den 27. Juli 1835

Leite 5 Nr. 173

Rapolver Tagblatt »Der Eefellfibaftkr-

Tamstag, Len 27. Juli 1835

eres Brett

«acbdruck »erbot«.

isleitung Nagold

i am Dienstag, den im Löwensaal in Staat. Vollzählige Walter und Warte riet.

eisschulungsleiter.

e 1 und 2/12K öeginn unseres ve­rtag. 28. Juli. Mög- nen. Einberusungs- sigung können beim »erden. Warme Klei- » Waschzeug. Ersatz­es. und vorschrifts- Jungbannführer.

ild im SAL. und und

en haben morgen uf der Schießbahn iusscheidungsschietzen burgpokal. neradschastssührcr.

auamtsleitung

Mitgliedern der NS.» tändige Amtsleiterin »slcgestellen tatträstig

iindet vom 27. Juli tt.

aus aufmerksam, datz omburg am 3. August 5 .10. August Vor­statt. Eine Bekannt- >en ersolgt nicht."

ausgesührt hat. ist e es mit dem Lust­igen wäre, das weis; nicht, denn erstens als man denkt! rmeister Maier.

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c einmal ein Gewit- it den ersehnten Re- i es keinen Wolken- ) ziemlich gleichmäßig ie Feuchtigkeit rasch lanzen atmen sofort Sauerstoff gesättigt »ekanntlich bei seuch- »äufiger. Das rührt Schwingungen her, r leiten. Der Haupt- g sich aus Alten- >berg. unsere Eemar-

a flachen Lande

»rgung lediglich mög- benötigten Gasmen- ; zu dem Verbraucher die einzelnen Haus- rd. Hieraus ergibt von Gas abhängig in eines Gaswerkes Es gibt in Deutsch­saften und entfernt chon aus wirtschaft- r Gasnetz angeschlos- alle diese Haushal- > durch die Einfüh- an in Zukunft eine eintreten, denn die- chsstätten nicht durch lern in druckfesten Kg. Gewicht, in de- lde eingeschlossen ist. »eträgt IS Kg. und »ewert einer Menge Stadtgases von 3600 ung reicht für einen chr 2 Monate, ret verwendbar für rgszwecke, heute schon md bezogen werden, findet ein Vortrag z statt. Installation Zropan-Eases erfolgt 3 roß. Haiterbacher-

us Koch

c Redaktions-Schluß t. daß die Herren in unserer heutigen »ie Reparatur-Abtei­haus und Omnibus- ise innehaben.

ngebung

,ier Wochen gesperrt.

teilt mit, daß die r Nagold und Alten­zugehen und daß in die Straße für den geöffnet wird, t trifft im Nagoldtal mit NS.-Urlaubern n. Dabei wird auch c bekommen, nt kanren unter den schulpflichtigen Alter Diphtherie vor. arztes. Med.-R. Dr.

nun vor einigen hlassen werden, aerstag erfolgte an uzung ein Zusam- Stuttgarter Kraft- n Personen besetzten bei dem Aufprall in

(Nachdruck nur mit Quellenangabe)

Wer offenen Auges durch das deutsche Land geht, findet da und dort Erinnerungszeichen, die eine weit zurückliegende Kultur verraten. Gerade in Württemberg sind die alten Runen­häuser fast ganz übergangen worden, und selten verirrt sich ein Forscher zu diesen Wahrzeichen altgermanischer Herkunft. Wohl reden wir heute wieder von Runen es erscheint dazu noch zeitgemäß". aber ihre Bedeutung ist uns vielfach unklar. Teilweise werden auch Runen­deutungen in Filme eingeflochten, wo sie ge­künstelt wirken und ohne inneren Zusammen­hang bleiben.

Ganz anders sprechen zu uns einige heute noch vorhandene Wahrzeichen der alten, freien Reichs­stadt Eßlingen. Dort weisen verschiedene ältere Bauwerke noch Runen auf. Runen sind priester- liche Zeichen altgermanischer Religion und Welt­anschauung. sie sind im wahrsten Sinne des Wortes Sinn-Bilder und überliefern der Nach­welt die Lebens- und Denkart der Vorfahren. So sehr die christlichen Symbole heute Ehrfurcht genießen, ebenso verlangen die Runen mit Ach­tung behandelt zu werden. Wir erkennen aus Runenhäusern, daß menschliche Ansiedlungen oft über geschichtlich festgelegte Zeiten hinaus be­standen haben müssen.

Eßlingen ist ein altgermanisches Wort, es bedeutet: Heimat der Asenpriester. und setzt sich zusammen aus dem es, dem bindenden l und der Endsilbe -ing, welche die Abhängigkeit oder das Heimatsrecht ausdrückt. Man verglei­che in unserer Sprache etwa Worte wie Sämling, Feigling. Fremdling. Mischling! Gewiß wird die Gründung einem gewissen Äzzilo zugeschrie­ben und der Name Eßlingen davon abgeleitet. Das mag seine Richtigkeit haben, wenn es auch historisch nicht einwandfrei bewiesen ist. Aber auch in diesem Namen liegt eine ähnliche Deutung. Auch der Speyrer Pfleghof, den wir näher be­trachten wollen, ist erst in der Hohenstaufenzeit entstanden. SeinFachwerk" wurde aber nach einer Runenvorlage ausgesührt, denn ein wahl­los zusammengestelltes Fachwerk läßt niemals eine mathematisch einwandfreie Deutung nach der Runenkunde zu. Aehnlich klingende Namen wie Eßlingen finden wir bei derselben Grund­bedeutung in Aßling (Bayern). Aßmannshausen. Asbach, Äsperg usw. Die Ursiedlung von Eßlin­gen lag etwa an der Stelle der heutigen Beu- tau, wo sich auch heute noch die Mehrzahl der alten Runenhäuser, leider teilweise übertüncht, vornndet. Die Lage dieser Erstsiedlung erklärt sich aus dem natürlichen Schutz der beiden an­stoßenden Höhenzllge, da der Neckar damals noch näher an den Bergen floß.

Runen bestehen aus verschieden geformten Linien,Balken", die mit Absicht beim Hausbau eingefügt wurden und je nach ihrer Zusammenstellung ausdrücklich nicht als Fach­werkbau bezeichnet werden können. In späteren Jahrhunderten versuchte man durch Anbringung von Schnitzwerk einen ornamentalen Ausdruck künstlich vorzutäuschen, der aber jedem Kundigen sofort als Beiwerk auffällt.

Zu den schönsten, wenn auch nicht ältesten Runenhäusern gehört der frühere Speyrer Pfleghof. die spätere Sektkellerei hinter der der Kirche. Bekommt man das Haus zu Gesicht, so fällt zuerst die ungemein klare Gliederung auf,obwohl der Eesamtbau einen Winkelhaken bildet und der über dem Zusammenstoß stehende Ziehbrunnen erst später angelegt wurde. Auch der heutige Haupteingang stellte ursprünglich einen Nebeneingang dar. Üeber dem Sockel er­hebt sich der eigentliche Runenbau. Betrachten wir das Runenwerk des Südgiebels! Insgesamt

wird die Fläche in sechs Querfelder eingeteilt,

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die sich von unten nach oben steigern. Im un- ! tersten Feld finden wir die Sonnenrune, das ! flachgestreckte, fast liegende lateinische 8. und ! zwar siebenmal und zwar gleichzeitig gekreuzt. Sie kennzeichnet bei der Bedeutung der Sonne als Symbol der Ewigkeit überhaupt: In die­sem Haus herrscht die Verehrung des Geistigen, des Ewigen. Gerade diese Rune spricht selbst zu dem Ungläubigsten, denn sie hat durch ihre Eigenart nicht den geringsten Zweck zur Stützung des Mauerwerks oder der Verstrebungen zu erfüllen.

D zwischen >»eht die Ich-Rune, der senkrechte Balken, heute noch im lateinischen I enthalten. Diese I-Rune bedeutet das Jch-Vewußtsein. das geistig Selbständige, und erhöht die Sonnenrune. ! Im zweiten Feld steht die Sonnenrune miede- §

Stützbalken", die in Verbindung mit der an­stoßenden Rune ein lateinisches V ergeben. Es ist dies die Vem-(Fein-)Rune, das Zeichen des Rechts und Richtens, dazu noch als Einfassung des Mittelfeldes (Mann und Weib). Beide Zeichen bekennen: Hier waltet die eheliche Zeu­gung nach der ewigen Erkenntnis im Bewußt­sein der Unsterblichkeit. Eine verringerte Wie­derholung findet sich im nächsten Feld vor, wie­derum mit 2 Vem-Runen. Das Ganze bildet eine stetige Steigerung. Diese ir-Rune ist im Ganzen vierzehnmal vorhanden. Nun besitzen aber die Zahlen nicht nur Maßwerte, sondern sie drücken auch ein Arbeits- und Betätigungsgebiet aus.

Die vierzehnfache Wiederholung besagt also: Aus dem Stofflichen heraus führt der Weg (versinnbildlicht durch die umgekehrte ir-Rune)

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rum und zwar fünfmal, davon zwei zusammen- ! gefaßt, und -i»e sechste >ls Bindeglied auf der ) Fensterreihe. Das ergibt insgesamt 13 Sonnen­runen. Die Zahl Dreizehn wird ja heute wieder im weitesten Maß verwendet, der Aberglaube an eine Unglückszahl ist verflogen. Man denke nur an Jesus und die zwölf Jünger, an die Sonne und die zwölf Tierkreiszeichen, an die dreizehn Töne der musikalischen Oktave! Die Dreizehn, eine uralte, hochheilige Zahl, ergibt das Geschlossene, den Ring sei es der Zeiten oder der Töne.

In das zweitunterste Feld ragt sich schon ein neues Zeichen herein, die ir-Rune. Sie setzt sich zusammen aus einem senkrechten Mittel- und zwei seitlichen Stützbalken. Der senkrechte Balken ist wieder die Ich-Rune. der Balken von links nach rechts die bar-, der von rechts nach links die balk-Rune. Die bar-Rune sagt aus: Ich handle nach Sonnen- d. i. ewigem Recht. Die balk-Rune bildet als Negativ die Verstofflichung der bar-Rune, also: Werden u. Vergehen. Diese ' ir-Rune versinnbildlicht also die Bindung an das ! Stoffliche, aus dem heraus sich der Mensch erst : schälen muß. Im nächsthöheren Feld treffen wir noch einmal eine fünffache Wiederholung der ! ir-Rune. Bezeichnenderweise stehen an beiden ! Außenseiten nach der Dachkante hin zwei kleine

Nachf. vonM C. Keßler k Cie., Eßlingen kK)

zur Vollendung im Ewigen, Geistigen. Im zweit- obcrsten Feld finden wir zweiAndreaskreuze", die ebenfalls ein Runenzeichen darstellen, sie drücken in erster Linie die rechte Zeugung aus. Und darauf erhebt sich über dem wagrechten Balken, der tel-Rune, die hohe Ich-Rvne, der senkrechte Balken bis zum Eiebel­auslauf. Diese Ich-Rune ist durch Bedeutung und Wahl der Anbringung der Höhepunkt der Symbolik: Das geistige Ich muß aus dem Ir­dischen (tel-terra) heraus erst gestaltet werden.

Der Gesamtausdruck dieser Hauswand, ent­sprechend der Reihenfolge der Anbringung, be­deutet:Aus der Erkenntnis des höheren Rechts und Richtens (Be-urteilens) entspringt die Zeu­gung im Glauben an ein fortwährendes Werden und Vergehen, also an die Unsterblichkeit: auf dieser Wissensgrundlage baut sich aus dem kör­perlichen das geistige Ich als Eipfel-(Eiebel-) Punkt auf".

Diese Besprechung eines einzigen Hauses mag als Skizze genügen, sie soll aber dem Forschen­den neue Anregung zum gründlichen Eindrin­gen in uraltes Volksgut geben. Von anderen Eßlinger Häusern wäre noch eine Anzahl zu nennen, deren geschlossene und zusammenhän­gende Lage die Stelle der ersten Besiedlung verrät, denn man baute früher nach dem Verfall

des alten Hauses an dieselbe Stelle, da man mit Grund und Boden noch verwachsen war.

Auch in der Beutau finden wir an alten, fast baufälligen Häusern noch zahlreiche bar- und balk-Runen, die nicht als Fachwerk anzusprechen sind, besonders dann nicht, wenn ihre Anbrin­gung durch die Bauweise alsWandversteifugn" ausgeschlossen erscheint. Wir finden aber noch andere Runen, so die ing-Rune oder die odil- Rune (Häuser Nr. 25, 41, 43, 45. 48). Immer stimmen sie zu einer Einheit zusammen. Das sind nur Ausschnitte aus dem Runenschatz von Eßlingen. Nur das liebevolle Einfühlen läßt entscheiden, ob es sich um Runen- oder Fachwerk­bauten handelt.

Auffallend schöne Runenbauten finden wir besonders in den Belgischen Landen am Wup­perlauf und im Bodenseegebiet der Schweiz bei Ermatingen, aber auch sonst vereinzelt in Würt­temberg. Wir Heutigen müssen es uns zur Pflicht machen, altes überkommenes Volksgut nicht durch moderne Bauweise oder Uebertiin- chung zu vernichten, sondern ihm einen geistigen Heimatschuß angedeihen zu lassen. Auch hier gilt das Wort unseres Landsmannes, Friedrich Schil­ler:Was du ererbt von deinen Vätern, er­wirb es, um es zu besitzen! Ein Gut. das nicht innerlich erworben wird, kann daher nicht in unser geistiges Besitztum übergehen.

Arbeit - reÄ getan

Nicht nur die Arbeit der Menschen ist sehr verschieden, sondern auch die Art und Weise, wie sie sich innerlich zur Arbeit stellen. Da­mit ist nicht gemeint, daß wir Arbeitsame und Tagediebe voneinander scheiden wollten: auch unter den Fleißigen tut die gleiche Arbeit der eine mit Liebe und Geduld, mit Treue und Fröhlichkeit, der andere voller Mißmut, unter Seufzen und Stöhnen. Kei­nen der beiden werden wir darum scheel an- sehen, wenn er sich ehrlich und herzlich über den ersehnten Feierabend und Ruhetag freut. Auch wird es nicht immer ein Unrecht sein, wenn einer solche Arbeit vorzieht, bei der er für seinen Lebensunterhalt am meisten verdient: er braucht darum noch lange kein Mammonsknecht zu sein. Wir werden sogar von manchem nicht verlangen dürfen, daß er seine Arbeit mit Freude tut. denn es ist ein hartes Leben, sich tagaus, tagein schwer Pla­gen zu müssen und dennoch am Ende der Woche zu wenig Lohn nach Hause zu bringen, um seine Familie ernähren zu können. Und gibt es nicht viele Berufe, in denen der Mensch nie dazukommt, aus innerem Schaf­fensdrang, aus Freude am schöpferischen Ge­stalten zu arbeiten? Diese Menschen brauchen am notwendigsten von allen Feierabende und Festtage, um im tiefsten Inneren ihres Menschseins zu der ewigen Quelle schöpfe­rischen Erlebens geführt zu werden. Wie müs­sen sie den Handwerker beneiden, der ein Stück seines inneren Wesens in seiner Hände Werk verweben kann, wie müssen sie den Bauern glücklich Preisen, der zwar nicht weni­ger Plage hat als sie, aber seine Arbeit auf eigener Scholle tun kann und ständig den Pulsschlag der Natur fühlt?

Aber nicht richten und rechten wollen wir, nicht neidend auf das leichtere Tagewerk des anderen sehen, sondern das unsere recht t u n. Wissen wir denn, ob nicht im übrigen dem anderen ein schwereres Los zuteil wurde und uns eine stärkere Kraft der Seele, eine größere Fröhlichkeit des Gemütes geschenkt ist, um unser schweres Tagewerk dennoch müheloser zu vollbringen, als der Nachbar sein leichtes schafft? Es ist müßig, darüber zu streiten, westen Arbeit die schwerste, die wichtigste und die beste sei. sondern ein jeder

Ein. Hektar« Roman. von.)1nton. Lchroab

Ein. Hektar« Roman. von.)1nton. Lchroab

18. Fortsetzung

Ost haben die Hinterbliebenen Polly dann noch des Toten

Schuld bezahlen wollen, aber Polly hat nie einen Pfennig genommen. Im allgemeinen hat Polly immer sein Geld gekriegt.

Gefällt's Ihnen hier, Mr. Waterman?"

Ganz groß, Mr. Poulson! Aber noch besser würde es mir gefallen, wenn Sie mich Lobby nennen würden!"

Abgemacht ... ich bin Pat! Sir Lobby!''

Ein Händedruck besiegelt es.

Gegen elf Uhr kommt ein schlanker, vornehmer Mann, ganz ' das Bild des englischen Gentlemans, gefolgt von einem jünge­ren Manne, der ihm sehr ähnlich sieht.

Es ist Lord Kennedy of Bechelaar und sein Sohn John.

Lora Kennedy of Bechelaars Gesicht ist von steinerner Ruhe, man sieht ihm kaum seine übergroße Ermüdung an. Sein Sohn John ist ein Mann Anfang der 30er, mit frischen Zügen, dun­kelgrauen, sehr lebhaften Augen und dunklem Haar.

Tie beiden Ankömmlinge sind an den Schenktisch zu Polly , getreten und haben dem strahlenden Wirt die Hand geschüttelt.

Das ist der Schatzsucher von der Sunday-Klippe, Lord Kennedy of Bechelaar, uralter Adel dieses Landes, zwei Linien gibt es noch ... waren schon zur Stuart-Zeit da ... sind beide » am Aussterben ... die reiche Linie des Earl of Bechelaar Kor­don. deren letzter Repräsentant vor der Heirat mit einem jun­gen Mädchen" steht. Bekannter Sportsmann! Und die arme Linie der Bechelaar Seilers! Die waren einmal die größten , Grundbesitzer in Schottland. Da war ein unermeßlich reicher Vorfahre, der mußte nach der Stuart-Zeit, als die Verfolgungen ' gegen sie Anhänger der Stuarts einsetzten, fliehen. Er tat es auf eigenem Schiff, das den schönen NamenLa Fortune" trug, und dieses mit Schätzen beladene Schiff ging an der Sunday­llippe unter und liegt zwanzig Meter tief im Meere, an einer : ziemlich stürmischen, brandungsreichen Stelle, unweit des Fest­landes."

'Sehr interessant! Und Lord Kennedy versucht es zu heben?"

",Ja! Es geht nämlich nicht nur um den Schatz, sondern - auck um alte Urkunden. Die Bechelaar Setters behaupten, daß

nur sie berechtigte Erben fino, behaupten, daß die Bechelaar Gordons zu Unrecht auf ihren großen Besitzungen find."

Wirklich außerordentlich spannend, Pat!" gestand Lobby.

*

Lord Kennedy und sein Sohn John nehmen an dem Tisch in der Ecke, unweit der Theke, Platz.

Sie haben sich eben gesetzt, als die Tür aufgeht und ein kleines Männchen, vielleicht fünfzig Jahre alt, mit einem ver­gnügt-pfiffigen Gesicht und sehr energievollen Augen erscheint.

Es ist der deutsche Ingenieur Rodewald, der die Bergungs­arbeiten leitet, der einen Turm in das Meer getrieben hat und mit zäher Verbissenheit kämpft, um dem Meer den Schatz ab­zuringen.

Setz dich zu uns, Polly!" sagt Lord Kennedy herzlich zu ihm. Es ist eine Freundschaft zwischen den beiden Männern, und sie rührt nicht erst von der Stunde her, da sich Polly erbot, sein Geld mit in die Bergungsarbeiten zu stecken. Nein, das bot Polly Kennedy als Freund an.

Sie kennen sich beide vom Kriege her, wo Lord Kennedy Ritt­meister und der dicke Polly, der damals hübsch schlank war, als Sergeant im gleichen Regiment stand.

Polly hat einmal Lord Kennedy das Leben gerettet.

Polly!" beginnt Lord Kennedy,du hast ein Anrecht darauf zu erfahren, wie weit unsere Arbeiten gediehen sind. Unser Freund Mr. Rodewald wird dir berichten, wie die Arbeite» vor sich gehend ,

Er nickte dem deutschen Ingenieur zu, und der kleine Mann begann. Er holte weit aus, sprach von der Schwierigkeit, den Turm ins Meer einzuführen, den Saugturm, der sechzehn Meter tief getrieben werden mußte, bis er auf festen Boden kam.

Dann begann er seine Arbeit und saugte unablässig die Sand­massen weg, schleuderte sie ins Meer zurück, und Zentimeter um Zentimeter senkte sich der Turm tiefer.

Wir sind jetzt zweiundzwanzig Meter tief!" sagte Rodewald. Ich taxiere, daß wir in ein bis zwei Metern auf das Wrack der .Fortune' stoßen. Das dürfte noch zwei Wochen dauern, dann beginnen die Taucharbeiten und ich hoffe, daß sie pro- zrammäßig vor sich gehen."

Sprechen Sie Polly gegenüber offen von der Gefahr, die eintreten kann!" wirft Lord Kennedy- ein. ,Lch will, daß unser Freund genau orientiert ist."

Die Gefahr!" nimmt der Ingenieur wieder das Wort, liegt darin, daß das Wrack abrutschen kan». Das Wrack der

.Fortune' liegt auf einer schiefen Ebene, auf einer Felsebene, die etwa 300 Meter ins Meer geht. Die Neigung ist nicht zu stark, aber trotzdem kann die Gefahr nicht ganz geleugnet wer­den. Es liegt mir ferne zu unken, nein, ich habe nach wie vor den festen Glauben, daß wir es schaffen, aber ... ich muß es sagen. Wir versuchen dieser Gefahr zu begegnen dergestalt, daß wir die aus dem Meer gesaugten Sandmassen gewissermaßen als Damm neben der ,Fortune' wieder anwachsen lassen, aber die Brandung ist sehr stark. Jedenfalls werden wir, sobald wir auf die Planken der .Fortune' stoßen, einhalten und mit den Tau­chern versuchen, ins Innere des Schiffes vorzudringen."

Vermute. Mr. Rodewald, daß die .Fortune' von den Mas­sen zusammengedrückt sein muß wie eine Flunder."

Der Ingenieur seufzte auf.Das fürchten wir ja auch, und das erschwert es außerordentlich. Es zwingt uns dazu, jedes Stück Planke wegzuräumen, ehe wir zu dem Schatz kommen, der in drei großen eisernen Truhen verpackt, im Kielraum des Schiffes lagert."

John fällt ein.Mr. Rodewald, wie wir wissen, hat damals unser Vorfahre versucht, mit dem Schiff das Ufer zu erreichen. Ist es nicht möglich, daß er die beiden Truhen von unten nach oben gebracht hat?''

Möglich schon, aber kaum anzunehmen."

Lord Kennedy nimmt jetzt das Wort.So steht die Sache, Polly! Sie sieht also nicht schlecht aus. Schlecht steht's nur mit unseren Finanzen. Wenn auch die laufenden Arbeiten nicht mehr die Summen verschlingen wie im Anfang, so muß ich dir doch sagen, daß ich bis auf fünfzig Pfund fertig bin. Ich brauche Geld, Polly, und ich frage dich ohne Umschweife, ob es dir mit deinen. Versprechen noch ernst ist."

Hast du daran gezweifelt, Kennedy ?Du kannst sofort 2000 Pfund haben, und ist es nötig, dann noch einmal die Summe!"

Lord Kennedy reichte dem alten Frontkameraden die Hand.

,Lch danke dir, Polly! Ich wußte es! Ich denke, die 2000 Pfund werden genügen! Nicht wahr, Mr. Rodewald?"

,jJch hoffe es, Sir!" sagt der Ingenieur einfach.

Polly gibt ihm den Scheck und lacht, als Kennedy von einer Quittung spricht. ,

Quittung? Was soll's damit? Schaffst du den Schatz zutage, dann ist es gut, wenn nicht, dann werde ich nicht einen Tag um mein Geld traurig sein. Bin allein mit meinem Weibe, und der Haifisch nährt uns mehr als reichlich. Kinder haben wir nicht, soll ich für die lachenden Erben aufspeichern?^