den 28. Juli 1935

Sette 8 — Skr. 174

Ragolder Tagblatt »Der Sesellschfffter'

Montan, den 28. Juli 1833

45. Heidelbeeren 3T ; 55. Kirschen, sauer Pfirsiche 40 bis 50. wetschgen 38 bis 40 Gemüse: Kariös- en 20 bis 22, Stan- eite Buschbohnen 16 i chbohnen 15 bis 16.

-in Pfund; ein Stück tück Endiviensalat 5 sing (Kohlkraut) 10 kraut (rund) 10 bis 15 bis 18. ein Stück i Bund Rote Null er?

>e Rüben (lanye Ka- nd Karotten, runde,

> Zwiebel mit Rohr n, große 10 bis 25.

bi'l 1.2, 100 Stück hgurken) 45 bis 50.

. 1 Bd. rote Monat- weiße Monatrettich ie 6 bis 15. 1 Pfund fund Spinat 15 bis bi 4 bis 6 Pfennig, in Obst genügend, rkauf: in Obst gut.

)in Pfirsichen und- ich die Anlieferun-

»f dem Leonhards-

: 50 Zentner. Preise: nde 6 NM., lange ner.

ilsheim: Läufer schweine 20.00 bis fen: Milchschweine inzelsau: Milch- M. je Stück.

lingen: Milch- fer 75 bis 87 NM. n: Milchschweine 2T sau: Milchschweine- Marbach: Milch- . — Rosen selb: NM. — Tübin- Läufer 47 RM.

isburg: Weizen 5.90. Roggen 17.40. aeiß 16.90 bis 17,70. . Haber 20, Weizen 8 RM.

> vom 27. Juli 1935. Ztr., Preis per Ztr.. 3.00 Ztr. Preis per Htr. Preis per. Ztr. Handel gering.

3. August 1935.

tiann, 73 Jahre alt..

G.m.b.H.. Nagold..

W. Zaiser (Inhaber v. Hauptschristleiter en gesamten Inhalt nann Götz, Nagold- !

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te Nr. 8 gültig ^

umfaßt 6 Seiten

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Dramattsch wie noch nie verlief der Kampf um den Großen Preis von Deutschland in diesem Jahre. Als in der 22. und letzten Runde der dunkelrote Alfa-Romeo-Wagen mit Ruvolari am Steuer das Ziel passierte, erstarrten die Tribünenbesucher geradezu. Wie war das möglich? In der letzten Runde führte v. Brauchitsch auf Mercedes-Benz mit einem Vorsprung von 32 Sekunden vor dem Italiener. Da platzte kurz vor dem Ziel am Karussell der linke Hinterradreisen, und auch der rechte Hinterradreisen verlor die Lust. Nun hatte es Ruvolari leicht, an Vrau- chitsch vorbeizukommen, und schon war die große Schlacht um den Großen Preis von Deutschland zugunsten der Alfa Romeo ent­schieden. Hans Stuck, der Sieger von 1934. wurde Zweiter vor Caracciola und Nose- meyer. Ms Fünfter kam in ganz langsamer Fahrt v. Brauchitsch mit seinem Mercedes ein. Tosender Jubel empfing ihn, doch von Brauchitsch erfreute es nicht. Von unvor­stellbarem Pech niedergeschlagen, daß ihm nach ungefähr vierstündiger Führung in den letzten Minuten noch der große Triumph entrissen wurde, entstieg er wortlos seinem Wagen; doch in seinen Augen standen Trä­nen.

Der zweite englische ERA-Wagen des Deut­schen von Delius war nach seinem Sturz am Freitag nicht fertig geworden. Da auch der Italiener Sofietti auf Maserati fehlte, waren 20 Fahrzeuge am Start.

Beim Start schoß aus der dritten Reihe Caracciola sofort an die Spitze, gefolgt von Ruvolari, Fagioli und von Brauchitsch. Stuck und Pietsch waren schlecht abgekom­men. Mit 12 Sekunden Vorsprung erschien Caracciola in der zweiten Runde. Ruvolari. Fagioli, Rosemeyer. von Brauchitsch und Chiron lagen hinter ihm.

Ruvolari und von Brauchitsch überholen Caracciola. Eine Runde später, in der elften, erleben die Zuschauer auf den Tribünen ein Schauspiel, wie es noch nie auf dem Ring vor­gekommen ist: Ruvolari hält an der Boxe, ebenfalls Rosemeyer, von Brauchitsch und Caracciola. An allen Wagen werden neue Hin­terradreifen aufgezogen und Betriebsstoff nach­gefüllt. Fieberhaft wird gearbeitet. DieMon- teure bestreiten selbst ein Ren­

nen, anaefeuert von den Zuschauern. Brau­chitsch geht als Sieger aus dem Rennen her­vor gerade als Fagioli vorbeiflitzt. Brauchitsch verfolgt Fagioli, Rosemeyer, Caracciolo und Stuck jagen hinterher. Ruvolari verliert kost­bare Zeit. Nach 13 Runden ist von Brauchitsch in Führung. Fagioli wechselt ebenfalls die Hinterradreifeu. Auch Stuck hält an der Boxe, v. Brauchitschs Vorsprung wird immer grö­ßer, zumal Rosemeyer einen Gashebel­defekt beseitigen lasten mußte, was drei Minu­ten in Anspruch nimmt.

Brauchitsch fährt eine Rekordrunde in 10:33 Minuten, dann in 10:32 Minuten. Fagioli hält erneut am Ersatz, teillager, als von Brauchitschs Vorsprung 1:30 Minuten beträgt.

Nach der 18. Runde fährt von Brauchitsch in 37 Sekunden vor Ruvolari. Er fährt un­erhört gleichmäßig wie nie und in ihm glaubt man den sicheren Sieger zu sehen, als die letzte Runde beginnt und unsere Hoff­nungen zunichte machte. Brauchitsch jagt an den Tribünen mit 33 Sekunden Vorsprung

vorbei. Hinter ihm kommt Ruvolari, gefolgt

von Stuck und Caracciola.

Plötzlich meldet der Lautsprecher vom Karussell das Mißgeschick von Braw chitsch. Die Zuschauer sind wie vor den Kopf geschlagen. Ruvolari erscheint als Erster im Ziel. Stuck. Caracciola und Rosemeyer find die nächsten.

Der für von Brauchitsch und Mercedes so tragische Ausgang des Rennens, das die prachtvolle Erfolgskette der Untertürkheimer unterbrach, hinterließ bei allen Zuschauern den tiefsten Eindruck. Die Tragik, die Mer­cedes und mit ihm Deutschland um den Sieg brachte, war erschütternd. Bei der Preisver­teilung gedachte daher Korpsführer Hühn­lein erst der todesmutigen Fahrt von Brauchitsch. bevor er dem Sieger Ruvolari zu seinem Erfolg gratulierte und ihm den vom Führer gestifteten Ehrenpreis überreichte.

Ergebnis

1. Ruvolari (Alfa Romeo) 4:08,40Vs Std. 121,1 Stundenkilometer. 2. Hans Stuck (Auto- Union) 4:10,18,45 — 120,3. 3. Caracciola

(Mercedes-Benz) 4:11,03Vr --» 119,9. 4. Rose meher (Auto-Union) 4:12,51 --- 119,1. 5. von Brauchitsch (Mercedes) 4:14,l7->/i --- 118,4. 6. Fagioli (Mercedes) 4:15.58-/5 - 117,7.

N. Maes Aste bei -er Tour -e Frame

Gesamtsieger wurde der Belgier omain Maes, der von Anfang an das Gelb« Trikot trug. Wie besessen jagte er durch die Straßen von Paris. Als erster traf er auch aus der Prinzenparkbahn ein, stürmisch begrüßt von den radsportbegeister­ten Franzosen. In 6:57,45 Stunden legte er die 220 Kilometer von Caen nach Paris zu­rück, und für die 4338 Kilometer benötigte er 141:32,39 Stunden.

Bei denTouristen blieb der an neunter Stelle liegende Südfranzose Ruozzi sieg­reich. und von den Einzelfahrern kam nur einer, der lange Pelissier nach Paris. Thierbach schnitt von den Deutschen am besten ab. Er errang einen recht achtbaren zehnten Platz.

Die Schweiz glatt geschlagen

Den Leichtathletik-Länder- kainpf Deutschland — Schweiz gewann Deutschland mit 84:54 Punkten. Die Lei­stungen waren nicht überragend.

Toni Merkens wieder Meister

Die deutschen Radmeisterschaften auf der Bahn waren leider vom Wetter nicht begün­stigt. Der Besuch auf der Bahn entsprach daher auch nicht ganz den Erwartungen. Immerhin waren 3000 Zuschauer erschienen, die einen neuen Sieg von Toni Merkens in der deutschen Meisterschaft über 1000 Meter zu sehen bekamen.

In Göppingen kamen am Samstag und Sonntag die reichsosfenen Schwimmwett- kämpfe mit einer zum Teil hervorragenden Besetzung zum Austrag. Unter anderem waren die zurzeit schnellsten Brustschwimmer Deutschlands am Start. Im Mittelpunkt des Interesses stand das Brustschwimmen über 100 Meter, das mit einem toten Rennen zwi- scheu dem Göppingen Paul Schwarz und dem Gladbecker Heina in 1:17,6 endete. Im 200- Meter-Brustschwimmen siegte dann Paul Schwarz überlegen in 2:50 vor Heina und dem enttäuschenden Wittenberg-Berlin.

Ergebnisse vom Sausest

Fechte»

Frlesen-Fitnftanrof der Fechter Kl. 1: 1. Hiebe« TH. Etzlinaen 40. 2. Britich TB. Fenerbach 44. 2. Schlegel TB. Pfullin en 50.

Frieken-Fünikamvi der Fechter Sl. 8: 1. Schneider TB. Ehlingen 9, 2. Jung MTB. LnöwiaSburg 11. S. Renner TB. Obertürkbeim 17.

Bierkamvl der Fechterinnen Kl. 1: 1. Bach TG. Reutlingen 8. 2. Schlenker TG. Schwenningen 14, 8. Weidner TB. Stuttgart 16.

Altersklasse II: Schluchier TB. Ehlingen. Mannschastsmcbrkamps (1 Führer «. vier Man«): Landesvolizei Ehlingen 1109,5 Pkt. 1. Leibesübungen 4SI, 2. Geväckmarsch 330, 3. Schiehen 828F. Landes- Polizei Ulm 1VK4 P. 1. Leibesübungen 417. 2. Gepäck­marsch 84S. 3. Schiehen 362. Piomer-Bat. Ulm S92,S Punkte. 1. Leibesübungen 395, 2. Geväckmarsch 865, 3. Schiehen 232,5 Punkte.

Schwimme»

166 Meter Brust, Jugend männl.: Glock TB. Gitzs- burg 1,29,4, 2. Gilber SB. Cannstatt 1,31,4, 8. Reichte

SB. Cannstatt 1,36,1.

166 Meter Kraul Jugend männlich: Reichte SB. Cannstatt 1.12, 2. Knövfle SB. Cannstatt 1,19.8.

166 Meter Jngeiid Brust weibl.: 1. Gerold SV. Cannstatt 1.39.5. 2. Möhner MTB. Stuttgart 1,45.2.

Lagenstaffel Fronen Klaff« II: 1. MTB. Stuttgart 5,19,2. 2. TB. Stuttgart 5,83,9.

SO Meter Kraul. Attersklaffe: 1. SSneefntz SB. Schwaben Stuttgart 84,4.

56 Meter Brustschwimmen Altersklaffe: 1. Stephan

SC. Cannstatt 45,", 2. Reichte SB. Cannstatt 46,1. SV Meter Rückenschwimmen, Altersklasse: 1, Ste­phan SV. Cannstatt 45,7.

Dreikamvf Franem Klaffe II: 1. Grohmann TSB. Georaii Allianz Stat. 66 P„ 2. Buttkuh Schw. Bad Cannstatt 52. 3. Weber TB. Stuttgart 46,5 P».

Bierkamvf Altersklasse Männer: Reichle Schw. V Bad Cannstatt 52 P.

ScchSkamvf Altersklasse: Scheerer TG. Etzktase» 46,1 Pkt.

SechSkampf Frauen Klaffe II: Matr MTB. Stutt- gart 71.3, 2. Haiber TR. Kornweftüeim 66,8 P.

Knnstsnrinaen Sechskampf Männer a) Altersklasse über 38 Jahre: Wahl MTB. Stuttgart 56,8 P.

b> Altersklasse über 4L Jahre: Schneesutz Schwab. Stuttgart 49,68 P,

c) Attersklaffe über SS Jahre: Kühle TB. M« 48 Punkte.

Dretkamos weibl Jugend Klaffe II: Gerold Schw. Bad Cannstatt 66 P.

Kunstspringen SechSkamnf Männer Klaff« II: 1. Sanle TB. Ulm 53,18, 2. Steinbrenner TB. Stritt«. 56.5«. 3. Holl TB. Ulm 56,62 P

Bierkamvf Jnaend Klaffe II: 1. Knüpfle SB. Bad Cannstatt 79,2. 2. Wallmersveraer MTB. Ludwigs» bürg 76.9, 3. Reichle SB. Bad Cannstatt 69.8 Pkt.

Bierkamvf Jugend Klaffe IN: 1. Walter TG. GetS- kingen 59 P.

3 mal 166 Meter Kraul Männer Klaffe ll: 1. TB- Bad Cannstatt 3,84,2, 2. TR, Stuttgart 3.39,4, »Mse III: SEC. Schwenningen 4,67,2.

Fünfkampf Männer Klaffe l: ClanS PSB. Stutt- gart 69,4 P.. 2. Burkkardt TB. Stuttgart 62,8 P.

Wafferball: TB. Stuttgart - TB. Friedrichsbake» 8:6 (5:1). TD. Kornweftbeim — TB. Friedrichshofen 11:6 (6:6).

3 mal 166 Meter Brnstftafsel. Frane« Klaff« II: 1. TB. Stuttgart 5.24 Min.. 2. MTB. Stuttg. 6,24.3 Minuten.

Lagenstaffel Männer Klaffe I: 1. TR. Bad Cann­statt 5,56.5 Min.. 2. MTB. Stuttgart 6.67.1 Min.

Laaenstaffel Männer Klaffe II: 1. SEC. SSweu- ninaen 6,33,9 Min» 2. Schramberger Tschft. 6,84,9 Minuten.

FÜnkkamof Männer Klaffe III: 1 Walliser SB. Bad Cannstatt 94,2. 2. Koch Fred TB. Medingen 98,1, 3. Dechant SV. Bad Cannstatt 91,1.

Sle Rascnsdiklk mt Slasskin belm Saufest »er M

Die Spiele gestalteten sich zu einein wei­teren Höhepunkt im Rahmen des Gaufestes, lieberall gab es prächtige Leistungen und be­geistertes Publikum.

Gaumannschaft — Schwarzwaldbezirk 7:6

Das Spiel brachte eine lleberraschung, als die Gaumannschast nur knapp einer Nieder­lage entgangen ist und sich drei Viertel der Spielzeit von dem Gegner das Spiel diktie­ren lassen mußte. Der Sturm der Gau­mannschaft fand sich erst nach einer Umstel­lung in der Halbzeit zusammen. Die Schwarz- walder konnten hinsichtlich der Zusammen­arbeit bester gefallen. Es fehlte der Mann­schaft nur noch etwas an Erfahrung aus gro­ßen Spielen.

Herbolzheimer im Tor der Gau­mannschaft und Kratt als Mittelläufer in der Schwarzwaldmannschaft dürften die besten Leute gewesen sein.

Um die Faustball-Meisterschast

Auch eine Meisterschaft wurde bei den Schwenninger Festtagen vergeben, nämlich Oie des württembergischen Faustballmeisters. Noch 6 Mannschaften traten zur Entscheidung an. für die Meisterschaft kam allerdings nur noch TB. Ulm und MTV. Stuttgart in Be­tracht. Das ausschlaggebende Treffen zwi­schen den beiden jahrelangen Rivalen stand auf hoher Stufe, ein flüssiges Spiel, das aber doch mit kleinen Raffinessen gespickt war. löste Helle Begeisterung bei den Zuschauern ans. Die Ülmcr errangen schließ­lich knapp mit 26 :24 Sieg und Meisterschaft der Gauklasse. ^

Fußball Bezirk 1 — Bezirk 2 4:3

Mit weniger Ausnahmen, die durch Ver­letzungen und berufliche Unabkömmlichkeil bedingt waren, hatte der Fnßballgau Würt­temberg in den beiden Auswahlmannschaften der Bezirke I (Stnttgart-Heilbronn) und 2 stllm-Hohenzollern) die besten 22 Spieler zum Gaufest aufgeboten.

Bezirk II kann in der 15. Min. durch Rasel in Führung gehen, nachdem kürz vorher der Stuttgarter Lehmann bei einem unglücklichen Sturz ausgeschieden war. An seiner Stelle spielte Käse r-Cannstatt. Bis zur Pause war oer Bezirk II die bessere Mannschaft, obschon die Stuttgarter mehrmals Gelegenheit zum Ausgleich gehabt hatten. Nach der Pause wurde der Sturm des 1. Bezirks zusehends besser. Nach einer Viertelstunde konnte Baier II im Anschluß an die 6. Ecke den Ausgleich er­zwingen und derselbe Spieler erhöhte nach einer schönen Vorlage von dem wieder ein­getretenen Lehmann bald danach auf 2 .1. Aus der Gegenseite verpaßte zunächst Rasel den

sicheren Ausgleich, den aber dann Aubele im Alleingang in der 30. Minute nach einer Vor­lage von Haag erzielte. Der Sturm des Be­zirks I fand sich zum Schluß noch recht gut zu­sammen, und Bökle konnte in der 38. Min. eine Vorlage von links direkt aus der Luft zum dritten Tor verwandeln. Das schönste Tor des Tages endlich erzielte Lehmann nach einem Deckungsfehler von Haag einige Minuten vor Schluß.

Knapper Hockeysteg -er Almer

Zum Hockehspiel traten Ulm 94 und ein? kombinierte Mannschaft von Schwennin- gen-Villingen an. Ulm 94 war natur­gemäß als Mannschaftseinheit immer leicht im Vorteil, konnte aber seine Ueberlegenheit in nur 2 Treffern zum Ausdruck bringen, die beide schon in der ersten Hälfte fielen. Die „Einheimischen" konnten dem Sieger nur in der Verteidigung, die sich wirklich hervor­ragend schlug. Gleichwertiges entgegensetzen. Ulm siegte schließlich 2:0.

15 000 bei den Leichlakhleken

Daß auch die Leichtathletik einen guten Platz im Gaufeft hatte, bewiesen die Staf­feln. Die Entscheidungen fielen während der Spielpausen und die 1 5 000 Zu­schauer erlebten die Stimmung richtiger Großkämpfe. In der wertvollen olympi­schen Staffel der Männer-Oberstufe ge­wann Tgde. Eßlingen sehr sicher, nicht zuletzt durch den famosen Lauf von Sing­le, der den 25-Meter-Vorsprung sicher gegen den Läufer des VfB. Stuttgart verteidigte. In Anbetracht der tiefen Bahn ist die Zeit mit 3:39,7 recht gut. In der Unterstufe wurde die olympische Staffel von Tgde. Heil­bronn von der Spitze weg in 3:46,1 ge­wonnen. Die 4X100 Meter-Staffel der Oberstufe zeitigte einen harten Brust-an- Drust-Kampf zwischen Georgii-Allianz und VfB. Stuttgart, bis der an der Spitze lie­gende VfB.-Läufer infolge einer Zerrung ausschied und nun Allianz unangefochten in 44,1 siegte. In der Unterstufe gab es einen Sieg des einheimischen VfR. Schwen­ningen in 45,2.

Bei den Frauen war in der 4X100 Meter-Staffel der PS V. Stutt­gart klar überlegen und gewann in 52,6. Die beiden großen Staffeln über 1 0 X 10 0 Meter für Frauen und Männer wurden jeweils von der Spitze gewonnen. Bei den Frauen siegte To. Feuerbach nach har­tem Kamps, während bei den Männern G e- orgii-Allianz trotz scharfer Angriffe der Tgde. Eßlingen sicher siegte.

Der Sonntag stand unter dem Leitwort: „W ir sind ein einigBolkl" In

einem imposanten Festzug am Sonntag vormittag wurde ein neuer Höhepunkt des Gaufestes erreicht. An die 800 V e r e i n e m i t 500 Fahnen, rund 20 000 Turner und Sportler zogen durch die Straßen der Stadt. Ueberall waren fröhliche Gesichter und Festesjubel, der sich noch steigerte, wenn die Vereine am Landessportführer und den Ehrengästen vorbeimarschierten. Der Festzug hatte einen ernsten Ausklang in einer Ge­fallenengedenkfeier, bei welcher der stellvertretende Ganführer der DT., Man­gold-Eßlingen, die Ansprache hielt. Den gewaltigen Ausklang erhielt das Gaufest durch den Sonntag nachmittag, der Anmut und Schönheit in der Masse, Kraft, Mut und Gewandtheit der Besten brachte. Man sah eine Männer-Musterriege, sah eine Kreis-Pendel st affe l, bei welcher der Hohenstaufen-Kreis Sieger wurde. Man sah die Schwerathleten beim Stemmen, Ringen und bei der Musterriegenarbeit. Besonders gefielen natürlich die Boxer und das Geräte­turnen der Gaubesten am Reck, Barren und Pferd. Neuzeitliche Körperschule mit Schwung und Kugelghmnastik zeigten 120 Mann vom Arbeitsdiest unter Leitung des Oberfeldmeisters Mayer- Vaihingen.

Sinnbild der Gemeinschaft waren die Tur­nerinnen mit frohem Chorfest tanz unter Leitung der Gaufrauenführerin Köhnemann, und bei der flüssige Keu­lenübungen, die von der Gaufrauenwartin Maria Mettler geführt wurden. Die all­gemeinen Freiübungen der Männer unter Gaumännerturnwart Brodbeck gaben Möglichkeiten. Kraft und Anmut gepaart zu zeigen.

Die Siegerehrung wurde von Gau- oberturnwart Rupp geleitet. Die

Schluhansprache von Gauführer Dr. Obermeyer

faßte alle Eindrücke des gewaltigen Festes noch einmal zusammen. Er dankte allen, die für das Gelingen dieses Kundgebungstages Zeit und Kraft geopfert haben. Er schloß mit dem Wunsche, daß die herrlichen Eindrücke und Erlebnisse auf diesen Festtagen als bleibende Kraft mit hinausgenommen werden in den Alltag des Lebens. Mögen von dem Feste Anregungen an alle Kreise und Vereine des Schwabengaues hinaus­gehen. Möge die ferne Arbeit des Turn- und Sportvereins stets getragen sein vom Geiste des Altmeisters Jahn und von der Liebe zu Volk und Vaterland. Mit einem Gedenken an der Führer fand das 1. Gansest den ihm zukommenden würdigen Abschluß.

Berelnsrlegentnrne»

Erste Preise. Stärkeklaffe 1: Turnerbund Ulm. Cülinger Turnerschaft. Tiirngemeindc Schwen­ningen.

Siärkcklaffe 2: Männertnrnvercin Stuttgart. Turnverein Mebinaen. Turnverein Backnang, Tur- nerschgft Schramberg.

Stärkeklaffe 3: Türnaemeinde Trossingen. Turn­gemeinde Reutlingen. Turn- und Sportverein Möh­ringen, Turnverein Waiblingen. Tnrngemeinde Tü­bingen, Tnrnerbund Reutlingen. Männerturnverein LndwiaSbura. Turn- un-b Sportverein Georgii All. Stuttgart, Turnverein Cnnnltatt, Turnverein Hei- denbeim, Turnverein Mm,

Frauen

Stärkeklaffe 1: 1, Turngemeinde Schwenningen. 2, Eülinaer Turnerschast,

Stärkeklaffe 2: 1. TB. steuerbach.

Stärkekkaffe 3: 1. Preise: 1. Tad. Geislingen- Stg., 3. TB. Backnang 3. T. u. SvB. Ebingen. 4. TB. Messingen, 5. TR, Rottweil, 6. TB. Urach, 7. TB. Tailfingen, 8. TB. Mühlacker.

Mehrkampf

Deutscher Zwölfkampf B-Klaffe: 1. Grödinger-TB. Senbach 217 P., 2. S-con-ann TSV. Ebingen 212. 3. Lekerrer Ehlinger TSR 261.

Deutscher Zwölf-Kampf T-K lasse: 1. Joas TB. Nntcrkvchen 212, 2. Hemmler TB. Gablenberg 269. 3. Hana TB. Stuttgart Gablenberg 267.

Fünfkampf Männer Kl. 1. Mittelst»'-: 1. Schüler TG. Gmünd ,11. 2. Bischof TGes. Stuttgart 107. 3. Schilling TB. RavenSbura 162.

Olympischer Dreikamvf

Bantamgewicht: Saier Rvttweil 486. 2. Reiber

Mnsberg 366. 3. Wild Mnsberg 355 Pfd.

Federgewicht: 1. Munk Cannstatt 426 Pfund.

Leichtgewicht: 1. Rlutbard Nellingen 445, 2. Uaur Mm 446, 3. Rauer Backnang 436, Scholl Dunningen 416.

Mittelgewicht: Kaltschmidt, Cannstatt 666. 2. Ban- zenhöier Fellbgch 586. Büh'er Winterback 525.

Salbichwer: 1. Mattes Munster 645. 2. Ziegler Calw 516 Pfund.

Schwergewicht: 1. Waül Möbrinaen 795. 2. Ziegler Oberriexingen 596,' 3. Link Frnnkenbach 526 Psd.

Ringen

Bantamgewicht: 1. Salm-Münster, 2. Lcutl>er-Bai> Cannstatt. 3. Bcb-Cannstatt.

Federgewicht: 1. Ebert-Münster, 2. Rapp-Winter- baai, 3. Schwel,ls-Faurndau.

Leichtgewicht: 1. Winnerlcin-Ebersbach. 2. Reischl- Mnnffer. 3. Wcilcr-Schwenninaen.

Welteraewicht: 1. Hahl-Stuttgart. 2. Winnerlein- Ebersbgch. 3. Schneider Stuttgart-Ost.

Mittclaewicht: 1. Häbich-Botnang. 2. Winnerlein. Albert. Ebersbach. 3. Schnurr-Ebcrsbach.

Halbschwergewicht: 1. Haug-Vvtncma, 2. Maas-Kal­tental.

Schwergewicht: 1. Occhsle-Münster, 2. Ziegler- Oberriexingen.

Boxe«

Fliegengewicht: 1. Sänkler (PSB Stnttgartl. Bantamgewicht: I Mösch (Germania Stuttgart). Federgewicht: i Drcbcr (Germania Stuttgart).

Leichtgewicht: 1. Wtiit (Nimer FB 94). Welter­gewicht: 1. Tafelmaiei (Ohweil) Mittelgewicht: 1. Lotbl (Mm 89). Halbschwergewicht: 1. Glaser (Oberndorf). Schwergewicht: I. Bubeck (Polizei stnttgartl.

Gaufchietze«

Altersklasse t7 bis 21 Jahr«: 1. Bnrkhardi (^mubengilde Vaihingen> 151 Ringe. — Alters­klasse 2: 1. Joseph Tchattmeier (Lchützengilde

Ravensöural 16« 2 Schüler (Ravensburg) IW 3. Ehlen (Schüvcngild,' Stttttgartt 186.

Mannschgftskampf: i. Scinihengilde Ravensburg 784. 2. Schiibenges. Oberndorf 738. 3. Schüben- ailde Stnttaarl 734, 4. Nene Schtibcngei. Stuttgart I 724 und TB. Ravensburg 724. 5. Post-SV. Mi» 717. 8. Schübenluff Al'enstadt 714. 7. PSB. Sttitt- aart 769. 8. Schiibenges. Stuttgart 11 892. 8. SA.- Stand. 248 Ochienbailien 871. 9. Schiibenges. Gien­gen a d. Brenz 671 16. Schübenvercin Bnrladinge» 670, 11 . Schlibengcscllschgft Vaihingen 669 Punkte.

Kegel«

Fünfer-Riege« (Gruppe 1 Bedingungen 1806 P.t: 1. Allianz Stuttgart 1848, 2. Olympia Stuttgart 1873, 3. Stuttgart 4 1842.

Fünfer-Riegen (Gruppe 2) Bedingung I2S0 P.): KV. Horb 1289, Reutlingen 1485.

Eilizelwcttkamof (Bedingung 1861: Die Besten: /.llniaiin 236, Zimmerman» 222. Möck 262.