Nagolver Tagdlatt »Der Gejellschalter

Dienstag, den 30. Juli 1835

,en 38. Juli 1935

Seite 7 Nr. 175

Gammellagers

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Ulm, das bisher . muß für andere . Zurzeit wird in e nach Finningen ger errichtet, und daß darin etwa n jährlichen süd- f einmal unter- > man hört, bleibt deutsche Zen- lverwertung chin die Verarbei- künftig nach Neu. tschcn Wollen vor-

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HW. hat der Oden- r Elfenbein-Jndu- Linterhilfsabzeichen ist auch das Geis- Zewerbe einbezogen Uenden Auftrag er- lmmen die Firmen Nichler, Lotter und l noch Ruisinger- len in Waldstetten den hübsche Ansteck- zwar fünf verschie- ox, Leberblümchen, lke, alle in ihren

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allem vre ungtucr- verehrte ... einen ioulon, der bedeu- die Zarensamilie ang zum Mhstizis- n" und Ssancen ophen, resultierend jörkö, wenn man so sind es Witte, st Nikolai Nikola- jer Hochstapler ge­iswerk von Björkö mit endgültig dir gen den Weltsrie-

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ertrag von Björkö )e Ldaiser versuchte an den Zaren und erk zu retten. Der nündliches wie sein :ite geschahen noch r Rest war Schwei- ltscher Seite immer ag in Kraft sei, da und keiner Verfas- enzeichnung irgend­einen unterworfen Aussage nach, der lski, später einer der l Zaren vor der ng in Swinemünde ag, dem deutschen iteilen:

l muß als endgültig Seine Majestät der >en Argumente für r zu hören!" Traums von einer fischen Politik, die, Sunsch und Wille ttiert hätte.

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steilen zu den fran- c Front Wider rßlich durch Frank- ind Japan und recken, mit der Ver- s Zarenreiches . . . filich folgerichtig . .! rochBjörkö"? Zu- i)eutschlands Sehn- europäischen Frie- Beweis mehr, zu- n, für die Unhalt­rag von Versailles ;e weit darüber sJa!" zum deut-

da Monarchen und :n zetteln, Geheim­worte geben und n, insofern, als das chland aufgeräumt m antiquierter Ge­leit und entschließt htbar vor dem An- pricht und reicht die idlungspartner an- eit! Aus Dämmer- nebelverhangenem rnd der gerade Weg cd heut ein Wort

sen stahn!"

Lio ktiterretzim« nl über lli« Oller. Ons 6 Neiterre^imenl verunsloltete bei 8ci>wväi »n

cker Oller eine OebunA, bei <ler es cisreuk snkisiii, ävs ßegimenl mögliebst scbneil un<1 mit bskelksmglllgen 510ie>i> über <lie Oller ru setren. Oer t'ionierrug lles lle^iments stellte, mie suf unserem tiillle ru seben ist, mit ttilke von 8clilaucbbnoten unll Oe ui brettern imgruvisiei te kskren ker, suk llenen nicbt nur llis 5tgnnscbs kten, sonllern uucb Uinemverker unll lunk- »bvebrzesekütre ükergesetrt «urllsn. tolles klappte vvie um 8eknärcben. lscherls Btlderdienst.l

Unsere Lurrgeseklekic:

AeAesArLeL a» eitt

LiebeIn 52"! Es ist Abend. Ich sitze hoch eben in meinem kleinen Atelier und träume über die schwarzen Dächer in den üämmrigen Himmel hinein.

In dieser Stunde fällt mir ein, daß ich Dir feit drei Tagen einen Liebesbrief schrei­ben will. Ich muß Dir schreiben, ich Hab' mich in Dich verliebt. Es ist gut, dies einmal auszusprechen, vielleicht verkürzt es die Lei­den des hoffnungslos Verliebten. Hoffnungs­los, weil Du zuviel, viel ältere Verehrer hast und weil sich der Kurs Deines Daseins in göttlichen Regionen bewegt und abhold ist aller Erdenschwere.

Gerade deshalb bin ich in Dich verliebt. Ich bewundere die hemmungslose Ehrlichkeit, mit der Du die Menschen freudig i« den siebenten Himmel versetzst, um sie wenige Augenblicke später, voll der Erinnerungen und bar mancher Illusionen, wieder auf der grauen Erde landen zu lassen.

Doch nicht das ist der Anlaß dieses Briefes. Jetzt, da wir uns endlich kennengelernt haben, muß ich Dir vieles abbitten. Vielleicht wirst Du es taktlos finden, wenn man Liebesbriefe so aller Oesfentlichkeit preisgibt. Aber ich weiß, wie viele Dich noch nicht kennen und wie viele über das hölzerne Gatter in Dei­nen riesengroßen, grünen Garten sehen. In ihren Herzen ist genau dieselbe Sehnsucht und in ihren Augen die gleiche Angst, wie ich sie einst vor Dir hatte.

Nun habe ich den Sprung über das Gat­ter gewagt und bin durch den grünen Gar­ten zu Dir gelaufen. Du standest dort silbern­grau. Deine Propeller surrten und sangen für den, der es hören wollte, das Lied der Länder, Meere und des Himmels. Ich stellte mich vor Deine drei Motoren und sagte: LiebeJu 52". solange Du hier noch auf dem wohlbekanten Boden stehst, habe ich keine Angst. Aber da oben, die Wolken, die so schwarz heut über uns hängen, die kenne ich nicht und weiß nicht, ob sie nur Engel oder auch Menschen lieben ... Wenn ich jetzt

mit Dir nach Kopenhagen fliege, mußt Lu mich beschützen! Sieh, ich habe soviel wie noch nie zum Frühstück gegessen, weil man mir sagte, daß Tu wohlgesättigte Menschen gern hast. Ich habe folgsam drei Tabletten gegen Luftkrankheit geschluckt und noch oben­drein einen großen Kognak getrunken. Jetzt will ich, wenn es Dir recht ist, mich auf einen Vorderplatz, gerade über Deine aus­gespannten Flügel setzen. Ich verspreche Dir, wenn Du mich mitnimmst, nicht mit den Ohren zu schlackern. Versprich Du mir. daß Du mich sicher durch die treibenden Wolken führst und mir die Schönheiten der Länder zeigst!"

Wir haben beide unser Versprechen ge­halten. Du wohl, weil Dein erfahrener, am meisten in Dich verliebter Freund Gustav am Steuer saß, und ich. weil da noch elf Leute in der Kabine waren,, die alle so aussehen, als hätten sie es nicht mehr nötig, ein Angst­gebet vor Deinen Propellern zu sprechen. Ihre Ruhe war das überzeugendste Lob für Dich.

In einer Stunde flogst Du über Deutsch­land der Ostsee zu. Niedrig war Dein Kurs, so als wolltest Du uns beim Anblick der wohlabgezirkelten Felder, der Flüsse, wie aus Silberpapier geschnitten, und der in qua­dratische Muster aufgeteilten Städte lehren, nie mehr über die Sandburgen der Kinder zu lächeln.

Aus der Ostsee erstanden ganze Landschaf­ten. Graue, grüne und blaue Felder zerteil­ten sie. Der Wind riffelte borkige Streifen in das Wasser. Dunkle Runen und weiße Schaumrisse durchzogen die klaren Flächen. Zu Landschaften wurden auch die rauchigen Wolken über und neben uns, zerfasert und unterbrochen von Hellen Lichtbahnen.

Eine Stunde und fünfzig Minuten dauerte Dein Flug, vorbei an Rügen und der Insel Moen. Dann kam Kopenhagen in Sicht. Noch über dem Wasser neigtest Du Dich so schräg zum Land, als wolltest Du mit dem einen Flügel die hellroten Dächer der Vorstadt­häuschen abrasieren. Wenige Sekunden später rollten wir über die grünen Rasenflächen des Flugplatzes,

Wir hätten Dich so gerne mit in die Stadt genommen. Aber wenn man wie Du ge­wohnt ist. sich die Welt von oben, in 240- Kilometer-Geschwindigkeit anzugucken, dann hat man wohl keine Freude mehr an den langsamen Autobussen, an Fahrrädern, Luft­schaukeln. Berg- und Talbahnen im Tivoli. Du bliebst zurück auf Deinem Feld, flogst noch einmal so schnell zwischen 5 und 7 Uhr nach Berlin, um uns am nächsten Tag zu einer Reise nach Malmö abzuholen.

Nun sind wir zwölf Leute, die wir uns mit Haut und Haar Dir anvertraut hatten, lange wieder in Berlin. Sicher sind elf Lie­besbriefe schon an Dich abgegangen. Nimm meinen als den zwölften dazu. Er soll Dir sagen, daß ein Passagier dabei war, der auszog, uni das Gruseln zu verlernen". Er hat es verlernt und die ganz große Freude am Fliegen kennengelernt.

Humor

Schwierigkeit

Auf der Landstraße stand ein Mann und winkte. Der Motorradfahrer hielt an und nahm den Mann auf sein Bitten mit auf den Sozius­sitz-

Im Städtchen angelangt, stieg der Mann ab und wollte sich, ohne ein Wort zu sagen, ent­fernen.

Wollen Sie sich nicht wenigstens bedanken?"

Bedanken?" meinte der Mann.Sie sind ja meinem Ziel gerade entgegengesetzt gefah­ren!

Aber das hätten Sie doch vorhin schon sa­gen können!"

Noch zitternd vor Aufregung, entgegnete der Mann:Reden Sie doch einmal, wenn Sie zum erstenmal auf einem Motorrad sitzen!"

Ich bitte um Auskunft...

Briefkasten des »Gesellschafter

unle«», ueurlreis an ->lk vicvakNon äericktete»' vetzirleaen, »erncr Rllckoo.rlo, »all» ,>ür der «»tragen erwtgt tewett« SamStag».

' err-Iten »uarNnNe Übernimm, die NedaM-m nnr bie nrebael>-»>s»kbe iNerantninrinna,

. I. H. IN Sch. Ihr Nachbar ist verpflichtet, die m Ihren Garten überhängenven Zweige des Waldbaumes zu entfernen. Fordern Sie ihn auf, die Entfernung innerhalb einer angemessenen Frist Lurchzuführen. Kommt der Nachbar dieser Aufforderung nicht nach, dann können Sie die Zweige selbst entfernen. Der Nachbar ist aller­dings zur Beseitigung der Zweige nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 81. März verpflichtet. Auf eine Beseitigung des ganzen Baumes können Sie wohl kaum dringen, da der Anspruch auf Be­seitigung der gesetzwidrigen Anlage nach 5 Jahren feit Bestehen der Anlage verjährt.

I. S. i. S. Die Erhebung einer fünfprozentigen Ablösung für Instandsetzungskosten ist gesetzlich zulässig bei Altwohnungen, d. h. solchen, die vor dem 1. Juli IS 18 gebaut wurden Wenn der Hausbesitzer diese 5 Prozent nicht erhebt, so gelten die im Mietvertrag festgelegten Bestimmungen über die Leistung von Reparaturkosten, die ja meist im einzelnen festgelegt sind. Es wird also im wesentlichen darauf ankommen, wie hoch die Neparaturkosten für die Klingelanlage sind. Gehen sie über die im Mietvertrag festgelegte Summe, die der Mieter zu tragen hätte, hinaus, so fallen sie selbstverständlich dem Hausbesitzer zur Last. Frage 2. Die baupolizeiliche Vorschrift verlangt in Ihrem Falle, daß der Hausbesitzer die beiden Treppen durch Geländer sichert. Es heißt in den baupolizeilichen Vorschriften, daß alle Treppen, die mehr als fünf Stufen hoch sind, entsprechend gesichert werden müssen. Bei etwaigen Schäden, welche durch das Fehlen der Sicherung entstehen, muß der Hauseigentümer für den Schaden haften.

R. N. in R. Nein, totschlagen dürfen Sie die Hühner nicht, die aus einem unvorschristsmähig umzäunten Grundstück eines Nachbarn in Ihren Garten laufen. Sie dürfen sie lediglich ver- scheuchen und können, falls die Hühner Schaden anrichten, von Ihrem Nachbarn Schadenersatz be- anspruchen. Am besten ist aber wohl. Sie ver- suchen sich mit ihm gütlich zu einigen, daß er durch eine entsprechende Grenzumzäunung das Hinauslaufen seiner Hühner verhindert.

I. G. in Sch. Nach unseren Erkundigungen be­steht kein Hindernis, daß Sie Ihren Austritt aus der Handelskammer erklären können, vorausgesetzt, daß Ihre Firma nicht handelsgerichtlich eingetra­gen ist. Eine Doppelmitgliedschaft bei der Handels­kammer und einer Organisation, die der Hand­werkskammer untersteht, ist nicht erforderlich. Sie wenden sich am besten an die Industrie- und Handelskammer in Stuttgart.

H. K. i. Sch. Wenn die zu einem öffentliche» Wege notwendige Verbindung zu Ihrem Hinter­haus fehlt, so können Sie von den Nachbarn ver­langen, daß diese bis zur Hebung des Mangel», die Benutzung ihrer Grundstücke zur Herstellung der erforderlichen Verbindung dulden. Die Rich-' tung des Notwegs und der Umfang des Be- Nutzungsrechts werden erforderlichenfalls durch Urteil bestimmt. Das Notwegrecht als solches wird im Grundbuch nicht eingetragen, da es eine gesetzliche Last der betroffenen Grundstücke ist.

Löhnung im neuen Heer. Die Löhnung im neuen Heer beträgt für den Mann 65. NM. im Monat, davon werden für Verpflegung 36. NM. einbehalten, so daß dem Soldaten ein Taschengeld von 29. NM. im Monat bleibt. Frage 3: Wann die Jahrgänge 19001913 eingezogen werden, kann im Augenblick noch nicht! gesagt werden. Frage 3: Die Frauen der zu Er- ganzungseinheiten (8-Wochen-Kurse) eingezogenen Ersatzreservisten erhalten durch das Arbeitsamt für die Dauer der Ersatzausbildung Unterstützungs- beiträge. Diese betragen für die Frau täglich 1.50 NM., für jedes weitere unterhaltsberechtigke Familienmitglied über 21 Jahren ebenfalls 1.50 RM. täglich und für jedes Kind unter 21 Jahren 0.50 RM. Außerdem wird die Woh­nungsmiete in voller Höhe ersetzt.

Einquartierung. Sie find, auch wenn Sie wäh­rend einer militärischen Einquartierung ortsab­wesend sind, zur Ouartierleistung verpflichtet, und zwar haben Sie die Möglichkeit, durch Hinter­legung der Schlüssel Ihr Haus oder Ihre Woh- nung als Quartier zur Verfügung zu stellen oder. Sie müssen, wenn das nicht in Betracht kommt, den Aufwand für eine anderweitige Unterbrin­gung der Quartiergäste tragen, die rn Ihre Woh­nung gelegt worden wären.

F. H. i. L. Ihre Tochter wäre nur dann von der Verpflichtung zur Bürgersteuer entbunden, wenn sie am 10. Oktober 1934 das 18. Lebens­jahr noch nicht vollendet gehabt hätte. Das städt. Steueramt hat, soweit wir das beurteilen können, ohnedies nur den Mindestsatz bei Ihrer Tochter angesetzt. Es gibt, zwar die Möglichkeit, in be­sonders gelagerten Fällen sozialer Not von der Leistung der Bürgersteuer entbunden zu werden, doch muß dann im einzelnen Fall der Nachweis der Bedürftigkeit geführt werden. In Ihrem FaL dürfte das wohl kaum zutreffen.

W. P. i. W. Landhilfe entbindet nicht von der Pflicht zum Arbeitsdienst.

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19. Fortsetzung

Das Geschäftliche ist erledigt. Lord Kennedy tut den ersten Schluck von dem starken Grog, den ih» Polly nach seinem be­sonderen Rezept gebraut hat.

Manchen von den Seeleuten kennt Lord Kennedy, alle ver- « ehren ihn.

Jetzl sieht er Poulson und winkt ihm zu.

Poulson wird vor Freude rot und dankt.

Ter brave Poulson ist ja auch da, Polly !"

Jawohl, Kenned! Er hat einen Bekannten mit! Den schau dir mal an! Gutes Blut! Prachtjunge! Der hat was ge­leistet!"

Du machst mich neugierig !" .

Der hat Sir Butler wieder zum Manne gemacht!"

Ich verstehe dich nicht?"

Du kennst doch Sir Butler?"

Sehr gut! Ein prachtvoller Mann! Ehrlich und herzens­gut! Von vornehmster Gesinnung."

Was man von seiner Mary, diesem Teufel von Weib, nicht behaupten kann."

Gewiß nicht!" -

Stell dir vor! Mit diesem jungen Mann und seinem Freunde trinkt Sir Butler eines Tages zusammen. Und sie trinken ihn unter den Tisch!"

Sir Butler? Nicht zu glauben!"

Poulson sagt's! Und da stimmt's! Weiter! Die Mary kommt und macht einen Mordsspektakel! Dieser junge Mann mit seinem Freund nimmt kurzerhand Sir Butler mit ins Hotel König Karl. Fein, was? Am nächsten Morgen kommt Sir Butler zusammen mit diesem jungen Mann in sein Haus zurück. Oben die Tür ist verschlossen. Frau Mary öffnet nichts

,Hker muß ein Beil Herst sagt der junge Mann."

Alle Achtung!" spricht Lord Kennedy.Das imponiert mir! Und was geschah?"

Sie haben die Tür mit zwei Beilen eingeschlagen, und Poul­son war auch mit dabei! Und seitdem hat Sir Butler wieder das Heft in den Händen! Soll man einen solchen Jungen nicht

in Gold fassen?"

Alle nickten dem Wirt zu.

*

Polly hat stellenweise etwas laut gesprochen und Tobby wird ein wenig rot. Es paßt ihm nicht recht, daß seine Heldentat hier in der Schenke herumgetragen wird.

Er will eben Poulsen einen Borwurf machen, da betritt ein neuer Gast das Gastzimmer des Gelben Haifisch. ,

Es ist Garrick. ^

Poulson erkennt ihn gleich. Es ist Garrick, der Seemann, der in längeren und kürzeren Abständen immer Mary besucht und von dem man erzählt, daß sie ihn unterstütze, weil er aus ihrer Heimat von der Insel Mainland sei.

Garrick steht nicht mehr fest auf den Beinen.

Er sieht sich im Lokal um, jetzt erkennt er Poulson. Mit einem höhnischen Grinsen geht er an den Tisch heran.

Ah ... da ist ja der Giftmischer!"

Poulson bleibt ruhig.

Säufst mein Gift ja auch, Garrick."

Garrick läßt sich an dem Tische nieder und Tobby hat Ge­legenheit, den alten Seemann genau zu betrachten. Er sieht kaum aus wie ein Seemann, denn das breite Gesicht des Man­nes, der hoch in den Fünfzigern zu sein scheint, ist bartlos. Kleine graue Augen liegen tief eingeschnitten in dem Gesicht. Es sind ungute Augen, die etwas Stechendes an sich haben. Garrick ist gut mittelgroß, enorm breit. Er hat den Brustkasten eines Gorillas und seine Arme gleichen Schraubstöcke».

Tobby hat das Gefühl, daß Garrick an den Tisch gekommen ist, um sich mit Poulson zu zanken, aber ... da soll er schlecht ankommen. Tobby weiß, daß er seinen Mann steht.

Sauf dein Gift!" grinst Garrick.Wer hör, mein Junge!"

Garricks Augen werden böse.

Nimm dich in acht, mein Zuckerpüppchen!" gröhlt er dann. Bin heut- in Laune. Mary hat mir so 'ne feine Kleinigkeit er­zählt ... von wegen eine Tür mit dem Beil einschlagen! Ha ... warst du nicht mit dabei ? Und der Lümmel da?"

Tobby fühlt sich über den Tisch plötzlich von Garricks Pran­ken vorn an der Brust gepackt.

Da kommt., die Wut mit einem Male so hoch in ihm, er empfindet einen so plötzlichen Haß gegen den Mann, daß er blindlings zuschlägt, und ein paar Ohrfeigen knallen in Gar­ricks Gesicht, daß Garrick vor Überraschung losläßt und hinten­über sich auf den Boden jetzi.

Höllenspektakel imGelben Haifisch". Die Gäste find auf­gesprungen und warten der Dinge, die k>a kommen sollen. Donnerwetter, der Junge ist gut, der schlägt eine gute Klinge!

Tobby muß lachen, als er Garrick am Boden sieht. Sein Lachen ruft ein unbegreifliches Staunen in Garricks Gesicht hervor.

Du lachst, mein Junge?" sagt er. immer noch am Boden hockend.Wird dir vergehen, mein Söhnchen! Hast den allen Garrick geschlagen. Mach dein Testament!"

Tobby lachte nur stärker.

Du betrunkenes Stückchen Elend!" sagt er dann voll Hohn.

Da müssen Männer kommen, nicht Seekühe, wenn sie mit mir anbändeln wollen."

Da ist Garrick mit einem wilden Satze hoch. Sein Gesicht ist verzerrt. Maßlose Wut belebt es. ^

Schweratmend steht er am Tisch und starrt auf Tobby/

Stille ist imHaifisch". ,

Tobby springt hinter dem Tische vor. > ,

Er zieht sein Jacket aus.Willst du Kampf, du Großmaul? Immer ran! Ist ja ein ungleicher Kampf, ich bin stark und du bist schwach vom Whisky! Rate dir gut! Verziehe dich, alter . See-Elefant, wenn du nicht willst, daß dein Gesicht mehr Ähnlichkeit mit einem Plumpudding hat als mit einer Gurke!"

Da gröhlt alles auf vor Lachen.

Garrick stößt mit einem Wutschrei auf Tobby zu. Tobby springt zur Seite, gewandt wie ein Boxer, und Garrick fällt um. >

Das Gröhlen ist laut und schadenfroh.«

Garrick schnauft vor Wut und versucht einen neuen Angriff, aber er kann machen was er will, Tobby läßt ihn sich abkämpfeu,! er weicht ihm aus, und als er ihn doch faßt, da staunt alles,! denn Tobby hat Garrick ausgehoben und schlendert ihn nur so ^ auf den Boden. >

Die Gäste brüllen laut auf.Feiner Junge, Garrick, hier, beziehst du Keile!" ruft man bunt durcheinander. '

Uiü> Garrick wird dann von Tobby in.der elegantesten Manier? nach Strich und Faden aus der Schenke geboxt; wie ein Sack ^ taumelt er von einer Ecke zur anderen. , ,

Da reißt ihn Tobby hoch und schafft ihn selber an die frische , Luft. Draußen steht gerade ein Policeman. Unwillkürlich hebt.» er den Gummiknüppel. Wer als er Garrick erkennt, zwinkert » >

er Tobbv vergnügt zu, salutiert mit dem Gummiknüppel und', geht gemessen Wetter. ^(2?rtsetzung^ solgtZ' v