Nr. 4
Samstag, 5. Januar 1935
1V8. Jahrgang
Freitag, den 4. Januar 1S3L
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n zum Teil beträchtlich erhöht. oaren-Jndustrie sind Auftrags- Beschäftigungsgrad bei stark Kaderbeständen immer noch be- wohl die Voreindeckungen der ? sowie die anhaltend milde t Einzelhandel zur Zurückhal» Vergebung von Aufträgen ver- In der Trikotwaren-Jndustrie hstoffmangel vielfach zu einer in der Annahme von Auf» hiedentlich wird über Mangel ?rn geklagt. Die Preise mußten -n Fällen den erhöhten Noh- ri folgen. Das Auslandsge» i wie vor außerordentlich er» jedoch zum Teil unter Opfern i der Herstellung von Herren» skleidern sind BeschäftigungS- tragseingang weiterhin befrie- üse sind die Frühjahrsausträge griff genommen. Die Preise n ganzen unverändert. In der n Damenkleidern sind die Ver» chschnittlich befriedigend. Die ng ist nicht einheitlich.
. Friedrich Heller, Mitbegründer ipe der NSDAP. Höfen-Enz.
Wetter.
neidet für Samstag und Sonn» d trockenes, aber immer noch cktes, mäßig kaltes Wetter
iesellschafter E. m. b. H.. Nagold, rckerei E. W. Zaiser (Inhaber ;r). Nagold. Hauptschriftleiter tlich für den gesamten Inhalt- igen: HermannEötz. Nagold ist Preisliste Nr. 2 gültig . A. XU. 34: 2523
r Nummer umfaßt 8 Seite«.
WrgtMlbesL
zigen Fuhrunternehmer (nur ch am Sonntag, 6. Jan. 193S
i. z. „Linde" in Nagold zur
irganisation
»peufiihrer: Ludwig Heß
Tvbttkllloft.öprechftlNlde«
im Januar:
Montag, den 7. und 2l. von 10—12 Uhr.
Amtsärztliche Sprechstunden
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im Kreiskrankenhaus Nagold
Deutsches Alk
und
Deutscher SM
Dieses Buch bringt als erste durchgearbeitete neue Staatsbürgerkunde das, was heute Lehrer und Schule für dieses neue Unterrichtsfach dringend brauchen, reichen Tatsachenftsff, ausgerichtet auf die Einheit von Volk und Staat von Sozialismus und Nationalsozialismus.
Für 2.60 Mark vorrätig in der
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MeSllW M de« Verleumder«!
Die Eröffnung der Kundgebung der Führerschaft
kk. Berlin. 4. Januar.
Der Stellvertreter des Führers. Pg. Rudolf Heß. unter dessen Leitung die Kundgebung stand, eröffnete sie mit einer Ansprache, in der er u. a. sagte:
Die Spitzen der Partei und des Staates find hier versammelt, um gegenüber den im Auslande verbreiteten Lügen und Gerüchten. die Wohl vor allem die Saarabstimmung beeinflussen sollen. Ihnen, mein Führer, unsere Ansicht so selbstverständlicher Erge- j benheit vor aller Oeffentlichkeit zum Aus- i druck zu bringen.
Um Sie. mein Führer, sind die Männer versammelt, die nach Ihrem Willen das neue Deutschland mit aufbauen durften. Insbesondere die Männer, die in der von Ihnen geschaffenen Bewegung die Grundlagen für dieses neue Deutschland erkämpften — Männer, zusammengeschweißt in langen Jahren harten und schweren Ringens um die Macht, verbunden in grenzenloser Liebe und Verehrung zu Ihnen, der Sie uns längst dor der Machtergreifung zum Inbegriff des Führers schlechthin geworden waren. Voller Ergriffenheit sehen wir aus die Verwandlung Deutschlands in den Z Jahren Ihrer Kanzlerschaft. Wir stehen zu Ihnen in der inneren Verbundenheit, welche gemeinsam getragenes Leid, gemeinsam erlebte Freude und gemeinsam errungene Erfolge erzeugen und die Ihnen die Gewißheit gibt, daß Ihre Führer in unerschütterlicher Treue auch in der kommenden Zeit für Sie und Ihr Werk. d. h. für das neue Deutschland der Ehre und Größe Ihre Befehle zu Taten werden lassen.
Zu Ihren alten Getreuen treten als ebenso feste Stützen des Staates die Führer der Wehrmacht. Die Gemeinsamkeit der Arbeit für Deutschland und unserer Liebe zu Deutschland — einst schon gemeinsam bewährt in der Front des Weltkrieges — vereint uns alle in gegenseitigem Vertrauen und in treuer Kampsverbundenheit. Und gemeinsam grüßen die Spitzen der Partei und des Staates — Ihre Paladine. Ihre Gene- rale, Ihre Minister — Sie als den Führer s Deutschlands in Dankbarkeit und Ver- ! ehrung. !
Adolf Hitler Sieg Heilt !
Nach dem Sieg-Heil auf den Führer er- j teilte Pg. Rudolf Hetz dem Preußischen Mi- - nisterpräsidenten Hermann G ö ring das I Mort, der in seiner Eigenschaft als Haus- s Herr den Führer und die Versammelten begrüßte und dem Führer die Neujahrsglückwünsche für die Reichsregierung, die Reichsstatthalter. die Vertreter der Länderregierungen. die Befehlshaber und Offiziere der Landespolizei, die Führer des Arbeitsdienstes und des Feldlägerkorps überbrachte.
Rach dem preußischen Ministerpräsidenten betrat der Führer das Rednerpult.
Die Rede des Führers
Dann nahm der Führer das Wort zu einer von mitreißender Kraft und innerer Zuversicht getragenen Rede. Er gab zunächst einen Rückblick auf das. was hinter uns liegt, aus das Werk und die Leistungen des vergangenen Jahres und einen Ausblick aus die Arbeit des kommenden Jahres.
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Saarabstimmung ging der Führer des näheren auf die Lügenflut ein. die neuerdings wieder gegen das Reich in Szene gesetzt wird. Dieselben Elemente, die die nationalsozialistische Bewegung 14 Jahre lang in Deutschland mit Lügen und Verleumdungen verfolgt und überschüttet hatten, kehren heute draußen im Auslande zu den gleichen Methoden zurück, da ihnen andere Mittel gegen das neue Deutschland nickt zur Verfügung stehen. Der Führer schilderte dann in Überaus sarkastischer Weise, wie sie immer wieder nach ihren alten abgegrisse- nen Rezepten versuchen, durch Lügen den Anschein von Mißtrauen und Uneinigkeit zwischen den Führern in Deutschland zu
erwecken. Ihre Parole ist: ..Die trugen j verbreiten sich immer schneller ! als die Wahrheit. Darum lüge, i lüge immerzu, vielleicht bleibt j doch etwas hängen." Es gibt nichts. - was so blöde und unverschämt sein kann. ! daß sie es nicht treiben. Man speku- j liert eben aus die Vergeßlichkeit und Dummheit der Menschen. Dabei verfallen sie allerdings auch immer wieder in die gleichen Fehler. So hatten sie bisher stets zu ihrem eigenen Schaden die Termine des „deutschen Zusammenbruches" zu früh angegeben, um dann durch ihre eigenen Prophezeiungen Lügen gestraft zu werden. Wenn sie jetzt nach diesen Erfahrungen vorsichtiger geworden sind und ! die nächste Aktion und Katastrophe in j Deutschland erst für den 14. Januar voraus- j sagen, damit nicht ihre Lüge noch vor der ! Abstimmung offenbar werde, so wird ihnen ! auch dieses Manöver nicht mehr viel helfen j können. -
Am 13.'Januar ist es notwendig, daß ! unsere Brüder, die nach 15jährigem tapferen Widerstand in die Heimat zurück wollen, wissen, daß sie in eine würdige Heimat zurückkehren. Und der Gegner wird erst recht wissen müssen, daß jeder Gedanke der Spekulation auf das Erbübel, das Deutschland noch immer geschlagen habe, ans unsere Uneinigkeit, diesesmal vergeblich ist.
..Sic sollen nicht denken, daß sie einen von uns allein vor sich haben, sondern sie müssen alle wissen, in der Verteidigung j der deutschen Ehre und in der Ver- I teidigung des Friedens und der Lebens- : interessen der Nation haben sie die ganze ! deutsche Nation, den ganzen heutigen i Staat, als eine verschworene Gemeinschaft ! sich gegenüber." !
In Packenden Worten, immer wieder I von Beifallsstürmen des ge- z samten deutschen Führerkorps i unterbrochen, sprach der Führer von ! der unlösbaren Schicksalsver-j bundenheit aller, die durch gemeinsame Arbeit im Vertrauen zueinander an ! der großen Aufgabe des nationalsozialisti- ! schen Deutschland der Nation und ihrer ! Zukunft dienen. Keine Schwierigkeit werde > jemals größer sein als unser Wille, unser Glaube, unsere Anständigkeit, unser Zu- > sammenhalt und unsere gemeinschaftliche ! Arbeit.
Zum Schluß antwortete der Führer auf i die ihm ausgesprochenen Glückwünsche für ! das neue Jahr: Ich möchte diese Glück- j wünsche Ihnen, die Sie die Vertreter des ! ganzen deutschen Volkes sind, erwidern und ! um einen vermehren: i
Möge der allmächtige Gott unser Volk : und Sie alle nicht nur gesund erhalten, > sondern möge er uns auch für dieses ! kommende Jahr einen ganz starken Geist ' geben, um allen Aufgaben, die an uns j herantreten, gerecht zu werden. Wir wollen j auch in diesem Jahre uns in grenzlosem ! Vertrauen einander die Hände reichen j und so wie bisher nicht nur in ein Jahr ; des Kampfes und der Sorgen, sondern i auch des Sieges hineinmarschieren als j eine Gemeinschaft, die durch gar nichts erschüttert werden kann.
In einer von tiefer Ergriffenheit getragenen Beifallsdemonstration dankte die versammelte Führerschaft Adolf Hitler für seine Worte und gab in spontaner Weise ihrer Treue und ihrer Verbundenheit Ausdruck. Hier gilt das Wort: „Um ihn lauert nicht Verrat, um ihn wacht die Treue."
Das Treuegelöbnis
Im Anschluß an die Rede des Führers erteilte Rudolf Heß das Wort noch einmal dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring, der in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als hoher nationalsozialistischer Führer, General der Reichswehr und Mitglied des Reichskabinetts eine Adresse im Namen der Anwesenden verlas und ausführte:
„Mein Führer! Noch erschüttert von den gewaltigen Worten, die Sie eben zu uns gesprochen haben, darf ich Ihnen in dieser Adresse versichern, daß wir alle bis aufs Letzte und bis ins Tiefste ergriffen sind, daß wir bereit find, als geschlossenes Ganzes, als Kameraden auf Leben und Tod Ihnen zu folgen. In diesem Geiste und in diesem Sinne hat die hier versammelte deutsche Führerschaft Ihnen folgende Adresse zu übergeben:
„Die hier versammelten Mitglieder der Rcichsregierung und der Reichsleitung der Nationalsozialistischen Deutschen Nrbeiter- artei, die Reichs st atthalter und ie Vertreter der Länderregierungen, die Chefs undOffiziere derWehr- macht, die Befehlshaber und Offiziere der Landespolizei, die Gauleiter der Partei, die Führer der SA., SS., des RSKK., des Arbeitsdienstes, des Feld- jägcrkorps und der Hitlerjugend danken Ihnen für Ihre eindrucksvollen und hinreißenden Worte. Das Vertrauen, das Sie uns ausgesprochen haben, erfüllt uns mit tiefem Stolz. Eine ebenso unverantwortliche wie durchsichtige Hetze im Ausland« hofft angesichts der bevorstehenden Abstimmung an der Saar, die unsere deutschen Brüder ins Heimatland zurückführen wird, durch Erfindung sinnloser Lügen und Gerüchte im Auslande wie in der Heimat Unruhe und Mißtrauen zu stiften, um die Heimattreuen Saarländer in ihrer festen Haltung schwankend zu machen. Mit Abscheu und Empörung wenden wir uns gegen diese von interessierter Seite stammenden Machenschaften. Die durch Ihr Vertrauen berufenen Inhaber höchster Reichs-, Staats- und Parteiämter sowie Generale und Offiziere der Wehrmacht, die altbewährten Führer der SA.- und SS.- Einheiten, sowie alle anderen Anwesenden, an hervorragender Stelle im öffentlichen Leben stehende Männer, erklären, alles daran zu setzen, um durch Aufklärung durchgreifend diesen Verleumdungen ein rasches und gründliches Ende zu bereiten. Der Versuch, uns durch diese raffinierte systematische Pressekampagne mürbe zu machen, soll und mutz an unseren eisernen Nerven und unserer gegenseitigen Treue und Verschworenheit scheitern. In blindem Gehorsam werden wir alle auch in diesem Jahre Ihnen als unserem Führer folgen, erfüllt von dem unerschütterlichen Vertrauen, daß all Ihr Fühlen und Denken.
Ihre rastlose Arbeit nur dem Blühen und Gedeihen des deutschen Volkes gewidmet ist, einem Volke, das nichts anderes will, als in friedlicher Gleichberechtigung mit allen anderen Völkern zu leben unter Vertretung seiner Ehre und seiner Freiheit." Sie alle aber fordere ich auf. dieses Gelöbnis zu bekräftigen mit dem Ruse: Unserem heißgeliebten Führer ein dreifaches Sieg-Heil!"
Als geschloffener Block erhoben sich spontan die Anwesenden und stimmten voll jubelnder Begeisterung in das Sieg-Heil ein.
Dann schloß der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß die Kundgebung der deutschen Führerschaft.
Große Festvorfiellung in der Slaaksoper
Die große Neujahrs-Kundgebung der NSDAP, prägte am Donnerstag nachmittag und abend, ganz Berlin ihren Stempel aus. Man sah eine Fülle von Uniformen, man sah fast alle bekannten Kämpfer des neuen Deutschland und alle die Männer, die dieses neue Deutschland mit gebaut haben. Man bemerkte vielfach gerade diejenigen in herrlicher Freundschaft beisammen, die von der Auslandspresse in den letzten Tagen zu Feinden und Gegnern gestempelt worden sind.
Durch die ganze Wilhelmstraße und die Straße Unter den Linden bis zur Staatsoper stand vom frühen Nachmittag ab ein Ehrenspalier der SS. für den Führer, dahinter in dichten Reihen die Berliner Bevölkerung. Vor der Staatsoper stand eine Ehrenformation der Berliner SA. mit der Fahne Hör st Wessels. Als dann der Führer, begleitet vom Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. durch die Straßen fuhr, da kannte, wie immer. wenn die Bevölkerung den Führer sieht, der Jubel keine Grenzen. Und genau so gestaltete sich in der Dämmerung des Abends die Rückfahrt des Führers zur Reichskanzlei. Immer wieder ist es ein herzliches beglückendes Erlebnis, diese enge Verbindung zwischen Volk und Mhrer zu sehen.
Am Abend fuhr der Führer noch einmal durch dieses dichte Spalier zu der großen Hestvorstellung in der Staatsoper, cm der wiederum, wie an der Kundgebung am ! Nachmittag, die gesamte deutsche Führer- ! schüft teilnahm. Als Festvorstellung wurde ! unter der Stabführung von Generalmusik- direktor Klaiber „Tannhäuser" in ' einer ausgezeichneten Besetzung gegeben.
Lavals Vvhlev «vl die Aast Roms
Erwartungen werden immer weiter zurückgeschraubt
Die nunmehr doch beschlossene Reise Lavals nach Rom läßt die verschiedensten Deutungen zu. Es liegt auf der Hand, anzunehmen, daß die bisherigen italienisch- französischen Verhandlungen sich zum Besseren gewendet haben, so daß ein Abschluß in Rom getätigt werden könnte. Diese Auf- faffung hat um so mehr für sich, als sich ja nach allen bisher von der französischen Presse gebrachten Aeußerungen, Lava! zu dieser Romreise erst entschließen würde, wenn tu Rom ein Erfolg winke. Jedenfalls dürfte Laval trotz aller Vorbesprechungen in Rom keine leichte Ausgabe vorsinden. Keiner der an den Problemen Südosteuropas beteiligten Staaten hat bisher dem Versuche eines Protokolls über die Verteilung des Machteinflusses in Südost- europa mit freudigem Ja zugestimmt. Im Gegenteil: von allen Seiten kommen Bedenken. Denn das französische Streben nach einer „dauernden Zusammenarbeit der beiden Mächte auf allen Gebieten" hat in den mitteleuropäischen Fragen bisher lediglich dazu geführt, daß sehr heikle Probleme, die die Interessen dritter Staaten unmittelbar berühren. aufgeworfen werden mußten. Das französische Projekt eines Garantieprotokolls für Oesterreich stellte die italienische Politik vor wicktiae orundlätrlicke Enttckiei.
Rock 8 Tage
Pis zur Saarabstimmung
düngen. Zu leicht" konnte der Anschein erweckt werden, als ob Italien unter Verzicht aus seine bisherige Rolle im Donauraum und ohne ersichtliche Gegenleistung sich in das französische Europa-System habe eingliedern lassen. Das war erst recht dann zu erwarten, wenn außer der Kleinen Entente auch die sogenannte Balkan-Entente als Gegenkontrahent Italiens und gewissermaßen als Garant seines Wohlverhaltens auftrat. Italien verteidigt nach wie vor seine Vormachtstellung aus dem römischen Protokoll.
Andererseits war es für Oesterreich, das seine Unabhängigkeit beachtet sehen wollte, schwer erträglich, sich unter de« Schutz von Staaten zu stellen, deren Beherrscher und Lehrmeister es bis vor einem Jahrzehnt noch war. Zu einer so vollständigen Umkehrung seiner historischen Position möchte kein selbstbewußtes Land freiwillig seine Hand bieten. Deshalb hat Oesterreich auch keine Lust, sich von der Kleinen Entente garantieren zu lassen. Jugoslawien fordert eine Grenzgarantie seitens Italiens für sich selbst und hält den Anschluß Oesterreichs an Deutschland viel willkommener, als eine Restaurierung der Habsburger. Die Tschechoslowakei möchte auf das beschlossene Auftreten der Kleinen Entente als Großmacht nicht verzichten. auf der anderen Seite aber auch an den römischen Protokollen Anteil haben und deshalb Italien nicht vor den Kopf stoßen. Schließlich hat auch Ungarn kein Interesse daran, die Politik der Kleinen En-