Leite 8
Nr. 84
Der Gesellschafter
Dienstag, Sen 0. April i!M
im Rahmen ver Elektrotechnik. An Hand von Lichtbildern erläuterte er die Beziehungen zwischen der Technik des Rundfunks und den anderen Gebieten der Elektrotechnik. Dipl.-Jng. K ö n i g - Frankfurt sprach dann noch über die Belebung der Elektroindustrie durch neue Forschungsergebnisse. Sämtliche Vorträge wurden mit großem Interesse ent- Mgengenommen.
Kundgebung der Architekten
In dem umfangreichen Rahmen des Arbeits- Programms. das sich der erste Gautag der Technik gestellt hat, hielt der Württ. Verein für Baukundc unter der Leitung von Baurat Scheuerle vom Kuramt Bad Cannstatt eine außerordentlich gut besuchte Fachtagung ini Konzertsaal der Liederhalle ab. Baurat Scheuerle begrüßte die zahlreichen Berufskameraden und gab Erläuterungen über organisatorische Fragen, die mit dem Zusammenschluß des NS.-Bundes Deutscher Technik und der Reichsgemeinschast technisch- wissenschaftlicher Arbeit zusammenhingen. In einem außerordentlich interessanten wissenschaftlichen Vortrag behandelte Professor von Senger, München, dann sein Thema: D i e Zielsetzung der deutschen Architektur. Er sagte u. a.: Tie heute in Deutschland stattfindende Rückkehr zum Zwei - Dimensional - Adhnamischen ist nicht biologisch begründet. Sie ist das Ergebnis von Suggestionen, die sich ähnlich wie der Marxismus aus eine willenlähmende und Fatalismus erzeugende, angeblich schicksalhafte, Entwicklungstheorie stützen. Ferner: Die Zerschlagung des Entwicklungsgedcrn- tens und der immanenten Gesetzmäßigkeit in der Kunst ist gelungen. Die Bahn für die autonome schöpferische Tat ist frei geworden.
Nachdem heute nun mit Hilfe der Biologie alle hemmenden Suggestionen und der ganze Spuk von altorientalischem Fatalismus in der bildenden Kunst zerschlagen sei, können wir mit voller Zuversicht in die Zukunft schauen. Denn mit der Sicherheit eines Naturgesetzes werde einst die Stunde schlagen, da das altorientalisch-semitisch Zwei- Dimenfionale absterben werde. Dann werde der Tag des nordischen deutschen Menschen als Träger des Drei - Dimensional - Dynamischen anbrechen: Auf der ganzen Linie werde er der Sieger sein, denn dieser Sieg liege im Sinne der Schöpfung. Der Redner erntete mit seinen grundsätzlichen Ausführungen den dankbarsten Beifall der Teilnehmer.
Nach einer kurzen Pause sprach Regierungsbaumeister Gerhüuser vom Be- zirksplanungsvcrband Stuttgart über die 'Aufgaben der Landesplanung in 8V ü r t t c m b er g. Der Redner zeigte an einer Reihe von Lichtbildern, aus welchen städtebaulichen Entwicklungen die Landesplanung zur Notwendigkeit wurde. Die Gesetzgebung der nationalsozialistischen Regierung habe auch auf die Arbeit und Tätigkeit der deutschen Landesplanungsstellen segensreich gewirkt, besonders auch in Württemberg. Man dürfe erwarten, daß einmal eine Reihe von Planungs stellen in den wirtschaftlich wichtigsten Gebieten entstehen werden. Reg.-Bau- mcister Gerhüuser umriß an Hand des reichen Bildmaterials im einzelnen den Ausgabenkreis tind die Arbeitsweise einer solchen Vlanungsstelle. Es werde auch 'Ausgabe der Reichs- und Landesplanung sein, allen verkehrstechnischen. wirtschaftlichen und gesund- geitlichen Anforderungen Rechnung zu tragen und frühere Achlleitungen und Schädigungen der Bautätigkeit zu überwinden. Auch Ncg.-Baumeister Gerhüuser erntete für 'Aue anschaulichen Ausführungen lebhaften Beifall. Mit dem Tank an die beiden Redner beschloß Banrat Scheuerle die Fachtagung.
Prager Aniverjitüt -Mt MuMM Snmrrd
Tie Entwürfe zu den neuen Insignien der deutschen Universität in Prag
Gmünd, 7. April. Die Staatliche Höhere Fachschule Gmünd hatte sich bereit erklärt, als Ausdruck der Verbundenheit mit der Deutschen Universität m Prag die verloren gegangenen Insignien durch neue Werke zu ersetzen. Die Entwürfe zu den Fakultätsszeptern und der Rektorskette, die der Meisterklaffe von Prof. A. Feuerle und Robert Fischer entstammen, konnten nunmehr der Deutschen Universität übersandt werden. Aus dem Dankschreiben des derzeitigen Rektors Pros. Dr. Otto Grosser darf mit Befriedigung festgestellt werden, „daß die Entwürfe den Wünschen der Universität vollkommen entsprechen und in künstlerischer Beziehung vollen Ersatz für die abgelieserten Szepter bieten.' Professor Dr. Grosser schreibt weiter: „Wir freuen uns. daß damit Jahrhunderte alte kulturelle Beziehungen zwischen der alten Goldschmiedeanstalt Gmünd und der schönen Stadt an der Moldau wieder aufbelebt sind. Besitzt doch Prag nicht nur in fernem Dom ein herrliches Werk des Gmünder Baumeisters Peter Parier, sondern auch in dem reichen Domschatz zwei kostbare, mit dem Zeichen der Parier versehene Goldschmiedearbeiken. vielleicht Werke eines Gmünder Goldschmieds, die um 1380 entstanden find. Es wäre erfreulich, wenn mit der Fertigstellung der Prager Universitätsinfignien aufs neue Gmünder' Kunst dort heimisch würde."
Mahre Zuchthaus slir deu Weijsacher Sistiuarh
Der Staatsanwalt fordert Todesstrafe
Heilbronn, 6. April. Am Freitag staub die 29 Jahre alte Anna Köhler und deren Mutter, die Witwe Stroh Hücker, von Weissach, OA. Vaihingen, vor dem Schwurgericht wegen Mords bzw. Unterlassung der Berbrcchensanzeige. Die Köhler war mit dem 1900 geborenen Karl Köhler verheiratet, nachdem sie schon ledig ein Kind von ihm hatte. Sie hatte ihn gegen den Willen der Mutter geheiratet, da er trank. Er hatte ihr aber mit Erschießen gedroht, wenn sie ihn nicht heirate. Sie bekamen bei der Mutter ein Zimmer, bezahlten indes keine Miete. Beide gingen in die Fabrik, er vertrank aber seinen Lohn großenteils, verlor dann auch seine Stelle. Seine Arbeitslosenunterstützung vertrank er restlos: er bekam aber wieder Arbeit. Die Frau kam in den Nerven mehr und inehr herunter. Er selbst kam offenbar auch ab und zu znm Bewußtsein, daß es so nicht weitcrgehen könne. Er machte zwei Selbstmordversuche, das zweitemal schnitt ihn di§ Frau selbst ab. Die Frau wollte sich schließlich scheiden lassen, woraus er ihr drohte, sie mit der Axt zu erschlagen. Nun hatten sie auch Ratten, gegen die Gift bisher nicht hals. Da sagte der Mann, ne solle Zyankali beschaffen, er nehme auch einmal. Die Frau beschaffte dies durch einen Bekannten, angeblich zur Rattenvergiftnng. legte es aber nicht ans, da damals noch nicht gedroschen war. Am Sonntag, 4. November 1934, war der Mann in den 'Werktagskleidern im Wirtshaus, da kam die Frau auf den Gedanken, ihn und sich zu vergiften. Sie löste ein Stückchen Zyankali aus. nahm jedoch von dem Vorhaben Abstand, da der Mann versöhnlich heimkam. Tags daran! erkrankte er an einer leichten Lungenentzündung. Am Donnerstag, 8. November, kam es, obwohl die Frau dem kranken Mann alle Dienste erwies und auch ein Schlafpulver beim Arzt holte, zu einem schweren Auftritt. Das brachte die Frau so aus, daß sie das aufgelö st e Gis t, das sie am Sonntag aus das Schüsselbrett gestellt hatte, holte und in das Wasser mit der Schlaftablette hineingoß. Der Monn trank und war nach kurzer Zeit tot. Als die Frau sah, was sie ungerichtet. ries sie ihre Mutter und holte den Arzt, der nicht mehr Helsen konnte.
Bei der polizeilichen Vernehmung hatte Frau Köhler anfangs geleugnet, dann aber gestanden, wobei sie zunächst die Mutter schonen wollte.' Sie gab zunächst zu, schon bei Beschaffung des Giftes an die Beseitigung deS Mannes gedacht zu haben. Später Hai sie das widerrufen. Auch heute will sie der Plan dazu erst am Sonntag, 4. November 1934. gefaßt haben. Mit ihrer Mutter habt sie einmal gesprochen, sie gebe ihrem Manr doch noch etwas, wovor diese sie aber gewarnt habe. Als das Gift da war, habe su es ihr als das Gift für die Ratten gezeigt und nach der Tat habe sie ihr gestanden dem Mann davon gegeben zu haben, sie sollt sie aber nicht verraten, den Rest beseitige! — diese verbrannte ihn — und sagen, mar habe es den Ratten gegeben. Tie Mutter gal nach anfänglichem Leugnen dies zu. Heritc will sie aber nichts mehr davon wissen. Der Tatbestand steht objektiv fest, strittig ist nur die Frage, ob die Frau bei der Ausftiyrims der Tat mit lleberlegring gehandelt hat oder nicht. Zwei Sachverständige bejahen dies einer stellt es mindestens in Frage.
Ter Oberstaatsanwalt bra n tragte wegen Mords gegen dW Köhler die T o d e s st r a i e ruck dauernde Aberkennung der bi'wgerlicyer Ehrenrechte. Der Verteidiger dagegen ptä vierte auf Totschlag und mildernde llin stände: dem schloß sich auch der Verteidige: der Frau Strohhücker an. die dann sreizn sprechen wäre: andernfalls beantragte e: GerängriiS in Hohe der Untersuchungshaft die etwas über.3 Worben gedauert, wahren: der Oberstaatsanwalt 3 Jahre Gefängnis wegen Unterlas'nng der Berbrechensanzeigr beantragt lia"'
Das Schwurgericht fällte folgendes Urteil:
Die Angeklagte Anna Köhler wird wegen eines Verbrechens des Totschlags zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt; die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihr auf 5 Jahre aberkannt. Ihre Mutter, die Witwe Stroh- härter, wird sreigesprochen. In der Begründung heißt es u. a., daß das Gericht dem Gutachten eines der Sachverständigen folgend den Beweis für -ie Ueberlegung bei -er Ausführung -er Tat mindestens nicht in vollem Umfang für erbracht hält. Außerdem wird gesagt, die Witwe Strohhäcker sei zwar vor dem Gesetz nicht schuld, habe aber -ie moralische Verantwortung für die Tat zu tragen.
Melioration in Verbindung
mit Folgearbeite« ist LaWdgeMM«!
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Iahreshaupttagung des Landesverbandes Württemberg der Deutschen Lebens Rettungs-Gesell- schaft
Eßlingen, 7. April. In Anwesenheit von Vertretern staatlicher und kommunaler Behörden, Wehriormationen und zahlreicher Gäste fand am Sonntag die diesjühige Haupttagnng des Landesverbands Württemberg der Deutschen LebensrettungsgesellschaU e. V. statt, die Landesverbandsführer Böhm mit dem Hinweis auf das zehnjährige Bestehen der Organisation erössnete. Im Jahre 1913 gegründet, sei die Gesellschaft, die schon so viel Leid verhindert habe, ein Opfer der Inflation geworden, so daß sie im Jahre 1925 wieder neu aufgebaut werden mußte. Daß die Landesgruppe Württemberg ans den damaligen bescheidenen Anfängen io rasch wieder gewachsen und ausgestaltet worden sei. danke man vor allem der rührigen Tätigkeit des stellvertretenden Ber- bandsiührers Peter. Die Arbeit des vergangenen Jahres, über die LandesverbandS- sirhrer B ö h in ausführlich berichtete, ist gekennzeichnet durch 81 erfolgreiche Lebensret- luirgcri. Tie von der DLRG. an vielen Plätzen des Landes eingerichteten Rettrnrg:-- wachdienste. denen der Hauvtteil der Rettungen zu verdanken ist, haben sich außerordentlich bewährt. Für rücksichtslosen Einsal; ihres Lebens bei der Rettung eines 'Mitmenschen wurden mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet: Joseph R e n »-Stuttgart. Alois Steht e-Rottenburg, Ernst S ch in erste r- Heidenherm. Franz M a y e r h a n s-Plochin- gen, Wilhelm Nölle-Ravensburg und Adolf B r ü g e l-Ellwangen. Die Bedeutung des Verbandes kommt auch iu dem Mitglie- derzuwachs zum Ausdruck, der im Berichtsjahr 40 Prozent beträgt. Nach den neuen Satzungen kann die Prüfung für den Lci- stungsschein nur noch von solchen Bewerbern abgelegt werden, die vorher die Mitgliedschaft der DLRG. erworben haben. Dank der außerordentlich regen Lehr- und Ausbildungstätigkeit konnten im Berichtsjahr 191! Prüfungen von Rettungsschwimmern durchgeführt und insgesamt 2099 Berechtigungsscheine erteilt werden. Damit erhöht sich die Zahl der seit 1925 ausgebildeten Rettungsschwimmern auf über 8000.
Der Redner hob die wertvolle Unter- stütznng der Stadtverwaltung Ulm und Neri - Ul in hervor mit dem Wunsche, daß sich die übrigen Gemeinden des Landes daran ein Beispiel nehmen möchten. Mit Tankesworten gedachte der Redner der tatkräftigen Unterstützung durch die Reichswehr, des guten Verhältnisses mit den Wehrverbänden und der gedeihlichen Zusammenarbeit mit der städtischen Bernfs- feuerwehr in Stuttgart, die keinen Feuerwehrmann mehr endgültig anstellt, wenn er nicht mindestens im Besitze des Grundschpins der DLRG. ist. Von der SA.. ST. und HI. sei zu hoffen, daß auch sie dem Rettungsschwimmen eine erfolgreiche Förderung zuteil werden lasten. Zum Schluß teilte der Redner mit. daß der 17. Juli als Werbetag für die Bestrebungen der Gesellschaft genehmig! worden sei.
Stadtrat Mangold-Eßlingen, der die Grüße der Stadtverwaltung und deren Versprechen, die Ziele der Gesellschaft zu fördern, übermittelte und auch namens der Gausührung der Schwäbischen Tiirnerschast einen gedeihlichen Verlauf der Tagung wüntckite. ivracki über den Gedanken der Lebensrettung im heutigen Deutschland. Er stellte u. a. die Forderung aus, daß in der heutigen Zeit des Kampfes keine wertvolle Dolkskraft mehr verloren gehen dürfe. Nach einem Vortrag über „Neue Erkenntnisse aus dem Gebiet der Wiederbelebung und die Anwendung neuer chemischer Mittel" durch den ärztlichen Beirat des Landesverbandes Dr. med. Dip per sprach der stv. Landesver- bandssührer Peter über den Weg, den die DLRG. aus dem Willen zum Dienst am Volke über mühevolle Kleinarbeit, materielle Opfer und völlige Hingabe an die Idee genommen hat. und den sie, gefördert durch das Gedankengut des Nationalsozialismus, unbeirrt weitergeheir wird. Nach einer regen Aussprache, die sich vor allem mit den wirksamsten Methoden der Wiederbelebung Ertrunkener befaßte, schloß Verbaudssührer Böhm die Tagung, der am Samstag eine Sitzung des Führerbeirats mit den werbenden Filmen vorausgegangen war.
Es grill schon Sstera zu!
Was uns eine Frau zu sagen weiß
Wenn sich die ersten Blüten zeigen und ein ganz zartes Grün mit dem schneeigen Weiß oder dem Zartrosa znm Schmucke des Frühlings sich vereint, dann feiern wir Ostern.
Unserer Lieben gedenken wir mit kleinen Ostergaben, „denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eig'ne Herz zurück." Der Gedanke an das nützliche Geschenk ist durch den Ernst der Zeit fast unvermeidlich geworden. Uber hüten wir uns vor dem allzu praktischen Denken, das so ganz und gar nicht zu deutschem Wesen und Sinn Paßt. Das hieße mit der Zeit allen Idealen das Weiterbestehen abznsprechen. Und so weit darf es nicht
kommen. Denn bis heute hat das deutsche Volk bewiesen, daß es große Opfer zu bringe» vermag, für seine kulturellen Güter. Geben wir es doch selbst einniat zu, wie sehr freuen wir uns über eme kleine Gabe, die eben nun mal außerhalb der sonst üblichen praktischen Geschenke uns zugedacht worden ist. Im Grunde genommen bleibt in uns wohl immer etwas von einem kleinen großen Kind. Freude aber gibt uns Mut und Kraft zum Leben. Sie ist der Bory aus dem wie schöpfen.
Es gehört deshalb auch zu unserer Pflicht, nicht kleinlich denken zu lernen. Ein Gruß des Frühlings, ein zarter Blütenzweig. Wie dankbar schimmern die Augen eines armen, alten Mütterleins, sie hegt und pflegt die bestimmt bescheidene Ostergabe als wäre es ein köstliches Geschenk. Auch für ..ihn" ist es nicht ganz erquickend, immer nur mit nützlichen Dingen beschenkt zu werden. Gewiß alle diese praktischen und nützlichen Geschenke haben auch ihr Gutes, aber durch ein kleines. vielleicht persönliches Opfer ermöglichen wir zum üblichen Geschenk etwas beizugeben, was nun mal „nur sür ihn" ist. Auch der 'Manu ist dafür viel zu fein empfindend — er ist es wirklich, wenn mir ihn nicht so behandeln, als ob er überhaupt kein Gefühl Hütte, das ist nebenbei gesagt, die Unterlassungssünde vieler Frauen — als daß er nicht wirklich erfreut wäre, über eine noch so kleine Ostergabe, die mit einigem Wollen von jeder Frau erstanden werden kann.
Nehmen wir doch einmal an, wir schenken dem Kind recht viele, recht hübsche Sachen, — aber kein Osterei, keinen der setzt überall in so überaus reizender Ausführung ausgestellten „süßen" Osterhasen. Stellt euch nun einmal diese enttäuschte Gesichtchen vor! Etrpas von dieser Enttäuschung erleben auch wir. wenn die Gedanken nur noch nach der materiellen Seite hin gerichtet sind. Und gerade deshalb, weil uns diese rein materielle Art wesensfremd ist. müssen wir uns ernstlich davon losmachen.
Das ist die Kunst des Lebens, in den Sorgen des Alltags die Menschenseelv nicht untergeben zu lassen, nicht kleinlich zu werden. Auch die Liebe zum Nächsten soll seine Anserstehring feiern. H o r t e n s e.
Die Soldaten der alte« Armee begrüßen die neue Wehrpflicht
Der Bundessührer des Kysshäuserbnndes und Oberstlandesführer der SÄL., Oberst a. D. Reinhard, gewährte einem Vertreter des Deutschen Nachrichten-Büros eine Unterredung.
Oberst a. D. Reinhard, Ritter des Ponr le Mente mit Eichenlaub, führte als Bataillons- und Regimentskommandeur im Weltkriege seine Soldaten an über 1200 Gesechtstagen im Feuer und formierte 1010 aus seinem 4, Garde-Regiment das berühmt gewordene „Regiment Reinhard", das 1010 die Reichshauptstadt von den Spartakisten befreite.
Die erste Frage des DRV.-Vertreters lautete: „Welchen Eindruck haben Sie, Herr Oberst, als Führer von 0 Millionen ehemaliger Soldaten der alten Wehrmacht von der Wiederherstellung der allgemeinen Wehrpflicht?"
Oberst Reinhard antwortete: „Die Verkündung des Gesetzes am Vorabend des Helden- gedenttages war, soldatisch gesehen, die größte Tat unseres Führers. Gerade wir Soldaten aus dem Weltkriege litten in besonderem Maße unter dem entwürdigenden Zustand des Zwischenreiches. Die fast völlige Wehrlosigkeit Deutschlands, lastete wie ein Alp auf uns. Wir sind nach dem Grundsatz erzogen, daß wehrlos gleich ehrlos ist, Ueberall aus dem Land wird gemeldet, daß die befreiende Tal unseres Führers Adolf Hitler unter dem alten Soldaten eine wechre Begeisterung ausgelöst hat."
Frage: „Sie sprechen Herr Oberst, von Begeisterung. Ist dies im Sinne der Stimmung von 1014 zu verstehen?"
Auwort: „Keineswegs. Wir Welttriegsolda- ten haben die Schrecken des Krieges zur Genüge kennengelernt. Wir denken nicht daran, in