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Nr. 78

Der Gefeüschsttrr

Dienstag, Sen 2. April 1835

ehemaligen Deutschrmtio«alen Dolkspärtei ist ! dadurch der Politische Weg zur Mitarbeit im i neuen Staate und damit auch in der NSDAP, frei geworden und gegeben/ Die vorstehende Erklärung trägt die Unterschrift des lang­jährigen deutschnationalen Danziger Partei­führers und Senators Schwegmann, des früheren deutschnationalen Vizepräsidenten deS Danziger Volkstages. Fraktionsführer PhiliPsen. sowie des Mitbegründers und Finanzberaters der früheren deutschnationalen Bolkspartei in Danzig. Dr. Heinrich Nie­huus.

Die vorstehende Erklärung bedeutet daher die freiwillige Eingliederung der deutschnationalen Kreise D a n - zigs in die große Front der NSDAP, bei den bevorstehenden Danziger Volkstags- rvahlen. Das Schicksal der sog.Nationalen Front", einer Splittergruppe, die unter deutschnationaler Maske im Bunde mit den Marxisten und dem Zentrum in den Wahl­kampf gezogen ist, dürfte damit endgültig besiegelt sein.

Gauleiter Förster hat von der Erklä­rung der Führer der früheren deutschnatio­nalen Volkspartei Kenntnis genommen und den Unterzeichnern schriftlich seinen herz­lichen Dank ausgesprochen.

Englische Variante zum Silpaklvlan?

Warschau, 1. April.

Der Pariser Berichterstatter derGazeta Polska" wendet sich gegen die Behauptung der Pariser Presse, daß Eden sich in Moskau für die Unterzeichnung des Ostpaktes auch ohne Deutschland ausgesprochen habe. Ebenso unrichtig sei es also auch, zu behaupten, daß nun die endgültige Annahme des Projektes von der Haltung Warschaus abhängig sei. ES sei lediglich Laval mitgeteilt worden, daß man in Moskau großen Wert aus Beschleu­nigung lege und aus die Tatsache der Uuter- zeichnung, daß man aber keine Schwierig­keiten hinsichtlich des Inhaltes des Paktes machen werde. Auf dieser Grundlage sei ein englischer Vorschlag in Paris eingegangen, dem Ost Pakt einen ähnlichen Charakter zu geben wie dem Völkerbundspakt, d. h. für alle Unterzeichner die Bedingung der Ein­stimmigkeit vor irgendwelchen Entscheidungen oder Schritten sestzusetzen.

Ein solches Dokument", sagt der Bericht­erstatter derGazeta Polska",würde zwar an praktischer Bedeutung verlieren, würde aber nach englischer Auffassung allgemeine Anerkennung finden können und dadurch aus dem diplomatischen Stillstand ein Heraus­kommen ermöglichen.

Berlin, 1. April.

Ter Versammlungsfeldzug der Deutschen Arbeitsfront für die Vertraueusratswahlen wurde Montag mittag vom Reichsorganisa­tionsleiter und Leiter der DAF., Dr. Ley, mit einer Betriebskundgebung in den Berliner Siemenswerken eröffnet. Dr. Ley sprach zu l,ü 000 Betriebs­angehörigen von der Halle des Schalt­werkes aus. Bis zum Wahltage werden unter Einsatz der besten Redner der Bewegung im ganzen Reich rund 140 000 Betriebsversamm­lungen im Zeichen des Kampfes egen Klassen- und Kastengeist attfinden.

Der Betriebssichrer, Karl Friedrich von Siemens, wies darauf hin, daß Einigkeit für jede Gemeinschaft von Menschen eine un­bedingte Notwendigkeit sei, wenn ein gemein­sames großes Ziel erreicht werden solle. Im Vertrauensrat dürften nicht Diplomatie und Taktik zur Anwendung kommen, sondern offen und ehrlich müsse die Aussprache zwischen Lei­tung und Gefolgschaft sein.

Dann führte Dr. Ley aus: Die Welt schaut auf uns unh. kann es nicht fassen, wie es mög­lich ist, daß in einem Lande, in dem jahrzehnte­lang die erbittertsten Wirtschaftskämpfe geführt worden sind, mit einem Mal Ruhe und Wirt- schaftsfrieden herrschen. Man hat gesagt, das sei nur mit Gewalt und Terror erreicht wor­den: es werde keinen inneren Halt haben, es werde wieder die Zeit kommen, wo der Arbei­ter sich anfbänme und der Zusammenhalt der Deutschen aufhöre. Meine lieben Arbeiter und Arbeiterinnen! Wer mit mir die Fahrt nach Madeira mitmachen konnte, hat gesehen, wie die Welt gerade auf dieses Beispiel der Zu­sammengehörigkeit schaute, wie die Fremden es einfach nicht begreifen konnten, daß ein neues Volk sich ans Niederdruck und Schande empor­hebt.

Wir wollen ein glückliches Volk, ein Volk, das die Arbeit nicht als Last, sondern als Segen empfindet und seinen gerechten Lohn erhält. Wir wollen unser Volk stark machen für seinen Schicksalskampf. Wir wol­len, daß nicht Haß, Neid und Mißgunst die Menschen beherrschen, sondern daß Lebens­freude, Licht und Sonne die Menschen froh macht. WirwollendasLebeu. Das hat auch der portugiesische Propagandannnister be­kundet, als er sagte, ein solches Volk, das das Leben wolle, könne den Krieg nicht wünschen.

Neber allem steht uns als oberstes Gesetz: Das Leben des einzelnen hat nur

MM Tv-Eme

gegen die griechischenAuWaöMlMr

Das Urteil des Kriegsgerichtes

Athen, 1. April.

Das Athener Kriegsgericht hat am Sams­tag spät abends das Urteil gegen die an- geklagten Aufständischen gefällt. Die Todes­strafe wurde gegen niemand ausgesprochen. Die Hauptsührer erhielten lebensläng­liches Zuchthaus, zwei Angeklagte wurden freigesprochen. Die Angeklagten näh­men den Urteilsspruch mit sichtlicher Nieder­geschlagenheit aus.

Finanzminister Pesmazoglu und der Unterstaatssekretär beim Ministerpräsidenten Sayas sind zurückgetreten. Ministerpräsi­dent Tsaldaris erklärte, die Lage sei nach wie vor ernst, aber die Regierung werde den Ereignissen mit sofortigen durchgreifenden Maßnahmen 'entgegentreten.

KrnOeriKte der RS.-Prrsje

Im Zuge einer Neuabgrenzung der Lustamtsbezirke ist das Luftamt Darmstadt aufgelöst worden, so daß nur noch IT Luftämter bestehen. Rheinpsalz und Saar­land wurden dem Luftamt Stuttgart zu- geteilt.

Tie Einberufung aller noch a r b e i t s d i e n st p s l i ch t i g e n S t u d e n - t e n zum Arbeitsdienst wird noch im Früh­jahr 1935 beendet werden.

An der Berliner Universität fand am Montag die feierliche Uebergabe der Nektoratswürde an Prof. Tr. Wilhelm Krüaer statt.

Bis jetzt Todesopfer der Adria

R o m , 1. April.

Die Zahl der Todesopfer des orkan­artigen Sturmes aus der Adria ist nach den letzten Nachrichten allein an der Küste zwi­schen Rimini und Ortona aus 2 0 Tote ge­stiegen. Am Montagvormittag wurden immer noch 20 Fischerboote mit 08 Mann Besatzung vermißt, darunter die ge­samte 13 Mann zählende Belegschaft der kurz vor dem Sturm aus dem Hafen St. Giorgio ausgefahrenen fünf Fischerbarken. Einige Torpedoboote und Dampfer suchen systematisch nach den Verunglückten. Einige Barken konnten ausgetrieben und die Schiff­brüchigen gerettet werden. Es besteht aber kaum noch Hoffnung, daß alle Vermißten lebend geborgen werden können. Der Wellen­gang hat nur wenig nachgelassen und der Sturm war noch am Sonntag früh so stark.

Stnn in der Einordnung in die Gemeinschaft. Wir sprechen nicht nur von der Gemeinschaft, sondern wir üben sie tagtäg­lich. Mancher Unternehmer würde sich gar zu gern loskaufen von den Versammlungen und Kundgebungen, von den Zellen- und Betriebs­abenden, wenn er nur seinem alten Klassenhaß nachgehen könnte. Man soll nicht glauben, es wird jemand deshalb Soldat, weil man täglich mit ihm exerziert. So üben auch wir tagtäglich den neuen Kampf, die Gemeinschaft, sehen nicht nach Berufen und Schichten, sondern nach dem Herzen und dem Empfinden. Wir Normie­ren die Front der anständigen Deutschen gegenüber der Front der Ge­meinheit, der Hinterhältigkeit und der Schwäche.

Dr. Ley betonte weiter in Anlehnung an seine Ausführungen auf der Leipziger Reichs­tagung der Arbeitsfront, daß es nicht genüge, eine Gemeinschaft zu bilden. Die Menschen müßten in ihr nach Fähigkeiten und Leistungen auch ausgerüstet werden. Wir wollen, so rief er aus, die Bahn frei machen, damit jeder nach seiner Leistung zum Segen der Gesamtheit einporst ei­gen k a n n ! Wir sind nicht so töricht zu glau­ben, daß inan die Interessengegensätze aus der Welt schaffen kann. Wir wollen beiden Seiten ihren berechtigten Ehrgeiz lassen, denn er allein ist der Motor für die Entwicklung der Nation. Aber wir wollen, daß die Menschen nicht knechtselig, unterwürfig und verängstigt ans Werk gehen. Wer etwas leistet, hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht zu fordern.

Wir wollen die Interessen gerecht vertreten, wollen beiden Seiten ein ehrlicher Makler sein. Aber die Forderungen der einen wie der an­deren Seite haben da aufzuhören, wo die In­teressen der Gemeinschaft beginnen. Wenn der Arbeiter einsichtig genug ist, ein Opfer zu bringen, so gilt das gleiche auch für den Unter­nehmer. Wenn alle erst wieder Arbeit haben werden, werden wir auch in der Lage sein, das Lebensniveau und den Lebensstandard des Volkes insgesamt zu heben.

So wollen wir nun in einer gigantischen, freien Wahl der Welt beweisen, daß sich die Deutsche Arbeitsfront tatsächlich in die Herzen der schaffenden Menschen eingefressen hat. Es mögen Fehler und Mängel bestehen eines kann man uns nicht nachsagen, daß wir nichts getan hätten, daß wir aus falschen! Wege seien. Man wird nns im Gegenteil zubilligen müssen, daß wir uns um diese Menschen sorgen und bekümmern, und daß sich niemand mehr 2 er- > lassen zu fühlen braucht.

s daß eines -er zur Rettung ansgesnnbiem Torpedoboote sich in den Hasen von Pot« zurückziehen mutzte.

Auch von der süditalienischen Küste kom­men sowohl aus dem Jonischen als auS dem Tyrrenischen Meer Meldungen über schwere Sturmschäden. In dem Golf von Salerno ging der SeglerNunziata" im Sturm unter. Die Besatzung in Stärke von acht Mann wurde von einem italie­nischen Dampfer geborgen und in Neapel an Land gesetzt.

Sras Zeppelin fährt nach Berlin

Berlin, 1. April.

Tie vor einigen Tagen gegründete Deutsche Zeppelin-Reederei er­öffnet mit einer Begrüßungsfahrt des Luft­schiffesGraf Zeppelin" nach der R eichshanp 1 st a d l ihren Verkehr. Das Luftschiff wird vorbehaltlich der Wetterlage voraussichtlich am Dienstag gegen 15 llhr über Berlin eintreffen und gegen >5.30 lihr auf dem Flughafen Staaken, wo eine kleine Begrüßnngsfeierlichkeit stattfindet eine Zwischenlandung vornehmen.Gra! Zeppelin" fährt dann nach Friedrichshafen zurück, um am Samstag seine diesjährigen Planmäßige» S ü d a m e r i k a f a h r t e n aufzunehmen und abwechselnd mit den Flug­zeugen der Deutschen Lufthansa den bc- f ch l e ii n i g t e n w ö ch e n t t i ch e n de n t- s ch e n L » itpv st dien st nach Südamerika zu versehen.

Württemberg

8andj«germsr-tr WM! kmgrMiet

Stuttgart, 1. April.

Amtlich wird mitgeteilt: Am Montag, dem 1. April 1935, ist in Stuttgart der durch Urteil des Schwurgerichts in Stuttgart voni 20. September 1934 wegen Mords rechts­kräftig zum Tode verurteilte Jakob F ü ch s I hingerichtet worden.

Füchsl hat m der Nacht vom 24, au> 25. April 1938, als er von einer Diebesfahr! zurückkehrte, den Oberlandjäger Ri a i er­schossen. Der Führer und Reichskanzler ha: von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch emacht. weil Füchsl ein g e m e i n g e f ä h r- icher Verbrecher ist. dem bei der Ausführung seiner Verbrechen die Geiähr­dung von Menschenleben gleichgültig ist und der daher eine dauernde Gefahr r keine Ai itmenschen bedeutet.

Zwri MKesleMn aujgejrmdrn

Stuttgart, 1. April.

Auf dem hiesigen israelitischen Friedhof wurde am* vergangenen Dienstag die Leiche eines neugeborenen, nicht völlig ausgetragenen Kindes männlichen Geschlechts gefunden. Die Geburt des Kin­des dürfte nur wenige Tage vor dessen Auf­findung zurückliegen. Die Leiche war in eine Zeitung und in ein braunes, dünnes Pack­papier eingewickelt und das Ganze mit einer- gewöhnlichen, dünnen Hanfschnnr verschnürt.

In den Unteren Anlagen bei der Villa­straße wurde am vergangenen Freitag die Leiche eines neugeborenen, ansgetragenen Kindes weiblichen Geschlechts gefunden. Die­ses Kind ist vor mindestens zehn Tagen ge­boren seine Verbringung an den Fundort aber erst in der Nacht zum 29. März erfolgt. Die mit einer Nabelbinde versehene und mit weißem Kittelchen bekleidete Leiche war in verschiedene, zum Teil sehr stark mit Blut befleckte Kleidungs- und Wäschestücke, in einen blauen, schwarz- und weißgestreiften Zeugles-Trägerschurz. einen grün-leinenen Trägerrock, ein Damennachthemd mit blaß­blauem Brustausschnitt, Aermel- und Hals­besatz, zwei gewöhnlichen weißen Damen­hemden mit Spitzeneinsatz, ein weißes Damen-Taschentuch mit rosafarbigem Rand, eine weiße Molton-Windel, ein weißes Mol- ton-Einwickeltuch mit Lila-Saum und einem fleischfarbigen Damen - Trikotschlüpser mit gleichfarbigem Plüschsutter eingehüllt und das Ganze in einen gewöhnlichen Rupfensack verpackt. In einer Tasche der Schürze be­fand sich ein Rundschreiben der Württ. Fettschmelze und Häuteverwertung in Stutt­gart e. G- m. b. H. vom 4. Januar 1935. adressiertAn unsere Rohfettliefercr" be­treffend Januar-Rohfett- und Talgpreise.

Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, sind au die Kriminalabteilung des Polizeipräsi­diums. Büchsenstr. 37, Zimmer 12, zu richten.

Stuttgart, 1. April. tA n ? dem kul­turellen Leben.) Der bekannte deutsche Geiger Sigmund Bleier gab mit Professor Felix Petyrek von der Musikhochschule Stuttgart in Pisa und in Rom Konzerte, die unter dem Protektorat der Königin von Ita­lien stattfanden. Die Künstler ernteten in- Italien reichen Beifall. Professor- Dr. Robert Fricke, Ordinarius und Abtei­lungsvorstand für anorganische Chemie an der Universität Greifswald, ist an die Tech­nische Hochschule Stuttgart versetzt wor­den.

VersaumluWseldzug sör die VerlrMllMtsmhlell eröffnet

Dr. Ley spricht in den Berliner Siemensrverken

Reutlingen, 1. April. (Schwerer Zu­sammenstoß.) Am Montagmorgen ereig­nete sich an der als gefährlich bekannten Kreu­zung KaiserAdolf-Hitler-Straße bei der Kaiserhalle" ein schwerer Zusammenstoß. Bon Richtung Pfullingen her fuhr ein Offenburger Personenauto die Kaiserstraße herunter dem Bahnhof zu, von der Gartenstraße her kam ein Reutlinger Motorradfahrer namens Dreß die Adolf-Hitler-Straße herunter. Auf dem Sozius­sitz des Motorrads saß ein Mädchen. Durch den starken Anschlag wurde die Sozinsfahrerin über das Kleinauto hinweggeschlendert, fiel aus die Straße nnd trug im Gesicht schwere Ver­letzungen davon. Sie wurde ins Krankenhaus nbergeführt, wo neben anderen Verletzungen auch ein Kieferbrnch festgestellt wurde- Die Verunglückte namens Erika Schnaitmann ist von Stuttgart und weilt zur Zeit zu Besuch in Reutlingen.

Tübingen, 1. April. lN euer Rektor der U n i v e r f i t ä t T ü b i n g e n.) Zum Rektor der Universität für die nächste Amts­periode wurde vvmNe ich swisse n schastsm i nister der ordentliche Professor der klassischen Philo­logie Dr. Friedrich Focke ernannt.

Leutkirch, 1. April. <S ch w e r e Ber­te h r s n n f ü l l e.) Am Sonntag ereignete sich in der Kemptener Straße ein tödlicher Unfall. Beim Mendlerschen Garten stürzte Favcr Heinle von Ansnang vom Fayrrad. wobei er einen s ch iv e r e n D ey ädel - basi 8 bruch erlitt, so daß er innerhalb wenigen Minuten verschi e 0. Der Verun­glückte ist Familienvater von drei Kindern und 33 Jahre alt. An der gleirhrn Stelle verunglückte am Sonntag Landwirt Z i n d- st e i n vv Adrazhofen. Als er mit seinem Fuhrwerk, auf dem noch seine Frau nnd seine zwei Kinder faßen ans der Heimfahrt nach Adrazhofen begriffen war. löste sich plötzlich die Deichsel vom Kummet de? P'erdes. wo­durch der Wagen hin- und hergeschiendert wurde. Dabei wurden die Frau und die bei­den Kinder ani die Straße gewor­fen. Alsdann rannte das scheu gewordene Pferd mit dem Wagen, aus dem noch Zind- stein saß. in toller Fahrt weiter bis es zu Fall kam. Zindftein wurde ebenfalls ans die Straße g e s ch l endert nnd erlitt erhebliche Verletzungen im Gesicht.

Leutkirch, I. April. «Einbrecher am Werk.) In Heggel ba ch wurde am Samstag bei Landwirt Beutete, wäh­rend dieser in Leutkirch weilte, (ungebrochen. Als die Fra» ins Schlafzimmer trat, traf Ne den Einbrecher, der sich neben dem Bett versteckt hielt, an. Sofort sprang dieser auf und flüchtete rasch durch Kammer, Scheuer und Tenne ins Freie. Einen Geldbeutel mit geringem Betrag, sowie eine Taschenuhr, hatte er mitlaufen lassen. Auch in A n l e n dort übte ein Einbrecher in ver­schiedenen Häusern sein unsauberes Hand­werk ans. Im Hause des Karl Herbst machte er sich in einem Zimmer des obersten Stockwerts zu schaffen und ließ eine Geld­kassette mitlausen, deren Inhalt zirka 12 RM. betrug. Im Gasthaus zumReal" suchte er weitere Beute. Der Räuber durch­stöberte das Schlafzimmer des Metzger­meisters Schäffler, jedoch ohne Erfolg, weiter machte er sich im Zimmer des Dienstmäd­chens zu schassen, wobei ihm ein Betrag von 65 Pfg. in die Finger siel.

Biberach, 1. April. (Folgenschwerer SturzvvmRa d.) Am Samstag stürzte der im 53. Lebensjahr stehende Heribert Wiede mann von Attenweiler aus der Mittelbiberacher Steige vom Fahrrad. Der Verunglückte erlitt eine Gehirnerschüt- terung und erhebliche Gesichts­verletzungen. Er mußte ins Dezirks- krankenhaus verbracht werden.

Salach, OA. Göppingen, 1. April. (Ab­schluß des R a t h a ü s u mb a u e s.) In­folge unzweckmäßiger Einteilung der Räum­lichkeiten genügte das hiesige Rathaus längst nicht mehr den gestellten Anforderungen. Der bereits im Jahre 1911 ins Auge gefaßte Umbau ist nun in den letzten Wochen aus­geführt worden. Die Pläne dazu stammen von dem einheimischen Architekten Franz Goll. Der Umbau ist mit großem Geschick durchgeführt worden. Schlichtheit und Zweck­mäßigkeit standen im Vordergrund des gan­zen Projekts. Der äußere Eindruck des um- gebauten Gebäudes ist vorteilhafter gewor­den. Auch im Innern des Hauses haben die vorgcnommenen Veründernngsarbeiten aus den früheren düsteren Räumen Helle, freund­liche Zimmer geschaffen. Die Baukosten be­tragen insgesamt 3 5 0 0 0 N M.

Die weiter in Angriff genommenen Str a- ßenba narb eiten machen große Fort­schritte. Die Schillerstraße ist im Rohbau bereits fertiggestellt. Auch in der Eislinger Straße gehen die Arbeiten rasch vonstatten. Beide Durchgangsstraßen werden bald Wie­der dem Verkehr übergeben werden können.

Neckargröningen, 1. April. (Verdiente Strafe.) Am Sonntagabend belästigte ein 24jähriger Bursche aus Mühlhausen a. E.. der sich in Begleitung eines anderen befand, aus dem Nachhauseweg vorbeisahrende Autos und Motorräder, nachdem er sich zuvor hier Mut angetrunken hatte. Etwa 500 Meter vor Aldingen ereilte ihn das Schicksal, als er einem Motorradfahrer mit ausgebreiteten Armen Plötzlich in die Fahrbahn trat. Trotz scharfen Bremsens konnte dieser nicht recht­zeitig anhalten und fuhr den Wegelagerer an. der mit einem g e b r o ch e n e n F u ß in ' ärztliche Behandlung gebracht werden mußte.