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Der Seselllchafter
schwer. Bor allem können wir nicht sagen, ob Frankreich dabei auf feine Rechnung kommen wird oder nicht. Nur so viel scheint vorerst wenigstens sestzustehen, daß Mussolini aus dieser Begegnung, aus dieser Aussöhnung zwischen Italien und Deutschland keine Waffe gegen Frankreich schmieden wird."
SWmiMvatle in -er sranzWchen Kammer
Paris, 14. Juni.
Die Kammer befaßte sich am Donnerstagnachmittag mit den von der Regierung angeforderten und von den Ausschüssen befürworteten Militärnachtragskrediten. Da das Ergebnis der Abstimmung mehr oder weniger vorauszusehen ist, war das Interesse der Kammer nicht übermäßig lebhaft.
Als erster betrat der marxistische Abgeordnete Moch die Tribüne, um die sogenannte Vorfrage zu stellen, die darauf abzielt, die Notwendigkeit der Behandlung der Regierungsvorlage zu verneinen. Er leugnete zwar nicht, daß ein Volk sich verteidigen müsse, bestritt aber die Möglichkeit der Verwendung der bereits bewilligten Kredite und die Zweckmäßigkeit der noch angeforderten Kredite. Die Kreditanforderungen des Kriegsministeriums seien von 1175 Millionen im Februar aus 1275 im Mai gestiegen und man könne weitere Ueberraschungen erwarten. Für die Marine gelten die gleichen Aufstellungen. Der Redner warnte vor der Illusion, daß Frankreich dank der neuen Kredite an Schlagkraft gewinne. Man werde damit nur andere Mächte zu weiteren Rüstungen veranlassen. Habe Frankreich nicht genug mit seinen 5400 Flugzeugen und seinen 270 modernen Bombern? Keine Macht, weder Italien, Rußland, noch England besitze soviel. Schließlich wies der Redner auf die Unzweckmäßigkeit der Anforderungen neuer Kredite während der Finanzkrise hin. Der Haushaltplan sei ausgeglichen und das Schatzamt habe kein Geld. Man müsse auf Anleihen zu- rückgreifen. Man könne nicht gleichzeitig zu Lande, zur See und in der Luft herrschen. Der Kriegsminister Marschall Petain richtete nur wenige Worte an die Versammlung, in denen er den defensiven Ebaräkter der Maßnahmen betonte, für die neue Kredite gefordert seien. Es wurde darauf zur Abstimmung üher die Vorfrage geschritten, die von den Sozialisten gestellt worden war. Die Regierung stellte die Vertrauensfrage gegen die Vorfrage der Sozialisten. Die Vorfrage wurde mit 472 zu 120 Stimmen abgelehnt. Durch diesen Ansgang nicht entmutigt, ließen die Sozialisten noch den Abgeordneten Vincent Auriol einen Ver- tagnngsantrag einbringen.
Aendmllig im ReAprogramm Barttms
Paris, 14. Juni.
Das Reiseprogramm des sranz. Außenministers hat sich wiederum geändert. Barth ou wird Belgrad am 26. Jum abends verlassen und am Donnerstag, den 28. Juni früh in Paris einiressen. Barthou fährt über Italien, man schreib! ihm aber nicht die Absicht zu ach dort auszuhalten.
Schüsse in -er sowjetrussischen Gesandtschaft in Selsingsors
Drei Verletzte
Helsingfors, 14. Juni.
Ein Engländer, namens Hermann Wilhelm Brown, fragte Donnerstag morgen in der sowjetrussischen Gesandtschaft nach dem Gesandten Stein. Als ihm mitgeteilt wurde, daß der Gesandte nicht anwesend sei, zog Brown einen Revolver und gab ziellos stwa 10 bis 20 Schüsse ab. Zwei der Gesandtschaftsbeamte erlitten leichte Verletzungen. Dann richtete Brown die Waffe gegen sich selbst und brachte sich leichte Verletzunacn bei.
Brown, der im Jahre 1900 geboren wurde, war im Jahre 1920 mit seiner Familie nach Finnland gekommen. In seiner Wohnung hatte Brown einen Brief zurückgelassen, aus dem die Gründe zu seiner Tat hervorgingen. Es handelt sich wohl um einen Vergel- t un gsakt. da sein Onkel und seine Tante in Sowjetrußland ermordet und ihr Vermögen beschlagnahmt worden sein soll. Wie dem Briefe weiter zu entnehmen ist. mißbilligt es Brown, daß die europäischen Staaten und besonders Großbritannien die Beziehungen zu Sowjetrußland aufrechterhalten.
Nil-mis einer nationalen Partei in England?
London, 14. Juni.
Blättermeldungen zufolge haben mehr als 50 konimvotive Pa''^'npnlKnnt>-1i-'der, darunter Sir Austin Ehamberkain, eine Kundgebung unterzeichnet, die sich für die Beibehaltung einer nationalen Regierung und für die Bildung einernationalen Partei ausspricht. In der Kundgebung heißt es: Ein Wiederauftreten der alten konservativen -und der alten liberalen Partei als gegenseitige Feinde gegenüber dem Sozialismus würde eine Katastrophe sein. Viele Konservative sollen es abgelehnt haben, diese Kundgebung zu unterzeichnen, weil sie der Meinung sind, -aß die gegenwärtig in der nationalen Mehrheit vereinigten Parteien nach wie vor ihre Selbständigkeit behalten sollten.
TrassserMMiW sök kill halbes 3ahr
Reichsbankpräsident Dr. Schacht begründet die Notmaßnahme
Berlin, 15. Juni.
In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank machte Reichsbankpräsident Dr. Schacht Mitteilung von einer Aenderung der Transferregelung mit Wirkung ab 1. Juli.
Der Reichsbankpräsident gab im Anschluß an seine Feststellung eine längere Erklärung ab, deren Inhalt wir im nachfolgenden anszugsweise wiedergeben werden:
Noch nie hat ein Schuldnerlaud der Welt mit gleich großer Gewissenhaftigkeit seinen Verpflichtungen zu erfüllen nachgesirebt und noch nie ist einem Schuldnerlaud für seine Aufopferung so wenig Dank gezollt worden wie Deutschland. Selbst in den schlimmsten Krisenjahren hat Deutschland alle seine Verpflichtungen gewissenhaft erfüllt und nur das sich nach und nach immer deutlicher bemerkbar machende Vorgehen seiner Gläubiger auf dem Gebiet der Währungs- und Außenhandelspolitik hat diesen Leistungen Deutschlands ein gewaltsames Ende j gesetzt. " j
Jeglicher Hinweis TeuhchlandZ, daß das : Transferprobiem polnischen Ursprungs sei und aus dem Reparationsproblem resultiere, wurde ^ auf der Gegenseite nicht beachtet. Auch die Er- ! schöpfung seines Notenbestandes zur Deckung ! der Reichsmark hat im Ausland keinerlei Wür-- i digung gefunden; im Gegenteil, mau hat der ! deutschen Regierung angeraten, eine Desla- tionspolitir zu betreiben. Keine Hand aber hat sich bereitgefunden, die Absperrungen gegen den deutschen Export auf die Seite zu
ranmen und somit einer günstigen Devisenpolitik Deutschlands den Weg zu bereiten.
Der Entschluß der Reichsbank nun, am 1. Juli eine neue Transferregelung in Kraft treten zu lassen, basiert auf den Vorschlägen, welche die Reichsbank der Transferkonferenz unterbreitet hat. Hiernach findet für die Zeit vom 1. Iulibis 3 1. Dezember 1934 ein Bartransfer nicht statt.
Jeder Zinsscheirnnhaber ist aber berechtigt, in Höhe des Nominalbetrages des Zinsscheines und in der Währung, auf die der Zinsschein lautet, gegen Uebergabe feines Zinsscheines nach Fälligkeit Funbierungsschuldverfchreibungen zu verlangen, die bekanntlich am I. Januar 1945 fällig unv mit 3 v. H. verzinslich sind. Weiter können, wie vorgesehen. Zliisschelniiihaber anstelle der Fun- oieriingsschuldverschrelbiiiig Barzahlung verlangen, und zwar in Höhe von 40 v. H. des Nominalbetrages. jedvch frühestens ü Monate nach dem Fälligkeitstag des betreffenden Zinsscheines, bzw. sofern der Inhaber vorher Funüierungsschuldver- schreibungen erhalten hat, der ursprünglichen ZinSfoiderung.
Die Neichsbank behält sich das Recht vor. dieses BarzcchlungSangebol mit LOtügiger Bvranzeige zu- rückzuziehen: sie wird die 40 v. H. erhöhen, wenn sie sich in der Lage sieht, dies zu tun. 'Auch die weiteren Lorschläge der Neichsbank über die einzelnen Modalitäten sind in der zetzigen Regelung enthalten. Eine Transferierung von Tilgungsbe- krägen und Kapnalsälligkeiteli findet Nicht statt. Die Behandlung der Tilgungs- und Kapitalrück- zahlungen bleibt spaterer Bestimmung Vorbehalten.
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Vermutungen des Berliner „Times"- Vertreters
London, 14. Juni?
Der Berliner Vertreter der „Times" meldet: Es kann als sicher angesehen werden, daß Litwinow bei seiner Besprechung mit Freiherr n von Neurath am Mittwoch Zeit gefunden hat, den französisch-russischen Sicherheitspakt zu erwähnen. Anscheinend ist aber noch keine Rede davon, daß Rußland oder Frankreich ein Angebot oder eine Einladung an Deutschland gerichtet haben. Zu den Gerüchten, das; in Aussicht genommen wird, das Ost-Locarno mit dem nr- 'prünglichen West-Locarno in Verbindung zu bringen, bemerkt der Korrespondent: Ties würde nur eine Schwächung des ursprünglichen Locarnovertrages sein. Soweit sich beurteilen läßt, muß die ganze Pakt- Id e e n i ch t n u r D e n t s ch l a n d, sondern auch zum mindesten einigen seiner Nachbarn unsagbar plump und verwickelt erschei- n e n. Die Zurückhaltung Deutschlands gegenüber solchen Plänen ist begreiflich, wenn man bedenkt, daß eine geographische Lage es direkt in die Mitte eines Systems bringen würde, das trotz aller gegenteiligen Versicherungen den Eindruck einer gegen Deutschland gerichteten Gruppierung machen muß, Es ist kaum zu erwarten, daß Deutschland einen Plan, dessen Haupturheber Frankreich und Sowjetrußland sind, ohne ein gewisses Mißtrauen betrachtet. Es kann natürlich erwartet werden, daß Deutschland alle Pläne sorgfältig prüft, ob sie den Richtlinien der von Hitler angebotenen Friedenspakte mit Nachbarländern entsprechen. Es ist aber zweifelhaft. ob die deutsche Regierung ein solches Netzwerk von Vereinbarungen im eigenen Interesse des Friedens klug findet. Soweit Deutschlands eigene Sicherheit in Frage kommt, hat es im Westen den Locarnopakt und mit Polen, dem einzigen Nachbarn im Osten seine eigenen Abmachungen getrossen.
MmdM erkrankt
Warschau, 14. Juni.
^ Wie die „Telegraphen-Agentur" meldet, ist Marstkall Pilsudski von einer Unpäßlichkeit befallen worden. Auf Anraten seiner Aerzte muß er das Bett hüten.
Chinesische Zrupven an -er Grenze von Amnan
Nanking, 14. Juni. Marschall Tschiangkai- schek hat Anweisung zur Mobilisierung von zwei Divisionen in der Provinz Wnnan gegeben. um die Ruhe an der Grenze zwischen Mnnan und Burma wieder herzustellen. Die chinesische Regierung hat den englischen Gesandten darauf aufmerksam gemacht, daß die Entsendung englischer Truppen nach Pünnan zu Komplikationen führen würde. Sie schlägt die Einsetzung eines englisch- chinesischen Ausschusses' ;nr Beilegung des Zwischenfalles vor.
Polnische Natisnalsozialistische Partei in Nolnisch-Sberschlesien aufgelöst
Warschau, 14. Juni.
Ans Anordnung der Polizeidirektion in Kattowitzist die Polnische Nationalsozialistische Partei für das ganze Gebiet der Wojwodenschaft Schlesien aufgelöst worden. Das Tragen von Uniformen und anderen Abzeichen der Partei wurde verboten. Ebenso wurde die Sperrung der Parteifiliale in Wilnow anaeordnet.
Sr. Goebbels am Grabe -es unbekannten Soldaten in Warschau
Warschau, 14. Juni.
Am Dienstag, kurz nach 11 Uhr. legte Reichsminister Dr. Goebbels am Grabe des unbekannten Soldaten feierlich einen Kranz nieder. Eine Ehrenkompanie des 21. Infanterie-Regimentes hatte an; Grabe Ausstellung genommen. Neichsminister Dr. Goebbels, der vom deutschen Gesandten von Moltke, dem deutschen Militärattache, Generalleutnant Schindler, und den Herren der deutschen Gesandtschaft begleitet war, wurde bei seinem Eintreffen vom Chef des Protokolls, vom Kommandanten des Warschauer Armeekorps, sowie vom Woj- woden begrüßt. Tie Kapelle spielte das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. während die Ehrenkompanie präsentierte. Nachdem Dr. Goebbels die Meldung des Führers der Kompanie entgegengenommen hatte, schritt er die Front ab. Darauf erfolgte feierlich die Niederlegung des Kranzes, der mit Sem Hakenkreuz und den Farben Schwarst-Weiß-Not geschmückt war. Während der Kranzniederlegung spielte die Kapelle die polnische Nationalhymne. Eine zahlreiche Züschauermenge. Sie von der Polizei zurückgehalten wurde, folgte dem feierlichen Akt?
Vom Grabmal des unbekannten Soldaten begab sich Dr. Goebbels mit dem deutschen Gesandten auf Las Schloß des Staats- vräsidenten. wo er sich W das Gästebuch eintrug. Mittags fand estn Frühstück beim Außenminister Beck statt.
Es ist bemerke,Mvert, LW nicht nur alle Regierungsblätter, sondern auch die Presse der Opposition eingehende Berichte über den Aufenthalt Dr. Goebbels in Warschau und umfangreiche JnyaltZar'igaben seiner Rede veröffentlichen.
Auch der „Krakauer ^Illustrierte Kurier" knüpft an den Vortrag D. r. Goebbels einige Auslassungen über das, „n ms die politischen Kreise in Warschau über den Besuch Dr. Goebbels sagen"', an. Dcmcn st sei der private Charakter des Besuches gan U offen ersichtlich. Hierfür lege, schon allein chic Form der Einladungen Zeugnis ab. E. 'ne Sensation sei aber schon die Tatsache, daß ein Minister, und zwar besonders Minister K Mebbels. der in der nationalsozialistischen BeL vegung eine ganz führende Stellung einnehme, ""eh Warschau gekommen sei. Wenn Dr. Hebbels auch nur einen Privaten Besuch all s Tourist machen und keine Rede halten iw wde, jo müßte dies schon einen Eindruck , machen. Im übrigen werde der private' Charak, er des Besuches auch von deutscher Seite r mter- strichen.
BeweiSWsWhme im KM-WeM ' Prozeß abgeschlossen
Berlin, 14. Juni.
Zu Beginn des dritten Verhandlungstages rm Horst-Wessel-Prozeß werden eine Reihe von Zeugen vernommen, die der SA. und SS. angehörten. Die am Mittwoch vernommenen Zeugen, die drei Brüder Jam- browski. Zeugen Junek. Kcmdnlski und Rük- kert werden diesen Zeugen gegenübergcstellk. Sie werden sämtlich von den SA.- und SS.- Männern als Anhänger der KPD. erkannt Der Zeuge Scharführer Anke, bekundet, das; bei der Kommune schon 1929 der Plan bestand. Horst Wessel ums Leben zu bringen. Damit war d,e Beweisaufnahme abge- schlossen.
Freitag vormittag wird der Staatsanwalt das Wort zu seinem Plädoyer nehmen.
Freitag, den 15. Juni izzz
des neuen Horst-Wessel-Prozesses würde b/ sonders der Angeklagte Epstein schweb belastet. Der Zeuge Sturmführer Ros srer, der früher bei der Hitlerjugend war bekundet, daß Epstein häufig bei Zusammen kiinften der Hitlerjugend erschien und Unruhe zu stiften versuchte. Epstein sei auch ein Freund des berüchtigten Kommunisten Otto Esser gewesen, der als einer der aktivsten Kommunisten im „Fischerkietz" an- zusprechen war. Ein anderer Zeuge hg, Epstein nach der Ermordung Horst Wessest im Lokal von Baer beobachtet. Dort habe sich der Angeklagte Epstein damit gebrüstet an der Ermordung mitbeteiligt gewesen zu sein, lind zwar habe er aus der Treppe „Schmiere" gestanden.
Dann wurde der 28jührige -Otto Esse, vernommen. Er hatte ini Jahre 1930 eine Bombe auf das Heim des Standartenführer- Fiedler geworfen, das seitdem in SA.-Kreö sen die Bezeichnung „Bvmbenschloß" führt. Esser gibt zu. alle drei Angeklagten wieder- zuerkcnnen, bestreitet aber, daß Epstein in seiner Wohnung gewesen sei. Sturmführer Rossier sagt dagegen mit aller Bestimmtheit aus, daß Epstein bei Esser ständig ein- und ausgegangen sei. Er bekundet auch noch, daß Esser als einer der größten „Schießhelden" im „Fischerkietz" galt. Esser habe auch einmal auf ihn, den Zeugen, geschossen, sei aber vom Gericht wegen geistiger Minderwertigkeit freigesprochen worden. Esser, der sich weiter sehr vorsichtig ausdrückt, bleibt unvereidigt. da nach Feststellung des Vorsitzenden seine Aussage unglaubwürdig und „auch unter Eid von diesem Zeugen keine wahre Aussage zu erwarten ist".
Am Freitag werden noch einige andere Zeugen vernommen werden. Dann wird der Staatsanwalt das Wort zu seinen Schlutz- ausführungen erhalten.
Württemberg
Stuttgart, 14. Juni.
Am Mittwoch vormittag gegen 10 Uhr begaben sich aus die Nachricht über das Verhalten des Vereins württ. Kohlenhandlungen hin. gegen das das Württ. Wirtschafts- Ministeriums energisch eingeschritten war verschiedene Gruppen m starker Erregung zum Gebäude des Vereins württ. Kohlenhändler in der Seestrabe, um dort unmißverständlich ihre Meinung voruitraaen.
Die Empörung hatte vor allem die arbeitende Bevölkerung ersaßt, die durch die Maßnahmen des Vorstandes des Vereins, vor allem durch die Tätigkeit des Syndikus Dr. Zerr in erster Linie geschädigt worden wäre, wenn nicht das Wirtschaftsministerium diesem dunklen Geschäft zur rechten Zeit auf die Spur gekommen wäre.
Die NSBO. hatte diesem Unternehmer, der den Geist der Zeit noch nicht begriffen hatte, zu verstehen gegeben, daß für ihn in der Wirtschaft des Dritten Reiches kein Platz mehr sein kann. Da die Erregung äußerst stark war, mußte Syndikus Dr. Zerr unter dem Schutz der Politischen Polizei seine Amtsräumc verlassen.
Schwerer MgelWsg am Bo-rnsee
Friedrichshasen, 14. Juni. Am Tienstag- inittag zog ein schweres Gewitter über die Lindaucr Gegend, das mit einem heftigen Hagelschlag verbunden war der mehr als fünf Minuten lang in großen Schlossen niederprasselte und die Landschaft mit winterlichem Weiß überzog. Der Hagelschlag hat insbesondere in den Gärten und an den Kirschbäumen großen Schaden verursacht.
EMNmllmdigenGutachten zum Mrzlmmer EmlibMungM
Im
Pforzheim, 14. Juni. Auf Anfrage erfährt der „Psorzheimer Anzeiger" von der Staatsanwaltschaft Pforzheim folgendes: Ein ausführliches Gutacht e n der Sachverständigen der Neichsbahnvireklion Stuttgart ist am Montag bei der hiesigen Staatsanwaltschaft eingegangen. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat ein zweites Gutachten ausgearbeitet. Damit ist die U n l e r s u ch u n g der Staatsanwaltschaft über das Eisenbahn unglück am 17. Mai abgeichloffe n. ? Laust dieser Woche wird gegen den Ran gierer Au gen stein und gegen den Lokomotivführer Brand, den Führer der Rangierlokomotive, bei der Großen Strafkammer Anklage wegen tahrlai- siger Transportgefährdung in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung erhoben, da sie für das Unglück allein verantwortlich zu machen sind. Ihre Angaben widersprechen sich bekanntlich. Augenstein gibt eine Mitschuld zu, während Brand seine schuld im wesentlichen in Abrede stellt und st nur in einzelnen Punkten mitschuldig , 'ennt. Gegen Weichenwärter Bo eres. ;er Brugger und Bahnwärter Wüst >e das Verfahren eingestellt. . Untersuchung hat ergeben, daß sie an ? 'nglück kein Verschulden trifft. Boeres . . ? sich vom Unglückstag bis zum Montag Itoü-H Poche, Brugger und Wüst bis zum > in Untersuchungshaft. Die Haupst
rhandlu W wird voraussichtlich Mitte Juli
>r der hi, iden.
stigen Großen Strafkammer statt-