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Nr. 7X

Der tkrsellschaster

teuer Setzner sofort das Wort. Er führte , u. a. aus: Wir haben vor einigen Tagen hier eine Kundgebung erlebt, in der die Welf > und unser Volk horten, daß es in Deutsch- j land einen Unterschied zwischen i Wirtschaft und Sozialpolitik ! nicht mehrgibt. !

Der Mensch soll nicht mehr Diener der j Dinge, der Maschine, der Banken, der Börse, z deS Geldes sein. Wir wollen auch nicht in der Maschine, im Kapital und in den mate­riellen Dingen eine Gegnerschaft zum Men­schen sehen, sondern wir wollen die Herrschaft desMenschen über die Dinge.

Ich habe mit dem Präsidenten Dr. Schacht das Abkommen nach langer Prüfung getrof­fen. Fast ein halbes Jahr ist darüber ver» gangen. Wir haben nicht, um einen Augen­blickserfolg zu erhaschen, dieses Abkommen gemacht. Wir haben es, das möchte ich be­sonders sagen, in allen Phasen mit der größ­ten Offenheit behandelt, und wir sind beide davon überzeugt, daß der eingeschlagene Weg richtig ist und dieser Weg zum organischen Aufbau führt. Ich weiß, daß dieser Plan mindestens zwei Jahre zur Erfüllung braucht.

8s handelt sich nicht darum, Funktionäre der Arbeitsfront und Funktionäre der ge­werblichen Wirtschaft zusammenzuführen, sondern darum, die Verantwortlichen Men­schen, die an der Drehbank stehen, die in der Praxis tätig sind, zusammenzubringen. Da­für find Sie und ich, sind wir alle dir ehr­lichen Makler. Wir wollen auch ruhig ein­mal zurückstehen und nicht immer nach außen in Erscheinung treten. Wir müssen die Menschen zusammenbringen. Wir dürfen sie nicht loslassen. Wenn man sagt, der Arbei­ter wird dem Unternehmer ausgeliefert und er wird nicht so verhandeln können, so muß ich dazu sagen: Der Arbeiter hat genau den­selben Menschenverstand wie der Unterneh­mer. Denn er ist von demselben Blut, und was ihm an Wissen inangelt, das müssen wir ihm geben.

Was ist nun unser Wollen und unsere nächste Ausgabe?

Ueber die Gemeinschaft brauche ich in die­sem Kreise nichts mehr zu reden. Im übri­gen steht vor uns die große Aufgabe: Wie bauen wir die Selbstverwaltung und wie ordnen wir das Verhältnis der Arbeitsfront und der gewerblichen Wirtschaft zu einer Selbstverwaltung? Wenn wir Un­ternehmer und Arbeitnehmer zu diesem Zweck zusammenbringen, so darf daraus nicht ein demokratisches Institut, ein neues Parlament werden. Nein, das wäre nur das alte System in einer anderen Form. Der Vertrauensrat. die Arbeitsausschüße, die Gau-Arbeits- und Wirtschaftskammern, die Reichsarbeits- und Wirtschastskammern sind die Körperschaften der Selbstverwaltung, die die Arbeitsfront führt. Ueber diesem Apparat steht der Staat. Die Kör­perschaften der Selbstverwaltung beraten und empfehlen und vor allem einigen sie. das ist ihre große Aufgabe.

Der Führer hat mir bei meiner Meldung vorgestern erklärt: ,,8ey'. Ich freue mich dar­über, daß dieses Abkommen getroffen wurde. Es ist richtig und es Wird groß fein, wenn Sie beide es verstehen, das daraus zu machen, was ich mir darunter vorstelle."

Nachdem sich der Jubel der Versammlung gelegt hat. entbot die Bachstadt Leipzig ihren icheidenden Gästen mit Präludium und Fuge in k'-Dur von Johann Sebastian Bach, ge­spielt vom Leipziger Shmphonieorchester. den Abschiedsgruß.

Anschließend nahm Dr. Ley nochmals das Wort:Gehen Sie in Ihre Heimat, grüßen Sie die Arbeiter und Arbeiterinnen Deutsch­lands. auch die Unternehmer, überhaupt alle schonenden Menschen.

Die Wctt mutz am 15. April durch die Vertrauensratswahlen erkennen, daß alle Hoffnungen auf die Zerreißung Deutschlands in Klassen und Stände absurd und ein Wahn- und Aberwitz sind. Sie mutz erken­nen, daß Deutschland ein Volk, einen Willen und einen Führer hat: Adolf Hitler, unser Führer, er i st Deutschland, u n d T e ri t s ch l a n d i st A d o l f H i t l e r."

Brausend klang das dreifache Sieg-Heil auf den Führer durch die riesige Halle. Das Horst-Weffel-Lied und das Deutschlandlied bekräftigten das Gelöbnis. Der Fahnenaus- marsch beschloß die Reichstagnng der DAF.

Sie Abwerlmg der Belga in Kammer nnd Senat angenommen

Brüssel. ZI. März.

Die Abwertung des belgischen Franken hat in der Bevölkerung größte Bestürzung her­vorgerufen. Schon die seit einigen Tagen im Umlauf befindlich gewesenen Entwertungs­gerüchte hatte eine Flucht in die Sachwerte zur Folge. Die Ankündigung der Maßnahme in der Kammersitzung hat geradezu panik­artig gewirkt. Seit Freitag find die W a ren- Häuser belagert. Zahlreiche Kaufleute sind bereits dazu übergegangen, ihre Preise heraufzusetzen. So har z. B. ein großes ge­nossenschaftliches Warenhaus für Beamte und Angestellte die belgischen Waren um 1V v. H. »ud die Waren ausländischer Her-

Immer neue und größereAufgaben!

Zehnjahrcsseier des Gaues Baden der NSDAP. Dr. Goebbels spricht aus der ^

Karlsruher Hochschulkampsbahn >

Karlsruhe, 61 . März. !

Der Gau Baden der NSDAP, feierte am Sonntag sein zehnjähriges Bestehen. Die Landeshauptstadt hatte aus diesem Anlaß reichen Flaggenschmuck angelegt. Um die Mittagsstunde gedachte man der Toten der Bewegung in einer kurzen Weihestunde auf der Kaiser-Straße, wo vor vier Jahren der Lchrer Pg. Paul Billet von kommunisti­schen Mordbuben erschlagen wurde. Gaulei­ter und Reichsstatthalter Robert Wag­ner legte dort einen großen Lorbeerkranz mit roter Schleife nieder. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete am Nachmittag eine gewaltige Kundgebung auf der Hochschulkampfbahn. Uni 3 Uhr war, von einer großen Menschenmenge um- jubelt. Reichsleiter Dr. Goebbels auf dem Karlsruher »Flughafen eingetroffen. Er wurde von dem gesamten badischen Kabinett mit Gauleiter Robert Wagner an der Spitze auf das herzlichste begrüßt. Dr. Goebbels be­gab sich sofort mit fernem Gefolge im Kraft- wagen zur Hochschulkampfbahn, wo inzwi­schen die Formationen und die Alte Garde einmarschiert waren.

Zunächst sprach der badische Gauleiter und Reichsstatthalter Robert Wagner einige kurze Begrüßungsworte, die er vor allem an Dr. Goebbels und an den Vertreter der Wehr­macht, den Befehlshaber im Wehrkreis V, Generalleutnant Geher, richtete.

Sodann nahm der Berliner Gauleiter

Reichs minist er Dr. Goebbels

das Wort zu einer Rede, in der er u. a. ans- führte:

10 Jahre haben Sie nun um die Erobe­rung dieses Landes gekämpft. Diese Jahre waren angefüllt vor allem mit den Sorgen um die Existenz unserer Bewegung. Gegen Geld und Mehrheit und öffentliche Meinung hat die Bewegung ihren blinden Glauben ins Feld geführt und dieser blinde Glaube hat ihr zum Siege verholten. So hat sie aus eigener Kraft die Macht errungen, und dar- um ist sie auch entschlossen, diese Macht nie­mals mehr abzugeben. (Stürmische Zustim­mung.) Wir müssen heute den Mut haben. ! unseren Idealismus mit der harten Wirklichkeit in Ueber- einstimmung zu bringen. Wir können deshalb unsere Zeit nicht damit verschwen­den. Theorien zu spinnen, sondern untere Zeit muß damit angewandt werden, die Tat­sachen zu meistern. (Lebhafter Beifall.) Wir müssen mit realistischem Sinn den Alltag für unser Volk bester zu machen versuchen. Gerade die alten Idealisten unserer Bewe­gung haben daher die Aufgabe, mutig den Sprung von der Romantik in die Wirklich­keit zu tun."

Man müsse sich immer fragen, welche Maßnahmen im Augenblick zweckmäßig durchgeführt werden könnten. So müsse auch eine kluge Führung dafür sorgen, daß die innerpoliti scheu Maßnahmen in Uebereinstimmung gebracht würden mit den Erfordernisten der Außenpolitik. Es sei un- fair, wenn heute gewisse Kritikaster auf den einen oder anderen Amtswalter hinwiesen, um zu zeigen, daß der Nationalsozialismus »Fehler mache. ..Wir. die wir iu den vergan­genen zwei Jahren so viel getan haben. Hu­bern damit das souveräne Recht erworben, auch einmal »Fehler zu machen (Stürmischer Beifall.) Die Pharisäer, die gar nichts tun. können allerdings auch keine »Fehler machen." (Heiterkeit.)Freilich haben wir Glück ge­habt. aber das ist es ja. Das Volk will lie­ber von Leuten geführt werden, die Glück als wie Unglück haben. Im übrigen hätte man ja annehmen können, daß unsere Vor­gänger mehr Glück hätten, da sie ja immer so taten, als sei der liebe Gott ihr Fraktions- wllege." (Stürmische Heiterkeit und Beifall.)

Die Partei ist aber nicht selbst zufrieden geworden, sondern sie ist unersättlich in der Stcl 1» La neuer A u i a a b r n.

tunst um 25 v. H. erhöht. Aus Mons wird gemeldet, daß sich insbesondere der kleineren Sparer eine große Erregung bemächtigt habe, und daß am Samstagvormittag die Schalter der Sparkaste von Leuten umlagert wurden, die ihre Sparguthaben zurückhaben wollten. Die Regierung ist am Sonntag- oormittag zusammengetreten, um Maßnah­men gegen Spekulation und Preistreiberei zu treffen.

Die Kammer hat Samstag früh 7 Uhr (WEZ.) nach einer ununterbrochenen Nacht- sitzung die von der neuen Regierung vor­gelegten Gesetze über die Abwertung des Belga und die Erweiterung der um ein gan­zes Jahr verlängerten Sondervollmachten mit 107 gegen 54 Stimmen bei 12 Stimm­enthaltungen angenommen. Bei den Libera­len stimmte mehr als die Hälfte der Ab­geordneten gegen die Regierung. Der Senat hat die von der Kammer ver­abschiedeten Gesetzentwürfe über die Abwer­tung des Belga und die Gewährung von Sondervollmachten an die Regierung Sams­tag abend mit 110 gegen 20 St im- men bei 19 Stimmenthaltungen an­genommen und damit der Regierung van Zeeland mit großer Mehrheit das Ver­trauen ausgesprochen.

Je mehr wir erreichten, Heft» mehr haben wir j unS vorgenommen."

Jeder aus den Reihen der Bewegung, auch der kleinste Pimpf im Jungvolk, trägt heute den Marschallstab im Tornister, denn wir haben den SatzFreie Bahn dem Tüch- i tigen!" zur Wahrheit gemacht. (Bravorufe.) ! Der Führer und seine Mitarbeiter haben ganz allein die Verantwortung übernommen. Während die Kritikaster genörgelt haben, hat die Regierung eine neue Wehrmacht auf. gebaut. (Stürmischer, sich immer wieder­holender Beifall.) Eine Nation, die eine Führung besitzt, ist immer anderen Natio­nen, die Parlamentarisch regiert werden, überlegen. (Lebhafter Beifall.)

Dr. Goebbels kam dann ans die Außen­politik zu sprechen und sagte:Deutschland fühlt sich heute wieder als souveräner Staat. Wir sind heute eine Großmacht, die ini Spiel der politischen Kräfte initzählt. (Bravo­rufe.) Deutschland denkt nicht an Krieg. Wir halten vielmehr das ewige Geschwätz von Krieg für ein Verbrechen. Es ist nicht wahr, daß Deutschland den Korridor, Teile der Tschechoslowakei, Oesterreich und Elsaß- Lothringen oder sonstige Gebietsteile gefor­dert hat. Wenn aber ausländisch« Zeitun­gen solche Lügen verbreiteten, so sind sie es, die Europa beunruhigen.

Wir drohen niemandem, aber wir lasten uns auch nicht bedrohen. (Stürmischer Bei­fall.) Wir sind der Ueberzeugung. daß etwas weniger Gerede, aber etwas mehr Vernunft der Welt sehr dienlich wären."

Der Minister wandte sich daun an die Alte Garde, die auch heute wieder dem eigenen Volk und der ganzen Welt ein leuchtende?' Beispiel ruhiger Gelassenheit, aber auch fester Entschlossenheit zeigen müsse. Der Führer hat der Welt oft genug die Versöhnungshand hingestreckt. Diese Dersvhnungshand bleibt weiter offen. In dieser Stunde möchte ich einen Appell an die Welt und an d i e S t a a t s in ä n n e r der Welt rich­ten. daß sie der Welt den Frieden geben, der ans der Achtung aller gegen alle beruht. Deutschland wird dann auch die besten Sol­daten dieses Friedens, der jedem seine Ehre läßt, stellen.

Diesem Frieden hat sicki das deutsche Volk mit seinem »Führer verschworen."

Mit einem Heil auf den Führer und das deutsche Volk, das von den Massen begeistert ausgenommen wurde, schloß Dr. Goebbels seine Rede.

Im Anschluß daran sangen die Masten begeistert die nationalen Lieder. Gauleiter Dr. Goebbels begab sich sofort nach Beendi­gung der Kundgebung im »Flugzeug nach Berlin zurück.

KW

Der Mestoi vov Usmr KeÄordea

Oe. I.us'viß 5treri» II ii x: v, vor von Klsinr, ist Ze- iitorden.

Dr. Selle-Eysler

Seutjch-srariMOes WirljrtmM Mvinmen

Von französischer Seite wurde am Sonn­abend abcnd nachstehende amtliche Verlaut­barung veröffentlicht: Nach langen Bespre­chungen. die nach der Unterbrechung der Ver­handlungen im Februar in Berlin und Pa­ris in den letzten Tagen im Wirtschafts- Ministerium in Paris fortgesetzt wurden, haben die deutsch-französischen Verhandlun­gen zn einem Abkommen geführt. Auf Grund dieses Abkommens, das ans die Dauer von drei Monaten vom l. April an gerechnet abgeschlossen wurde, ist das Sbstem der Kompensatio- n e n beibehalten worden. Das Gleichgewicht des Elearing wird durch eine entsprechende Verteilung der Ausfuhr aus der Grundlage des normalen Austausches während der glei­chen Monate des Vorjahres herbeigeführt werden. Diese Verteilung wird besonders den Veränderungen Rechnung tragen, die Zoll- gebietsmüfng zwischen den beiden Ländern stattgesunden haben.

WmMM Br MgoMmUn

Ein Gutachten der Handelskammer Pforzheim

Tie Industrie- und Handelskammer hat aus Anfrage folgende Auskunft gegeben: Die Garantiezeit für Vergoldungen ist etwa? absolut Willkürliches, weil die Güte der Auflage nicht in irgendeine Verbindung mit der Zeit gebracht werden kann; denn die Auflage wird nicht durch den Zeitablauf in Anspruch genommen oder verbraucht, son- dern allein durch den Gebrauch des Gegen­standes. Ein Geaenstand. der wenia ae-

Tienstag. dc» 2. April 107.:

braucht wird, wird leine Vergoldung länger behalten altz einer, der viel gebraucht wird. Auch hängt viel von der Art des Gebrauchs ab. Ein Uhrgehäuse, das aus der Haut ge­tragen wird und dem Schweiß und den anderen chemischen Angriffen durch die Le- bensprvzesse der Haut ausgesetzt ist. wird sich anders verhalten als ei» Uhrgehäuse, das in den Tasche getragen wird, wv die Abnutzung sich im wesentlichen durch Rei­bung und dergleichen vollzieht. Alle diese Dinge kann aber der Fabrikant oder der Lieferant nicht vvraussehen. sie stehen auch nicht in seiner Macht. Wenn inan die Gold- aiijlagc in irgendeiner Form normieren und eine Garantie geben will, so kann das nur aus Grund objektiver Merkmale erfol­gen. sei es, das; inan die Dicke der Auflage oder das Verfahren tDnblee) zn Grunde legt. Wir haben deshalb in unserem Schrei­ben vom 16. 1l. 1934 bereits um Ihre Zu­stimmung für die Normierung des Begrif­feselektroplattiert" gebeten und sie er­halten. Eine entsprechende Eingabe an den RAL. soll demnächst erfolgen. Sollte ein Be­dürfnis für die Normierung der Vergoldung sich ergeben, die wir allerdings nach unserer Beurteilung der Dinge zur Zeit nicht an­erkennen können, so müßte sie aus einem ähnlichen Wege erfolgen: niemals aber wür­den wir es für zulässig und vertretbar hal­ten. daß diese Normierung durch eine Ga­rantiezeit geschallen wird.

Ungünstige Entwicklung -er Waren- un- MmbausurniM

im Januar und Februar 1935

Nach dem Bericht des Instituts für Kon­junkturforschung imUcbcrblick" waren die Umsätze in den Warenhäusern im Januar und Februar recht ungünstig. Sie lagen »m 5 , Prozent unter Vvrjahrsstand, Besonders niedrig war der Umsatz in den vebensmittel- abteilurigen. der um lö/l Prvzcnl hinter dem Vorjahr znrückblicb. Die Terül- und Be- kleidnngsumsätze der Warenhäuser lagen um 2.9 Prozenl unter Vorjahrshvhc. In den Tertilsachgeschälten überschritten >edoch die Umsätze den Vorjahrsstand um 2.7 Prozent. Tie llmsatzbeivegiuig in den ersten Monaten de? Jahres 1935 scheint die Vermutung zu bestätigen, daß die ungünstige Entwicklung der Warenhausiimsätze nach Beendigung der Hmnsterküufe im November v. Js. wieder schärfer hervortretcn wird. Ganz ähnlich haben sich die Umsätze in den Kaufhäusern gestaltet. Sie lagen im Januar und Februar 1935 »in 5.2 Prozent unter Vorjahrshöhe. In den Textil- und Bckleidungsabteilnngen waren die Umsätze sogar um 5.7 Prozent niedriger als vor einem Jahr, während die Umsätze in den Terlilfaehgeschästen um 2,7 Prozent höher menen. Gegenüber den erstem beiden Monaten de? JahreS 1932 sind die Textil- und Bekleidnngsumsätze der Kauf­häuser um 28,1 Prozent zurückgegangen. In den »Fachgeschäften waren sie um 1.9 Prozent niedriger.

Winkel Advokaten werden nicht geduldet

Der Reichsjnstnmiuister Hai nunmehr die ! Zulassung von Prozeßagenteu einheitlich lirr das ganze deutsche Reichsgebiet geregelt. Es handelt sich dabei um Personen, die über eine gewisse Rechtsknnde verfügen, ohne daß sie ein voll abgeschlossenes mit Abschlußprüfun­gen beendetes Rechtsstudium hinter sich hät­ten. Die Verordnung verbürgt, daß die zum Teil in sehr schlechtem Ruse gestandenen so- ! genannten Winkeladvokaten in Zukunft ihr das Volk schädigendes Gewerbe nicht >hr ausüben können. Sie schafft aber Raum für geeignete Prozeßagenteu. Der Minister be­stimmt nämlich, daßgeeignete Personen" zum mündlichen Verhandeln vor Gericht als Prozeßagenten überall in Deutschland zu­gelassen werden können, wenn im Sinne des Paragraphen 157 Abs. 3 ZPO. ein Bedürf­nis zur Zulassung besteht. Sie kann aus ein­zelne Arten von Rechtsangelegenheiten be­schränkt und jederzeit widerrufen werden.

Die Zulassungsgesuche müssen über deutsch« Staatsangehörigkeit und arische Abstam­mung cmssagen un- sind bei dem Vorstan­des Amtsgerichts einznreichen, der sie nach Anhörung der Polizeibehörde und etwaige« Ermittlungen weiterleitet.

Mernationatrs StraßenrermW in Stuttgart

Aus der 800-Meter-Buhn in den mittleren Anlagen Sonderklasse am Start;

Wie wir erfahren haben, plant der Deutsche Radfahrerüund, Gau Württemberg, im Herbst dieses Jahrs in den Mittleren An ­lagen ein internationales Berufsfahrer­kriterium für Stratzenfahrer zur Durch­führung zu bingen. Die Strecke in den Mitt­leren Anlagen ist bekanntlich annähernd 800 Meter lang und für ein derartiges Rennen geradezu ideal. Wie wir weiter hören, ist der Deutsche Radsahrerdund bereits mit den zuständigen städtischen Stellen wegen Ueber- laffung der Strecke in Verbindung getreten. Der Durchführung dürste nichts im Wege stehen. Die bekanntesten Affe der Landstraße sollen für diese Veranstaltung gewonnen werden. Damit wäre Stuttgart dem großen Ziel, Süddeutschlands Sportmetropole zu werden, ein wesentliches Stück weiter gekom­men.