Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Schutz des deutschen Blutes
Reichsiirztesührer Wagner kündet neue gesetzliche Mahnahmen in der Rassegesetzgebung an
Auf dem Parteikongreß hielt Reichsärzts. führer und Hauptamtsleiter Dr. Wagner eine Rede, in der er u. a. ausführte:
Wenn wir heute nach 2Vr Jahren nationalsozialistischer Regierung die Stellungnahme der Welt zu dem deutschen Geschehen betrachten, so ergibt sich die Tatsache, daß in den ehrlichen Kreisen des Auslandes eigentlich nur noch ein einziges Gebiet unserer Aufbauarbeit aus Unverständnis stößt: das ist die deutsche B e v ö lk e r u n g s - und Rasfenpolitik.
Die Gleichheitslehre, die im Liberalismus und ganz extrem im Marxismus aller Spielarten zum Ausdruck kommt, lehnt jene unterschiedliche Bewertung grundsätzlich ab. Sie behauptet fälschlich, daß Wesen und Wert aller Menschen im Grunde völlig gleich seien.
Biologisch gesehen hat die Gleichheitslehre aber vielleicht noch verhängnisvollere Auswirkungen gehabt: Innerhalb der Bevölkerung eines Staates oder einer Nation lehnt sie jede verschiedene Bewertung ab und fördert deshalb in der Theorie alle gesunden und schöpferischen Kräfte genau so wie alle kranken, sterbenden und untauglichen. In der Praxis führt diese Haltung sogar zu einer noch viel gefährlicheren Auswirkung: nämlich zur bevorzugten Förde- rungundErhaltungdesSchwäch- lichen und Untüchtigen und damit zur Degeneration der Völker.
Die gleiche verhängnisvolle Entwicklung sehen wir aus dem zweiten hier in Frage stehenden Gebiet. Tie Gleichheitslehre leugnete auch die Rassengrenzen, in Europa insbesondere die Grenze zwischen Europäern und Juden.
Die Folge war eine zunehmende Vermischung mit dem uns völlig artfremden jüdischen Blute. Diese zunehmende Bastardierung mußte die verhängnisvollsten Folgen mit sich bringen, weil die besonderen rassischen Eigenarten des an sich ja schon bastardierten Juden- oolkes eine solche Vermischung für den Einzelnen aus ihr hervorgehenden Menschen und damit jede völkische Gemeinschaft ungeheuer gefährlich macht.
Die Verbrecherstatistik beweist uns, daß das jüdische Volk auf Grund seiner raffen- mäßigen Anlagen zu einer ganzen Reihe von schweren Delikten in ausgesprochenem Matze veranlagt ist. Auf Grund der Volkszählung von 191V ergibt sich z. B.. daß die Juden bei betrügerischem Bankrott 14mal so oft, bei einfachem Bankrott 22mal so oft und bei Wucher 3vmal so oft bestraft Werden mußten wie Nichtjuden.
Die gottgewollte Ungleichheit
Der Nationalsozialismus erkennt die naturgegebene und gottgewollte Ungleichheit -er Menschen als Grundlage allen Kulturlebens wieder an und zieht daraus seine Folgerungen. Politisch bestehen sie im Führer- -edanken, biologisch in der Bekämpf-'n-
Degeneration innerhalb eines Volkes durch -ewußte Förderung der tüchtigen und gefüllten Teile gegenüber den Untauglichen und -er Ablehnung der Rassenvermischung durch Ausschaltung jedes rassefremden Einflußes.
Aus der Anerkennung der naturgegebenen Ungleichheit ergibt sich für den Nationalsozialismus als zweite bioloaische Folgerung zwangsläufig der Grundsatz der Rein- »rhaltung des Blutes und der Aus- chaltung jedes rassefremden politischen, geizigen und wirtschaftlichen Einflusses in der Kation.
Deshalb wird der nationalsozialistische Staat in Kürze durch ein Gesetz zum Schuhe des deutschen Blutes die weitere Bastardierung durch neue Mischehen mit Zuden verhindern.
Der Redner wandte sich dann gegen den Geburtenrückgang und seine verheerenden Folgen, die sich bereits auch auf dem Lande oreit gemacht hätten. Die Bäuerinnen sind 1925 bereits mit 21.5 Prozent an den Abtreibungen beteiligt, während die Arbeiterinnen und Frauen von Erwerbslosen nur mit 12,6 Prozent beteiligt sind
Unsere Bevölkerungspolitik stützt sich nicht allein auf wirtschaftliche und gesetzliche Maßnahmen, sondern in erster Linie auf die reueseelischeHaltung der Nation.
Heirakslust,
ein Zeichen des Verkrauens
Es wurden im Deutschen Reich geschloffen im Jahre 1934 731 000 Ehen gegenüber S31000 im Jahre 1933 und 510000 im Jahre 1932. Diele Zahlen, die einen beispiel- losen Rekord nicht nur in der deutschen Heiratsstatistik, sondern in der Heiratsstatistik aller Länder darstellen, bedeuten geradezu ?ine unbeabsichtigte Volksabstimmung zugunsten der Regierung des neuen Reiches, denn Eheschließung ist Vertrauenssache, eine Frage des Vertrauens nicht nur zwischen den Verlobten, sondern auch eine Frage des Vertrau ensderVerlobtenindie wirtschaftliche und politische ZukunftihresLandes.
Trotzdem ist der völkische Verfall noch nicht überwunden. Das deutsche Volk ist biologisch noch nicht außer Gefahr. Wir haben noch immer eine völkische Unterbilanz. Zur Erhaltung des Volksbestandes ist eine Erhöhung der Geburtenhäufigkeit gegenüber dem Stand von 1933 um mindestens 45 das heißt, eine Geburtenzahl von 1,4 Millionen im Jahre, und zwar dauernd, erforderlich. Wir Nationalsozialisten wissen, daß es uns unter der Führung Adolf Hitlers auch gelingen wird, den Kampf, bei dem es um Sein oder Nichtsein geht, siegreich zu beenden und damit zum erstenmal in der Geschichte aller Zeiten und Völker ein Volk vom Rande des biologischen Todes zurückzureißen und einer neuen glücklichen völkischen Zukunft entgegenzuführen.
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Waren. Und ihr könnt stolz sein, daß ihr der erste Jahrgang seid der neuen deutschen Neichsarbeitsdienstpflicht. Das ist euer Stolz, uns allen aber eine große Freude «nd eine große Zuversicht.
Heil Arbeitsmänner! Heil Deutschland!
JarWkltt-odrrPaiitiiM
Starke Beachtung des Parteitages i« der Pariser Presse
Paris, 12. September.
Die Eröffnung des Nürnberger Parteitages findet in der französischen Presse neben den Genfer Ereignissen starke Beachtung. „Kampf gegen den inneren Feind und den Bolschewismus und Ausbau der Militärmacht, um nach außen hin gewappnet zu sein." Das ist das Leitmotiv, das die hiesigen Blätter ihren Betrachtungen zugrunde legen. e Jour" erklärte u. a., der Gesamteindruck, den man auf dem Parteitag habe, sei nicht der des Unbehagens oder der Verbitterung, sondern der Macht. Ein Mann, der, wie der Führer für den Bau des neuen Kongreßgebäudes 8 Jahre vorsehe, beweise, daß erVertrauenindie Zukunft habe. Ein solches Vertrauen stelle aber an sich schon eine Kraftquelle dar.
Der „Petit Parisien" spricht im Zusammenhang mit den Ausführungen von Rudolf Heß von einem triumphalen Begräbnis des VersaillerBertrages. Das Blatt bezeichnet die an die Adresse des internationalen Bolschewismus gerichteten Worte als außerordentlich scharf.
Die gleiche Ansicht vertritt auch der „Excel s i o r". Es sei unbestreitbar, daß der Teil der Ausführungen Rudolf Heß', der sich mit Rußland und Frankreich beschäftige, von größter politischer Bedeutung sei.
Die „Republique" geht m ihrem Leitartikel eingehender auf den Parteitag ein. Selten, so schreibt das Blatt u. a. sei die Sprache
egen Rußland und Frankreich so weit getrie-
en worden, wie gestern, und selten habe man mit größerer Offenheit auf die Macht gepocht.
Das Echo in der polnischen Presse
Die polnische Presse bringt heute, zum Teil an erster Stelle, umfangreiche Auszüge aus der Nürnberger Proklamation des Führers.
In einer Eigenmeldung schreibt „Gazetta Polska", die Proklamation des Reichskanzlers, die das Ereignis des Tages gewesen sei, übertreffe in ihrer politischen Bedeutung die Kundgebungen der beiden letzten Parteitage. Die Rolle der Armee im Staate, die weitere Bekämpfung der inneren Gegner und die Ab- rechnung mit Moskau seien die drei Haupt- momente der Proklamation. Am beredtesten sei die Behandlung der Moskauer Frage. Offenbar habe der Kanzler auf die letzten Beschlüsse der Komintern eine Antwort geben wollen.
Eine Reihe anderer Blätter hebt in ihren Ueberschriften ebenfalls die scharfen Ausführungen gegen Sowjetrutzland als besonders bemerkenswert hervor. Der „Kurier Warszawski", der innenpolitisch zur polnischen Opposition gehört, sagt in einer Eigenmeldung, die Proklamation des Reichskanzlers sei als Auftakt der großen politischen Saison in Deutschland anzusehen. Insgesamt sei die Proklamation ein Ausdruck der Stärke und der Ueberzeugung, daß die Partei heute das Unbedingte Uebergewicht im Lande besitze und mit dem deutschen Volke identisch sei.
Der WoWravi» des Führers Z« Fahre alt
München, 12. September
Am heutigen Tag vollendete der langjährige Reichsbildberichterstatter der NSDAP., Heinrich Hosfmann, sein DO. Lebensjahr.
Der Name Heinrich Hossmann ist heute ein Begriff. Hosfmann ist Maler und Photo- jgraph. Schon im ersten Entstehen der NSDAP. war er auf allen Veranstaltungen zu sehen, war er der einzige Photograph. der den gigantischen Kampf um Deutschlands Erneue- rung von der Wurzel bis zur Krone im Bild fest hielt. Er mußte Boykott über sich ergehen lassen. Er wurde oft verfolgt und verfemt; dennoch hielt er. der 1925 erneut in die NSDAP, eingetreten war und das Goldene Ehrenzeichen trägt. Iren zur Fahne. Wer heute einmal in das Atelier Hoffmanns kommt, der erkennt, daß hier ein Bildarchiv zusammengetragen ist, das geschichtlich von ungeheurer Bedeutung ist und seinesgleichen kaum haben dürfte. Dieses Bildarchiv wird von seinem Lebens- Werk auch dann noch künden, wenn längst Dienen Generationen in Deutschland das als selbstverständlich gilt, was unsere Generation heute begonnen hat.
Glückwunschtelegramm -es Führers
Der Führer hat an den Reichsbildbericht- jerstatter der NSDAP., Heinrich Hossmann, folgendes Telegramm gerichtet:
„Herrn Heinrich Hosfmann, zurzeit Nürnberg, Grand-Hotel. Zu Ihrem heutigen Geburtstage wünsche ich Ihnen als einem meiner ältesten und treuesten Anhänger und Kampfgenossen aus ganzem Herzen Glück »rnd Segen für Ihr weiteres Leben.
Adolf Hitler/
Auch die nationalsozialistische Presse gratuliert
Der Reichspressechef der NSDAP-, Dr. Dietrich, hat an Heinrich Hosfmann, folgendes Telegramm gerichtet:
„Zu Ihrem 50. Geburtstag sende ich Ihnen im Namen der Presse der nationalsozialistischen Bewegung und in meinem Namen die herzlichsten Glückwünsche. Die nationalsozialistische Presse hat in langen Jahren des Kampfes Sie stets als Streiter an ihrer Seite gesunden, oft zu einer Zeit, da kein anderer Bildberichterstatter in Deutschland sich bereit fand, für die nationalsozialistische Bewegung zu wirken. Die nationalsozialistische Preise verspricht Ihnen zu Ihrem Geburtstag für die Zukunft treue Kampfgemeinschaft.
Dr. Dietrich."
Er mir- leerer öaoh Brosche«
Die Aussprache in der Völkerbundsversammlung Genf. 12. September
Am Donnerstag wurde die öffentliche Aussprache in der Vollversammlung des Völkerbundes fortgesetzt. Irgendwelche positive Ergebniste zeitigte diese Aussprache nicht. Wenn- gleich auch die Reden der Vertreter Hollands, Schwedens und Belgiens von einer bemerkenswerten Entschiedenheit hinsichtlich der gegenwärtigen Ausgaben des Völkerbundes gekennzeichnet in'' ^n. Ter holländische Vertrei fr wies darauf hin, daß der Völkerbund auf zwei Gebieten versagt habe, nämlich bei der wirtschaftlichen und bei der militärischen Abrüstung. Man müsse sich fragen, ob es nicht angezeigt wäre, die beiden Konferenzen, die immer noch bestehen, aber tatsächlich bereits der Vergangenheit angehören, endlich endgültig aufzulösen.
Die übrigen Redner nahmen zu den Ausführungen des englischen Außenministers Stellung, die sie zum größten Teil begrüßten.
insbesondere was die Ausführungen bezüglich der Neuverteilung der Rohstoffquellen an- belangt.
Die Aufnahme in -er Presse
Die Rede Hoares findet auch in der Presse der großen europäischen Hauptstädte stärkste Beachtung. Die großen französischen Blätter beurteilen die Ausführungen des englischen Außenministers sehr skeptisch und erinnern an die Haltung der englischen Regierung in der Vergangenheit. Die mehr links gerichteten Organe sind dagegen begeistert, weil sie nunmehr die Möglichkeit einer engen französisch-englischen Zusammenarbeit sehen zu können glauben, von der sie sich beson- ders in den mitteleuropäischen Fragen Vorteile versprechen.
Die englische Presse ist über den zweiten Teil der Rede Hoares, in der eine Untersuchung der Rohstosfverteilung der Welt angeregt wird, sehr überrascht, während die italienische Presse von Hoares Rede sehr enttäuscht ist. „Corriere della Sera" bezeichnet Hoare als einen demora- lischen Moralisten, dessen Ausführungen die Lage keinesfalls verbessert habe.
In Abessinien dagegen hat die Rede einen tiefen Eindruck gemacht. Sie wird überall durch Flugblätter verbreitet. Der Kaiser selbst hofft, daß England einen Krieg werde verhüten können. Durch die Rede sind die Regierungskrise so ermutigt worden, daß Abessinien nunmehr festbleiben und keinerlei weitere Konzessionen machen dürfte, als es bisher angeboten. Die in Aussicht genommene Rundfunkrede des Kaisers wird erst am Freitag erfolgen.
Der Wahlterror
-er litauischen Behörden geht weiter
Memel, 12. September
Gerichtsdirektor Dr. Treichler, der Kandidat der memelländischen Einheitsliste ist, wurde jetzt durch die litauischen Behörden ebenfalls die litauische Staatsangehörigkeit entzogen. Er ist damit des aktiven und passiven Wahlrechtes beraubt
_F reitag , den 13. S eptember 1835
Worden. Bon den 29 Kandidaten der memelländischen Einheitsliste sind somit insgesamt vier Kandidaten, nämlich nach Dr. Schreiber Dr. Brindlinger, dem Landwirt Trauschies nun auch Dr. Treichler seitens der litauischen Behörden gestrichen worden.
Württemberg
LuMmis sür «enwlm ErmGer
Stuttgart, 12. Sept. Eine schamlose Erpressung leisteten sich zwei 23jährige, in Stuttgart sich herumtreibende Burschen namens Friedrich Dengler und Anton Stumm. Auf Anregung Denglers machte Stumm seiner in der Tübinger Nervenklinik krank liegenden Mutter weis, er habe sich mit der minderjährigen Tochter eines Herrn Dengler — der in Wirklichkeit ledig ist und keine Tochter hat — eingelassen, und die Tochter habe daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Wenn er nicht iür die Kosten aufkomme, werde Dengler ihn weaen Sittlichkeitsverbrechens anzeiqen. Ein Brief von Dengler. imterjchrieben ..Familie Dengler". „bestätigte" diese Lüge. Zn Tode erschrocken, kratzte die arme Frau ihre letzten 100 Mark zusammen und schickte sie unmik- telbar an Dengler. damit ihr Sohn das Geld nicht unterschlage. Ein zweiter Brief, in dem Dengler als die Mutter des angeblich miß- brauchten Kindes auftrat und schrieb: „Mit der ganzen Krankheitsrechnung machen wir es so, daß jeder von uns beiden die Hälfte zahlt", blieb wegen der Mittellosigkeit der Frau Stumm ohne Erfolg. Bei einem zweiten Besuch wurde Stumm von seiner Mutter an seinen Bruder verwiesen, der auf Grund des gleichen Schwindels 120 NM. hergab. Dengler hatte sich eine Arztrechnung über diesen Betrag durch raffinierte Täuschung eines Arztes zu verschaffen gewußt. Das erbeutete Geld verjubelten die Burschen gemeinsam. Im Begriff, eine vierte Erpressung zu unternehmen, wurden sie verhaftet und wegen dieser und einiger kleinerer Straftaten vom Schöffengericht verurteilt. Während Stumm mit 7 Monaten Gefäng- n i s wegkam, erhielt Dengler nach einer neuen Gesetzesbestimmung wegen Anwendung besonderer Arglist statt einer Gefängnisstrafe 2 Jahre'Zuchthaus.
Zwei Wälle mit Todeslolge
Stuttgart, 12. Sept. Die ledige Verkäuferin Gretel Schroth aus der Reitzensteinstraße 22 ist am Mittwoch abend mit ihrem Rad an der Kreuzung Tunzhofer-Bahnhof-Wolframstraße tödlich verunglückt. Sie wollte die Bahnhofstraße durchkreuzen, um in die Wolframstraße zu gelangen. Das Mädchen wurde von einem die Bahnhofstraße auswärts fahrenden Kraftwagen erfaßt, durch die Windschutzscheibe geschleudert und geschleift. Der rasch herbeigernfene Arzt stellte schwere innere Verletzungen fest, die dann auch 20 Minuten nach dem Unfall den Tod des Mädchens herbeiführten.
Ein weiterer tödlicher Unfall ereignete sich am Mittwoch auf dem Abstellbahnhof Rosenstein. Der mit dem Reinigen von Isolatoren beschäftigte, 26jährige verheiratete Reichsbahnwerkhelfer Eugen Braun aus der Rümelin- straße kam mit der Stark st romleitung rn Berührung, so daß eine mächtige Stichflamme emporschoß und das Richtseil, an dem Braun hing, augenblicklich ab brach. Er stürzte sieben Meter hoch herab und trug dabei, außer der vorangegangenen tödlichen Verbrennung noch einen Schädelbruch davon. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Stuttgart, 12. Sept. (Fernbebenauch in Württemberg ausgezeichnet.) Wie jetzt erst bekannt wird, wurden am Mittwoch nachmittag in den Württ. Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßstetten ein starkes Fernbeben ausgezeichnet. Die erste Vorläuferwelle traf in der Stuttgarter Warte (Villa Reitzenstein) um 15 Uhr 16 Minuten 44 Sekunden ein. die zweite um 15 Uhr 26 Minuten 18 Sekunden. Die daraus berechnete Herdentsernung beträgt 8800 Kilometer. Die Richtung nach dem Herv weicht von der Nordrichtung um 36 bis 37 Grad nach Osten ab. gemessen entlang dem Großkreis. Beides zusammen ergibt einen He rdimJapa nischen Meer zwischen Japan und der Mandschurei.
Nürtingen, 12. Sept. Zum Abschluß der eben zu Ende gehenden Reichsschulungswoche des Amtes für Erzieher (NS.-Lehrerbund) im Gauschulungslager Jungborn wurden während der letzten beiden Tage die Grundsätze nationalsozialistischer Schrifttumspflege erarbeitet. Pg. Rothemund, der Leiter des Lehrganges, stellte die „Grundlagen und Grundsätze nationalsozialistischer Beurteilungsarbeit" heraus. Der Lehrer an der Reichsschule des deutschen Buchhandels in Leipzig, Pg. Schönfelder, sprach über „Die Verpflichtung des deutschen Buchhandels gegenüber den Jugendschrifttum und seine Zusammenarbeit mit der deutschen Erzieherschaft".
Ein anschauliches Bild von den Verhältnissen in allen Gauen gaben die Berichte der anwesenden Gausachbearbeiter. Ilm den Kameraden aus dem Reich zeitgenössisches, schwäbisches Schrifttum nahe zu bringen, lasen aus ihren Werken Gaukulturwart Ga. Schmückle und Karl G ö tz, der Verfasser des „Kinderschiffes", das vor kurzem mit dem Dichterpreis für auslanddeutsche Dichter ausgezeichnet wurde. Die schwäbische Landschaft selbst wurde den Teilnehmern auf einer Sonntagsfahrt an den Bodensee (Löchnerbausl zum Erlebnis.