Seite 2 Nr. 217 _ Nagolder TaaLlatt .Der Gesellschafter- _Dienstag, den 17. September 1835

Das Auslaudscha der WchMMaag

Starke Beachtung der Führerrede. Litauen versucht abzuschwächen

Berlin, 16. September. Die Reichstags- I fitzung in Nürnberg mit der Rede des Füh- , rers und der Verkündung der neuen Ge- j setze hat, wie erwartet, im Ausland größten Widerhall gefunden. Allerdings nehmen die Blätter nur vereinzelt Stellung und begnü­gen sich vorerst mit der Wiedergabe der Meldungen.

England

Die mit lebhafter Spannung erwartete Reichstagsrede des Führers wird heute von der gesamten Presse in großer Aufmachung wiedergcgeben, wobei die Blätter vor allem die Warnung des Führers in der Memel- frage unterstreichen. Die führenden Blät­ter wie dieTimes" und derDaily Tele­graph" geben die Sätze der Rede, in der die Memelfrage behandelt wird, in dollem Wortlaut wieder und heben die warnenden Worte durch Fettdruck hervor. Angesichts der späten Stunde, in der die Rede gehal­ten wurde, nimmt die Mehrzahl der Blätter noch keine Stellung.

Eine Ausnahme bildet dieDailh Mail", in deren Leitartikel ausgeführt wird, die Wahl der Hakenkreuzsahne als Nationalflagge bilde einen schlagen­den Gegenbeweis für die von gewissen eng­lischen Blättern erhobene Behauptung, daß die Reichswehr und nicht Hitler Führer des deutschen Volkes sei. Indem die Reichswehr unter dem Hakenkreuzbanner marschiere, zeige sie eindeutig, daß sie gehorche und nicht befehle.Der Nachdruck, mit dem der Füh­rer Deutschlands Friedenswillen hervor­hob'. schreibt dieDailh Mail" abschlie­ßend.wird in der großen Oeffentlichkeit. die für die deutsche Nation die wärmsten Gefühle hegt, herzlich begrüßt werden."

DieDailh Mail" ist auch das Blatt, das der Reichstagssitzung den breitesten Raum widmet und dabei auf die Ausführungen des Führers über die rote Gefahr hinweist. Tie auf die Juden bezüglichen Sätze Ma­nsie die im Anschluß an die Rede verkünde­ten Rassegesetze werden nur in einigen Sensationsblättern in den Vordergrund ge­rückt. Im allgemeinen wird davon keinerlei Aufhebens gemacht, und der Korrespondent derTimes" bezeichnet diese Maßnahme rein referierend alseinen kleinen Anfang zur legislativen Lösung der Judensrage".

Die Rede des Führers, von der die Blät­ter allgemein übereinstimmend erklären, daß sie die kürzeste Reichstagsrede Hitlers gewe­sen sei. wurde in London sehr gut ver­standen. In der Ortsgruppe der NSDAP, und anderen deutschen Sammelpunkten hatten sich Hunderte von Deutschen einge­funden, um die Worte des Führers zu hören.

Frankreich

Die große Rede des Führers vor dem Reichstag und die Gesetze, die der Reichstag am Sonntag einstimmig angenommen hat, stehen im Vordergrund des Interesses. Die Pariser Morgenblätter bringen lange Be­richte über die Nürnberger Reichstagssitzung, in denen die wichtigsten Punkte aus der Rede Hitlers hervorgehoben sind.

DerMatin", der seinen ausführlichen Bericht nicht kommentiert, stellt ihm in gro­ßen Lettern den Satz des Führers voran, daß der Zweck der Armee nicht sei, die Frei­heit irgendeines anderen Staates zu bedro­hen, sondern die Freiheit Deutsch­lands zu sichern.

DasJournal" mißt der Rede des Kanz­lerseine weittragende Bedeutung" bei. Zur Neuregelung der Flaggenfrage schreibt das Blatt, der Führer müsse sich sehr stark fühlen, um eine Aktion von einer derartigen psychologischen Tragweite zu wagen.

DasPetit Journal" sieht in dem neuen Gesetz über die Staatsangehörigkeit und das Bürgerrecht eineausgezeichnete Waffe, um die Opposition vollständig zu zerbrechen". Das Blatt meint, der Parteitag der Freiheit habe seinen Namen zu Recht getragen, nicht weil er die wiedergewonnene Freiheit nach außen gefeiert habe, sondern vielleicht noch viel mehr, weil er die Befreiung von gewis­sen Bindungen im Innern brachte.

Große Beachtung finden begreiflicherweise die Ausführungen des Reichskanzlers über die Unterdrückung der Memel- deutschen durch Litauen. Verschiedene BUU'.er bezeichnen diese Erklärungen als bedrohlich", ein Urteil, das allerdings zum großen Teil auf den Umstand zurückzuführen sein dürfte, daß die amtliche französische Nachrichtenagentur zunächst einen unrich­tigen Wortlaut dieser Stelle der Rede ver­breitet hatte, dem sie einige Zeit später einen berichtigten und bedeutend weniger scharfen Text folgen ließ.

DasJournal" erklärt, der Kanzler habe, nachdem er zunächst an die Großmächte Frie- densworte gerichtet habe, mit drohender Ent­schiedenheit das Recht der Memelländer ver­treten. Man habe einenHauch des Krieges gespürt", als er den Völkerbund beschuldigt habe, sich zum Mitschuldigen an dem Raub von Memel gemacht zu haben und als er mit etwaigenbedauerlichen Verwicklungen" ge­droht habe.

Genf

Die außenpolitischen Ausführungen in der Mede des Führers vor dem Reichstag, ins-

bejondere die Erklärungen zur zvcemecsrage, werden in Völkerbundskreisen lebhaft beachtet. Der Rede selbst hatte man seit ihrer Ankündi­gung mit großer Spannung entgegengesehen. In einer Reihe von Abordnungen wurde die Rede am Rundfunk mitangehört.

Die Annahme gewisser Kreise in Genf, daß der Führer auch über die künftige Stellung Deutschland zum Völkerbund nach , dem 21. Oktober, mit welchem Datum die zwei­jährige Kündigungsfrist ablaufen wird, sich äußern würde, findet sich nicht bestätigt. Immerhin hat man in Genf schon auf Grund der Tatsache, daß die Rede das Völkerbunds- Problem ignorierte und daß sie lediglich im Zusammenhang mit der Memelfrage eine scharfe Kritik der Verfehlungen des Völker­bundes enthielt, kaum noch Hoffnung, daß sich Deutschlands Haltung gegenüber dem Genfer Bund in absehbarer Zeit ändern werde. Kon­krete Stellungnahmen maßgebender Delega­tionsführer zur Rede selbst wurden bisher noch nicht bekannt. Der energische Einspruch gegen die Rechtsverletzungen der litauischen Regierung hat jedoch nirgends ihren Eindruck verfehlt. Die Litauer versuchen als eine An von Antwort durch die Verteilung eines Inier- views, das der litauische Ministerpräsident dem Vertreter der litauischen Nachrichten­agentur gegeben hat und in dem die Vorwürfe gegen die Wahlfälschungsmethoden der litau­ischen Memelregierung als Verleumdungen hingestellt werden, einen gewissen Eindruck zu erzielen, was ihnen jedoch nicht gelingt.

Von englischen und französischen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß die Signatar­mächte des Memelstatuts noch in vergangener Woche einen Schritt in Kowno unternommen haben.

Italien

lieber die Nürnberger Reichstagssitzung wurde in Italien erst am Montagmittag all­gemein etwas bekannt, da die Blätter erst um

Genf. 16. September.

In der Völkerbundtzversammlung ging bei Fortsetzung der allgemeinen Aussprache der irische Ministerpräsident de Valera aus den Ernst der internationalen Lage ein. Er erklärte, daß für den Völkerbund jetzt die entscheidende Prüfung gekommen sei. Wenn nicht alle Staaten gleichmäßig an den durch den Pakt geschaffenen Sicherheits­bürgschaften teilhaben könnten, wenn man gewisse Angreifer begünstige, während andere verurteilt würden, so wäre es bester, daß /-der Staat sein eigenes Schicksal selbst in vre Hand nimmt. Der Völkerbundspakt höre in diesem Augenblick auf zu bestehen, in dem er nicht zur Anwendung komme. De Valera ging dann näher auf den italienisch-abef- sinischen Streitfall ein und erklärte, daß hier, wie überhaupt in den letzten Jahren in der internationalen Politik, der Fehler began­gen worden sei. erst über den Streit zu sprechen, wenn er bereits in ein akutes Stadium getreten sei, statt seine Ursachen durch vorherige Verhandlun­gen zu beseitigen. Wenn es sich im vorliegen­den Falle um Probleme wirtschaftlicher Art handele, warum könne man diese nicht hier in diesem Zusammenhang mit Kolonial­fragen in aller Offenheit besprechen? War­um nicht jetzt schon die Friedens­konferenz einberufen, die nach dem nächsten Kriege die unver­meidliche Regelung herbeifüh- ren würde? Jetzt könnte man mit einer gewissen Chance ohne Krieg eine Regelung finden. Warum könne der Völkerbund nicht befreit werden von gewissen internationalen Verträgen, die als ungerecht erkannt worden seien?

Nach dem irischen Ministerpräsidenten de Valera sprach, erst im letzten Augenblick als Redner angekündigt, der polnische Außen­minister Beck. Seine Erklärung hatte fol­genden Wortlaut:

Die am Samstag von dem sowjetrussischen Delegierten, Herrn Litwinow, gehaltene Rede zwingt mich, auf dieser Tribüne folgendes zu erklären: In einigen Sätzen seiner Rede, die in ihren Anspielungen sehr deutlich war, hat Herr Litwinow geglaubt, mit offenkun­diger Voreingenommenheit und in völlig willkürlicher Weise ge­wisse diplomatische Akte, die mein Land ab­geschlossen hat, beurteilen zu können. Gegen ein solchos Vorgehen möchte ich hier in aller Form Einspruch erhebe«.

Es ist klar, daß für meine Regierung der­artige Auffassungen über die Polnische Politik vollkommen gleichgültig sind. Ich bin jedoch als Vertreter eines Gründermit­gliedes des Völkerbundes davon überzeugt, daß ein derartiges ungewöhn­liches Vorgehen innerhalb dieser Ver­sammlung einer loyalen Zusam­menarbeit, die die Voraussetzung unse­rer gemeinsamen Arbeit ist, nur schaden kan«.

Mit einer Rede des Vertreters Haitis wurde die allgemeine Aussprache in der Völ- kerbundsversammlung geschlossen. Daraus

12 Uhr herauskommen. Hiesige politische Kreise haben sich am Bormittag aufmerksam mit der Rede des Führers beschäftigt. Seine Erklä­rung, daß Deutschland sich nicht in Vorgänge einmischen Wolle, die es nichts angingen, wiiD direkt auf die deutsche Haltung zur abessinischen Frage bezogen. Diese Erklärung wird hier mit großer Genugtuung als eine neue Bestätigung der neutralen Haltung Deutschlands im italie- nisch-abessinischen Konflikt ausgenommen.

Die hiesige Presse beschränkt sich vorläufig auf Schilderungen des Sitzungsverlaufs und auf die Wiedergabe der Rede des Führers. Der Messagero überschreibt seinen Nürnberger Bericht:Flammende Anklagerede gegen Litauen unb den Völker- bun d".

Holland

Der Verlauf der Reichstagssitzung in Nürn­berg, deren plötzliche Einberufung schon vorher in der Presse als eine Sensation empfunden wurde, und der man deshalb in der hiesigen Oeffentlichkeit mit großer Spannung entgegen- sah, wurde in Holland von zahlreichen Rund­funkhörern aufmerksam verfolgt und hat überall einen s e h r st a r k e n E i n d r u ck hiuterlassen. Die Montagmorgenblätter geben die Rede des Führers und den Text der neuen Gesetze auf der ersten Seite in großer Auf­machung wieder. Sie enthalten sich jedoch noch einer eigenen Stellungnahme. Nur in den Ueberschriften wird zum Ausdruck gebracht, daß die Reichstagsbeschlüsse von tief eingreifend erBedcutung sind. In politischen Kreisen wird die Auffassung vertreten, daß aus der Rede des Führers deut­lich hervorgehe, daß Deutschland sich unbedingt außerhalb des italie- nisch-abessinischen Konflikts zu halten wünsche. Der Nürnberger Sonder­berichterstatter des Telegraaf gibt eine packende Schilderung derunbeschreiblichen Erregung und Begeisterung," die die Reden des Führers und des Reichstagspräsidenten Göring bei allen Teilnehmern und Augenzeugen dieser historischen Sitzung ausgelöst haben.

erhielt noch der österreichische Vertreter, Baron Pflüg!, das Wort zu einer kurzen Erklärung, die sich auf die Wahl der nicht- ständigen Ratsmitglieder bezog.

Polen wieder wählbar

Die Völkerbundsversammlung hat mit 45 von 52 gültigen Stimmen die Wieder­wählbarkeit Polens für den Völkerbundsrat beschlossen. Diese Abstimmung war not­wendig auf Grund der Beschlüsse vom Sep­tember 1926. durch die für Polen und für Spanien sogenannte halbstündige Ratsitze ge­schaffen wurden. Trotz einer gewissen Oppo- sition hat Polen die für die Wiederwählbar­leit erforderliche Zweidrittelmehrheit um zehn Stimmen überschritten.

Litwinow will reden Polen gehl

Im weiteren Verlauf der Nachmit­tags fitzung des Völkerbundes meldete sich Litwinow nochmals zu Wort. Als er die Rednertribüne bestieg, verließ die polnische Delegation den Saal.

Er erklärte, daß er sich durch die Aus­führungen des polnischen Delegierten ver­anlaßt sehe, nochmals das Wort zu ergrei­fen. Er sei davon überzeugt, daß die sowjet­russische Delegation nicht die einzige gewe­sen fei. die die Erklärung Becks in Erstau­nen versetzt habe. Er, Litwinow, habe in seiner Rede Polen nicht erwähnt und auch nicht über die polnische Politik gesprochen. Seine Ausführungen haben lediglich zwei verschiedenen Systemen von Pakten gegol­ten. Er habe dazu erklärt, daß gewisse Re­gierungen zweiseitige Pakte vorzögen. Dabei habe er auf die eventuellen Folgen aufmerk­sam gemacht, die solche Pakte nach sich ziehen könnten. Seiner Ansicht nach könne die internationale Verständigung durch eine offene Erörterung solcher Probleme nur ge­winnen. Es könne nicht behauptet werden, daß sein Land dem gleichgültig gegenüber­stehe, was andere Staaten, und besonders die Nachbarstaaten, von der russischen Po­litik dächten. Im Gegenteil sei es ihm an­genehm, wenn ihre Politik von diesen gün­stig ausgelegt werde. Er schloß mit der Be­tonung seiner Freundschaft zu Polen, deren Aufrechterhaltung eines der Hauptziele der sowjetrussifchen Außenpolitik sei. (!!)

Wie es dazu kam

Die Erklärung, die der polnische Außen, minister Beck am Schluß der allgemeinen Aussprache der Völkerbundsversammlung abbegeben hat. war in ihrer Kürze und Ent­schiedenheit ein eindrucksvollerPro- test geben die polemische Art, in der sich der sowietrusstsche Außenminister Litwi. now am Samstag über die von Polen be­fürworteten und zum Beispiel mit Deutsch­land abgeschlossenen zweiseitigen Abkommen ausgelassen hatte. Litwinow hatte erklärt, daß von allen denjenigen, die dieses System vertreten, anzunehmen sei. daß sie den

Frieden stören wollten. Die ungewöhu- liche Schärfe der Ausführungen Litwiuows. die sich sowohl gegen Deutschland wie gegen Polen richteten. hm>. in polnischen Kreisen Mrk verstimmt, und man hatte eine Zurechtweisung für not­wendig gehalten.

Polen, Rumänien und Ecuador zu Raksmikgliedern gewählt

Die Völkerbundsversammlung hat mit 42 Stimmen Polen, mit 5V Stimmen Ru- mänien, das an die Stelle der Tschechoslo­wakei getreten ist. und mit 45 Stimmen Ecuador, das an Stelle MexikoS getreten ist, mit einem Mandat von 3 Jahren als Mit­glieder in den Rat bestimmt.

-Heißt aus die neue Ftagge!-

Flaggenwechsel auf allen deutschen Handelsschiffen

Hamburg. 1k. September.

Der Führer der Deutschen Seeschiffahrt veröffentlicht folgende Anordnung:

Nachdem durch das Reichsflaggengcsetz vom 15. September 1935 die Hakenkreuzslagge zu­gleich Handelsflagge geworden ist, führen alle deutschen Handelsschiffe die Hakenkreuz­flagge am Heck oder Gaffel. Der Flaggen­wechsel ist am heutigen Tage durchzuführen. Der Führer der Deutschen Seeschiffahrt, gez. Eßberger.

Feierlicher Flaggenwechsel auf derHamburg"

Auf dem HapagdampferHamburg", dem Flaggschiff der Hamburg Amerika- Linie, wurde am Montagmittag in einem i feierlichen Akt die Hisfung der Hakenkreuz- ! flagge vollzogen.

! Auf dem Achterdeck derHamburg" hatte die Besatzung Aufstellung genommen, dar- i unter die SA.-Bordgruppe, sowie sämtliche j Betriebsführer und Betriebszellenollleute der ! Hapag-Betriebe. Nach Ansprachen des stell­vertretenden Betriebsführers und Vorstands­mitgliedes Laesch und des Vertreters der Auslandsorganisation der NSDAP., Abk. Seefahrt. Koeblitz gab der Kapitän des Schiffes, Koch, das Kommando:Holt nieder die alte deutsche Reichsflagge", worauf nach dem weiteren Kommando:Heißt auf die neue Flagge", die Flagge der Be­wegung, die neue deutsche Handelsflagge ge­hißt wurde. Kapitän Koch begleitete diesen feierlichen Akt mit den Worten:Wir ge­loben der Hakenkreuzflagge als neue deutsche Reichs- und Han­delsflagge Treue bis in den Tod. Wir bezeugen unsere Treue, indem wir rufen: Unserem heißgeliebten Vaterland und unserem erhabenen Führer Adolf Hitler: Sieg Heil!"

Mit dem Gesang der Lieder der Nation fand der feierliche Akt seinen Abschluß.

Gleichzeitig wurde auch auf den übrigen im Hamburger Hafen liegenden Hapagschif- fen der Flaggeuwechsel vollzogen, dem sich die Schnfl der übrigen Hamburger Reede­reien in Kürze anschlosfen.

Ser Führer über die neuen Geseke

Nürnberg, 16. September.

Am Sonntag abend nach der Reichstags­sitzung hatte der Führer eine Reihe leitender Persönlichkeiten der Partei aus allen Gebieten Deutschlands zu einer Abschiedsfeier in den Deutschen Hof geladen. Bei diesem Zusammen­sein sprach der Führer den verantwortlichen Leitern der Reichsparteitagsorganisation seinen Dank aus für die geleistete Arbeit und nahm die Gelegenheit wahr, die Bedeutung der neu erlassenen Gesetze zu unterstreichen und darauf hinzuweisen, daß diese nationalsozialistische Ge­setzgebung die einzige Möglichkeit eröffne, den in Deutschland lebenden Juden in ein er­trägliches Verhältnis zu kommen. Der Führer betonte insbesondere, daß den Juden in Deutschland nach diesen Gesetzen Möglich­keiten ihres völkischen Eigen­lebens auf allen Gebieten eröff­net würden, wie sie bisher in keinem anderen Lande zu verzeichnen w ä ren. In Hinblick darauf erneuerte der Führer den Befehl für die Partei, jede Einzel­aktion gegen Juden wie bisher zu unterlassen.

Süden im Sinne des neuen Gesetzes

Nürnberg, 16. September.

Wie das DNV. von maßgebender Seite zu den vom Reichstag neu verabschiedeten Gesetze erfährt, beziehen sich diese Gesetze nur auf Volljuden.

Nächster Parteitag 1936

Nürnberg, 16. Septemb«

Bei der Zusammenkunft des Führerkorps der Partei am Sonntag abend im Deutschen Hof sprach der Führer, wie die NSK. mit­keilt, der Führerschaft der SA., der SS., dem NSKK. und den anderen großen Organisa­tionen der Partei den Dank aus für die jo erfolgreiche Arbeit, die von ihnen im ab­gelaufenen Jahre geleistet worden ist.

Der Führer teilte dabei mit, daß der nächste Parteitag der NSDAP- im Jahre 1936 in Nürnberg statt­finden wird.

vom 21. bis 30. September in Stuttgart sei Ziel des ganzen wiirttembergischen Volkes.

Pole« verläßt die

Scharfe Antwort des polnischen Außenministers auf Litwinows Rede