Leite 4 Nr. 71

Der Gesellschafter

Montag, den 25. März 1!>35

iss Meter hohe SasWle bei Uten

Lebensgefährlicher Eindämmungsbersuch beabsichtigt

Wien, 25. März.

Der Erdgasausbruch in Jnzers- dorf bei Wien hat an Stärke noch zuge- n o m m e n. Der Bohrturm ist bis auf wenige Pfeiler weggerissen. Die Maschinen­anlagen sind schwer beschädigt. Man glaubt, daß die letzten Pfeiler des Bohrturmes der ungeheuren Gewalt der Gasmassen nicht mehr lang standhalten können und bald einstürzen werden. Die Höhe der Gasfäule beträgt jetzt 100 Meter. Zent­nerschwere Steine werden emporgeschleudert. Die Umgebung ist kilometerweit mit einer grünlich schimmernden Lehinschich r bedeckt. Der Schaden an den Fluren läßt sich noch gar nicht abschätzen. Der Schaden, der sich allein aus der ver­lorenen Gasmenge ergibt, wird bis jetzt aui 200 000 Schilling geschätzt. Dazu kommt aber noch der Wert der zerstörten Anlage. Im Laufe des Samstagnachmittags waren Zehntausend? von Neugierigen aus Wien eingetroffen. Sie nur von einem großen Aufgebot von Gendarmen von der Annähe­rung an die Ausbruchstelle gehindert werden konnten.

Wie die Blätter Mitteilen, wollen die In­genieure und Arbeiter am Samstagabend oder Sonntagfrüh den mit Lebensge­fahr verbundenen Versuch unternehmen, den Ausbruch abzudämmen.

Der Führer

beglückwünscht Georg Fürst

Berlin. 24. März.

Der Führer und Reichskanzler Hai dem Obermusikmeister Georg Für st - München, dem bekannten Komponisten des Baden weiter Marsches, zu feinem Geburtstage am vergangenen Sams­tag telegraphisch seine aufrichtigen Glück- wünsche ausgesprochen.

Die E n t st e h u n g s g e f ch i ch t e des Marsches ist außerordentlich interessant. Obermusikmeister Fürst nahm am 12. August 1914 am Sturm des bayerischen Infanterie. Leibregiments auf das französische Grenzdori Badonville lBadenweiler) keil. Am Abend dieses Tages schrieb Fürst unter dem Eindruck der siegreichen Schlacht aus einem zerschossenen Gefährt den Marsch, der wenig später aus dem Marktplatz von Peronne

erstmalig gespielt wurde und eine begeisterte Aufnahme fand. In die Musikliteratur der deutschen Armee wurde der Badenweiler Marsch als Armeemusikmarsch Nr. 256 auf- genommen. Der außerordentlich schwung­volle Marsch wurde bald auch von vielen Kapellen des Auslandes übernommen.

Mienfkner in Stockholm

Vcrgnügungsgaststätte niedcrgebrannt 200 000 Kronen Schaden

Stockholm, 24. März.

Tic größte Stockholmer Vergniigungsgast- stätte, Gröna Lund, wurde in der Nacht zuin Samstag von einer verheerenden Feucrsbrunst heimgesucht. Trotz der Anstrengungen der Feuerwehr konnte nicht verhindert werden, daß der Brand sich ans ei» nahegelegenes H o l z l a g e r verbreitete. Ter Schaden wird aus 200 000 Schwc- d e n krönen geschätzt. Ueber die Brand- nrsache besteht noch keine Klarheit.

Kirchenbrand in Sachsen

In der Nacht zum Samstag brach in dem unmittelbar an der böhmischen Grenze ge­legenen Ort Seifhennersdorf in der evangelischen Kirche ein Brand aus. Das Feuer ist wahrscheinlich im Gebälk des Dachstuhls ausgebrochen. Der Dachstuhl und das Innere der Kirche sind durch das Feuer vollständig zerstört worden. Der Turm und das Mauerwerk hielten dem wütenden Element stand. Me Feuerwehren aus der ganzen Umgegend von dies- und jen­seits der Grenze waren herbeigeeilt, so auch aus Zittau. Warnsdorf und Ruinburg.

Die Seiihennersdorfer Kirche ist eine der ältesten und schönsten der sächsischen Oberlausitz. Die Kirche wurde zuerst 1384 ur­kundlich erwähnt. Das jetzige Gebäude ist im Jahre 1797 erbaut und 1898 gründlich erneuert worden.

WA.-Robotmlumug glatt gelandet

Neuyork, 24. März.

Wie aus Oakland (Kalifornien) gemeldet wird, ist das amerikanische Selbststeuer- flugzeug. das, wie wir berichteten zu einem längeren Uebungsflug längs der Küste des Stillen Ozeans gestartet war, nach OVe Stunden Flugzeit g.att gelandet. Wäh­rend des Fluges hatte es ungefähr 400 Meilen von der Küste entfernt ein Zusammentreffen mit dem von Honolulu kommenden Dampfer M aripos a" Die ursprüngliche Absicht,Zias

IMgzeug nach Honolulu fliegen zu lassen, konnte nicht ausgeführt werden, da die Ma­schine nur 5000 Liter Brennstoff an Bord hatte, die zwar für den Flug von 2200 Meilen, jedoch nicht für die 2408 Meilen bis Honolulu ausreichtcn. Bei dem Selbststeuer- 'lugzeug handelt es sich übrigens um ein Landflugzeug, so daß bei einer durch Brennstoffmangel notwendig werdenden Wasse­rung ans See mit dem Berlust der Ma­schine gerechnet werden mußte.

Sport-Nachrichten

Spielrejultate vom Sonntag Fußball:

VsL. Nagold 1. Sp.Bgg. FreudenjtaLt 1. 5:1 VsL. Nagold 2. Sportverein Rotselden 3:1 Handball:

TV. Ebhansen 1. Tgd. Altensteig 1. 5:!> Ebhausen Jugend Altensteig Zugend 4:1

Ausführliche Berichte folgen morgen.

Handel und Verkehr

Stuttgarter Effektenbörse. Ab 1. April 1935 wird die Notierung der aus diesen Termin zur Rückzahlung gekündigten 4V-/5V>- Proz. Liquid. Goldobl.-Zertifikate Reihe l und ll des Württ. Kreditvereins Stuttgart an der hiesigen Börse eingestellt. Am Samstag vor Ostern, dem 20. April 1935 bleibt die hiesige Effektenbörse für jeden Verkehr geschlossen.

Pforzheimer Edelmetallpreise v. 23. März. Gold 2840. Silber 52.50 bis 54,30 RM. je Kilogramm, Reinplatin 3,34. Platin 96 Pro­zent mit 4 Prozent Kupfer 3,10, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Pall. 3.20 RM >s Gramm.

Stuttgarter Wochenmarktpreife vom 23. März. Großverkauf: Edeläpfel 22 bis 30 Tafeläpfel 16 bis 20, Kartoffeln 4 bis 5 das Pfund, 1 Stück Kopfsalat 15 bis 25, Wirsing 12 bis 14. Weißkraut 10 bis 12, Grünkohl 8 bis 10 das Pfund, 1 Bund rote Rüben ö bis 6. gelbe Rüben 5 bis 7. 1 Blind Karotten 15 bis 20, Zwiebel 8 bis 9 das Pfund, I St. Gurken 60 bis 90. 1 Stück Rettich neue 15 bis 25, 1 Bund Monatrettich rote 10 bis 14, weiße 25 bis 35. I Stück Sellerie 6 bis 20. Schwarzwurzeln 20 bis 25, Spinat 25 bis 30. Bodenkohlraben 4 bis 5, weiße Rüben 4 bis 5 Psg. das Pfund. Marktlage: Zufuhr in Obst und Gemüse reichlich. Verkauf lebhaft, angeregt durch den Bedarf für die Konfir­mation.

Liehmärktc. G a m m e r t i n g e n: Jung­vieh 90200, trächtige Kalbeln 350450, Kühe 300360, Wurstkühe 150. Hagel 60 bis 80, Pferde 6001200 RM. - Möns- h e i m,. Leonberg: Stiere 300, Kühe 220 bis 420, Kalbeln 370430, Einstellvieh 95 bis 315 RM. Nürtingen: Ochsen und stiere 283326. Kühe 220600, Kalbinnen lind Rinder 210560. Kälber 75180 RM. R o t t w e i l: Kräftige Arbeitspferde 900 bis 1200, ältere Pferde 200400, Schlachtpferde 80120, schwere Schlachtochsen 500560. Ailsetzlinge 300450, trächtige Kühe 280 bis 460, Wurstkühe 120240, trächtige Kal- binnen 400600, Rinder 105390 RM.

Schweinemärkte. Balingen: Milchfchw. 18-28 NM. Besigheim: Milchfchw. 1824 RM. Güglingen: Milchfchw. 1822, Läufer 3741 RM. Hall: Milchschweine 1825, Läufer 3440 RM. Mönsheim: Milchschweine 2327 RM. Nürtingen: Milchschweine 1530 RM. Oeh ringen: Milchschweine 2228 NM. Rottweil: Milchschweine 15 22 RM. Fruchtmärkte. Balingen: Gerste 8.20, Weizen 10.50, Wicken 20, Erbsen 20, Klee­samen 6070 RM. Ravensburg: Weizen 10.5010.80, Roggen 7.558.70, Sommergerste 8.808.90. ' Weißhaber 8.40 bis 8.95. Eelbhaver 8.25 bis 8.45 RM.

Fruchtschranne Nagold vom 23. März 1935. Verkauft: Weizen 2.00 Ztr., Preis p. Zentner 10.50. Gerste 26.16 Ztr., Preis p. Ztr. ^(9.50 bis 10.50 Haber >0.24 Ztr. Preis p. Ztr. ^ 9.50 bis ^6 >0.00. Erbsen 1.20 Ztr., Preis p. Zlr. 20. Zufuhr schwach, Hanr el leb­

haft. Nächstpr Fruckitmarkt am 30. März 1935

Gestorbene: Johannes Ieutter. Holzhauer, 69 I.. Pfalzgrafen weiler / Wilhelm Schray, 54 Z-. Höfen-Enz/ Sophie Roller geb. Theurer. Calw.

Voraussichtliche Witterung für Dienstag und Mittwoch: Unbeständiges und zu weite­ren vereinzelten Niederschlägen geneigtes Wetter.

Verlar,: Der Gesellschafter G. m. b. H.. NagotL Druck: Buchdruckerei G. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser). Nagold. Hauptschriftleite: und verantwortlich für den gesamten Inhal: einschl. der Anzeigen: Hermann Eötz. Nagold

D. A. I!. 35: 253V Zur Zeit ist Preisliste Nr. 2 gülti»

Die heutige Nummer umsaßt 8 Seiten

Amtsgericht Nagold

Handelsregistereintrag vom n. März 1933

Abteilung für Einzelfirmen: 736

1. Bei der Firma Friedrich Bäßler in Altensteig: Die Firma ist erloschen.

2. Bei der Firma Gustav Heller in Nagold: Die Firma ist erloschen.

MW BekallnllllWnil

An sämtliche Bürgermeisterämter des Kreises Nagold

Die Bürgermeisterämter werden ersucht, ihre Gemeinde­ongehörigen durch eine öffentliche Bekanntmachung in tun­lichster Bälde aus nachgenannte Bestimmungen in Kürze hinzuweisen:

1. Waldbrandgefahr

Zur Berhütung von Waldbränden sind die Eemeinde- angehörigen auf die Bestimmungen der ZZ 308, 300 und 368 Ziffer 6 des Reichsstrafgesetzbuches, sowie auf Art. 30 und 32 des Forstpolizeigesetzes hinzuweisen. Besonders ist vor dem Abbrennen von dürrem Gras und von Hecken zu warnen. Gegen das Rauchen im Walde wird unnachsichtlich eingeschritten. 738

2. Schutz seltener Pflanzen und Kräuter

Das Sammeln von Waldpflanzen und Kräutern ist nur aus Grund von Erlaubnisscheinen gestattet (Art. 22 Ziss. 2 des Forstpolizeigesetzes, Art. 6, Ziffer 4 und 16 des Forst- strasgesetzes). Unter die seltenen, bezw. besonders gefährde­ten Waldpflanzen zählen: Enzian, Knabenkrautarten. Steinröschen, großes Schneeglöckchen, Lupinen und Finger­hut. Bor dem unachtsamen oder gewerbsmäßigen Abpflücken von Reisern der Stechpalme, sowie von Blütenzweigen der Salweide, Aspe, Pappel, Erle und Haselnuß ist besonders zu warnen.

Auch werden die Bürgermeisterämter ersucht, sowohl zur Verhütung von Waldbränden, als im Interesse wirksamen Schutzes seltener Waldpflanzen für entsprechende Beleh­rung und Ermahnung der Schuljugend Sorge zu tragen.

3. Jnsektengefahr im Walde

Die Waldbesitzer werden auf die mit zunehmender Trockenheit drohende Gefahr schädlicher Vermehrung der Borkenkäfer etc. in Fichtenbeständen aufmerksam gemacht und angehalten, die geeigneten Maßnahmen hiegegen zu ergreifen. Solche sind: Alsbaldige Fällung der von Käfern befallenen Stämme, entrinden dieser und verbrennen der Rinde, rechtzeitige Abfuhr des aufbereiteten Nutz- und Brennholzes und, soweit dies nicht bis zum 1. Mai möglich sein sollte, Entrindung dieser Hölzer.

Das Forstpersonal des Staates ist zu sachgemäßer Beleh­rung bereit. Für den Fall von Versäumnipen wird auf Art. 12 des Forstpolizeigesetzes hingewiesen, wonach es dem Forstamt zusteht, bei Gefahr in dem Verzüge sofort die zur Verhütung der Käfergefahr dienenden Anordnungen zu treffen und auf Kosten des Waldbefitzers ausführen zu lasten.

Nagold, den 23. März 1935.

Namens der Forstämter Altensteig, Dornstetten, Enzklösterle, Hofstett, Horb, Nagold, Pfalzgrasenweiler, Simmersfeld, Stammheim und Wildberg:

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Aus meiner von der Landes­bauernschaft Hauptabtlg. II an­erkannten Vermehrungszucht für Weiße Leghorn biete ich an: Vruteier: von März bis 15. April 20 nachher 15 -Z: Eintagskücken: von März bis 15. April 65 L, nachher 60 L , Zunghenne» 8 Wochen alt:

Aus Märzbrut 3.20 -A; Aus Aprilbrut 3.00 -!l, Aus Maibrut 2.80 -tt. Jede weitere Woche älter oder jünger 20 ^ mehr bzw. weniger. Die veröffentl. Reichszuschüsse werden gewährt. 551

Im Interesse der Käufer bitte ich um frühzeitige Bestellung mit Angabe des Schlupstermins.

R. Ruoff, Niederreutin Post und Station Bondorf OA. Herrenberg.

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wird nochmals hingewiesen und zum Besuch freundlich eingeladen.

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Forstmeister: Maser.