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Ragolde, Tagblatt »Der Tesellschaster

Donnerstag, den 27. Juni 1835

stimmiing in bezug aus die Ntöglichkeit, die Arbeit für die Befriedung Europas gemäß den Richtlinien der Erklärung von London und der Beschlüsse von Stresa sortzusetzen."

Von italienischer Seite wird zu den Bespre­chungen erklärt, daß sie sich aus die Behand­lung des Donaupaktes, der Flotten- und Luft­fragen, des Ostpaktes und der Landrüstung im allgemeinen erstreckt haben. Es seien hier keine -Beschlüsse gefaßt worden, sondern lediglich ein. freundschaftlicher und freimütiger Gedanken­austausch gepflogen worden. Hierbei sei Ein­mütigkeit darüber erzielt worden, daß die Soli­darität der drei Stresamächte zur Aufrecht­erhaltung der Ruhe in Europa notwendig sei. Die abessinische Frage sei behandelt worden, ohne daß Vorschläge gemacht oder Ueberein- kommen getroffen wurden,' es habe sich auch hier nur um einen Gedankenaustausch gehan­delt.

Vergebliche Aussprache MliMini-Eden

Abreise Edens von Rom Der Stand der abesfinischen Angelegenheit

Rom, 26. Juni.

Ter britische Völkerbundsminister Eden ist Mittwoch mittag von Rom nach Paris abgereist. Tie beabsichtigte Aussprache mit dem italienischen Staatssekretär des Aeuße- ren Suvich hat nicht st a t t g e f u n d e n: es fand nur ein kurzes Gespräch am Bahn­hof statt. Aufsehen hat die Anwesenheit des japanischen Botschafters in Rom am Bahnhof bei der Verabschiedung Edens erregt.

Die italienische Presse ist sehr zurückhal­tend.Piccolo" vermerkt lediglich, daß die abessinische Frage naturgemäß nur die vorhergesehene Entwick- lung nehmen könne.Gazetta del Po- polo" betont, daß die Politik der offenen Tür gegenüber dem Deutschen Reich, die Italien immer befürwortet habe, noch nicht eine ita­lienische Zustimmung zum deutsch-britischen Flottenabkommen bedeute.

Die englische Presse hingegen beschäftigt sich ausführlich mit der abesfinischen Ange­legenheit. Die Blätter glauben, daß die Aus­sprache Edens mit Mussolini die Gefahr eines Krieges erheblich vermindert und die Mög­lichkeit eines befriedigenden Kompromisses gezeigt hätte. Eip Sonderberichterstatter des News Chronicle" weiß zu berichten, daß die Abessinier zu Zugeständnis­sen wirklich nur wirtschaftlicher Natur bereit seien und alle Zugeständ­nisse Politischer Art ablehnten.Times" ver­traten aber am Mittwoch morgen noch die Ansicht, daß dierömischeAussPrache wenig oder überhaupt nichts da­zu b e i ge tra g e n h a b e. dieLösung des Problems zu erleichtern. Ge­genüber derbritischen Extratour" (dem deutsch-britischen Flottenpakt) hätten die Ita­liener nicht eine so starre Haltung eingenom­men wie die Franzosen.

Der britische Gesandte in Addis-Abeba, Sir Sidney Bar ton, der bekanntlich aus Ge­sundheitsrücksichten die abessinische Haupt­stadt verlassen wollte, ist vom britischen Außenamt angewiesen worden, auf seinem Posten zu verbleiben-

Litauen beschlagnahmt MemellünberBermögen

Reue Gewaltstreiche unter den Augen der Garantiemächte

tp. Kowno, 26. Juni.

Auf Beschluß des Kownoer Apellations- hofes ist das Vermögen der memelländischen KreditgesellschastenAgraria" undKredit­verband" beschlagnahmt worden, obwohl aus den Zeugenaussagen im großen Merpel- länder-Prozeß einwandfrei hervorgegangen war, daß beide Kreditgesellschaften, die bis­her die memelländische Landwirtschaft mit Krediten versorgt hatten, keinerlei politische Tätigkeit entfaltet hatten.

Französische Antwortnote nach Berlin

Paris, 26. Juni.

Der französische Ministerpräsident und Außenminister Laval hat am Dienstag nach­mittag dem deukschen Geschäftsträger in Pa­ris die französische Antwort auf die deutsche Note überreicht, in der der Hauptsache nach iausgeführt wird, daß nach übereinstimmen­der Auffassung auch der britischen und der Italienischen Regierung der iranzösisch-sow- sjetrussische Vertrag nicht im Widerspruch jzum Locarnopakt stünde.

ASM. liefert den rumänischen Staatsschatz nicht aus

rp. Warschau, 26. Juni.

Die Rumänen haben bekanntlich nach hrer schweren Niederlage im Winter 1916 zren Staatsschatz und die Kronjnwelen dem damals noch zaristischen Rußland zur Auf­bewahrung übergeben, um sie vor dem Zugriff der siegreichen Mittelmächte zu ret- Nach dem bolschewistischen Umsturz in ißland weigerten sich die Sowjetmacht­haber. vor der Anerkennung der Sowjets ie zu treuen Händen übergebenen Schütze rrückzuerstatten. Nachdem Rumänien auf betreiben Frankreichs die Sowjetregierung »«erkannt und mit ihr diplomatische Be­ziehungen ausgenommen hatte, wurden Ver- »ndlungen eingeleitet, um die Schätze zu­

rückzuerhalten. DieseV er Handlungen wurden nunmehr von der Sow­jetregierung mit der brüsken Erklärung abgebrochen, dast sie zurzeit nicht in der Lage ser, die rumänische Forderung aus Aus­lieferung des Staatsschatzes zu erfüllen, da die Staatsbank erst die Angelegenheit prüfen müsse.

Welche Folgen ei., ,-^ches Vorgehen für einen einzelnen Menschen in einem Kultur­staat hätte, weiß jedes Kind.

Republikaner gegen Rvnarchlften

ar. Athen, 26. Juni.

Die Frage der Volksabstimmung über die Wiedereinführung der Monarchie in Griechenland hat bereits zu äußerst erregten Pressedebatten geführt. Die repu­blikanisch und veniselistisch gesinnten Zeitun­gen erklären ganz offen, daß die Wieder­einführung der Monarchie ge­waltsame Ereignisse zur Folge haben würde. Demgegenüber stellt Kriegsminister Kondhlis, der vor kurzem ganz offen in das monarchistische Lager über­gegangen ist, fest, daß ein Bürgerkrieg aus­geschlossen sei, da König Georg nur dann nach Griechenland zurückkehren werde, wenn dasganze Volk ihn rufe.

In den letzten Tagen ist es auf der Insel Kreta zu stürmischen Kundgebun­gen der Veniselisten gegen die Monarchie gekommen.

Volksabstimmung in Guatemala

Guatemala, 26. Juni

Die Volksabstimmung über die Amtsver­längerung des jetzigen Präsidenten Ubico gestaltete sich zu einem gewaltigen Persön­lichen Erfolg für diesen bewährten Staats- man. Nach dem bisherigen Ergebnis der Ge­samtzählung wurden 834 068 Ja-Stimmen und 1227 Nein-Stimmen abgegeben. Es stehen nur noch die Ziffern aus einigen Be­zirken aus.

Kindsrüuber werben önostliib

gv. Neuhork, im Juni.

Der achtjährige Nesse des bekannten Sena­tors Borah wurde von Gangstern entführt. Als diese jedoch erfuhren, wen sie entführt hatten, ließen sie das Kind schleunigst wieder frei. Sie hatten augenscheinlich Angst vor den Folgen ihrer Tat. Die Ban­diten konnten bisher nicht entdeckt werden.

Hauptmann-Prozetz auf Seplember vertagt

Wir wir bereits berichteten, har sich das Appellationsgericht des Staates Neuhork mit der Berufung Hauptmanns be­schäftigt. Nach mehrstündiger Beratung hat das Gericht seine Entscheidung auf A n f a n g September vertagt.

Wettere Kvo Millionen Arankea Rüttungskredtte

Paris, 26. Juni

Der Heeresausschuß der Kammer hat am Dienstag Kriegsminister Fabry angehört, der unter Hinweis auf die Tätigkeit der deut­schen Rüstungsindustrie dem Ausschuß einen Gesetzentwurf unterbreitete, der die Regie­rung zur Verwendung der 506 Millionen Franken-Kredite, die im April 1935 vor­gesehen wurden, bevollmächtigten soll. Außer­dem wurde die Bereitstellung weiterer Kre­dite in Höhe von 600 Millionen Franken zwecks Materialbeschaffung für Befestigungs­bauten und Auffüllung der Vorräte für die Landesverteidigung verlangt.

Weber vier Todesurteile in Wien

Wien, 26. Juni.

Ein aufsehenerregendes Urteil ist vom Wiener Obersten Gerichtshof gefällt worden. Vor einigen Monaten waren vier Personen wegen verbotenen Sprengstosfbesitzes vor einem Schwurgericht gestanden; ein An­geklagter war zum Tode verurteilt, drei andere sreigesprochen worden. Auf die Be­rufung des Verteidigers für den Verurteil­ten und des Staatsanwaltes wegen der Freisprüche bestätigte der Oberste Gerichts­hof das Todesurteil und wandelte die drei Freisprüche auch in Todes­urteile um. Während der Urteilsver­kündigung erlitt die Gattin eines der früher sreigesprochenen und jetzt zum Tode ver­urteilten Angeklagten, der Vater von fünf Kindern ist, einen Schreikrampf und mußte aus dem Saal getragen werden.

Gefängnis für Dr. Otto Peltzer!

Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Bor der zweiten Großen Strafkammer des Land­gerichts Berlin wurde der 35 Jahre alte Dr. OttoPeltzer aus Berlin-Grunewald wegen widernatürlicher Unzucht an Jugendlichen zu einer Gefängnisstrafe von IV- Jahren verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Peltzer befindet sich seit dem 16. März d. I. in Untersuchungs­haft im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moa­bit. Die in einem Teil der Auslandspresse verbreiteten Meldungen über einen Selbst­mord bzw. über eine Erschießung Dr. Peltzers sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage.

Württemberg Drei Arbeiter abgettürzi

S t u t t g a r t. 26. Juni

Ein schweres Unglück bei der Arbeit ereig­nete sich gestern nachmittag 4 Uhr im Reu­baugelände Vogelfang. Drei Arbeiter fuhren auf einer etwa vier Meter hohen Holzbrücke einen Rollwagen und wollten ihn in ein auf der Straße stehendes Lastauto kippen. Aus ein Krachen hin ließen sie den Rollwagen stehen und wollten zurüüeilen. Aber im glei­chen Augenblick brach die Brücke zu­sammen. Der Rollwagen sauste in die Tiefe und die drei Arbeiter stürzten hinten- nach. Mit schweren äußeren und inneren Verletzungen lagen sie aus der Straße. Zwei von ihnen waren bewußtlos. Der Dritte kam mit einer schweren Kopfwunde und anderen äußeren Verletzungen davon. Einer der Bewußtlosen, der 23 Jahre alte ledige Hilfsarbeiter Waibel, gab kaum mehr ein Lebenszeichen von sich. Es ist der Bruder des Chauffeurs, dessen Lastauto unter der Brücke stand und der das Unglück mit an­sah. Zwei Privatwagen brachten die Ver­unglückten in das Katharinenhospital. Wai- bel hat einen schweren Schädelbrnch erlitten; die anderen sind bei Bewußtsein.

Zy französische Frontkämpfer fahren durch unsere Heimat

Stuttgart, 26. Juli. Der Wettergott meint es gut mit den Teilnehmern der Fahrt, die im Nahmen der Einladung von Robert Bosch SO französische Frontkämpfer und etwa ebensoviele deutsche Kameraden der NSK- OB., der NSDAP, und des Kyffhäuserbun- des durch Württembergs Landschaft nach Baden mit dem Ziele Heidelberg führte. Freudig wurden die Wagen überall bei ihrem Erscheinen begrüßt. "Blau-weiß- rot leuchteten die Farben Frankreichs stolz an ihnen, Vivre. d. h. leben, so steht auf der Flagge, die die Wagen ziert. Ein Gruß gilt ihnen immer wiederHeil Hitler!" Ein Gruß, eine Stimme, eine Freude gilt den Gästen in allen Dörfern und Städten, die wir passieren, Kinder rufen und winken. Da ist nichts Gestelltes. Das ist alles echt. Und das alles freut unsere Gäste.

In den Wagen selbst herrscht einzigartige Stimmung. Freundschaften werden geschlos­sen. Freundschaften vielleicht fürs Leben. Sie sind begründet auf gemeinsam verlebter Leidenszeit "schwerster Jahre. Nie dürfen diese wiederkommen. Wir wollen solchen Schrecken unseren Nachkommen, unseren Kindern ersparen.

In Heidelberg wurden die Gäste empfangen von dem Gauamtsleiter der NS- KOV.-Baden, weiteren Kameraden der NS- KOV. und Vertretern des Kyffhäuserbundes. Ortsgruppe Heidelberg. Ein Essen vereinigte die Teilnehmer wieder auf der Molkenkur, nachdem im raschen Rundgang das Schloß besichtigt und ein Ausblick auf das im Sonnenglanz wie in märchenhaftem Schlaf sich ausbreitende Heidelberg genossen wurde. Die Stimmung war in keiner Weise zu über­bieten und sie hielt auch auf der Heim­fahrt an. Ein dumpf dröhnendes Gewitter vermochte gegen Gesang und Lachen nicht aufzukommen. Alle die kleinen Sorgen und Interessen des Alltags wurden ausgetauscht denn auch sie verbinden. Darüber immer ein Wille: Verständigung unter den Völ­kern, Friede in Ehren! Nur zu rasch ging die Heimfahrt, da die Gäste zu einer Vor­stellung in die Staatsoper geladen waren.

Der Tag wird wieder seinen Zweck errei­chen, einen großartigen, idealen Zweck: der Verständigung der Völker zu dienen, den Frieden zu sichern und tief in der Seele zu verankern.

Stuttgart, 26. Juni. (Verbrechen aus Mitleid). Aus Mitleid mit seinem in In­golstadt lebenden Schwager, der nicht im­stande war, seine sechsköpsige Familie aus­reichend zu versorgen, ließ sich der 49jährige verheiratete Versicherungsbeamte Michael L. von Stuttgart seit Dezember 1929 zu schwe­ren Veruntreuungen von Aufwertungsgel­dern verleiten. Durch raffinierte Urkunden­fälschungen, die sein Schwager und nach dessen Tod seine Schwägerin auf Veranlas­sung des L. begingen, und durch spätere Vernichtung der gefälschten Belege gelang es ihm, bis zum Februar 1935 rund 4 3 5 00 RM. zu unterschlagen, wovon er selbst 14 000, sein Schwager 9450 und nach dessen Tod seine Schwägerin 20 048 RM. erhielten. Da jedoch 28 000 RM. wieder bei­gebracht werden konnten, beläuft sich der Schaden der Lebensversicherungsbank, bei der L. angestellt war, nur auf etwas über 15 000 RM. Die Fünfte Strafkammer des Landgerichts verurteilte L. zu drei Jah­ren. die Mitangeklagte Schwägerin zu zehn Monaten Gefängnis.

Fellbach, 26. Juni. (Schwerer Un- fall). Am Dienstag nachmittag ereignete sich Ecke Cannstatter- und Vordere Straße ein schwerer Unfall. Ein hiesiger Last­kraftwagen hatte eine angehängte, aus den Wagen aufgesattelte Feuerwehr- leiter ins Feuerwehrmagazin zu verbrin­gen. Beim Einbiegen in die Vordere Straße ergaben sich Hemmungen, wodurch der Last­kraftwagen geradeaus und auf das Haus der Buchdruckerei Conradi auffuhr. Durch die nachfolaende Feuerwehrleiter

wurde dem auf dem Wagen befindlichen Ar­beiter Richard Aldinger von hier der rechte Fuß zweimal gebrochen. Mit> dem Sanitätswagen wurde er ins Kranken-^ Haus Bad Cannstatt verbracht. Ein anderer Arbeiter erlitt eine Oberschenkelquetschung.

Ulm, 26. Juni. '(Amtsunterschla­gung.) Der verheiratete Xaver Wagner von Ünterkirchberg hatte sich wegen Amts­unterschlagung zu verantworten. Viele Jahre verwaltete er das Amt des Gemeindepflegers zur Zufriedenheit der Aufsichtsbehörde. 1932 aber zeigte sich in der Kasse ein Abmangel, der von dem Angeklagten gedeckt wurde. Später wiederholten sich diese Unstimmigkeiten in der Kasse. Der Angeklagte fälschte, um die Sache auszugleichen, Bücher und Steuerregister und fertigte in einem Fall auch eine falsche Ur­kunde an. Der Fehlbetrag erreichte die Summe von 980 RM. Der Angeklagte wurde zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.

Deizisau OA. Eßlingen, 26. Juni. (Töd­licher Schlagansall beim Mähen) Der 61jährige Bauer und Baumwart Heinrich Kielmann war am Dienstag in der Frühe mit Mähen von Heugras be­schäftigt. Während des Wetzens der Sense überfiel ihn ein Schlaganfall, der den Tod herbeiführte.

Balingen, 26. Juni. (DerPlan eines Lochen "-Erholungsheims geht seinerVerwirklichung entgegen) Der Plan der Erstellung einesLochen"- Erholungsheims, der von dem Verein Herberghilfe" (e. V. Balingen) eifrig be­trieben wird, rückt seiner Verwirklichung näher. Das Württ. Innenministerium hat eine Sammlung zugunsten des Unter­nehmens zugelassen, die am kommenden Samstag als Straßen- und Haussammlung zur Durchführung kommt. Es können für das Heim auch Bausteine gezeichnet und gestiftet werden. Ueber das geplante Lochenheim erfährt man, daß es am östli­chen Anstieg nahe dem Lochenpaß (Lochen- gründle") seinen Platz finden wird, von wo aus man großartige Ausblicke genießt. Das Bauwesen wird ein einfaches heimatliches Gepräge erhalten. Beim Bau wird der Tuff­stein aus demBärental" ausgiebig Ver­wendung finden. Nebst geräumigen Wirt­schaftsgelassen im Hauptgeschoß werden ini ersten Stock 40 Fremdenzimmer eingerichtet mit 1 und 2 Betten. Man verspricht sich von dem Unternehmen eine kräftige Hebung des Fremdenverkehrs vor allem im Heuberg­gebiet, dies umsomehr, als das Heim in ein treffliches Schigebiet zu liegen kommt. Die Gemeinden der Umgebung begrüßen die Arbeitsgelegenheiten, die ihnen der Vau und der Betrieb desLochenerholungsheims" bringen werden.

Tuningen, OA. Tuttlingen, 26. Juni. (BeimTauffchießen verunglückt) Der 19 Jahre alte Hans Hauser wollte anläßlich einer Taufe schießen und benutzte dazu eine W a g e n r a d b ü ch s e, die er ge­laden hatte. Als der Schuß nicht sofort los­ging. wollte Hauser Nachsehen, aber in dem­selben Moment ging der Schuß los und riß Hauser einen Finger weg, außerdem er­hielt er ziemlich starke Brandwunden im Gesicht. Er wurde sofort in das Kreis­krankenhaus nach Tuttlingen verbracht.

Ministerpräsident Mergenthaler in Saulgau

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Saulgau, 26. Juni. Am Mittwoch stattete Ministerpräsident Professor Mergentha- ler der Aufbau schule Saulgau, die als erste ihrer Art in Württemberg ins Leben gerufen wurde, einen kurzen Besuch ab. Zu seiner 'Begrüßung hatten sich Vertreter der Partei sowie der staatlichen und städtischen Be­hörden eingefunden. In einer Ansprache an die versammelten Lehrer, Schüler und Gäste legte Ministerpräsident Pg. Mergenthaler die Aufgaben der Aufbauschule dar und betonte, daß der Nationalsozialismus in der Aufbau­schule eine Einrichtung sehe, die dazu bestimmt sei, die Tüchtigsten aus dem Volke herauszu­heben und ihnen die Möglichkeit des Aufstiegs zu geben. Der Wert einer Schule werde letzten Endes dadurch bemessen, inwieweit es den Er­ziehern gelinge, die ihnen anvertraute Jugend unter der Fahne des Führers zu Vereinen.

An die Rede, die in einem begeistert anige- nommenen Sieg-Heil aus den Führer endigte, schloß sich eine Besichtigung der Auf- bauschule an. Besonders interessierte sich der Ministerpräsident für die s P o r t l i ch e B e - t i g n n g der L-chüler und versprach den in der Gefolgschaft 5 der HI. zusammenge­schlossenen Schülern, die ihn in einem Sprechchor darum baten, die Beschaffung von Boxhandschuhen. Im Speisesaal wurde anschließend das Mittagsmahl einge­nommen. Ministerpräsident Mergenthaler äußerte sich in anerkennenden Worten über die Saulgauer Aufbauschule.

Seine Frau durch mehrere Stiche verletzt

Schwenningen, 26. Juni. Am Dienstag­morgen hatte ein verheirateter älterer, schon seit einiger Zeit von seiner Frau getrennt lebender Mann mit dieser Auseinandersetzun­gen, die schließlich in Tätlichkeiten ausarteten. Die Frau erhielt von ihrem Mann mehrere Stiche und mußte in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden. Der Täter flüchtete, konnte aber von der Kriminalpolizei festgenommeii werde::.