Seite 2
Nr. 218
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Mittwoch, den 18. September Igzz
Mussolini Mut GroWitaunieu
„In einem Tag können wir 10 Millionen mobilisieren" / Genf „untersucht"
Paris, 17. September.
Mussolini hat dem in Italien weilenden Berichterstatter des „Matin" eine Unterredung gewährt, in der er die italienische Politik gegenüber England umreitzt und zuletzt fragt, wie sich Frankreich schließlich gegenüber Italien Verhalten wolle.
Mussolini erklärte, die Kräfte des Internationalismus hätten in der Person Italiens den Faschismus erniedrigen wollen. Es sei diesen Kräften aber nur gelungen, ihn zu reizen. Der Groll Italiens werde lange an- halten; denn wenn das italienische Volk auch für Freundschaft empfänglich sei. habe es doch niemals Beleidigungen vergessen können. Italien liebe den Frieden, wolle ihn aber nur begründet auf der Gerechtigkeit. Italien habe für das englische Volk eine aufrichtige und im Laufe der Jahre treue Freundschaft empfunden.
Es finde es aber heute ungeheuerlich, daß das englische Volk, das die Welt beherrsche, ihm ein armseliges Stückchen Boden unter der afrikanischen Sonne versage.
Er. Mussolini, habe immer und in jeder Form Großbritannien die Versicherung gegeben. daß seine Belange in Abessinien gewissenhaft gewahrt werden würden. Aber die Belange, um derentwillen England so scharf in Opposition zu Italien trete, erstreckten sich auf etwas anderes, und das gestehe England nicht ein. Es handle sich nicht um em Pokerspiel, aber Italien habe in seinem Spiel eine Karte, die den Einsatzseines ganzen Lebens dar stelle, und es werde diese Karte ausspielen. Italien verfolge seinen geraden Weg. Nie werde es gegen eine europäische Nation eine feindselige Handlung begehen. Wenn man aber gegen Italien eine Kriegshandlung begehe, gut, das bedeute dann eben Krieg. Italien wünsche ihn nicht, habe aber auch keine Angst davor.
Wolle man denn anstatt der Verluste, die eine koloniale Operation mit sich bringe, wie sie England und Frankreich nacheinander unternommen hätten, daß die Zahl der Toten in die Millionen gehe? Dann sollten aber auch die. die die Katastrophe entfesselt hätten, vor der Geschichte die Verantwortung dafür tragen. Er. Mussolini, begreife nicht jene Leute, die eine ganze Stadt in Brand stecken wollen, weileinHaus brenne. Italien wolle durch seine koloniale Operation Sicherheit und Ausbreitungsmöglichkeiten für seinen starken Bevölkerungszuwachs. Die Gewehre würden da unten aanz von allein losaehen. stünden doch dort
fluch die" ..Times" erklärt, Deutschlands Borwürfe gegenüber Litauen in der Memelsrage seien berechtigt gewesen. Dabei liegt allerdings der Nachdruck auf dem „gewe- sen", denn im allgemeinen neigen die Blätter dazu, die gestern veröffentlichte halbamtliche Erklärung, wonach Litauen auf die Vorstellungen der drei Signatarmächte eine »befriedigende" Antwort gegeben habe, als einen Schlußpunkt anzusehen. So schreibt die „Morning-Post", in offiziellen Kreisen Kerrsche die Ansicht vor, daß Litauen zwar m der Vergangenheit nicht immer weise gehandelt habe, daß es aber kaum eine noch befriedigendere Versicherung hätte abgeben können und ihm unter diesen Umständen der gute Wille zugestanden werden müsse.
Die Partei steht fest
In einem Eigenbericht der „Gazeta Polska" heißt es, der Parteitag habe mit einem starken Erfolg abgeschlossen. Der Tag der Wehrmacht habe gezeigt, daß die heutige deutsche Wehrmacht nur ein autonomes Glied des nationalsozialistischen Staates sei und sonst nichts. Der zweite politisch sehr bemerkenswerte Akkord des Tages sei die Rede des Führersin der Schluß-Sitzung des Parteitages gewesen. Noch niemals habe der Kanzler mit solcher Sicherheit die souveräne Rolle der nationalsozialistischen Partei im Staate proklamiert. Aus dem Parteitag ginge die Partei gestärkt hervor. Der Kanzler habe ihre Rolle nn Staate aus das deutlichste unterstrichen, in einer Form, die keiner Erörterung unterliege.
Ein Eigenbericht des „Kurier Poranny" sagt, die militärische Parade habe die Kraft des Heeres zeigen sollen, das jedoch nicht als Kriegswerkzeug gebraucht werden solle, andern als ein Instrument, das die soldati- "en Tugenden und die Ehre der Nation ege. Der Kanzler habe deutlich erklärt, die ehrmacht, die die alten Traditionen fortsetze, besitze genug ruhmvolle Karten in ihrer Geschichte und sei nicht gezwungen, neue Lorbeeren zu suchen. Diese Wendung, die von Friedensliebe zeuge und keineswegs die erste ihrer Art in offiziellen Erklärungen des Kanzlers sei, muffe unterstrichen werden. Weiter heißt es, der Kanzler habe seine große politische Schlußrede mit einer parallelen Apotheose der Partei und der Armee geschlossen, nachdem er vorher festgestellt hatte, daß die Partei der höchste und endgültige Richter sei. Der diesjährige Parteitag, so schließt „Kurier Poranny", habe mit einem starken Glaubens- bekenntnis des Kanzlers zum Parteiprogramm «nd mit einem vollen Gefühl der eigenen Kraft geendet.
I 400 000 bewaffnete Abessinier ' und 250 000 Italiener, die auch l G e w e h r e h ä t t e n. Mussolini wies dann ! aui die in Italien herrschende Ruhe und aus die Mobilmachungsmöglichkeiten des neuen Italien hin.
Eine Million sei movilisiert. Innerhalb eines Tages könne er 1V Millionen der politischen Streitkräste mobil machen, ohne dabei die für die Landesverteidigung tätigen Arbeiter aus ihren Werken herausnehmen zu müssen. Wenn man es wage, beispielsweise militärische Sühnemaßnahme» gegen Italien einzusühren, dann werde Italien noch mehr aufbieten können.
Wolle Frankreich — dessen freundschaftliche Bemühung für Italien und besten europäische Anstrengung er anerkenne — solche Sühnemaßnahmen? Das sei alles, was er mit Rücksicht aus die heikle Stellung Frankreichs von diesem wolle. Mögen sich aber die anderen gesagt sein lassen, daß Sühnemaßnahmen die Gefahr einer Umschmelzung der Landkarte Europas mit sich bringen würden. Das wäre das klarste Ergebnis, das jene erreichen würden, die aus Selbstsucht Italien das Recht zum Leben absprechen wollen. Es wäre aber doch von Bedeutung und es wäre Politisch wichtig. Italien auf die Seite der Länder zu stellen, die den vorhandenen Zustand wahren wollen. Man würde im Gegenteil aber sehen, was es koste, wenn man Italien in die Reihe derer verweise. die eine andere Verteilung — und wer weiß, vielleicht mehr Gerechtigkeit fordern würden.
Abessinien stehl Gewehr bei Fuß
Tie abessinische Regierung enthält sich nach wie vor jeder Meinungsäußerung über dis Lage. Sie wartet das Ergebnis der Verhandlungen des Genfer Fünferkomitees ab. Inzwischen wurden am Montag sämtliche Vorbereitungen für die allge- meine Mobilmachung beendet. Die Mobilisierung soll jedoch nur ausgesprochen werden, wenn Italien zum Angriff schreitet. Die allgemeine Stimmung ist zuversichtlich. Von der Eritreagrenze werden anhaltende italienische Truppenbewegungen gemeldet.
Fünferausschutz bemüht sich weiter
Der Fünferausschuß für den italie- nisch-abessinischen Streit hat Dienstag vor- mittag eine zweistündige Sitzung abgehalten, an der die Hauptvertreter der fünf Mächte, also Laval, Eden, Beck. Madariaga und Rüschtü Aras teilnehmen. Laval erklärte nach der Sitzung lediglich, man habe sich bemüht, die Grundlage für die Verhandlungen herzustellen. Von anderer Seite verlautet, daß die Beratungen des Ausschusses sich in die Länge zogen, weil der türkische Außenminister gewisse Pläne für zu weitgehend gehalten habe.
lieber die N a ch m i t t a g s s i tz u n g des Fünferausschuffes im italienisch-abessinischen Konflikt wird offiziell mitgeteilt, der Ausschuß habe seine Arbeiten mit dem Ziel einer friedlichen Lösung des Konfliktes fortgesetzt. Eine neue Sitzung werde Mittwoch vormittag stattfinden, damit die Vorschläge für die Verhandlungsgrundlage endgültig fertig- gestellt werden können.
Demnach ist also endgültig rn Aussicht genommen, daß die Vorschläge des Ausschusses nicht als bindende Empfehlungen, sondern als Ausgangspunkt weiterer Verhandlungen dienen sollen. Die Parteien sind über die Grundzüge dieser Vorschläge auf dem laufenden gehalten worden, jedoch ist die Frage noch offen, ob diese Vorschläge, ehe sie vom Rat angenommen werden, zunächst Italien und Abessinien formell unterbreitet werden sollen. In der gehet- men Sitzung des Völkerbundsrates am Dienstag sprach sich Litwinow, wie verlautet, dafür aus, daß der Rat zuerst einen Beschluß fassen solle, ehe die Verhandlungen mit den Parteien beginnen.
Die Pariser Presse null den Mitk- wochereignissen in Genf und Rom nicht vorgreisen. zeigt sich aber sehr besorgt hin. sichtlich der weiteren Entwicklung. In sämtlichen Blättern kommt die Mahnung an Italien zum Ausdruck, kaltes Blut zu bewahren und einen Bruch zu vermeiden. Es wird aber zum Ausdruck gebracht, daß Frankreich sich an etwaigen Maßnahmen des Völkerbundes beteiligen müßte.
^ Hoare vorerst nicht in Genf
Unter dem Vorsitz Baldwins fand am Dienstag nachmittag eine Ministerbespre- chung statt, an der der Außenminister, der Kriegsminister, der Erste Lord der Admirali- tät, der Luftfahrtminister, der Handelsminister, der Kolomalminister sowie die zuständigen Ressortleiter der Ministerien teilnahmen. Nach der Kabinettssitzung kehrte Baldwin nach Ehequers zurück. Wie verlautet, wird der Außenminister Sir Samuel Hoare nicht, wie ursprünglich gemeldet, nach Genf zurückkehren. Der Entschluß wird damit begründet, daß ihn die letzten Wochen ganz außerordentlich angestrengt hätten und daß er noch immer an Gicht leide. Es wird erklärt, daß er nur dann die Absicht habe, nach Genf zurückzukehren, wenn die Umstände das erforderten.
Englische Preffe-Dermukungen
„Daily Telegraph" will wissen, daß der Bericht des Fünferausschusses in Genf unter Hinweis auf die „Unfähigkeit Abessiniens, seinen Vertragspflichten nachzukommen", und auf die „dringende Reform- bedürftigkeitdesLandes" die Einsetzung ausländischer Ratgeber, eines Haupt- beraters in Addis Abeba und örtlicher Ratgeber im ganzen Lande, Vorschlägen wird. Ferner soll Abessinien die Provinzen Ogaden und Danakil an Italien abtreten und dafür von Frankreich und England durch Gebietsteile in Somaliland entschädigt werden. Die italienischen Truppen sollen zurückgezogen werden. In einer Genfer Meldung der „T imes" heißt es, die britische Abordnung sei der Meinung, daß die Vorschläge des Unterausschusses sich im Rahmen der Grundsätze des Völkerbunds halten werden. Andererseits habe man geringe Hoffnung, daß die italienische Regie- rung die Vorschläge auch nur als Erörte- rungsgrundlage annehmen werde. Ministerpräsident Baldwin dürfte heute vom Lande nach London zurückkehren. Heute oder morgen sollen dann die Minister Zusammenkommen, um die Antwort auf die französische Anfrage über die grundsätzliche Haltung Englands bei einem etwaigen Angriff in Europa zu beschließen. Der Politische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" sagt, es scheine noch nicht entschieden zu sein, ob diese Antwort Privatim, auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege oder in Form einer öffentlichen Erklärung über Englands Treue zu seinen Völkerbundspslichten gegeben werde.
Der politische Korrespondent der „M o r- ningpost" glaubt, der Inhalt der britischen Antwort werde ausschlaggebend bei der endgültigen Entscheidung der französischen Regierung in der Frage etwaiger Sühnemaßnahmen gegen Italien sein. Außerdem ist der „Korrespondent" der Ansicht, die britische Regierung neige zu der Auffassung, man sollte Frankreich etwas ent- gegenkommen und die Völkerbundsverpflichtungen in irgendeiner Form mit einer Sonder bürgschaft verbinden.
Militärische Schutzmaßnahmen in Aegypten
Bei italienischer Grenzübertretung zum Verteidigungskrieg bereit
Kairo, 17. September.
, Die ägyptischen Zeitungen beschäftigen sich letzt eingehend mit der Frage der militärischen „Vorsichtsmaßnahmen" ihres Landes. Darnach bemühten sich die britischen Mili- türbehörden um genaue Angaben über die Straßen nach ^er westlich gelegenen Wüste und um die L-chafsung von telephonischen und telegraphischen Verbindungen dorthin. Die ägyptischen Behörden sollen bereits eine Aufteilung und Verstärkung der dort vorhandenen Streitkräfte vorgenommen haben. Während die ägyptischen Grenzbehörden die Bewegungen italienischer Truppen jenseits der Grenze "enau überwachen. stellten die Italiener bereits an mehreren Stellen eine Sperre aus Drahtverhauen her.
Ein Teil der vor Alexandrien liegenden britischen Flotte ist inzwischen nach Port Said und dem Roten Meer verlegt worden. Einige Schiffe bleiben vor Suez und Jsmailia, andere liegen vor Port Sudan. Die Suez-Kanal-Zone wird stark überwacht. Der Bevölkerung ist das Betreten bestimmter Bezirke strengstens verboten worden. Die britischen Behörden sind bei Jbn Saud wegen der Ueberwachung der Küste des Hedschas vorstellig geworden. Der Standpunkt der ägyptischen Nationalpartei (Wafd) soll in der Weise sestgelegt worden sein, daß es Aegyptens Aufgabe sei, im Notfälle einen Verteidigungskrieg zu führen, dies jedoch nur, falls italienische Truppen Aegyptens Grenze überschreiten sollten. Anderenfalls müsse Aegypten strengste Neutralität wahren. Der Führer der Wafd-Partei hat zwecks Darlegung dieser Auffassung eine große politische Rede für den 29. September angekündigt.
Litauen vergewaltigt weiter!
„Memeler Dampfboot" erneut beschlagnahmt Memel. 17. September.
Das „Memeler Dampsboot" ist am Dienstag wieder nicht erschienen. Die litauischen Zeitungen dürfen nach wie vor ungehindert gegen die memelländische Einheitsliste Hetzen.
Die Reichstagsrede desFLHrer» wird in allen litauischen Zeitungen tot, geschwiegen. Dagegen wird die Rede des litauischen Außenministers Lozoraitis in großer Ausmachung gebracht.
WeMiAlilmg der viereinhalb- prozentigen ReichMatzanweisunge«
Berlin, 17. September.
Wie bereits mitgeteilt wurde, hat die Zeichnung auf die 4VeProzentigen Reichsschatzanweisungen einen erfreulichen Erfolg gebracht: sie wurden überzeichnet. Die Zuteilung wird, soweit nicht feste Zusagen ge- macht worden sind, in Höhe von rund 88 Prozent des gezeichneten Betrages er- folgen.
Württemberg
Segen Preistreiver eingeMritten
Stuttgart, 17. September. Wie de, Württ. Eierverwertungsverband mitteilt, mutzte am Montag gegen das Warenhaus Schocken wegen Preisüberschrej. tung bei Eiern eingeschritten werden. Die Regierung hat keinen Zweifel darüber gelaffen, datz sie unberechtigte Preissteigerungen mit unnachsichtlicher Schärfe bekämpft. Wer diese Anordnung zu mißachten glaubt, begeht Verrat am Volke.
Der Reichsaußenminisier beim Volksfest
Stuttgart, 17. September. Wie wir er- fahren, hat Reichsaußenminister Freiherr von Neurath seine Teilnahme am 100. Cannstatter Volksfest bereits fest zugesagt. Der Minister wird an dem großen Eröffnungsakt des 100. Cannstatter Volksfestes am Samstag, 21. September, 14.30 Uhr, teilnehmen.
Stuttgart, 17. September. (Wieder- sehensseier der Königsdragoner.) Aus Anlaß der 130. Jährung der Gründung des Dragoner-Regiments König (2. w.) Nr. 26 findet am Samstag den 19. und Sonntag, den 20. Oktober 1935, in B a d Cannstatt eine Wiedersehensfeier aller ehemaligen Königsdragoner statt. Sämtliche Friedens- und Kriegsangehörige des Regiments einschließlich der vom Regiment aufgestellten Ersah- formationen werden ausgefordert, an der Feier teilzunehmen. Die Leitung des vorbereitenden Festausschusses liegt in Händen von Oberstlt. a. D. v. Gültlingen. Anmeldungen zur Bereitstellung von Freiquartier usw.. welche dringend erwünscht sind, sind an die in jedem Bezirk aufgestellten Vertrauensmänner zu richten. Im Zweifelsfall nimmt die Anmeldungen Kamerad Hans W e g e r. Bad Cannstatt, Hallschlag 19, entgegen.
Elf Mllllonen Tonnen EM
Heilbronn, 17. Sept. Heilbronn am Neckar, Vas ist die Stadt des ,.K äthche n". auch die Stadt Götz von Berlichingens, der hier gefangen saß. Wer aber weiß, daß Heilbronn auch eine große ..Salzstadt" ist? lieber ein Salzlager von 22 Millionen Quadratmeter Ausdehnung und von einer Mächtigkeit bis zu 40,5 Metern verfügt die Stadt. Elf Millionen Tonnen Salz wurden ^n den letzten 15 Jahren hier abgebaut, doch das ist erst der 18. Teil des Lagers. Würde man den Abbau im gleichen Umfange wie seither weitersühren. so müßte das Lager etwa bis zum Jahre 3000 reichen! Um die elf Millionen Tonnen fortzuschasfen, würde ein Güterzug mit 550 000 Wagen erforderlich sein, dessen Lokomotive am Nordpol und dessen letzter Wagen etwa in Berlin stehen würde.
Zwei Kletterer abgestürzk
Geislingen, 17. Sept. Am letzten Samstag nachmittag stürzte der 20 Jahre alt» Willy Dietz. Sattler aus Heilbronn, vom' Nadelfelsen im Roggental etwa 25 Me- ter ab. Er blieb bewußtlos und schwerverletzt liegen. Der Unglückliche zog sich innere Verletzungen und einen Schädel- bruch zu, so daß mau ihn ins Krankenhaus einliefern mußte. — Am Sonntag morgen stürzte ein junger Mann von Altenstadt namens Eberhardt, ein Sohn des früheren Nachtwächters Eberhardt, von der Hausener Wand etwa 15 Meter a b. Er blieb an einem Baum hängen. Das war sein Glück, denn sonst wäre er 50 Meter hinuntergestürzt. Er zog sich im Gesicht schwere Verletzungen und Quetschungen zu. Die Weckerlinie von Geislingen hatte zufällig Uebung in Oberböhringen. Sie wurde benachrichtigt und kam sofort zu Hilfe. Man seilte den Verunglückten an und zog ihn hoch. Er wurde ins Geislinger Krankenhaus eingeliefert.
Neuffen OA. Nürtingen. 17. September. (Den Verletzungen erlegen.) Am Sonntag abend war zwischen Kohlberg und Tischardt Ernst Kübler von Neuffen in einer Kurve aus der Fahrbahn geraten und mit dem Kopf gegen einen Pfosten geschleudert worden, so daß er mit einem Schädelbruch nach Urach übergeführt werden mußte. Im dortigen Krankenhaus ist nun der Verunglückte seinen Verletzungen erlegen.
Neuyausen OA. Urach, 17. September. (Pilzvergiftung.) So schmackhaft ein Pilzessen ist, so gefährlich kann einem ein solcher Schmaus werden, wenn aus Unkenntnis giftige oder verdorbene Pilze gesammelt und genossen werden. Dies mußte eine hiesige Familie erfahren, welche am Pilzgenuß so schwer erkrankt ist. daß sämtliche drei Familienglieder, das Ehepaar und ein 9 Jahre alter Knabe, ins Uracher Kreiskrankenhaus gebracht werden mußten. Der Zustand der Frau war zuerst besorgniserregend, doch hat sich ihr Zustand wieder gebessert. Lebensgefahr besteht nicht mehr.
Heidenheim, 17. September. (2000 Hei- denheimer kommen zum 100. Cannstatter Volksfest.) Aus Anlaß deS 100. Cannstatter Volksfestes hat auch die hiesige NS.-Gemeinschaft ..Kraft durch