Der Gesellschafter

Donnerstag, den 7. Juni 1934.

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iijühriger Knabe von der rransinWon erfaßt

Böhringen, OA. Urach, 6. Juni. In der Acheune des Ludwig Schmutz, wo die Schrotmühle lief, kam der 11 Jahre alte John des Gemeindepflegers Lamparter ü, einem unbewachten Augenblick der Transmission zu nahe und wurde ersaßt und mehreremale herum- geschleudert. Er mußte mit schwe­ren Verletzungen befreit werden. Ter Arzt verbrachte den Schwerverletzten sofort ins Krankenhaus nach Urach, wo ihm der rechte Arm amputiert werden mußte. Auch der linke Arm ist mehrere Male ab­geschlagen.

Furchtbarer Tod eines iiMrigen Mädchens

Ravensburg, 6. Juni. Ein 11 Jahre altes Mädchen war am Dienstag in einer Ravens- hmger Sägerei, um Sägmehl zu holen. Das Wdchen ging, ohne bemerkt zu werden, in das Untergeschoß. Dort ist es von einer Kuppelung der Transmission erfaßt und mehrmals herum­geschleudert worden. Die Kleider sind dem Kind dabei vollständig vom Leib gerissen worden. Zum Teil hingen sie noch an der Transmission. In schrecklichem Zustand ist das Mädchen dann im Sägmehl liegend aufgefunden worden. Beide Mße oberhalb der Knöchel und der linke Arm

waren vollständig weggerissen und lagen abge­trennt im Sägmehl. Das Mädchen muß mit einer ungeheuren Wucht herumgeschleudert worden sein, denn vom Deckengebälk ist vom steten Anprall die untere Kante weggeschlagen worden. Noch lebend ist das Kind mit dem Sanitätskraftwagen ins Städt. Krankenhaus übergeführt worden. Bei dem verunglückten Kind handelt es sich um die 11 Jahre alte Maya Jäger aus Ravensburg. Gegen Abend erlag das Kind seinen schweren Verletzungen.

Der älteste Bürger von Nürtingen, Seminaroberlehrer a. D. K. Bo PP, ist mit 92 Jahren gestorben.

Jim Eilzug von Stuttgart nach Göppingen wurde eine Frau von Herz- krämpfen befallen, die zu ihrem Tode führten.

*

Das zweijährige Töchterchen des Gastwirts Schenk von Ellwangen siel bei der Steingrubmühle in die Jagst. Im letzten Augenblick gelang es dem Ignaz Die­me r, das Kind aus dem Wasser zu ziehen. *

Das 7. Verbandsfest des württ.-badischen Musikverbandes wurde am Samstag und Sonntag in Liptingen bei Tuttlingen gefeiert.

Mchidire BriMMrophe in AMiIdeu Kreit» Sberiims

Acht Mitglieder einer Familie verbrannt Der Brandstifter erhängt aufgesnnden. Die

Familie ist ermordet worden

(Von unserem Sonderberichterstatter)

Aich Halden, 6. Juni.

Vergangene Nacht gegen Uhr brach im Anwesen des Karl Lamprecht, Parzelle Bruck, Feuer aus. Wohn- und Oekonomie­gebäude brannten bis auf den Grund nieder. Die Familie Lamprecht, Vater, Mutter und sieben Kin­der sind mitverbrannt. Bis zur Stunde konnten die Leichen der Mutter und von drei Kindern geborgen werden.

Wassermangel erschwerte die Löscharbeiten der Feuerwehr, die übermenschliches leistete. Einiges Vieh konnte gerettet werden. Dem Wohngebäude war nicht mehr beizukommen.

Das Unglück in Aichhalden bestätigt aufs neue die oft ausgesprochene Ansicht, daß Katastrophen oft Periodenweise eintreten. Bei den letzten größeren Brandkatastrophen in Deutschland sind wohl zweimal halbe Dörfer abgebrannt und es wurde auch unge­heurer Sachschaden augerichtet, jedoch waren nie Todesopfer zu beklagen. Auch in der engeren Heimat Württemberg ist kaum ein Brand in Erinnerung, der derart viele und so tragisch ums Leben gekommene Opfer ge­fordert hätte. '

Die Brandstätte bildet in der Frühe des heutigen Tages nur noch einen Trümmer­haufen. Das Hans ist 2Vs Kilometer vom Ort entfernt und liegt 400 Meter abseits von der L-traße. Der Brand wurde von einem von Schramberg kommenden Motorrad- sichrer gegen 2V-c Uhr entdeckt. Er ist auf dem Brandplatz noch mit einem anderen Mann zusammengetrosfen, der auch den Brand wahrgcrwmmen hat. Ans dem Hof mar kein Mensch zu sehen. Sofort wurde das Vieh aus dem Stall, in dem schon die Krippe Feuer gefangen hatte, gelöst. Der Brand hat seinen Ausbruch vom Oekonomiegebäude ge­nommen. Zwei Schweine sind verbrannt. Die Betten der Eheleute im Schlafzimmer des ersten Stocks des zweistöckigen Gebäudes fanden die ersten Zeugen des Brandunglücks brennend an. Das erste Stockwerk brannte lichterloh, so daß an eine Rettung von Men­schenleben nicht gedacht werden konnte. Das Haus war ein zusammengebautes 130 Jahre altes Wohn- und Oekonomiegebäude aus Fachwerk mit Ziegeldach. Der Besitzer hatte eine Landwirtschaft mit 17 Morgen. Der Gebändewert betrügt 1415 000 NM. Der Brand griff vom Oekonomiegebäude auf das Wohngebäude über. Wie die Zeugen berich­ten, verhinderte dichter Nebel das rasche Bekanntwerden des furchtbaren Unglücks. Der erste Zeuge" fuhr mit seinem Motorrad sofort nach Aichhalden, alarmierte den Land­jäger nnd die Feuerwehr, die eiligst zum Brandplatz gingen. Die Feuerwehr traf zwi­schen 3.30 Uhr und 3.45 Uhr an der Trüm- merstätte ein. Gelöscht wurde mit dem Was­ser aus den bei dem Haus befindlichen zwei Brunnen, die aber bald ausgepumpt waren, so daß das Wasser von Aichhalden mit Kes­seln geholt werden mußte, soweit überhaupt von einem Löschen der Brandstätte geredet werden kann. Da man die Eltern nicht im Haus fand, wurde der nahe Wald abgesucht, aber ohne Erfolg. Früh 6 Uhr stieß man bei den Aufräumungsarbeiten aus den Kopf Arier vollständig verkohlten Kindsleiche. Später wurden die Leichen der Ehefrau und weiterer zweier Kinder gesunden. Kurz nach 3 Uhr grub man den verkohlten Rumpf des vierten Kindes aus.

Bis jetzt sind also zusammen fünf Leichen, die Ehefrau und vier Kinder, gesunden wor­den, die auf der nahen Wiese geborgen sind. Die Untersuchung ist noch im Gange. Die Staatsanwaltschaft Rottweil ist verständigt. Die Untersuchung ist sehr erschwert, da das

Haus sehr schnell zusammengestürzt sein muß.

Inzwischen wurde ein Einbruchsdiebstahl in der Brandnacht bekannt, der ein furcht­bares Verbrechen vermuten läßt. Der Ab­gebrannte Karl Lamprecht wurde kurz vor Anspruch des Brandes auf dem Heldhof beim Landwirt Jakob Weißer bei einem Ein­bruch ertappt. Er hat Lebensmittel gestohlen. Bei seiner Erkennung soll er sich geäußert haben:Wenn man mir nichts gibt, muß ich mir halt selbst was holen." Notlage liegt aber bei dem Abgebrannten nicht vor. Er hat 17 Morgen Land und mehrere Stück Vieh.

Die Namen der Familie: Karl Lamprecht, 52 Jahre alt; Johanna Lamprecht, geb Flaig, 39 Jahre alt; die Kinder: Franz, Berta, Brunhilde, Berthold, Helmut, Hedwig und Paula im Alter von 2 bis 14 Jahren. Es liegt die Vermutung nahe, daß Lamprecht sein eigenes Anwesen angezündct hat, weil er die Schande des begangenen Einbruchs­diebstahls nicht überleben wollte. Ob er sich ebenfalls unter den Trümmern befindet oder ob- er sich sonst ein Leid angetan hat, steht bis zur Stunde noch nicht fest. Es ist ver­ständlich, daß dieses furchtbare Unglück wei­teste Kreise der Bevölkerung aufs tiefste be­wegt.

Dazu erfahrbn wir weiter:

Dank der rastlosen Tätigkeit der Feuer­wehr und der Gendarmerie konnte, schneller als erwartet, Klarheit in die mysteriöse Brandkatastrophe von Aichhalden gebracht werden. Noch vor 1 Uhr mittags gelang es, die drei weiteren Leichen der Kin­der, die ebenfalls fast völlig verkohlt waren, zu bergen. Da von vornherein Grund zu der Annahme bestand, daß sich der im 52. Lebensjahr stehende Vater Karl Lam­precht gar nicht unter den Trümmern des Hauses befinden werde, wurde die weitere Durchsuchung der Brandstätte ausgesetzt und eine zweite, gründliche Durchsuchung des nahen Waldes vorgenvmmen, die denn auch von Erfolg gekrönt war, und ein schau­riges Resultat zeitigte.

Drei Feuerwehrleute fanden den Gesuch­ten im Wald an einemBaum erhängt auf.

Lamprecht hatte sich selbst gerichtet. Wie nachträglich bekannt wurde, sind seit einiger Zeit immer wieder kleinere Einbrüche und Diebstähle in der Gegend vorgekommen und man verfolgte auch schon eine gewisse Spur, die auf Lamprecht hinwies, ohne daß man jedoch völlige Gewißheit darüber erlangen konnte. Nun dürfte man die Gewißbeit haben, daß Lamprecht der Täter war. Seine Leiche wurde zu den übrigen gebettet.

Ob Lamprecht aus Verzweiflung oder aus Angst vor einer bevorstehenden Bestrafung zu dem Verbrechen, sein eigenes Haus in Brand zu setzen, veranlaßt wurde, wird Wohl nie restlos geklärt werden können. Der Befund der Leichen ergab einige Anhaltspunkte dafür, daß die Möglichkeit eines weiteren Verbrechens vvrliegt. Die Schädeldecken sollen Schlagnar­ben aufweisen. Es drängt sich unwillkürlich die Vermutung auf, daß Lamprecht an seiner eige­nen Familie zum Mörder wurde. Die Unter­suchung der Mordkommission wird auch darüber Wohl noch Klarheit schaffen können. Der Be­völkerung hat sich begreiflicherweise größte Er­bitterung bemächtigt. Sie kann es nicht fassen, solch einen Unmenschen zum Mitbürger gehabt zu haben. Wie man hört, soll Lamprecht immer ein sehr verschlossenes Wesen an den Tag gelegt haben. Die ganze Gemeinde steht noch unter dem Eindruck der fürchterlichen Geschehnisse, wenn auch die rasche Klärung der Katastrophe, der 6 Menschenl"ben znm Opfer fielen, eine gewisse Entspannung der erregten Gemüter gebracht hat.

Alls AM illls Laus

Nagold, den 7. Juni 1934. Des Menschen größter Stolz muß der sein, irgendwo unentbehrlich zu werden

Das Alte stürzt

Eia altes Erinnerungsmal, die schöne Eiche beim Städt. Spital wurde gestern früh gefällt und mußte dem Straßenbau geopfert werden.

Wie ein ehrwürdiger 85-Jähriger mit Trä­nen im Auge erzählt, soll sie im Jahre 1803 von dem damaligen ersten Spitalverwalter Freq- thaler gesetzt worden sein, seither wuchs sie heran znm stattlichen Eichbaum, in dessen Zwei­gen es sang und zwitscherte. Auf der Bank in seinem Schatten hatten die Spitatinsaisen und müden Wanderer ein geschütztes Plätzchen, von dein aus ne beschaulich den Verkehr beobachten konnten. Sie verschönte den Stadteingang und erst jetzt merkt man, wenn man von der Fried- hofsrraße herkommt, was und wieviel ihre weit­ausladenden Aeste schonend verdeckt hatte. Wie ein gefällter Riese liegt der Stamm am Boden, nur ein aus der Erve ragender Stumpf kündet noch von seinem Standort und bald wird auch das verschwunden sein und mit ihm ein Stück alter Zeit.

Lebt der echte fahrende Geselle wieder auf?

Es ist jammerschade, daß die Wirtschaftsnot, die in den vergangenen Jahren so viele Men­schen aus die Straße und zum Vetteln trieb, im Volksbewußtsein das Bild des ehrbarenHand­werksburschen" vollends zerstört hat. Es war zwar schon im vergangenen Jahrhundert so, daß der wandernde Handwerkergeselle mit dem auch wandernden arbeitslosen oder gar arbeitsscheuen Wanderer in einen Topf geworfen wurde. Tat­sache ist, daß aus dem WortHandwerksbursche" eine Bezeichnung des Bettlers überhaupt wurde. Das ist tief bedauerlich, denn nicht alle Wan­derer gehören der Kategorie des Bettlers an.

Unterdessen hat der energische Kampf der Re­gierung gegen die gewerbsmäßige Bettelei ein­gesetzt und seine Früchte gezeitigt. Die arbeits­scheuen und oft bösartigen Landstreicher sind zu einem gut Teil in Arbeitshäusern untergebracht, oder sie sind doch vorsichtig geworden und hal­ten sich an die Obdachlosenheime und Herber­gen zur Heimat, wo ihnen etwas Arbeit immer wieder weiterhilft.

Frei von Wanderern werden die Landstraßen nie werden. Das ist auch gar nicht beabsichtigt. Der Wandertrieb der Menschen läßt sich nicht unterdrücken, es wäre auch falsch, wollte man ihn unterbinden. Ja, es wird im Gegenteil neuerdings dem berufsständischen Wandern wie­der inehr Beachtung geschenkt. Es wäre in der Tat zu begrüßen, wenn junge Leute, die sich hand­werklich ausbilden, wie in früheren Jahrhunder­ten. eine Zeitlang auf die Wanderschaft ge­hen und sich dabei Land und Leute ansehen würden. Wie dieses berufsständische Wandern tat­sächlich aufkommen wird, läßt sich noch schwer sagen. Aber immerhin ist mit ihm zu rechnen. Und hier haben wir nun alle die Pflicht, zwi­schen Wanderern u. Landstreichern unterscheiden zu lernen. Handwerkergesellen, dieauf der Walz" sind, können verlangen, daß man sie nicht mit den arbeitsscheuen Landstreichern in einen Topf werfe. Ein Wanderbuch, das nur den geordne­ten Wanderern ausgehändigt würde, wäre für sie eine wesentliche Hilfe. Käme das berufs­ständische Wandern wieder in Schwung, so leb­te ein alter, feiner Handwerksbrauch wieder aus. Und sicher fänden die fahrenden Gesellen allenthalben ganz andere Aufnahme, als ihr Zerrbild, die gewerbsmäßigen Bettler,

kartelLMtl.: Fncbckr.rsrt.

Zur ganz besonderen Beachtung!

Wir haben erneut strenge Weisung erhalten, Meldungen amSchwarzen Brett" nur dann zu veröffentlichen, wenn sie den Genehmi­gungsvermerk der Kreisleitung trugen.

Aus diesem Grunde machen wir alle Dienst­stellen und Parteigliederungen daraus aufmerk­sam, daß Kurzmeldungen, die dieser Vorschrift nicht entsprechen, ohne weiteres unberücksichtigt bleiben. Die Schriftleitung:

E ö tz.

Kreistagung

Die Tagung der pol. Amtsleiter und Amts­walter findet nicht am Samstag, den 9. Juni, sondern am kommenden Sonntag, den 10. Juui vormittags 10.30 Uhr im Traubensaal in Nagold statt. Lediglich, um auch dem letzten Amtsleiter die Beteiligung zu ermöglichen, wurde die Ver­legung vorgenommen.

Entschuldigungen gibt es nicht.

Im übrigen verweise ich auf gestrige Be­kanntmachung.

Kreisleitung der NSDAP.: W. Lang.

Hitlerjugend

Die Gefolgschaften 1. Nagold, und 4 Haiter­bach, sind am kommenden Samstag, abends ^ Uhr in Haiterbach angetreten. Großer Dienstan­zug. Anschließend findet in Haiterbach eine Kundgebung statt, bei der Bannführer Waide- lich-Ealw, sprechen wird. Die Lehrmeister wer­den gebeten, ihren Jungen am Samstag mittag rechtzeitig freizugeben.

Der Führer des Untcrbanns.

BdM. und IM. Ring Nagold Vetrisft: Ringtagung.

Unsere Ringtagung findet am Sonntag, den 10. Juni im alten Postamt statt. Anfang mor­gens 7.30 Uhr. Daran teilzunehmen haben sämt­liche BdM.- und JM.-Führerinnen, sowie samt« liche Refereniinnen. Das Geld für die bestellten Bücher und Schulungsbriefe ist mitzubringen. Entschuldigung kommt nur in ganz dringendem Fall in Frage und dann ist eine Stellvertretertn zu schicken. Rucksackvesper mitbringen.

Bis jetzt sind noch keine Anmeldungen für Fahrpreisermäßigungs- und Jugendherbergs­ausweis eingegangen, dasselbe ist umgehend nachzuholen. Anmeldungen ohne genaue Per­sonalien u. Voreinsendung des Betrags, (Fahr­preisermäßigung 25 Pfg. Jugendherberg 50 Pfg.j sind zwecklos. Ferner benötige ich sofort von je­der Standortführerin die Mitteilung, wieviel evangelische Jugend, wieviel Sportjugend vom 1. Februar 34 an in dem BdM. ungegliedert worden sind. Die Meldungen müssen umgebend gemacht werden, es hat nicht Zeit bis zur Ring- tagung. Ringsü^erin^

Am 1. Zutt

Zahlung aller Kraftfahrzeuge

Ter Neichsverkehrsminister gibt ein Rund« schreiben über die Zählung der Kraftfahr­zeuge im Jahr 1934 bekannt. Es ergibt sich daraus, daß in diesem Jahr die Zählung der Kraftfahrzeuge am 1. Juli erfolgen soll, und daß das Statistische Reichsamt demnächst die nötigen Vordrucke an die in Frage kom­menden Behörden versenden soll. Es werden gezählt die znm Verkehr zugelasiencn Kraft­fahrzeuge und die vorübergehend abgemel­deten Kraftfahrzeuge.

Deutsche Jugend fliege!

Vorwärts, vorwärts, schmettern die Hellen Fan­faren,

Vorwärts, vorwärts, Jugend kennt keine Ge­fahren,

Deutschland, du wirst leuchtend stehn,

Mögen wir auch untergehn,

Ist das Ziel auch noch so hoch,

Jugend zwingt es doch.

Welch ungeheure Entschlossenheit, Mut und Siegeswillen zeigen uns die Worte aus dem Kampflied unserer heutigen Jugend! Sie ist die Zukunft unseres nationalsozialistischen Vater­landes. Sie traut aber auch, für sich den Ver­dienst in Anspruch zu nehmen, durch Taten und Opfer den Ideen unseres Führers zum Sie­ge verholfen zu haben.

In den Tagen vom 1. bis 8. Juni, die der Werbung für die deutsche Luftfahrt gewidmet sind, stehen die braunen Jungen wieder in Front mit ihren älteren blaugranen Kamera­den aus den Fliegerstürmen, treten sie, die Sammelbüchsen schwingend an Euch heran und mahnen und bitten Euch, Euer Schärflein für den deutschen Luftsport zu opfern. Dann denkt daran, daß ihr eine große Pflicht Eurem Vater­land gegenüber erfüllen müßt. Lufisport tut not! Er ist nicht allein um seiner selbst willen da. Der deutsche Luftsport ist unserer aller Zukunft. Und wie Zukunft und Jugend zusammengehö­ren, so gehören auch Flugsport und Jugend zu­sammen.

Knaben und Jünglinge waren es, die vor Jahren, als der Versailler Schmachftieden die deutsche Luftfahrt gänzlich vernichtete, unter der Leitung begeisterter alter Fliegerhelden sich zu­sammenschlossen, um auf ihre Art die Diktat­fesseln zu sprengen. Der Motorslug war verbo­ten. Sie aber suchten und fanden den Weg zum motorlosen Flug, dem Segelflug. Welche unend­liche Arbeit, Entbehrung- und Opfer wurden in dieser Zeit für den Neuaufbau von den jungen und jüngsten Fliegern geleistet, fehlte es doch an Erfahrungen und Geld. Alles mußte durch eigenes Streben geschaffen werden. So wurden unsere Jungen, Arbeiter, Handwerker, Konstrukteure und Flugzeugführer. Wie viele ha­ben über diese Versuche gelächelt oder gar sie verächtlich bespöttelt. Aber vergleicht jene ersten Bersuchssegclslugzeuge mit einem modernen Hoch­leistungssegelflugzeug und ihr müßt zugeben:

Ist das Ziel auch noch so hoch, Jugend zwingt es doch!"

Der Führer des deutschen Luftsports Bruno Loerzer sagte:

Nicht die Zahl der Flugzeuge, nicht ihre Motorkraft sind ausschlaggebend, sondern der Geist derer, die sie führen sollen!"

So war der Geist unserer alten Kampfflieger, der einer Uebermacht feindlicher Luftstreitkräfte trotzen konnte. Unsere flugbegeisterte Jugend hat ihn übernommen und damit den Grundstein zum Wiederaufbau unserer Luftfahrt gelegt.

Dem letzten Führer der berühmten Kampf­staffel Richthofen, unserem heutigen Reichsmini­ster der Luftfahrt Hermann Eöring blieb es überlassen, auch die deutsche Fliegerjugend im Deutschen Luftsportverband zu sammeln und zu einen. Geführt von dem Pour-le-merite-Flieger Bruno Loerzer wird hier der deutschen Jugend Gelegenheit gegeben, ihren fliegerischen Taten­drang in praktische, wertvolle Arbeit umzusetzen. Sie stählen ihre Körper und üben den Geist und lernen Kameradschaft und Disziplin. Lang und mühevoll ist der Weg vom Hitlerjungen über den Jungflieger, Segelflieger zum Motor­flieger. Doch fragt sie, die spendensammelnden Jungen, wer nicht von ihnen ein Flieger wer­den möchte, ihr werdet keinen unter ihnen finden.

Denkt heute in den Werbetagen für die deut­sche Luftfahrt an ihre ersten Anfänge zurück. In stolzer Fahrt hatte 1908 das Luftschiff des Gra­fen Zeppelin Deutschland überflogen, als es durch plötzlichen Sturm nach glatter Landung bei Echterdingen völlig zerstört wurde. Zum ersten Mal erleben wir, was eine Nation ver­mag. Alle Schichten der Bevölkerung opferten und bald waren nicht nur Mittel vorhanden, ein neues Luftschiff zu bauen, sondern auch weit darüber hinaus konnte aus der ersten deutschen Nationalflugspende deutsche Jugend für die Luftfahrt ausgebildet werden. Wieder ergeht heute an Dich, deutsches Volk, der Ruf, Deiner Luftfahrt. Deinen Fliegern und Deiner Jugend zu Helsen.

Deutsche Jungen, tragt die lichtblaue flattern­de Fahne des deutschen Luftsports voran!

Ein Volk wird folgen:Die Fahne ist mehr als der Tod!"