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Raaolder Tagblatt «Der Gesellschafter-
Mittwoch, den 13. November Igzz
Fachbewrechungen in Goslar
Goslar, 12. November.
Die geschloffenen Sondertagungen auf dem dritten Reichsbauerntage in Goslar wurden am Dienstag fortgesetzt. Sie galten insbesondere agrartechnischen Fragen. Zeitgemäße Marktfragen wurden in den Tagungen der „Hauptvereinigung verdeutschen Getreidewirtschaft" und der „Hauptvereinigung der deutschen Kartosfelwirtschast" klar- gestellt.
St.'bschef Lutze ist um Dienstag in seinen, Dieiistflugzcug „Horst Wessel" 'in Gos- lar eingetrofsen, um am Reichsbauerntag toilzunehmen.
rv8 ovv RR für fünf Erbkranke
gk. München, 12. November.
Die Bedeutung des Neichsgesetzes über die Unfruchtbarmachung Erbkranker erhellt aus einem kleinen praktischen Beispiel: In der Heil, und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Jrsee starb im Jahre 1930 ein Insasse, der ihr 54 Jahre angehört hatte, 1931 einer mit über 40 „Dienstjahren" in dieser Anstalt, 1932 einer mit 36, 1933 einer mit 42, 1934 einer mit 36 Pflegejahren. Rechnet man nur 1000 RM je Jahr und Mann, dann haben diese fünf Erbkranken dem deutschen Volke 208 000 RM gekostet. Was hätte man mit diesem Gelbe für die Gesundheit des Volkes nicht alles tun können! Dabei sterben aber in dieser Anstalt jährlich einige Dutzend Pfleglinge und wir haben im Deutschen Reiche wohl an hundert Anstalten für solche Unheilbare.
Bor Smyrna im Sturm gesunken
Istanbul, 12. November.
Aus Smyrna wird gemeldet» daß der türkische Dampfer „Inebol u" in der Nacht zum Dienstag beim Einlaufen in den Hafen von Smyrna gesunken ist. Von ISO Personen sollen n u r 125 gerettet worden sein; 65 Personen sind ertrunken oder werden zur Stunde noch vermißt.
Panik an Bord
Der Dampfer „Jnebolu", ein altes Schiff der Staatlichen Schiffahrtsgesellschaft von 1080 Bruttoregistertonnen, befand sich mit 190 Köpfen an Passagieren und Besatzung auf seiner üblichen Fahrt von Istanbul nach Smyrna, als er in dem engen, tief eiugeschnit- tenen Golf von Smyrna in einen heftigen Nordost sturm geriet. Dabei wurde ein Kohlenbunker weggeschlagen, und das Wasser strömte mit großer Schnelligkeit in den Schiffsraum ein. Unter verzweifelten Anstrengungen ging man daran, das Leck zu dichten; die Pumpen wurden in Bewegung gesetzt und der Kapitän versuchte, den nächsten Hafen zu erreichen. Alle Bemühungen waren aber umsonst. Der Dampfer verlor sein Gleichgewicht und sank eine Viertelstunde später, nachdem er das Leck erhalten hatte. Die große Schnelligkeit des Sinkens, der Sturm und der hohe Seegang sowie die nächtliche Stunde er- schwerten die Rettungsversuche von Bord aus, zumal eiye wilde Panik ausgebrochen >var.
Turnen, Spiel und Sport
Fnßvall
Bezirksklaffe Abtlg. Schwarzwald Tabelle nach dem Stand vom 1v. November
Spiele gew. une. perl. Tore Punkle
Sp.Vgg. Trossingen 10 6 4 0 26:9 16
BfR Schwenningen 9 5 3 1 19:7 13
Sp.Vgg. Oberndorf 9 5 3 1 2>:I3 13
Spgp. Schramberg 9 5 0 4 18:18 10
SC. Schwenningen 9 2 Z 2 18:16 9
FV. Tuttlingen 9 3 3 3 23:25 9
VfL. Nagold 9 3 I 5 19:21 7
Sp.Vgg.Freudenst. 9 1 4 4 18:24 6
Vorw. Weigheim 10 1 3 6 17:34 5
FV. Rottweil 9 1 2 6 13:25 4
*
Vom Turrrkreis 8 (Nagold)
Vergangenen Sonntag zog der Turnkreis 3 (Nagold) in der Turnhalle in Horb seine Turnwarte und Vorturner zusammen, uni ihnen die Richtung zu weisen für ihre turnerische Arbeit im kommenden Winter. Kreis-Oberturnwart Pantle-Calw. eröfsnete den Lehrgang mit einer kurzen Morgenfeier. Aus dem reichen Schatz ihres turnerischen Könnens vermittelten die einzelnen Fachwarte im Bodenturnen, Ringen und Spielen den Turnwarten neues Gut zur Ausgestaltung der Winterarbeit in der Halle. Die Arbeit wurde unterbrochen von erläuternden Ausführungen des Kreisdietwartes über „Dietarbeit auf dem Turnboden". Anschließend wurde noch ein sehr wichtiges Gebiet, das Geräte- und Hindernisturnen, durchgearbeitet. Hier wurde hauptsächlich auf saubere Ausführung der einzelnen Uebungsteile und auf die Hilfestellung bei denselben hingewiese». Den Abschluß bildete eine Aussprache über die zur Zeit schwe
benden Fragen in der DT. und des R. s. L.
Der Lehrgang war getragen von echt turnerischem Geist und legte Zeugnis ab von der vielseitigen Arbeit, die in den Vereinen des Turnkreis 8 geleistet wird. In seinem Schlußwort ermahnte der Leiter des Lehrgangs nochmals an die hohen Aufgaben des Turnwartes und Vorturners. Mit neuem Wissen und frischer Kraft gerüstet kehren nun diese Vorposten der Turnerschaft wieder in ihren Wirkungskreis zurück und säen diese wertvolle Saat in den fruchtbaren Ackerboden innerhalb ihrer Vereine. Sie stehen uns dafür ein, daß die Ernte daraus nicht ausbleibt.
*
Gustav Eder ko.-Sieger
Unser Europameister Gustav Eder-Dortmund hat in seiner bisherige« Laufbahn noch keinen so schweren Gegner vor sich gehabt, wie den erst 22jährigen Belgier Felix Wouters. Der Belgier entpuppte sich trotz seiner verhältnismäßig geringe« Ningerfahrung als ein technisch ganz ausgezeichneter Boxer und gestaltete eine große Zahl der Runden ziemlich offen, bis ihn in der 8. Runde das Geschick ereilte. Mit einem genauen Treffer auf die Kinnspitze und einem kurzen hochgezogenen rechten Haken wars Eder seinen Gegner auf die Bretter, wo er bis 15 noch nichtwieder erholt war.
Ans Geier wieder in Deutschland
Der Mercedes-Benz-Nachwuchs- sah rer Hans Geier, der beim Training zum Großen Preis der Schweiz am 23. August im 240-Kilometer-TemPo schwer verunglückte, ist so weit genesen, daß er nach der Heimat zurückkehren konnte.
Handel und Verkehr
Auftrieb
Ochsen
Bullen
Jungbulleu
Kühe
Färsen
Fresser
Kälber
Schweine
Schafe
24
SS
619
77
1
1050
36S
_
Unverkauft
—
—
40
—
—
—
Ochsen
») vollfleischige, ouSgemästete höchsten Schlachtwertes
1. jüngere... ,
2. ältere...
d) sonstige vollfleischige . . .
<-) fleischte..
et) gering genährte
Bullen
») jüngere, vollfleischige höchsten Schlachtwertes b) sonstige vollfleischige oder ausgenrästete
H fleischig«.
<l) gering genährte ......
Kühe
s.) jüngere, vollfleischige höchste« Schlachtwertes b) sonstige vollfleischige oder
ausgemästete..
ch fleischige.
ch gering genährte ......
Färse» (Kalbinnen) a) vollfleischige. ausgewästete d> vollfleischige. . ..
12.11.
7.11.
Färse» (Kalbinnen)
12. 11.
ch fleischige.
<t) aermg genäbrte .......
—
44
—
Fresser
mäßig genährtes Jungvieh .
—
_
Kälber
_
») beste Mast- und Saugkälber
68—72
d) mittlere Mast- u. Saugkälber
63—67
v) geringe Saugkälber ..... M geringe Kälber..
50—62 5ü—58
41
—
Schweine
») Fettschweine über 396 Psd.
1. fette..
55.50
55.50
2. vollfleischige...
d) vollsleischlge von etwa
240—300 Pfd. Lebendgewicht
53,50
41
e) vollfleischige von etwa
41
37—39
200—240 Pfd. Lebendgewicht
51^50
38-41
30—36
2S-29
ck) vollfleischige von etwa
160—200 Pfd. Lebendgewicht
4S^>0
s) fleischige von
120—160 Pfd. Lebendgewicht k> unter 120 Pfd. Lebendgewicht
^_
41
41
M Sauen 1. fette ........
—
—
—
2. andere.
—
7. 11.
70-72 W-68 SV—«4
55.80
53.50
51.50
49.50
„Bei obigen Vieh preisen handelt es sich um Marktpreise einschließlich Transportkosten, Schwund. Handle rprovifion: demzufolge muffen dre Stallpreise u n r e r den Marktpreisen liegen."
I
Stuttgarter Großmärkte. Kartoffel, markt auf dem Leonhardsplatz: Zusub, 20 Zentner, Preis für 1 Zentner: Industrie gelbe runde 3.50 RM., Höchstpreis frei Keller des Verbrauchers. — M o sto b st m a r kt auf dem Novdbahnhof: Seit 8. ds. Nils, sind neu zuqeführt 11 Wagen, und zwar «uz Württemberg 7, Bahern 1, Schweiz 3 Wagen. Nach auswärts ist inzwischen ein Wagen'ab- gegangen. Preis wagenweise für 10 000 Ka. 1120—1150 RM.; im Kleinverkauf 5.80 bis 6.10 NM. für einen Zentner.
Viehmärkte. Aalen: Farren 250—480, Ochsen 585, Kühe 180—590, Jungvieh 127 bis 550, Kälber 80—125, Stiere 190—380 RM. — Oberndorf a. N.: 1 Paar Schlachtochsen 1200—1300, trächtige Kühe und Kalbinnen 480—620, jährige Rinder 230 bis 245, halbjährige 165—180 RM. — Urach: Kühe 315—380, Kalbeln 425—750, Rinder 275—420, Jungvieh 170—260 RM. - Wangen i. A.: Trächtige Rinder 400—610, Kühe 350—620. Anstellfarren 320—450 RM.
Schweinemürkte. Aalen: Milchschweine 17.50—25, Läufer 90—115 RM. — Leut- kirch: Ferkel 23—25 RM. — Bad Mergentheim: Milchschweine 22—27 RM. — Oberstenfeld: Milchschweine 20—86 RM. — Oberndorf: Milchschweine 18» bis 25 RM. — Urach: Milchschweine 21 bis 30 RM. — Riedlingen: Milchschweine 21—25, Mvtterschweine 130—150 RM. — Wangen i. A.: Ferkel 16—22 RM. — Schussenried: Milchschweine 20—30 RM.
Fruchtmärkte. Heidenheim: Kernen 10.70—10.30, Weizen 9.65, Hafer 7.85 RM. — Riedlingen: Braugerste 9.60 RM.
Viehmärkte. B r a cke n h eim : Kühe 400 bis 600, Kalbinnen und Rinder 300—580. Jungvieh 135—280 NM. — Göppingen: Großvieh 600—680. Kalbeln 570-700,' Rin- der 250—300 NM. — Lorch: Farren 21-> bis 258. Jungvieh 235—315 RM.
Slhwcincmärkie. Göppingen: Milchschweine 27—30 RM. — Lorch: 20—28 NM. — Spaichingen: Milchschweine
15— 21 NM. — Tuttlingen: Milchichrv.
16— 23 RM.
Neues Konkursverfahren. Meinrad Rath- geb, Bäckermeister in Aalen. — Aufgehobenes Vergleichsverfahren-, Eheleute Max Ziegler und Anna, geb. Ker- cer, Inh. einer Kolonialwarenhandlung iw Kirchheim-T.
Gestorbene: Karoline Finkbeiner geb. Kumpp. 57 I., Baiersbronn / Friedrich Rothfuß, Zimermann, 54 I., Vuhl/bach Marie Berweck, geb, Heinzmann, zum Adler, 56 I., Gonweiler / Studienrat Fromm, Stuttgart-Zuffenhausen, 40 Jahre, früher Nagold und Künzelsau.
Voraussichtliche Witterung für Donnerstag und Freitag: Vielfach heiteres, trockenes, besonders nachts ziemlich frostiges Wetter»
Verlag: Der Gesellschafter G. m. b. H„ Nagold. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Eötz, Nagolk
D. A. X. 35: 2541
Marktverkauf: Großvieh, Rinder, Jungbullen und Jungochsen zugeteilt, das übrige Vieh belebt, Kälber lebhaft, Schweine zugeieilt.
Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.
Amtsgericht Nagold
Am 8. November 1935 wurde im Genoffenschastsregister u. a. eingetragen: 113/5
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Danksagung
Für die vielen Bkweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden unserer lieben Müller
Christiane Dürr
geb. Ronnenmann
für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen, sowie für den Gesang des Mädchenchors und die zahlreiche Begleitung von nah und fern zur letzten Ruhestätte sagen innigen Dank:
die Kinder Marie und Christian
Haiterbach, den 13. Nov. 1935
Danksagung ^
Wir danken allen denen, die am letzten Gang unseres lieben Vaters
Gottlob RaMekberger
teilgenommen haben. Insbesondere dem Gesangverein für seinen ergreifenden Ehorgesang und die letzten Ehre, die sie ihrem Ehrenmitglied erwiesen haben, sowie für die trostreichen Worte des Ortsgeistlichen. Auch vielen Dank denjenigen, die ihn während seiner Leidenszeit besucht haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ernst Rauschenberger