w. den 3V. Juli 1935
Nr. 175
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Dienstag, den 39. Juki 1935
: des menschlichen eniger Eeneratio- fzig Prozent ver- irden.
i Gütern der Zivili-- in demselben Matze ik sich vervollkommn e Frucht sehr vieler n ist es verwunder- igen, die der Mensch es Lebens erdachte, eigentlich erst sehr Zewitz kannte das )ätze dazu, aber sie lden Kämpfe in den rserer Zeitrechnung
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iversicherungsgesell- h ganz ungeheuer id z. B. sind allein Zahre nicht weniger ersicherungen abge- »altige Summe von :k soll hiernach er- s vier Milliarden iese Weise gespart ungen der Lebens» den wirtschaftlichen Ikes. Die Aufsichts- a dafür, daß keiner on ihm Ersparte zu hen Lebensversiche- n eine doppelt so >f der Bevölkerung, lien und sogar im ein Beweis für die m Lebensversiche- as Leben der Ge- en.
im eigene» Saft-
»rann erschwinglich
nalfozialistische Er- ilitik hat auch im oerbe eine grund- uerung — „Fleisch Saft" — eingellen Fleischerläden Reich gelangen nkonserven in Do- Pfund zum Preise kM zum Verkauf.
chtige dieser bell bekannten Neue- t darin, daß durch eisches im eigenen altbarkeit erreicht ingen der Erzeu- itig Saisonschwan- ugleichen vermag, isch wird zur Her- ! verwertet, wäh- leischmangel durch en behoben wird.
ht mehr durch Herleberangebot, und cch hohe Preise bei »erden.
ft- wird in t«r Wirtschaft eine Rolle spielen.
Leite 3 —
RMsautobahn im Ulmer Abschnitt
30 Kilometer sind im
Ulm, 29. Juli. Im Lause oes Frühjahrs «ino Sommers hat die Reichsautobahn im Bauabschnitt Ulm. der von Merklingen aus der Alb bis zur Donau bei Günzburg reicht, rasche Fortschritte gemacht. Von dieser 60 Kilometer langen Gesamtstrecke sind jetzt 30 Kilometer im Bau. Während in einigen Abschnitten noch erste Erdbewegungen und Felsdurchbrüche im Gange sind, wurde an den am weitesten fortgeschrittenen Baustellen bereits mit der Herstellung der Betondecke begonnen. Von den VOBrückenzur Unter» oder Ueberführung von Flüssen. Straßen und Wegen, die aus der ganzen Ulmer Baustrecke erforderlich werden, sollen in diesem Jahr 26 fertiggestellt werden: sie sind augenblicklich fast durchweg im Bau begriffen und zu einem Teil sogar schon fertig, so die Brücken bei der Kreuzung der Autobahn mit der Heidenheimer Staatsstraße an der L a n d e s g r e n z e, mit der Stuttgarter Fernverkehrsstraße bei Dornstadt und mit der Hauptbahn Stuttgart- Ulm beim Lerchenfeld. Ein besonders umfangreiches Bauwerk stellt die Brücke über die Donau beiLeiPheim dar. für die die Spundwünde bereits eingerammt wor- den sind; auch die Erstellung des Lehrgerüsts sür diese 360 Meter lange Brücke, die außer der Donau auch die breite Niederung und die Bahnlinie überspannen wird, ist bereits in Arbeit. Da im Arbeitsamtsbereich Ulm seit längerer Zeit geeignete Arbeitslose nicht mehr in genügender Zahl zur Verfügung stehen, werden zurzeit im Ulmer Bauabschnitt 64 Stuttgarter. 22 Heidenheimer. 121 Bibe- racher, 115 Berliner. 224 Heidelberger und 59 Arbeiter von der Saar beschäftigt. Die Gesamtzahl der Arbeitenden beträgt zurzeit 1 437. Davon stammen aus dem Arbeitsamtsbereich Ulm, also aus den Kreisen Ulm, Laupheim, Blaubeuren und Ehingen rund 900. Diejenigen Arbeiter, die am Abend nicht nach Hause zurückkehren können, sind in Lagern oder bei Bauern untergebracht.
Friedrichshafen. 29. Juli. (Abschied der südamerikanischen P r e s s e - vertreter.) Die Vertreter der südamerikanischen Presse, die nach Beendigung ihrer Deutschlandreise heute mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin" wieder in ihre Heimat zurückkehren, waren am Sonntag abend Gäste des Luftschiffbaus und des Maybach- Motorenbaus. Dr. Ecken er begrüßte seine Gäste mit einer sehr herzlich gehaltenen Ansprache. in der er seinen Wunsch zum Aus- druck brachte, daß das deutsche Luftschiff auch weiterhin dazu beitragen möge, die Be- Ziehungen zwischen den Völkern noch enger zu gestalten. Für die südamerikanischen. Pressevertreter dankte ihm Dr. Mujica Lai- nez (La Nation. Buenos-Aires) herzlichst für den Empfang. Er führte aus. daß er und seine Kollegen von Bewunderung und Dank erfüllt in ihre Heimat zurückkehren würden. Sie seien sich voll bewußt der Erkenntnis, daß der Luftschiffverkehr und der Luftpost- dienst der Deutschen Lufthansa wichtigste Bindeglieder zwischen Deutschland und den lsüdamerikanischen Nationen seien.
Am Sonntag abend fuhr auf der Mittleren Brücke in Schorndorf ein Motorradfahrer von Schorndorf auf einen Lastwagen auf. Der Motorradfahrer war sofort tot, die Beifahrerin» seine Braut, wurde schwer verletzt.
Am Freitag nachmittag erwischte der Landwirt Max Lechner von Oberschneidheim. OA. Ellwangen. ein Glas mit Lysol und trank es mit einem Zuge aus. In kürzester Zeit trat der Tod ein. Herzliche Teilnahme wendet sich vor allem der hochbetagten Mutter zu, die nunmehr das 18. von ihren 20 Kindern begraben mutz.
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Am Samstag nachmittag ertrank beim Baden in der Kleinen Schweiz in Gmünd der 23jährige Anton Ziegler. Wie die ärztliche Untersuchung ergab, war die Ursache des Unglücks eine Herzlähmung.
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Am Samstag ist der 32 Jahre alte SA.-Sturm- sührer Friedrich Schmid im Neckar bei Horb ertrunken. Er hatte eine Kahnfahrt über den Neckar unternommen, wobei er vom Anfall eines früheren Leiden? überrascht wurde. Er siel in den Neckar und ertrank.
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Der älteste Bürger von Beilstein, OA. Marbach, Gottlieb Döbele, ist am Sonntag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war Veteran von 186S und 1870/71.
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Am Samstag verunglückte Schmiedmeister Emil Äothmund von Riedlingen beim Pferde- beschlagen. Ein unruhig gewordenes junges Pferd traf ihn beim Ausschlagen auf den Unterkiefer, so daß er sofort ins Krankenhaus gebracht werden «rußte.
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Am Sonntag vormittag stürzte der 30 Jahre alte Oskar Metzler von Calmbach, OA. Neuenbürg, beim Herabholen eines Tannenzapfenstraußes infolge Abbrechens eines Baumgipsels so unglücklich von einer Tanne, daß er mit dem Hinterkopf auf einen Stein aufschlug, einen Echädelbruch erlitt und tot liegen blieb.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 30. Juli 1935.
Die Sympathie ist das Vermögen an den Gefühlen der lebendigen Wesen teilzunehmen: wir werden, wenn wir sie zerstören, hart und grausam.
Dienstnachrichten
Der Herr Kultminister hat im Namen des Reichs den Oberlehrer Bayer in Lützenhardt Kr. Freudenstadt, nach Böblingen versetzt.
Mitgliederversammlung derNSDAP.
Auf die Morgen abend 8.30 Uhr im Traubensaal stattfindende Mitgliederversammlung der Partei, zu welcher die Angehörigen der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände eingeladen sind, sei auch an dieser Stelle hingewie- sen. (Siehe auch Schwarzes Brett).
Reichswettkümpfe der SA.
Der SA.-Sturm 10/111 führte am Sonntag auf dein Sportplatz an der Calwerstraße von morgens 6 Uhr bis in den Mittag hinein den sportlichen Teil des Reichswettkampfs durch. Die SA.-Männer zeigten, daß sie den gestellten Anforderungen in den einzelnen Hebungen (Weitsprung, Kugelstoßen, Keulenwerfen, 100 Meter- und 3000 Meterlaus) durchweg gewachsen sind. Ein Vergleich mit sportlichen Wettkämpfen herkömmlicher Art würde freilich zu falschen Ergebnissen kommen: der Wert des SA.-Wettkampfs liegt nicht in der überragenden Leistung einzelner „Kanonen", sondern in der Gemeinschaftsleistung der ganzen Einheit. Der SA.-Mann muß seinen Körper als Instrument seines Willens zur Erreichung der ihm gestellten Aufgaben beherrschen. Zur Erzielung überdurchschnittlicher sportlicher Leistungen wird vielen neben der beruflichen Arbeit Zeit und Gelegenheit oder auch die Veranlagung fehlen. Der opferfreudige Dienst des SA.-Manns muß ihn aber zu stetiger Einsatzbereitschaft seiner ganzen Person befähigen nach den Worten des alten Soldatenliedes „mit Herz und Hand fürs Vaterland". Die SA.-Männer des Nagolder Sturmes haben, auch ohne daß es der Hervorhebung einzelner wirklich guter Leistungen bedarf, gezeigt, daß sie ihrer Aufgaben bewußt und deren Erfüllung gewachsen sind: sie haben gezeigt, daß sie in jedem Fall, unter jeder Bedingung ihren Mann stellen, daß die Einheit mit Sicherheit stets einsatzfähig ist und unter allen Umständen die gestellte Aufgabe löst. Dies zu beweisen, bot sich namentlich beim 3000-Meterlauf auf glühendheißer Landstraße unter brennender Sonne und bei lebhaftem' Autoverkehr die beste Gelegenheit. Leider war hierbei auch ein Unfall zu verzeichnen: ein rücksichtsloser Autofahrer fuhr den an der Spitze des Feldes liegenden SA.-Mann von hinten an und brachte ihm nicht unbedeutende Verletzungen bei. die ärztliche Hilfe nötig machten. — Die Bevölkerung hat, obwohl sie durch Zeitungsnotiz aufmerksam gemacht war. auffallend geringes Interesse an den Wettkämpfen bekundet. Es liegt allerdings auch der SA. nichts daran, in der Oeffent- lichkeit zu glänzen, sie tut ihren Dienst ohne nach der Anerkennung der Allzuvielen zu fragen, die offenbar nur deswegen jedes Verständnis für Aufgaben und Tätigkeit der SA. vermissen lassen. weil sie sich unter ihrem unsichtbarem Schutz geborgen fühlen können.
Gas-Dorlrag
Wie aus dem Anzeigenteil der heutigen Ausgabe hervorgeht, findet morgen Mittwoch mittags 3 Uhr und abends 8 Uhr in der „Linde" je ein Vortrag über Leuna-Propan-Gas bei freiem Eintritt statt.
Die Gauführerschule Röleubach
nahm am Sonntag zu einem 14tägigen Schulungskurs je 20 Führer und Führerinnen der HI. und des BdM. auf.
Auslünderurteil über das HZ.- Freizeitlager Eifenbach
Das oberhalb von Urnagold bei Eisenbach errichtete „Schwarzwaldlager" des Bannes 126 wird in zunehmendem Maße auch von Fremden besichtigt. Welch großen Eindruck dieses Lager vermittelt, zeigen wohl am treffendsten die Worte eines französischen Ehepaares, das letzte Woche das Lager besichtigte. Der betreffende Pariser Oberlehrer machte folgenden Lagerbnch-Ein- trag: „Ein Freund Deutschlands besichtigte begeistert das Lager". Als echte Franzosen interessierte sich das Ehepaar besonders auch für die Betätigung der Hitlerjugend und war sehr erstaunt über das Fehlen jeglicher militärischer Ausbildung.
Wie gut den werktätigen Jungen die Lagerfreizeit bekommt, beweisen auch beim zweiten Lager, das um Monatsmitte begonnen hat. wieder die Gewichtszunahmen mit durchschnittlich 5 Pfund in zehn Tagen.
a v K
Sonderzug «ach Berlin!
Vam 16. bis 23. August findet in Berlin die große Deutsche Funkausstellung statt. Der Reichsverband Deutscher Rundfunkteilnehmer (R. D. R.) benützt die Gelegenheit eines Sonderzuges mit 75 Prozent Fahrpreisermäßigung, um die hochinteressante Ausstellung zu besuchen. Daß allein das Fernsehen eine große Anziehungskraft ausüben wird, ist selbstverständlich. Darüber hinaus sollte aber nach dem Motto „Jeder einmal in Berlin" gewesen sein. Anmeldungen nehmen die Funkstellenleiter der NSDAP, entgegen. Dort sind Programme erhältlich. Der Anmeldeschluß wird auf 31. Juli festgelegt. Versäume niemand, bei den billigen Fahrpreisen sich zu melden!
Turner zieh« froh dahin Ebhausen. Einen sehr schönen Erfolg konnte der Turnverein beim Eaufest des Reichsbundes für Leibesübungen in Schwenningen buchen. Die Vereinsriege erhielt für gute Leistung einen 1. Preis. Außerdem haben sich 5 Turner und 3 Turnerinnen im Einzelwettkampf den Siegerkranz errungen. — Im deutschen Zwölfkampf L-KIasse: Georg Bäuerle. Math. Schüttle: im oolkst. Fünfkampf: Eberhard Kuhnle, Robert Wurster: im Jugend-Fünfkampf: Herbert Guhl; im Frauen-Siebenkampf: Liesel Den gl er, Hilde Völker, Lydia Völker.
Der Blutorden — die höchste Auszeichnung
der Partei
Schwarzes Brett
Vartetamtltch. Nachdruck orrdo«»».
Bekanntmachung der NSDAP. Kreisltg. Nagold
Heute abend 8.39 Uhr Kreisschulung im Löwensaal Nagold. Kreisstab, politische Leiter und Stützpunkte sowie Amtswalter und Warte der Gliederungen, der angeschlossenen Verbände find zur Teilnahme verpflichtet.
Stellv. Kreisleiter.
NSDAP. — Amt für Beamte
An der heute abend 8.30 Uhr im Löwensaal in Nagold stattsindenden Kreisschulung, Vortrag: „Kirche und Staat" nehmen sämtliche Mitglieder im Reichsbund der Deutschen Beamten von Fachschaft 1 bis 14 teil, da dieser Vortrag für die Beamten als Schulung sehr wichtig ist. Die Fachschaftsleiter sorgen dafür, daß alle Verufskameraden, welche nicht dienstlich verhindert sind, an diesem Vortrag teilnehmen. Die Fachschaftsleiter stellen eine Anwesenheitsliste der anwesenden Berufskameraden auf. Im Monat August ist Versammlungsruhe. Die auswärtigen Beamten können an der Fahrgelegenheit der PO. teilnehmen.
Der Kreisamtsleiter.
Bekanntmachung der NSDAP. Ortsgr. Nagold Morgen Mittwoch abend 8.39 Uhr findet im Traubensaal die Mitgliederversammlung statt. Thema:
»Kamps um die nationalsozialistische Weltanschauung"
Es wird erwartet, daß die Mitglieder diese Versammlung vollzählig besuchen. — Das NS.- Orchester wird den Abend mit Darbietungen umrahmen. — Die Mitglieder der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände sind eingeladen. Ortsgruppenleiter m. d. L. b.
Deutsche Arbeitsfront
Rechtsberatungsstelle für Eefolgschastsmitglieder Morgen vormittag von 11 bis 12 Uhr Sprechstunde im alten Postamt.
HI. Bann 128 Bannjugendrechtsreferent Der Jugendrechtsberater hält am Mittwoch zwischen 11 und 12 Uhr eine Sprechstunde ab. Die Jgg. haben hier Gelegenheit, sich in allen Rechtsfragen beraten zu lassen. Die Tätigkeit und Beratung edstreckt sich auf alle Gebiete der Arbeits-Sozial-Sozialversicherungs- und Zivilrechts.
Zum Empfang der Wettkämpfer hatten sich eine große Anzahl Turnfreunde und die Musikkapelle am Bahnhof eingefunden und in froher Runde mit Wort und Lied wurde das Fest im heimatlichen Lokal zum Abschluß gebracht.
Junghllhner-Riiuber am Werk Walddors. Seit einiger Zeit kommen in den am Rande der Ortschaft gelegenen Häusern nachts vielfach Junghühner weg. So wurden auch gestern nacht wieder einem abseits gelegenen Hühnerstall ein Besuch abgestattet und 7 Kücken unter der Henne weggeholt. Die Spuren lasten einen Iltis oder Marder vermuten. Deshalb: Die Ställe gut verwahren!
Motorradbrand, und der Amtsschimmel schaut zu Verneck. Am Samstag abend brannte beim Vernecker Bahnhof ein Motorrad lichterloh. Empörung rief es bei den Augenzeugen hervor, daß auf Bitte des Motorradfahrers der Stationsvorstand von Berneck weder einen Feuerlöscher noch einen Wastereimer zur Verfügung stellte — weil es Gut der Reichsbahn sei. — Wenn sich das Geschehnis, das wir einer Nachbarzeitung entnehmen, tatsächlich so verhalten hat, so hätten wir es hier mit einem krassen Fall von angewandtem Bürokratismus zu tun, der nicht genug verurteilt werden kann.
Letzte Nachrichten
Mikgekeilk von der Obersten SA.-Führung
Wer durch die Straßen Münchens wan- dert oder die Denkstätten oder Verwaltungsgebäude der nationalsozialistischen Bewegung besucht, wird überall Männer treffen, die im linken Knopfloch des Zivilanzuges oder auf der rechten Klappe der Brusttasche der Uniform ein rotes Band tragen, mit schmalem weißen und schwarzen Rand eingefaßt. Es ist dies das Band des Ehrenzeichens vom 9. November 1923 oder, wie es der Volksmund taufte, des Blutordens.
In München kennt ihn jeder, den Blutorden. geht man aber nordwärts der Donau und des Mains, dann trifft man auf die merkwürdigsten Fragen.
Der Blutorden ist die höchste Auszeichn u n g d e r P a r t e i. die der Führer im November 1933 anläßlich der Zehnjcchres- seier der ersten Erhebung der nationalsozialistischen Bewegung am 9. November 1923 gestiftet hat. Dieses Ehrenzeichen wurde an rund 1500 Parteigenossen verliehen, die zugleich eine vom Führer persönlich unterschriebene Urkunde erhielten. Viele werden sich fragen, warum es nur rund 1500 sind, die das Ehrenzeichen vom 9. November 1923 erhielten, während doch weit mehr Männer damals an der Erhebung in München und anderen Städten teilgenommen haben.
Diese Beschränkung beruht auf dem ausdrücklichen Wunsch des Führers, der das Ehrenzeichen nicht nur als Auszeichnung für die einmalige Teilnahme an einem besonderen Einsatz, wie es am 8. und 9. November 1923 der Fall war, stiftete, sondern den Blutorden zugleich zur besonderen Auszeichnung einer trotz Terror und aller Schikanen des Staates
und der Behörden beibehaltenen kämpferischen Lebensführung im Sinne der nationalsozialistischen Idee erhob.
Aus diesem Grunde wurde der Blutorden nur an die Teilnehmer der Erhebung des November 1923 verliehen, die vor dem 31. Dez. 1931 wieder der Partei oder der SA. beigetreten sind und seither ununterbrochen einer dieser Gliederungen angehörten. So wurde vermieden, daß die höchste Auszeichnung des Führers in Hände kam, die zwar 1923, mitgerissen vom Strom der Begeisterung, einer der Organisationen der ersten nationalen Erhebung angehörten, aber für die ferneren Jahre dem Entscheidungskampf für die Durchsetzung der Politik des Führers fernblieben, um erst nach dem Siege 1933 sich wieder zu erinnern, daß sie „eigentlich auch dazugehörten".
Das Ehrenzeichen vom 9. November 1923 ist eine silberne Medaille, die auf der Vorderseite das Symbol der Bewegung, den Adler, trägt, der in den Fängen einen Eichenkranz mit der Inschrift „9. November" hält. Auf der Rückseite befindet sich die Abbildung der Stätte, an der das Blut der Besten der Bewegung 1923 vergossen wurde, die Feldherrnhalle, mit der Inschrift des ehernen Ehrenmals: „Und Ihr habt doch gesiegt".
Rund 1500 Männer tragen dieses Ehrenzeichen — und eine Frau: Die SA.-Schwester Pia. Sie alle sind eine verschworene Gemeinschaft: sie sind die „Treuesten der Treuen", die seit 1923 nichts kennen, als den Kampf für den Führer und seine nationalsozialistische Idee; die eiserne Garde, die unerbittlich ihren Weg geht und unter Beweis gestellt hat, daß sie das Leben als nichtig erachtet, wenn es geht um Deutschland.
Marxistische Kundgebungen bei einer Trauerseier in Wien
Wien, 29. Juli. Bei der Beisetzung der Asche des vor einigen Tagen gestorbenen frühere« sozialdemokratischen Stadtrates von Wien, Otto Elöckel, aus dem Meidlinger Friedhof, kam es wiederholt zu lärmenden Kundgebungen. Es hatten sich etwa 8099 Personen versammelt, darunter fast alle ehemaligen sozialdemokratischen Gemeinde- und Stadträte. Die Demonstrationen an» Friedhos setzte sich auf der Straße fort. Die Polizei nahm 79 bis 89 Personen fest.
Truppenverstärkungen für Französisch-Somaliland
Paris, 29. Juli. Um einer etwaigen Beunruhigung unter den Grenzstämmen 8 Zusammenhang mit dem italienisch-abessinischen Streitfall vorzubeugen, werden die Truppen in Französisch-Somaliland verstärkt werden. Die jetzt dort stehende Kompagnie wird durch ein kriegsstarkes Bataillon Sencgalschützen ergänzt werden, dem einige Einheiten der Luftwaffe folgen werden.
35 Tote bei der Explossionskatastrophe in Norditalien
Mailand. 39. Juli. Nach einer Meldung der Agentur Stefani beläuft sich die Zahl der bei dem Explosionsunglück der Sprengstoff-Fabrik in Taino ums Leben gekommenen Arbeiter auf
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