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Der EeieLkchaster

LiiiiAiLLnlenpeelr

Man erinnert sich noch jener Welle von Emigranten, also der Leute, die im Hitler- Land unerwünscht waren und die sich nun bei uns zu Gaste gebeten haben. Es mögen ihrer mehr als zweihundert sein; aber wahr­haftig. man trifft sie überall! Sie wissen nicht, was sie tun sollen: Den ganzen Tag trinken sie Kaffee oder schlagen die Zeit mit Bridge tot. Morgens sitzen sie in der Halle desSrpski Kralj", um vier Uhr steht man sie beim Kaffee mit Schlagobers in der Akademia Nauka", und abends finden sie sich imNuski Zar" ein. wo Musik und Tanz ist. Den altenZar" erkennt man gar nicht wieder. Sie haben ihn regelrecht erobert, sie haben ihn einfach gekauft . . .!"

Diese nicht gerade übermäßig liebens­würdigen Zeilen las man vor einigen Tagen in der BelgraderStampa". und das Blatt ist in der Tat wohl unterrichtet: Ein tschechischer Jude hat mit Geldern jüdischer Emigranten aus Deutschland das Cafs Nuski Zar" gepachtet und wieder eröffnet, nachdem es vor einigen Monaten in stiller Pleite eingegangen war. Alles wurde aufs schönste wieder hergerichtet; der Pächter selbst ging hin, um für die vielen großen Spiegel­scheiben neue Vorhänge zu bestellen. Die Borhänge kamen, die Vorhänge wurden auf­gehängt . . . und schon erscholl ein lautes Wai-Geschrei und es gab eine große Szene! Was war geschehen? Was erregte die Ge­müter der Kultusgemeinde so arg?

Die berühmten Mächte, mit denen bekannt­lich kein ewiger Bund zu flechten ist. hatten sich einen kleinen Scherz erlaubt: In den Vorhängen, die der Herr Pächter hatte auf­hängen lassen, waren rund herum und kreuz und quer-Hakenkreuze eingewebt. Pech!

die Stadt. Ueber 50 Polizisten und gegen l20 Zivilpersonen sind bei den Zusammenstößen mehr oder weniger schwer verletzt worden. -22 Verletzte mußten in die Krankenhäuser : ingeliesert werden. Nach den letzten Meldun­gen sind drei ihren Verletzungen erlegen.

Karl Sans Strobl

Jus der Tschechoslowakei ausgewiesen

Wien, 19. Juni.

Der auch in Deutschland gut bekannte österreichische Dichter Dr. Karl Hans Strobl ist wegenst a a t s g e s ä h r- ticher Betätigung" für immer aus d e r T s ch e ch o.s l v w a k e i ausge­wiesen worden.

Der Grund zu der Wiederausweisung des Dichters soll der RomanKamerad Vikto­ria" und eine Anzahl Schriften sein. Dr. strobl hat gegen die Ausweisung durch einen ihm b»si'endeten Rechtsanwalt Beschwerde eingelegt.

Unangebrachter Protest

der Treuhänder der Joung- und Dawesanleihe Berlin, 20. Juni.

Die Bank für Internationalen Zahlungs­ausgleich als Treuhänder für die T)oung-Än- lcihe und die Treuhänder für die Dawesanleihe haben bei der deutschen Regierung wegen der vorläufigen Einstellung des Zinsendienstes der beiden Änleihen Verwahrung eingelegt. Wenn die Treuhänder für die Dawesanleihe dabei von nnem offensichtlichen Bruch eingegangener leutscher Verpflichtungen sprechen, so bedeutet Vas ein vollständiges Verkennen der Sachlage, die vor aller Welt offenbar ist und wie in der deutschen Transfernote aus­geführt ist, dazu zwingt, formelle Verpflichtun­gen mit wirtschaflichen Notwendigkeiten in Ein­klang zu bringen.

die ReWresvrm

Vor beträchtlichen Steuersenkungen

kk. Berlin. 20. Juni.

Die Reichsreform, die durch die Ausdeh­nung des Amtsbereiches des Reichsjustiz­ministeriums aus die preußische Justizver­waltung einen neuen Schritt vorwärts ge­wirben wurde und voraussichtlich am zwei­ten Jahrestage der nationalsozialistischen Erhebung abgeschlossen sein wird, ist auch in anderer Hinsicht als nur im Hinblick am die Vereinheitlichung des Reiches von großer Bedeutung: Die damit verbundene Verein­fachung wird Millionenersparni sie bringen, die der weiteren finanziellen Festi­gung des Reiches und der Durchführung des Aufbauproarammes außerordentlich dienlich sein.

Diese finanzielle Stärkung wird aber auch die Grundlage für die von Staatssekretär Reinhardt bereits mehrmals angekün­digte Senkung der Steuern liefern.

Serabfehung des Arzireikosteimntriles

in der Krankenversicherung

Berlin, 20. Juni.

Der Reichsarbeitsminister hat durch Ver­ordnung bestimmt, daß der vom Versicher­ten zu tragende Kostenanteil weiterhin von 0,50 RM. auf 0.25 NM. herabgesetzt bleibt. Er hat ferner bestimmt, daß die Kranken­kaste den Familienangehörigen der Versicher­ten die Kosten der Arznei und kleineren Heil­mittel bis zu 70 vom Hundert wieder er-

sta'r-m -oll. Wie -T-- uugsdauer der Verord- nnna ist zunächst vis zum 30. Juni 1935 be- grenzt.

BetMsor-miiMir bis 1. September fertig

kk. Berlin, 20. Juni.

Die im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vorgesehenen Betriebsordnun­gen, die an Stelle der Tarifverträge in allen Betrieben mit mehr als 20 Arbeitnehmern zu treten haben, sollen im ganzen Reiche bis 1. September fertiggestellt sein. Sie werden für sechs Monate rechts­verbindlich erklärt werden; diese kurze Frist ist deshalb vorgesehen, um sie elastisch zu erhalten und allfällig sich ändernden Be­dürfnissen der Arbeitnehmer anpassen zu können.

Flottenkonferenz tm April isW

e§. London, 20. Juni.

Nachdem nunmehr auch Japan als letz­ter Staat seine Teilnahme an der Flotten­konferenz zugesagt hat, werden am 8. Juli der französische Kriegsmarine - Minister Pietry und Außenminister Barthou nach London kommen, um an den Vorbe­sprechungen teilzunehmen. Japan hat den Wunsch ausgedrückt, daß die Konferenz im April oder Mai 1935 zusammentrete.

Die Ver. Staaten werden bei den vorbereitenden Besprechungen über die Stel­lung Großbritanniens und Japans zur Frage der Neutralisierung der Philippinen sondieren, wobei die Ver. Staaten damit rechnen, daß Großbritannien im Falle einer Verletzung der Neutralität der Philippinen durch Japan die Verpflich­tung zur Verteidigung dieser Inselgruppe übernehme.

Times" wollen wissen, daß »eine an der Flottenkonferenz beteiligte Macht die Zu­ziehung Deutschlands angeregt habe.

Eine SWemgrsße

Hirtsiefer wegen Bestechung vor Gericht Berlin, 20. Juni.

Vor dem Berliner Landgericht begann am Nittwoch der Prozeß gegen den früheren otaatsminister Hirtsiefer, der erst vor nnigcr Zeit in M.-Gladbach zu 6 Monaten Nesängnis verurteilt worden ist. Neben hirtsiefer haben sich noch zu verantworten: vor Verbandsleiter Dr. Dr. h. c. Heinrich Gerlich, der Staatssekretär a. D. Proust-. !or Dr. Dr. h. c. Adolf Scheidt, der Mini­sterialdirektor a. T. Hermann Peters, der Ministerialfst""^"''

Ruhestand Dr. Alexander Schneider und der Ministerialdirektor a. T- Geh. Regie­rungsrat Hermann Tillich. Allen Ange­klagten wird Untreue, teilweise ver­bunden mit Anstiftung zur Un­treue. Gerlich außerdem Betrug zur Last gelegt. In einer Nachiragsanklage wird Hirtsiefer außerdem passive Be­stechung im Amt in zwei Fällen vorgeworfen.

Nach den Feststellungen der Staatsanwalt­schaft sind von den in erwer Verbindung mit dem früheren preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt ' stehenden VereinReichs­zentrale. Landaufenthalt für Stadtkinder und Erholnngspflcge deutscher Kinder im Ausland" allein für Reisekosten der Angeklagten jährlich Zehn­tausend? von Mark ausgegeben worden. Die V e r w a l t n n g s k o st e n sollen außerdem geradezu eine Phantastische Höhe erreicht haben. Den Angeklagten Hirtsiefer, Scheidt und Gerni wird ferner Untreue und dem Ange­klagten Peters Anstiftung zur Untreue bei der Beschaffung des dritten E h r e n d o k t o r t i t e l s für Hirtsie­fer vorgeworfen. Diesen Titel mußte nach der Anklage die Reichszentrale aus preu­ßischen Geldern mit nicht weni­ger als 22 000 RM. zahlen. Aus der Kasse der Reichszentrale sollen weiter Fahr­gelder und Kurtaxen für Parteibuchbeamtc und deren Angehörige und Bekannte bestrit­ten worden sein. Hirtsiefer wird außerdem vorgeworfen, daß er sich von dem früheren Oberbürgermeister von Köln durch 100 Flaschen Wein. 100 Lottcrielose und ein kostbares Oelgemülde bestechen ließ.

Lärm Gering

Carin Göring kehrt heim. Hermann Görings Frau, die mit ihm, der Kämpfernatur, im gleichen Schritt ging durch den wichtigsten Ab­schnitt seines Lebens, durch die Jahre der Not und Entsagung, kommt aus ihrer nordischen in die deutsche Heimat.

So wie selten eine Frau war Carin Göring mit dem Werden und Wachsen der nationalso­zialistischen Bewegung verbunden. Sie, in der sich alle nordischen Tugenden vereinigten, hat überreichen Anteil an der Geschichte des Natio­nalsozialismus.

In einem unerhörten Maße war es Carin Göring gegeben, die Lasten, die ihr Mann trug, mit auf ihre Schultern zu nehmen. Kein Ge­spräch, keinen Gedanken, kein Erlebnis und keine Enttäuschung gab es, die sie nicht zusam­men teilten.

Sie, die die Anfänge der Hitler-Bewegung miterlebt hat, hat auch nicht eine Minute trotz größter Not am Siege gezweifelt.

Als Hermann Görina von der ersten Salve

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an ver Jelöherrnyalle an jenem unglücklichen Novembertage 1923 verwundet wurde, als er flüchten mußte und im Wundfieber auf öster­reichischen Boden gebracht wurde, als er wochenlang auf dem Krankenlager war, war sie immer um ihn. Als sie nichts mehr besaßen, und der heiligen Sache Adolf Hitlers alles dar­brachten, opferte Carin Göring ihre Gesundheit.

Nicht nur durch ihre Liebe, ihre künstlerische Phantasie und Zeelenkraft, auch durch ihr tiefes Frauenversteheu, Miterleben und kluge Men- fchenbeurteilung wurde Carin Göring die wahre Lebensgefährtin ihres Mannes.

Hilfsbereit zu jeder Zeit, war es selbstver­ständliche Pflicht für sie, zu helfen, wo sie helfen konnte. Oft kamen junge Parteigenossen, um Hermann Göring einen Brief oder Nachrichten zu überbringeu. Sie wußte, wie schwer diese jungen Menschen es hatten, ließ sie Herein­bitten und ihnen eine Mahlzeit vorsetzen. Immer erkundigte sie sich nach ihnen und ihren Verhältnissen, schaffte Freude, wo sie konnte.

Die Pflichten ihres Mannes faßte sie als ihre Pflichten auf, und noch von ihrem Sterbelager schickte sie ihren Mann nach Berlin, daß er an der Seite des Führers stände, als dieser zum Generalfeldmarschall von Hindenburg gerufen wurde.

So starb Carin Göring am 17. Oktober 1931. Im Weißen, mit rosaroten Rosen geschmückten Sarg wurde Carin Göring bei der alten Kirche in Lovö in Schweden beigesetzt. Und nun wird Carin Göring zu uns kommen. Sie soll in der Erde des Landes ruhen, für das sie gekämpft hat und für das sie gestorben ist.

Unweit vonCarinhall", dem Hause, das Hermann Göring als lebendige Erinnerung an seine Frau geschaffen hat, wird Carin Göring unter den hohen Kiefern der märkischen Heide ihre letzt? Ruhestatt haben. E. D.

Sarin Göring in VeutWand

Göring empfängt die Leiche seiner Frau

Saßnitz, 20. Juni.

Das SchiiiTrottning Viktoria" traf am Mittwoch früh mit den sterblichen Ueber- resten der vor drei Jahren in Schiveden ver­storbenen nnd dort beigesetzten Gattin des Ministerpräsidenten Göring in Saßnitz ein. Ministervrä'ident E> ö r i n a. der mit dem O-Zng l.4', Uhr von Berlin eingetroffcn war. begab sich an Bvrd des Schisses und begrüßte seine Verwandten sowie die schwe­dische Ehreneskvrte. Als die Wagen vom Führerscknf übergcführt wurden nnd der bekränzte Waggon mit dem Sarg sichtbar wurde, ertönte dumpfer Trommel­wirbel. Ministerpräsident Göring nahm die Kränze und Blmnenspendcn entgegen, die ,u Füßen des Sarges niedergelegt wurden. Dann setzte sich der Zug in Bewegung.

Berlin, 20. Juni.

Um 8.30 Uhr morgens fuhr der Zug in den Bahnhof Eberswalde ein. Minister­präsident Göring. der von feinen ans Schweden mitgekommenen Verwandten, den Schwestern Karin Görings, Gräfin Rosen, Gräfin von Willamowitz-Möllendorf, seinem Stiefsohn von Kantzow, dem Sohne Karin Görings aus erster Ehe, Gras Rosen und Prinz und Prinzessin zu Wied, sowie dem Polizeigeneral Wecke begleitet war, wurde auf dem Bahnsteig von Gauleiter Ober- Präsident Kube nnd Gruppenführer Prinz August Wilhelm begrüßt.

In der Försterei Döllnkrug wurde der Sarg, der von 8 Polizeioffizieren, 8 Fliegern und 8 Förstern dorthin getragen worden war, auf einen sechsspännigen Pserdewagen gehoben. Reitende Abteilungen der Landes- polizeigruppe General Göring flankierten ihn und ervfsneten den Trauerkondukt, der sich nun unter den Wipfeln des märkischen Wal­des nach KarinHall. dem Blockhaus des Ministerpräsidenten, in Vewegung setzte. Am Grabe erschien der Stellvertreter des Füh­rers, Reichsminister Heß, und gleich danach, begleitet von Gruppenführer Brückner, Reichspressechef der NSDAP., Dr. Die­trich. und Oberführer Schaub, der Führer. Trauerklänge begrüßten ihn. An Ehrengästen bemerkte man ferner den Reichs­statthalter von Bayern, General Ritter von E p p. den Neichsführer der SS. nnd Inspek­teur der Geheimen Staatspolizei. Himm­ler, Staatssekretär Dr. Meißner als Vertreter des Reichspräsidenten, den außer­ordentlichen schwedischen Gesandten a s Wirsen, und zahlreiche höhere Beamte.

Wenige Minuten von Karin Hall entfernt liegt auf einer Anhöhe am Wuckersee, flan­kiert von Kielern und Bucken, in einer Lick-

_ Donnerstag, den 21. Juni IM

tung, die von uralten Bäumen abgeschlossen wird, die Gruft, die Hermann Göring feiner Lebensgefährtin bauen ließ. Germanische Mahlsteine, Findlinge, rahmen die Stätte an der sie nach einer Ansprache des Predi­gers v. Feucht unter dem Halali der Jäger zur letzten Ruhe gebettet wurde.

Württemberg

Besuch aus Kairo

Stuttgart, 20. Juni.

Der Khedive Abbas Hilmi ll vo« Aegypten weilte mit seinem Adjutanten. Kapitän Volkmann, auf der Durchreise in Stuttgart und besuchte bei dieser Gelegen­heit das Untertürkheimer Werk der Daimler. Benz AG.

Als alter und viel gereister Automobilist interessierte sich der Khedive ganz besonders für die großen technischen Fortschritte, di« Mercedes-Benz im Bau von Vollschwing­achsen und bei den Diesellastwagen zu ver» zeichnen hat.

Ab Stuttgart KM Reichsmark

Fahrpreisermäßigung zu den Kampsspicle« nach Nürnberg

Stuttgart, 20. Juni.

Die Hauptverwaltung der Reichsbahn bietet den Besuchern der bevorstehenden sportlichen großen Veranstaltungen in Nürnberg weitgehende Fahrpreisermätzi- gongen.

Während einzeln reisende Besucher den Vorteil der Verwendung von Lvnniags- rückfahrkarten mit erweiterter Geltungs- ba'i»r in ein»ni Umkreis von ?-»0 Mo. Metern von Nürnberg haben sofern sie die zur Verfügung stehenden Verwaltungs­sonderzüge nicht benützen wollen, kostet bei Benützung eines Verwaltungs- sonderzuges die Hin- und Rückfahrt mit Nürnberg als Wendepunkt ab Stutt­gart 6.40 NM. und ab Ulm 6.50 RM. An den genannten billigen Zügen kann sich jedermann beteiligen. Notwendig dazu ist nur die Ameldung bei irgendeinem deutschen Bahnhof bis zum 11. Juli dieses Jahres.

Geben CM Vieh vom Blitz erMasen

Tuttlingen, 20. Juni. Das Gewitter am Dienstag hat sich besonders stark über dem Seitinger Tal entladen. Der Blitz schlug in ein Transformatorenhaus des GV. Ueber- landwerk, zerriß den Transformator und sprang durch die niedergespannte Leitung in den aus Eisenbeton gebauten Stall der Jenth er-Mühle bei Scitingm über. Der elektrische Strahl hat dort furchtbar gewirkt. Die an Eisenkettcn gebundenen sieben Kühe waren sofort tot. während die an Lederriemen fest­gemachten Pferde und die freistehenden Schweine unversehrt geblieben sind. Ge­bäudeschaden ist keiner entstanden.

IM LastlSM« rmsri»Mrrmrm»t

Gingen a. d. Fils, 20. Juni. (NS.-Presse- Bericht). Am Ortsausgang unseres Filsortes, in der Richtung nach Göppingen, ereignete sich heute nachmittag 3.15 Uhr ein schwerer Zusam­menstoß zweier Lastwagen. Otto Seibold aus Rettersburg bei Winnenden war mit sei­nem Lastwagen auf der Rückfahrt von Biberach und begegnete unmittelbar nach einer Kurve einem Lastwagen der Südd. Ziegelwerke, Stutt­gart. Nach den vorläufigen Feststellungen soll der Wagen Seibolds auf der linken Straßen­seite gefahren sein. Der Stuttgarer Wagen ver­suchte jedenfalls dem entgegenkommenden Fahrzeug, das sich auf der falschen Fahrbahn hielt, im letzten Augenblick des Zusammentref­fens links auszuweichen. Zur gleichen Sekunde riß jedoch Seibold seinen Lastwagen nach der rechten Straßenseite, so daß beide Wagen mit voller Wucht anfeinanderrannten. Der Zusam­menprall, der sich hart an einer abschüssigen Böschung ereignete, war von furchtbarer Wir­kung. Der leichtere Rettersbnrger Lastwagen wurde b u ch st ä b l ich z e r t r ü m m ert. Das Vordergestell samt Motor bohrte sich unter das Vordergestänge des widerstandsfähigeren Stutt­garter Fahrzeugs.

Vom Führersitz des Rettersbnrger Wagens ragten ans dem wilden Trümmerknäuel nur noch Latten und verbeulte Verstrebungen heraus. Der Stuttgarter Wagen, der Ziegel­waren geladen hatte, war nicht umgestürz:, während der Wagen Seibolds regelrecht ge­knickt wurde: die leeren Obstkörbe, die er au' seinem Wagen verstaut hatte, wurden über die Straße zerstreut. Wie durch ein Wunder kamen die Wagenführer, denen der Tod im Genick saß. mit dem Leben davon. Während der Führer des Stuttgarter Wagens völlig unverletzt blieb, erlitten Otto Seibold und sein Begleiter Quetschungen an Kops und Arm, die nur leichter Art sind. Beide wur­den im Geislinger Krankenhaus behandelt.

Lausten a. N 20. Juni. (Lebensret- t n n g.) Ter SA.-Mann Wilhelm Dei­nin ge r (Heilbronn) rettete eine Haus­angestellte von Heilbronn im Lauffeuer Bad dadurch, daß er kurz entschlossen ins Wasser sprang. Bei der Umklammerung spielte sich ein Kamps unter Wasser ab, wöbe: der Retter schließlich die Oberhand gewann und nun mit dem bereits bewußtlosen Mäd­chen das Ufer gewinnen konnte.