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Der Gesellschafter

Montag, de» 8. Aprtl 1888

Zurück aufs Land!

Die Rückführung von Arbeits­kräften in die Landwirtschaft

Die deutsche Landwirtschaft steht in der Erzeugungsschlacht, zu der sie dom Reichs­nährstand aufgerufen ist. Das Ziel dieses Kampfes, die Sicherstellung unserer Volks- ernäyrung, ist nur erreichbar, wenn der Landwirtschaft die von ihr benötigten Ar- beitskräste unter allen Umständen zur Ver­fügung gestellt werden. Die bisherigen Be­mühungen. der Landflucht und dem Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften ent­gegenzuwirken. bezweckten naturgemäß in erster Linie die möglichste Abriegelung der weiteren Abwanderung von landwirtschaft­lichen Arbeitern, ländlichem Gesinde. Wan­derarbeitern usw. vom Land in die Jndu- strie. Trotzdem hat auch in den letzten Jahren noch eine erhebliche Zahl landwirt- schaftlicher Arbeitskräfte ein Unterkommen in der Industrie gesucht und gefunden. Es gilt nunmehr, diese Arbeitskräfte insoweit auf das Land zurückzuführen, als sie von der Landwirtschaft benötigt werden. Zu diesem Zweck hat der Präsident der Reichs­anstalt für Arbeitsvermittlung die nach­stehende Anordnung erlassen. Die Arbeits- ämter werden von den ihnen darin über­tragenen Befugnissen mit Sorgfalt und unter genauer Prüfung der Verhältnisse des einzelnen Falles Gebrauch zu machen haben.

Der Wortlaut der Anordnung lautet:

8 1. Die Vorsitzenden der Arbeitsämter können verlangen, daß Personen, die in der Zeit vom 1. Januar 1932 bis zum Inkraft­treten dieser Anordnung als landwirtschaft­liche Arbeiter, ländliches Gesinde, Wander­arbeiter (Schnitter), Melker oder als Fami­lienangehörige des Unternehmers in der Landwirtschaft wenigstens zwei Jahre tätig waren, aber in anderen als landwirtschaft­lichen Betrieben oder Berufen mit anderen als landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt sind, vom Unternehmer (Arbeitgeber) ihres Betriebes entlassen werden.

8 2. Die Vorsitzenden der Arbeitsämter bleiben an meine Weisungen gebunden.

8 3. Diese Anordnung tritt am 1. April 1935 in Kraft. .

Erfolgreiche Tätigkeit der Landeskreditanstalt

Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1934 Darlehensbescheide für 691 neue Wohnungen 50 neue Bauernstcllen

Der Geschäftsbericht der Württ. Lairdes- kreditmrstalt für das Jahr 1934 betont, daß die Anstalt sich den großen Aufgaben des Jahres 1934, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Lasten­senkung und Siedlung, mit Nachdruck gewidmet hat.

Die Zinskonversion war ein voller Erfolg; sie ist von sämtlichen Pfandbriefbesitzern mit Ausnahme eines Kapitals von 108 600 RM. gleich 0,29 v. H. des Umlaufs angenommen worden. Die Anstalt schließt ab mit einem Ge­winn von 182 243 RM., wobei zu bemerken ist, daß sie wegen ihres gemeinnützigen Cha­rakters und ihres ausreichenden Bestandes an Eigenkapital und Reserven bewusst von der Erzielung höherer Gewinne absieht.

Bei Neubauten wurden für 691 Wohnungen Darlehensbescheide über 1124 600 NM. er­lassen. Der durchschnittliche Darlehensbetrag beträgt 1627 RM. für eine Wohnung (1830

NM. im Vorjahr). Die Wohnung kostete durch­schnittlich einen Betrag von 8000 RM. (9465 RM. im Vorjahr). An der Finanzierung der beliehenen Wohnungen waren beteiligt erst­stellige Institute, darunter besonders die Spar­kassen, mit 32,6 v. H., zweitstellige Einrichtun­gen, darunter besonders die Anstalt, mit 29,3 v. H. Das Eigenkapital der Bauherren und das hypothekenfreie oder weiter nachstellig ge­sicherte Geld betrugen 38,1 v. H. Die hypotheka­risch« Belastung beläuft sich demnach durch­schnittlich auf 4950 RM. für eine Wohnung gleich 61,9 v. H. der Gesamtkosten. Die Finan­zierung der Neubauten kann daher als durch­aus gesund bezeichnet werden. Jnstand- fetzungsdarlehen sind in Höhe von 272 320 RM. für 268 Wohnungen gewährt worden. Der Zinssatz für die neuen Darlehen betrug durch­weg 4 Prozent.

Die Landeskreditanstalt hat im Jahre 1934 ihrer Tochtergesellschaft, der Württ. Landsied­lung G. m. b. H-, zur Durchführung der länd- lichen Siedlung in Württemberg den namhaf­ten Betrag von rund 1 Million R M. zur Verfügung gestellt. Die Württ. Landsied­lung hat bereits letzt in 7 Gemeinden 687,4 lls aufgeteilt und darauf

SV neue Bauernfiellen

geschaffen. Die Aufteilung von Siedlungs­gütern mit insgesamt 851 llu Land in vier Gemeinden ist zur Zeit noch im Gang. Ferner hat die Gesellschaft Landzulage.verfahren für eine Gesamtfläche von 294 lla durchgeführt und daraus 758 Parzellen an Landwirte zur Schaf­fung einer Ackernahrung zugeteilt. Die Nord­siedlung G. m. b. H. in Berlin ist ebenfalls von der Anstalt finanziell gefördert worden. Die Gesellschaft hat im Laufe des Berichts­jahres zwei Güter in Mecklenburg und ein Gut in Vorpommern mit ins­gesamt 3587 tm aufgekauft und für die Besied­lung durchgeführt. Ferner wurden noch zwei Güter in Vorpommern und je ein Gut in Meck­lenburg und Schlesien für die Besiedlung im Jahre 1935 erworben. Als Umschuldungsdar­lehen sind noch 30 Bescheide über weitere 103 234 RM. erlassen worden. Damit wurde diese Aktion abgeschlossen. Sanierungsdarlehen sind insgesamt 118 300 RM. gewährt worden.

Der Landeskreditanstalt sind auch im Jahr 1934 vom Reich weitere Aufgaben übertragen worden, die mit der Förderung des Woh­nungsbaues und der Siedlung zusammen hängen. Im einzelnen handelt es sich um folgende Gebiete: Für

die vorstä-lische Kleinsiedlung

sind dem Land Württemberg dem Reich ins­gesamt 5.63 Millionen NM. überlassen wor­den. Damit konnten in 86 Gemeinden 232/ Siedlerstellen errichtet werden. Mit einem Gesamtertrag von 1.9 Millionen Reichsbau­darlehen für Eigenheime sind insgesamt 1357 Wohnungen gefördert worden. Aus den zur Errichtung von Not- und Behelfswoh- nungen zur Verfügung gestellten Mitteln sind an 16 Gemeinden 315 850 RM. Darlehen zur Errichtung von 269 Wohnungen gegeben worden. Die Aktion zur Gewährung von Reichszuschüssen für die Instandsetzung von Gebäuden, die Teilung von Wohnungen usw. wurde im Berichtsjahr fast vollständig abge­schlossen. Im ganzen wurden im vierten Ab­schnitt vom Reich dem Land Württemberg 2 5 608 000 RM. zur Verfügung gestellt.

KnabeuMder Seesckt endlich Mt

Schwerin, 5. April.

Die Landesstelle Mecklenburg-Lübeck des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda gibt über die Festnahme eines Knabenmörders einen Bericht heraus, in dem es heißt: Im Februar dieses Jahres verschwanden in Schwerin die Schüler Neu­mann und Zimmermann, ohne daß es gelang, ihr Verbleiben feststellen zu kön­nen. Den Umständen nach war nicht damit zu rechnen, daß sich die vermißten Knaben verirrt haben konnten oder sich etwa aus Aveuteurerlust von ihrem Elternhaus ent­sernt hatten. Vom Oberstaatsanwalt in - Schwerin wurde diesen beiden Fällen mit , größter Energie nachgegangen. Umfangreiche § Suchaktionen waren ergebnislos.

Außer mehreren Fällen in Mecklenburg- Lübeck erschien auch das Verschwinden von drei Knaben in der Provinz Branden­burg. und zwar in Oranienburg und Neu­ruppin, unter den neuen Gesichtspunkten zur Nachprüfung wichtig. Ju allen inzwischen zur Erörterung herangezogenen Fällen hatte sich die Todesursache entweder gar nicht bzw. nicht einwandfrei feststellen lassen. Bei einer Besprechung im Polizeipräsidium bestand die Auffassung, daß es sich um eine Folge von schweren Verbrechen an Knaben handelte, die einem einzigen Täter zuzuschreiben waren. Da nähere Anhaltspunkte über die Person dieses Täters noch nicht vorhanden waren, erschien eine Warnung in der ge­samten Presse notwendig.

Während noch die Staatsanwaltschaft Schwerin und die Mordinspektion Berlin umfangreiche Ermittlungen eingeleitet hat­ten, ereignete sich ein neuer Fall am 22. Mürz 1935 in Wittenberge.

Die für den Wittenberger Fall zuständige Staatsanwaltschaft Neuruppin forderte zur Bearbeitung dieses Einzelfalles sofort eine Mordkommission der Berliner Kriminal­polizei an.

Dort hatte ein Mann, auf den die Be­schreibung der Person aus Wittenberge Paßte, im Dezember 1934 einen Knaben durch Versprechungen von Geschenken an sich gelockt. Er hatte ihn schließlich zu einem Treffpunkt außerhalb des Ortes Ludwigs­lust bestellt. Die Mutter des Knaben war über das Ausbleiben ihres Kindes unruhig geworden und hatte es schließlich mit einen! fremden Mann in Grabow entdecken kön­nen. Durch das Hinznkommen wurde der Fremde sicher vor einein neuen Verbrechen zurückgehalten. Er hatte zuletzt dem Knaben eine Mark und einen Füllfederhalter ge­schenkt und ein späteres Wiedertressen in Aussicht gestellt.

Lurch das Reichszuschußveriahren sinh in Württemberg rund 1900 Wohnungen neu gewonnen und etwa 80 Millionen RM. im Baugewerbe umgesetzt worden.

Der reine Zugang an Wohnun­gen im Jahre 1934 beträgt in Württemberg 14 648 Wohnungen. Mit öffentlichen Mitteln sind 6550 Wohnungen gefördert worden 43 Prozent des Gesamtzuganaes. Im Ver­gleich zum Reich sind Liese Zahlen wiederum recht befriedigend.

Außer diesem wichtigen Hinweis teilte ein Gendarmeriekommifsar aus Grabow einen Fall aus dem Jahre 1930 mit. Damals hatte ein Mann, der auch dem Namen nach fest­gestellt werden konnte, zwei Knaben unter Versprechungen an sich gelockt und sie auch schließlich, zum Teil mit Gewalt, in ein Ge­hölz verschleppt. Nur einem Zufall war es zuzuschreiben, daß auch damals die Kinder vor dem Schlimmsten bewahrt blieben. Der Entführer der Kinder konnte aber festgestellt werden als der jetzt 65jährige Uhrmacher Adolf Seefeldt. Tie Ueberprüfung der Per­son des Seefeldt führte zunächst zu der überraschenden Feststellung, daß er vielfach wegen Sittlichkeitsver­brechens vorbestraft war. und daß diese Verbrechen eine merkwürdige Uebereinstim- mung mit dem unaufgeklärten Verschwinden und Tod der Kinder in Mecklenburg und in der Provinz Brandenburg aufweisen.

Seefeldt Pflegt als Uhrmacher in Mecklen­burg und der Provinz Brandenburg umher­zuziehen. um Reparaturaufträge zu suchen Er nächtigte auch zum größten Teil bei Kun­den; zuletzt auch hat Seefeldt sich in Schwe­rin aufgehalten und war dann Plötzlich ver- schwnnden. Nachdem die übereinstimmenden Beschreibungen der verdächtigen Personen mit Seefeldt in einigen Fällen festgestelli worden waren ein Zeuge, der den Schicke? Thomas mit dem fremden Mann in Witten, berge gesehen hatte, erklärte. Seefeldt nach dem Lichtbild mit aller Bestimmtheit alp diese fremde Person wieder erkannt zu haben. wurde am Anfang dieser Wochc in einer gemeinsamen Besprechung der be­teiligten Justiz- und Polizeistellen bei de? Oberstaatsanwaltschaft in Schwerin der Plan für eine große Fahndung nach Seefeldt festgelegt.

In dem Raum zwischen der Küste und der Linie MagdeburgBrandenburgBerlin- Frankfurt a. O. wurden sämtliche Gendar­merie- und Polizeibeamten mit einem beson­deren Merkblatt und einem Lichtbild des ge­suchten Seefeldt ausgestattet, um nun schlag­artig die Fahndung einsetzen lassen zu kön- nen, die. falls Seefeldt sich in dem vor­erwähnten Gebiet befand, zum Erfolg führen mußte. Dieser erstrebte Erfolg trat auch schon 48 Stunden, nachdem die Person des vermutlichen Täters festgestellt war. nämlich am 3. April 1935 ein. Seefeldt konnte in Wutzetz, im Kreise Neuruppin, von den ört­lich zuständigen Gendarmeriebeamten ermit­telt und festgenommen werden. Eine unmit­telbar schon nach feiner Festnahme vor­genommene Gegenüberstellung mit Zeugen in Wittenberge führte zu der Ge- wißheck, daß mit der Festnahme des Seefeldt auch der Mörder des kleinen Thomas gefaßt war. Noch am gestrigen Abend wurde See- seldt nach Schwerin weitertransportiert.

Sofort wurde mit den Vernehmungen be­gonnen. Schon auf Grund der bisher getrof­fenen Feststellungen ist kaum zu zweifeln, daß Seefeldt der gesuchte Knabenmörder ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden noch weitere Verbrechen ihrer Aufklärung ent- gegensehen. Mit dieser Festnahme ist die Be­völkerung von einem der schlimmsten Volks- sckädlinge befreit worden.

Die Erzeugungsschlachl zur Sicherung der Bolksernährung gilt auch Dir, Städter!

Jeder, der Bauernarbeit versteht, kehre zurück aufs Land!

Humor

Wenn Goethe heute noch lebte", sagte der Lehrer,würde er wohl ebenso berühmt sein?"

Aber sicher!" antwortete der Schüler,Denn dann wäre er ja 185 Jahre alt".

Roman von A. von Sazenhofen.

Arheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg. 33. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Er senkte den Blick auf den Teller. Im Grunde hatte seine Frau recht. Es sah bös aus. Man wußte wirklich nicht, was noch kam.

Mia zog eine Grimasse.

Mama, du verdirbst einem jede Freude! Das kostet doch nicht die Welt, ein neuer Pelzmantel. Ich geh nicht mehr mit meinem alten!"

Zwei Stunden später drehte sich Mia noch einmal vor dem Spiegelschrank.

Sie hatte das neue, blaßlila Nachthemd angezogen. Das war hübsch.

Nicht wie die Mama immer wollte, mit den Bündchen am Hals und an den Aermeln, wie es zu Großmamas Zeit Mode gewesen. Daß Mama die neue Zeit gar nicht ver­stehen wollte?

Sie drehte das Licht aus und schlüpfte ins Bett. Der Mond stand hinter den zwei Fabrikschloten und warf ihren Schatten wie zwei dicke, plumpe Balken initten in das Zimmer.

Da waren sie wieder!

Wie Mia diese ganze Atmosphäre von Ruß, Lärm, Ar­beiter, Streik und Eisen und Schweiß haßte!

Sie verschlang die schlanken, schneeweißen Arme hinter ihrem dunklen Lockenkopf.

Ihre Augen sahen durch das monderhellte Fenster dem Bett gegenüber mit einem eigentümlich heißen, verlangen­den und brennenden Blick.

Sie möchte es anders, ganz anders. Reiten... auf wei­ter Pußta... wogendes Steppengras unter den Hufen und in den Locken den Wind.

2n einem Schloß wohnen, wie Belat Keretsz war. an

! das sie sich noch gut erinnern konnte, weil sie doch 13 Jahre ! war, als sie von dort weggezogen.

Endlich schlief sie ein.

Sie träumte von großen Sälen, mit weißgoldener Stuk­katur. Sie schritt durch diese Säle und alle Türen spran­gen auf von selbst.

Diener neigten sich vor ihr und dann kam einer... er war jung und schön und schlank und ihm gehörte alles.

Er nahm sie wortlos in seine Arme und küßte sie.

Da erwachte sie.

Es war Tag.

Vor dem grauen Himmel standen wieder die Schlote und pufften schwarzen Rauch aus, der nicht zur Höhe stei­gen konnte, weil der Nebel ihn drückte und so kroch er, wie eine Riesenschlange in langsamen Windungen über die Dächer hin.

Pfui!" sagte Mia laut und zog die Mullvorhänge vor.

Dann zog sie sich an, brachte ihr Zimmer in Ordnung und wischte mit dem Staubtuch eine billige Nippfigur von der Kommode.

Scherben... Glück? dachte sie und stieß mit dem kleinen Fuß das zerbrochene Figllrchen unter den Schrank.

Mama würde wieder schelten.

Langweilig war das Leben, scheußlich.

Auch die Herrn ödeten sie an.

Dieser dumme, junge Weigert... und der gräßliche Knoll und alle zusammen...

Recht mißmutig ging sie hinunter der Mama helfen.

Mit dieser einzigen, blöden Magd mußte man ja alle Arbeit selber machen.

*

Friedrich!"

Der Herr Baron wünschen?"

Sag mir einmal, ist das Hubertusschlößl im Stand?"

Jawohl Herr Baron. Im Herbst ist das Dach aus- gebessert worden. Ich glaube nicht, daß etwas fehlt."

So, dann möchte ich, daß du heute hinausfährst. Nimm zwei Putzweiber mit und lasse es von oben bis unten säu­bern. Ich möchte diese Woche einmal ... auf die Jagd ge­

hen und draußen Mittag essen. Vielleicht kann ich einen Bock ..."

Herr Baron!" Friedrich stotterte, wurde rot und seine Augen feucht.

Was willst du?"

Herr Baron, ich wollte nur sagen, daß ich mich ... daß es mir ... so eine Freude ist, wenn der Herr Baron wieder auf die Jagd ..

Lajos legte ihm die Hand auf die Schulter.

Es war von ihm eine große Auszeichnung.

Ich danke dir, Friedrich. Bist der einzige Mensch, der mir in meinen schlimmen Jahren, wo ich ein Krüppel war, treu blieb und meine Launen ertragen hat. Das vergeh ich dir nicht. Na also, geh nur, ich werde dir dann den Tag sagen, an dem wir hinausfahren. Es muß dann draußen gekocht werden."

Jawohl, Herr Baron!"

Lajos hatte von Tag zu Tag die Stunde und die ent­scheidende Frage hinausgeschoben.

Morgen! hatte er jeden Abend zu sich gesagt.

Wenn sie ihm dann entgegenkam, jeden Tag hüb- ! scher ... so ein blühendes Geschöpf ... und sein Blick suchte ! und traf dann einen Spiegel, in dem er sich selbst sah ... oder sie sagte: lieber Onkel, wie hast du geschlafen? wie man einen Greis, einen Idioten fragt: wie hast du ge­schlafen ... da stieg es heiß und grimmig in ihm auf.

Er gab dann jedesmal eine unfre.rndliche Antwort.

Er merkte, daß sie ihm auszuweichen begann. Oester und öfter mußte er Friedrich nach ihr schicken.

Wo warst du?" fuhr er sie dann an.

Im Park, Onkel!"

Es ärgerte ihn wieder. Was hatte sie immer im Park zu suchen?

Vielleicht hatte sie ein Rendezvous.

Solche Geschichten gab es ja... man hatte gehört, daß Damen sogar mit Forstadjunkten...

In solchen Augenblicken ballte er heimlich die Faust und vergrub sie in der Tasche. (Fortsetzung folgt.)^