Seite 2 Nr. 147

Der keleMchaiter

Donnerstag, den 28. Z»ni Igzz

hoffe von feiner Beamtenschaft, soweit sie nicht selbst vom Geiste der Weltanschauung des Nationalsozialismus erfüllt und durch­drungen sei, daß sie sich bemühe, sich hinein­zustellen in die wunderbare Kraft und in die gewaltige Idee des Nationalsozialismus.

Reue KriegWuldennote Englands an Amerika

London. 27. Juni.

Eine n eue Kriegsschuldennote Englands wurde beute an die Vereinigten Staaten gekabelt. In dieser wiederholt die Britische Regierung ihren Wunsch, zu einer auf die Dauer berechneten Regelung der Kriegsschuldensrage zu gelangen und geht auch auf die amerikanischen Anregungen ein. die Zahlungen in Sachwerten zu leisten. Der Wortlaut der Note wird mor­gen veröffentlicht werden.

Ae WchrM Wer Aälmann

Unterredung mit dem Oberreichsanwalt Berlin. 27. Juni.

Die aufsehenerregenden Verhandlungen gegen die Mörder der Polizeihauptlente An­lauf und Lenk und gegen die Mörder Horst Wessels haben der Oeffentlichkeit erneut den Beweis geliefert, mit welchen Methoden die Kommunistische Partei zur Erreichung ihrer dunklen Ziele arbeitete. Kommunistische im Ausland versuchen vergebens, die Aufmerksamkeit der Welt von dieser Schande abzulenken, indem sie in einer groß aus­gezogenen Propaganda den früheren Führer der KPD., Ernst Thälmann, als un­schuldiges Opfer eines in Deutschland gegen ihn geführten Strafverfahrens hinstellen, lim die Oeffentlichkeit über den wahren Sach­verhalt unterrichten zu können, hat der Obcr- reichsanwalt einem Pressevertreter eine Unterredung gewährt.

Auf die Frage des Pressevertreters, was Thälmann vorgeworsen werde und wie das Verfahren gegen ihn stehe, erwiderte der Oberreichsanwalt, daß bei ihm gegen Thäl­mann schon seit Jahren umfangreiches Mate­rial vorliege, aus dem sich der Verdacht der Vorbereitung eines hochverräterischen Unter­nehmens ergebe. Der Wegfall der Abgeord- neteneigenschast habe den Weg für eine Strafverfolgung sreigemacht. Die Vorunter­suchung sei noch nicht abgeschlossen; es dürfe indessen mit einem baldigen Abschluß gerech­net werden.

Der Oberreichsanwalt äußerte sich endlich auf Befragen über Zeit und Ort der Ver­handlung, sowie über das zur Anwendung gelangende Verfahren dahin, daß die Haupt­verhandlung vor dem Volksgerichtshof statt­finden werde, der im Juli d. I. in Berlin errichtet würde. Ueber den Zeitpunkt der Hauptverhandlung könne noch nichts gesagt werden, da die Voruntersuchung noch nicht abgeschlossen sei. Tie Hauptverhandlung werde grundsätzlich in voller Oef­fentlichkeit stattfinden, falls nicht etwa, was sich zurzeit noch nicht übersehen lasse, für einzelne Teile wegen Gefährdung de' öffentlichen Ordnung, insbesondere der Staatssicherheit, durch Beschluß des Gerichts die Oeffentlichkeit ausgeschlossen würde.

Kommunistische Umtriebe ln der Schweiz

Genf, 27. Juni.

Die Schweizer ZeitungDer Grenzbote' ist in der Lage, weiteres Material über die durch die Moskauer Zentrale der bolschewistischen Internatio­nale organisierte Tätigkeit in der Schweiz zu veröffentlichen. Nach An­gabe dieses Blattes hat das Moskauer Exekutivkomitee einen besonderenFach- mann entsandt, der in der Schweiz revo­lutionäre Kampforganisatio­nen nach neuen Gesichtspunkten aufzustel­len beauftragt ist. In seinen Anweisungen heißt es allgemein, daß eine gespannte poli­tische Lage, die durch äußere oder innere Er­eignisse hervorgerufen werden könne. Vor­aussetzung zur erfolgreichen Durchführung einer revolutionären Aktion sei. Organi­sation einer solchen Aktion könne innerhalb der Arbeiterklasse von einer Minderheit be­trieben werden. Die dazu notwendige Mas­senunterstützung könne aber am wirksamsten dadurch erreicht werden, daß die Arbeiter­schaft in einen Angstznstand vor einem be­vorstehendenfaschistischen Staatsstreich' versetzt wird.

Reichsregierung und

Ansprache des neuen Präsidenten der Notgemeinschatf der deutschen Wissenschaft, Professor Dr. Stark

München, 27. Juni.

Aus Anlaß der Tagung der Akademie für Deutsches Recht veranstaltete die Notgemein­schaft der Deutschen Wissenschaft in München eine Vortragsreihe über die FrageW a s ist deutsch?" In der Einführungs­ansprache machte der neue Leiter der Not- tzemeinschaft. Präsident Professor Dr. Stark, grundsätzliche Ausführungen über das Ver­hältnis der nationalsozialistischen Regierung zur wissenschaftlichen Forschung.

Er führte dabei aus. daß nunmehr die i Organisation der Wissenschaft und Forschung > planmäßig und rasch unter der Führung des Reichsministers Rust durchgeführ^. werde, und zwar werde neben einer Hoch­schulabteilung eine besondere Ab­teilung für Wissenschaft und Forschung organisiert. Der Führer selbst habe an der wissenschaftlich-technischen For­schung ein weitgehendes Interesse, er sehe die Aufgabe der Forschung darin, die Wirt­schaft zu unterstützen, ausländische Rohstoffe möglichst weitgehend durch heimische gleich­wertige Stoffe zu ersetzen.

Besinn der deutsch-englischen Zransseroerhandlungen

Ein Ausweg muß gefunden werden" cg. London, 27. Juni.

Die deutsch-englischen Transferverhand­lungen haben Mittwoch vormittag im briti­schen Schatzamt begonnen. Zur Eröffnung dieser Verhandlungen schreiben dieTimes":

Ein Ausweg muß gefunden werden, schon deshalb, um den Geg­nern der Annäherung London- Berlin das Wasser abzugraben. Die britischen Unterhändler sind mit weit­gehenden Vollmachten versehen und man kann als sicher schon heute annehmen, daß das Clearingverfahren nicht Anwendung finden wird."

Frechheiten der Reaktion

NTDFB. im Regierungsbezirk Arnsberg verboten

Dortmund. 27. Juni.

Wie aus einer Mitteilung der Staatspoli­zei hervorgeht, haben Veranstaltungen des NSDFB. (Stahlhelm) im Regierungsbezirk Arnsberg ausgesprochene SA.-f ein - liche Tendenzen gezeigt. Insbesondere hat eine Versammlung am 2l. ds. Mts. einen Charakter gehabt, die an Veranstaltungen vor der Machtübernahme erinnerte und in der SA. ungeheure Erregung ausgelöst Hai. Diese Erregung wurde noch gesteigert, als der NSDFB. einen aus der SA. aus­geschlossenen Mann zum Orts­gruppenleiter Dortmund-West ernannte.

Die Staatspolizei hat daher im Regie­rungsbezirk Arnsberg dem NSDFB. (Stahl­helm) das Abhalten von Versammlungen und Aufmärschen, sowie das Tragen von Uniformen und Abzeichen verboten.

EMaub

zur AusMumsssM entschlossen

London, 27. Juni.

Mvrningpost" erklärt, daß das britische Kabinett jetzt endgültig beschlossen habe, eine Politik der Aufrüstung zu betreiben und daß m naher Zukunft eine wichtige Mitteilung hierüber zu erwar­ten sei.

Der politische Korrespondent des Blattes sagt in einem Aussatz: Das Luftsahrtministe- rium bereitet gegenwärtig einen Plan vor. der die britische Luftstreitmacht auf die Stärke der größten Luststreitmacht innerhalb derSchlagweite" Großbritanniens bringt.

Es ist bereits bekannt, daß die britischen Vertreter bei den englisch-amerikanischen Be­sprechungen zur Vorbereitung der Flotten­konferenz von 1935 den amerikanischen Ver­tretern angekündigt haben, beim Zusammen­tritt der Konferenz werde eine beträchtliche Verstärkung der britischen Seemacht vorge­schlagen werden. U. a. wird eine Erhöhung der britischen Kreuzerstärke von 50 auf 70 Fahrzeuge verlangt werden. In gut unter­richteten Kreisen gewinnt indessen die An- sicht immer mehr an Boden, daß es infolge der großen Meinungsverschiedenheiten zwi­schen den Teilnehmern sich als unmöglich erweisen wird, die Konferenz im nächsten Jahre abzuhalten. Falls die Flottenkonserenz tatsächlich aufgegeben oder sür unbestimmte Zeit verschoben werden müßte, dürfte die Negierung eine noch größere Verstärkung der Seestrcitkräste verlangen, als sie gegenwärtig besteht.

Der Min- steht rechts! - auch in Frankreich?

Radikalsozialistcn stellen Antrag auf Auflösung der Rechtsverbände

gl. Paris, 27. Juni.

Die politischen Zusammenstöße in Frank­reich nehmen von Tag zu Tag an Zahl und Ausmaß zu. So kam es bei marxistischen Aus­schreitungen. die sich gegen die Rechtsverbändc richteten, am Montag in Grenoble zu so schweren Zusammenstößen, daß 1 Toter und ^ 16 Verletzte auf der Kampfstätte zurückblieben.

! In Belfort wurden 22 Verletzte verzeich­net. Am Dienstag kam es zu schweren Zu­sammenstößen in Mentone, wo zwei Per­sonen verletzt wurden.

Der Ernst der Lage wird gekennzeichnet durch die Verfügung des Innenministers, die die Polizeipräsekten ermächtigt, Hilfskräfte für die Polizei einzustellen.

Die Radikalsozialisten, auf die sich die Un­zufriedenheit der breiten französischen Massen konzentriert, haben im Kabinett die Auflö­sung der Rechtst) >r bände, Action francaise, Jeu nesse patriotigne usw. beantragt. Innenminister Sarrant war auch bereit, eine solche Verordnung her­auszugeben. Die den Rechtsparteien entstam­menden Minister haben aber so scharfen Wi­derstand geleistet, daß der Gedanke zunächst zu­rückgestellt wurde.

Wieder KaSinettumbil-ung in Polen

Rücktritt des Landwirtschaftsministers?

Warschau, 27. Juni.

Wie der regierungsfreundlicheExpreß Po- ranny" versichert, soll noch im Laufe die­ser Woche eine neue Kabinettsum­bildung erfolgen. Es wird vor allen Dingen die Ernennung eines Innenministers und eine Aenderung auf dem Posten des Landwirt­schaftsministers erwartet. Man rechnet nach Meinung des Blattes bestimmt mit dem Rücktritt des bisherigen Land­wirtschaftsministers Klvkowski und mit der Nebernahme dieses Postens durch den Kurator der Landwirtschaftlichen Schule in Krzemienieo, Poniatowski, der bereits im Zusammenhang mit der vorherigen Um­bildung des Kabinetts als Kandidat für den vorgenannten Posten erwähnt wurde.

Ter neueste Utas des österreichischen Unierrichtsministers

ek. Wien, 27. Juni.

Ter bereits angekündigte Erlaß des öster­reichischen Unterrichtsministers über die Be­schränkung der Zulassung zur Reifeprüfung aufvaterländische" Gesinnung ist nunmehr erschienen. Danach behält sich das- Unter­richtsministerium das Recht vor, zu bestim­men. an welchen Mittelschulen in diesem Jahre Reifeprüfungen stattfinden dürfen, an welchen sie um einige Monate zu verschieben sind und wo sie ganz auszu fallen haben. Der Erlaß richtet sich gegen die breite Masse der durchaus natio­nal gesinnten Mittelschüler, die amTage der Jugend" zu wenig Begeiste­rung für die Negierung aufgebracht haben und nun durch die Nichtzulassung zur Reife­prüfung geschädigt werden sollen.

Aer ReiKOWss in Kalle

Halle, 27. Juni.

ReichZbischos M ü ller stattete Halle am Dienstag seinen ersten offiziellen Besuch ab. In der Ulrich-Kirche fand aus diesem Anlaß ein Festgottesdienst statt, bei dem der Reichs- bischos die Predigt hielt. Nachdem am Nach­mittag ein Empfang durch den Oberbürger­meister im Bürgersaal im Alten Rathaus stattgefunden hatte, sprach der Reichsbischof am Abend in einer Kundgebung der Deut­schen Christen über die Stelluna der Denl-

l Ich-en Christen zum Bekenntnis. Bei der Dar­legung der großen Linie, die die Glaubens­bewegung Deutsche Christen leiten, rückte er die Schaffung einer einigen evangelischen Reichs- und Volkskirche in den Vordergrund. Er schilderte seinen eigenen Weg zu Adolf Hitler, dem er in Treue bis zum Tode ver­bunden sei. und seine Entwicklung zur natio­nalsozialistischen Bewegung. Im gegenwärti­gen Kampf der Welt gegen Deutschland offenbare sich der jüdische Christenhassergeist, der das Wesen der hinter uns liegenden Zeit ausmachte, der aber leider in den vergange­nen Jahren von allzu wenigen evangelischen Pfarrern als die der christlichen Welt dro­hende Gefahr verkannt worden sei. Das Wort vom gefährdeten Bekenntnis sei objektive Lüge. Es solle lieber erkannt werden, daß die evangelische Kirche in Gefahr komme, wenn Leute am Werke sind, das Werk Adolf Hit­lers zu unterminieren. Eingehend setzte sich der ReichZbischos mit den gegen seine Person gerichteten Angriffen auseinander.

Wenn jemand die Meinung vertritt, wir wollten ein germanisches Heidentum, so ist das eine objektive Unwahrheit. Die deutsche evangelische Kirche wird eine wirkliche deutsch-christliche Kirche sein, oder sie wird überhaupt nicht sein.

Es gebe keine Bekenntnisnot, und ein Psar- rer-Notbund wäre nötiger gewesen in iener Zeit, als der Marxismus die Kirche zu über- rennen drohte.

Württemberg

«-Mr-Ladenschluß in Sluligarl

Stuttgart. 27. Juni.

In einer abschließenden Sitzung beim Bürgermeisteramt haben die beteiligten Kreise beschlossen, im gesamten Stuttgarter Einzelhandel ab 2. Juli die Durcharbeitszeit einzuführen.

Die Ladenöffnungszeiten sind folgende: Im Groß-Stuttgarter Einzelhandel ein­schließlich der Warenhäuser. Einheitspreis­geschäfte usw.: Ladenschluß: Montag bis Freitag 18 Uhr, Samstag 17 Uhr; L a d e n ö s f n u n g: Montag vormittag ein­heitlich 10 Uhr. an den übrigen Tagen wie seither; im Lebens- und Genußmitteleinzel­handel: Ladenschluß: Montag bis Frei­tag 18.30 Uhr. Samstag 18 Uhr; Laden- össnung: wie seither. Die Ladenschlußzeit deckt sich grundsätzlich mit dem Schluß der Arbeitszeit.

Eme Elise Entscheidung

Das Kartellgericht lehnt Liefersperre ab

Die Firma Friedrich Walz. Kohlen­handlung in Stuttgart, hatte sich, um keinen Preisbindungen unterworfen zu sein, ge­weigert. in eine Organisation der Kohlen­händler einzntreten. Deshalb war. wie die WLZ." bereits berichtete, auf Veranlassung verschiedener Kohlenhändlerorganisationen in Berlin beim Vorsitzenden des Kartell- aerichts der Antrag auf Einwilligung in eine Liefersperre gegen die Firma Wal; gestellt worden.

Diese Liefersperre sollte dadurch erzielt werden, daß die Aufnahme der Firma Walz in das Register des Deutschen Kohlen­einzelhandels solange verweigert würde, bis die Firma Walz dem Kohlenhändlerverein für das Stuttgarter Wirtschaftsgebiet e. V. beigetrcten wäre.

Der stellvertretende Vorsitzende des Kar­tellgerichts in Berlin. Reichswirtschasts- gerichtsrat Dr. Wiedersum hat nun­mehr den Antrag auf Einwilligung in die Liefersperre gegen die Firma Walz Stutt­gart abgelehnt und die Einwilligung der Kartellverordnung versagt.

Die Entscheidungsgründe berühren zu­nächst einzelne Vorkommnisse in der Ver­bandsleitung. es heißt dann weiter, daß es der Antragsgegnerin schlechterdings nicht zugemutet werden kann, dem Kohlenhändler- Verein für das Stuttgarter Wirtschaftsgebiet e. V. beizutreten. Schon die Belassung der Persönlichkeiten an der Spitze des Vereins läßt ein Mißtrauen der Antragsgegnerin in eine ordentliche, nicht allein die Inter­essen der Mitglieder, sondern auch die Rück­sicht auf das Gesamtwohl gewährleistende Geschäftsführung des Vereins, deni sie bei Vermeidung der Liefersperre beitreten soll» berechtigt erscheinen."

M die Stratosphäre

Stuttgart, 27. Juni.

Am Dienstagmorgen entschloß sich der be> kannte Stuttgarter Stratosphärenforscher, Pro fessor Regener von der Technischen Hoch schule in Stuttgart, scinenJuitten diesjährigen Stratosphärenballon starten zu lassen. Nach mehrstündiger Flugdauer ist der Stratosphä­renballonzug, der bekanntlich solange steigt, bis einer der drei Ballone platzt, während die übri­gen zwei die Instrumente unversehrt zur Erde zurückbringen, bei Bad Mergentheim gelandet.

Gaulotter Murr aus der Kreisleitertagung in AriedriKshasev

Friedrichshasen. 27. Juni.

Am Montag und Dienstag tagten in Friedrichshasen die Kreisleiter des Gaues Württemberg-Hohenzollern der NSDAP, ge­meinsam mit den Gauamtsleitern. Anwesend

Der selivärreste lag 6er liesciiieiite

.^m 28. Inni s!n6 2t> iaiire vergangen, 6aK in Sarasevo 6er österreielüsclie llironkolger inii seiner Oattin erinurclet vvnr6e. Die 8ei,i'>sse versetzten 6amals eine ganre iVelt in krancl. Unser NiI6 reigt 6ie .^ukbakrung 6es toten liironkolgerpaares im Konak ru Larasevo.