Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Montag, Sen 1. Juli 1935

1. Juli 1935

Seite 3 Nr. 159

S.-Frontkämp- enossen. Ein fischen Front- l Abend.

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Aus Stadi

Nagold, den 1. Juli 1935.

Vor Leiden kann nur Gott dich wah­ren, Unmut magst du dir selber sparen.

Wochenriickschau

Die Heuernte war, begünstigt durch die gute Witterung in vollem Gange und dürfte in der Hauptsache beendet sein. Es war eine schwere Arbeit für den Landmann, denn die Hitze war zuweilen fast unerträglich. - Ein Naturereig­nis seltener Art war ein Erdbeben am Don­nerstag. das dem vor 24 Jahren an Stärke nahe­zu gleichkam: auch in den Vormittagsstunden des darauffolgenden Tages war nochmals in leichter Stoß zu verspüren. - Der Kampfmonat der Hitlerjugend fand mit einem sich über das ganze Gebiet Südwest erstreckenden Staffellauf seinen erfolgreichen Abschluß. Veilchen und Holzlöffel hieß die Parole am Samstag und Sonntag. 1400 Veilchen und 500 Löffel mußten für das HilfswerkM utter und Kind allein in Nagold von der NS.- Frauenschaft, dem BdM.. den Jungmädchen und von Frauenarbeitsdienst verkauft werden und dies ist fast restlos gelungen. Die neue Ee- meindeordnung bedingte die Verabschie­dung einiger Eemeinderatsmitglieder und die Verpflichtung der neuen Ratsher­ren. Im Freischwimmbad war die ganze Woche und hauptsächlich gestern Hochbe­trieb und wäre nur zu wünschen, daß die dem Eemeinderat vorgebrachte Anregung, dortselüst ein Erfrischungsrestaurant zu erstellen, noch dieses Jahr verwirklicht würde: dessen Rentabi­lität dürfte außer Frage stehen. Der Durch­gangsverkehr war auch gestern wieder ganz enorm.. Reisen unternahmen der Vereinig­te Lieder- und Säntzerkranz nach Freiburg und die Stadtkapelle nach Neu­stadt/Haardt. - Die Stadtmusik Walds­hut Baden und über 100 Werksangehörige des Buschwerks Feuerbach trafen zum Mittag­essen in derTraube" ein. die auch am Vorsonntag 120 Mitglieder der Ortsgruppe Eßlingen des Schwarzwaldvereins be­wirtete, ebendort hielt am Samstag der Jahr­gang 1885 seineF ü n f z i g e r f e i e r" ab. Mit einem abendlichen Promenadekonzert wurde uns durch Rometsch's Mannen am Don­nerstag aufgewartet. Die beiden, die Herren- Lergerstraße passierenden Omnibuslinien, haben an der Waldlust eine Haltestelle ein­gerichtet. Wer gerne einen Wildwest­film sah, kam in den Löwenlichtspielen auf seine Kosten. Das Fußballspiel Nagold Schwann endete unentschieden 3:3.

Das musizierende Nagold

Unsere Stadtkapelle weckte gestern früh die Sonntagsschläfer auf dem Weg zum Bahn­hof um 5.45 Uhr mit schmetternder Marschmusik. Sie war die musikalische Begleitung des Eisen- Lahnerverbands Calw, der eine Fahrt nach Neu­stadt/Haardt unternahm. Kurz vor 9 Uhr ertönten wieder flotte Marschweisen vom Bahnhof zur Stadt. Es war die Stadt­musik Waldshut (Baden), die sich auf einer viertägigen Reise befand und Schaff­hausen, Singen, Tuttlingen, Sigmaringen. He- chingen, Tübingen, Reutlingen, Stuttgart, Calw und Nagold berührte. In der Traube nah­men die Gäste das Mittagessen ein und kurz vor 12 Uhr gings mit Pauken und Trompeten wie­der dem Bahnhof zu. Ueber Freudenstadt, Käu­flich, Jmmendingen kamen die Schwabenlandfah­rer wieder in ihrer Heimat an. Um 8.30 Uhr ertönte nochmals das Tschingtara von unserer mit den Eisenbahnern zurückkehrenden Stadtka­pelle Einige Handharmonikasolis in den Mit­tagsstunden sollen nicht vergessen sein.

We« nach nicht?

Das Lehrerseminar ist in dankenswerter Weise nunmehr auf allen Seiten mit Blumen geschmückt worden, was einen sehr schönen Ein­druck macht. Außerdem sind mit Blumen aus­geschmückt der Bahnhof Nagold und das Rat­haus, sowie viele Privathäuser.

Gikste ans Ftznsrftach

Der Sonntag vormittag brachte die Beleg­schaft vom Lichtwerk 32 der Firma Bosch Feuer­bach, in Stärke von über 100 Personen in un­sere Stadt. Ein Mitglied des hiesigen Schwarz­waldvereins begrüßte die Gäste und übernahm die Führung derselben durch die Stadt und auf Hohennagold. In der Traube wurde das Mittagessen eingenommen, das allgemein befrie­digte. Vorträge einer Abteilung der Werkkapelle, gemeinsame Gesänge und Tanz erhöhten die vor­zügliche Stimmung. Die Veranstaltung, die auf Kosten der Fa. Bosch ging, zeigte das harmonische Verhältnis, das zwischen Arbeiterschaft und Ver­waltung besteht, die durch Werkmeister Krau­ter vertreten war. Sehr befriedigt verließen die Gäste gegen Abend unsere Stadt.

Don der Ganführerfchule

Gestern trafen 45 Mann im Rötenbad ein und zwar handelt es sich um einen Gemein­schaftskurs. an welchem Betriebsführer und Eefolgschaftsmitglieder teilnehmen. Es ist dies der erste derartige Kurs in Württemberg und der zweite von ganz Deutschland überhaupt.

Straßensperre AachFreudenstadt

Die Strecke nach Aach-Freudenstadt wird, wie wir bereits kurz mitgeteilt haben, vom 1. Juli ab auf die Dauer von zirka 2 Monaten für je­den Verkehr gesperrt. Umleitung in Richtung Freudenstadt über DornstettenGlattenDie­tersweiler. Umleitung in Richtung Stuttgart über DietersweiterGlattenDornstetten. Für Omnibusse und Ferntransporte kann aber diese Umleitung wegen der engen Straßenverhältnisse nicht empfohlen werden.

und Land

Gräßlicher Autonnsall

Am gestrigen Sonntag vormittag gegen 1» Uhr ereignete sich auf der Talstraße überhalb des Rrhrdorfer Wegs ein schrecklicher Unfall. Ein vo;- Nagold kommendes Stuttgarter Per- sonen-A to mit 2 Herren und 2 Damen besetzt, geriet in den rechts der Straße liegenden Bahn­körper. Es gelang dem Fahrer, den schlendern­den Wa, .n wieder herauszubringen. Aus der freien S atze aber überschlug sich der Wagen einige M i» seitwärts, jedenfalls durch zu schnel­les Anziehen oder nicht Funktionieren der Brem­sen. Der Wagen kam aus den Rädern stehend zum Stillstand, aber die Insassen lagen heraus- geschleudert aus der Straße. Ein Herr, sehr schwer am Kopf verletzt, durch schweren Schädelbruch und Hcraustreten des Gehirns, verschied nach einigen Minuten an der Unfallstelle. Der Fah­rer selbst am Kopse, am wenigsten von sämt­lichen Insassen verletzt, die beiden Damen, wie­der mit schweren Kopfverletzungen durch die Splitter der Windschutzscheiben, wurden kurze Zeit darauf mit einem Notverband durch den herbeigerusenen Ortsarzt Dr. Sigel versehen Sämtliche verletzte Insassen wurden durch das Nagolder Sanitätsauto abgeholt. Der Tote von Mcchanikermeister W. Dengler aus dessen Last­wagen nach Nagold überführt. Der verunglückte Personenwagen konnte mit eigener Kraft, jedoch schwer beschädigt, abgesührt werden. Die am Platze weilende Untersuchngskommisston wird die Ursache jedenfalls klären.

Das Schwarzwaldlager der HI. eröffnet

Wenn wir in den letzten Wochen und Mo­naten uns mit aller Kraft für die Jungarbeiter­freizeit eingesetzt haben, so war das nur unsere Pflicht, denn auch der Jungarbeiter muß seine Erholung und Ausspannung haben. Daß es aber nicht nur bei der Forderung bleibt, zeigt di- gestrige Eröffnung desSchwarzwaldla­gers" in Eisenbach durch den Bann 126.

Droben in Eisenbach bei Vesenfeld, mitten in den größten Wäldern und ganz in der Nähe der Nagold und Enz führt der Bann 126 (Schwarzwald) sein Freizeitlager durch. Herr­licher könnte es hier oben gewiß nicht seist!

Die letzten Vorbereitungen

Der Lagerführer Geff. Heinzelmann und Stammführer Haug haben in den vergange­nen Wochen schon das Gröbste getan: Platz­auswahl usw. 2 Lastwagen des Hilfstrupps SW. der SA. brachten nun am Samstag nach­mittag 50 Mann HitIerjugend-Arbeitsdienst" nach Eisenbach. Als Anhänger fuhr unsere alte Gulaschkanone mit. Diese Kanone zu putzen, die 12 Spitzzelte aufzustellen und dasAufpflan­zen" des Donnerbalkens, waren jetzt die näch­sten Aufgaben.Von der Stirne heiß, rinnen muß der Schweiß!" Das galt auch für uns. Die Sonne brannte unbarmherzig und der Pickel und der Spaten machte einem doch zu schaffen.

Einen bezaubernden Anblick boten dann nach Schluß die 12 im Halbkreis angeordneten wei­ßen Spitzzelte mit der entasteten Kiefer als Fah­nenmast, von der lustig unsere HJ.-Fahne weh­te. Unsere Küchenmichel hatten inzwischen ein braunes Eesüff mit Namen Kaffee (!) zusam­mengebraut. Ueberall fand es die beste Beach­tung: und schmeckte nach unserem Bade im Poppelsee ausgezeichnet! Dann aber gehts in die Zelte: dort pennen wir dem Sonntag ent­gegen und werden dabei sogar mal durch Nacht­alarm gestört.

Am Sonntag morgen heißt's gleich wieder Pickel, Schaufel und Axt in die Hand nehmen. Bänke müssen gezimmert und Wege auf dem Lagerplatz angelegt werden. Mit entblöstem Oberkörper gehts dabei nochmal so gut! Unsere Küchenbullen schleppen unablässig Wasser vom Dors herauf: denn die Pumpe versagte ihre Dienste und die Linsen mit Kartoffeln und Rauchfleisch müssen doch fertig werden. So langsam scheint die Sache zum klappen, denn feine Düfte streifen um die Gulaschkanone herum!

Die ersten Gäste

Bereits am Samstag sind schon welche gekom­men. Den Turnister aufgeschnallt, den Brotbeu­tel umgehängt, so kamen sie angeradelt. Noch mehr kommen am nächsten Vormittag, schließ­lich sind es über 50. Sie alle wollen ohen 14 schöne Freizeittage verbringen. Hier ist es ja auch so prächtig: fast nirgends kann es schöner sein. Vis zum Mittagessen ist auch unser Bann­führer Willi erschienen mit dem Jungbann­führer Rest. Ihnen geht es gerade so! Es ge­fällt es ausgezeichnet. Ein Extralob haben sie auch für unseren wackeren Koch. Sein Linsenge­richt schmeckt ihnen wie weiland Esau und das soll ja auch so sein. Leider müssen sie bald wie­der weiterfahren. Auch der NagolderArbeits­dienst fuhr wieder ab: aber 60 Kameraden blie­ben da. Sie sind die ersten 50 der Lagerteil­nehmer die hier oben im Hochschwarzwald ihre Ferien verbringen dürfen. Jedem gefällt es fabelhaft und sie würden sicher auch länger hier bleiben, wenn es ihnen möglich wäre.

Deshalb gehe auch du Hitlerjunge, in das »Schwarzwaldlager" deines Bannes nach Eisen­bach! Du wirst es nicht bereuen!

Jagd und Fischerei im Juli

Auch der Monat Juli steht noch ganz im Zeichen des Rehbocks. Die Jagd auf ihn verursacht aber, wenigstens in der ersten Hälfte des Monats, erheblich größere Schwie­rigkeiten als bisher. Der Juli ist für die Böcke das. was der August für die Hirsche ist: Feistzeit. Gegen Ende des Monats steht das Rehwild in der Brunft. Alle Böcke sind auf den Läufen, und dem weidgerechten Jäger ist Gelegenheit geboten, seinen Abschuß zu erfüllen. Wie »Der Deutsche Jäger"

(München) immer wieder darauf aufmerk­sam macht, ist der Abschuß gut veranlagter Böcke möglichst bis zur Brunft zurückzustel­len. Dagegen hat der Jäger dafür Sorge zu tragen, daß die Abschußböcke vor der Brunft zur Strecke kommen. In diesem Sinne haben ja auch die Kreisjägermeister die Abschuß- Pläne aufgestellt. Die Geweihbildung der Rothirsche ist dank der günstigen Aesungs- und Witterungsverhältnisse in diesem Jahr schon weit vorgeschritten. Starke Hirsche stehen kurz vor dem Fegen. Bei den Dam- schauflern wird dieser Akt noch etwas auf sich warten lassen. Die führenden Bachen genießen wie alles führende Haarwild vollen Schutz. Die Hasen sorgen noch immer für Vermehrung. Dtrs Flugwild führt seine Nachkommen und ist ständig von Gefahren umgeben. Auch im Juli darf der Jäger des­halb seine Hege- und Pflegepflichten neben der Jagd auf den roten Bock nicht aus den Augen lassen. Weiter erfahren wir durch den ..Deutschen Jäger" (München), daß Wild­enten, außer der Eider- und Kolbenente, be­reits am 16. Juli geschossen werden dürfen. Die Ringeltaube hat auch in diesem Monat noch Schonzeit. Auch der Wilderer ist in der Blattzeit am Werke. Also erhöhte Aufmerk­samkeit auf alle Personen, die verdächtig er­scheinen! Der Fischer braucht im Monat Juli keine Schonzeit mehr zu berücksichtigen. Die Beißlust der Hechte hat infolge der Ueberfülle an Nahrung nachgelassen. Die Schleppfischerei in den Seen ist in vollem Betriebe. Die Spinnfischerei ist zurzeit sehr lohnend. Der Huchen beißt jetzt schlecht. Forellen steigen eifrig nach der Kunstsliege Auch die Tippfischerei mit natürlichen- dern (Heuschrecken) ist im Juli schon mög­lich.

Es kommt jedes dran

DasK i n d e r f l u g z e u g", wie es der Dolksmund getauft hat, die vom Luftsahrt- ininister der NSV. zur Verfügung gestellte Maschine, ist in Böblingen eingetroffen; seit mehreren Tagen schon dürfen Kinder unse­res Gaus Böblinger Wälder 'und das schöne Stuttgart von oben schauen.

Das zur Verwendung kommende Flugzeug, eine wendige Messerschmitt-Maschine von 12L L8, ist ein hochmoderner Typ und voll­kommen flugsicher. Die Kinder, die geflogen sind, sind glückselig, und die anderen können es kaum erwarten, bis auch sie drankommen. Und doch besteht die Möglichkeit, daß ein Teil von ihnen noch etwas warten muß.

Darum aber keine Angst und kein Truhen! Wenn der Pilot bei der enormen Zahl der flugberechtigten Kinder eine kurze Pause ein- legen sollte, um seine treue Maschine bei der Lufthansa in Berlin überprüfen zu lassen, so können die Kinder, die noch nicht dran waren, überzeugt sein:Er kommt wieder und fliegt mit den restlichen. Es kommt jedes dran, das sich in harter Sammelarbeit die Berechtigung erwarb und dem darob die NSV. den Flug versprach", versichert der Pilot mit allem Nachdruck. Daraus könnt ihr euch verlassen! Also wappnet euch nötigen­falls mit Geduld, der Flug läuft bzw. fliegt euch nicht fort. Selbst wenn ein Kind am Tag, da die Kinder aus seinem Kreis nach Böblingen fahren, krank sein sollte, es kommt trotzdem noch dran, es kriegt seinen Flug so gut wie die anderen.

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Platzkonzert

Ebhausen. Am gestrigen Sonntag gab der hie­sige Musikverein wieder eines seiner beliebten Platzkonzerte. Dasselbe fand ab 4 Uhr im Wald­horngarten. gut besucht, statt. Das Programm unter Leitung des Ehrendirigenten bestand aus 10 Nummern und wurde flott abgewickelt. Im zweiten Teil fand durch den Vorstand des Ver­eins die Schellenbaumweihe statt, welcher durch Stiftungen von Seiten der Bürger angeschafft werden konnte. Auch an dieser Stelle allen Ge­bern herzlicher Dank. Unter anderem wurde auch das in Nagold beim Volksmusiktag zum Vor­trag kommende Wertungsstück gespielt. Wir wün­schen der Kapelle mit diesem Stück einem vollen Erfolg, welcher sich den seitherigen Ergebnissen beim Preisspielen würdig einreihen möge.

Letzte Nachrichten

MWautsbalmstrecke München« Solzkirchen eröffnet

In Anwesenheit des Führers

München, 30. Juni

Die erste Teilstrecke der Neichs- autobahn München Landes­grenze die Strecke München- Holzkirchen wurde am Samstag in Anwesenheit des Führers feier­lich eröffnet. Der Bauleiter. Neichs- bahnoberrat Doll, Staatsminister und Gauleiter Adolf Wagner und der Ncichs- statthalter in Bayern, General Ritter von Epp, sowie der Generalinspektor des deut­schen Straßenwesens, Tr. Todt. hielten An­sprachen. Der Führer reichte dann dem Neichsstatthalter Ritter von Epp und dem Generalinspektvr Dr. Todt die Hand; wenige Augenblicke später wurde die Fahrt auf der neuen Strecke" angetreten. Als Erster durch schnitt der Wagen desFührers dasdieStraßesper- rende Band. An der ersten Fahrt nah­men auch die an der Herstellung der Strecke beteiligten Arbeiter teil. Kurz vor Holzkirchen nahm der Führer die Vorbeisahrt der Wagenkolonne ab.

Schwarzes Brett

Deutsche Arbeitsfront, Rechtsberatungsstelle

Der Rechtsberater für die Eefolgschaftsmit­glieder in der DAF. hält am Mittwoch vormit­tag von 11 bis 12 Uhr eine Sprechstunde ab.

Gau-Organisationsamt

8/35/L

Zwecks Ersatzbeschaffung melden die KreiS- ausbilder, die anläßlich des letzte» Reichs­parteitags abhaudengekommenen Ausrüstungs­gegenstände bis spätestens 7. Juli 1935 beim Gauorganisationsamt eingehend.

Etwaige ersatzweise Anschaffungen gehe« zu Lasten der Verantwortlichen Dienststellen.

Gau-Propagandaleitung

3/35/Pg.

Es wird vom Raffenpolitischen Amt der NSDAP, den Parteigenoffen empfohlen, den Vor­trag überVererbung und Naffenerziehuug". der vom Reichssender Köln am 3. Juli 1935 vo» 18.30 bis 18.45 Uhr übertragen wird, zu höre».

Spießer weinen!

Basler Nachrichten" im ganzen Reichsgebiet verboten

Berlin, 30. Juni

Trauernachricht für alle Spießer und Mek- kerer: Der Reichspropagandaminister hat den Vertrieb der schweizerischen Zei- tungBaflerNach richten" fürdas a a n z e R e i ch s g e b i e t a u f un­bestimmte Zeit verboten. Herr August Klein, der Berliner Vertreter des Blattes, der seine Hauptaufgabe darin sah. alles, was irgendwo und irgendwann im Reiche gemeckert wurde, getreulich feinem Blatte zu melden, wird nun wohl bald eine überflüssige Erscheinung sein, wenn er sich nicht auf eine sachliche Berichterstattung be­sinnt. Woher aber werden die Spießer und Meckerer jetzt den Stoff für die Stammtisch­unterhaltungen beziehen?

ZM vergrübt 25 vo« Golddollar im Keller

Vankfeiertage in Danzig aufgehoben

Danzig. 30. Junk

Mit 1. Juli sind in Danzig die Bankfeier­tage aufgehoben. Für den Hafen- und Han­delsverkehr sind Devisenerleichterungen ge­schaffen worden.

Ein Zufall hat die Tanziger Kriminal­polizei auf die Spur jüdischer Devisenschieber gebracht. Eine Buchrevision bei der Eisen­firma E. A. Baus stellte fest, daß die jüdifchenFirmeninhaberCascel, Iakoby und Nagel beträchtliche Steuer­hinterziehungen begangen hatten. Nagel ver­suchte sich bei seiner Festnahme dadurch zu entlasten, daß er der Polizei empfahl, i m Keller seines R a s s e n g e n o s s e n Cascel nachzusuchen. Als die Polizei in Cascels Keller an einer Stelle die Erde aushob. kam ein asbestumwickeltes Tongefäß zum Vorschein, in dem sich namhafte Beträge in Golddevisen im Gesamtwerte von 25000 Golddollar befanden. Die Firma hatte außerdem in zahlreiche Auslands st ädte erhebliche Be­träge verschoben. Zur Sicherstellung ihrer Forderungen hat die Steuerverwaltung den Inhalt der Safss der Firma beschlag­nahmt und Devisen in der Höhe von 500 000 Gulden sichergestellt. Cascel hat durch einen Sprung aus dem Fenster des Wohnhauses sich seinen Richtern entzogen.

45« ooo nnmikanWe Kohlen- bergarbeiter vor dem Streik

Reuhork, 30. Juni

Der Vorsitzende der Vereinigten Berg­arbeitergewerkschaften, John Lewis, hat am Samstag nachmittag an 6000 Gewerkschafts­vertreter der örtlichen Verbände die telegra­phische Weisung gegeben, die Arbeit im appalachinischen Weichkohlengebiet am Mon­tag einzustellen. Lewis schätzt, daß von dem Streikaufruf etwa 450 000 Kohlenbergarbei­ter betroffen werden.

Erneut Belagerungszustand in Peiping

Japan Will sich nicht einmischcn

Schanghai, 30. Juni.

In Peiping verbreitete sich das Gerücht, daß sich etwa 300 Meuterer in Zivil in die Stadt eingeschlichen hätten. Diese Mitteilung soll angeblich von den Gefangenen gemacht worden sein. Daraufhin wurde in der Nacht zum Samstag erneut der Belagerungszustand über Peiping verhängt. Der Eisenbahnverkehr auf der Strecke PeipingTientsin wurde nach Beseitigung aller Zerstörungen wieder ausge­nommen.

Der japanische General Doihara er­klärte, daß Japan an der Meuterei der Hopei- Truppen völlig uninteressiert sei, diese Zwi­schenfälle an sich jedoch sehr bedauere. Doihara stellte dann alle Gerüchte über die beabsichtigte Bildung eines autonomen Staates in Nord­china sowie das Heranziehen japanischer Trup­pen zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Ab­rede.