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Nagolder Tagblatt »Der Sesellschalter

Donnerstag, den 1. August 1835

dienst die Kirche in höchster Erregung ver­ließ. Nach den übereinstimmenden Zeugen­aussagen bezeichnet? Kaplan Rohe Nosen- berg und Hauer als falsche Propheten, die wie die Wölfe im Schafspelz umherliefen, als Lügner. Verleumder und Satanshelfer. Heute bestehe die Ansicht, daß Jugend nur von Jugend geführt werden müßte. Die Ju­gend stände aber auf dem Standpunkt: Weg vom Christentum, weg von den Pfaffen, den Eltern nicht mehr gehorchen, den Lehrern nicht mehr gehorchen. Man sehe das alles nur vom Standpunkte eines Genußsüchtigen an, man lebe nur einmal und dieses eine Leben wolle man genießen. Tie Jugend käme in Sklavenketten, sie würde zu Lei­denschaften erzogen und käme dadurch auf den Weg des Verbre­chens. Nicht umsonst seien die vielen Irrenhäuser auf der Welt, es kämen die hin­ein, die die Ansicht hätten, daß Jugend nur von Jugend geführt werden könne. Dann rief er:Katholisches Deutschland erwache!" Unser oberster Führer ist Christus! Die Bischöfe sind unsere Führer!" Bezeichnend für den Bekennermut dieses Hetzpriesters ist. daß er sich dem Zugriff der Be­tz ö r d e n so fo r t d u r ch die Flucht entzog.

Katholischer Slistsprobst als Devisenschieber

Berlin. 3l. Juli.

Wegen Devisenschiebungen in Höhe von 21 800 RM. stand am Mittwoch vor dem Berliner Schöffengericht der 48jährige katho­lische Stiftspropst Karl H ei si g aus Lauban (Schlesien). Er hatte wieder im Zusammenwirken mit dem berüchtigten Dr. Hofius Auslandsobligationen des Kloster­stiftesZur heiligen Maria Magdalena von der Buße" in Lauban zurückgekauft und den dafür notwendigen Betrag von 21 800 NM. teils nach Holland schmuggeln lassen, teils mit einer erschlichenen Devisengenehmigung nach Amsterdam überwiesen.

Gleich zu Beginn der Verhandlung kam es zu einem kennzeichnenden Zwischenfall. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er sich schul­dig bekenne, antwortete der Angeklagte mit Nein!", obwohl er in der Untersuchungs­haft ein weitgehendes Geständnis abgelegt hatte. Auf einen Vorhalt des Vorsitzenden erklärte Heisig, daß er bei seiner Verneh­mung in der Untersuchungshaftunter be- sonderen Umständen gelitten und Dinge ge- sagt" habe, die eigentlich nicht der Wahrheit entsprochen hätten.

Darauf erklärte der Staatsanwalt, der die Vernehmung durchgeführt hat, daß der Angeklagte am zweiten Tag der Vernehmung um Bedenkzeit gebeten habe. Diese wurde ihm auf die Dauer einer halben Stunde ge- tvährt. Kurz darauf hat der Angeklagte einen Teil seines Geständnisses selbst in die Ma­schine diktiert. Von einer Unpäßlichkeit des Angeklagten an diesem Tage könne nicht die Rede sein.

Zur Begründung seines auf 3V- Jahre Zuchthaus, 25 000 RM. Geldstrafe und Ein­ziehung von Obligationen für 25 000 Gul­den lautenden Strafantrages betonte der Staatsanwalt, daß eine Amnestie nicht in Krage komme und die Genehmigungserschlei- chung am schwersten wiege. Muß man schon don jedem anständigen Deutschen, der Aus- landsgeschäfte macht, erwarten, daß er bei diesen Anzeigen die Wahrheit sagt, so gilt dies im erhöhten Maße für einen Priester. jNeber dem Kloster steht die deutsche Volks­gemeinschaft, der er in erster Linie verpflich- Mt war.

Das deutsche Volk arbeitet nur für den Frieden der Wett!"

Ein amerikanischer Hochschulpro­fessor über das neue Deutschland

Nürnberg, 31. Juli.

In einer Unterredung erklärte Professor Dr. R. W. Tykema von der Columbia- Universität in Neupork. der mit einer Reise­gesellschaft von amerikanischen Musikstuden­ten und -dozenten in Nürnberg weilte es se, einer seiner bemerkenswertesten Eindrücke !w neuen Deutschland daß hier auf wissenschaft­lichem und technischem Gebiet mit einer bei- spiellosen Gründlichkeit gearbeitet werde. Er nehme die Ueberzeugung mit nach Amerika daß das deutsche Volk in einer beispiellosen Treue und Hingabe an der Idee Adolf Hit- lers und des Nationalsozialismus hänge und an ihrer Verwirklichung, damit am restlosen Um. und Wiederaufbau Deutschlands. Je mehr Amerikaner Deutschland besuchten, desto mehr werde in Amerika die Gewißheit zuneh- men, daß das deutsche Volk nur kür den Frieden der Welt arbei- tet und seine nationale Größe nur zum Dohle der Gesamtheit und zur Förderung von Kultur und Zivilisation anstrebe.

Wer Deutschland jetzt besucht habe, der Wiste, daßhiernichtwilderTerror regiere, sondern ein Volk an der Verbesserung seiner Lebens. Möglichkeiten arbeitet. Besonders lobend sprach sich der amerikanische Gast über die Hitler-Jugend und ihre Einsatzbe- reitschaft für den Staat und das Volk aus. Man müsse bei der deutschen Jugend von einer wirklichen Begeisterung für die nativ- nalsozialistischen Ideen sprechen.

Abwehr der MstMMer

kk. Berlin, 31. Juli.

In Wiesbaden wurden der jüdische Kaufmann Ullmann und dessen Braut, ein 24jähribes arisches Mädchen, wegen rasseschänderischer Beziehungen in Schutz- Haft genommen. Das Mädchen, das sich gegen den Willen ihrer Eltern von dem Juden umgarnen ließ und sich mit ihm ver­lobte. wurde ins Konzentrationslager ge- bracht, da ihre Eltern ausdrücklich beantragt haben, es durch staatliche Zwangsmittel von dem Juden zu befreien. Der Jude wurde wegen staatsfeindlicher Aeußerungen in Nn- tersuchungshast genommen. Bei dieser Ge­legenheit macht die Geheime Staatspolizei in Frankfurt am Main ausdrücklich daraus aufmerksam, daß sie mit allen Mit- teln gegen jüdische Rafseschün- der und a r t v e r g e s s e n e deutsche Frauen und Mädchen Vorgehen wird. Es sind bestimmte Maßnahmen ge- troffen worden, um dem allem deutschen Empfinden Hohn sprechenden Zustand ein Ende zu bereiten.

Ter 78iährlge jüdische Altwarenhändler Max Blumenthal aus Kreuzberg iLberschlesien). der. wie gemeldet, wegen Kuppelei sestgenommen wurde, ist am Mitt­woch zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechts­verlust verurteilt worden. Er hatte fünf Mädchen, von denen vier minderjährig sind, verkuppelt.

Der Magistrat Berlin warnt vor dem Zuzug von Nichtariern nach der Reichs- Hauptstadt. Da dieser Zuzug in jeder Hin­sicht unerwünscht ist, wird künftig neu zu­gezogenen hilfsbedürftigen Juden jede Unter­stützung in offener Fürsorge versagt: sie wer- den schnellstens wieder abgeschoben werden.

In Berlin wurde der Jude Urbach (lies Baruch). der mit einem deutschen Mäd­chen namenS Abelt aus Schöneberg in rasteschänderischen Beziehungen zusammen­lebte. zusammen mit seiner Braut in Schutz- Haft genommen, nachdem das Treiben der beiden Formen angenommen hatte, die die Nachbarn auf das höchste erregten.

Eine ganze Reihe von Ortschaften an d e r Mosel und Eifel hat sich in energischen Beschlüssen und Kundgebungen gegen das wieder frechwerdende Judentum gewandt und den ferneren Zuzug von Juden in die betreffenden Städte und Gemeinden ver­boten.

Schwarze SraMün-er

kk. Berlin, 31. Juli.

Verhetzte, dem Zentrum hörige Elemente haben sich nicht gescheut, das Bronzekreuz aus dem Grabstein des im Dienste verun­glückten SA.-Mannes Josef Aretz in Hau bei Cleve herauszubrechen und neben das Grab hinzuwerfen, weil der Grabstein außer der sür Katholiken üblichen Inschrift den Satz trug:Im Dienst für das Dritte Reich verlor er sein Leben für den Führer". Lei­der konnte man dieser vor der Majestät des Todes nicht Halt machenden üblen Burschen noch nicht habhaft werden.

35 Mionen Reichsmark für Bolkswohnunoen

Berlin, 31. Juli.

Die unter besonders ungünstigen Woh- nungsverhültnissen leidenden Volksgenossen aus Mietskasernen und Notwohnungen zu befreien und sie soweit wie möglich mit dem Boden wieder zu verbinden, ist das Streben der nationalsozialistischen Staatsführung. Deshalb ist die Kleinsiedlung auch in den Mittelpunkt der Wohnunqspolitik gestellt worden. Daher hat der Reichsarbeitsminister für die Fortführung der Kleinsiedlung im Banprogramm 1935 bereits 70 Millionen NM. verteilt. Zur Errichtung von VolkswohnungensindmitRund- erlaß vom 18. Juli d. I. weitere 35 Millionen bereitgestellt wor. den.

Im Sinne dieses Erlasses sind Volkswoh­nungen billigste Mietwohnungen in ein- oder mehrgeschossiger Bauweise mit einfachen Wohnräumen und einfacher Ausstattung. Die Miete ist äußerst niedrig zu halten und soll keineswegs ein Fünftel des Bruttoeinkommens übersteigen. Vorzugsweise gefördert werden Einfamilien­häuser als Reihen- und Doppelhäuser mit Garten- und Landzulage. Einliegerwohnung im Dachgeschoß ist gestattet. Einraum und Barackenwohnungen sind von der Förderung ausgeschlossen. Zur Erzielung tragbarer Miet­kosten soll die Herstellung (ohne Gelände und Geländeerschließung 3000 M. Kosten nicht übersteigen. Die Höhe des Reichsdarlehens be­trägt 1000 Mark je Wohnung. Das Reichsdar­lehen ist mit 4 v. H. jährlich zu verzinsen und mit 1 v. H. jährlich zu tilgen. Bewerbungen um Reichsdarlehen sind an die Gemeinden oder Gemeindeverbände nicht an das Reichs­arbeitsministerium zu richten.

«morkS SeutsO^ protestieren

Neuyork, 31. Juli.

Die vereinigten deutschen Verbände Neu- Yorks, die weit über 100 000 Mitglieder zählen, hielten zwei große Protestkundgebungen gegen den Bürgermeister Laguardia ab, der als Ur­heber der deutschfeindlichen Zwischenfälle in Neuyork betrachtet wird.

Sem Minzen von Wales wird berichtet

London, 31. Juli.

Der Bundesführer der British Legion, Major Fetherstone-Godley. erstat­tete am Dienstag dem britischen Thronfolger Bericht über den Besuch der britischen Front­kämpferabordnung in Deutschland.

Württemberg Spontaner Protest

gegen reaktionäre Frechheit

Stuttgart. 31. Juli.

An einem Hause in der Ludwig-Str. hatte die Hitler-Jugend einen Aus­hängekasten sür Mitteilungen. Gewissen Zeitgenossen sind solche Kästen ein Dorn im Auge. So wurde jener Aushänge- kasten gestern von einigen Stahlhelmmit­gliedern entfernt. Diese Tat, die man ganz gelinde ausgedrückt, als Frechheit bezeichnen muß, hat in der Nachbarschaft begreiflicher­weise eine starke Empörung hcrvorgcrusen. die sich in einer spontanen, disziplinierten Protestkundgebung gegen jene reaktionären Elemente äußcrlr. Unter dem stürmischen Beifall der Menge wurde der Aushängekasten wieder angebracht: die beiden Stahlhclmmii- glieder aber, die ihn entfernten, wurden in Polizeilichen Gewahrsam genommen. Nach wohldisziplinicrtem Marsch der Demonstran­ten durch die Straßen der Stadt löste sich der große Zug in völliger Ordnung aus. Dieser Vorfall hat eindeuüa gezeigt, daß die Bevölkerung sich jegliche Provokationen gegen HI. und damit auch die ganze Be­wegung verbittet und diszipliniert und ener­gisch solche Angriffe zurückweist.

Stuttgart, 31. Juli. (Eifersuchtstat.) In der Olgastraße wurde ein 31 Jahre alter Mann von einem 35 Jahre alten Täter mit einem feststehenden Messer in die linke Halsseite gestochen und lebens­gefährlich verletzt. Er mußte in das Katharinenhospital verbracht werden. Der Täter stellte sich selbst der Polizei: er be­hauptet, aus Eifersucht gehandelt zu haben.

Tübingen

erwartet 50 oo« Kriegsopfer

Tübingen 31. Juli. Kaum sind die Lieder des Uhlandkreissängerfestes verklungen und schon rüstet sich Tübingen für eine neue große Sache, den Schwab. Kriegs­opfer tag. der am 10. und 11. August dieses Jahrs in unseren Mauern stattfinden wird. Hat das Sängerfest etwa 10 000 Fremde hierher gebracht, so rechnet man bei dem Kriegsopfertag mit einer Beteili­gung von rund 50000 Kriegsopfern aus allen Teilen Württembergs. Tie Ver­sorgung dieser vielen Gäste stellt eine Stadt, die selbst nur 30 000 Einwohner zählt, naturgemäß vor eine große Aufgabe. Es sind jedoch alle Vorbereitungen dafür im Gange, um namentlich auch den aus diesem Anlaß an das Lebensmittelgewerbe der Stadt herantretenden Anforderungen voll genügen zu können. Aber auch sonst rüstet sich Tübingen für die Tagung, die sich schon der Masse der Besucher wegen in der Haupt­sache wird im Freien äbspielen müssen. Warme Herzen sollen den Teilnehmern ent­gegenschlagen und den Männern, die Blut und Leben für ihr Vaterland eingesetzt haben, bekunden, welch werte Gäste sie sür unsere Stadt und die Tübinger Einwohner­schaft darstellen.

Ueber das Programm verlautet, daß am Samstag, den 10. August, nach einem Zapfenstreich auf dem Marktplatz ein Kameradschaftsabend mit den am Vorabend eintreffenden Gästen stattfindet, an dem auch die Tübinger Bevölkerung teil­nehmen wird und der von musikalischen und turnerischen Darbietungen umrahmt werden soll. In 40 Sonderzügen treffen so­dann am Sonntag, den 11. August, die Massen der Tagungsteilnehmer hier ein. Sie werden auf die bestimmten Sammelplätze geleitet, woselbst die verschiedenen Marsch­säulen zur Aufstellung gelangen. Etwa um 10 Uhr vormittags erfolgt auf verschiedenen Anmarschwegen der Marsch durch die Stadt zum Universitätssportplatz. Gegen KU/sUhr treffen daselbst auch die Ehrenfor­mationen der Partei und des Regiments ein. Die Eröffnung der Kundgebung, der. wie man hofft, auch der Rerchskriegs- opfersührer Oberlindober anwohnen wird, darf gegen 11 Uhr vormittags erwar­tet werden. Um 12.15 Uhr nachmittags rücken die Teilnehmer in ihre Verpflegungs­stationen ab. Von 15 Uhr nachmittags an finden Vorführungen von Truppen der hiesigen Garnison auf dem Universitäts­sportplatz statt. Anschließend daran ist ein geselliges Zusammensein in den Alleen vor­gesehen. Den Schluß der Veranstaltung wird die Stadtbeleuchtung bilden, die nach Eintritt der Dunkelheit auf der Neckarseite einsetzen wird. Es steht zu erwarten, daß Tübingen, das sich an diesem Tage in sein Festgewand wirft, seine alte Anziehungs- kraft von neuem erweisen wird. Möge auch der Wettergott dafür sorgen, daß die Kriegsopfer m Tübingen einen schönen Tag erleben.

! Schweres SlMichkettsverbrechen

! Deißlingen, OA. Nottweil, 31. Juli.

I Einem ungeheuerlichen Sittlichkeits-

> verbrechen ist, so berichtet dieN S- Dolkszeitung" Rottweil, am letzte» Samstag nachmittag ein 15jähriges Mäd­chen von hier zum Opfer gefallen. Das Mädchen war auf dem Feld mit Schochen beschäftigt. Da kam ein fremder Radfahrer und stellte unsittliche Anträge an das Kind. Als das Kind sich dieses entrüstet verbat, mißhandelte es der rohe Wüstling in un­menschlichster Weise durch Schläge ins Ge­sicht. Dann schleppte er es einige hundert Meter weit in den Wald, ritz ihm sämtliche Kleider vom Leibe, zerriß diese in Streifen, verschloß ihm den Mund mit einem Knebel und fesselte es an einen Baum. Als dem verkommenen Wüstling sein scheußliches Vorhaben nicht gelang, schlug er in un­sinniger Wut derart mit einem Prügel auf das Mädchen ein, daß ihm die Haut­fetzen vom Leibe hingen. Er ent­fernte sich dann und ließ das unglückliche Opfer hilflos liegen. Es gelang dem Kinde, sich nach einiger Zeit loszureitzen und sich mühselig zu einer aus dem Felde arbeitenden Frau zu schleppen, die es von dem Knebel und den Fesseln befreite und es notdürftig in ihre Schürze einhüllte. Der Verbrecher hatte die Kleider mitgenommen. Durch die Be­mühungen der Gendarmerie und Land- jägerstellen von Schwenningen und Um­gebung ist es gelungen, den Täter in der Person eines verwahrlosten Bayern an der badischen Grenze s e st z u n e h m e n. Er wurde ins Amtsgerichtsgefängnis nach Rott­weil eingeliefert.

Ulm, 31. Juli. <11 l m baut W o h n u n- gen.) Seit dem Frühjahr sind in den ver­schiedenen Stadtteilen namentlich im Leh­rertal lind im Westen 5 2 neue Ge­bäude mit 136 Wotznnngen serliggestellt worden, weitere 84 Gebäude mit >98 Wohnungen befinden sich im Ban. und eine größere Zahl Wohnbauten werden noch in diesem Sommer in Angriff genommen werden. Im Lehrer tat wurden seit März 10 Häuser fertiggestellt. 15 sind noch im Ban: an der S a a r l a n d st r a ß e baut die Gagsah 4 Doppelhäuser mit 8 Wohnun­gen. die Gemeinnützige Baugenossenschaft Heimstättenkolonie 3 Doppelwohngebäude mit 6 Wohnungen. In der Hammer­straße erstellt der Ban- und Sparverein Blauflesch 2 größere Gebäude mit zusam­men 20 Wohnungen, und in der Goet h e- straße hat der Spar- und Bauverein Ulm ein großes Wohngebäude fertiggesteüt und ein zweites geplant, die zusammen 32 Woh­nungen umfassen.

Gmünd, 31. Juli. (Noch ein zweiter Ueberfall.) Wie nachträglich bekannt wird, hatte der ruchlose Bursche, der am Sonntag nacht bei der unteren Zeiselberg- straße ein Mädchen anfiel, schon vorher in der Gemeindehausstraße einen Ueberfall ver­übt. Dort hatte er in der Dunkelheit eine evangelische Schwester hinterrücks gepackt, ihr den Mund zugehalten und sie zu Boden geworfen. Erst ans die Hilferufe, die die Ueberfallene ausstieß, ließ der Ver­brecher von seinem Opfer ab und entkam in der Dunkelheit. Da beide Ueberfälle kurz nacheinander, räumlich nicht weit entfernt und ans ganz ähnliche Weise ansgeführt wurden, steht zweifelsfrei fest, daß es sich um ein und denselben Täter handelt.

Friedrichshafen, 31. Juli. (DDAC.- Ziel­fahrer am Bodensee.) Der Gau XIII Württemberg des Deutschen Automobilklubs unternahm am Samstag und Sonntag eine Zielfahrt nach Langenargen und Friedrichs­hafen am Bodensee. Schon am Samstag abend hatten sich Zielfahrer in Langenargen eingefnnd-en und wurden in einem von der gcistgebenden DDAC. - Ortsgruppe Ravens­burg veranstalteten Kameradschaftsabend vom Geschäftsführer des Gaues XIII, W i ck e-Stuttgart, begrüßt. Er wies darauf hin, daß die Teilnahme wohl stärker gewesen wäre, wenn nicht das Schwenninger Turn­fest und das Nürburgrennen dazwischenge- kommcn wären. Der Gaugeschäftsführer teilte mit, daß die nächsten Ganan­fahr ten dieses Jahres nach Freudenstadt, auf den Hornberg und zum Wein in die Heilbronner Gegend führen sollten. Der Bür­germeister der Stadt Langenargen entbot den Gästen gleichfalls herzlichen Willkomm­gruß und der Vorsitzende der DTAC.-Orts- gruppe, Direktor Stöffler, ermahnte alle Kameraden, weiterhin wie bisher in echtem DDAC.-Geist treu zu Volk und Vaterland zn stehen. Der übrige Teil des Abends galt fröhlicher Geselligkeit bei Tanz und heiteren Vorträgen. Eine besonders schöne lieber- raschung war die festliche Beleuchtung des Schlosses Montfort.

Am Sonntag fanden sich dann noch viele weitere Wagen aus allen Teilen des Gaues XIII ein. Zur Feststellung der Teilnahme wurde am Sonntagmorgen ein kurzer Appell im Langenargener Strandbad abgehalten, dann konnte sich alles dem Badebetrieb in herrlichstem Sonnenschein widmen. Es wurde reger Gebrauch von den Gelegenheiten zu Nundflügen, Motorboot-, Ruderboot- und Segelfahrten gemacht und nachmittags fand eine zweistündige Rundfahrt mit Sonder- Kämpfer auf dem See statt. Gegen 6 Uhr fuhren die Zielsahrer nach Friedrichshafen zu einem gemütlichen Beisammensein im Knrgartenhotel. mit dem das Gautreffen ansklang.