Ser Tag der alle» voldaiea

Ragolder TagLlatt »Der SrstlUchaftrr"

Dienstag, den 9. Juli 1938

Der RMökriegertag in Kassel

Kassel. 6. Juli.

Am Samstagabend fand im Rathaussaal aus Anlaß des 5. Reichskriegertages ein Begrüßung?- und Empfangs, abend durch die Stadt Kassel statt, zu dem Reichsstatthalter Ritter von Epp. Reichskriegsopferführer Oberlindober. Ver- treter der Wehrmacht, der Partei, Militär- attachss fremder Mächte, sowie Vertreter der in- und ausländischen Presse erschienen waren.

Den Höhepunkt des 5. Reichskriegertagcs bildete am Sonntagvormittag die Parade­ausstellung der Landesverbände des Kysf- häuserburides auf der Karlswiese. Nach dem Aufmarsch der Abordnungen der SA., der SS., des Reichsluftsportverbandes, des Ar­beitsdienstes. des Frontkämpferbundes, der Reichskriegsmarine, der Fahnenkompanie des Jnf.-Reg. Kassel mit den alten Fahnen des ehemaligen 11. Armeekorps ergriff des Bun­desführer des Deutschen Kyffhäuserbundes. Lberst a. D. Reinhardt, das Wort zu seiner Ansprache, in der er eingangs folgen­des

Grntzworl des Führers

und Reichskanzlers bekanntgab:

..Den zum 5. Deutschen Reichskriegertag in Kassel versammelten alten deutschen Sol­daten entbiete ich in kameradschaftlicher Ver­bundenheit meine herzlichsten Grüße. Der alte Soldatengeist der Pflichttreue und der Kameradschaft hat im Deutschen Neichskrie- gerbund Kyffhäuser immer eine zuverlässige Pflegestätte gehabt; er hat in der Reichs­wehr weitergelebt und nun in der neu er­standenen Wehrmacht feinen alten großen Wirkungskreis wiedergefunden, von wo aus er das ganze deutsche Volk wieder erfaßen will. So möge denn der 5. Deutsche Reichs­kriegertag zu einer machtvollen Kundgebung der Wehrfreiheit und der Volkseinheit wer­den. Adolf Hitler."

Nach der Ehrung der Gefallenen und der Toten der Bewegung fuhr der Redner in seiner Ansprache fort:

Ter Kyffhäuserbund nimmt das Rechr seines Bestehens nur aus der Pflicht. Deutschland zu dienen, dem Deutschland, das der Führer schuf. Für den alten Soldaten gibt es keine Pflichten, die aus Rechten her­

-Ilinisir'r Neck in der ^rkorklieide. /uni 4bsc>iluö seines berliner Nesucvs wnr der polnische .^uLerimmister lieek (>NSI des »inisiersiri'isidente» siörinA IN lvniinlin!!, NO n. Ä. nucv dns ^ isenli-ekege n oiiio. Von links n:>eii reeMs: Oberst Ueek, brn» Neck »nc! I'ocbter,

ülinisierMLsident Ooriujj. (Heinrich Hoffmann, K.)

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loin künkken keivksliriegerisg io k»88el. Eenerslprode der Unsseler Iruppenteile nuk der ivnrls- sviese t»r ibre sportlicken und militiiriscken Vvrlükrungen, die ini Unionen des fünften keicks-

I.rie^e, in^'es in Kassel sexeist «urden.

geleitet werden. Für den alten Soldaten ge­hen vor allen Rechten die Pflichten. Aus der alten Wehrmacht und aus den Freikorps sammelte sich das Soldatentum im Kyff- häuserbunde und erhielt die Gesinnung der Front und soldatischen Geist. Dieser solda­tische Geist hielt sich aufrecht gegen alle An­feindungen in 15 trüben Jahren.

Dieser erste Reichskriegertag im Dritten Reich ist ein Bekenntnis der drei Millionen ehemaliger Soldaten des Kyffhäuserbundes zu dem wehrhaften Staat Adolf Hitlers. Er ist Zeugnis einmütigen Dankes der einstigen Waffenträger der Nation an den Führer, der mit der Stoßkraft seiner Partei dem deutschen Volke die Wehrsreiheit wiedergab.

Die Rede des Obersten a. D. Reinhardt wurde wiederholt von lebhaftem Beifall un­terbrochen.

Mit stürmischem Beifall begrüßt, hielt so­dann der Ehrenbundesführer. Reichsstatt­halter Ritter von Epp. eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Der Kysfhäuser- bund steht hier in einem großen Aufmarsch vereint, zum erstenmal auf^iarschiert mit feinen Fahnen, die einen neuen Inhalt re­präsentieren. den der Bund sich gegeben hat und den der Bundesführer Ihnen schon vor­hin entwickelt hat. Dem Namen nach ist es eine Tagung des Reichsbundes Kyffhäuser: in Wirklichkeit ist es eine Tagung des deut­schen Soldaten im allgemeinen, des deutschen Soldaten, wie wir ihn kennen aus der Vorkriegszeit, aus dem fünfjährigen Krieg, des deutschen Soldaten, der heule Waffen trägt und des jungen Deutschen, der einst Waffen tragen soll und wird.

Dann überbrachte Generalleutnant Doll- m a n n im Aufträge des Führers und Ober- befehlshabers der Wehrmacht und im Auf­träge des Reichskriegsministers die Grüße der Wehrmacht an die im Reichskriegerbund Kyffhäuser zusammengeschlossenen alten Waf­fenträger. Als letzter Redner sprach der Netchskriegsopfersührer Oberlindober. Er wies darauf hin. daß das heutige Treffen eine Mahnung sein soll an den 4 V 2 jährigen Weltkrieg: Haltet die ' ront von einst zusammen, denn nur in die- er Einheit könnt ihr der inzwischen Heran­wachsenden Generation und der gesamten deutschen Jugend ein lebendiges vorbildliches Beispiel fein.

In einem kurzen Schlußwort dankte der Bundesführer den Rednern und brachte ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer und das Vaterland aus. Den Höhepunkt des 5. Reichskriegertages bildete der Vorbeimarsch der 250 000 alten Krieger vor dem Bundes­führer und den Ehrengästen auf der Tri­büne.

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Moderne Reaktionäre!

Leipzig. 6. Juli.

Kommt da dieser Tage ein Geschäftsmann nach Leipzig, um Geschäftsfreunde zu be­suchen. In Leipzig unbekannt, empfahl man ihm für Verhandlungen das Hotel Astoria. Nach Erledigung seiner Geschäfte wollte er mit feinen Freunden im Hotel essen und mußte eine interessante Feststellung machen. Im Speisesaal saßen im freundlichen Ge­spräch monokelbewaffneteäh-äh-Männer" mit rasseechten Juden und an der Wand hing in Lebensgröße das Bild des ehemali­gen deutschen Kaisers. Ein Bild des Führers war nirgends aufgehängt. Daß der Ge­schäftsmann unangenehm deutlich geworden ist. versteht sich am Rande. Daran konnte auch nichts ändern, daß diensteifrige Kellner ihm schnell zeigen wollten, daß in der Empfangshalle ein kleines Führerbild hängt. Das Hotel Astoria in Leipzig gehört, wie man hört, einem Kommerzienrat Hartung. Leider mußte der Geschäftsmann auf daS Vergnügen, diesen kennen zu lernen, ver­zichten, da dieser durch die deutschen Worte des Nationalsozialistendienstlich abwesend" war.

Reue Mrimnisfr um Sberft Lawreme?

Paris. 6. Juli.

Auf einem aus Englisch-Somaliland in Marseille eingetroffenen Dampfer soll sich, wie der ..Matin" berichtet, Frau Law­rence. die Mutter des berühmtenKönigs der Wüste", dessen Ableben vor einiger Zeit gemeldet wurde, befinden. Sie stehe nicht auf der Liste der Fahrgäste und nur die An­wesenheit eines starken Polizeiaufgebotes habe ihre Ankunft bestätigt. Frau Lawrence fei an Bor- geblieben und im Laufe des Abends mit dem Dampfer nach London weilergereist.

Journal" verzeichnet allerhand Gerüchte, wonach hinter dem als .Fräulein Shaw" ausgegebenen geheimnisvollen Fahrgast in Wirklichkeit der totgeglaubte oder totgesagte Oberst Lawrence stehe, der unter dem Na­menShaw" in einem englischen Flieger- Regiment gedient hat. Das angeblicheFräu­lein Shaw" habe trotz allen Bemühungen von englischen Berichterstattern, die eigens aus London gekommen seien, sich geweigert, ihre Kabine zu verlassen. Man habe ihr eine Anzahl von Briefen übergeben. Einige Fahrgäste und Mitglieder der Besatzung seien überzeugt, daß hinter der geheimnisvollen Dame tatsächlich Oberst Lawrence stehe.

Kraft durch Freude" tagt

Feierliche Eröffnung Ser ersten Rerchstagung inmitten der Arbeiterschaft

In

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Hamburg. 6. Juli.

dem festlich geschmückten Gemein- fchaftsraum der Newyork Hamburger-Gum- miwaren-Compagnie fand am Samstagvor­mittag die feierliche Eröffnung der ersten Reichstagung der NSG. ..Kraft durch Freude" in Hamburg statt. Zu der Feier hatten sich die Tagungsteilnehmer aus dem ganzen Reiche sowie eine Abordnung der Gefolg­schaftsmitglieder des Betriebes eingefunden. Nach Ansprachen des Betriebsführers der Newyork-Hamburger Gummiwaren-Compag- nie hieß der Gauwalter der DAF.. Staats­rat Habedank, die Tagungsteilnehmer in Hamburg herzlich willkommen.

Reichsamtsleiter Pg. Horst-Dreßler- Andreas führte u. a. aus:

..Weil die NSG.Kraft durch Freude" das Werk der deutschen Arbeiterschaft aller Stände sein muß. weil dieses Werk den Sinn hat. die schaffenden deutschen Volksgenossen in einer Gemein­schaft des Erlebens gleichen Schicksales zusammenzufafsen. darum eröffnen wir die Reichstagung in Hamburg in einem Betrieb inmitten der Arbeiterschaft. Von hier aus grüßen wir unsere deutschen Arbeitskameraden an allen Arbeitsplätzen.

Was die verschiedenen Internationale« des sogen. Weltproletariats trotz umfangreicher Theorien nicht zuwegegebracht haben, das schuf der praktische Wille und das praktische Können des Nationalsozialismus in IV» Jahren.

Mit dem gemeinsamen Gesang der nativ- nalen Lieder fand die Eröffnungsfeier ihren Abschluß.

An Bord des MotorschiffesSt. Louis" der Hamburg-Amerika-Lrnie fand am Sams­tagnachmittag die Begrüßung der Teilneh­mer an der Reichstagung der NS.-Gemein- schaftKraft durch Freude" durch den Gau­wart Senator von Allwoerden statt.

.LVir wollen", so betonte der Gauwart u. a..die deutsche Kunst in unser Volk hineinbringen. Wir find dabei nicht des Glaubens daß eine Organisation als solche künstlerische Werte neu schaffen könne. Wir sehen aber, daß dieOrganisation die Voraussetzung zum künstleri- schen Wollen überhaupt ist. Diese Reichstagung ist der Beginn eines neuen Kampfes, um den lebendigen Willen zum künstlerischen Wollen immer weiter vorwärts zu tragen." Der Organisationswalter der Reichstagung. Pg. Rentmeister, dankte allen, die am Zustandekommen der Tagung in Hamburg geholfen hätten.

Am Spätnachmittag veranstaltete sodann der Hamburgische Senat einen Empfang für die Ehrenabordnungen deut­scher Arbeiter. bei denen alle Gaue durch je einen Arbeitskameraden vertreten sind, ferner haben die Arbeiter der Reichs­autobahn eine Ehrenabordnung entsandt.

Der regierende Bürgermeister Krog- mann hieß die Vertreter der deutschen Ar­beiter herzlichst in der Hansestadt willkom­men.

Glückwünsche

des Reichsminifiers Dr. Goebbels

Reichsminister Dr. Goebbels hat an die Leitung der NSG.Kraft durch

Freude" anläßlich ihrer Tagung in Ham­burg folgendes Telegramm gesandt:

An die Leitung der NSG.Kraft durch Freude", Hamburg 13. Tesdorfstraße 9.

Zur Hamburger Reichstagung sende ich ?er NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" herzliche Grüße und Glückwünsche. Sie hat )urch ihre restlose Arbeit am Glück und Wohlergehen gerade des Teiles unseres Volkes, der sonst vielfach nur Leid und Kummer im Leben erfuhr, tatkräftig und wfolgreich mitgearbeitet und sich damit Dank und Liebe der ganzen Na­tion erworben. Mögen auch in Zu­kunft die mit Sorge und Mühsal beladenen deutschen Menschen durch sieKraft durch Freude" für den schweren Kampf des All­tags finden!

Heil Hitler! Dr. Goebbels.

Schutz vor Su-enfilmeii

Nachzensur aller vor der Nationalsozialist^ schen Erhebung zugelassenen Filme

Berlin, 7. Juli.

In Zeiten vorübergehender Filmknappheit ergibt sich für die Filmindustrie die Notwen­digkeit. auf ältere Tonfilme und sogar Stummfilme zurückzugreifen. Hierbei ist e> wiederholt vorgekommen, daß Filme zu« Vorführung gebracht worden find, die auf Grund des im liberalen Staat geltenden Lichtspielgesetzes zugelassen worden waren. In verschiedenen Fällen ist sogar die Vor­führung von Filmen mit nicht- arischen Mitwirkenden fest ge. stellt worden, deren Zulassung in heu­tiger Zeit nicht mehr in Frage kommt. Zwar ist ein großer Teil der mit den Zielen der nationalsozialistischen Regierung nicht zu