht, zu dem Eingeschlofsenen vorzudringen. Außerdem wurde seit Freitag in den Boden von untenher ein Loch gebohrt, durch das man schließlich mit einem weiten Rohr den Verschütteten zu bergen hoffte. Derweilen ließ es sich der Hauer Schmidt so wohl gehen, wie es in dieser Lage möglich war. In bester Laune unterhielt er sich mit den Rettungsmannschaf­ten. Der Raum, in dem er sich über eine Woche zwangsweise aufhalten mußte, umfaßt rund 40 Quadratmeter. Auch seine Lieblings­nahrung, Speckpfannkuchen, konnte er sich zu Gemüte führen. Mehrere Grubenlampen versorgten ihn mit Licht. Als Fußballfreund und Brieftaubenliebhaber erhielt er die ent-

Köln, 30. Juni.

Die erpresserische Entführung des Sohnes eines Bonner Kaufmannes, die in der Oef- fentlichkeit große Erregung ausgelöst hatte, fand am Dienstag ihre Sühne. Das Bon­ner Schwurgericht verurteilte den Angeklag­ten Giese wegen Vergehens gegen 8 239 a des Strafgesetzbuches zum Tode unter Aber­kennung der bürgerlichen Ehrenrechte.

Giese hatte am 16. Juni durch die Entfüh­rung des 12jährigen Sohnes eines Bonner Kaufmannes die gesamte deutsche Oesfent- lichkeit in große Erregung versetzt. Der Po­lizei gelang es. den Täter noch am selben Tage zu fassen. Wenige Tage später erließ die Reichsregierung bekanntlich in Anbetracht der Entwicklung, die derartige verbrecherische Neigungen in anderen Staaten genommen haben, ein Gesetz mit rückwirkender Kraft vom 1. Juni an, das als 8 239a in das Strafgesetzbuch eingefügt wurde und be­stimmt: Wer in erpresserischer Absicht ein fremdes Kind durch List oder Gewalt ent­führt, oder sonst seiner Freiheit beraubt, wird mit dem Tode bestraft.

Der Tatbestand ist folgender: Der Direktor der Oberrealschule in Bonn erhielt am 16. Juni einen telephonischen Anruf, in dem er gebeten wurde, den 12jährigen Sohn eines Bonner Kaufmannes nach Hause zu schicken, da dessen Vater bei einem Kraftwagenunfall verletzt worden sei. Die Mutter erwarte ihn an der Endhaltestelle der Straßenbahn. Hier empfing den Jungen ein unbekannter Mann und setzte ihn in einen Kraftwagen unter der Vorspiegelung, ihn zum Vater ins Kranken­haus fahren zu wollen. An einer entlegenen Stelle hielt der Verbrecher an, fesselte den Jun­gen an einen Baum und verklebte ihm den Mund mit Leukoplast und Isolierband derart, daß nur die Nasenlöcher frei blieben. Dann ließ Giese dem Bater des Kindes durch zwei Jungen einen Brief zugehen, in dem er ein Lösegeld von 1800 Mark forderte. Er drohte darin, im Falle der Nichtbezahlung, den Jun­gen zu ertränken.

Der Vater wandte sich nun trotz der Drohungen des Verbrechers vernünftiger­weise sofort an die Kriminalpolizei, die um­gehend die erforderlichen Maßnahmen trat und die Stadtausgänge sowie die Umgebung des Hauses des Erpreßten bewachen ließ. Am Nachmittag erschien ein von Giese beauf­tragter Junge, der die geforderte Summe im Geschäft des Kaufmanns abholte. Man iolgte ihm und kam so auf die Spur des Täters.

sprechenden Zeitungen. Sogar eine telepho­nische Verbindung zwischen dem Eingeschlos­senen und der Außenwelt wurde hergestellt - Unterhaltungen mit seiner Frau und der Be­triebsführung gaben ihm neuen Lebensmut und die Kraft zum Ausharren. Unterdessen ging das Rettnngswerk unermüdlich und mit Bedacht weiter, bis es nun endlich gelungen ist. Eine Tat bergmännischer Kameradschaft ist vollbracht!

Württemberg

Stuttgart, 30. Juni. (Abhaltung einer außerordentlichen Reife- Prüfungim Herbst 1936.) Nach einer Bekanntmachung der Ministerialabteilung für die höheren Schulen wird für Schüler und Nichtschüler, die im Frühjahr d. I. ohne Erfolg an der Reifeprüfung teilgenommen haben, in der zweiten Hälfte des Septembers eine außerordentliche Reifeprüfung abgehar- ten werden. Zugelassen werden können auch solche Nichtschüler, die die Reifeprüfung zum erstenmal machen wollen; doch müssen hier­für besondere Gründe vorliegen. Meldungen zu der Prüfung sind bis 15. Juli d. I. der Ministerialabteilung für die höheren Schu­len in Stuttgart, Königstraße 4411, vorzu­legen.

Sonderkurse der Srtsgruvvenleiter

Eine Schulungswoche in Heidenheim Stuttgart, 30. Juni.

Die neuen organisatorischen Maßnahmen innerhalb der NSDAP, stellen den Orts­gruppenleiter noch mehr als bisher in den Mittelpunkt des politischen Lebens seiner Ge­meinde. Er ist als Hoheitsträger der Be­wegung einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Exponent der nationalsozialistischen Weltanschauung, da er in ständigem Per­sönlichem Verkehr mit den Volksgenossen ist. Immer wieder muß darauf hingewiesen wer­den, daß für die Zukunft des Nationalsozia­lismus entscheidend ist, wie die führenden Parteigenossen, vor allem die Hoheitsträger, diesen Nationalsozialismus Vorleben.

Diese Ausrichtung des Ortsgruppenleiters und des Stützpunktleiters macht eine ein­heitliche Ausrichtung nach nationalsozialisti­schen Grundsätzen notwendig. Nur ein Teil der Hoheitsträger konnte bisher an den Schulungskursen der Partei teilnehmen. Da­her war es notwendig, alle übrigen in Son­derkursen zu erfassen. Nachdem die Kreis­leiter in Crösfinsee ihre Ausrichtung erfahren haben, werden im Gau Württemberg-Hohen- zollern diejenigen Ortsgruppen- und Stütz-

Als dieser bemerkte, daß man ihn verfolgte, suchte er zu fliehen und gab diesen Versuch auch noch nicht auf. als einer der Kriminal­beamten einen Schreckschuß abgab. Erst nach einer aufregenden Verfolgung durch ein Warenhaus gelang es mit Hilfe eines mutigen Fußgängers ihn zu stellen. Ein Schlag über den Kopf machte ihn kampfun- fähig. Er leugnete zunächst seine Tat und gab einen falschen Namen an. Dann aber legte er ein umfassendes Geständnis ab.

Bei der Verhandlung erinnerte der Vor­sitzende, Landgerichtsrat Conradts. an den Fall Seefeld. Hier habe die Anklage auf Mord gelautet, io daß die bestehenden Gesetze genügt hätten, dem Rechtsempfinden Rechnung zu tragen. Nach den bisherigen strafgesetzlichen Bestimmungen habe aut Km- desentführung Gefängnis bis höchstens fünf Jahre, bei mildernden Umständen sogar nur Geldstrafe gestanden. Das genüge für unser Rechtsempfinden nicht. Wir müßten der Reichsregierung daher dankbar sein, daß sie nunmehr zum Schutz der deutschen Familie eingegriffen habe.

Anschließend wurden die Personalien des Angeklagten festgestellt. Dieser kam bereits mit 18 Jahren zum erstenmal mit dem Strafgesetz in Konflikt. Er entführte zwei Kinder in er­presserischer Absicht und erhielt dafür zwei Jahre Gefängnis. Nach Ansicht des Gerichtes ist diese Tat nicht auf jugendlichen Leichtsinn, sondern auf eine verbrecherische Neigung des Angeklagten zurückzuführen. Der Angeklagte hat längere Strafen wegen Diebstahls, Unter­schlagung, Falschmünzerei und Verrat militä­rischer Geheimnisse verbüßt. Nach der Feststel­lung der Personalien wandte sich die Verneh­mung der zuerst geschilderten Straftat zu. Der Angeklagte gab den Tatbestand zu.

Die Beweisaufnahme brachte nichts wesent­lich Neues. Ein medizinischer Sachverständiger erklärte, der Angeklagte sei ein ausgesprochen asozialer und krimineller Charakter und für seine Tat voll verantwortlich. Den Antrag des Verteidigers, das Gutachten eines Psychiaters einzuholen, ob nicht doch tz 51 gegeben sei, lehnte das Gericht ab und verurteilte den An­geklagten dann entsprechend dem Antrag des Staatsanwaltes unter Aberkennung der bür­gerlichen Ehrenrechte zum Tode und zur Tra­gung der Gerichtskosten.

In der Urteilsbegründung heißt es, das Ge­richt verneine die Frage, ob der Angeklagte nicht voll für seine Tat verantwortlich zu machen sei. Der Angeklagte sei nicht nur wert­los, sondern auch gefährlich für RoU und Staat.

j Punktleiter, die noch keine Parteischule be- ! sucht haben, im Juli auf eine Woche zusam­mengenommen und im NSV.-Lager Heiden­heim gemeinsam ausgerichtet. Die führenden Parteigenossen des Gaues, die Gauleiter, der stellt). Gauleiter, eine Reihe von Gau amts- leitern und andere führende Männer der Be- wegung werden nicht nur Vorträge halten, sondern auch im Gedankenaustausch mit den Parteigenossen wertvolle Anregungen für die eigene Aufbauarbeit sammeln.

Drei Brande durch Blitzschlag

Auf -em Felde vom Blitz erschlagen Stuttgart, 30. Juni.

Bei dem über den Uebersberg bei Unter­hausen, OA. Reutlingen, hereinbrechenden Gewitter wurde die Ehefrau des Jakob Bley von Unterhausen, die auf dem Felde beschäftigt war, vom Blitz erschlagen. Ihre beiden Kinder, die ein Stück voraus­liefen, kamen mit dem Schrecken davon.

In Kupfer bei Schwäb.-Hall schlug während des heftigen Gewitters ein Blitz in die Scheuer des Bauern Ernst Wie­land. Innerhalb einer halben Stunde war die Scheuer, in der sich schon die neuen Heu­vorräte befanden, vollständig niederge­brannt. Das Vieh konnte glücklicherweise gerettet werden.

In Hengstfeld, OA. Gerabronn, schlug der Blitz in die Scheuer des Landwirts Michael Kleider und zündete. Scheuer samt Inhalt fielen den Flammen zum Opfer. Das angebaute Wohnhaus, mit Ausnahme des Giebels, der abgebrannt ist. konnte durch das Eingreifen der Feuerwehr gerettet werden.

In Ochfenyauzen. r^A. Giberach. ging am Montag ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Der Blitz schlug in das Öekononnegebäude des Anton Thomaschen Erbhofes. Im Nu war das Gebäude in ein Rauch- und Flammen- meer gehüllt. Die Feuerwehr wurde alar­miert und war auch sofort auf der Brand­stelle. um tatkräftig einzugreifen. Es gelang dem Löschzug und der übrigen Feuerwehr, das Feuer auf feinen Herd zu beschränken.

Wahrend des Sarfenspiels Morden

Bad Mergentheim, 30. Juni. Während des Abendkonzerts am Sonntag im Kurpark ereignete sich ein sehr bedauerlicher und für alle Teilnehmer aufregender Vorfall. Kam­mermusiker Franz Lehrer, der als Mit­glied des Kurorchesters und Harfenkünstler sehr geschätzt war, hatte programmgemäß zwei Soli zu spielen. Die vielen Besucher des