Leite 2 Nr. 127

Der Gejellichafter

Dienstag, den

ZUN, Mz

Die Pflichten des deutschen Soldaten

Neufassung des bisherigen Wortlauts Berlin, 4. Juni.

Reichspräsident GenernlfeldmarschaU von Hindenburg hat als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht eine Neufassung der bisheri­genBerufspflichten des deutschen Solda­ten" bewilligt. Sie lautet wörtlich:

Die Pflicht des deutschen Soldaten

1. Die Wehrmacht ist der Waffenträger des deutschen Volkes. Sie schützt das Deutsche Reich und Vaterland, das im Nationalsozia­lismus geeinte Volk und seinen Lebensraum. Die Wurzeln ihrer Kraft liegen in einer ruhmreichen Vergangenheit in deutschein Volkstiim. deutscher Erde und deutscher Ar­beit.

Der Dienst in der Wehrmacht ist Ehren­dienst am deutschen Volk.

2 Die Ehre des Soldaten liegt im bedin­gungslosen Einsatz seiner Person für Volk und Vaterland bis zur Opferung seines Lebens.

3. Höchste Soldatentugend ist der kämpfe­rische Miit. Er fordert Härte und Ent­schlossenheit. Feigheit ist schimpflich, zaudern unsoldatifel,.

4. Gehorsam ist die Grundlage der Wehr­macht. Vertrauen die Grundlage des Gehor­sams.

soldatisches Führerium beruht auf Ver­antwortungsfreude. überlegenem Können und unermüdlicher Fürsorge.

5. Große Leistungen in Krieg und Frieden entstehen nur in unerschütterlicher Kampfge­meinschaft von Führer und Truppe.

6. Kampfgemeinschaft erfordert Kamerad­schaft. Sie bewährt sich besonders in Not und Gefahr.

7. Selbstbewußt und doch bescheiden, auf­recht und frei, gottesfürchtig und wahrhaft, verschwiegen und unbestechlich soll der Sol­dat dem ganzen Volk ein Vorbild männlicher Kraft sein. Nur Leistungen berechtigen zum Stolz.

8. Größten Lohn und höchstes Glück findet der Soldat im Bewußtsein freudig erfüllter Pflicht.

Charakter und Leistung bestimmen seinen Wert und Sinn."

Der Reichswehrminister hat befohlen, daß der Wortlaut derPflichten" jedem Soldaten sofort bekanntgegeben und von ihm zu er- lernen ist.

Wollersdorf von Militär besetzt

16 Gendarmen verhaftet.

München, 4. Juni.

Der österreichische Pressedienst meldet: In den letzten Tagen wurde die Wachmannschaft im österreichischen Konzentrationslager Wöllers- dorf, die bisher aus Gendarmeriebeamten und Heimwehrbeamten bestand, durch Bundesheer ersetzt. Im Zuge dieses Austausches wurden 16 Gendarmeriebeamte verhaftet und in das Wiener-Neustädter Kreisgericht eingeliefert, weil sie im Verdachte standen, mit den in Wöl­kersdorf angehaltenen Nationalsozialisten kon­spiriert zu haben.

Kündigung des deutsch- schweizerischen Transfer-Abkommens

zum 3V. Juni zwecks Neuregelung Bern, 4. Juni.

Die deutsche Regierung hat vorsorglich die durch die deutsch-schweizerische Vereinbarung getroffenen Abmachungen über die Durchfüh­rung des deutsch-schweizerischen Transferab­kommens vom 16 Februar 1934 zum 30. Juni gekündigt. Der Bundesrat wird mit der deut­schen Regierung in Verhandlungen eintreten, um eine Neuregelung für die Zeit nach dem 30. Juni herbeizuführen.

Rechtsflügel Aounmgues für Auslösung der Logen

Paris, 4. Juni.

Der Parteitag der Republikanischen Ver­einigung, also der Fraktion Louis Marin, die den rechten Flügel des Burgfrieden-Ka­binetts Doumergues bildet, hat sich im Laufe des Samstagnachmittags erneut für die Unterstützung des Kabinetts Doumergue ausgesprochen. In der Samstags-Sitzung fand die Programm-Erklärung Annahme, in der zur Außenpolitik u. a. erklärt wird, die Vereinigung stelle aufs neue fest, daß der Friede auf der Achtung des gegebenen Wortes und der Verträge begründet ist, und daß jede territoriale Revision zum Kriege führen würde. Jnnerpolitisch verlangt die Programmerklärung die restlose Verhältnis­wahl, das -Familien- und Frauenwahlrecht, die Herabsetzung der Zahl der Parlamenta­rier, die Aufhebung der Freimaurerlogen, einer geheimen Gesellschaft, deren Mitglie­der zum Nutzen einer Clique gegen das all­gemeine Interesse arbeiten, und die mit den Politischen Fehlern. Irrtümern und Skan­dalen eng verknüpft ist"

Spaltung

-er amerikanischen Marxisten

Neuyork, 4. Juni.

Die Morgenblätter beschäftigen sich auch

in Leitartikeln mit den sensationellen Vor­stößen, die die Kommunisten auf der Detroi- ter Sozialistentagung unternahmen. Wenn­gleich die radikalsten Anträge abgelehnt wur­den, so gelangte doch schließlich mit 10 822 gegen 6512 Stimmen eine grundsätzliche Er­klärung zur Annahme, die die Anwendung des Generalstreiks zur Kriegsverhütung bil­ligte. Aeußerlich bedeutete ide Tagung einen Sieg des eine Mittellinie einnehmenden Norman Thomas. Dagegen behaupteten sich die Extremisten in den Äusschußwahlen mit 2 Vertretern, während die Rechte nur einen Vertreter erhielt. Ter Weiterentwicklung der amerikanischen Svzialistenpartei wird damit mit Interesse entgegengesehen. Vielfach wird eine dreifache Spaltung für nicht unmöglich gehalten, wobei die Rechte ausschciden, die Thomas-Fraktion allein bleiben und die Linke zu den Kommunisten übergehen würde, deren Vertreter sich auf der Tagung sehr be­merkbar machten.

Nr Rotmorö an den Pollzeitzauptleuten Anlauf und Lenk vor dem Berliner Schwurgericht

Berlin, 4. Juni.

In einem am Montagvormittag vor dem Berliner Schwurgericht begonnenen Prozeß findet die Ermordung der beiden Polizeihaupt­leute Anlauf und Lenk, die am 9. August 1931 auf dem damaligen Bülowplatz von Kommuni­sten erschossen wurden, ein gerichtliches Nach­spiel. Es haben sich 15 Kom m n n i st e n zu verantworten, denen zur Last gelegt wird, sich an dem gemeinen Ueberfall auf die beiden Poli­zeioffiziere beteiligt zu haben. Ursprünglich richtete sich die Ankloae a?">m 25 Täter, von denen es a b e r 10 g e Ia n g, i n s A u sl a n d zu fliehe n.

In der Voruntersuchung hat sich herausge­stellt, daßdieErmordungderbeiden Polizeioffiziere das Exgebnis eines wohldurchdachten Planes gewesen ist, dessen geistige Urheber die früheren kommunistischen Abgg. HansKippeuberger und HeinzNeu- mann sind. Die Werkzeuge dieser kommunisti­schen Drahtzieher waren Mitglieder einer kom­munistischen Terror-Organisation, des sog. Ordnerdiensies Berlin-Brandenburg". Die­jenigen Kommunisten, die die Schüsse abgege­ben haben, sind ins Ausland geflüchtet. Die Anklage legt aber den jetzt vor Gericht stehen­den Angeklagten ebenfalls Mord zur Last, weil sie die Tat ebenso wollten, wie die Mörder selbst.

Der zuerst vernommene Angeklagte, der 38 Jahre alte Kommunist Michael Klause, schilderte u. a. seine Fahrt nach Rußland. Mit falschen Pässen fuhren er und mehrere andere Kommunisten, angeblich zu Montage­arbeiten, nach Moskau. Tort wurden sie über Strategie und Taktik, sowie über Spreng- und Verbindungswesen unterrichtet. Dann wurden Scharfschießübungen veran­staltet. Bezeichnend sind die Ausführungen Klauses über die Anweisungen, die sie in Rußland strengstens befolgen mußten. So war den Mitgliedern des Kurses das Betre­ten bestimmter Distrikte in Moskau streng verboten. Namentlich war ihnen un­tersagt, mit russischen Arbei­tern Fühlung zu nehmen, so daß sie über die wirkliche Lage kei- nerleiKenntnisseerhaltenkonn- l e n. Als im April 1931 der Schulungskurs beendet war, wurde den Teilnehmern drin­gend geraten, über ihre Erfahrungen kein Wort verlauten zu lassen. Andernfalls würde es ihnen so ergehen wie anderen Verrätern.

Die Reichsleitung des .Ordnerdienstes" lag in Händen des früheren kommunistischen Abgeordneten Kippenberger. Da ein Neber- sall auf Anlauf am 8. August nicht klappte, befahl Kippenberger, den Ueberfall am folgenden Tage auszuführen. Er bestimmte zwei Kommunisten als Schützen, während fünf andere Bewaffnete diese decken sollten. Weitere 8 Mann, die keine Waffen hatten, sollten den Rückzug der Schützen sichern, in­dem sie Verwirrung stiften sollten.Ich sah keine Möglichkeit mehr", so sagte der Ange­klagte.den Ueberfall zu verhindern und mußte meinem Befehle gehorchen." Zu seiner Schilderung erklärte der Angeklagte noch: Ich habe mir überlegt, daß es keinen Sinn hat, hier zu leugnen. Denn als Verräter werde ich doch einmal über den Haufen ge­schossen werden. Ob ich jetzt der Rache der Kommune zum Opfer falle oder in vielleicht 10 Jahren nach meiner Entlassung aus dem Zuchthaus, ist mir ganz egal. Deshalb will ich hier alles sagen, was ich weiß."

Als nächster Angeklagter wird der 38jäh- rige Kommunist Albert K u n tz vernommen. Der Angeklagte gibt sich große Mühe, die be­lastenden Aussagen seines Mitangeklagten Klause möglichst zu verwischen.

Der Vorsitzende fragt hierauf den Ange­klagten Klause, ob er seine belastenden Aus­sagen gegenüber der Darstellung seines Mit­angeklagten Kuntz ansrechterhalten wolle. Klause bleibt bei seiner Darstellung und er­klärt:Selbst wenn ich hier freigesprochen werden würde, mein Urteil würde ich ja doch von der KPD. zu erwarten haben."

Spfvk -es Taifuns

Peking, 4. Juni.

Zu der grogen Taifunkatastrophe an der Westküste von Kor -a wird mitgeteilt, daß von den 500 vermißten Fischern bisher 84 als Leichen geborgen wurden. Man befürchtet, daß noch eine andere Gruppe von 290 Fischern, die vorgestern in See ging, ebenfalls dem Taifun zum Opfer gefallen ist.

Württemberg

Die Organisation des Wiirtt. SMauvereins

Stuttgart, 4. Juni. Nachdem nunmehr die Organisation der Landesbauernschaft endgül­tig besteht, ist die Organisation des Württ. Obstbaues folgendermaßen aufgebaut: Wie schon gelegentlich der Hauptversammlung des Württ Obstbauvereines am 18. März in Stutt­gart ausgeführt wurde, ist das frühere Neben­einander Landwirtschaftskammer Obst­bauverein dadurch beseitigt, daß sowohl die Leitung als auch die Geschäftsführung, einer­seits der Fachgruppe Obstbau der Landes­bauernschaft, andererseits des Württ. Landes­obstbauvereins (wie es nun offiziell heißt), Lurch Personalunion verbunden sind.

Ehrenamtlicher Leiter beider Organisationen ist Carl D i e tz s ch - Lehrensteinsfeld; Ge­schäftsführer ab 1. Juni ist Max D r e s s e l. DieFachgruppe Obstbau" ist eine Unterabtei­lung der AbteilungGarten" der Hauptabtei­lung II der Landesbaueruschast und hat ihren Sitz im Gebäude der Hauptabteilung II (frü­here Landwirtschaftskammer) in Stuttgart, Marienstraße 29. Neben dieser Organisation und durch Personalunion mit ihr verbunden besteht der Württ. Landcsobstbauverein mit sei­ner alten Tradition und seinen besonderen Aufgaben, die diejenigen der Fachgruppe er­gänzen und vervollständigen. Das einzige Fach­blatt für den Obstbau in Württemberg wird in Zukunft der vom Landesobstbauvereiu heraus­gegebeneDer Obstbau" sein; er ist gleichzeitig das Organ der Fachgruppe Obstbau.

Stuttgart,!. Juni.

Sonntag abend wurden von gewissen Krei­sen Gerüchte verbreitet, daß Gruppenführer Lu-in schwer verunglückt sei. Diese Ge­rüchte sind frei erfunden und entbehren jeg­licher Grundlage.

Die GruPPensührung Südwest warnt vor der Verbreitung dieses unsinnigen Gerüchtes und wird gegen jeden, der durch diese falsche Nachricht Beunruhigung verursacht, mit den schärfsten Mitteln Vorgehen.

Me neue ötütte deuWen SpvrtseWs

Die Einweihung der SA.-Sportfchule Schadenweilerhof

Rottenburg, 4. Juni. In Anwesenheit zahl­reicher Gäste aus Tübingen und Stutt­gart wurde am Sonntag nachmittag die SA. - Sportschule S ch a d e n w e i l e r h o s Lei Rotienburg durch eine schlichte Ein- weihnngsieier ihrer Bestimmmung über­geben. Ter Führer des sA.-Hochschnlamtes Tübingen. Obersturmbannführer Schu­mann. übernahmen nach vorangegaugener feierlicher Flaggenhisst-.ng die Schule in seine Obhut und gelobte, sich ganz dafür einzu­sehen. daß iie eine Pflegstätte des natio­nal s o z i a l i st i' ch e u Geistes wird.

Am ^ou.uag'.cch'.niliag setzte ganz über­raschend an verschiedenen Orten um Stuttgart ein langanhaltender, wolkenbruchartiger Regen ein, der oftmals mit schwerem Hagelschlag ver­bunden war. Die Stadt Lauffen wurde da­durch in ihrem 700iähr. Jubiläumsfest emp­findlich gestört. So war es auch in Eßlingen, wo der Landesfeuerwehrtag stattfand. Am schlimmsten brauste das Unwetter Wohl über Plieningen, dort waren in wenigen Mi­nuten die Linkestraße, Lange- und Kirchstraße in reißende, fast 2 Meter hohe Bäche ver­wandelt.

Ganz besonders mitgenommen wurde die Linkestraße am Ausgang der Kirchstraße, wo das Gebäude des Küfermeisters Hörz bei­nahe bis zum ersten Stockwerk mit Wasser sich füllte. Das Wasser stand derart hoch, daß selbst Omnibusse und schwere Lastwagen nicht mehr durchkommen konnten. Ebenfalls wurde das Gebäude Leppoldt (Kolonial- warenhandlung) in schwere Mitleidenschaft gezogen, wo sich Laden- und Kellerräume mit Wasser füllten. Ein die Kirchstraße entlang fahrender auswärtiger Radfahrer wurde von den Wasfermassen vom Rade geworfen und derart gegen eine Hauswand geschleudert, daß ihm zwei hiesige SA.-Männer. Richard Körgel und Konrad Gölz, zu Hilfe kommen mußten. Er wäre sonst von den Fluten mit- gertsseu worden.

Der Anblick der Straßen war schlimm. Mostfässer schwammen in den Kellern. DaS Vieh mußte aus den Ställen gebracht werden, da die Gefahr des Ertrin­kens drohte. Die Freiwillige Feuerwehr sowie die Stuttgarter Berussseuerwehr wa­ren bis in die Nacht hinein mit zwei Motor­pumpen und verschiedenen Handpumpen mit dem Säubern der Häuser beschäftigt. Der Flurschaden ist beträchtlich. Was an Gebäuden. Straßen usw. beschädigt wurde, ist noch nicht zu übersehen.

Ter so lang ersehnte Regen hat in der Gemeinde einen schlimmen Schaden an­gerichtet.

Auch das Remstal meldet verheerenden Haqelschlaq. Besonders die Gegend um

Anschließend überbrachteu Grüße und Glückwünsche: Oberregiernngsrat Dr. Drück als Vertreter des Ministerpräsidenten Mer- genthaler, Ministerialdirektor Dr. Dill für den Innenminister Dr. I. Schmid, Kreisleiter Schweikert für den Kreis Rottenburg der NSDAP., als Vertreter der Universität Tübingen. Professor Tr. Rük. kert, für die Technische Hochschule Stutt­gart, Professor Dr. Siechtex ^ und zum Schluß der Führer der Tübinger Studenten­schaft, Lemck e.

Anschließend fand ein Rundqang durch dis Räume statt, an den sich ein kurzes, gemüt- liches Zusammensein reihte.

Mir Moniere Adolf Silier«

3. WUrtt.-hohenzollerischer Pioniertag in Ulm

Ulm, 3. Juni. Die alte Garnison- und Pionierstadt Ulm bereitete den zur Tagung erschienenen Pionieren einen festlichen Emp­fang. Die ganze Stadt war reich beflaggt und überall herrschte festliches Treiben. Zu Tausenden trafen sich die Pioniere in den vertrauten RäumenZu den drei Kannen", wo die Kapelle des Jägerbataillons 13 kon­zertierte. Den Höhepunkt bildete der Begrü­ßungsabend im Festsaal. Die Pioniere wol­len echte Pioniere Adolf Hitlers sein, sie wollen die alten Soldateutugenden pflegen und sie der jungen Generation über­liefern. so betonte Landesführer Karl Ecker- Stuttgart in seiner Ansprache.

Die Ehrennadel des Wasfenringes deut­scher Piomere für besondere Verdienste wurde sodann überreicht au Oberstleutnant von Stock mayer, Landrat Beurer-Lud- wigsburg, Franz Schmid- Ulm und Max S ch m i d - Stuttgart. Ebenso feierlich wie der Einmarsch war auch der Ausmarsch der Fahnendeputationen und der Ehrenkompa­nie.

Einen glänzenden Abschluß bildeten lo- dann die Sportvorführungen der Pioniere. Unter den zahlreich eingelaufenen Be- grüßnngstelegrammen sind die vom Reichs­statthalter Murr und vom Innenministe­rium besonders hervorznheben.

49vo Kameraden - sie gingen Mt an unserer Me

Die 122er Füsiliere trafen sich in Heilbronn

Heilbronn, 4. Juni. Dem drittdn Regi- mentsappell deZ Füsilier-Regiments 122, von dem das I. und 3. Bataillon in Heil- bronn und das 2. Bataillon in Mer­gentheim stand, kam diesmal noch eine erhöhte Bedeutung zu, weil damit zugleich die 125. Wiederkehr der G r ü n düng des Regiments und die Weihe von zwei KvN- häusersahnen und einer Vcreinsfahne ver­knüpft war.

Den Höhepunkt bildete der Feldgottesdienst am Sonntag vormittag im Hofe der ehcm. Füsilierkaserne in Anwesenheit des letzten Friedens- und ersten Kriegskommandeurs, des späteren Generalleutnants von Triebig «jetzt in Stuttgart) und des damaligen Di­visionskommandeurs, Generalleutnant von soden, Generalmajors Renner, führender Persönlichkeiten der Partei und der Spitzen

! troffen worden.

In ganz kurzer Zeit strömten reißende Wasscrbäche die Weinberge hinab und setzten Wiesen, Felder und Straßen stellenweise zwei Meter hoch unter Wasser.

Während hauptsächlich die Hackfrüchte, alst Kartoffeln und Rüben, in Mitleidenschaft ge­zogen wurden, ist das Getreide weniger ge­schädigt worden. Mit der K i r s ch e n e r n ts dürfte es in diesen Gegenden so ziemlich aus sein. Dagegen weist das Obst keinen großen Schaden aus.

Die lange Trockenheit ist damit rasch be­endet worden. Allerdings nicht immer au erfreuliche Weise. Doch dürfte dem Landwirt zunächst seine größte Sorge abgenommen sein.

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Im Warndt 5 Bergleute ertrunken Saarbrücken, 4. Juni.

Die Wetterkatastrvphe im Warndt hat einen viel größeren Umfang angenommen, als es zuerst de» Anschein hatte. Drei Berg­leute, die auf den mendelschen Schacht­anlagen am Kanal beschäftigt waren, wur­den, als sie bei der Kontrolle die Wetter­türen öffneten, von den hereinbre­chenden Was ferm engen erfaßt und ertränke n. Die Zahl der Todes­opfer erhöht sich damit auf 5. Der Schaden, den das Unwetter anrichtete, kann noch nicht annährend abgefchätzt wexden. Viele Stra­ßen wurden vollständig zerstört, ja sogar Häuser stark in Mitleidenschaft gezogen. Geradezu vernichtend ist der Schaden m Gärten und Feldern. An abschüssigen Stel­len wurde alles fortgerissen und restlos zer­stört.

Eine Wetterkatastrophe von solchem Uni- fange ist seit 1898 nicht mehr erlebt worden.

Hagelschlag and Ueberschwemmungen

Schwere Unwetterschäden rund um Stuttgart

' Waiblingen und Korb ist schwer ge>