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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Freitag, de« 8. September 1935
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Kette 7 — Nr. 298
lern. Er brachte es aus ein StunvenmMet von 482.001 Kilometer und blieb damit nur wenig unter seinem sich selbst gesteckten «iel, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ggg Meilen zu erreichen. 299,875 Meilen Wurden als Durchschnitt für die Hin- und Rückfahrt errechnet.
Aus der Hinfahrt schuf Sir Malcolm Campbell noch einen weiteren S-Kilometer- Rekord mit 474,805 Stundenkilometer. In nordöstlicher Richtung fuhr Campbell zu. nächst die abgesteckte Meile in 11.63 Sekun- den ^ 489,74 Stundenkilometer. Auf der Rückfahrt in südöstlicher Richtung hatte er den Wind gegen sich und benötigte 12:00,5 Sekunden, was einem Stundenmittel von 475,665 Kilometer entspricht. Die Errechnung des Durchschnitts aus der Hin- und Rückfahrt ergab dann einen absoluten Schnelligkeitsrekord mit 482,601 Stundenkilometer.
Malcolm Campbell stellte den neuen Weltrekord auf der Meilenstrecke (1609 Meter) in wenigen Stunden auf. Nachdem die Monteure den „Blue B i r d" nach der ersten Probefahrt noch einmal genau durchgesehen hatten, startete der Engländer gleich zu einem neuen Versuch und, nachdem die Reisen gewechselt waren, trat er nach kurzer Pause wieder dt? Rückfahrt an. Ob Sir Malcolm Campbell noch weitere Versuche unternehmen wird, steht zur Stunde noch nicht fest.
Jas Madrl ist rWig!
Einen neuen fabelhaften Weltrekord lief die junge amerikanische Sprinterin Helen Stephens bei einem neuerlichen Start in Toronto. Erst am Sonntag war sie die 22V Hards in 23,9 Sekunden durchlaufen. Jetzt drückte sie diese Bestleistung schon wieder auf 23,2 Sekunden. Aber auch der Weltrekord über 100 Harbs wurde von dem Wundermädel auf 10,4 Sek. verbessert, während der bisherige Rekord von Stella Walasie- wicz-Polen auf 1V,8 stand.
Mer 85V MeldWkv zur Slustgurter HMcWftelliing
Rasse« aus aller Welt — Zahlreiche wertvolle Preise.
Stuttgart, 4. Sept. Die Hoffnungen, die auf die Rassehundeausstellung Stuttgart vom 7. und 8. September in der Gewerbehalle gesetzt wurden, sind erheblich übertros- sen worden. Mit Ausnahme der Weltausstellung Frankfurt a. M. im April ds. Js. ist Stuttgart die weitaus größte Hundeausstellung des Kontinents in diesem Jahr. Ueber 850 Aristokraten der Hunde- Welt werden sich am kommenden Sonntag in der Gewerbehalle einfinden, um die zahlreichen großen Preise, den Preis des Füh- rers, des Reichssportführers und des Oberbürgermeisters. sowie die Bar- und Ehrenpreise zu verteidigen. Die höchste Beschik» kungszahl weisen die deutschen Schäferhunde mit 150 auf. Den Katalog werden die Stein- und Holzbracken des Zoologischen Gartens Berlin, eröffnen. Ihnen folgen die Stöberhunde mit 20, dann die kurzhaarigen deut- schen Vorstehhunde mit 35 als Sonderausstellung des Württ. Klubs Kurzhaar. Auch die englischen Vorstehhunde sind in recht
stattlicher Zahl gemeldet. Ganz hervorragend sind die Dachshunde mit 70 und Foxterrier mit 40 vertreten. Tie Hetzhunde, an deren Spitze die Barsois, brachten es auf 30. Von den Tiensthunderassen sind die stämmigen Nottweiler und Boxer mit je 60 und die Niesenschnauzer mit 30 zu erwähnen. Die allergrößten Nassen, die Bernhardiner, Neufundländer, Leonberger und deutsche Doggen stellen gegen 100 Vertreter ihrer Nassen.
Interessante Klassen bilden die englischen Bulldoggen, sodann die Schweizer Sennen- und Niederlaufhunde, die Einsendungen aus Locarno zu verzeichnen haben, ferner die Schäferhunde aus dem Pyrenäischen Gebirge, die bislang in Stuttgart nicht gesehen wurden und die von Frankreich eingesandt werden, die Collies, die Chow-Chow aus Belgien, die Irischen, Welsch-Sealyham-Cairn- und Skye-Terrier, die Asiaten und die Möpse. Aus den Haus- und Zwerghunden, den Lieb- lingen der Damen, stechen die Zwergschnauzer. Zwergpinscher. Zwergpudel — belebt durch die Einsendungen des weltberühmten Zwingers von Sirius — und Zwergspitze heraus.
Das Württ. Polizeipräsidium und das Städt. Polizeiamt beteiligen sich mit einer Kollekte von je 20 Diensthunden — Deutsche Schäferhunde, Airedale Terrier, Nottweiler. Boxer, Dobermannpinscher und Riesenschnauzer — desgleichen die Reichsbahndirektion mit 12 Deutschen Schäferhunden. Auch die Blinden, führhunde sind in stattlicher Zahl vertreten. Gegen 1 0 0 Z ü ch t e r, die je mindestens drei Hunde aus ihrer Zucht stellen mußten, werden am zweiten Ausstellungstag den Wettstreit um den Preis des Führers, die 10 Stadtehrenplaketten und um die großen Barpreise des Gaues Südwest des RDH. aufnehmen. So bietet die Ausstellung ein abwechslungsreiches Bild, wie wir es in Stuttgart noch nicht gesehen haben, und das sich kein wahrer Tierfreund entgehen lassen sollte.
Wunder, die uur nie erreichien
Jkarum, Perpetum mobile und Todesstrahleu
Ein sensationelles Gerücht geht um die Welt: der berühmte italienische Gelehrte Marconi soll geheimnisvolle Strahlen erfunden haben, sogenannte „Todrsstrahlen", die, wenn sie tatsächlich entdeckt wären, unabsehbare Folgen haben würden.
Bluff oder Wirklichkeit?
Todesstrahlen, die einen Menschen aus kilometerweite Entfernung sofort vernichten, seinen atmenden Organismus wie mit einer unsichtbaren, tödlich ätzenden Flamme verbrennen können? Durch die man in der Lage wäre, ganze Regimenter ohne den geringsten menschlichen Kraftaufwand, sozusagen im Handumdrehen, im Bruchteil einer Sekunde hinwegzusegen, auszulöschen, vom Erdboden zu vertilgen? Sollte es wirklich Strahlen geben, unsichtbare Kräfte, mit denen man den pulsenden und tobenden Motor zum Stillstehen zwingen könnte? Strahlen, die den Untergang der Welt bedeuten würden?
Diese Frage ist aktueller denn je in einer Zeit, da am Horizont das Gespenst eines neuen Weltbrandes seine blutige Fratze zeigt, da in manchen Ländern ein unterirdisches
Gären und Schwelen ist und der Zukunftskrieg mit seinen grauenhaften technischen Möglichkeiten die Menschheit in seinen lastenden Bann zieht. Fast scheint es, als wäre in einer Luft politischer Hochspannungen eine Art technischer Wunderglaube im Werden. Während die Technik in rasendem Hürdenlauf ein Bollwerk nach dem anderen überspringt. entzweien sich die Völker und grübeln die Erfinder der Welt in der Einsamkeit ihrer rätselumwitterten Laboratorien, nm noch unentdeckte dämonische Kräfte zu erschließen.
Der erste Don Quichoke der Technik
Aehnlich, wie man sich heute über die geheimnisvollen „Todesstrahlen" den Kopf zerbricht, hat es immer schon uralte technische Probleme gegeben. Wunschträume und Hirn- gespinste der Menschheit, die bis auf den Heu- tigen Tag unerfüllt geblieben sind.
Das klassische Beispiel für solche „unmög- lichen" Erfindungen ist das Perpetuum mobile, das unsterblich geworden ist, weil es noch niemandem im Lause der Jahrhunderte gelang, eine „dauernd bewegliche" Maschine zu konstruieren, die sozusagen bis zum jüngsten Gericht „von selber" läuft. Schon im 13. Jahrhundert ist ein genial-verrückter Kopf auf den Gedanken gekommen, sich mit einer solchen Erfindung herumzuplagen. Wer dieser erste Don Quixote der Technik gewesen ist, ist nicht bekannt. Man weiß nur, daß der Gedanke einer solchen Wundermaschine, einmal aufgetaucht, immer mehr Fanatiker fand, die manchmal — ähnlich wie die Goldmacher — ein Vermögen verschleuderten, um zum Ziel zu gelangen. Um 1245 berichtete zum Beispiel der englische Ingenieur Wilars von einem eigentümlich beschaffenen, geheimnisvollen Wellrad, an besten Umfang sieben Klöppel hingen. Durch diese Klöppel, so hofft der englische Phantast, sollte das Rad in dauernde Bewegung geraten.
Im Jahre 1580 trat ein anderer Mann auf den Plan, der Ingenieur Jacopo de Strada. aber auch seine Konstruktion, die er sich nach monatelangem Grübeln erdacht hatte, bedeutete nicht die Verwirklichung des erbofften Wunders. Das Master, das aus einem hochgelegenen Wasserkasten floß, setzte ein Rad in Bewegung, das eine sogenannte Archimedische Schraube betätigte, wodurch das Wasser wieder in den Kasten hinaufbefördert werden sollte. — Trotz der mühsamsten und manchmal genialen Versuche gelang keinem der große Wurf. Die mit größter Spannung erwarteten Vorführungen der Zaubermaschine endeten regelmäßig mit einem glatten Fiasko. Die Erfinder ernteten entweder ein mitleidiges Lächeln oder fielen dem öffentlichen Spott anheim. Auch zahlreiche Schwindler waren darunter, so zum Beispiel der berüchtigte Orffyre, der die göttliche Frechheit besaß, ein Perpetuum mobile zu erfinden, das — von einem Menschen in Bewegung gesetzt wurde. Volle acht Wochen bewunderte man eine geheimnisvolle Maschine, die sich unablässig drehte und drehte, als würde sie von Geisterhänden angetrieben, ohne zu ahnen, daß sich da auf eine höchst geschickte Art ein Mensch verborgen hielt, der das Perpetuum mobile durch irgendeinen unsichtbaren Kniff zum Rotieren brachte. Die Wahrheit kam erst heraus, als der „geniale" Erfinder schon unter dem kühlen Rasen lag. Während Maschinen von der Art eines Perpetuum mobile noch im Jahre 1878 patentiert wurden, nimmt heute niemand mehr diese unmöglichste aller Erfin
dungen ernst, weshalb auch entsprechende Patente nicht mehr erteilt werden..
„Strahlen" in Wissenschaft und Phantasie
Wei> mehr Glück als mit dem Perpetuum mobile hatte die Welt mit der Erforschung > gewisser rätselhafter Strahlen, wie sie zum Beispiel der berühmte deutsche Physiker Röntgen zum Segen der leidenden Menschheit entdeckt hat. Begreiflich, daß sich auch die Phantasie zahlreicher berühmter Dichter seit jeher mit den unergründlichsten technischen Problemen beschäftigte und auf dem Wege der literarischen Utopie den zünftigen Gelehrten manche Anregung gab. So behandelt der bekannte amerikanische Schriftsteller Wells in einem seiner Bücher die sensationelle Erfindung eines Physikers, dem es nach mühevollen Versuchen gelingt, sich selbst durch eine Art Bestrahlung unsichtbar zu machen. Auch der phantastische Gedanke einer „Zeitmaschine", mit der man in Windeseile durch die Vergangenheit zurückrasen kann, entsprang der unerschöpflich - grotesken und intuitiven Vorstellungskraft dieses Dichters. Das Problem geheimnisvoller Strahlen mit löblicher Wirkung malte der bekannte Kurt Laßwitz in seinem Buch „Zwischen zwei Planeten", in dem sich die Mars- und Erdbewohner mit „Todesstrahlen" bekämpfen, ähnlich, wie sie jetzt Marconi entdeckt haben soll.
Mag der Laie diese Dinge auch manchmal ungläubig belächeln, so kann man doch ohne Uebertreibung sagen, daß viele der „unmöglichsten" Erfindungen gerade in den letzten Jahrzehnten auf eine verblüffende Weise verwirklicht wurden. Wer hätte es zum Beispiel noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten. daß es einem Flieger gelingen würde, ein Flugzeug durch bloße Muskelkraft, ohne Motor und Wind in Bewegung zu setzen? Der uralte Jkarusgedanke galt seit jeher als absurd und vollkommen undurchführbar. Und heute?
Die „Todesstrahlen" sind allerdings ein Kapitel für sich. Zweifellos gibt es heute schon Strahlen, die dem menschlichen Organismus gefährlich werden können. Die modernen Physiker sind in der Lage, durch elektrische Spannungen Strahlen zu erzeugen, die im Organismus beträchtliche Aenderun- gen Hervorrufen. Soweit es sich um niedere Organismen handelt, können gewisse Strahlen eine zerstörende und vernichtende Kraft besitzen. Der Weg zu jenen Todesstrahlen
allerdings, mit denen man einen lebenden Menschen auf weiteste Entfernung töten oder eine Maschine zum Stillstand bringen kann, ist noch sehr weit. Man kann nur hoffen, daß diese Erfindung niemals gelingen wird, denn sie würde, an falscher Stelle angesetzt, unter Umständen das Ende jeglicher menschlicher Kultur bedeuten.
Humor
Sandy, der Schotte, ging zum Zahnarzt, der feststellte, daß zwei Backzähne gezogen werden müßten. Eine schmerzhafte Sache, die eine kleine Narkose ratsam erscheinen ließ.
Sofort begann Sandy krampfhaft in seinen Taschen zu wühlen.
»Sie brauchen nicht vorher zu zahlen, wehrte der Arzt höflich ab und griff nach den Instrumenten.
„Will ich ja gar nicht!" knurrte Sandy, „ich zähle nur mein Geld, eh' sie mich betäuben".
MmgZ.
fEln. heiterer Roman. von-Flnton Lehrvab
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S2. Fortsetzung
Ein treibendes Boot im Meer Mus der „Lübeck" herrscht Leben.
Man beginnt allerlei aus dem Wrack zu bergen, aber nach einem halben Tag Arbeit stellt Rodewald fest, daß die .Fortune' nicht unter dem Dampferwrack liegt.
Allerlei Kisten und Kasten, u. a. auch die Schiffskasse, werden an Bord der „Lübeck" gebracht.
Die Enttäuschung ist grenzenlos.
Sir Kennedy bricht förmlich zusammen. Jetzt weiß er. daß er ein armer Mann geworden ist.
Aber des deutschen Ingenieurs hat sich eine verbissene Arbeits- tont bemächtigt. Er steigt außerhalb des Saugturmes ins Meer und sucht und sucht.
Endlich hat erfunden, was er suchte.
Den neuen Standort der .Fortune'.-
„Sir Kennedy!" sagt er. „Dieser Dampfer ist gerade aus die Lutine gestoßen bei seinem Untergang. Die .Lutine' lag auf einer schiefen Ebene und ist abgedrängt worden, sie liegt in einer Mulde festgeklemmt. Diesmal kann sie uns nicht entgehen und wir werden ihr die Schätze entreißen." ^
Lord Konnedy schüttelt den Kopf.
„Und die Kosten, Mr. Rodewald?"
Rodewald überschlägt, rechnet aus, was der neue Saugiürm kosten wird, der tiefer ins Meer getrieben werden muß. mindestens zwölf Meter tiefer. Rechnet aus, daß die Maschinen der Lübeck dann auch die Saugarbeit nicht mehr schaffen werden... und da sinkt alles in sich zusammen.
„12000 Pfund. Sir!" sagt er schließlich.
-bankerott!" sprickt Lord Kennedy. „Aus ... vorbei, Mr. Rvdewald! Ich kann keine 3000, geschweige denn 12 000 Pfund aufbringen. Selbst wenn ich bedenke, daß nachweislich in der .Fortune" eine Million Pfund liegen. Ich kann's nicht schaffen."
„Die gefundene Schiffskasse des Dampfers enthält 1200 Pfund, Sir. Die werden Ihnen bestimmt zugesprochen! Das ist ein Grundstock! Es muß eine Möglichkeit geschaffen werden! Ge
ben wir Anteilscheine heraus! Jeden auf 100 Pfund! Wir bekommen das Kapital zusammen!"
„Vater ... laß uns alles einen Tag und eine Nacht in Ruhe überdenken. Beschäftigen wir uns jetzt erst einmal mit den Dingen, die das Schiff, auf das wir gestoßen sind, birgt."- *
„Du hast recht, John!"
Die Beschäftigung mit dem geborgenen Gut förderte wenig Interessantes zutage. Das Gepäck der einzelnen Reisenden, das im Schiff geblieben war, enthielt nichts bedeutungsvolles.
Eine eisenbeschlagene Truhe, die wie für die Ewigkeit gebaut schien, fand ganz besonderes Interesse. Man hatte viel Mühe, sie aufzubrechen und war enttäuscht, denn sie enthielt nichts als Wäsche, vor allen Dingen Kinderwäsche, und in einem kleinen Beutel aus wasserdichtem Zeug waren Papiere eingenäht, denen ein paar Photos, ganz in der altmodischen Art der vergangenen Jahrzehnte, beigegeben waren.
Die Papiere schienen John besonders zu interessieren, denn sie lauteten auf Mary Persons und ihr Kind Irene.
„Mary Persons!" spricht John. „Vater, das wird dich interessieren. Mary Persons ist die Frau Sir Butlers. Das ist ein Jngendbild der Frau mit ihrem Kinde."
Er betrachtet das Bild lange. Ihm fiel die große Ähnlichkeit des Bildes mit Lolott auf. Er hatte auch Irene schon gesehen, aber die hatte mit dem Kinderbild nicht die mindeste Ähnlichkeit.
Mary Persons!
„Sie muß einmal eine schöne Frau gewesen sein! denkt John. ! Und jetzc ist sie so schlecht! Kann eine Frau sich so wandeln?"
Plötzlich erfaßt ihn ein ungeheuerlicher Gedanke.
Er sieht das Geschehen bei dem Schiffbruch greifbar nahe und begreift die Zusammenhänge.
Mit einem Male ist ihm klar! Lolott ist Marys Tochter! Mary fand den Tod im Meer und die Schwester übernahm ihre Rolle!
Er erschrickt förmlich bei diesem ungeheuerlichen Geschehen.
Aber er hat keine Ruhe mehr- Ihn treibt es förmlich zu Sir Butler, um mit ihm zu sprechen.
Er weiß, daß Sir Butler der reichste Mann Edinburgh sein soll. Wenn er ihn einmal fragt, ob ... ob er sich an der Bergung beteiligen will.
Gesagt, getan! -
„Papa ... wir müssen sofort nach Edinburgh!"
Sir Kennedy sieht erstaunt den erregten Sohn an.
„Was hast du vor?"
„Ich will Sir Butler besuchen! Vielleicht ... kann ich von ihm Unterstützung für die Bergung der Schätze der ,Fortune' bekommen."
Ingenieur Rodewald erhebt sich ungestüm.
„Ein glänzender Gedanke, Sir John!"
*
Sir Butler ist wieder heimgekehrt. Er fühlt sich bedrück^ denn es ist noch keine Nachricht von Alfred und Lolott einge- laufen.
Lobby will ihn aufmuntern und redet ihm gut zu, aber seine Worte vermögen seine Stimmung heute nicht zu klären.
„Sie meinen es gut mit mir alten Mann, lieber Freund, aber ... ich kann heute nicht froh sein. Mir liegt was in den Gliedern! Ich wünschte, daß ich erst Nachricht von Alfred hätte."
Aber was sorgen Sie sich denn? Hat Alfred nicht telegraphiert: Lolott in Empfang genommen? Das genügt doch! Er wird sicher einen Tag oder zwei auf der JnsÄ mit bleiben und mit dem Flugzeug dann zurückkehren."
Da wird Sir John of Bechelaar gemeldet. '
Sir Butler ist sehr erstaunt. Er kennt Sir John flüchtig, aber er kann sich nicht erklären, was er bei ihm sucht.
Er bittet ihn sofort in sein Büro, und die beiden Männer — Lobby hat sich zurückgezogen — begrüßen sich sehr herzlich, denn Butler schätzt Sir Bechelaar und seinen Sohn.
„Willkommen, Lord Bechelaar!"
„Der Lord ist mein Vater, Sir Butler! Ich bin nur Sir John!"
„Ich freue mich, daß Sie mich einmal besuchen! Meine Freunde haben mir so Interessantes von Ihrem Bergungsversuch erzählt. Wie ich hörte, sind Sie jetzt auf die,Fortune' gestoßen?"
„No, Sir, ein Irrtum! Das Glück will uns nicht wohl. Vor achtzehn Jahren etwa ging an der gleichen Stelle ein kleiner Dampfer unter. Jener Dampfer, mit dem Ihre Frau mit Ihrem Töchterchen kam."
„Jcb weiß, Sir John! Ich weiß!"
„Dieses Wrack hat sich just da niedergesetzt, wo die ,Fortune' lag uno hat die ,Fortune"auf der schiefen Ebene «brutschen lassen. Jetzt liegt sie nun in einer Art Mulde im Meer, aber zwölf Meter tief."
„Das bedauere ich. So war alle Arbeit bis jetzt umsonst?"
(Fortsetzung folgt.^