Teile 2
Nr. 24
Der Gesellschafter
Dienstag, de« 2g. Zannar 1838
Wir müssen die Aufgaben einer künftigen Betriebslehre suchen. Liese muß ihre liberal-kapitalistischen Gedankengänge ausmerzen und sich zu einer nationalsozialistischen Betriebslehre entwik- keln.
Agrarpolitik einerseits, Agrartechnik und Agrarwirtschaft andererseits sind keine Gegensätze. Sollen letztere zur vollen Entfaltung gelangen und unserem Volke ihre höchste Nutznärkung können, so be
dürfen sie der straffen und sicheren Führung durch eine Agrarpolitik, die sich auf dem Staatsgedanken von Blut und Boden auf- daut.
Wenn in diesem Sinne Agrarpolitik. Pra- xis und Wissenschaft sich zu einer Zusammen, arbeit zusammenfinden, dann kann der Sieg in der deutschen Erzeugungsschlacht nicht zweifelhaft sein.
Jeutich-ramfche
Vlrtschaftsverrinbaruno
Berlin, 28. Januar.
Die in de» letzten Wochen in Berlin und Kopenhagen geführten Wirtschaftsverhandlungen zwischen Deutschland und Dänemark habe« am 24. Januar 1935 in Berlin zur Unterzeichnung eines deutsch-dänischen Abkommens über den gegenseitigen Warenverkehr geführt. Die Grundlage des neuen Abkommens bildet das deutsch-dänische Abkommen vom 1. März 1934, das sich als eine beiderseits befriedigende Grundlage für den Ausbau des Warenaustausches zwischen Deutschland und Dänemark erwiesen hat und durch die neue Vereinbarung mit gewissen Ergänzungen auch für das Jahr 1935 aufrechterhalten wird. In Verbindung hiermit sind die zwischen den beiderseitigen Zentralbanken bereits bestehenden Vereinbarungen über den Zahlungsverkehr weiter ausgebaut worden.
Für die deutsche Einfuhr aus Dänemark kommen hauptsächlich landwirtschaftliche Er- Zeugnisses wie Butter, Käse. Eier und Vieh, für die deutsche Ausfuhr nach Dänemark fast ausschließlich deutsche Jndustrieerzeug- niste in Betracht.
Die bisherigen Erfahrungen im Zahlungsverkehr zwischen Dänemark und Deutschland haben ferner auch zu neuen Vereinbarungen über die Regelung des Zahlungsverkehrs geführt, nach denen nunmehr sämtliche Zahlungen im Warenverkehr auch auf dänischer Seite über das Konto der Reichsbank bei der dänischen Nationalbank laufen werden. Die neuen Vereinbarungen in ihrer Gesamtheit lassen erhoffen, daß auch das Jahr 1935 eine beiderseitige befriedigende Entwicklung des Warenaustausches zwilchen den beiden benachbarten Ländern bringen wird.
MemelllllibtagMung schon wieder vereitelt
Kowno, 28. Januar.
In Memel sollte an, Montag erneut eine Landtagssitzung stattfinden. Von den 24 von der neubesetzten Wahlprüfungskommission anerkannten Abgeordneten waren nur 16 erschienen. Es fehlten die 5 Abgeordneten der litauischen Fraktion und zwei andere, von denen man nicht weiß, ob sie krank oder sonstwie behindert waren. Der Gouverneur war bei der Sitzung anwesend. Vor Beginn ließ er an den Schriftführer des Landtages Riechert. die Frage stellen, ob der Landtag beschlußfähig sei. Dieser lehnte es jedoch ab. vor Eröffnung der Sitzung dazu Stellung zu nehmen, erklärte aber gleichzeitig, daß nur !6 Abgeordnete anwesend seien. Der Gouverneur ließ daraus die Eröffnung gar nicht ui. Riechert verlas noch einen von den 16 anwesenden Abgeordneten unterschriebenen Protest, in dem Einspruch dagegen erhoben wird, daß nur 24 Abgeordnete zugelassen sind, und in dem ferner gegen die üblichen Behinderungen beim Zusammentritt des Landtags protestiert wird. Das Landtagsgebäude war stark abgesperrt. Die Sitzung dauerte nicht einmal 15 Minuten. Der Landtag ist auf diese Weise also schon zum sechstenmal beschlußunfähig.
Notruf der
enttSuWen StatusSuoler
Beschränkung der Einreise von Saaremigranten nach Frankreich
Saarbrücken. 28. Januar.
Nach soeben fest gelegten Bestimmungen werden nunmehr nur noch folgende Gruppen von Saaremigranten zur Einreise nach Frankreich zugelassen:
Personen, die Verwandte, Eltern oder Geschwister in Frankreich besitzen. Personen, die über geni zende Mittel verfügen, um längere Zeit auf eigene Kosten leben zu können. An- gestellte, die in französischen Unternehmungen, vor allem in den Grubenbetrieben, be- 'chäftigt waren. Personen, die nachweislich geführt find. Personen, die den Antrag auf Natur fation IN Frankreich gestellt haben und hierfür die Bescheinigung des Konsulats beibringen Runen. Eltern, deren Kinder die französische Schule im Saargebiet besuchi haben, und frühere Fremdenlegionäre.
Diele Separatisten und Emigranten, die in den letzten Tagen und Wochen voreilig das Saaraebiet verlassen haben haben
ihren Entschluß inzwischen ichou bitter bereuen müssen. Teilweise kehren sie jetzi bereits ins Saargebiet zurück. So wird aus verschiedenen Orten des Saargebietes gemeldet, daß Status-Ouoler enttäuscht wie- der in ihre alte Heimat znrückkommen, weil sie mittlerweile auch einsehen gelernt haben, daß ihnen hier nichts Passiert, während in Frankreich für sie nichts zu holen ist.
Bezeichnend für die Stimmung unter den Arbeiteremigranten ist ein Brief, den einige verführte Anhänger des Separatismus an die Forbacher Bürgerzeitung" gerichtet haben:
..Wir stehen vor der Tatsache, die wir bis- her nicht glauben wollten, wenn uns von Kritikern warnend zugerusen wurde daß ein politischer Hochstapler uns jahrelang betrogen und uns nun in unserer Not verlassen hat. Unser Exführer M a tz Braun und sein Bruder Heinz sind so ziemlich als erste in ihren Luxuslimousinen nach Frankreich geflitzt, wo sie nun durch die Gegend sausen, während wir durch die Straßen irren und nicht wissen, was aus uns werden wird. Wenn sich die Herren Führer Matz Braun und Konsorten wenigstens einmal bei ihren Opfern sehen ließen und ihnen ein paar freundliche Worte sagten! Aber nein, man sitzt in seiner Villenwohnung oder meist im besten Hotel For- bachs, während Frauen und Kinder durch solche Auchpolitiker ins Verderben gestoßen sind.
Die Zurückziehung der internationale» Eaar Zruppen
London, 28. Januar.
In Beantwortung einer Unterhaus-Anfrage erklärte der englische Außenminister Sir John Simon am Montag, daß über den Zeitpunkt der Zurückziehung der internationalen Streitkräfte aus dem Saargebiet noch keine Entscheidung getroffen worden sei.
Man denke daran, diese Truppen so lange im Saargebiet bleiben zu lassen, bis die Regierungskommission die Regierungsgeschäfte an die deutschen Behörden übergibt, lieber die Regelung dieser Angelegenheit würden zwischen den zuständigen Stellen Verhandlungen stattfinden.
Weiterer japanischer Vormarsch in Tschachar
Autzennwngolische Truppen auf oem Marsch?
Peiping, 28. Januar.
In auffallendem Widerspruch zu den japanischen amtlichen Erklärungen, wonach die Vorfälle im östlichen Teil der Provinz Tschachar inzwischen beigelegt seien, wird hier bekannt, daß japanische und mandschurische Truppen in breiter Front weiter in die Provinz Tschachar eindringen und bereits die S t a d t K u y u a n besetzt haben. Nach Meldungen aus Kalgan sind chinesische Verstärkungen in Richtung ans Tuschikau in Marsch gesetzt worden. Größere Gefechtshandlungen seien bisher nur dadurch vermieden worden, daß sich die schwachen chinesischen Streitkräfte überall zurückgezogen haben.
Zu den Vorgängen am See Bair N o r an der Grenze der äußeren Mongolei und Man- dschukuos wollen mongolische Kreise wissen, daß der erste bewaffnete Zusammenstoß bei dem Ort Borinsumu in der Nähe des genannten Sees erfolgte. Aus der gleichen Quelle hört man, daß starke außenmongolische Truppenabteilungen bereits 'eit Wochen von llrga aus nach Osten marschieren.
Entmilitarisierung der Provinz Tschachar?
Wie die Zeitung „Dawe Npao" ans Tientsin meldet, fand in D s ch e h o l eine Sitzung führender spanischer Militärs statt, auf der die Frage der Provinz Tschachar erörtert und Vorschläge ausgearbeitet wurden, die den Frieden an der mandschurisch-chinesischen Grenze sichern sollen.
Wie das Blatt weiter berichtet, wird sich China an der in Aussicht genommenen Kon- ferenz über die Regelung der Grenzfragen nur beteiligen, wenn Japan auf seinen Plan, die Entmilitarisierung der Provinz Tschachar zu verlangen, verzichtet.
3m Streit um eine Selbstverständlichkeit
Die Gleichberechtigungsdebatte in der englischen und französischen Presse
LZ. London, 28. Januar.
Die unmittelbar bevorstehende Reise des französischen Ministerpräsidenten Flandin und des Außenministers Laval nach London beherrscht das Interesse der politischen Kreise zu beiden Seiten des Aermelkanals vollkommen. Während der britische Botschafter in Paris noch die letzten Besprechungen über die einzelnen Programmpunkte des Staatsbesuches führt, ist in der Presse der beiden Länder bereits eine heftige Debatte im Gange über den vermutlichen Kernpunkt der kommenden Verhandlungen:
Tie Wiederherstellung der deutschen Gleichberechtigung.
In Großbritannien, wo man eine Rückwirkung des bisherigen Scheiterns der Abrüstungsbesprechungen auf die bevorstehen
den Wahlen befürchtet, scheint man sich endlich klar darüber geworden zu sein, daß die restlose Wiederherstellung der deutschen Souveränität ant allen Gebieten nicht Rnger mehr verweigert werden kann: man will diese Frage allerdings mit der Frage der Rückkehr des gleiches nach Gent verquicken und darüber hinaus zu irgendeiner Rüstungsver- einbarung kommen, deren Umrisse noch nicht festgestellt werden können.
Frankreich hat diese britische Absicht nnt seinem stereotypen: „Sicherheit" beantwortet. Frankreich wünscht eine Erweiterung des Locarno-Vertrages, die womöglich auch Großbritannien in größerem Maße als bisher auf dem Festland verpflichtet und die auch die Ostpaktabsichten Frankreichs einer Lösung zuführt. Darüber hinaus wünscht der französische Generalstab vorher noch eine Reihe von Aufrüstungsmaßnahmen, wie z. B. die Einführung der zweijährigen Dienstpflicht. Mit großem Geschick beruft sich die französische Presse aus Baldwins Ausspruch: Tie französische Grenze liegt am Rhein, um den Briten klar zu machen, daß sie die französischen Sicherheits- — lies: Anfrüstnngs- wünsche berücksichtigen müßten, ehe in der Frage der Gleichberechtigung und der Aufhebung der Militärklauseln des Versailler Vertrages ein Schritt getan werde.
Des Interesses halber sei hier eine Anregung des konservativen Unterhausmitgliedes. Brigadegeneral Speare, vermerkt, der die Errichtung einer IN Kilometer breiten entmilitarisierten Zone beiderseits der französisch-deutschen Grenze vorschlägt.
Str EMble ekWanen
Halle. 28. Januar.
Am Sonntag nachmittag wurde die 19- jährige Flora Braun in Kröllwitz bei Halle ermordet ausgefunden. Der Kopf der Toten war durch Schläge mit schweren Fels st einen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. An Hand eines bei der Toten gefundenen Briefes an die Eltern konnte als mutmaßlicher Täter der Geliebte des Mädchens, der 33 Jahre rite Verheiratete Walter Gorzawski aus Halle ermittelt werden. Gorzawski leugnete zwar bei seiner Verhaftung, den Mord begangen zu haben, legte aber nach eingehender Vernehmung ein G e st 8 n d n i s ab. Er hat das Mädchen am Freitag abend erschlagen. da das Liebesverhältnis nicht ohne Folgen geblieben war und er sich seinen Verpflichtungen entziehen wollte.
Verheerende
Folgen eines EKneefturmes
Warschau, 28. Januar.
Aus dem polnischen Petroleumgebiet bei Borpslaw werden Einzelheiten über die vernichtenden Folgen eines Schneesturmes bekannt, der dort in der Nacht vom 25. zum 26. Januar gewütet hat. Rund zwan- zig Bohrtürme wurden vom Sturm um- geworfen und völlig zerschmettert. Viele Häuser wurden abgedeckt, und eine Reihe von Schornsteinen der Fabrikanlagen stürzten ein. Die Telephon- und Telegraphen- verbindungen sind in großem Umkreis zerstört. Die Stadt Tustanowice wurde völlig vom Drahtverkehr abgeschnitten. In Brono- bycz beschädigte der Orkan das Elektrizitätswerk, so daß die Stadt in Tuntel g e - d ü l l t wurde. Aus einzelnen Ehausieen sind schwere Schneeverwehungen bis zu fünf Meter Höhe eingetreten. In mehreren Bezirken des Kreises Brvnobpcz ist kein Fährverkehr möglich. Zwischen Przeworsk und Dynow blieb ein P o st a u t o b u s nn Schnee stecken. Bei der Station Spnowdzko suhr ein Personenzug ans einen Güter- zug. da der Sturm die Weichen verstopft und außer Verrieb gesetzt hatte. Zwei Personen wurden dnber schwer und vierzehn leicht verletzt.
Verschwundene Geldsendung noch nicht gefunden
London, 28. Januar.
Die Meldung des „Evening Standard" über die Auffindung der aus dem Flugzeug verschwundenen Goldsendung in der Grafschaft Kent ist von Reuter dementiert. Die Nachforschungen würden vielmehr fortgesetzt. Dagegen meldet Reuter, daß ein Koffer, der einem der Fahrgäste des Flugzeuges gehört, am Montag in der Nähe von Äbbeville (Nord srankreich) a ufgefunden worden ist.
Württemberg ^
Starker Aufschwung der Schafzucht ist notwendig
Böblingen, 28. Jan. In Böblingen waren am Samstag nachmittag die Schafhalter und Schaszüchter aus den Lan- desteilen Filder. des Gäus, des Schwarzwaldes und der Voralb versammelt. Landesverbandsvorsitzender Alber-Ulm leitete die Verhandlungen und gab selbst einen Ueber- blick über die Lage in der Schafzucht. Große Sorgen bereitet immer noch die Weidebeschaffung. namentlich der Vorsommer- und Winterschafweiden. Hier mangelt es noch sehr am Verständnis der Gemeinden der deutschen Schafzucht gegenüber. Der Verband bleibt weiterhin b e m ü h i. dem Verlangen der
Neichsregierung nach einer starken Vermehrung der Schafe im Interesse einer vermehrten Erzeugung der Schafwolle gerecht zu werden. Einen längeren Vortrag über das Thema: Der Rohstofs „Wolle" seine Erzeugung, seine Pflege und sein Verkauf, hielt anschließend Direktor Burger von der Neichswollverwertung in Ulm.
Mit den jetzt gebotenen Preisen können die Schafhalter zufrieden sein; sie stellen eine angemessene Entlohnung für Arbeit, Mühe und Risiko dar. Die Schashalter haben nun die Verpflichtung, bester Oualitätserzeugung und restloser Ablieferung an die Neichswollverwertung. Verkäufe hintenherum sind verboten und mit schweren Strafen bedroht. Den 3. Vortrag hielt Landwirtschaftsrat Hülben, der Geschäftsführer des Verbau- s des, über die Sonderausgaben der Schafhaltung im Rahmen der Land- und Volkswirtschaft.
Dabei unterstrich er die Bedeutung, die früher einmal die deutsche Schafzucht besaß, als man 25 Millionen Schafe in deutschen ! Landen zählte. Sie ging aber leider so zu- j rück, daß es 1932/33 nur noch 3.4 Millionen Schafe gab. Diese heutige Zifser müsse nun um das 5—6fache erhöht werden, um nicht nur 5—7 Prozent des deutschen Wollbedarfs. sondern mindestens 35—40 Prozent auS dem Jnlanderzeugnis decken zu können. Württemberg besitzt rund 45 000 Stück Schafe, die man leicht auf 180 000 Stück vermehren könnte. Zum Schluß bemerkte er, daß man jetzt in der deutschen Schafhaltung zu Verhältnissen gekommen sei. die ihr eine gute Zukunft in sichere Aussicht stellen und einen gesunden Neuaufbau dieses Volks- wirtschaftlich sv wertvollen Gewerbes garantieren.
„Polizeiwidriges Benehmen' mehrerer Ratten
Berlichingen, OA. Künzelsau, 26. Januar. Dieser Tage wurden hiesige Einwohner nachts durch mehrmaliges Hupen einer bekannten Motorradhupe aufgeschreckt. Das Motorrad befand sich wohl aufgehoben in einer Scheuer.
Der Verdacht, daß jemand beabsichtige, das Motorrad zu stehlen, war berechtigt. Als ma« nachschcncke, war indessen weit und breit von einem Dieb nichts zu sehen. Schließlich entdeckte man den Schlüssel zu dem Hup-Gehcim- nis: es hatte sich jemand den Spaß erlaubt,die Nachtruhe in lärmvoller Weise zu stören, und dieser Jemand waren Ratten, die sich ein Vergnügen daraus gemacht hatten, vom Sitz auf die Hupe zu springen und so einen Alarm zu inszenieren.
EchwerverlMes Kind tröstet die bestürzten Elter«
Kopfhaut samt Ohr abgerissen
Bibcrach, 28. Januar. Am Samstag abend ist die 14jührige Tochter Rosa des Landwirts Köhler inHalde-Nißegg an der mechanischen Holzsäge schwer verunglückt. Das Mädchen begab sich auf die Bühne und wollte auftragsgemäß danach sehen, ob der Riemen an der Säge noch ausgeschnallt war. Im Begriff, den Mechanismus auszuschalten. kam ihr Zopf mit der T r a n s m i s s i o n s w e l l e in Verbindung; das auf der Welle sich befindliche klebrige Oel wickelte den Zopf fest und in wenigen Augenblicken war dem bedauernswerten Kind von den Augenbrauen an die ganze Kopfhaut mit dem linken Ohr vollständig abgerissen. Die Hilferufe waren zunächst durch das Geräusch der Säge nicht gehört worden. Das Mädchen begab sich mit ihrer schweren Verletzung bei vollem Bewußtsein hinunter in die Scheune. Bis ärztliche Hilfe kam. erging sich das Kind in Trostworten für die bestürzten Eltern.
Erst drei Personen zusammengefahre« — dann Flucht
Wangen i. A., 28. Januar. Als am Sonntag Landwirt S i e g e r i st von Friedhag bei Primisweiler mit Frau und neunjähriger Tochter auf der Lindauer Landstraße sich uns dem Heimweg befand, fuhr plötzlich ein von hinten kommender Kraftwagen in die drei Personen hinein, trotzdem sie sich vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite Ibewegten. Alle drei Personen wurden zu Boden geworfen. Landwirt Siegerist erlitt idabei schwereinnereVerletzungen. Seine Frau und Tochter wurden ebenfalls verletzt. Das Unglück, das der Kraftwagen- sührer angerichtet, konnte ihm nicht entgangen sein. ck>enn nach dem Zusammenprall lenkte er das Fahrzeug scharf nach links und fuhr, ohne sich um die Verunglückten zu kümmern, in raschem Tempo davon.
Omnibus mit 28 Personen umgefiürzt
Steinenbronn, OA. Stuttgart, 28. Jan.
Bei Steinenbronn ereignete sich am Sonntag vormittag auf der vereisten Straße ein Omnibusunfall, der aber noch glimpflich abgelaufen ist. Ein mit 28 Personen besetzter Wagen, der zum Länderspiel wollte, konnte auf der vereisten Straße nicht mehr bremsen. Er fuhr über eine vier bis fünf Meter hohe Böschung. Die an der Böschung stehenden Bäume verhinderten aber einen schweren Sturz. Der Omnibus siel um, wobei dann einige Insassen durch Glassplitter leichtere Verletzungen davontrugen.