Seite 8 Nr. 175

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Dienstag, Len 3ll. Juli 1S3S.

Meine! Erbhöfe M es in Deuischla«-?

Eine der Hauptaufgaben, die sich der Na­tionalsozialismus bald nach-der Machtüber­nahme stellte, war die Schaffung des neuen deutschen Bauernstandes. Es galt, neue lebensfähige Erbhöfe zu errichten. Diese Aufgabe hat der Nationalsozialismus mit aller Kraft gefördert. Wenn man bedenkt, daß mit Abschluß des Jahres 1934 bereits 6060 neue Bauernhöfe auf einer Gesamt­fläche von 100 000 Hektar entstanden waren und daß darüber hinaus etwa 13 000 kleine Bauernwesen durch Landzulage lebensfähig und zu Erbhöfen ausgestaltet wurden, so ist der Erfolg der nationalsozialistischen Arbeit auf diesem Gebiet durch die^se Angaben be­stätigt.

Doch nicht allein der Erbhof als solcher ist eine Neuschaffung des Nationalsozialis­mus, sondern auch das Erbhofgesetz, das nicht nur den Erbhofbauern schützt, sondern durch die Sicherung des Bauernstandes auch dem Volksganzen wertvollen Dienst leistet.

Das Erbhofgesetz bewahrt den Bauern z. V. vor Uebersihuldung. Es verhindert die Zwangsversteigerung seines Besitzes. Daß ein Unwürdiger einen Bauernhof lei­tet, wird ebenfalls durch dieses Gesetz un­möglich gemacht

Durch die nationalsozialistische Bauern- Cesetzgebung wird ein gesundes und kinder­reiches neues Bauerngeschlecht heranreifen, das seine Hauptaufgabe darin steht, die deutsche Erde so auszunutzen, daß Deutsch­land sein Ziel, dis Nahrungsfreiheit, er­reicht. In den Erbhöfen, in denen gesunde und unverschuldete bäuerliche Familien schon jetzt und in Zukunft zu Hause sein werden, liegt also ein gut Teil der deutschen Zukunft.

Vrmksr aus Müll

Hilfe für Siedler und Kleingärtner

Vor einigen Monaten überraschte der Ber­liner Chemiker und Gärtner Willi Aretz die Öffentlichkeit mit einer epochemachenden Er­findung auf dem Gebiet der Müllverwer­tung. Nach jahrelangen Versuchen war es ihm gelungen, aus Müll eine Bauplatte her­zustellen, die so vorzüglich und dabei trotz­dem so billig ist, daß sie jeden Vergleich selbst mit Bauplatten aus bestem ausländischen Material aushält. Bereits im Oktober dieses Jahres wird die Erfindung praktisch ausgewertet werden können und die Fabrikation von Müllplatlen beginnen.

Platte Ungeziefer abhält, wasserabweisend, porös und trotzdem wärmehaltend ist, er­spart sie dem Gärtner Arbeit Zeit und Geld. Ihr Anschaffungspreis wird so gering gehal­ten, daß im Frühjahr 1936 eine allgemeine Verwertung möglich ist. Die großzügige Her­stellung der Platte beginnt noch Ende 1935 in der unter maßgeblichem Einfluß der Stadt

Aus diesen Prozentzahlen darf nun aber keineswegs gefolgert werden, daß die abso­luten Zahlen hinsichtlich der Frauenbeschäf­tigung zuriickgegangen sind. Zu Beginn des Jahres 1933 beschäftigte die Industrie fast 1,1 Millionen Frauen, Ende 1934 waren es 1,4 Millionen Frauen. Es sind also rund 300000 weibliche Arbeitskräfte neu einge-

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Dieser erste Erfolg hat den Berliner Er­finder nicht ruhen lassen. Nach langen Ver­suchen ist es ihm deshalb gelungen, heute wieder mit einer aufsehenerregenden Er­findung, der sogenanntenBodenkultur- matte", an die Öffentlichkeit zu treten. Die Matte, die ebenfalls aus Müll gewon­nen wird, soll im Frühjahr die landwirt­schaftlich genutzten Gartenflächen bedecken mit Ausnahme der eigentlichen Pflanz- oder Saatstellen und den ganzen Sommer über unberührt darauf liegen bleiben.

Durch das Bedecken des Bodens mit die­ser Matte wird einmal dem Gärtner das Jäten und Gießen erspart, und ihm auf der anderen Seite eine frühere und dabei wchevÄch gröhere Ernte gesichert. Da die

Berlin stehendenAretz-Faserstoff-Bauplat- ten G. m. b. H.". Die neue Erfindung wird vor allem von Siedlern und Klein­gärtnern freudig gesehen und gern verwandt werde«.

wieviel Frauen arbeiten in der Industrie?

Der Anteil der weiblichen Arbeitskräfte an der Gefolgschaft der Industrie hat in der Nachkriegszeit bedeutend stärker zugenommen als vor dem Kriege. Die stärkere Zunahme der Frauenarbeit in der In­dustrie hat sich im Weltkriege angebahnt. Nach dem Kriege waren es zunächst die Ver­mögensverluste durch die In­flation, die die Frauen in die Berufstätigkeit drängten, und dann die Rationalisierung.

Seit der Machtübernahme ^ durch den Nationalsozialis­

mus ist der Anteil der Frauen­arbeit in der Wirtschaft wie­der zurückgedrängi worden. Entscheidend hierfür sind vor allem die Grundsätze natio­nalsozialistischer Veoölke- rungspolitik. Nach den Er­gebnissen der Krankenkassen­statistik ist der Anteil der Frauenarbeit in der Eesamt- wirtschaft von 36,7 ^ im Jahre 1932 auf 32,4^ im Jahre 1934 zurückgegangen 1934 betrug der Anteil der Frauen in der gesamten Industrie 26,3?L gegenüber 28,7?S im Jahre ' ' 1933.

Am höchsten ist der Anteil der Frauen in der Bekleidungsindustrie. Er betrug hier 68,352 und hat sich gegenüber 1933 fast gar nicht verändert. Dann folgt die papierver­arbeitende Industrie mit 6752. die Spiel- warenindustrie mit 63,352 und die Textil­industrie mit 52,652. In der Kautschukindu­strie, in der Nichteisen-Metallwarenindustrie, in der keramischen Industrie, Nahrungs- und Genußmittelindustrie, in der Elektroindustrie sind mehr als ein Drittel aller Beschäftigten Frauen. Sehr gering ist der Anteil der Frauenarbeit in der holzverarbeitenden In­dustrie, in den Baustoffindustrien, im Fahr­zeugbau, im Maschinenbau, in der Eisen- und Metallgewinnung. Im Bergbau und Bau­gewerbe werden kaum Frauen beschäftigt.

stellt worden, verringert hat sich bei der überwie­gend starken Einstellung von männlichen Arbeits­kräften nur der Anteil der Frauenarbeit an der Ge- samtbeschäftigung.

Sparen aber wie?

Aus der ältesten Zeit unserer arischen Vor­fahren besitzen wir in den mehr als 1200 Texten der heiligen Veden Indiens Kunde von dem Denken jener längst versunkenen Jahrtausende. Wir wissen nicht genau, wann diese Bücher entstanden sind, und wenn auch die Annahme der Brahmanen sicher falsch ist, wonach diese Werke auf das ehrwürdige Al­ter von sieben Millionen Jahren zurück­blicken, so rechnen doch selbst vorsichtige Orien­talisten, daß die genannten indischen Auf­zeichnungen zwei- bis dreitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung verfaßt sind und auf noch viel ältere Quellen zurllckgehen.

Wenn wir in diesen alten Schriften blät­tern, begegnet uns in zahllosen Abwandlun­gen immer wieder das eine große Problem, um dessen Lösung die Menschheit sich abmüht, das des Lebens und das des Todes. Sicher­lich erschiene das Leben weniger geheimnis­voll, wenn es nicht am Ende der Tage in das Mysterium des Todes mündete, und dar­um finden wir die gewaltig­sten Beschwörungen und Gebete, die tiefgrün­digsten Fragen und

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ihre Veantwortungsversuche immer wieder auf das eine große Unbekannte, auf den Tod gerichtei.

Inzwischen sind viele Anstrengungen ge­macht worden, die Fragen, die im Geiste nicht zu beantworten waren, wenigstens innerhalb der engen Grenzen praktischer Wirklichkeit im menschlichen Handeln zu lösen. Man hat ver­sucht, sich so gut im Leben einzurichten, wie es die Umstände gestatten, und wenn hier an der Güte der Einrichtung auch noch manches fehlt, so haben wir immerhin gegen frühere Zeiten greifbare Erfolge erzielt. Die Mühen, die der Einzelne zur Sicherung seiner Exi­stenz aufwenden muß, sind vielleicht nicht ge­ringer geworden, aber die allgemeine Le- Lenssicherheit hat sich doch gesteigert.

Die Durchschnittsdauer des menschlichen

Lebens ist innerhalb weniger Generatio­nen um mehr als fünfzig Prozent ver­längert worden.

Die Möglichkeit, an den Gütern der Zivili­sation teilzunehmen, ist in demselben Maße gewachsen, wie die Technik sich vervollkomm- nete. Das alles ist die Frucht sehr vieler Jahrhunderte, und darum ist es verwunder­lich, daß eine der Sicherungen, die der Mensch sich zur Erleichterung des Lebens erdachte, die Lebensversicherung, eigentlich erst sehr späten Ursprungs ist. Gewiß kannte das Altertum bescheidene Ansätze dazu, aber sie gingen im Wirbel der wilden Kämpfe in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung verloren. Was später

Zünfte und Gilden

in dieser Richtung vermochten, beschränkte sich auf einen engen Kreis und auf kleine Ver­hältnisse. Erft seit etwa über hundert Jah­ren haben wir in Deutschland eine Lebens­versicherung, die wirklich Liesen Namen ver­dient. Mit dem raschen Blick und der energi­schen Hand, die das Maschinenzeitalter kenn­zeichnet, haben diese hundert Jahre zu einem Ausbau der Idee geführt, wie er früher nicht Lenkbar gewesen wäre. Die Lebensversiche­rung beteiligt heute den Versicherten nicht nur am Umsatz und an den Gewinnen, sie gibt ihm sogar die Möglichkeit, noch zu Lebzeiten, zu einem Zeitpunkt, den der Ver­sicherte selbst bestimmen kann, die Früchte sei­nes Sparens in der Versicherung zu genießen und sie gewährt u. a. auch den Hinterbliebe­nen die notwendigen Mittel zum Leben nach dem Tode ihres Ernährers. Darüber hinaus verstärkt aber die Lebensversicherung den Geldstrom, der das Leben der Nation durch­pulst.

Die Erfolge der Lebensversicherungsgesell- schasten sind deshalb auch ganz ungeheuer gewachsen. In Deutschland z. B. sind allein während der letzten zehn Jahre nicht weniger als 22 Millionen Lebensversicherungen abge­schlossen worden. Die gewaltige Summe von 19 Milliarden Reichsmark soll hiernach er­spart werden. Mehr als vier Milliarden Mark sind bereits auf diese Weise gespart und beleben als Ausleihungen der Lebens- oerstcherungsgesellschaften den wirtschaftlichen Blutkreislauf unseres Volkes. Die Äufsichts- organe des Staates sorgen dafür, daß keiner der Versicherten um das von ihm Ersparte zu bangen braucht. Die deutschen Lebensversiche­rungsgesellschaften erfaßen eine doppelt so große Sparsumme pro Kopf der Bevölkerung, wie bespielsweise in Italien und sogar im goldreichen Frankreich ein Beweis für die Bedeutung der deutschen Lebensversiche­rungsgesellschaften für das Leben der Ge­samtheit und des Einzelnen.

Fleisch im eigene« Saft"

Für jedermann erschwinglich

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Die nationalsozialistische Er­nährungspolitik hat auch im Fleischergewerbe eine grund­legende NeuerungFleisch im eigenen Saft" einge­führt. In allen Fleischerläden im ganzen Reich gelangen Fleischwarenkonserven in Do­sen zu zwei Pfund zum Preise von 1.60 RM zum Verkauf.

Das wichtige dieser be­reits überall bekannten Neue­rung beruht darin, daß durch die Konservierung des Fleisches im eigenen Saft eine unbegrenzte Haltbarkeit erreicht wird, die Saisonschwankungen der Erzeu­gung und damit gleichzeitig Saisonschwan­kungen des Preises auszugleichen vermag. Ein Ueberangebot an Fleisch wird zur Her­stellung dieser Konserven verwertet, wäh­rend andererseits jeder Fleischmangel durch den Verkauf der Konserven behoben wird.

Der Bauer kann also nicht mehr durch Her­absetzung der Preise bei Ueberangebot, und der Städter nicht mehr durch hohe Preise bei Fleischmangel geschädigt werden.

Fleisch im eigenen Saft" wird in l«r künftigen Ernährungswirtschaft eine dauernde und wichtige Rolle spielen.