ei< er o- v* r» 7-: ^ im
11
Seite 2 Nr. 173
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter«
Samstag, den 27. Juli 1935
KouWmelle VesWMng bei de« 3llllge«dockbS»dk«
Anordnung des Reichsführers der SS. Himmler
Berlin. 26. Juli.
In Ausführung des bekannten Erlasses des Reichsinnenministers vom 20. Juli hat der Neichsführer der SS.. Himmler, stellt». Chef und Inspekteur der preußischen Geheimen Staatspolizei und politischer Poli- zeikommandeur der übrigen Länder am 23. Juli eine Anordnung erlassen, durch die die Betätigung der konfessionellen Jugendverbände entsprechend den staatspolitischen Notwendigkeiten allgemein auf das rein kirch- lich-religiöfe Gebiet beschränkt wird.
Danach wird den konfessionellen Jugend- verbänden, auch den für den Einzelsall gebil- beten, jede nicht rein kirchlich-religiöse Be- tätigung untersagt, insbesondere eine solche Politischer, sportlicher und volkssportlicher Art. Einschließlich der sogenannten Pfarr- jugend wird ihnen das Tragen von Unifor- men (Bundestracht. Kluft usw.). uniform- ähnlicher Kleidungsstücke. Uniformteilstücke und jede sonstige einheitliche Kleidung untersagt. Verboten wird weiter das Tragen von Abzeichen, die die Zugehörigkeit zu einem konfessionellen Jugendverband kenntlich machen, geschlossenes Aufmarschieren, Wandern und Zelten in der Oesfentlichkeit. die Unterhaltung eigener Musik- und Spielmannszüge. das öffentliche Mitführen oder Zeigen von Bannern. Zahnen und Wimpeln (ausgenommen bei der Teilnahme an althergebrachten Prozessionen, Wall- führten und anderen Kirchenfeiern sowie Be- gräbnissen) und schließlich jegliche Ausübung und Anleitung zu Sport und Wehrsport. Zu. Widerhandlungen werden mit Zwangsgeld oder Zwangshaft bestraft. Unerlaubt geführte Banner, Fahnen, Wimpel, Uniformstücke oder Abzeichen sind einzuziehen.
MstWckellnrSiltmfchnüll
Neue Uniformen für die Reichsbahnangehörigen
Berlin, 26. Just
Die Reichsbahnhauptverwaltung teilt mit, daß neuerdings auf eine schmuckere Gestaltung und Ausstattung der Dienstkleidung Wert gelegt werde. Mehrfache Anregungen aus dem Kreise der Reichsbahnbediensteten ließen erkennen, daß das Personal selbst eine schmuckere Dienstkleidung wünscht. Da ferner nicht zu verkennen sei. daß das Tragen einer schmucken Dienstkleidung günstig auf Haltung und Dienstfreudigkeit des Personals einwirke, haben die beteiligten Stellen die zweckmäßige Ge- staltuag und bessere Ausstattung der Dienstkleidung geprüft. Nachdem diese Erörterungen nun abgeschlossen sind, teilt die Hauptverwaltung die Neuerungen an der Dienstkleidung mit. Danach werden die Joppen weiterhin aus dunkelblauem Wollstoff zu schwarzen Hosen getragen. Die Joppe erhält aber einen wesentlich verbesserten Schnitt. Sie kann auch mit offenem Umlegekragen nach Art des Zivilkragens getragen werden. Tann haben die Eisenbahner weißen oder blauweiß gestreiften Stehumlegekragen mit weisem Oberhemd oder Vorhemd und schwarzem Längsschlips dazu anzulegen. Von besonderer Bedeutung ist, daß bei den deutschen Eisenbahnern nunmehr die Rangabzeichen auf Achselstücken getragen werden, wobei Silber- und Goldgeslecht vorgesehen ist. Auch bekommen die Joppen jetzt Kragenspiegel. an denen das geflügelte Rad wieder erscheinen wird, das zunächst zugunsten des Hoheitszeichens verschwunden war. Das Hoheitszeichen wird über der Reichskokarde nunmehr an der Mütze aus dunkelblauem Tuch getragen, die die Form der Reichswehrmütze und Schnüre erhält. Die bisherige Dienstkleidung ist aufzutragen, jedoch sind die neuen Abzeichen anzubringen und die bisherigen Metallknöpfe durch neue silber- und goldgekörnte zu ersetzen. Wegen der Dienstkleidung für das Personal der Eifenbahnschifsahrt ergehen besondere Anweisungen.
SkliWung des Eides der Soldaten der Wehrmacht
Berlin. 26. Juli.
Entsprechend der Neuregelung der Kommanoobezeichnungen bei der Wehrmacht er- hält der Diensteid der Soldaten der Wehrmacht nunmehr folgende Fassung: „Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes. Adolf Hitler, dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.«
Mosleys Kampf
London. 26. Juli.
, Planmäßig versuchen die Marxisten die «Versammlungen der englischen Faschisten zu Wren. So kam es Donnerstag abend in ieiner Versammlung zu Northingham. in der Sir Oswald Mosley sprach, zu schweren Ruhestörungen, die erst endeten, als Vier Männer und eine Frau in großem «Logen aus dem Versammlungsraum geflo- !oen waren.
Neue Kampfansage der Komintern
Moskau. 26. Juli.
„Die Prawda« widmet dem 7. Kongreß der Kommunistischen Internationale und dem Gedanken der Weltrevolution eine ganze Nummer. Unter dem vielen Material, das sich mit der zersetzenden Komin- terntätlgkeit im Ausland beschäftigt. findet sich auch ein Aufsatz des bereits seit einiger Zeit zur Vorbereitung des Kongreßes in der Sowjetunion befindlichen Mitgliedes des Vollzugsausschusses der Komintern. des französischen Kommunistensührers Marcel Cachin. Hinter der hochtrabenden Ueberschrift: ..Gegen Faschismus, für Frieden. Freiheit und Brot« verbirgt sich eine offene Kampfansage an die übrige bürgerlichregierte Welt.
Noch offener spricht sich der Leitartikel der „Prawda« über die vordringlichen Zukunftsaufgaben der kommunistischen Weltorganisation aus. Dem Kommunismus, so behauptet der Verfasser, sei es durchaus nicht einerlei. von wem und in welchem Geiste die übrigen Staaten regiert werden. Die Komintern. die im Interesse der gesamten Welt kämpfe, denke deshalb gar nicht daran, von ihrem Ziel der W e l t e r o b e r u n g durch den Kommunismus abzurücken. Die Kampfansage gelte vor allem dem Faschismus, und man beobachte daher bereits überall in der Welt einen gewaltigen Machtkampf zwischen Kommunismus und Faschismus.
Der 7. Kongreß, dessen Einberufung ursprünglich erst für Anfang August erwartet worden war, trat überraschend bereits am Donnerstag nachmittag unter Teilnahme von Vertretern der Kommunistischen Parteien aus 65 Ländern im Gewerkschaftshaus zusammen. Anwesend waren die Führer aller Sektionen der Kommunistischen Internationale.
Wilhelm Pieck, „einem der ältesten Führer der internationalen Arbeiterbewegung« wie die amtliche Meldung sagt, wurde die Aufgabe zuteil, den Kongreß für eröffnet zu erklären. Seine für die Politik des Weltkommunismus recht aufschlußreichen Ausführungen begannen mit der Feststellung, daß die Welt heute vor der Frage stehe: Sozialismus oder Faschismus. Nach einer Auszählung der verschiedenen Versuche, in europäischen Ländern, wie in Ungarn. Finnland und in Bayern, Räteregierungen einzurichten, mußte der Redner zugeben, daß diese Versuche gescheitert seien, weil in den wichtigsten Ländern Europas, besonders aber in Deutschland, starke kommunistische Bewegun
gen gefehlt hätten. Er kam dann auf die erste „faschistische Welle« zu sprechen, als deren Folge die heutige Regierungsform in Italien eingeführt worden sei. Ein weiterer schwerer Schlag für die proletarische Bewegung sei der Umschwung in Deutschland gewesen. Angesichts aller dieser Rückschläge rühmte der Redner die Sowjetunion als „Grundlage und Bollwerk der Weltrevolution«. Im weiteren Verlaus seiner Ansprache wandte sich Pieck immer wieder mit besonderem Haß gegen das neue Deutschland und erging sich in diesem Zusammenhang sogar in wilden Kriegsdrohungen. So verkündete er. daß das „Proletariat und der Kommunismus« nicht umhin können würden, einzugreifen. wenn der „deutsche Faschismus« einen Anschlag au? die nationale Unabhängigkeit und Einheit heute selbständiger kleiner Nationen Europas unternehmen sollte.l!)
Nach dieser Ansprache wurde ein 42glied- riger Vorstand gewählt, dem die bekanntesten internationalen Kommunisten, darunter Pieck und Thälmann, angehören. Im Anschluß wählte der Kongreß auf Vorschlag eines spanischen Kommunisten Thälmann zum Ehrenvorsitzenden. Nach der Wahl der verschiedenen Ausschüsse wurde sodann das Tagungsprogramm gutgeheißen. Nach der Annahme des Tagungsprogramms sprachen Vertreter Chinas „im Namen der kämpfenden Roten Armee Chinas", ein Mitglied der Kommunistischen Partei Spaniens, der den „hier versammelten Generalstab der Weltrevolution" feierte, der Arbeiter eines Sowjetwerkes und andere mehr.
Tann folgte ein für diese Umgebung bezeichnendes Zwischenspiel. Den Saal betrat eine Abordnung von männlichen und weiblichen Fallschirmabsp ringe rn. die zur Erhöhung der theatralischen Wirkung himmelblaue Hosen trugen. Einer von ihnen hielt eine mit großem Beifall ausgenommene Rede. Dieser Ansprache folgte die Rede einer Fallschirmspringerin, die noch kriegerischer als ihr männlicher Genosse austrat und u. a. erklärte: ^.Wir haben den Leipziger Prozeß, die Aufstande in Asturien und die Kämpfe der chinesischen Roten mit Aufmerksamkeit verfolgt. Wenn wir im Augenblick noch keine Möglichkeit haben, den leitenden ausländischen Proletariern zu helfen. so mögen ihnen unsere Erfolge ein Unterpfand sttr die Zukunft sein." Ten beiden Fallschirmabspringern, die von dem Kongreß begeistert gefeiert wurden, folgten auf der Rednertribüne Vertreter der jüngsten Jungkommunisten, der sogenannten Pioniere oder O k t o b e r k i n d e r.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 27. Juli 1935.
Willst du dich deines Wertes freuen, so mußt der Welt du Wert verleihen.
Dienstnachrichten
Im Bereich der Reichsbahndirektion Stuttgart ist der Reichsbahninspektor Wiedmann in Eutingen (Württ) nach Stuttgart-Zuffenhausen als Vorsteher des Bahnhofs versetzt worden.
Diensterledigungen
Die Bewerber um eine Lehrstelle an der eo. Volksschule in Lresbach Kreis Freudenstadt (Dienstwohnung. Gelegenheit zur Uebernahme des Organistendienstes), haben sich bis zum 17. August bei der Ministerialabteilung für die Volksschulen zu melden.
Reichswettkampf der SA. 1S3S
Die SA. lebt! In ganz Deutschland finden am Sonntag, 28. Juli bei allen Stürmen die vom Führer angesetzten Wettkämpfe statt. Auch der Sturm 10/111 Nagold ist zur Ablegung der Leibesübungen in der Zeit von K Uhr morgens bis 13.3V Uhr nachmittags aus dem Sportplatz Calwerstratze angetreten. Die SA.-Männer werden den Volksgenossen erneut zeigen, daß sie auf den Plan treten, wenn der Führer ruft. Kommt und schaut zu. wie sie trotz Erntearbeit ihre Kräfte messen beim Weitsprung, beim Kugelstoßen, beim Keulenweitwurf und beim 3000- Meter-Laus. Die SA. lebt!
Dom Rathaus
Eemeinderatssitznng vom 21. Juli ds. Js.
Der Gemeinderat ist vollzählig anwesend.
Zunächst wird die Beeidigung des Ratsherrn Weitbrecht nachgeholt, der in der letzten Sitzung ortsabwesend war. Aus den Mitteilungen ist hervorzuheben. daß die Notstandsarbeiten vom letzten Winter, die Dolenanlagen in Ortsstraßen. Wasserleitungsarbeiten, Verbesserung der Nachbarschaftsstraße Jselshausen—Unter- schwandorf und Arbeiten im Vaugebiet Ealgen- berg betreffen, 51819 Mark betragen haben, wozu eine Erundförderung von 13 250 Mark und eine verstärkte Förderung von 15 000 Mk. verwilligt wurde. Der Kommandeur des Reiterregiments Cannstatt dankt in einem besonderen Schreiben für die gute Ausnahme und Unterbringung seitens der Quartiergeber, was hiemit öffentlich bekannt gemacht wird.
Die Pläne für den Umbau des Feuerwehrgerätehauses sind nun endgültig aufgestellt, ebenso der Kostenvoranschlag. Infolge der Unterkellerung des Gebäudes für llebungs- und Luftschutzzwecke erhöht sich der Kostenvor- anschlag nunmehr auf 30 000 Mark. Die Baukosten sollen aus Grundstocksmitteln, aus Beiträgen der Zentralkasse und der Amtskörperschaft und aus Ueberhieb gedeckt werden. Der gesamte 1. Stock enthält die Jugendherberge
mit je einer Abteilung für Mädchen und für Knaben und bietet Unterkunft für 60 junge Leute. Der Dachstock enthält eine Wohnung und Räume für die Feuerwehr. Mit den Arbeiten wird im nächsten Monat begonnen. Ein Flächenaustausch zwischen der Stadt und Hausverwalter Speidel hinter dem Feuerwehrgerätehaus wird genehmigt. — Der Traufweg am Galgenberg soll nunmehr im Sinne des allgemeinen Beschlusses vom Frühjahr umgebaut und die Stiche beseitigt werden. Von den Nachbargrundstücken sind kleinere Teilflächen nötig, zu deren Erwerbung Zustimmung erteilt wird - Als Gehilfe beim Bürgermeisteramt wird der Verw.Kandidat Lampart von Frickenhausen ab 1. August ds. Js. gegen die gesetzliche Besoldung angestellt. — Dem Verkauf des entbehrlichen Heuschuppens im Jselshausertal um 265 Mark wird zugestimmt. Der Erlös wird dem Grundstock zugeschlagen. — Mit dem Straßen- und Wasserbauamt Calw wird über die Unterhaltung der Landstraßen 1. Ordnung innerhalb der Stadt, soweit sie die gesetzliche Breite von 6 Meter übersteigen, eine Vereinbarung getroffen. Hienach hat die Stadt alljährlich eine Ersatzleistung von 418 Mark an an das Straßen- und Wasserbauamt zu bewirken. — Aus Zweckmäßigkeitsgründen besorgt das Bürgermeisteramt den Einzug und das Kleben von Beitragsmarken für die unständig Beschäftigten und für einen Teil der freiwillig Weiterversicherten. Gegenüber der Landesversicherungsanstalt wird ausgesprochen, daß für etwaige Schäden, die hiebei der Landesversicherungsanstalt entstehen könnten, die Stadt haftet. Wenn dabei die Stadt Geschäfte für die Versicherten freiwillig besorgt, so darf schließlich erwartet werden, daß die Beiträge pünktlich und regelmäßig in den letzten 14 Tagen jeden- Vierteljahrs auf der Polizeiwache einbezahlt werden. Man erwartet, daß diese Regelung, die ganz im Interesse der Beteiligten erfolgt, künftig genau eingehalten wird.
Nichtöffentliche Sitzung, Schätzungen usw. schlossen sich an.
Feuerwehrübung
Herr Bürgermeister Maier gibt uns folgende Darstellung der Ereignisse bei der Feuerwehrübung mit der Bitte um Veröffentlichung.
„Zu dem Bericht über die „Große Feuerwehrübung" im „Gesellschafter" von gestern möchte ich nur bemerken, daß der Uebungs- plan sorgfältig ausgearbeitet war und auch die von Ihnen angeführten Gesichtspunkte in Betracht gezogen hatte. Bei dem angenommenen Fliegerangriff war die Arbeit des zivilen Luftschutzes, der Hauswarte und seiner Helfer natürlich vorausgesetzt und die auf den Luftangriff nachfolgende Tätigkeit der Feuerwehr beschränkte sich auf das Löschen solcher Brände, die nicht schon durch die Haus- bezw. Brandwarte gelöscht werden konnten. Daß die Feuerwehr hierbei ihre Aufgabe vollkom-
Bekanntmachung der Kreisleitung Nagold
Die Kreisschulung beginnt am Dienstag, den 30. Juli abends 8.30 Uhr im Löwensaal in Nagold. Thema: Kirche und Staat. Vollzählige Teilnahme der pol. Leiter. Walter und Warte der Gliederungen wird ewartet.
Der Kreisschulungsleiter.
Jungvolk. Jungbanne 1 und 2/126
Am Sonntag. 28. Juli Beginn unseres Ferienlagers. Anreisetag: Sonntag. 28. Juli. Möglichst mit Fahrrädern kommen. Einberufungsschreiben zu Fahrpreisermäßigung können beim Stammführer aufgefordert werden. Warme Kleidung. Sportzeug. Putz- und Waschzeug. Ersatz- mäsche. Teppich, (Schlafsack), und vorschriftsmäßiger Dienstanzug. Jungbannsührer.
Kriegerkameradschast Nagold im SAL. und Kyffhäuserbmid
Sämtliche SAL.-Kameraden haben morgen Sonntag Vorm. 9 Uhr auf der Schießbahn Waldlust zu erscheinen, da Ausscheidungsschießen vom Bezirk für den Hindenburgpokal.
Der Kameradschastssührcr.
„NS.-Frauenschafts Gauamtsleitung 3>35 St.
Wir erwarten von allen Mitgliedern der NS.» Fraucnschast. daß sie ihre zuständige Amtsieiterin bei der Werbung sür Kindcrpslcgestellen tatkräftig unterstützen.
Tic Werbe-Sonderaktion findet vom 27. Juli bis einschließlich 3. August statt.
Wir machen nochmals daraus aufmerksam, daß die Schulungskurse aus der Comburg am 3. August abgeschlossen sind. Ter vom 5.—10. August vorgesehene Kurs findet nicht statt. Eine Bekanntgabe durch Sonderrundschreibcn erfolgt nicht."
men richtig erfaßt und ausgeführt hat. ist außer jedem Zweifel. Wie es mit dem Luftangriff im Ernstfall gegangen wäre, das weiß auch der Luftschutzlehrer nicht, denn erstens geht es anders, zweitens als man denkt!
Bürgermeister Maier.
Wieder Regen
Gestern hatten wir wieder einmal ein Gewitter, das über die Mittagszeit den ersehnten Regen brachte. Zum Glück gab es keinen Wolkenbruch,die Wolken entluden sich ziemlich gleichmäßig und das Erdreich nahm die Feuchtigkeit rasch auf. Mensch. Tier und Pflanzen atmen sofort auf, wenn die Luft mit Sauerstoff gesättigt ist, auch die Vögel singen bekanntlich bei feuchtem Wetter stärker und häufiger. Das rührt von den elektrodynamischen Schwingungen her, welche die Feuchtigkeit besser leiten. Der Hauptteil des Gewitters verzog sich aus Altensteiger Richtung gegen Wildberg, unsere Gemarkung wurde nur gestreut.
Gasversorgung auf dem flachen Lande
Bisher war eine Gasversorgung lediglich möglich durch die Zufuhr der benötigten Gasmengen von der Erzeugungsstelle zu dem Verbraucher durch Rohrleitungen, die an die einzelnen Haushaltungen angeschlossen sind. Hieraus ergibt sich,, daß die Verwendung von Gas abhängig war von dem Vorhandensein eines Gaswerkes mit entsprechendem Rohrnetz. Es gibt in Deutschland noch zahlreiche Ortschaften und entfernt gelegene Siedlungen, die schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht an ein Gasnetz angeschlossen werden können. Für alle diese Haushaltungen und Betriebe wird durch die Einführung von Leuna-Propan in Zukunft eine durchgreifende Aenderung eintreten, denn dieses Gas wird den Verbrauchsstätten nicht durch Rohrnetze zugeführt, sondern in druckfesten Stahlflaschen von rund 42 Kg. Gewicht, in denen es in flüssigem Zustande eingeschlossen ist. Der Inhalt der Flasche beträgt 16 Kg. und entspricht nach dem Wärmewert einer Menge von 47 cbm. des üblichen Stadtgases von 3600 Wärmeeinheiten. Eine Füllung reicht für einen mittleren Haushalt ungefähr 2 Monate.
Das Gas ist ausgezeichnet verwendbar für Koch-, Heiz- und Beleuchtungszwecke, heute schon kann es in ganz Deutschland bezogen werden. Am kommenden Mittwoch findet ein Vortrag mit praktischer Vorführung statt. Installation und Vertrieb des Leuna-Propan-Gases erfolgt durch Schlossermeister G. Broß. Haiterbacher- straße.
Vetr. Autohaus Koch
Wir werden erst vor Redaktions-Schluß darauf aufmerksam gemacht, daß die Herren Staiger und Leppen, wie in unserer heutigen Anzeige wiederholt wird, die Reparatur-Abteilung in der Firma „Autohaus und Omnibus- Verkehr W. Koch" pachtweise innehaben.
Aus der Umgebung
Nagold Altenstcig noch vier Wochen gesperrt.
Das technische Landesamt teilt mit, daß die Straßenbauarbeiten zwischen Nagold und Altensteig nunmehr ihrem Ende zugehen und daß in etwa drei bis vier Wochen die Straße für den Durchgangsverkehr wieder geöffnet wird.
Altensteig. Am 10. August trifft im Nagoldtal wieder ein Sonderzug mit NS.-Urlaubern aus dem Gau Franken ein. Dabei wird auch Altensteig wieder Urlauber bekommen.
Mötzingen. In letzter Zeit kamen unter den Kindern im vorschul- und schulpflichtigen Alter mehrfach Erkrankungen an Diphtherie vor. Auf Anordnung des Schularztes, Med.-R. Dr. Mauthe-Herrenberg, mußte nun vor einigen Tagen die Schule geschlossen werden.
Ergenzingen. Am Donnerstag erfolgte an einer unübersichtlichen Kreuzung ein Zusammenstoß zwischen einem Stuttgarter Kraftwagen und einem mit drei Personen besetzten Motorrad. Letzteres wurde bei dem Aufprall in