Seite 2 Nr. 181

Nagolver Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, den 13. Juli 1933

Sir Flammen rasen

Großes Tagewerk völlig niedergebrannt Nürnberg, 12. Juli.

In der Nacht zum Freitag gegen V 2 I Uhr brach im Maschinenhaus des Sägewerks Welsch in Lichtenfels aus noch unbekannter Ursache Feuer ans, das in den reichen Holzvor­räten gute Nahrung fand. In kurzer Zeit stand eine große Fläche in Hellen Flammen. Die Holzvorräte waren infolge der Hitze der ver­gangenen Wochen stark ausgetrocknet, so daß sie wie Zunder brannten. Da das Flammenmeer, das eine ungeheure Hitze ausstrahlte, auch den benachbarten Stadtteil bedrohte, mußten die Motorspritzen von Koburg, Bamberg, Kronach und Reundorf zur Hilfe herbeigerufen werden. Mit 25 Schlauchleitungen bekämpfte man das Feuer; gegen 5 Uhr morgens war die Gefahr beseitigt. Die Gebäude des Sägewerks sowie vier große Bretterstapel sind völlig ver­nichtet. Alle Maschinen wurden zerstört. An den Löscharbeiten beteiligten sich auch in auf­opferungsvoller Weise SA.-Männer des Lagers Redwitz.

Auch in der Gemeinde Niederjossa bei Hersfeld brach am Freitag früh in dem dorti­gen großen Sägewerk Feuer ans und griff mit Windeseile auf die ganze Anlage über. An den Holzvorräten fanden die Flammen reiche Nahrung. Die OrtS- und die Nachbarwehren, zwei Motorspritzen aus Hersfeld und der Arbeitsdienst Hersfeld beteiligten sich an den Löscharbeiten. Dem Eingreifen desÄrbeits- dienstes ist es zu verdanken, daß große Holzmengen gerettet werden konnten.

Zigarettenrest vernichte! Wald

In der Staatswaldung zwischen Schafhos und Freihoels brach ein Waldbrand aus, der infolge der Trockenheit schnell um sich griff. Eine Abteilung des Amberger Arbeitsdienstes und Waldarbeiter aus der Umgebung wurden sofort eingesetzt und es gelang ihnen, das Feuer abzugrenzen. Der Brandschaden dürfte sich auf insgesamt 40 000 RM. belau­fen. Die Brandursache konnte noch nicht ge­klärt werden, doch nimmt man fahrlässige Brandstiftung durch weggeworfene Zi- zarettenreste an.

12 italienische Höfe zerstört

Im Aosta-Tal ging ein ganzer Weiler in Flammen auf. In einem Hause an der Straße nach Valtournache war das Feuer aus­gebrochen. Trotz der Löscharbeiten der Feuer­wehr, die sofort ausgenommen wurden und trotz der tatkräftigen Löschhilfe der Bevölkerung 2er umliegenden Ortschaften gelang es nicht, Sen Brand einzudämmen. ILHöfewurden völlig zerstört. Die Brandursache konnte noch nicht geklärt werden.

Segelflieger über -em Brocken!

Wernigerode, 12. Juli.

Dem Fluglehrer der Flachlandfegelflieger­schule in Wernigerode, Karl Müller aus Stendal, gelang es am Donnerstag als erstem in einer Höhe von 1900 Metern den Brocken im Segelflug zu umkrei» s e m

Ein Freiballon zerplatzte . . .

In Napidcity (Süd-Dakota) wollten am Freitagmorgen zwei Armee-Offiziere mit dem größten Freiballon der Welt zu einem Stratosphärenflug starten. Aus un­bekannten Gründen platzte jedoch kurz vor Beginn des »Fluges der Ballon, wobei große Mengen des wertvollen Heliumgases ver­loren gingen.

Entführung

eines KWh eigen Mädchens

Amberg (Oberpfalz), 12. Juli.

Wie dieAmberger Volkszeitung" aus Bruck in der Oberpfalz berichtet, ereignete sich zwi­schen den Ortschaften Bodenwörth und Bruck eine Entführung. Als die 16jährige Margarete Wiendl mit ihrer Mutter zu der ihnen gehörenden Wiese ging, um Gras zu holen, hielt auf dem Wege vor ihnen plötzlich ein aus Bruck kommendes Auto, und ehe sich die erschreckte Mutter versah, raste das Auto mit ihrer Tochter wieder davon. Von den Ent­führern fehlt bisher jede Spur.

Gletscher wird ein Tal ersaufen

Kalkutta, 12. Juli.

Die Behörden in Sadiha haben den Be- strksbeamten des Vrahmaputratales mitge­teilt, daß sich im Transhimalaja ein Gle t- scher in einer Ausdehnung von SO Kilo­meter Länge und 6 Kilometer Breite auf das Brahmaputrabett zu be­wege. Man befürchtet, daß das Abschmelzen des Gletschers große Ueberschwem- mungen herbeiführen wird, die die lieber- kchwemmungen des Jahres 1931 an Aus­dehnung noch übertreffen. Man erwartet das Eintreffen der ersten Flutwelle in Dibrugarh etwa Ende dieserWoche.

Tausende ertrinken in China

Peiping, 12. Juli.

Gewaltige Regengüsse in Scheust und Honan haben in Westhonan und Schantung zu großen Ueberschwem- mungen geführt. An mehreren Stellen brachen die Dämme, so daß sich die Wasfer- xnassen weit inO bewohnte Land ergießen

konnten. Die Bahnlinie Peiping-Hankäu ist mehrfach unterbrochen. Bei H e n- schu und Lunghai sind Tausende von Menschen ertrunken. Tie Wasser- masten des Gelben Flusses bedrohen einen großen Teil von West-Schantung.

Japan-Erdbeben kostete zwölf Tote

Tokio, 12. Juli.

Ans dem amtlichen Bericht über dai. schwere Erdbeben in Japan geht hervor, daß in Schimisu besonders die Kaimauern und Lagerhäuser schwer beschädigt worden sind. Bisher konnten 12 Tote und 190 Verletzte gezählt werden. 150 Häuser wurden zerstört. 400 schwer beschädigt. Wei­tere 6000 Häuser erlitten leichtere Beschädi­gungen. Ter Sachschaden betrügt etwa 12 Millionen.

Ter Verkehr im Haien von Schimisu konnte wieder hergestellt werden. Auch der Sender von Sctzistoko arbeitet wieder. Insgesamt und Lebensmittel inr etwa 3000 Menschen bereitgestellt worden.

MW Makos für Verkebrsbeamte

Der Reichs- und Preußische Minister des Innern hat in einem Runderlaß an alle Polizeibehörden folgendes verfügt: ..Für Verkehrsbeamte werden Tschakos ans weißlackiertem Leder oder Vulkan­fiber eingeführt. Der Bedarf ist bei dem Be­schaffungsamt der Schutzpolizei in Berlin an­zuzeigen. Die von mir angeordneten Trageversuche mit weißen Anzügen weißen Mützen und weißen Stoffmänteln sind ein- zustellen."

Württemberg

Die Arbeitslage

Im Arbeitsamtsbezirl Südwesiöeurlchlaud rm Monat Juni 1933

Im Juni hat in Südwestdeutschland die Belebung der Beschäftigung hauptsächlich durch den erhöhten Krästebedarf der Land­wirtschaft einen neuen Auftrieb erfahren, so daß der A r b e i t s l 0 s e n st a n d noch­mals um 5969 Personen gesenkt werden konnte. Darüber hinaus sind noch rund 4400 Volksgenossen, die durch Beendi­gung und Aussetzung von Notstandsarbeiten als Arbeitslose neu in Zugang genommen waren, in reguläre Beschäftigung gebracht worden.

Die Gesamtzahl der Arveits. losen, die bei den südwestdeutschen Ar­beitsämtern vorgemerkt waren, betrug Ende Juni 78 370 Personen (60 990 Männer und 17 380 Frauen). Auf Württemberg und Hohenzollern kamen 11 290 Ar­beitslose <8002 Männer und 3283 Frauen) und auf Baden 67 080 Arbeitslose (52 988 Männer, 14 092 Frauen). In den würt- tembergischen Bezirken kamen im Durch­schnitt ans 1000 Einwohner nurmehr vier Arbeitslose, aui die badischen aber noch 27; im Neichsdurchschnitt hatte die Arbeitslosen­ziffer am 31. Mai 30.6 Arbeitslose auf 1000 Einwohner betragen. In Württemberg ist der günstige Stand von Juni 1928 wieder erreicht, in Baden ist der Arbeitslosenstand noch um über 26 000 höher als 1928.

Die Entlastung der Unterstüt­zungseinrichtungen belief sich in der Arbeitslosenversicherung auf 1905 und in der Krisenfürsorge auf 949 Hanvtnntec- stütznngsempfänger. Die öffentliche Fürsorge wurde um rund 1400 Wohlfahrtserwerb's- lose entlastet. Der Stand an unter- st ü tz t e n Arbeitslosen war am 30. Juni folgender:

In der versichern ngsmäßigen Arbeitslosenunterstützung 10 656 Personen (9496 Männer. 1160 Frauen); in der Krisenfürs 0 rge 32 192 Per­sonen (26 522 Männer, 5670 Frauen).

Die Gesamtzahl der Hauptunterstützuiigs- empfünger betrug 42 848 Personen (36 018 Männer, 6830 Frauen): davon ka­men auf Württemberg und Hohen­zollern 5042 Personen (4056 Männer. 986 Frauen), und auf Baden 37 806 Per­sonen (31 962 Männer, 5844 Frauen).

Die Zahl der anerkannten Wohl- sahrtserwerbslosen belief sich nach dem vorläufigen Zählergebnis auf insgesamt I I 353 und zwar aus 1789 in Württemberg und auf 10 064 in Baden.

Zwangsausnützung von Weiden

Tie neueste Nummer des Regierungsblatts für Württemberg enthält ein Gesetz, durch das das Gesetz über die Ausübung und Ab­lösung der Weiderechte auf land­wirtschaftlichen Grundstücken so- wie über Ablösung der Waldweide-. Wald- gräserei. und Waldstreurechte vom 26. März 1873 verschiedene Aenderuugen erfährt. In den neuen Bestimmungen heißt es u. a.:

Die Einfriedigung von Gärten und Lbst- baumschulen hat deren Freiheit von der Beweidung ohne Entschädigung zur Folge. Das gleiche gilt für Obstbaumgüter, deren j

Bestand vorwiegend weniger als 20 Jahrö alt ist.

Lassen die öffentlichen Belange die Ver­pachtung einer Gemeindeschafweide wün- schenswert erscheinen, so kann auf Antrag der Landesbauernschaft das Wirtschasts- Ministerium im Einvernehmen mit dem In­nenministerium die Verpachtung an- ordnen. In diesem Falle ist der Ge­

meinde eine angemessene,'in der Regel zwei Wochen nicht überschreitende Frist zu setzen, innerhalb der sie die Schafweide zu ver­pachten hat. Ist nach Ablauf der Frist die Schasweide nicht verpachtet, so kann das Wirtschaftsministerium einen Pächter be­nennen. Wenn ein Einvernehmen zwischen der Gemeinde und dem Pächter nicht als­bald zustande kommt, so werden die Pacht­bedingungen vom Wirtschaftsministerium festgesetzt. Vor dem Befahren der Weide hat der Pächter für den Pachtzins einer Weide­zeit (Vorsommer-, Sommer-, Herbst-, Win­ter-, Jahresweide) Sicherheit zu leisten.

Die Besitzer geschlossener Höfe und ande­rer vereinzelter Wohnsitze können auf ihren Antrag von der Gemeinde gegen Verzicht auf ihren Anteil an der gemeinen Weide für ihre um die Ansiedlung gelegenen zu­sammenhängenden Grundstücke von der Ge­meindeweide sreigelassen werden. Das gleiche gilt für den Besitzer eines anderen Grund­stücks. wenn besondere Belange des Besitzers die Ausscheidung des Grundstücks aus der Gemeindeweide rechtfertigen und wenn die Ausscheidung möglich ist, ohne daß dadurch die Ausübung der Gemeindeweide gestört wird. Widerspricht die Freilassung den öffentlichen Belangen, so kann sie vom Ober­amt auf Antrag der Landesbauernschaft wieder aufgehoben werden. ,

Besteht in einer Gemeinde keine oder nur eine beschränkte Gemeindeschafweide, so i st eine Gemeindeschafweide von der Gemeinde einzuführen oder die Beschränkung aufzuheben, wenn die in Art. 18 Abs. 1 genannte Mehrheit der be­teiligten Grundstücksbesitzer es verlangt. Die Anordnung der Gemeinde bedarf der Ge­nehmigung des Oberamts. Auch ohne ein solches Verlangen kann die Einführung einer Gemeindeschafweide oder die Aufhebung der Beschränkung einer solchen auf Antrag der Landesbauernschaft vom Wirtschaftsmini­sterium im Einvernehmen mit dem Innen­ministerium angeordnet werden, wenn die öffentlichen Belange die Anordnung wün­schenswert erscheinen lassen.

Stuttgart, 12. Juli. (NS.-Volkswohl- fa h r t e r ö f f n e t N ä h st u b e n.) Die NS.- Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Stuttgart- Stadt, unterhält im Benehmen mit der NS.- Franenschaft ab 15. Jnli d. I. 6 offene Näh- und Flickstuben. Allen arbeitsamen und -willi­gen, nicht unter 25 Jahren alten Frauen und iNädchen ist dadurch Gelegenheit geboten, Klei­der und Wäsche sowohl neu anzufertigen als auch auszubessern. Die Leitung der Nähstuben liegt in den Händen von fach- und sachgemäß vorgebildeten und geeigneten Kräften, die durch die NS.-Frauenschaft eingesetzt werden.

Stuttgarter Groß-BadLetrieü beginn:

Der sogenannteStausee" in Hosen wird, wie das Städtische Nachrichtennmt mitterlt, am 24 Juli eröffnet. Damit kommt eine gewaltige Bauarbeit von mehreren Jahren zum endgül­tigen Abschluß. Dieser See liegt seitlich des neuen Neckarbetts und stellt die größte in Württemberg befindliche künstliche Freibadan- lage dar. Die Fläche umfaßt 170 ÜOV. der eigent­liche Bootsee allein 138 VVS. die Umkleideränme 13 9VV Quadratmeter. Seitlich der llmkleide- räume liegen Aufbewahrungshäuser für 500 Segel-, Paddel- und andere Boote. Eine vor­springende Landzunge trägt ein Restaurant mir Terrasse für mehrere Tausend Gäste. Das riesi­ge Planschbecken wird von vier seitlichen Was- sereinläufen ständig mit Frischwasser versorgt. Für Schwimmer sind besondere Becken mit ver­schiedenen Tiefen, Sprungbretter usw. vorhan­den, Die Straßenbahnlinie 14 wurde vom Stadt­teil Münster auf einer 3,5 Km. langen Reu­baustrecke bis Hofen herangeführt und die neue Strecke für jeden Massenverkehr eingerichtet. Ein neues Motorboot »Danzig" wird von den Straßenbahnen eingestellt: es befördert die nicht mit der Straßenbahn fahrenden Personen über den neu kanalisierten Neckar zwischen Karls­brücke und Stausee. Alles in allem: eine An­lage, die sich in jeder Hinsicht sehen lassen kann. Eine Reihe von Klubhäusern für Schwimm- und Rudervereine umsäumt das ganze große Strandbad.

Landwirtschaftliches Anwesen eingenschert

Zündelndes Kind verursacht den Brand

klizenbsrickt der dl 8. -Presse

Völlkofen, Kreis Saulgau, 11. Juli. Don­nerstag nachmittag 13 Uhr brach in der Scheune des Landwirts Jakob Brendle, hier, Feuer aus. In rasender Schnelle er» griff es Stallung und Wohnung, so daß das Anwesen in kurzer Zeit in Schutt und Asche lag. Bei der großen Trockenheit bil­dete der Brand außerdem eine große Gefahr für die benachbarten Gebäude. Nur dem energischen, raschen Eingreifen der hiesigen Feuerwehr und der Motorspritze von Men­gen ist es zu verdanken, daß der Brand aus seinen Herd beschränkt blieb. Das lebende Inventar konnte gerettet werden. Der Ge­bäudeschaden wird auf rund RM. 15 500. geschätzt. Der Brand wurde durch das 7 V- Jahre alte Enkelkind des Ge­schädigten verursacht, das mit einer . brennenden Kerze junge Kätzchen auf dem Heuboden suchen wollte.

Asoziales Verhalten des Braumeisters Götz von Scheer

Brauereibesttzer Götz von Scheer, der in Völlkofen das Anwesen zum Schlüs. sei vollständig leer zur Verfügung hat, hat sich auf Anfrage geweigert, das Gebäude zur Unterkunft der Brandaeschädigten zur Verfü-

gung zu stellen. Das Anwesen mußte des­halb durch den Bürgermeister für die Unterbringung der Brandgeschädigten beschlagnahmt werden. Tie Bevölke­rung hat sich mit Recht über dieses Verhak- ten beschwert.

Ein Mann brennt

Genkingen, OA. Reutlingen, 12. Juli. Am Donnerstagmorgen war Straßenwart G. Herrmann mit Teeren an der Straße Genkingen Lichtenstein am Ortsausgang be­schäftigt. Plötzlich sah der sich in der Nähe be­findliche ledige Albert Schmauder, daß Herr­mann in eine Feuer fl am me eingehüllt war. Schmauder sprang schnell zu Hilfe und wälzte den Brennenden in einem Getreidefeld, da zum Löschen sonst nichts vorhanden war. Nur mit großer Mühe gelang es mit Hilfe eines noch dazngerommenen hiesigen Bürgers, über die Flammen Herr zu werden. Mit schweren Brandwunden wurde Herr­mann in seine Wohnung verbracht, wo als­bald der Arzt herbeigeholt wurde. Auch Schmauder hatte an der Hand schwere Brand­wunden erhalten und mußte ärztliche Hilfe irr Anspruch nehmen. «

Ulm, 12. Jnli. (Veränderunginder HI.) Einer der ältesten Hitlerjnngen der Ulmer Bewegung, der jetzige Unterbannführer Erwin Hentschel, ist nach Neuenb ü r g als stellvertretender Kreisleiter berufen wor­den. Die Ulmer Hitler-Jugend verliert damit einen treuen und vorbildlichen Kämpfer; sie ist aber auch stolz darauf, daß gerade einer ans ihren Reihen auf diesen verantwortungsvollen Posten berufen worden ist. Durch den Bann­führer Hans Kölle ist der bisherige Gesolg- schastsführer, Oberwachtmeister Fritz Kurz, für ihn zum Unterbannführer befördert und zugleich mit der Führung des Unterbanns VÜ/120 beauftragt worden. , (

Reutlingen, 12. Juli. (Schuppen- brand am S ü d b a h n h 0 f.) In der ver­flossenen Nacht entstand in einem Lager­schuppen der Holzwarenfabrik Karl Schwab am Südbahnhof ein Schadenfeuer. Durch einen Beamten des Schutz- und Sicherheitsdienstes wurde das Feuer entdeckt und sofort dem Besitzer gemeldet. Bis die Löschzüae von Reutlingen und Pfullingen eintrafen, wurde das Feuer mit Minimax- apparaten und einer eigenen Feuerleitung bekämpft. Die beiden eintreffenden Motor­spritzen wurden dann des rasch um sich grei- ienden Feuers bald Herr. Der offene Schup­pen wurde an der Südseite samt dem Dach auf einige Meter durch das Feuer zerstört; »erner sind die in ihm aufgestapelten Fabri­kate zu einem wesentlichen Teil unbrauch­bar gemacht worden. Der Schaden ist erheb­lich. Als Brandursache nimmt man Selbst­entzündung an.

Ludwigsburg, 12. Jnli. (Radfahrer schwer verunglückt.) In der Mark- gröninger Straße in Eglosheim ereignete sich gestern mittag ein schwerer Verkehrs- unsall. Ein 14jühriger Schüler kam mit seinem Fahrrad aus der Möglinger Straße und fuhr dort an der Kreuzung ans einen Asperger Personenkraftwagen auf. Ein Arzt, der zufällig des Weges kam, sorgte für lleberführnng ins Kreiskrankenhaus. Der Junge hat schwere Verletzungen an der rechten Brustseite davongetragen, so daß Lebensgefahr besteht.

Oberndorf a. N., 12. Jnli. (NeueSchul- räume in Oberndorf.) In der letzten Gemeinderatssitzung teilte der Vorsitzende, Bürgermeister Fritz, mit. daß wegen Bau­fälligkeit das alte'Sch ulhaus ge­räumt werden mußte. Die Weiterführung des Schulbetriebs von zwei Schulen mit 500 Kindern konnte nicht mehr länger verant­wortet werden. Gegen die vom Vorsitzenden vorgeschlagene Gemeindehau Ptsat- zung wurde vom Gemeinderat kein Ein­spruch erhoben. Die Unterbringung der Ge­werbeschule macht der Stadtgemeinde erhebliche Schwierigkeiten. Die Aufsichts­behörde soll von der Sachlage unterrichtet werden

Ravensburg, 12. Juli. (Ein rafsi- nierter Heiratsschwindler.) Ter Vertreter einer auswärtigen Möbelsirma wurde vor einigen Tagen von der hiesigen Kriminalpolizei wegen Betrugs sestge- nommen und dem Richter zugeführt. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen hier wohnhaften, geschiedenen Provi­sionsvertreter. Er hat im Laufe der letzten Zeit einige heiratslustige junge Mädchen durch das unwahre Vorbringen, er wolle dieselben heiraten, zum Abschluß von- bellieferungsverträgen zu bestimmen gewußt, und sich dadurch auf unlautere Weise seine Provisionen verschafft. In einem Falle hat er das zum Ankauf von Möbeln bestimmte Geld zur Anschaffung eines Personenkraft­wagens verwendet. Den Betrüger wird die schnöde Ausbeutung unerfahrener junger Mädchen teuer zu stehen kommen.

Rottenburg, 12. Juli. (Von der Loko­motive überfahren.) Am Donnerstag­vormittag ereignete sich auf der Eisenbahn­brücke der Bahnlinie Rottenburg Niedernau ein entsetzliches Unglück. Der verheiratete Zim- mermeister Franz Saile aus Rottenburg und der ledige Zimmermann Paul Biesin - e r aus Obernau waren auf der Brücke mit usbesserungsarbeiten beschäftigt, als von Richtung Nredernau eine Leerzualoko-