Der Gesellschafter

Montag, den 28. Zanoar 1885

. den 28. Januar 188»

Seite S Nr. 28

ssig Getreide zu einem ils geltenden FestpreiK alitätszu- oder -ab- licht. gewährt, fordert, )er annimmt oder auf rt. daß der festgesetzte hwere Strafen zu ge-

»llpreisc vom 26. Jan. i Kilo Silber 49.60 bis 3.25, Platin 96 Proz. 3.20. Platin 96 Proz. 3.l0 NM. je Gramm.

! atingen: Milch-

esigheim: Milch­opfingen: Milch- : 70; Crailsheim: weine 1822; Gien- 22, Läufer 3050 ! en: Milchschweine 15 RM.; Marbach: RM.; Rottweil: UM.; Schömberg:

N. ; Oehringen: Milch- ; U! m: Milchfchweine i m: Milchschweine 18 I e n/E.: Milchschweine

e n: Weizen 10,25, ,408.50 RM.; Ra- 1.5021, Fesen 15.52, nerfuttergerste 16,70,

O, Gelbhaber 16.40

ufer, Kaufmann. Her- ldmaier. 78 I.. Hil- srike Frey geb. Wur­ster n.

erung für Dienstag indiges, zu zeittveili- eigtes, mäßig kaltes

rr G. m. b. H.. Nagold. W. Zaiser (Inhaber >Id. Hauptschriftleiter den gesamten Inhalt I. V. Karl Zaiser, ld.

liste Nr. 2 gültig 34: 2523

: umi'aht 8 Leiten

labteilung

für Schüler (innen) hulklasse findet statt: . 8 Uhr an. Schrift!. Uhr Knabenschule 2. eines Geburtsscheins !5 entgegen. Etwaige ungsfähiger Schüler- ind bis 12. Februar 205

lektorat: Nagel.

rrksul

209

KVNL

zemeinde Nagold

ngen auf

Ih«lj- 8 ti,hch

gebundenes

»Ich Rcßj

jederzeit entgegen die

>t. Forstverwaltung.

«este Nummer

lr. BtMtkü

t in Wort und Bild von errvältigenden Steg der >en an der Saar und i-0 ^ stets vorrätig bei

»lang Zaiser, Nagold

irmalions-

6

MUNL0N8-

den

eben erscbientro und krStig in 6er

ülliig Xslser. RsgM

Die LZMllllonkn-Spende -es WSW

N. Goebbels zu dieser Kundgebungeinzigartiger sozialer Würde" am Mrestage der Revolution - Die Aussübrungsbestimmungen

Berlin, 25. Januar.

Auch in diesem Jahre werden, wie im vergangenen, am 3V. Januar, dem zweiten Jahrestage des Durchbruches der nationalsozialistischen Revolution, keine rauschen­den Feste gefeiert werden. Das deutsche Volt begeht diesen Tag, der in die schwerste Zeit des Winters fällt, vielmehr dadurch, daß es ihn wieder zu einer besonderen Hilfsaktion für seine notleidenden und zum Teil noch nicht in Arbeit befindlichen Volksgenossen gestaltet.

Entsprechend der heute noch vorhandenen Zahl von Bedürftigen und durch das Winterhilfswert betreuten Volksgenossen gelangen am 3V. Januar d. I. im ganzen Spenden im Werte von 23 Millionen RM. zusätzlich zur normalen Lei­stung des Winterhilfswerkes zur Verteilung. Sie werden aufgewandt für 14 Mil­lionen Lebensmittelgutfcheine im Werte von je 1 RM. und 6 Millionen Kohlengutscheine über 1 Ztr. Kohle im Werte von je 1.50 RM. Das Winter­hilfswerk wird die Ausführungsbestimmungen zu dieser Hilfsaktion bekanntgebcn.

Indem so dem 30. Januar eine einzigartige soziale Würde der, liehen wird, ehrt der neue Staat sein nationales Aufbauwerk und damit sich selbst und jeden einzelnen Deutschen. Im Gedanken an unsere noch notleidenden Volks­genossen aber bekräftigen wir in uns allen für jede Zukunft den Entschluß, nicht eher zu ruhen und zu rasten, bis die große Parole des nationalsozialistischen Kampfes für jeden Deutschen Wirklichkeit geworden ist: Freiheit und Brot!"

Nie WsMmssdrsttmmmmil

Reichsminister Dr. Goebbels hat folgende Be­kanntmachung er- lassen:

1. LebensmitLel- gutscheine. Die Gutscheine berech- Ligen zur kosten- losen Entnahme von Lebensmitteln im Werte von 1 RM. je Schein. Andere Waren als Lebensmittel dür­fen auf diese Gut-

die in der Zeit vom 30. Januar bis 15. Februar 1935 in allen Le­bensmittelgeschäf­ten in Zahlung genommen wer- den. Die Gut­scheine sind auf weißem Wasser­zeichenpapier mit schwarzem und rotem Aufdruck hergestellt.

Me Abrechnung erfolgt folgender­maßen: Die Le­bensmittelge­schäfte versehen die in Zahlung genommenen Gut­scheine mit ihrem Firmenstempel. Die Erstattung des Gegenwertes erfolgt gegen Ab­gabe d. Gutscheine nach Abzug von k vom Hundert

scheine nicht ver­abfolgt werden.

Gutschein

vieler Sulscheiu verechligl zur unentgeltlichen

Llltoohm« von Lebensmitteln tm Werl« voll

einer Reichsmark/

fftl hodro St« U» Aohluas gnnowmenru Gulsch-ftn« ljierumee

«U ttzig» »d«r wtr tzavdschchMchrr ftnueoetwrvsuns -K pgrsrhsü.

Dedeilswittelgutsekeine Vorder uns UUvkseitv

Lest denGesellschafter" Eure Heimatzeitung!

Ist

Wrlgitt« 8vk«!Äis 8

komsn VON Ks ri (uckwig ksitiolcl

llrködki'scd.utr äer komsnrevtrsle L. LekermLUu. Liutlysrt

25,

Am gleichen Abend kam Brigitte etwas später als gewöhnlich nach Hause. Als sie ahnungslos Burkhards Wohnzimmer betrag fuhren drei Herren erschrocken auseinander. Burkhard harte also Besuch. Zwei fremde Herren südländischen Aussehens starrten sie zuerst mit gerunzelten Stirnen, später ober mit lächelnder Miene an.

Burkhard stellte sie alsFrau Petersen. unsere jüngste Kraft." vor, woraus die beiden Männer eine Verbeugung machten und etwas von einer angenehmen Zusammenarbeit murmelten. Brigitte wußte nicht, was das zu bedeuten hatte, sie wußte auch nicht, wie sie sich verhallen sollte. Da befreite sie Burk­hard, der ihr mitteilte, daß er eine wickstige Besprechung habe, und sie in höflichem Ton aufsorderte, nur ruhig ihre Zimmer auf­zusuchen.

Brigitte ging. Sie stieg langsam die Treppe hinauf und fragte sich, wer diese bei­den wenig vertrauenerweckenden Männer seien. Von unten herauf drang Stimmen- gemurmel. .zuweilen von lautem Lachen un­terbrochen.

Am andern Tage spazierte sie aus dem Strand", Londons großartiger Straße. Sie schlenkerte langsam einher, wie ein Mensch, der mit der Welt zufrieden ist. und betrachtete die Auslagen der Schaufenster. Unvermittelt stand ein Herr neben ihr und

zog den Hui. Cie erschrak. Wer kannte sie hier in London? Und dann überlegte sie. wo ne dieses Gesichtul den harten Zügen schon gesehen halte. 'Plötzlich fiel ihr ein: bei der Paßkontrolle! Dieser Mann stand da­mals neben dem Zollbeamten und blickte sie an.

..Iran Pelerien?" fragte er.

Sie nickte.

..Sie sind, vermute ich, Deutsche?" fragte er wieder, und Brigitte schien es, als spreche ! er absichtlich langsam und deutlich, um sich ! besser verständlich zu machen. j

Ja. ich bin Deutsche. Doch was wünschen Sie?"

..Das ist mit ein Paar Worten nicht gesagt. Ich sah Sie zum ersten Male in Harwich aus der Paßkontrolle. Dort befanden Sie sich in Gesellschaft eines Herrn Burkhard, eines Deutschen, der hier sür eine chemische Fabrik tätig ist."

Jawohl, das stimmt, Herr ..

Verzeihen Sie. mein Name ist Burleigh Kriminalinspektor von Scotland Aard."

Brigitte fuhr unmerklich zusammen. Scot­land Jard? Das war Londons berühmtes Polizeipräsidium.

Sie brauchen nicht zu erschrecken." lächelte Inspektor Burleigh.Was ich Ihnen mit- teilen will, ist ganz privater Art. Ich bin ein Menschenfreund, weiter nichts, wenn auch manche meiner Zeitgenossen mir den Tod wünschen. Aber daraus mache ich mir nichts. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich ein Stück Weges anschließe? Sie werden es, glaub' ich, nicht bereuen."

Brigitte nickte nur. Das Erscheinen des In­spektors kam so überraschend, daß sie sich erst sammeln mußte. Sein Wesen flößte ihr Ver­trauen ein.

Ja," begann er dann nach wenigen Schritten,ich sah. wie Herr Burkhard Sie

für das Minterhilsswerk (also

05 Pfennig je Schein) bis spätestens 28. Februar bei allen Banken, öffent­lichen Spar- und Girokassen, landwirtschaft­lichen und gewerblichen Genossenschafts­banken. Werden mehr als 100 Gutscheine zur Einlösung vorgelegt, so sind sie zu >e 100 Stück zu bündeln.

öes

SMNsj

«MIL

schein oarsnll«

di-!pül-stra«5.«0» 15« Vrrexrvpp« de«

drtLetls. Vdertrasvov Der

IiiLunkoI>!i-»I»!ike!t»ut8eI>t-in kibiiier und roter Druck aut vreiLeiu Orunde.

Die Ausführungsbestinunungen enthal: n daun noch die Anweisungen an die Zaot- stelten für die Uebersendung der Gutscheine an die Reichsführung des Winterhilfswerkes.

2. K o h l e n g u t s ch e i n e. Die Kohlen- gutscheine werden gemeinsam mit den ge­wöhnlichen Kohlengutscheinen. Serie v, aus- gegeben und sind genau so zu behandeln.

Ihre Geltungsdauer erstreckt sich auf den

Monat Februar. Auch bei diesen Scheinen hat der Bedürftige an den Kohlenhändler bzw. die Zeche oder das Werk, eine Anerken­nungsgebühr von 15 Pfennig je Schein zu bezahlen. Zum Unterschied von Len regel­mäßig ausgeteilten Kohlengutscheinen des Winterhilfswerkes sind die Scheine der Son­derausgabe vom 30. Januar auf weißem Wasserzeichenpapier gedruckt und mit einem roten Streifbandhinweis versehen.

Die Abrechnung dieser Sonderzuweisung ist gemeinsam mit der Abrechnung der Koh­lengutscheine der Serie O vorzunehmen.

Mißbräuchliche Anwendung der Lebens­mittel- und Kohlengutscheine zieht Zucht- hausstrasen nach sich.

Mini

Ich des! M35

SMNg

"l

d«I 0« für kk» IVIal'u-

«,» s. Z

1-ss hol b« , '. Serie

Stelnkoblenzutsebel»

8rbvarr«r und roter Druck »uk veiüem Orunde.

Nacknckttn

Die unterirdische Großstadt

In Verbindung mit unterirdischen Gruben werden oft ganze Städte mit Straßen und Läden angelegt, in denen ein ebenso leb- Hafter Verkehr herrscht, wie in Städten über der Erde. Die größte unterirdische Stadt die­ser Art befindet sich bei der Witwatersrand- Goldgrube in der Nähe von Johannesburg in Südafrika. Schächte. Straßen und Ver­bindungswege in dieser riesigen unterirdi­schen Stadt haben eine Länge von 6000 Kilo­meter. Es sind breite Alleen mit elektrisch beleuchteten Geschäften und überhaupt alles vorhanden, was zu einer modernen Stadt gehört. In der Grube sind 190 000 Arbeiter beschäftigt.

Chinesen in aller Welt

Im ganzen leben 8 Millionen Chinesen tm Ausland. Fast 5 Millionen von ihnen be­finden sich in Südafrika. Sowjet-Rußland einschließlich Sibirien, hat eine chinesische Bevölkerung von 250 100 Köpfen, 119 900 leben in Macao, das unter portugiesischer Oberhoheit steht. In den Vereinigten Stna-

vom Dampfer abholte. Ich sah auch, wie Sie Herrn Burkhard begrüßten. Sie waren nicht sehr erfreut über die Erscheinung. Unsereins hat ein Auge für solche Kleinigkeiten. Ja, und dann sah ich noch, wie Herr Burkhard Sie in seinen Schutz nahm, wie er unter­würfig war. der gute Burkhard. Das ist sonst nicht seine Art."

Sie kennen also Herrn Burkhard?" fragte Brigitte.

Ein guter Bekannter von mir. Sie haben ihn in Harwich zum ersten Male gesehen?"

Ja. Ich wurde an ihn empfohlen von Dr. Winter, dessen Fabrik Herr Burkhard ja hier vertritt."

Ach. Herr Winter! Ja, ich habe von ihm gehört. Und Sie sollen hier mitvertreten?"

Ja, aber vorläufig ist nichts zu tun. sagt Herr Burkhard."

Sagt der gute Burkhard. So. so. Wohnen Sie allein mit ihm in Chelsea?"

Jetzt fiel es Brigitte auf. daß sie ausge­fragt wurde. Sie wandte ihr Gesicht voll dem Inspektor zu.

Sagten Sie nicht, daß Sie mir etwas mitzuteilen Hütten?"

Gewiß, und zwar etwas sehr Wichtiges. Ich glaube nämlich, daß Sie nicht wissen, wer Herr Burkhard eigentlich ist?"

Das soll ich nicht wissen?"

Nein. Sie sind völlig ahnungslos. Sie denken, Herr Burkhard verkauft hier in Lon­don die Erzeugnisse einer chemischen Fabrik, die sich in Berlin besindet. Damit hat sich Herr Burkhard noch nie abgegeben."

Brigitte blieb stehen, so sehr überraschte sie die Mitteilung Burleigh-.

Was macht er denn?"

Burleigh setzte eine belustigie Miene aut.

An Ihrem Gesicht sehe ich, daß Sie tat­sächlich keine Ahnung haben. Noch eine

ten gibt es 75 000 Chinesen, in Frankreich 17 000, in Holland und Großbritannien je 8000.

ASB'

EMDMbÄ

.SLLSLLELK

üeQ neuen LLurpkeu lo> kernen Osten lledersievtsknrte ru äero neuen jLpsniseven Vor- msrsel» ln dis ckinesiseke krovinr Iscbacvnr. Iin Mittelpunkt des Vorinsrsekes siebt die 8t»dt Tuscbikuu, die sn einer wicktigsn Durcbgungs- straLe durcb di« dsrükwt« «bin. Ksusr lis^t

Frage: Was brachten 'Sie von Deutschland mit herüber?"

Eine Auswahl kosmetischer Mittel."

Sonst nichts?"

Nein."

Wissen Sie. als wir uns in Harwich gcgenüberstanden, hatte ich große Lust. Ihren Koffer näher zu untersuchen. Auf Doppel­böden und Doppelwände hin. Leider war ich nicht dazu berechtigt, und warum sollte ich es auch tun. wenn es sich um mein Vater­land handelt!"

Ich begreife Sie nicht. Herr Inspektor."

Brigitte fühlte, wie sie abwechselnd heiß und kalt wurde.

Ich bin ein Menschenfreund." wiederholte Burleigh seine früheren Worte.Wenn ich auch ein Patriot bin. so kann ich doch eine Sorte von Menschen ganz und gar nicht lei­den. Und zu diesen gehört auch unser guter Burkhard. Kalten Blutes verrät er sein Va­terland."

Sie meinen doch nicht etwa

Daß er ein gerissener, geldgieriger Spion ist. Und daß auf eine einfache Weise wichtige Dokumente nach England gebracht haben. Und daß Dr. Winter nichts anderes ist als der Kopf einer Bande von Spionen, denen es finanziell sehr gut geht. Ahnungslos, wie Sie sind, eigneten Sie sich ausgezeichnet zu dem Geschäft. Ich kenne Burkhard nun schon ein volles Jahr. Ich kenne auch seine Mit­telsmänner. und ich muß sagen, daß er sein Geschäft versteht. Hervorragend gut. Ich be­wundere ihn sogar. Trotzdem werde ich mich nicht mit ihm an einen Tisch setzen. Dafür ist er mir zu schmutzig. Der Zweck meiner Unter­redung mit Ihnen ist nun der. Sie zu war- nen und Ihnen zu raten, so schnell wie mög­lich Herrn Burkhard den Rücken zu kehren. Oder lieben Sie es, Ihr Vaterland zu ver­raten?" (Fortsetzung folgtJ