«eite 2 Nr. 132

Der Gesellschafter

Vrjchl des Stabschefs Röbm

München, 9. Juni.

Stabschef Rühm erläßt folgenden Be­fehl:

Ich habe mich entschlossen, dem Rat rneiner Aerzte zu folgen und meine in den letzten Wochen durch eine schmerzhafte Ner­venerkrankung stark angegriffenen Körper- kräste durch einen Kurgebrauch voll wieder herzustelleu. Meine Stellvertretung über­nimmt der Chef des Führungsamtes, Ober­gruppenführer v. Krauß er.

Das Jahr 1934 wird die Vollkraft aller Kämpfer der SA. erheischen. Ich empfehle daher allen SA.-Führern, gleichfalls schon im Juli mit der Verteilung des Urlaubs zu beginnen. Insbesondere sollen jene SA.- Führer und -Männer, die im Juli dienst­lich erreichbar sein müssen, im Juni mit Urlaub berücksichtigt werden.

Es wird daher der Monat Juni für einen bemessenen Teil der SA.-Führer und -Män­ner, der Monat Juli für die Masse der SA. die Zeit voller Ausspannung und Erholung fein.

Ich erwarte, daß dann am 1. August die ZA. wieder voll ausgeruht und gekräftigt bereitsteht, um ihren ehrenvollen Aufgaben zu dienen, die Volk und Vaterland von ihr erwarten dürfen. Wenn die Feinde der SA. sich in der Hoffnung wiegen, die SA. werde aus ihrem Urlaub nicht mehr oder nur zum Teil wieder einrücken, so wollen wir ihnen diese kurze Hoffnungssreude lasten. Sie werden zu der Zeit und in der Form, irr der es notwendig erscheint, darauf die ge­bührende Antwort erhalten.

Me SA. ist und bleibt das Schicksal Deutschlands."

StmtsjiMnbtag für die Werjusend

Berlin, 10. Juni.

Freitag abend hat der Reichsminister für Erziehung und Unterricht eine entschei­dende Neuerung des nationalsoziali­stischen Deutschland bekannt gegeben: Ten S t a a t s j u g e n d t a g. Eine wahrhaft nationalsozialistische Tat ist geschehen. Durch diesen revolutionären Schritt hat der Reichs­minister R u st der HI. die Möglichkeit gege­ben, die 6 Millionen deutscher Jungen und Mädel, die in ihrer Organisation zusamnnu- gefaßt sind, an einem ganzen Tag in deutscher Staatspolitik zu schulen und dadurch das Vermächtnis Adolf Hitlers in die kommenden Jahrhun­derte weiter zu geben.

Die Verkündigung dieses Abkommens zwischen dem Reichsminister Rust und dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach stellt das Ergebnis von Verhandlungen dar, die zu einem schnellen positiven Abschluß führten, weil sie von dem Geist des jahre­langen besonders herzlichen Verhältnis zwi­schen dem Reichsminister und dem Reichs- jugendführer getragen waren.

Der Neichsminister Rust hat sich durch diese Tal zur Hitlerjugend bekannt und er und mit ihm der nationalsozialistische Staat haben damit die Erziehungsarbeit der Hit­lerjugend als einen entsprechenden gleich­berechtigten Faktor der Erziehung der deut­schen Jugend neben der Schule und dem Elternhaus bestätigt.

Das neue belgische Kabinett

Brüssel, 10. Juni.

Ministerpräsident Graf de Broqueville hat keine Verhandlungen über die Neubildung vetz Kabinetts im wesentlichen abgeschlossen. Die neue Ministerliste steht in den Grund- zügen bereits fest, wird aber voraussichtlich erst am Montag bekanntgegeben werden. Außenminister wird der bisherige Finanz- Minister Jaspar, der schon in den Jah- rrn 19201924 dieses Amt leitete und Prä­sident der Haager Reparationskonferenz ge­wesen ist. Das Finanzministerium wird der Hämische Minister Sap übernehmen. Der zweite Vertreter der flämischen Wirt­schaft in der Regierung, Minister van Cau - welaert, wird zu dem Jndustriemini- stsrium, dem er bereits vorsteht, voraussicht­lich noch das Landwirtschaftsministerium übernehmen. Zahlenmäßig und koalitions­mäßig weist die neue Regierung gegenüber der vorhergehenden keine Verände­rung ans.

5« «W Hektar Mvr»md werden knltiviert

21 Lager im Emsland geplant

kk. Berlin, 8. Juni.

Im Emsland befinden sich ungefähr 50 000 Hektar Oedland, die der deutschen Volkswirt­schaft dienstbar gemacht werden könnten, wenn die nötigen Arbeitskräfte vorhanden wären. Der preußische Justizminister Kerrl hat sich für eine großzügige Kultivierung die­ser Flächen durch G e s a n ge n e n a r b e i t eingesetzt.

Zu diesem Zweck sollen 21 Lager errichtet werden, deren jedes 100 Gefangene aufneh- men kann. Jedes Lager hat ein eigenes Wasserwerk und ist mit elektrischem Licht ausgestattet.

Die Arbeiten werden unter Leitung der Kultur- und Kulturbauämter und unter Zu­ziehung sachverständiger Moorfachleute aus­geführt. Zunächst sollen Wirtschaftswege und Entwässerungsanlagen, sogenannte ..Bor-

> 'Eiter" angelegt werden. Die Bearbeitung Moores ist verschiedenartig, je nachdem, ov es sich um Hoch- oder Niederungsmoor handelt.

Eine besondere Bedeutung wird dem Ab­bau des Torfes zukommen. Die aus dem Emsland zu gewinnenden Torfmengen könnten annähernd 150 Milliarden Kilowatt­stunden Strom erzeugen, also den Strom­verbrauch de? Deutschen Reiches auf 8 bis 10 Jahre decken.

Die Ankaufs- und Kultivierungskosten zur Durchführung des Gesamtprvgrammes erfor­dern rund 44,5 Millionen Mark. In welcher Zeit sich das Gesamtprvgramm verwirklichen lassen wird, hängt ganz davon ab, wie schnell die erforderlichen Mittel verfügbar gemacht werden können. Wenn alle 21 Lager sofort in Betrieb genommen werden, so könnte die­ses Riesenwerk der Kultivierung von 50 000 Hektar emsländischen Bodens in 12 Iah - r e u zum Abschluß gebracht werden.

Auch 19Z4 MWvamitag der NSSM.

Berlin, 9. Juni.

Die NSDAP., die im vorigen Jahre ihren SiegeS-Parteitag in Nürnberg abhielt, wird auch dieses Jahr dort einen ordnungs­mäßigen Reichsparteitag veranstal­ten. Bon 1934 ab finden die Reichsparteilage in zweijährigem Turnus in Nürnberg statt.

Der Reichsparteitag 1934 wird wie ini Vor­jahre Anfang September, und zwar am 1. und 2. September, abgehalten. Es sind in Nürnberg bereits umfangreiche Vorbereitungen für den Parteitag getroffen worden. Ter Luitpoldhain wurde ausgebaut, die Holztribünen wurden durch Erdwälle ersetzt und Pläne für eine große Kongreßhalle sind ebenfalls in diesen Tagen fertiggestellt worden. Der nächste Partei­tag findet dann im Jahre 1936, im Olympia­jahr, in Nürnberg statt.

Die AnMelltenjiihrer beim Stellvertreter -es Führers

Berlin, 8. Juni.

Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, empfing am Donnerstag unter Führung des Gauleiters Albert Förster dessen Mit­arbeiterstab in der Deutschen.Angestelltenschaft. Pg. Heß ließ sich von einer Reihe alter Kämpfer der Bewegung über die Verhältnisse im Reich-und über ihre Aufbauarbeit berichten und brachte abschließend znm Ausdruck, daß er an der Weiterentwicklung der Deutschen Ange­stelltenschaft als einem wesentlichen Teil der arbeitenden Volksgemeinschaft regsten Anteil nehmen werde.

ZrauelMlagglmg für Buggingen

Auf die Anordnung der Reichsregierung, daß während der Träuerkundgebung für die Opfer des Grubenunglücks in Buggmgen am Montag, den 11. Juni, von 10 Uhr vor­mittags bis 2 Uhr nachmittags sämtliche öffentliche Dienstgebäude und Schulen Halb­mast flaggen, wird besonders hingewiesen. Ganz Württemberg nimmt an dem schweren Unglück, das unser Nachbarland betroffen hat, herzlichsten Anteil. -

Funkstille kür NussuWi»

Reichsarbeitsminister Seldte vertritt den Führer

Berlin, 10. Juni.

Bei der Beisetzung der Todesopfer der Grubenkatastrophe von Buggingen am Mon­tag wird Reichsarbeitsminister Seldteim Aufträge und in Stellvertretung des Führers anwesend sein.

Anläßlich der Tranerfeier setzen auf An­ordnung Dr. Leys sämtliche Partei- und DAF.-Dien fistelten an diesem Tage ihre Fahnen auf halbmast.

Die Trauerfeier auZ dem Werkshofe in Buggingeu verbreitet der Reichssender Frank­furt a. M. am Montag. 11. Juni, in der Zeit von 1l bis etwa 12.15 Uhr. Sämtliche deutschen Sender übernehmen diese Ueber- tragnno. Von 12.15 bis 12.30 Uhr tritt eine Funk st 1 1le ein.

Trainer sollen Rennpferdedopen" Paris, 10. Juni.

Tie Vereinigung der Trainer des Pferde- rennpIatzeS Maiwn-Lasitte hal eine Klage gegen Unbekannt eingereicht, da in > letzter Zeit in den Pierdeställen häusig rätselhafte Brände ausbrachen. Po­lizeiliche Ermittlungen ergaben Gründe für den Verdacht, daß eine Bande von Er­pressern in Drohbriefen die Brandlegung in den Ställen anaekündigt hat. wenn nicht die Trainer gewisse Pferde gegen Zahlung einer größeren Summe iür die Rennen dopen, d. h. entgegen den Nennbcstim- mungen durck die Verabreichung besonderer Reizmittel anfpornen.

Bei den Nachforschungen wurde zuerst ein falscher Volizeibearnter verhaftet, der sich nicht über den Besitz von 60 000 Francs- Bons derNationalen Verteidigung" aus- weisen konnte und geaen den zunächst einmal ein Verfahren weo-n Amtsanmaßung ein- geleitet werden wird.

! Württemberg

D« .Rite HW* All MIritklliderg

Sindelsingen, 10. Juni. Während sich die Freiwillige Feuerwehr am Freitag abend aus ihre große Hebung zum Jubiläumsfeste vor­bereitete und eben ini Begriff war. ihre Geräte wieder an ihren Standort zu ver­bringen, wurde sie kurz nach 9 Uhr durch den Feuermelder alarmiert. Alles dachte an eine weitere Schulübung. Als mau aber im oberen Stockwerk in der Zuschneiderei roten Feuerschein entdeckte, war es bittere Wirklich­keit. Nach halbstündiger Tätigkeit war die Gefahr eines Weiterumsichgreifens beseitigt und der Brand ein ge dämmt. Der Schaden, der durch das Feuer und die Wassermasfeu verursacht wurde, dürfte ziem­lich erheblich sein. Wie von der Betriebs­leitung der Schuhfabrik niitgeteilt wird, er- > leidet der Betrieb durch den Brand eine , kurze Un tcrbre ch n n g. Ucbcr die Ent- stehungsursachc ist nichts bekannt.

Eroßfeuer in Mengen und Feldstetten 14 Gebäude abgebrannt lieber SV Obdachlose.

Von unserem Sonderberichterstatter

Mengen, 10. Juni. In der Nacht vom Samstag aus Sonntag ertönten gegen fl-11 Uhr die Sturmglocken. Die ganze Stadt stand bald im Zeichen großer Aufregung, als sich die Kunde von einem Grotzfeuer verbreitete. In kurzer Zeit standen 8 Gebäude (Wohn­häuser und Scheuern) in Hellen Flammen. Um dem Brande Einhalt zu tun, wurden die Motorspritzen von Saulgau und Ricdlingen

Montag, den 11. Inn; iz^

herbeigerusen, denen es gelang, gegen 4 »k, morgens den Brand einzudämmen. Die M» torspritze Ravensburg brauchte nicht mek, in Tätigkeit zu treten. Durch den Brand lvu, den an die 50 Leute obdachlos. Allgemein wird Brandstiftung vermutet. Der Schaden wird auf 80-100 000 Mark geschäht. Von der NSDAP, und dem Bürgermeister Kur den sofort die erforderlichen Hilfsmaßnahmen cmgelcitel. ^

Feldstetten OA. Münsingen. 10. Juni. Am Freitag abend brach in der Gemeinde ein verheerendes Schadenfeuer aus. Durch eine» donnerähnlichen Knall wurden Besucher de? Molkereigebüudes anfgsschreckk. Im selbe» Augenblick erkannien sie. daß die Scheune des Karl Autenriech, Besitzer des Gasthoier zurPost" in Hellen Flammen stand. Lik Feuerwehr mußte dem Brande gegenüber ihre Hilflosigkeit einsehen und die Motor- spritzen von Laichingeii. Münsingen, Urach und Blanbeuren zur Hilfe heranziehen.

Dem Brand fielen insgesamt 5 Schnmei, und 1 Wohnhaus zum Opfer. Und zwar der Viel,stall des Gasthauses zurP o st", der freistehende Schweinestall, zwei angebaute Scheunen, ans denen die landwirtschaftliche» Maschinen nicht mehr geborgen werde» konnten, die Scheune des Jakob Hürmin, dessen Wohngebäude durch das Wasser schwe­ren Schaden genommen hat, sowie Scheune und Wohnhaus des Friedrich Ruopp. Von dem Wohnhaus stehen nur noch die östliche Giebelseite und die Grundmauern. Auch da- Gebäude des Johannes Maier hat schweren

12S Jahre Siebener

Stuttgart, 10. Juni.

Welche ewig gültige Wahrheit in dem Wort des Führers von der tiefen Kraft des Fronterlebnines liegt, das zeigte das große Wiedersehens fest, das das Infanterie-Regi­ment Kaiser Friedrich (7. württ. Infanterie­regiment) Nr. 125 mit seiner 125-Jahrfeier und dem 25sährigen Jubiläum seines Regi­mentsvereins am Samstag und Sonntag in Stuttgart beging.

Schon am Samstag abend hatten sich die Kameraden des ehemaligen Regiments zu einer Begrüßungsfeier im Festsaal der Lie­derhalle eingefunden, die eine solche Ueber- füllung aufwies, daß zahlreiche Angehörige in den Nebenräumen Unterkunft finden mußten. Begrüßungsansprachen hielten der Vorsitzende des Jubiläumsausschusses, Major a. D. Kaufsmann und der Führer deS Regimentsvereins. SA.-GruPPenführer und SA.-Inspekteur Mitte, Hauptmann a. D. UhIand, die besonders den Prinzen Eitel Friedrich von Preußen in ihrer Mitte willkommen hießen und daun die Ehrung der Jubilars, unter ihnen be­sonders die ehrwürdige Gestalt des Generals Freiherrn von Soden, die Seele des Regimentsvereins. Vornahmen. Ein reich­haltiges Programm, in dem ernste und heitere Darbietungen abwechsclteu, vereinigte die Kameraden noch lange Stunden.

Am Sonntag fand dann in dem festlich geschmückten Hof der Rotebühlkaserne ein großer R e g i m e n t s a p p e l l statt, der einen außerordentlich festlichen und ein­drucksvollen Verlaut nahm. Um 10 Uhr er­folgte der Einmarsch des Ehrensturmes und der Fahnen der SA.-Standarte 125, sowie der historischen Gruppe und der Fahnen der eingeladenen Vereine, unter ihnen die Knff- häuser-Fahnen. Es folgte dann der Ein­marsch der Reichswehr-Ehrenkompanie, die vom Infanterie-Regiment 13 gestellt wurde mit den 4 alten und ehrwürdigen Fahnen des Regiments.

Vor der Ehrentribüne, auf der bereits eine große Anzahl hoher Offiziere des alten Heeres und der Reichswehr Platz genommen hatten, nahm die Ehrenkompanie Aufstel­lung. In Begleitung von Reichsstatthalter Murr erschienen todann Prinz Eitel Friedrich von Preußen. General Freiherr von Soden. General­leutnant Lieb mann und Ober­bürgermeister D r. Strölin. die die Front abschritten. Man konnte beobachten, wie Prinz Eitel Friedrich sich da und dort mit den alten Kanieraden unterhielt.

Nachdem die Ehrengäste aut der Tribüne Platz genommen hatten, begann der Feld­gottesdienst. der von d-n ü'i-,-sick,on Klängen von BeethovensDie Hirn-'u-l rühmen" eingeleitet wurde. Zuerst ipraeb. der evangelische Geistliche, Stadtpfarrer Staiger, ein ehemaliger Kompanie- sührer im Feldregimeut, der seine Betrach­tung unter ein großes biblisches Dankeswort stellte.

i Für den ehemaligen katholischen Divisions- Pfarrer der 26. Infanterie-Division. Dekan Spohn. der infolge eines Unfalls am Sprechen verhindert war. sprach ein katho­lischer Geistlicher, der seine Ansprache unter das Bibelwort stellte:Ziehet an die Waffen des Lichtes, Glaube, Hoffnung, Liebe. Indem er diesen Regimentsappell einen Appell der Gesinnung nannte, führte er aus. daß Glaube. Hoffnung und Liebe jene Grund- elemente seien, aus denen im Feld sowohl wie in der Heimat die mutige helfende Tat entspringe.

Nach dem Niederländischen Tankgebet be­grüßte der Geschäftsführer des Jubiläums- Ausschusses. Kamerad Fasse, die Festteil­nehmer, unter ihnen besonders Neichsstatt- halter Murr. Prinz Eitel Friedrich von

! Preußen, den Enkel des erhabenen Regi- mentschefs. die Mitglieder der württ. Staats- ! regierung. von denen Ministerpräsident ^ Mergenthaler und Finanzminister Dr. Lch- i linger anwesend waren, die Vertreter der ' Neichsbehörden. die führenden Persvnlich- i keilen der NSDAP., die Führer der Neichs- : wehr und der Schutzpolizei, der SA., der ! SS., des Arbeitsdienstes und der Stukenten- l schaft. Besonders hieß er die ehemaligen i militärischen Führer und Kameraden des : Regiments willkommen. Mit einem Trene- ! gelöbnis zu unserem Führer und Volks- j kanzler Adolf Hitler, für Deutschlands Einig- ! keit, Ehre und Freiheit schloß er seine ! Ansprache.

^ Als erster Festredner ergriff sodann der Ehrenvorsitzende des Jubiläumsaiisschuiies. General der Infanterie a. D. Freiherr von Soden, das Wort. Er gab zunächst einen kurzen Ueberblick über die Geschichte des ruhmrcicbcn Regiments und feiner Hel- ; dentalen auf allen Kriegsschauplätzen de? j Weltkriegs. Er gab seiner Freude Ausdruck - über die Anwesenheit des Prinzen Eitel ! Friedrich von Preußen und machte die Mi!- ! Leitung, daß Herzog Albrecht von Württem- ! berg, der leider infolge einer eben erst über- i standenen Krankheit an der Feier nicht teil- ! nehmen könne, dem Regiment seine herzlicb- j sten Grüße übermittle. Als ehemalige^ Sie­bener begrüßte General Freiherr von Svdcn auch den Neichsaußenminister Freihcrrn von Neurath.

Als der General in stiller Ehrfurcht des j Heeres der Gefallenen Erwähnung tat, senk­ten sich die Fahnen und unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden gedachten die Tausende mit erhobener Hand des Opier- todes unserer Brüder. Mit einemSieo- ! Heil" ans unser Vaterland, den Generalfeld- s marschall von Hindenburg und unseren > VolkZkanzler Adolf Hitler schloß Freiherr von s Soden feine Ansprache, die mit dem gemein- ! samen Gesang des Deutschlandliedes bckrni- i tigt wurde. Weiter sprachen noch der Ve- ! fehlshaber im Wehrkreis V, Generalleutnant ! Liebmann. der im Namen des Reichs- c beeres die herzlichsten Glückwünsche über- j brachte.

Als ehemaliger Negimentsangehöriger hielt Oberbürgermeister Dr. Strölin eine Ansprache, in der er die mit großem Beifall aufgenommene Mitteilung machte, daß er im Namen der Stadtverwaltung dem Ehrenvor­sitzenden des Jubiläumsausschusses, dem Ge­neral der Infanterie Freiherr von Soden, die Plakette der Stadt Stuttgart überreichen dürfe. Er tue dies mit dem Ge­löbnis. daß der Gen! der alten Siebener in

den Mauern unserer Stadt lebendig bleiben soll, solange noch ein Stein auf dem andern steht.

Als letzter Redner ergriff der Reichsstatt­halter in Württemberg, Wilhelm Murr, ebenfalls ein ehemaliger Siebener, das Wort zu einer kraftvollen Ansprache, in der er u. a. zum Ausdruck brachte, daß unser Volk kein kriegerisches, aber ein soldatisches Volk sei. Es werde nie gelingen, diesen soldatischen Geist zu zerstören, diesen Geist, der in unse­ren grünen und braunen Kameraden wieder lebendig geworden sei. Die deutsche Zukunft müsse eine soldatische Zukunft sein und auf den Tugenden von ManneSkraft. Treue und Kameradschaft werde das Dritte Reich aus- gebaut. Mit einemSieg-Heil" auf die deutsche Zukunft schloß der Reichsstatthaltcr.

Das Horst-Wessel-Lied gab dem großen Negimentsappell seinen würdigen Abschluß. Am Nachmittag vereinigte die Kameraden nocheinmal eine Jubiläums- und Wieder­sehensfeier in der Stadthalle.