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Nr. 137
dienstag, den 9. Juli 193z
)ieden. Teilweise wird der gut bezeichnet, andernorts t so reichlich, wie nach der ten gewesen wäre. Beson- umen setzen die Schädlinge lussichten im Weinbau ^ gut genannt werden. Der e hat befriedigt.
tierische oder pflanzliche rutzer den bereits bei denen Aepseln genannten kein ldet worden.
: Ernleertrag
zu Anfang Juli vorgenom- des vermutlichen Ernte- e und an Raps stellen sich die Etlichen Erträge, verglichen c vom Vorjahre, wie folgt hen sich die Ertragsangaben , reine Frucht, als auch auf ischung mit Roggen oder
Hnitt von 1 ka in Doppel»
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
1934
ckz
13,6
11,5
16,0
17.9 13,0 18,0 17,4
14.9 13,1
. Vorschützung Anfang Juli 1938 62
17.6 18,3 20.2 19,0
17.9
17.6 18,8
16.6
14.9
Ige IN Tonnen: Sommergetreide zusammen» mommen.)
... Vorschätzung l934 Anfang Juli 1985
!8 22S 80 680
K 426 288 114
!» 486 89 773
8 161 177 861
« 681 139 242
820 1952
Stand zu Anfang Juli 1935 träge von Getreide und h je Hektar und insgesamt als die Erträge des e s.
mehr Rays!
lernführer Arnold er- der in nächster Zeit erfol» der Rapsfelder nachin die Bauern und Land-
des deutschen Volkes mit >rter Anbau von Oelfrüch- er Raps ist eine unserer chte, dessen Anbau durch ßnahmen der Reichsregie- nd geworden ist. Die An» )en letzten Jahren erfreubedeutend zugenommen, nneswegs ausreichend. In iftlichen Betrieb, in dem M gegeben sind, ist es Rapsbau in den Bestellzunehmen. Raps läßt sich- Fruchtfolge günstig einvorzügliche Vorfrucht für - für Wintergetreide. Die wird verbessert, die Ar- ünstigt, der Betrieb erhält um aus neuer Ernte. Auf der Absatz zu lohnendem r den Anbau hat die Lan- ruptabteilung II, eine Aneben. die bei den Orts- iltlich ist.
nes Notier. Bürgermeister yh / Iosefine Zimmermann rrermeisters Witwe, 72 Z.. i Egeler, Wirt, 61 I., Tai l-
sitterung: Für Mittwoch und rlfach heiteres, vorwiegend erwarten.
schafter G. m. b. H.. Na„l!» ü E. W. Zaiser (Inhaber Nagold. Hauptschrtftlrit»! für den gesamten Fni,«'- : I. V. Ottmar Hetz. Nagold
VI. 35: 25Ü1 Preisliste Rr. 8 gültig
«wer umfaßt 8 Seite»
empfiehlt 1659
Vilhelm Henne
Küfeni, Nagold
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Neu?
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vom 3, Juli I S34ncbst der Ausiührangsverordliung vom 27. März 1935 e Neuausgabe des Reichsjagd- M enihäli den richtigen Wort- dks G setzes nach den letzten )erungen. auch sind die neuen sührungtzverordnungen in den dieser Ausgabe eingearbeitet, ir nur 70 ^ vorrätig in der -Handlung Zaiser - Nagold
So entsteht eine Ausstellung!
Phantasie und Wirklichkeit aus dem Ausstellungsbiiro »Schwäbisches Schassen"
Eines Tages geschieht es wohl, daß in einer schönen und ansehnlichen Stadl, die sich eines trefflichen Namens erfreuen kann, ein oder mehrere von Aktivität und neuem Schaffensgeisi erfüllte Köpfe den Plan fassen, eine Ausstellung zu machen.
Das ist zunächst ein Plan, aber die Zeit ist ja übereich an Planen und Sinnen, an allen Orten regt es sich, Tausende sind dabei, die Hände mutvoll zu rühren: und so denken diese Wagemutigen: warum sollen nicht wir auch diese fruchtbaren Stunden unseres Volkes sichtbar in die Erscheinung treten lassen und zeigen, was wir und unser Umland wollen und sinnen, planen und schaffen! Diese Rechenschaft soll so denken sie — recht klar und sichtbar denen vor die Augen treten, die noch immer sich die Augen verbinden, in Mißmut und Nörgelei leben und sich nicht freuen können an dem, woran die anderen sich Mut und Erhebung holen.
Nun gut: man hat diese Idee, und die Idee ist noch immer die Mutter der Tat gewesen. Da sollt ihr aber mal hören, wie sich die Spießbürger (kaum daß sich diese Idee, dieser Plan und an den Stammtischen) ereifern, wie sie die ein wenig herangesprochen hat in den Häusern Köpfe zusammenstecken und von vornherein als eine „große Pleite" bezeichnen, was hier begonnen werden soll.
Ja, nun soll die Tat folgen! Die mutigen Männer versenden eines Tages eine Anzahl Schreiben, und man sitzt dann zu guter Stunde in dem großen Saale des Stadthauses beisammekl, in dem schon in früheren Zeiten große und gute Pläne viele gefaßt worden sind. Nun heißt es allen Mut zusammennehmen und auch die innere Härte, um zu beweisen, daß die
eptiker. die natürlich auch hier aufsiehen, Unrecht haben werden: denn wenn alle wollen und gemeinsam wollen, dann muß ein Werk gut werden. Man läßt Zahlenreihen aufmar- scbieren, es sind ein wenig hohe Zahlen, gewiß: aber schließlich hat sich der Strom der Widersacher gelegt, auch sie sind nun Verbündete, und das Ergebnis heißt tatsächlich: Wir machen eine A u s stellunq !
Machen? Ja, wer macht denn? Alle wollen, aber einer muß doch schließlich dis Fäden in die Hand nehmen und den Traum zur Wirtlichkeit werden lassen. Wer wird . . .? Man blickt sich um und blickt zuletzt auf einen erfahrenen Mann, von dem man weiß, daß er es machen kann und auch wird, und man sieht auf einen Architekten und man weiß, daß er
vereinbarenden Filme im Wege des Wider- rnssverfahrens auf Grund des neuen Licht- spielgesetzes durch die Filmoberprüfstelle ausgemerzt worden. Um jedoch nunmehr alle Filme, die mit dem Geist der neuen Zeit nicht vereinbar sind, endgültig vom Umlauf rn den deutschen Lichtspieltheatern auszuschließen, bedarf es einer grundsätzlichen Regelung dahin, daß alle vor der nationalsozialistischen Erhebung für Stumm- und Tonfilme erteilten Zulassungen außer Kraft treten. Den Herstellern dieser Filme bleibt es überlassen, die für eine Vorführung geeignet erscheinenden Filme einer Nachprüfung durch die Filmprüfstelle unterziehen zu lassen. für die selbstverständlich die Bestimmun, gen des von der nationalsozialistischen Regierung erlassenen Lichtspielgesetzes maßgebend sind. Eine Wiederzulassung von Stummfilmen kommt nur ausnahmsweise in Frage.
c>.uck> seinen Teil gut machen wird. So hat man schon die beiden Männer, die als „Aussiel l u n g s l e i t e r" und als Architekt aus der Versammlung gehen, die man bei einem guten Trünke hoffnungsvoll beschließt.
Anderntags, als die Zeitungen der erstaunten Mitwelt diesen Beschluß kundtun, und die Menschen ihn entsprechend kritisieren, da hat der Architekt schon sein Reißbrett gerichtet und seine Stifte gespitzt, und da er ein sehr phantasievoller Mann ist. so erhebt sich aus den Bögen eine schöne märchenhafte Stadt von Hallen und Brücken und Gebäuden und Kojen, er verteilt di: Quadratmeter und verteilt die Hallen, und ist wie ein Schöpfer über alles gesetzt. Der „Ausstellungsleiter" aber ist es, der gut weiß, wie sich hart im Raume der Wirklichkeit die Dinge stoßen! Man hat ihn und seine erfahrenen Mitarbeiter i— treue und verläßliche Leute in einen kleinen Raum gesetzt und ein großes Schild verkündet emphatisch, daß sich hier die „Ausstellungsleitung" befindet, aber was man hier „leitet", das steht zunächst nur auf dem Papier und auf den schönen bunten Bögen des Künstlers. Es sind in der Tat „märchenhafte" Räume: sie sind nämlich noch gar nicht da. noch nicht geboren, noch nicht Wirklichkeit und in diese Schein-Wirklichkeit soll der Mann in seinem Büro jetzt die Aussteller hereinlocken, die die Erzeugnisse des Fleißes des ganzen Landes zeigen werden, die Produkte aus den Fabriken und Werkstätten, die schönen und praktischen Dinge des Lebens, die großen Uebersichten über die Geschichte des Landes und was dergleichen mehr vorgesehen ist. Oh. da geht es nicht etwa, daß einer so um 3 Uhr seinen Kittel an den Nagel hängt und sagt: „jetzt ist Feierabend!", da ist der Tag sehr lang und beginnt sehr früh, denn die Briefe müssen schön und schwungvoll sein, auch hat sich unter den Händen der Plan ausgewachsen, er zieht immer größere Kreise, Anfragen kommen von weit her, denn man hat in der Presse viel über dieses Wagnis geschrieben und noch immer will man neues Material haben: das soll man auch aus dem Aermel schütteln! Man muß auch die Verbände und Organisationen einordnen und eingliedern: Frage überstürzt neue Fragen: es ist keine Ruhe in diesem kleinen Raume, der das Gehirn der Ausstellung geworden ist!
Aber immer noch wachsen auf dem Boden, der bald die Hallen und Räume tragen soll, friedliche Buchen und Pappeln, Büsche und Beete, noch waltet hier einzig die Phantasie des Architekten . .
Aber langsam wächst das Interesse. Die Briefe und Einladungen haben gewirkt. Man hat auch schöne und ermunternde Briefe geschrieben, nun regt sich bei vielen der Standpunkt der
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Ehre, man „will dabei sein", man wird entzündet von soviel Eifer und siehe: Koje um Koje wird belegt, die Idee Hai die Materie besiegt, Halle um Halte füllt sich: ein Interessent nach dem andern ist gewonnen! Treae Forscher und Kenner des Landes sitzen längst über der kulturgeschichtlichen Schau: denn es ist alter Kulturboden, auf dem die Ausstellung und die Stadt stehen, einer baut ein altes Hünengrab mit Steingreis und Grabsteinen, einer holt aus den Kirchen des Landes alte Kultgegenstände, einer forscht bei den Bauern und Weingärtnern nach überlieferten Dingen, die man alle, alle aufbauen und zeigen will.
Aber es kommen auch solche, denen nt ihr angewiesener Platz nicht recht oder viel zu teuer, der will dahin und jener dorthin (wo schon ein anderer ist), man muß in die diplomatischen Verhandlungen eintreten und siehe, der Leiter des Werkes weiß auch hier, daß man mit Klugheit wohl zum Ziele kommt. So gehen in strengster Arbeit die Wochen. Schon liegen die Bretter und Balken zugeschnitten da, schon sind die Grundlinien gemessen und gemauert, nun fallen die Bäume und rollen die Wagen mit Zement, Sand und Steinen, mit Holz und Platten herbei: es wächst, was Traum war, ins Leben! Oh. man hat so manchen Gedanken begraben müssen, denn auch eine Ausstellungskasse hat einen Boden, man hat hier gestrichen und da geändert: aber das macht nichts, als die erste Halle aus dem Boden steigt, da hebt sich der Eifer, nun geht es weiter, Dächer werden gewölbt und während sie noch emporgeführt werden, zieht man schon unten die Wände ein, noch sind sie nicht trocken, da kommen schon andere Handwerker, einer löst Len anderen ab, alle haben zu tun. die Bau- gewerkler, Schreiner, Tischler, Glaser, Maler, Gipser, Elektromänner, Zimmerer und wie sie alle heißen.
Alte Nörgler werden neue Freunde, alte Freunde fangen an bösartig zu werden. Kaum kann man in die Hallen hinein, da steht auch schon einer wutentbrannt vor dem Mann im Büro und schreit: „Das soll meine Koje sein? Habe ich einen Hühnerstall gemietet? Für was halten Sie mich? Ich mache meinen Vertrag rückgängig!" Man hält den Mann für einen ehrenwerten Volksgenossen, nur ist es etwas heiß draußen, so setzt man ihn auf einen Stuhl und redet gut auf ihn ein: und als er den Raum verläßt, da ist er versöhnt und lächelt schon wie-, der und ist wieder ganz im Lot. Drinnen aber wischt man sich den Schweiß von der Stirn und läßt sich knock out in den Stuhl sinken (Klub-j iessel sind hier nicht gefragt).
Immer schöner wird es draußen, immer emsiger! rennen und jagen die Menschen. Die Fabriken j und Firmen, die Werkstätten und Stände bringen ihre Dinge, die schon lange bereit liegen, es füllen sich die Räume: noch gibt es manches! schnelle und eifrige Wort, und der gute Eötz von Berlichingen geht dann und wann um, was
(Photothek, K.)
rlutem Dcrgrrio genheit Heilbronns sinnvoll zusammengestellt, es folgt der Aufbau unserer Land- schaft, ihre Vor- und Frühgeschichte. Be- , sonders lehrreich ist die Entwicklung der ! Stadt Heilbronn, würdevoll ist hier ein i Raum dem Gedächtnis der Gefallenen ge- i widmet. Zeugnisse der Kunst und Kultu'' ^ der Gegenwart schließen sich an. Weiter i Raum ist dem Verkehr einaeräumt in:
Ein. Hetzer« vorv^tnron.
2. Fortsetzung
Skr Ellis ist außer sich vor Zorn. . ^_
Menug jetzt! Ich habe keine Lust und Zell: mehr... man :.artet...^
^Der Familientag? Diese sinnlose Einrichtung, die du geschaffen hast! Was gehen die liebe Verwandtschaft unsere Angelegenheiten an? Was geht sie's an, ob, wann, wo und wen ich
beirate?-Ich verbitte mir, daß man mir da Vorschriften
: achen will! Ich bin mein eigener Herr, und was Onkels und Tanten da zusammen babeln, das kann mir herzlich gleichgültig bin! Die sollen ihre Nasen in ihre eigenen Angelegenheiten stecken! Wie ist es ... willst du mich reisen lassen, Papa?" -
„Nein!" schreit Sir Ellis. „Ich denke nicht daran! Keinen Schilling gebe ich dir! Entweder du heiratest Sir Butlers Tochter oder ich ziehe meine Hand von dir ab!^
„Dann ziehe sie ab, Papa!" Grob, hart spricht Alfred. Er wundert sich, daß es ihm so wenig wehe tut, seinem Vater gegenüber so zu sprechen. Aber er ist ihm heute fremder als der fremdeste Mensch unter der Sonne.
„Genug! Ich werde mich danach richten! Von mir hast du nichts mehr zu erwarten!" i
„Das schreckt mich nicht. Ich bin jung und kann arbeiten, und ich werde arbeiten! Irgendwo auf der Welt! Ganz gleich ivo! Aber unter Menschen ... unter richtigen Menschen ... Schulter an Schulter mit Menschen! Du kannst ja nicht ermessen was das heißt! Ich bin jung und will meine Kräfte regen! Ich bin jung ... und ich will erst einmal frei sein, nur meinem Gewissen verantwortlich ... und meinem Gott, an den ich wahr und wahrhaftig mit ehrlichem Herzen glaube!"
.Sir Ellis sieht ihn noch einmal an. Dan« wendet er sich
brüsk ab und verläßt das Zimmer.
*
Ts ist ein wunderschöner Maicntag.
Das stellt Alfred fest, als er auf der Terrasse sitzt, gcknz allein, l .mn die Eltern sind noch mit der Verwandtschaft zusMNWi -. >i) dehnen den Familientag endlos aus.
Es geht heftig zu, aber Alfred spürt nichts davon.
Er ist einmal mit sich zufrieden, endlich hat er sich irei- gemacht fürs Leben. Das Gefühl tut unsagbar wohl. „Fred?"
Er wendet sich jäh um und sieht Kitty, die aus ihn zukommt.
- „Mädel ... du bist's!"
„Ja! Ich habe es drin nicht mehr ausgehalten! Papa ist außer sich und er hat eben feierlich verkündet, daß er für den ungeratenen Sohn nichts mehr übrig hat!"
„Kann ich mir denken!" " ,
„Eben hat es mächtigen Krach gegeben! Onkel Miller mußt du mächtig imponiert haben, er hat für dich gesprochen, und es gab eine harte Auseinandersetzung."
„Prachtvoller Kerl, der Miller!^
„Ja, aber ... Fred, was soll denn nun werden?"
„Was werden soll? Ich mache den Kram hier nicht mehr mit? Ich will endlich mal ein freier Mensch sein und ... arbeiten lernen! Vierundzwanzig Jahre und noch nicht gearbeitet !"-
„Du hast doch studiert!"
,^Ja ... das habe ich! Wer es lag mir nicht! Ich bilde mir ein, ein ganz kluger Kopf zu sein, aber die trockenen Wissenschaften haben mir nie imponiert! Und wenn man nicht mit Lust und Liebe arbeitet ... dann ist's keine Arbeit, die Wert hat! Ich will was Praktisches arbeiten! Ganz gleich was! Und wenn ich Chauffeur bin oder Arbeiter aus der Werst oder was sonst! Nur daß ich sagen kann ... das Stück Brot, was ich esse ... das ist selber verdient! Ich weiß nicht, ob du mich da verstehst!" '
„Und wie ich dich gut verstehe, Fred!" entgegnet das Mädchen schnell. ,Zch will ja dasselbe! Ich bin hier so unnütz! Das Leben macht mir keinen Spaß! Ich beneide manchmal das einfachste Fabrikmädel, das Herrin seiner selbst ist."
„Kitty, hast du Lust? Wir machen uns beide davon! Einverstanden?"
Kitty hält einen Augenblick den Atem an. Das kommt so überraschend, mit einem Male eröffnet sich ihr eine so lockende Aussicht, ins Leben hinein, in die Freiheit zu kommen, daß sie wie betäubt dasteht. I -
,La!" sagt sie dann kurz entschlossen, und ein heimlicher Jubel schwingt in der Stimme. „Ich komme mit! Sage mir, was du tun willst?" ^ -
„Ich will hinüber nach Europa ... aufs Kontinent! In Sprachen bin ich sehr gut. Ich spreche ausgezeichnet Deutsch, leidlich Französijch! Du ja auch!"
>Mit dem Deutschen hapert es noch etwas!"
>,Das lernst du!"- .
„Wer ... die Geldfrage? Es wird doch erst ein Weilchen dauern, bis ... bis wir verdienen!"
„Das habe ich schon berechnet! Also höre zu! Mein Vermögen beläuft sich auf 200 Pfund! Was hast du?"
,Lch? Ach sehr wenig, Fred! Ich habe höchstens 50 Pfund!"
,Zaß uns mal überlegen, ob wir noch etwas schaffen können? Ich könnte meinen Wagen verkaufen, aber da löse ich nicht mehr als 30 Pfund! Auch egal! Sind schon 280 Pfund! Hast du nicht irgendwo ein paar Ersparnisse?"
Kitty denkt nach.
„Ja ... ja!" sagt sie dann glücklich. „Du und ich! Tante Lisa hat uns doch jedem zu unserem ersten Geburtstag 100 Pfund geschenkt. Die sind auf einem Sparbuch. Das habe ich in meinem Besitz und deins habe ich ja auch! Du, das müssen mit den Zinsen ja weit mehr als 200 Pfund für jeden sein!"
„Fred führt einen Jndianertanz vor Freude auf.
„Kitty, Mädel ... dann haben wir ja bald 700 Pfund! Das ist ja ei» Riesengeld, wenn wir im kleinen ... großen Leben drin stehen! Ich habe mal gelesen, daß einer mit 10 Pfund um die Welt gereist ist. Jetzt ist's mir nicht mehr bange! Das Geld holen wir uns! Oder noch besser! Ich gebe die Bücher meinem Freunde Lobby, der muß sie mir beleihen! Also Mädel ... morgen früh um 8 Uhr bin ich in London bei Lobby und besorge das Geld und übermorgen gondeln wir mit unserem Wagen hinein nach London! Wagen verkaufen! Karten nach dem Kontinent, Pässe in Ordnung bringen ... dann geht's los! Du kannst doch irgendeine nicht vorhandene Freundin in London besuchen?"
„Freilich kann ich das!" .
„Dann ist alles in schönster Ordnung? Und nun wollen wir einen kleinen Spaziergang durch den Park machen!"
Alfred hat mit der Mutter am Abend noch eine Aussprache. Die verläuft ruhiger. Die Mutter ist bedrückt und verlegen, der Sohn setzt sich ihr gegenüber mit seiner Sicherheit durch.
Die Mutter bittet ihn, einzulenken und Vater den Gefallen zu tun. Aber Alfred lehnt ab. Es tut ihm weh, daß die Mutter nicht die Spur vou Verständnis für sein Denken und Fühlen aufbringt. Aber es nutzt nichts. Die Zeit geht weiter und es muß gehandelt werden.
- . (Fortsetzung folgt.)