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Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Montag, den 28. Juli 1835

Serrenalb greift durch

k-lißvnberiekt 6er 118. -?resse

Herrenalb, 28. Juli. (Juden im Schwimmbad unerwünscht.) Im Luftkurort Herrenalb, das sich mit Recht das Paradies des Schwarzwaldes nennt, ist man nun auch energisch daran gegangen, das dort so herrlich gelegene Schwimmbad vom jüdischen Besuch zu säubern. Seit Freitag, den 26. Jnli, prangt dort am Eingang des Schwimmbades ein SchildJuden unerwünsch t". Es war aber auch an der Zeit! Dieses wunderbar gelegene Plätzchen war zeitweise derartig von Juden bevölkert, daß viele deutsche Volksgenos­sen lieber auf die Annehmlichkeit verzichteten, in dem reinen Bergwasser aus den Schwarz­waldhöhen ein erfrischendes Bad zu genießen,, als sich die Stunden froher Erholung durch den Anblick und die Anwesenheit so vieler Juden vermiesen zu lassen.

Letzte 9 t«r«HriiHter»

Gegen die Sparmaßnahmen Lavals Paris, 28. Juli. Für den 38. Juli wird von linksstehender Seite zu einer großen Kundge­bung aller Beamten und Angestellten des Staa­tes und der öffentlichen Dienste gegen die Spar­maßnahmen der Regierung Laval aufgerusen. Inzwischen finden in verschiedenen Städten und Gemeinden Frankreichs lausend Kundgebungen gegen die Sparmaßnahmen statt, die ihre» Aus­druck in Protestentschließungen finden.

Großfeuer in Hamburg Hamburg. 28. Juli. Am Sonntag abend brach in einem Gebäude der Alsterdorfer Anstal­ten, die der Erziehung Schwachsinniger dienen, ein Brand aus, der schnell großes Ausmaß an­nahm. Das Feuer entstand in einem großen stroh­gedeckten landwirtschaftlichen Gebäude, in dem Heu gelagert war. Seit einiger Zeit waren hier aber auch 13 Zöglinge untcrgebracht, die sich bei Ausbruch des Feuers im Innern befanden. Sie konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht wer­den; das Haus brannte vollständig nieder. Die Feuerwehr, die mit 5 Zügen angerückt war und aus 12 Rohren die Flammen bekämpfte, konnte sich lediglich darauf beschränken, das Feuer auf seinen Herd zu begrenzen und ein llebergreisen aus die Umgebung zu verhindern.

Schluß mit Tarnung und AMlzung!

Berlin. 28. Juli.

Der Geschäftsführer der Reichskulturkam- mer. Pg. Hans Hinkel, der von Reichs­minister Tr. Goebbels zum Sonderbeaus, fragten für die Ueberwachung aller im Reichsgebiet lebenden nichtarischen deutschen Staatsangehörigen auf künstlerischem und geistigem Gebiete berufen wurde, erklärte einem Pressevertreter u. a.:Wenn wir auf der einen Seite ein jüdisch-kulturelles Eigen­leben mit anerkannter Großzügigkeit begrün- det haben, so verwahren wir uns scharf gegen jeden Versuch der Einflußnahme auf die Kul- turangelegenhciten unserer Nation. W i r wissen, daßdannddortJudenge- tarnt arbeiten: wir wissen, daß manche Verfilzungen aus der Sy st e m zeit bis heute noch nicht e l ö st sind. Tiefen Zustand, wo er noch esteht, zu ändern, betrachten wir als unsere aktuellste Aufgabe. Wir werden die Schuldigen zur Verantwortung ziehen, nicht nur die Juden, die unter falscher Flagge sich über die Hinter­

treppe wieder einschmuggeln wollen; beson­ders hart und schürf werden wir dieNichtjnden a n p a ck e n. Wir wün­schen endlich reinliche Scheidung. Wie uns N n o n y in e u n e r w ü nscht sind, so erst -recht Goinonyme. Wir werden scharf durchgreifen und müssen es tun. denn vor uns steht das schwer arbeitende gläubige Volk, demgegenüber wir die Verantwortung tragen für eine saubere, ehrliche Kultur- arbcii."

Die chmmMsen WaAntmusyoMe

Ein tolles Stückchen von Buenos-Aircs

Paris. 28. Juli.

Das Rätsel der 310 Munitions­ki st en, die von einer französischen Firma über Rouen und Le Havre nach Argentinien befördert wurden und von dort mit Stei­nen und Sand -gefüllt nach Le Havre zurückgeführt sind, ist nunmehr aufge­klärt. Aus den Aussagen der Kapitäne der beiden französischen Dampfer, die die Ladung übernommen hatten, geht hervor, daß die Waffen und die Munition wohlbehalten in Buenos-Aires eingetroffen waren. Die argen­tinische Zollbehörde hatte jedoch in Erfah­rung gebracht, daß sie für Paraguay bestimmt waren, und untersagte des­halb die Weiterbeförderung auf argentini­schem Hoheitsgebiet. Die Ladung wurde des­halb auf z w e i T r a n s P o r t k ä h n e über­führt, die unter Aufsicht der argentinischen Zollbehörde gestellt wurden. In der Nacht gelang es den beiden Schleppern aber, u n - bemerkt auszulaufen und ihre Ladung nach Asuncion zu bringen. Erst hier wurde das Täuschungsmanöver durchgeführt, die Kisten entladen, mit Steinen und Sand gefüllt und auf den gleichen Schlep­pern wieder nach Buenos-Äires zurück- ge bracht, wo sie die beiden französischen Schiffe ahnungslos wieder an Bord nahmen.

Die Erde tut sich aus...

Moskau, 28. Juli.

Die sowjetamtliche Nachrichtenagentur teilt mit, daß sich in einigen Stai> tbezir - ken Moskaus ans bisher urige- klärter Ursache die Straßendecke um ein Beträchtliches gesenkt hat. An der Straßenfront des ..Ochotnyj Rjad" im Zentrum der Stadt gab ganz plötz­lich die Erdoberfläche nach, und in mehreren Teilstrecken sackte der Damm ab. wobei da? Straßenpflaster aufgerissen wurde. Die gleichen Straßenbeschädigungen wurden u. a. auch am Kirow-Tor festgestellt. Man nimmt an. daß die Ursache in der Unter- fpSlungdurch Regengüsse zu suchen ist.

Bei der Bevölkerung hat dieses Ereignis einiges Aufsehen hervorgerufen. Man ist u. a. der Ansicht, baß die plötzlichen Straßen­senkungen auf unsachgemäße Aus­schach t u n g s a r b e i t e n beim Bau öer Moskauer Untergrundbahn ^urückzusühren sind, aber auch der Sowiet- humor hat neuen Stoff gefunden. Gegenüber- demOchotnyj Riad" befindet sich nämlich das Gewerkschastshaus. in dem zurzeit der 7. Kongreß der Kommunistischen Internatio­nale tagt. ..Der Kommunistenkongreß hat schon in den ersten Tagen das Weltall er- i schütter!" und ..Tie Erde tut sich auf. um die ! s Komintern zu verschlingen" lauten die Witze. !

s Hansel und Verkehr

Neue FrWartossel-Erzeugervreise

Gemäß Anordnung Nr. 19 der Hauptver­einigung der deutschen Kartoffelwirtschast be­tragen die Erzeugerpreise für Speisefrüh- kartofseln je Zentner ausschließlich Sack ab 29. Juli d. I. bis auf weiteres

n) für lange gelbe Sorten

mindestens.4,99 NM.

jedoch nicht mehr als . 4.89 RM.

b) für runde gelbe Sorten

mindestens.3,69 NM.

jedoch nicht mehr als . 4,19 NM.

e) für blaue, rote und Weiße Sorten

mindestens ..... 3,29 RM.

jedoch nicht mehr als . 3,79 NM.

Für das Gebiet der Landesbauernschaft Württemberg liegen die unteren Grenzen der unter n), b) und v) genannten Preise um 39 RPfg. und die oberen Grenzen der unter a), b) und e) genannten Preise um 59 RPfg. höher.

Die Preise verstehen sich je Zentner, und zwar im geschlossenen Anbaugebiet waggon­frei Verladestation oder frei Bezirksabgabe­stelle, im nicht geschlossenen Anbaugebiet waggonfrei Verladestation oder frei Ueber- gabestelle am Erzeugungsort.

ZOllingsMomimn Wischen Deutsch« lau- und der belgisch- luxemburgischen Wirlschasts-Anion

Zwischen Vertretern Deutschlands und der belgisch - luxemburgischen Wirtschastsunion ist nach eingehenden Verhandlungen ein Ab- kommen über den Zahlungsverkehr ab­geschlossen worden, das a m 1. August i n Kraft tritt. Dieses Abkommen tritt an Stelle des Verrechnungsabkommens vom 5. September 1934 und befreit durch die Rückkehr zu den im internationalen Zah­lungsverkehr üblichen Formen der Waren- zahlnng. d. h. zur Zahlung in Devisen, die wechselseitigen Handelsbeziehungen von bis­her den Warenaustausch stark beeinträch­tigenden Hemmungen. Durch eine Erhöhung des Warenaustausches wird auch eine schnel­lere Abdeckung alter Warenschulden ermög­licht werden.

Gleichzeitig mit dem Abkommen über den Zahlungsverkehr ist weiter eine am 12. Aug. in Kraft tretende Zusatzvereinbarung über Zoll- und Kontingentserleichterungen zu dem bestehenden deutsch-belgischen Handelsabkom­men getroffen worden, die ebenfalls eine Ver­stärkung des Warenaustausches Zwischen den beiden Wirtschaftsgebieten bezweckt. Endlich ! sind verschiedene Fragen des Transfer von ! Zinszahlungen geregelt worden.

! Das Zahlungsabkommen und die Zusatz­vereinbarung zum Handelsabkommen werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.

Aufgehobene Konkurse: Firma Wieden- i manüott L Neuster. Siedlungsbaugesell.- schaft m. b. H., Stuttgart; Nachlaß des Karl Freihofer, Bäckermeister in Stuttgart.

Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 27. 7.

1938. Großoerkanf: Obst: Frühäpfel 24 bis 32, Frühbirnen 24 bis 30. Walderdbeeren 80 bis 100. Himbeeren 38 bis 40. Stachelbeeren 16 bis 18. Johannisbeeren, rot und weiß, i 22 bis 25. Johannisbeeren, schwarz 28 bis l

öü, Brombeeren 40 bis 45, Heidelbeeren 3A bis 36, Aprikosen 45 bis 55, Kirschen, sauer (Weichsel) 35 bis 40, Pfirsiche 40 bis 50, Pflaumen 30 bis 40, Zwetschgen 38 bis 40 Pfennig je ein Pfund. Gemüse: Kartof­feln 7 bis 9, Wachsbohnen 20 bis 22, Stan­genbohnen 18 bis 22, breite Buschbohnen 18 siis 18. schmale Buschbohnen 15 bis 16, Brockelerbsen 20 bis 25 ein Pfund; ein Stück Kopfsalat 4 bis 8, 1 Stück Endiviensalat 5 bis 10. ein Pfund Wirsing (Kohlkraut) 10 bis 12, ein Pfund Weißkraut (rund) 10 bis 12, ein Pfund Rotkraut 15 bis 18, ein Stück Blumenkohl 20 bis 60, 1 Bund Rote Nüberr K bis 10, ein Pfund Gelbe Rüben (lange Ka­rotten) 5 bis 7. 1 Bund Karotten, runde,

kleine 8 bis 10, 1 Bund Zwiebel mit Rohr 6 bis 8, 1 Stück Gurken, große 10 bis 25. I Stück Salzgurken 0.8 bil 1,2, 100 Stück' Gurken, kleine'(Einmachgurken) 45 bis 50. 1 Stück Rettich 6 bis 15. 1 Bd. rote Monat­rettich 6 bis 7, 1 Bund weiße Monatrettich 10 bis 15, 1 Stück Sellerie 6 bis 15, 1 Pfund» Tomaten 28 bis 30, 1 Pfund Spinat 15 bis 18, 1 Stück Kopfkohlrabi 4 bis 6 Pfennig. Marktlage: Zufuhr in Obst genügend, in Gemüse reichlich. Verkauf: in Obst gut. in Gemüse schleppend. In Pfirsichen und- Pflaumen setzen allmählich die Anlieferun­gen ein. ,

Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhards- Platz am 27. Juli. Zufuhr 50 Zentner. Preise: Böhms frühe, gelbe, runde 6 NM., längs 6.50 NM. für einen Zentner.

Schweinepreise. Crailsheim: Läufer 45.00 bis 65.00, Milchschweine 20.00 bis 26.00 M. Jlshofen: Milchschweine 22.00 bis 28.00 M. K ü n z e l s a u: Milch- schweine 19.00 bis 27.50 M. je Stück.

Schweinepreisc. Güglingen: Milch­schweine 38 bis 44, Läufer 75 bis 87 RM. Pro Paar. Jlshofen: Milchschweine 2T bis 28 NM. Künzelsau: Milchschweine- 19 bis 27.50 RM. Marbach: Milch­schweine 20 bis 28 RM. R o s e n f e l d: Milchschweine 22 bis 28 NM. Tübin­gen: Ferkel 26 bis 30. Läufer 47 RM.

Fruchtpreise. Ravensburg: Weizen 21.20 bis 20,60. Besen 15,90. Roggen 17.40. Wintergerste 16, Haber, weiß 16,90 bis 17,70. Tübingen: Dinkel 16, Haber 20, Weizen 20.80 bis 21.20. Gerste 18 RM.

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Fruchtschranne Nagold vom 27. Juli 1935. Verkauft: Weizen 10.18 Ztr., Preis per Ztr.

10 5010 60. Gerste 8.00 Ztr. Preis per Ztr. 9 20. Haber 3.00 Ztr. Preis per. Ztr.

9.20. Zufuhr schwach, Handel gering.

Nächster Fruchtmarkt am 8. August 1835.

Gestorben: Erhard Hammann, 73 Jahre alt,. Beuren.

Verlag: Der Gesellschafter G. m. b. H., Nagold.. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber- Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt eiuschl. der Anzeigen: Hermann Götz. Nagold-

D. A. VI. 35: 2591

Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten

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Nagold

Taubenschtagfperre

Die Tauben sind wegen der Ernte vom Montag, den 29. Juli 1935 ab» 14 Tage lang eingesperrt zu halten. Zuwiderhandlungen werden streng bestraft. K102

Nagold, den 26. Juli 1935

Bürgermeisteramt.

Emmingen, 27. Juli 1935.

Todes-Anzeige

Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter. Schwieger- und Großmut­

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Marie Martini

1765

geb. Huber

Nach langer Krankheit im Alter von 52 Jah­ren sanft verschieden ist.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Der Gatte:

Joh. Georg Martini. Zimmermann mit Kindern.

Beerdigung Dienstag Mittag 1 Uhr

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H"o6S8-ArlS6jg6

Der Herr über isteben unck Dock Kat meine inniß^tZeliebte brau, uiwere herzensgute IVlut- ter, Großmutter, Schwiegermutter, 8ckw68- ter unck Dante

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In tiefem keick:

Oer Ostte: OeorA Kempk, Oemeinckerat ckle lLlncker äls Lnüelülncksr ckls Sckvestor

Leerckigung: viensiaßl mittag V«2 llkr

Das reizende Lustspiel K163

Anni Ondra in ihrer Doppelrolle

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sowie Beiprogramme

abend 8.15 Uhr

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Das Geschäft in Schwung zu bringen.

Inserier vor allen Dingen.

Dan» erfährt man weit und breit Deine Leistungsfähigkeit.