Leite 2 - Nr. 219
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 19. September 193z
Erllitz M ReiOmiliistn Rüst M SlMjWlldttg
Amtlich wird mitgeteilt: Um den durch den Stantsjugendtag entstandenen Störungen vorzubeugen und um Schwierigkeiten für die Führer des Jungvolks zu beseitigen, hat Reichsminister Rust durch Erlaß vom 14. September 1935 angeordnet, daß an Samstagen in allen Schulen grundsätzlich kein lehrplanmä- ßiger Unterricht erteilt wird. An den Bestimmungen des Staatsjugendtages wird hierdurch nichts geändert, d. h„ nach wie vor gelten alle zum Jungvolk und Jungmädel gehörenden Schüler und Schülerinnen einschließlich der Führer an diesem Tage als beurlaubt. Für alle übrigen Schüler und Schülerinnen findet an diesen Tagen nationalpolitische Schulung durch dieSchule statt. Durch die Hitlerjugend wird der Staatsjugendtag also wie bisher nur für das Jungvolk und die Jungmädel gestaltet, da die Frage der Beurlaubung des Jungarbeiters und des Lehrlings bisher noch nicht gelöst ist.
Der Erlaß hat folgenden Wortlaut:
Um eine bessere Durchführung des Staatsjugendtages und eine geregelte Unterrichtsführung z« gewährleisten, ordne ich an, daß nach den Herbstserien in den Volksschulen (Grund- und Hauptschulen), in den mittleren und höheren Schulen am Staatsjugendtag kein lehrplanmäßiger Unterricht mehr erteilt werden darf. Der Staatsjugendtag soll in Zukunft ausschließlich der nationalpolitischev Erziehung dienen.
Eine Uebertragung der dadurch ausfallenden Unterrichtsstunden auf die übrigen fünf Wochentage ist für die mittleren und höheren Schulen aus die Dauer nicht tragbar, ferner mutz der bisherige Wochenstundenplan auf K Tage verteilt bleiben. Daher muß ein Weiterer, sechster Unterrichtstag als Ersatz Mr den Staatsjugendtag eingefügt werden. DaS hat zur Folge, daß die sechstägige Schulwoche fortan ständig um je einen Tag weitergleitet.
Dieser „gleitende Sechstageplan" wird sowohl den Unterricht zu seinem Recht kommen taffen wie auch einer Ueberlastung der Schüler Vorbeugen. Er ist mit Beginn des Unterrichts nach den Herbstferien an allen mittleren und höheren Schulen durchzusühren.
Dank an die SA.
Tagesbefehl des Chefs des Stabes, Viktor Lutze Berlin, 18. September.
Der Chef des Stabes, Viktor Lutze, hat nachstehenden Tagesbefehl an die SA. erlassen: „ Die Tage von Nürnberg sind vorüber. Viele Arbeit wurde geleistet. Große Opfer wurden gebracht von jedem einzelnen. Allen Teilnehmern, insbesondere auch den Führern und .Männern des Aufmarschstabes, spreche ich an dieser Stelle meine Anerkennung aus.
SA.-Männer! Ihr habt dem Führer gezeigt, daß die SA. fester und härter, disziplinierter, sauberer und fanatischer hinter ihm und seiner Idee steht denn je! Der Beweis hierfür lag in - urer Haltung, Eurem Blick! Mit tiefbewegtem Herzen, erfüllt von einem unbändigen Glauben an den Führer, habt Ihr Nürnberg verlassen. Mit diesem Befehl seid Ihr wieder in Eurer Heimat, zu Euren Einheiten gestoßen, und nach diesem Befehl werdet Ihr künftig handeln: Die SA. wird kämpfen unter Einsatz aller Kräfte, bis zur höchsten Hingabe! Sie wird marschieren, bis der letzte Deutsche in 'ütserer Bewegung steht. So will es der Führer und so marschieren wir. Das ist der Weg zu Freiheit, Arbeit und Brot, Lutze."-
Die Oberste SA.-Führung gibt bekannt: Nachdem die Umstellung der SA. nunmehr dnrchgeführt ist und die SA. im alten Geist wieder einheitlich und geschlossen steht, müssen auch äußere Unterschiede fallen. Es gibt daher auch nicht mehr verschiedene, sondern nur noch grausilberne Aermelstreifen. Ausführungsbestimmungen über die Umänderung ergehn gleichzeitig.
Ser Zank -er NSDAP. an -le Presse
München, 18. September. Der Reichspressechef der NSDAP, veröffentlicht am Abschluß des Reichsparteitages der Freiheit folgenden Dank an die Presse:
„Die Aufgaben, die der Reichsparteitag 1935 der deutschen Presse stellte, sind von ihr in anerkennenswerter Weise erfüllt worden. Ich möchte am Abschluß dieser auch für die Presse so anstrengenden Tage ihr den Dank der NSDAP, für ihre Arbeit und Mühe zum Ausdruck bringen. Besondere Anerkennung verdient auch die Pressestelle des Reichsparteitages in Nürnberg, deren für- ,sorgende Arbeit das Werk der in Nürnberg weilenden Pressevertreter in besonderer Weise erleichtern half. gez. Dr. Dietrich, «eichspressechef der NSDAP/
Kürzung -er Beamtengehalter in Sugvstawien
Belgrad, 18. September.
Der Ministerrat hat in Durchführung der Sparpolitik der Regierung eine durch- schnittliche 7prozentige Kürzung der Gesamt- bezöge sämtlicher Staatsbeamter, auch der Minister beschlossen. Durch diese Maßnahme sollen etwa 400 Millionen Dinar jährlich (etwa 23 Mill. Mark) eingespart werden.
Sörer-SöOstMrn für SochMuien
Berlin, 18. September.
Für das Wintersemester 1935/36 (nur für dieses!) hat der Reichserzieh ungsministcr folgende Hörer-Höchstziffern festgesetzt:
Universitäten: Berlin 6900, Frankfurt 1700, Köln 2600, Leipzig 3300, Hamburg 2100, München 5400, Münster 2900.
Technische Hochschulen: Berlin 2000. Dresden 1600. München 2100. Handelshochschulen: Berlin 550, Leipzig 350.
Antragsteller auf Neuimmatrikulationen sind in folgender Reihenfolge zu berücksichtigen: Alte Kämpfer der NSDAP, einschließlich der Mitgliedsnummer 1000 000; Wehv- machtsangehörige, die ihr Studium auf Anordnung ihrer militärischen Dienststellen zur späteren Verwendung im Heeresdienst durchführen und Studenten, die bisher zwei oder mehr Semester an den Universitäten Königs- berg und Breslau, an der Handelshochschule Königsberg oder an den Technischen Hochschulen Breslau und Danzig studiert haben.
Wolf MH von Berlin abgerelst
Berlin, 18. September.
Am Dienstag abend traten vom Bahnhof Friedrichstrabe aus drei bekannte deutsche Segelflieger eine Reise nach Iapanan. wo sie in einem mehrmonatigen Aufenthalt japanische Segelflieger und fortgeschrittene Segelflieger weiter ausbilden sollen. Es handelt üch um den Segelflugkapitän Wolf H i x t h, den Leiter der Neichsfegelflugschule auf dem Hornberg, der der Leiter der Expedition ist, firner um den Segelfluglehrer Baur von der Flugtechnischen Fachgruppe Stuttgart und um den Segelflieger und Monteur Hans Stolz.
Auf dem Bahnsteig hatten sich u. a. etnge- fnnden Ministerialrat Mühlich-Hofs- mann und Oberregierungsrar Schnitzler vom Neichsluftfahrtministerium. Vertreter der japanischen Botschaft. Professor Nheinsdori vom Aero-Clnb. Direktor Killin ger vom Reichsverband der Luft- fahrtindustrie. Referent 2 iamer vom Präsidium des Deutschen Lnstsportverbandes. sowie zahlreiche von den drei Meistern ausgebildete Flugschüler. Die Flugzeuge, die die technische Ausrüstung der Erpedition bilden, nämlich eine Klemm-Maschine und zwei Hochlei st ungs - Segelflugzeuge mit Transportwagen und sonstigen Geräten befinden sich bereits seit Wochen au' dem Seewege nach ihrem Bestimmungsort, während die Flieger sich auf dem Landweg über Moskau nach Japan begeben. Die Flugzeuge sind von Japan angetanst; die Schn- lungskurse finden auf japanische Einladung hin statt.
Letzte K-A.-Seefahrt dieses Zahres
Dr. Ley und ausländische Diplomaten an Bord der „Kolumbus"
Bremen. 18. September.
Die letzte „KdF/-Seefahrt dieses Jahres wurde am Dienstagnachmittag an Bord des Schnelldampfers „Kolumbus" angetreten. Vor der Abreise erschienen Neichsorgani- sationsleiter Dr. Ley und seine Ehrengäste, die spanischen und Portugiesischen Diplomaten. an Bord des Schiffes. Vor dem Schiff sprach Dr. Ley einige Worte in das Mikrophon des Deutschland-Senders. Aus der Rückreise werde der „Columbus" mit weiteren 10 deutschen Dampfern, die fast 20 000 „KdF/°Urlauber an Bord haben werden, bei den Uebungen der deutschen Kriegsmarine dabei sein. Als das Schiff sich vom Pier löste, brachte die riesige Zuschauermenge auf den Kais und die „KdF/-Urlauber donnernde Sieg-Heilrufe auf Führer, Volk und Vaterland aus.
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Genf, 18. September.
Nach dem Bericht des Nansen-Amtes an den sechsten Ausschuß der Völkerbundsversammlung gibt es gegenwärtig 972 191 Flüchtlinge m den verschiedenen Teilen der Welt, darunter 700 000 Rüsten, 200 000 Armenier, 7000 Astyrer und Astyrochaldäer, 3300 Saarflüchtlinge und 60 Türken. Außerdem gibt es noch Tausende statistisch nicht erfaßter Flüchtlinge. Die vorhandenen Geldmittel reichen aber, wie weiter mitgeteilt wird, nicht aus, um den wachsenden Ansprüchen der Flüchtlingsfürsorge zu genügen.
AuW-iRe Kundgebungen in Polen
Warschau, 18. September.
In Winzew in der Nähe von Lodz kam eS am Sonntag zu antijüdischen Kundgebungen. Eine Gruppe nationaler fügend- licher Personen drang in mehrere jüdische Geschäfte ein, die trotz des Sonntags geöffnet waren. In einigen Lebensmittelgeschäften wurden die Waren mit Karbol über- gossen.
N1e-rrlan-e lehnen -iplonmtiMe Bezlehunsen zu Eowjelrußlan- ab
Den Haag, 18. September.
Ein kommunistischer Abgeordneter der zweiten Kammer hatte angeregt, daß die Niederlande in Nachahmung des von der belgischen Regierung gegebenen Vorbildes die divwmafifchen Beziehungen zur Sowjet
union wieder aufnehmen sollten, da dies eine beträchtliche Belebung des holländischen Außenhandels zur Folge haben könne. Außenminister de Graeff hat hierauf schriftlich geantwortet, daß die niederländische Regierung keinerlei Veranlassung sehe, ihre bisherige Einstellung gegenüber den Sowjets zu ändern. Bisher lägen auch keinerlei Anzeichen dafür vor, daß die Wiederanknüpfung der diplomatischen Beziehungen zwischen Bel- gen und Sowjetrußland für das belgische irtschaftsleben nennenswerte Vorteile mit h gebracht habe.
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mit einem betrunkenen Baseballspieler
Neuyork, 18. September.
Der in den Vereinigte» Staaten sehr bekannte Baseballspieler Koe necke hatte in der Nacht zum Montag in Detroit ein Sonderflugzeug nach Toronto gemietet. Koenecke war anscheinend stark betrunken: denn kurz vor der Landung sing er in dem Flugzeug wie ein Irrsinniger an zu toben und griff den Flugzeugführer sowie einen von ihm eingeladenen Fallschirmspringer an. Beide versuchten in der kleinen Kabine, den rasenden Koenecke zu überwältigen, bis der Flugzeugführer ihn in der Notwehr mit einem Feuerlöscher niederstreckte.
Dem Flugzeugführer gelang es noch recht- zeitig, die Maschine abzufangen und eine Notlandung vorzunehmen, wobei das Flug- zeug allerdings stark beschädigt wurde. Bei der Landung stellte sich heraus, daß Koenecke t o t war. Der Fallschirmspringer hatte zahl- reiche Biß- und Kratzwunden davongetragen. Gegen den Flugzeugführer und den Fallschirmspringer wurde iormell ein Verfahren wegen Totschlags eingeleitet. ^
Kurzberichte brr RS. Messe
Das Regiment General Göring ist nach Abschluß seiner zweiwöchigen Uebun- gen am Mittwoch wieder nach Berlin zurückgekehrt. wo es von der Bevölkerung fest- lich empfangen wurde.
60,18 v. H. aller Studenten haben im Winterhalbjahr 1934/35 Arbeitsdienst geleistet.
Die Arbeitsstreitigkeiten ya- ben sich im Jahre 1934 auf 200 000 vermindert; 1932 betrugen sie noch 370 000, ein großer Erfolg der nationalsozialistischen Staatsführung.
850 000 Personen sind von der Reichsbahn insgesamt zum Nürnberger Par- teitag befördert worden.
Drei deutsche Kriegsschiffe treten noch in diesem Jahre Auslandsreisen an: Kreuzer „Karlsruhe" am 21. Oktober, nach den Mittelmeer- und indischen Häfen. China, Japan, Philippinen, Niederländisch- Jndien, dem Roten Meer und Spanien; Linienschiff „Schlesien" am 16. Dezember nach Spanien und dem Mittelmeer, ferner den Kanarischen und Kapverdischen Inseln; Kreuzer „Emden" am 23. Oktober über die Azoren nach Westindien, Mittelamerika. Mexiko bis nach Kanada.
Der Fall Jacobs ist zwischen der Reichsregierung und der schweizerischen Bundesregierung durch Vergleich erledigt Worden. Jacobs wurde den schweizerischen Behörden übergeben, die ihn sofort in Haft nahmen. Der Bundesrat hat die alsbaldige Ausweisung Jacobs' beschlossen.
Der frühere marxistische Bür. germeist er von Malaga (Spanien) hat seinen Amtsnachfolger durch einen Revolverschuß schwer verletzt.
Württemberg
Stuttgart, 18. September.
Die Landeshauptstadt begeht am nächsten Sonntag den mit Unterstützung der Regierung in ganz Deutschland angesetzten „T a g des D e utschen Volkstums" im Nahmen einer Volksdeutschen Weihes st u n d e. die vom „Volksbund für das Deutschtum im Ausland" durchgeführt wird. Dieselbe findet 11 Uhr im großen Saal des Hauses des Deutschtums (Eingang Karlsplatz) statt. Die Vortragsfolge sieht Ausführungen des württ. Landesleiters des Volksbunds für das Deutschtum im Ausland. Studiendirektor Dr. Krehl. über „Ringendes Volkstum in Ungarn und Bestarabien", vor. Außerdem wird Bruno Hü bl er über:' Kampf und Not seiner sudetendeutschen Volksgenossen sprechen. Der Eintritt ist frei.
Beim Rangieren auf dem Westbahnhof geriet am Dienstagnachmittag ein 46 Jahre aller Rangierer unter die Räder eines Güterwagens, wobei ihm der linke Oberschenkel vom Leib gerissen wurde. Kurze Zeit nach seiner Einlieferung in das Katharinenhospital ist er dort den erlittenen Verletzungen erleaen.
Die Menzollenwirrg - elektrisch
Hechingen, 18. September. In festlicher Beleuchtung erstrahlten am Samstag die Räume auf Burg Hohenzollern. Dies geschah aus Anlaß einer Betriebsfeier, die von der Jnstalla- tionsfirma Schairer L Schick anläßlich der Fertigstellung der elektrischen Einrichtung ver
anstaltet wurde. Die Feier bedeutete den Abschluß der umfangreichen Arbeiten, die im Laufe des Sommers für die Versorgung der Burg Hohenzollern mit elek- Irischem Licht ausgeführt wurden. Der Anschluß an das Stromnetz der OEW. wurde mit einer Hochspannungsleitung vorgenom- men, die von Zimmern aus durch eine Schneise auf die Bergspitze und in einem Kabel in ein Untergelaß der Burg geführt wurde. Dort wird von einer Transformato- renanlabe der Strom an das Wehrhaus, die Schloßraume und die beiden Kapellen abgegeben. In allen Räumen brennt jetzt das elektrische Licht auf insgesamt etwa 250 Brenn- stellen. In die Kosten, die etwa 15 000 RM. betragen dürften, teilen sich das Reich, die Generalverwaltuna des Hauses Hohenzollern und die OEW., die großes Entgegenkommen zeigten. Mit der Einführung des elektrischen- Lichtes ist nun auch auf der BurZ die Zeit der Kerzen und des Petroleums vorüber.
Sml-ertmal über -en Man
Glückwunsch des Neichsluftfahrtminisiers an „Graf Zeppelin"
Friedrichshasen, 18. Sept. Das L u f t s ch i f f „G r a s Z e P p c l i n" ist heute nachmittag von seiner 12. diesjährigen Südamerikafahrt nach Friedrichshofen zurück- gekehrt und um 1.40 Uhr auf dem Werstgelände glatt gelandet. Tie Führung des Schiffes hatte Kapitän Pruß übernommen. Zur 10 0. Ozeanüberquerung, die auf dieser Fahrt erfolgte, übersandte Reichsluftfahrtminister Göring ein Glückwunschtelegramm.
aller ehemaliger Kriegsgefangenen
Württembergs in Heilbronn am Neckar
Heilbronn, 18. Sept. Kommenden Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. September findet in Heilbronn ein Kameradschafts-Treffen aller „Ehemaligen" statt. Es ist damit allen „Ehemaligen", hauptsächlich des Württ. Unterlandes, erstmals nach 15 Jahren Gelegenheit gegeben, die in Freud und Leid zusammengeschmiedete Freundschaft wieder zu erneuern. Besondere Vorsorge ist dafür getroffen, daß die Kameraden sich auch tatsächlich treffen und ist in verschiedenen „Barackenstunden" Gelegenheit gegeben, alte Erinnerungen wieder aufleben zu lasten. Die Heilbronner und Böckinger Kameraden haben ein umfangreiches Pro- gramm ausgearbeitet und wird es für sie eine besondere Freude sein, alle in der weinsrohen Stadt Heilbronn begrüßen zu dür- fen. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht eine Heimkehr-Gedenkfeier, geleitet von unserem R.E.K.-Bundesführer, Freiherr von Lersner, sowie ein Vorbeimarsch vor unserem Reichsstatthalter Murr. Wegen Freiquartiere wolle man sich umgehend mit dem Äezirksführer, Kamerad Eugen Beck, Groß- gartacher Straße 66 ins Benehmen setzen. Darum sür den 21. und 22. September 1935 Parole aller „Ehemaligen": auf nach Heilbronn zum großen Treffen!
Göppingen, 18. September. (Auto fahrt in N a d f a h r e r g r u p P e.) Am Dienstag abend kehrten aus Richtung Göppingen vier Arbeiter zu Rad von ihrer Arbeitsstelle nach Eislingen zurück. Als von entgegengesetzter Richtung ein Auto an ihnen vorbei wollte und sich gerade in glei- cher Höhe mit den Radfahrern befand, versuchte ein zweites Auto zwischen Radfahrern und Auto durchzukommen. Dabei wurde der erste Radfahrer, der 40 Jahre alte Jakob Häh rer von Eislingen, angefahren und so unglücklich auf den Gehsteig geschleudert, daß er sofort tot war. Ein zweiter Radfahrer wurde schwer verletzt ins Göppinger Krankenhaus eingeliefert. Ein dritter Arbeiter kam mit leichten Verletzungen davon.
Ludwigsburg, 18. Sept. (Freiherr Georg v. Woellwarth-Lauterburg tödlich verunglückt.) In Murnau in Oberbayern ist gestern früh im dortigen Krankenhaus der 20jährige Fliegerleutnant Freiherr Georg v. Woellwarth-Lauterburg von hier an den Folgen eines schweren Unfalls gestorben, den sr am Sonntag mit seinem Auto erlitten hatte. In einer Umleitungskurve bei Unter- söchering war der Wagen ins Schien- dern gekommen, in den Straßengraben geraten und hatte sich überschlagen, die drei Insassen unter sich begrabend; während die beiden anderen mit dem Schrecken davonkamen, erlitt Georg v. Woellwarth neben anderen Verletzungen einen schweren Schä - delbruch und wurde bewußtlos ins Krankenhaus Murnau gebracht, wo er starb. Der Verunglückte war der einzige Sohn des hier cm Ruhestand lebenden Kreisdirektors Frei- Herr Wilhelm v. Woellwarth-Lauterburg.
Glatt in Hohenz., 18. Sept. (Voneinem Auto tödlich überfahren.) Am Montag abend wollte die Frau Josefine des Schreinermeisters Gerhard Säer von hier auf der Straße nach Neckarhausen Obst auflesen, wobei sie von einem Personenauto an- gefahren wurde. Die Frau erlitt einen Schädelbruch, an besten Folgen sie nach wenigen Stunden starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Sie stand im 73. Lebensjahr und hätte im März 1936 die Goldene Hochzeit feiern können.