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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Dienstag, den 17. September 18LS

auch diese Korrektur kam, heute nur mehr

erfolgen über die von der Partei bereits be­setzten und hierfür zuständigen nationalsozia­listischen Staatseinrichtungen und national­sozialistischen Staatsstellen. (Händeklatschen.)

Das letzte Ziel aber muß sein, durch die rest­lose Erfassung aller Deutschen mittels der nationalsozialistischen Aufklärung und Lehre in der Partei und im Anhängerkreis dem samten Volks- und Staatsaufbau in der tunst überhaupt nur noch Nationalsozialisten jur Verfügung stellen. (Bravo- und Heil­rufe.) Dieser Nationalsozialismus aber ist dann die weltanschauliche Grundlage der Existenz und damit der Organisation des Deutschen Reiches als nationalsozialistischer Staat. Sie ist als Weltanschauung wenn sie sich nicht selbst preisgeben will gezwungen, intolerant zu sein (lebhafte Zustim­mung), d. h. die Richtigkeit ihrer Auffassungen und damit auch ihrer Entscheidungen unter allen Umständen zu vertreten und durchzu­setzen. (Wiederholte Zustimmung.)

Wer eine solche geschichtliche Mission über­nimmt, der hat sich harten Prinzipien zu unterwerfen. Nur

härteste Grundsätze und eiserne Entschlossenheit

vermögen eS, eine infolge ihrer inneren nicht ganz einheitlichen Zusammensetzung ohnehin belastete Nation zu einem widerstandsfähigen Körper zusammenzusügen und damit politisch erfolgreich zu führen. So wenig aber wie »er krankhafte PazrM die Härte und Aus­schließlichkeit der preußischen Erziehung in der Armee begreife« will, so wenig wollen

heute manche einfehen die Notwendigkeit der nationalsozralistischen Unduldsamkeit, d. h. aber in Wirklichkeit ihres selbstsicheren Ver­antwortungsbewußtseins. Der Vorwurf, daß solches Wesen dem Deutschen fremd ist. ist unsinnig.

Es steht hier überhaupt nicht zur Diskus­sion, was dem Deutschen fremd oder nicht fremd sein soll (tosender Jubel), sonder» was unserem Volke nützlich ist. (Großer Jubel.) Vielleicht wird es auch dem Rekruten, der zum Heer einrückt, im Anfang fremd Vor­kommen, gegebenen Befehlen blind gehorchen zu müssen. (Heiterkeit.) Allein es ist der Ge­samtheit nützlich und damit am Ende auch ihm selbst. (Starker Beifall.) Wenn eine Organisation die Auslese der für die ihr zuge­dachten Aufgaben geeigneten Menschen ein­mal mit Sicherheit in ihren Reihen vereinigt, geht auch auf sie das Recht über, die grund­sätzlichen Bedingungen aufzustellen für die Bedingungen dieser ihrer erwählten Mission.

Es ist jedenfalls dem deutschen Wese« entsprechender, zuträglicher und würdiger, durch eine harte Politische Bewegung einheit­lich und mit Erfolg geführt zu werden, als durch die Gewährung des Auslebens des Wesens und der Veranlagungen der einzel­nen in tausend Teile zu zerfallen und am Ende gemeinsam der Spielball einer über­legeneren, weil einheitlicheren Volkskrast und damit fremde« Staatsführung zu werden. (Stürmische, begeisterte Hellruse.) Und das möge jeder in Deutschland bedenken:

Di« Nationalsozialistische Partei hat Un­geheures geschaffen. Nicht unsere Wirtschafts- sührer. nicht unsere Professoren «nd Gelehr­ten, nicht SMdatza und »ficht Künstler,

MIMllosoiAil, Dichter und Deuker haben unser Volk vom Abgrund zurülkgeriAn, sondern ms. WieUlch das politische Soldatentum der Partei!

Ihr« Wirkung spüren wir erst in de« An­fängen, ihre fortlaufende Bedeutung aber wird einmal die Nachwelt ermessen. Alles könnte eher zu Grunde gehen, nur st« nicht. Denn es ist etwas Wunderbares, daß es dem deutschen Volk gelang, die ungeheuere Kraft der Autorität z« gewinnen, die in dem Be­stehen und in der Festigkeit einer solchen Be­wegung ruht. Wieviele einsichtsvolle Männer anderer Völker würden glücklich sein, wenn ihre Nationen über eine ähnlich solide fun­dierte, autoritäre Organisation verfügten, wie st« das heutige Deutschland besitzt. (Leb­hafte Zustimmung.) Und außer ihm nur wenige andere Staaten.

Je unsicherer und verworrener die Zeit- mnstände zu werden drohen, um so außer­ordentlicher steigt der Wert einer Einrichtung, die einem Volk wieder klare und eindeutige Grundsätze gibt und die den Mut hat, die schwersten Probleme der Gegenwart, die in ihrer Neuartigkeit von keiner anderen Erschei­nung behandelt oder gar gelöst worden sind, aufzugreifen und zu beantworten. (Erneute begeisterte Zustimmung.) Das deutsche Volk hat heute schon in Millionen seiner Volks­genossen die Gemeinsamkeit einer starken weltanschaulichen Gruudlagedes Denkens und des sich daraus ableitenden Handelns gewonnen. Es ist dabei ein Stand­punkt gefunden und erschlossen Wochen, der für Jahrhunderte bestimmend sei» wird. Allein in der inneren Zweckmäßigkeit dieser Grund­lage liegt der Ausgangspunkt aller künftigen Auslegungen und damit das Ungefährliche einer andauernden Erweiterung und Vervoll­ständigung dieses Weltbildes. Gerade weil aber dieses Weltbild noch im Entstehen und in der Entwicklung begriffen ist, ist es um so nötiger, die Autorität der Partei als letzte überwachende und entscheidende Instanz und als letzte Richterin anzu­erkennen. Wer dies nicht versteht, ist unfähig, geschichtlich, schöpferisch und konstruktiv zu denken. (Händeklatschen.)

Es erleichtert aber vielleicht das Verständ­nis, wenn wir zum Vergleich immer wieder die Armee heranziehen. Der Wunsch und Kille zur Selbstbehauptung und mithin der Verteidigung des Lebens wird irgendwie im tiefinnersten Wesen nnd Gefühl aller Men­schen vorhanden sein. Allein seine Praktische nützliche Auswertung und Auswirkung er- iolgt nur durch die disziplinierte Führung, Sie diesem Selbstverteidiguugstrieb in der lebendigen Organisation des Heeres gegeben ivurde. Nur sie allein verhindert, daß er sicher bei allen vorhandenen Selbsterhal­tungstrieben zu eiueni wirren Kamps der Auffassungen. Anfichten und Meinungen aller gegen alle führt. Sie bändigt den wilden Willen des einzelnen, um einen

unbändigen Mllen aller

zu erzielen. (Starker, sich wiederholender Beifall.) Und besonders dann, wenn die Auf­fassungen über die Notwendigkeit des Kamp­fes, über den Sinn einer Kampsftihrung, über das Wesen eines Krieges oder über die Art der Kriegführung wechseln und aus- einandergehen, ist es um so nötiger, daß gegenüber diesem drohenden Wirrwarr die harte, feste Führung in der Armee eine ein­heitliche Linie und Richtung gibt.

Je verschiedener und unsicherer daher das aationaliostalifiischr W.Llüld des einzelnen!

noch manchesmal in der Zeit des ersten er- schlossen«« SuchenS, Sehens, Begreifens ist, »e mehr sich dies alles muh in der Entwick­lung befindet, »m so nötiger wird es aber dann, daß einer Vielheit von Erkenntnissen mch Folgerungen vorgebeugt wird durch die starke und wenn nötig schroffe Führung der Partei mW blinde Erhaltung ihrer Autori­tät. (Hellruse und wiederholle Zustimmung.) Dies ist höchstes natioualetz Interest« und damit höchste PflirU jedes mit seinem Voll fühlende« mW dafür ringenden Menschen. Die Frage der Fehlbarkeit oder Unfehlbarkeit steht hier nicht zur DiSknsfi»«. So wenig es einem Armeeführer, dem Kommandeur eines Trust- PenWrPers oder gar am Lode dem einzelne« Soldaten gestattet werden kann, seine Vor­stellung und Meinung atz Maßstab anzu­legen in der Anzweiflung der NuWg^it eines"ihm gegebenen Befehls, st» wenig kan» in der PoLtisthen Iiels^ung und FWHrung der wilde Einz elgä n ge r sein Hau-Äu ent­schuldige« mit der behauptetes Richtigkeit seiner Auslastung oder mit dem Irrtum der von der Partei anSMgebene« Auffassun­gen, Anordnungen -oder Beseht«. (Bravorufe, Händeklatschens

Wen« aber die Partei als solche fordert, daß ihre Auffassung in allen politisch-weltanschau­lichen Dingen der Volksführung als einzig gültige 'akzeptiert werden muß, dann ist es um so notwendiger, daß zuerst in ihren eigenen Reihen dieses Prinzip mit der fanatischen Gewissenhaf­tigkeit befolgt wird, d. h.: So wie die Partei die Unterordnung des Volkes fordert unter den Willen der Partei, so muß in der Partei die Unterordnung unabänderliches Gesetz sein für die innere Führung. (Brausender Beifall.) Es gibt keine Entbindung von dem Gehorsam gegenüber diesem Grundsatz. Wer ihn an irgendeiner Stelle verletzt, verletzt ein Prinzip, das ihn bisher gedeckt hat und das ihn damit selbst verläßt. Wer einmal selbst und gleich an welcher Stelle diesem Prinzip untreu wird, soll nicht mehr erwarten, daß dieses Prinzip für die Parteigenossen unter ihm ihm selbst gegen­über dann mehr Wert und Gültigkeit besitzen wird. Dies ist der tiefste Sinn des altgermani­schen Wortes, daß die Untreue den eigenen Herrn erschlägt.

ES ist vor allem dann unmöglich, von der Gesamtheit der Nation den Anordnungen der Partei gegenüber mehr Respekt und Ge­horsam zu fordern, als der einzelne Partei- genoste chm seinem Vorgesetzten Führer selbst zu geben bereit ist. (Heilrufe und stürmischer Jubel.) Ich muß in diesem Zusammenhang hier Stellung nehmen gegen die besonders von bürgerlicher Seite so oft vorgebrachte Phrase:Der Füh. rer ja, aber die Partei, das ist doch etwas anderes!"

Nein, meine Herren!

Der Führer ist die Partei, und die Partei ist der Führer!

So wie ich mich nur als Teil dieser Partei fühle, fühlt sich die Partei nur als ei» Teil von mir. (Tosender Beifall.) Wann ich die Auge» schließen werde, weiß ich nicht. Aber, daß die Partei weiterleben wird, das weiß ich, und daß sie über Me Per­sonen, über schwache und starke hinweg die Zukunft der deutschen Nation erfolgreich ge­statten wird, das glaube ich «nd das wfitz ,ch! (Beisallsorkan, der die Halle erschüttert.)

Denn sie garantiert die Stabilität der Füh­rung des Volkes und des Reiches, und in chrer eignen Stabilität garantiert sie dieser Füh­rung die nötige Autorität. Aus diesem festen Boden heraus wird die Verfassung des neue« Deutsche« Reiches wachse«. Die Partei als weltanschauliche Gestallerin und politische Lenker« des deutschen Schicksals hat der Nation uüd damit dem Reich den Führer zu gebe«. Je selbstverständlicher und «UMnstrrttener dieser Grundsatz aufgestellt und gehalten wird, ms so stärker wird Deutschland sein. (Erneute lan^xmerrrde Heilrnfe.) Die Armee als die Reprä s e nt a n tin und Organi­sator!« der Wehrkraft unseres Volkes aber muß dem von der Bewegung der Nation ge­gebenen Führer in Treue und Gehorsam die organisierte, ihr anvertraute militärische Kraft des Reiches stets bewahren und zur Verfügung stAleu. Denn nach der Proklamation des jewei- kgen neuen Führers ist dieser der Herr der Partei, das Oberhaupt des Reiches und der oberste Befehlshaber der Wehrmacht.

Deutschland muß leben!

Wen« diese Grundsätze daS unerschütter­liche Fundament des deutschen Bolks- und Staatsaufbaues werde«, wrrd Deutschland allen kommenden Stürmen gegenüber zu be­stehe» vermöge«. (Jubelstürme.) Die beide» tragende« Erscheinungen düs neuen Reiches aber möge« beide bedenken, daß nur zusam­mengefaßt sie ihre« Ausgabe» genüge« kön­ne«. Die Partei gibt dem Heer die Soldaten, beide gemeinsam Mer geben damit dem Deutschen Reich die Sicherheit der inneren Ruhe und die Kraft zu seiner Behauptung. (Abermalige begeisterte Beifallsstürme.) Heute

kam» ich als Führer des Reiches nnd der Nation selbst noch helfen und raten. Allein die Grundsätze müssen vom Per­sönlichen den Weg zum Ewigen führen. Führer werde« kommen, und Führer werden sterben, aber Deutschland muß leben. UM diese Behauptung allein wird Deutschland zu diesem Leben führen. (Minutenlanger Beifall, Händeklatschen und Heilruse.)

Nn? alle aber wird man einst messen nach der Arl und der geschichtlichen Haltbarkeit

dessen, was nur heute baue«! Wir, meine Parteigenossen, Mitführer des Voltes und der Armee, find vom Schicksal auser- sehen worden, im höchste« Sinn des Wor­tes Geschichte z» mache». Was Millio­nen Menschen verwehrt wird, hat uns die Vorsehung gegeben. An unserem Werk wird sich die späteste Nachwelt noch unserer erin­nern. Als bemerkenswertestes und vornehm­stes «rber soll sie dereinst seststellen daß in einer Zeit der Treulosigkeit und des allge­meine« Verrats sich in Deutschland in nufe­rer Zeit ein

Bund der gegenseMge« treuesten Gefolgschaft

bilde» konnte wie nst zuvor. (Stürmischer, langanhaltender BeifaL) Und dieses eine Wiste« wir dann:

Ei« Watt der Weltgeschichte wird einst «ns, de« Männer« gewidnmt sei», di« ans nationalsozialistischer Partei und deutscher Armee gemeinsam das «es« Deutsch« Reich bauten «M sicherte«. (Heilruse.)

Dann werden wir einst im Pantheo« der Geschichte verewigt nebeneinander stehen, ver­ewigt, in unlöslicher Treue verbunden so wie in der Zeit des großen Kampfes «nd der gro­ßen Erfüllung. (Rener rauschender Beifall.)

Meine Parteigenoffeat

Der 7. Reichsparteitag eM mm seinem Sude entgegen. Tief bewegt gehe« die Hundert, tausende nnserer Kämpfer zurück in daS Lebe»», d. h. in den Kampf. Er wird sie gerüstet sin- den, in neuem Mut, in neuer Beharrlichkeit und erfüllt von neuer Entschlußkraft. Sie wer­de« znrückdenkeu an dies« geschichtlichen Tag« «M Stunden in innerer Ergriffenheit und stch sehnen Md freuen auf die Woche, da der nächste Reichsappell die alten Kampfgenossen und die junge Garde wieder zusammenführen wird. (Begeisterte Zustimmung.)

In dieser glückvollen Zuver­sicht grüßen wir unser deutsches Volk und unsere einzige natio­nalsozialistische Bewegung. Die Nationalsozialistische Partei, unser deutsches Volk und Reich und seine ArmeeSieg Heil!'

Ein orkanartiger Beifallssturm bricht kos. und immer wieder erschallen die Heilrufe der begeisterten 35 000. so daß sich der Stell­vertreter des Führers kaum Gehör ver­schaffen kann. Er tritt an das Mikrophon und ruft:

Dem Führer, der die Vergangen­heit überwand, der die Gegenwart gestaltet, der die Zukunft sichert, Adolf Hitler, Sieg Hell!"

Mit ohrenbetäubender Stärke stimmen die Massen ein, bis das Deutschlandlied und der Freiheitssang Ho.'t Wessels aufklingen. Dann erklärt Rudvlj Heß: ..Der Kongreß des Parteitages der Freiheit ist geschlossen."

Der Badenweiler Marsch begleitet den Auszug des Führers, der sich unter un­beschreiblichem Jubel vollzieht.

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