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Nagolder TagLlatt »Der Gesellschafter"
Samstag, den 29. Juni 1937»
Straßenverklmf nur für Arbeit^ HMafjungSisie genehmigt
Berlin, 28. Juni.
Der Reichs- und preußische Minister des Innern läßt Mitteilen: „Es ist wiederholt festgestellt worden, daß die Lose der Lotterie des RS. - Frontkämpferbundes (Stahlhelm) E. V. und der Lotterie des Reichslustschutzbundes E. V. auf Straßen und Plätzen und von Haus zu Haus zum Verkauf angeboten werden. Diese Art des Losvertriebes widerspricht der von dem Reichs- und preußischen Minister des Innern den beiden genannten Vereinen erteilten Lotteriegenehmigung und ist daher unzulässig. Der Losverkaus auf Straßen und Plätzen und von Haus zu Haus ist ausschließlich der Arbeitsbeschaffungslotterie -er NSDAP, genehmigt."
SrttndlMnbe Neugestaltung des Studiums der Landwirtschaft
Berlin, 28. Juni.
Auf dem z. Zt. in G o s l a r stcittfiudendeu Neichstreffen der deutschen Diplomlandwirte, an dem auch Reichsführer der SS. Himmler teilnimmt, hat Reichsminister Rust die neue Studrenordnung für das künftige landwirtschaftliche Studium verkündet. Es handelt sich hier nicht um bloße Verschiebungen in der Bedeutung einzelner Fachgebiete, sondern uni die Grundlegung des künftigen Lehrgebäudes auf der Grundlage nationalsozialistischer Weltanschauung. Mit der Neuregelung ist die Landwirtschaftswissenschaft aus der Gewerbe- und Erwerbsatmosphäre herausgenommen und in eine politische Auffassung hineingefügt worden, die ihre Aufgabe darin sieht, wie der deutsche Lebensraum am besten genutzt wird, um unserem Volk die Gesunderhaltung und das Bauerntum zu gewährleisten. Es gilt nicht meh? wie bisher nur wirtschaftliche Fähigkeiten zu entwickeln, sondern durch ein verbreitertes Studium einen neuen Menschen zu erziehen, der eine stärkere Bindung und Verantwortlichkeit gegenüber dem Volksganzen besitzt. Grund- sützlich neu ist hinzugekommen, daß nur der die Prüfung ablegen kann, der bauernfähig im Sinne des Reichserbhofgesetzes ist.
Reichs- und Gauleiter grüßen den Führer und seinen Stellvertreter
München, 28. Juni.
Don der Gauleitertagung im Münchener Rathaus wurden folgende Drahtungen abgesandt: „An den Führer Adolf Hitler, Berlin. Tie im Münchener Rathaus versammelten Reichs- und Gauleiter grüßen ihren Führer in Liebe und Verehrung. Sieg-Heil! Dr. Robert Ley, Reichsorganisationsleiter." „An den Stellvertreter des Führers, Reichs- minister Rudolf Heß, zur Zeit Hochenlychen. Ihnen, verehrter Pg. Rudolf Heß, wünschen die im Münchener Rathaus versammelten Reichs- und Gauleiter beste Erholung und lassen Ihnen durch mich herzlichste Grüße übermitteln. Heil Hitler! Dr. Robert Ley, Reichsorganisationsleiter."
Sie ersten Aushebungen zum Arbeitsdienst
Berlin, 28. Juni.
Die allgemeine Musterung für den Arbeits- dienst, also die des Jahrganges 1915,, wird bis zum August im Zusammenwirken mit der ^ Musterung für die Wehrmacht durchgeführt.
Die Aushebung erfolgt durch die Melde- ' ämter des Arbeitsdienstes Die Einberufung ' zum Arbeitsdienst erfolgt für die erste Hälfte des Jahrganges zum 1. Oktober 1935, für die zweite Hälfte zum 1. April 1936. Die Einberufung richtet sich nicht nach dem Monat der Geburt. Wer vom Arbeitsdienst nicht . befreit wird, erhält die Einberufung zu einer ' bestimmten Arbeitsdienstabteilung.
Mische Metzgereien geschlossen
^ bk. Vrilon, 28. Juni.
; Bei einer Revision sämtlicher jüdischer c Metzgereien im westfälischen Kreise Brilon z wurden ganz unglaubliche Zustände aufge- r deckt. In Obermarsberg erhielt eine » Hausfrau in einer jüdischen Metzgerei ein - Stück Fleisch,das ganz mitMa- den bedeckt war. Unter dem Messer der k Schneidemaschine lag eine fingerdicke ^ Schmierschicht. Ueberall wurden schmie- ^ rige Fußböden, schmutzige Messer und Beile > usw. festgestellt. Im Betrieb des Juden ' Eichengrün zu Bredelar war an der Ein- ! H gangstüre das Fliegendrahtnetz durch ein i Spinngewebe ersetzt. Unter den zum Ver- kauf bestimmten Fleischwaren war ein , 1 zweieinhalb Pfund schweres z Stück, das über und über mit e, Maden bedeckt war. Zwei Betriebe ! ^ wurden sofort auf polizeiliche Veranlassung
n „ geschloffen.
fj Und die Moral von der Geschicht: Haus. H flauen kauft bei Juden nicht!
? Schweres Autounglück ln Pommern
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Altdamm, 27. Juni.
Auf der Straße nach Gollnow, in der Nähe von Altdamm, fuhr am Donnerstagnachmittag ein mit vier Personen besetz, ter Kraftwagen gegen einen Baum und
wurde v o s7st ä n ^i g zertrümmert. Sämtliche Insassen erlitten mehr oder we- Niger schwere Verletzungen, denen einer der Verunglückten bald darauf erlag. Tie Ursache des Unfalls kon. "»L nicht sestge- stellt werden.
Goethe-Medaille für Berlagsbuchhündlor Meiner
Berlin, 28. Juni.
Der Führer und Reichskanzler hat durch Urkunde vom 27. Juni 1935 dem Verlagsbuchhändler Hofrat Dr. Emil Arthur Meiner in Leipzig anläßlich seines 70. Geburtstages am 28. ds. Mts. in An- erkennung seiner Verdienste als Verlags- buchhändler die von dem Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg gestiftete Goethe- Mcdaille für Wissenschaft und Kunst der- liehen
Württemberg Der Erdbeben-Schade» im Oberland
Kreis Riedlingen besonders schwer heimgesucht — Auch Personen kamen zu Schaden Stuttgart, 28. Juni.
Erst jetzt läßt sich übersehen, welch betracht- lichen Schaden das Erdbeben am Donnerstagabend insbesondere im Oberland verursacht hat. Wir berichteten gestern schon, daß sowohl in Kappel bei Buchau, als auch in Kan- zach bei Riedlingen der Kirchturm einstürzte und die Kirche sehr schwer beschädigte.
Weiter wird nun aus Riedlingen berichtet, daß die dortige Bahnhofstraße einBildder Verwüstung bietet. Auch hier waren in großer Zahl die Kamine eingestürzt, Teile von Dächern abgedeckt und die Zimmerdecken, besonders in den höheren Stockwerken, zerrissen. Aus den Dörfern des Bezirks sind Meldungen eingelaufen, nach denen in manchen Ortschaften kein Haus unbeschädigt geblieben ist. Besonders schwer haben die Kirchen unter dem Erdstoß gelitten. In Offingen fiel die Decke in der Ortskapelle herunter. Auch in Saulgau und in Mengen richtete das Erdbeben bedeutenden Gebäudeschaden, vor allem durch Kamineinstürze, an. Besonders stark wirkte sich der Erdstoß im Hohenzolleri- schen aus. In Bilfingen schwankte der Kirchturm so stark, daß man jeden Augenblick befürchtete, er werde einstürzen. Der Stuck von der Decke bedeckte den ganzen Fußboden der Kirche. Am meisten hat in der Gegend von Sigmaringen das Schloß und die Kirche in Scheer a. D. gelitten. In' dem der Familie Thurn und Taxis gehörigen Schloß mußten die Wohnungen von 3 Familien geräumt werden, da im Mauerwerk biszulOZentimeter breite Risse entstanden sind und die Giebelwand sich teilweise vom Gebäude gelöst hat. Die Kirche, die voll Mauerschutt liegt, mußte gesperrt werden. Auch die Umfassungsmauer des Schloß- und Kirchberges wurde z. T. eingedrückt.
Aus einigen Ortschaften Oberschwabens wird gemeldet, daß Personen zu Schaden gekommen sind. Ein Einwohner von Binzwangen im Bezirk Riedlingen, der auf einem Heuwagen ins Dorf fuhr, sprang im ersten Schreck vom Wagen und brach dabei den Fuß. Im Federseegebiet, das, wie bereits gemeldet, besonders hart betroffen worden war, bemächtigte sich in Buchau der Bevölkerung eine Panik. Ein junger Mann sprang aus dem Fenster und brach dabei den linken Arm. In Kanzach wurde durch herabfallende Steine eine Frau am Kopf und in Oggelshausen ein Mann an der Hand verletzt. In Saulgau wurden 2 kleine Kinder, die sich in einem Hofraum befanden, durch die von einem Kamin herabstürzenden Steine getroffen und schwer verletzt.
In Großeng st ingen OA. Reutlingen entstand eine richtige Panik. Beim zweiten Erdstoß, der etwa eine Sekunde nach dem ersten erfolgte, stürzte die Scheuer des Siebmachers Saur in sich zusammen. Die Anwohner waren in furchtbarer Aufregung und flüchteten aus den Wohnungen. Insgesamt sind etwa 2 0 Kamine singest ü r z t. Das Wohnhaus des Waldmeisters a. D. Freudigmann mußte von der euerwehr mit Balken gestützt werden, da insturzgefahr bestand. Im Inneren dieses Wohnhauses bekamen die Wände handbreite Riffe, der Mörtel löste sich und ganze Steinschichten brachen von der Decke. Der Schaden ist sehr groß.
Der amtliche Bericht der würkk. Erdbebenwarten
Die Erdbebenwarte Stuttgart teilt mit: Am Donnerstagabend 18 Uhr 29 Minuten wurde von den württ. Erdbebenwarten Stuttgart, Meßstetten und Ravensburg ein sehr starkes Nahbeben ausgezeichnet. Die Erschütterungen waren so stark, daß in allen 3 Warten bei einem Teil der Instrumente die Schreibarme und teilweise sogar das Uebertragungsgestänge abgeworfen worden sind. Da die Aufzeichnungen auf diese Weise nicht ganz vollständig sind, läßt sich im Augenblick die genaue Lage des Herdes noch nicht feststellen. Mit Sicherheit läßt sich vorläufig nur sagen, daß der Herd in Südwestdeutschland liegt, und zwar vermutlich entweder im Gebiet der Schwäbischen Alb oder in der Gegend des Bodensees. Die genaue Ermittlung der Herdlage ist erst später möglich, wenn die Auf- Zeichnungen aller umliegenden Erdbebenwarten verarbeitet sind.
Nachbeben am Freikagmorgen
Von der Württ. Erdbebenwarte wird uns mitgeteilt:
Am Freitagmorgen 1V Uhr 9 Minuten 40 Sekunden wurde an den württ. Erdbebenwarten Stuttgart, Meßstetten und Ravensburg ein weiteres Nachbeben ausgezeichnet, das aber nicht so kräftig war wie das am Donnerstagabend. In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag 1 Uhr 21 Minuten und am Freitagmorgen 10 Uhr 16 Minuten wurden außerdem noch zwei schwache Stöße ausgezeichnet.
SebüudefOaden in Karlsruhe
Karlsruhe, 28. Juni. Bei dem Erdbeben am Donnerstag sind im Stadtgebiet verschiedentlich Gebäudeschäden entstanden. So fiel vom Dach des Pfarrhauses St. Bernhard ein zwei bis drei Meter großes und etwa zwei Zentner schweres Steinkreuz auf den Weg. An mehreren Stellen stürzten Schornsteine ein und beschädigten die Dächer der betroffenen Häuser. In einem Hof wurde durch herabstürzende Steine ein Schuppen zertrümmert.
Der Reichsjugendführer am 1.3uli in Stuttgart
Große Tagung der süddeutschen Hitlerjugend- Führer
Stuttgart, 28. Juni.
Im ganzen Reich wird die Führerschaft der Hitler-Jugend bis zum Bannführer in großen Führertagungen der Obergebiete zusammengerufen. Daß die Tagung des Obergebiets Süd, d. h. der Gebiets- und Bannführer aller südd. Gebiete in das Gebiet Württemberg, nach Stuttgart verlegt wurde, ist eine besondere Ehre für die schwäbische Hitler-Jugend. Zugleich ist diese Führertagung am 1. Juli der machtvolle Abschluß des Kampfmonats Juni der schwäbischen Hitler-Jugend. Die Tagung steht im Zeichen der Anwesenheit des Re i ch s- jugendführers Baldur von Schirach. Mit ihm kommt sein Stellvertreter, Stabsführer Hartman n-L auterbacher und die Abteilungsleiter der Reichsjugendführung.
Die Tagung beginnt um 9 Uhr im Haus des Deutschtums, wo der Reichsjugendführer zu der südd. Hitler-Jugend-Führerschaft sprechen wird. Die Zusammenkunft der Führerschaft im Hlms des Deutschtums wird gegen 16 Uhr beendet sein. Im Hof des Neuen Schlosses nimmt um 19.30 Uhr der Reichsjugendführer den großen Standort- Appell der gesamten Stuttgarter Hitlerjugend ab. Baldur von Schirach wird bei diesem Appell zu seinen Kameraden sprechen. Der Abend des Montag vereint die Führer zu einer kulturellen Feierstunde im Kleinen Haus des Staatstheaters. Schon seit Wochen wird dieser kulturelle Abend mit Sorgfalt vorbereitet. In der Vertonung von Wolfgang Lebrecht gelangen die Anackerchöre und das Werk Baldur von Schirachs „Die Fahne der Verfolgten" zur Aufführung. Auch das Sprechchorspiel der Ulmer Hitler-Jugend „Gott, gut Recht und Reich" wird von der süddeutschen Hitler-Jugend-Führerschaft seine Stuttgarter Erstaufführung erleben.
Diese bedeutungsvolle Führertagung mit dem Reichsjugendführer wird dem politischen Willen der nationalsozialistischen Jugend klaren und unverfälschten Aus- druck geben, zugleich bekräftigt sie den Erfolg, den die schwäbische Hitler-Jugend in ihrem Kampfmonat Juni sich errungen hat.
Die gesamte schwäbische Hitler-Jugend und darüber hinaus alle Nationalsozialisten entbieten dem Reichsjugendführer, dem Stabsführer und der süddeutschen Hitler-Jugendführerschaft einen herzlichen Willkomm!
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Abschluß des Kampfmonats Juni der HI.
Einen ganzen Monat lang haben Tausende schwäbischer Jungen und Mädels in täglichem Dienst und leidenschaftlichem politischen Bekennen ein großes Stück Boden erkämpft und sind einen weiten Schritt näher ihrem Ziel gekommen. In dem kleinsten Standort lebt ein echter Kampfgeist für eine große Idee, und dieser Wille findet seinen greifbaren Ausdruck in einer Kampfparole, die in dem großen Gebiets staffellauf von der Hitler-Jugend zum Hohenstaufen getragen wird. Dort auf dem historischen Schwabenberg, dem ein junges Geschlecht neues Leben verliehen hat, wird der Gebietsführer die beste Parole herausgreifen und sie verlesen. Auf dem Hohenstaufen, am lodernden Feuer wird der Kampfmonat Juni der schwäbischen Hitler-Jugend, der von außerordentlichem Erfolg begleitet war, sein Ende finden. Von dort wurde der Angriffsbefehl gegeben, und auf dem Berg des Staufergeschlechts wird die Siegesbotschaft der nationalsozialistischen Jugend verkündet.
Tübingen, 28. Juni. (Lehrling im Neckar ertrunken.) Am Donnerstag mittag ist ein im Neckar badender junger Mann untergesunken und kam nicht mehr an die Oberfläche. Sofortiges Suchen nach dem Verunglückten war zunächst ohne Erfolg. Dieser konnte erst nach einer Stunde eborgen werden. Die angestellten Wieder- elebungsversuche blieben ohne Erfolg. Es handelt sich um einen in einer hiesigen Gärtnerei beschäftigten Lehrling.
Eislingen, OA. Göppingen, 28. Juni. (Beim Baden ertrunken.) Am Donnerstag abend ertrank im Freibad des Athletiksportvereins der 16 Jahre alte, bei Bauer Zeier in Eislingen-Nord beschäftigte Dienstknecht Wilhelm Rößler aus Pfahlbronn bei Welzheim. Nach Feststellung des Arztes hatte dieser einen Herzschlag erlitten.
Ravensburg, 28. Juni. (Beim Baden am Herzschlag gestorben.) Oberpostinspektor Vögele von Ulm befand sich am Donnerstag auf der Durchreise in Ravens- bürg. Er besuchte den Flappachweiher, um dort zu baden. Nachdem er einige Zeit gebadet hatte, bestieg er den Sprungturm und fiel von dort aus plötzlich, anscheinend vom Herzschlag gerührt, ins Wasser. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Der Verstorbene war schon längere Zeit herzleidend.
Oehringen, 28. Juni. (Tödlicher Verkehrsunfall.) Am Donnerstagabend 7.30 Uhr stieß bei Möglingen der 37jährige Lehrer Eugen DLs aus Langeneutingen ans seinem Motorrad mit einem Autobus zusammen und wurde etwa 14 Meter weit geschleift. Dann wurde er mit eingedrücktem Brustkorb und Schädelbruch tot unter dem Auto hervorgezogen. Ursache des Zusammenstoßes war, daß beide Fahrzeuge sich in Staubwolken befanden, die die Sicht der Fahrer vollständig behinderten. Däs hatte im Bezirk Oehringen das offene Liedersingen von „Kraft durch Freude" geleitet.
Neßlau, OA. Aalen, 28. Juni. (Zwei Motorräder rasen aufeinander.) Donnerstag abend stießen zwei Motorradfahrer in erheblichem Tempo zusammen, wobei Maurer Trüb aus Hohenstadt schwer verletzt wurde. Er wurde ins Kreiskrankenhaus Aalen verbracht. Sein Zustand ist sehr ernst. Der zweite Motorradfahrer kam mit Schürfungen davon.
Echterdinzen a. F., 28. Juni. (Kessel- Explosion.) In einer Waschanstalt explodierte gestern ein Kessel. Der Besitzer der Anstalt erlitt dabei erhebliche Verbrühungen, die seine Ueberführung in ein Krankenhaus notwendig machten.
SPaichingen, 28. Juni. (Wegen heimtückischer Angriffe auf Staat und Partei fest genommen.) Hier wurde durch die Außenstelle Oberndorf des Württ. Pol. Polizeiamts Dr. B. festgenommen und wegen heimtückischer Angriffe auf Staat und Partei und groben Beleidigungen von Parteifunktionären in das Amtsgerichtsgefängnis einaeliefert.
Rutesheim, OA. Leonberg, 28. Juni. (Beim Baden ertrunken.) Der 17jährige Adolf Binder, Sohn des Bauern Jakob Binder, ging am Donnerstag abend spät noch ins Baden. Als der des Schwimmens unkundige junge Mann in der Nacht nicht nach Hause kam, wurde heute früh nacki ibm geforscht. Ter Fenersee wurde mit Stangen abgesncht, wobei der Vermißte als Leiche ausgesunden wurde.
Biberach, 28. Juni. Am Donnerstag abend verschied an einem Herzschlag der verh. Maurermeister Anton Härle von Aep- fingen. Der in den 50er Jahren stehende Verstorbene war zuvor noch beim Heu- abladen beschäftigt. Der Arzt konnte nur noch den Dvd feststellen.
Ummendorf, OA. Biberach, 28. Juni. Am Donnerstag mittag sank der in den 60er Jahren stehende Söldner Peter Stumpp von hier auf dem Heimweg von Heuarbeiten Plötzlich um und war sofort tot. Ein Hitzschlag hatte seinem Leben ein Ende bereitet.
Poppenweiler, OA. Ludwigsburg, 28. Juni. Beim Heuabladen in der Scheune erlitt Wachtmeister Zeih er einen Hitzschlag, ebenso Frau Christiane Mühlbach, die auf dem Felde tätig war.
Neuhausen-Erms, 28. Juni. Infolge der tropischen Hitze erlitt die 59 Jahre alle Bauersehefrau M. Sch. auf dem Felde einen Hitzschlag, infolgedessen sie schleunigst mittels Kraftwagen nach Hause gebracht werde:' mußte.
Hohenstaufen, OA. Göppingen, 28. Juni. Die große Hitze forderte hier am Donnerstag ein Opfer. Die 54 Jahre alte Frau Luise Nüßle half Adlerwirt Nieter beim Heuen, als sie plötzlich umfiel und das Bewußtsein verlor. Einige Sanitäter vom Roten Kreuz leisteten sofort erste Hilfe. Die Frau verschied jedoch Freitag morgen, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.
Krauchenwies in Hohenz., 28. Juni. Am Mittwoch nachmittag erlitt die 47 Jahre alte Ehefrau des Wagners Ruprecht bei der Heuernte einen Hitzschlag. Tie Frau ist am Donnerstag früh ihren Verletzungen erlegen.
Ulm, 28. Juni. Am Donnerstag nachmittag wurde von Temmenhausen der 52 Jatzre alte Arbeiter Josef Haggenmüller von Ulm. der an der Reichsautobahn beschäftigt war, in das Ulmer Krankenhaus eingelie- sert. Er wurde das Opfer eines Sitzschlags und ist sofort nach seiner Einlieferung gestorben.
Brettach, OA. Oehringen, 28. Juni. Die drückende Hitze hat auch hier ein Todesopfer gefordert. Der 25jährige Fritz Kühner, Sohn einer Witwe, ist einem Hitzschlag erlegen.