Dienstag, 22. Mai 1934
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„Deutschland, wir lassen dich nicht!"
Der Höhepunkt der Pfingfttagung des BDA. an Rhein und Mosel
gk. Trier, 22. Mai.
„Deutschland, wir lassen dich nicht!" Dieses Gelöbnis einer auslanddeutschen Gruppe am Lamstag nachmittag in Mainz beherrschte die ganze Psingsttagung, dieses gewaltigste Bekenntnis aller Deutschen, wo immer sie wohnen mögen, zur Gemeinschaft aller Deutschen. Denn Deutschland, das ewige Deutschland. endet nicht an den schwarzweißroten Grenzpfählen, es reicht bis in jenen äußersten Winkel der Erde, wo der letzte Deutsche rodet und pflügt. Sein Schicksal ist das des Reiches, und des Reiches Schicksal ist sein Schicksal.
Dieser engsten Verbundenheit aller Deutsche» Ansdruck zu geben, war die Ausgabe auch dieser Volksdeutschen Kundgebung. Und nur die Dummheit des Hasses mag aus diesem Bekenntnis der deutschen Gemeinschaft imperialistische Ziele oder Weltherrschafts- Pläne heraushören und -lesen. Aber Deutschland. geeint unter einem Führer, frei von Knechtschaft. Feigheit und Schande, gleichberechtigt unter allen Nationen der Erde — dieses Deutschland ist allen Deutschen der Erde Quelle der Kraft zur Selbstbehauptung und des Stolzes.
Treuebekenntnis der 40 Millionen Metts der Grenze
Niemand wird den tiefen Eindruck vergessen. den das Treuebekenntnis der ausland- deunckpen Volksgruppen beim Festakt un Mainzer Stadthallensaal am Samstag nachmittag hervorrief. Der Reichsführer des VDA.. Dr. S t e i n a ch e r. leitete die Feier mm
..Staatsbürgerpässe hat man euch, ihr Deutschen an den Grenzen, nehmen können. Volksgenosse untereinander zu sagen, hat uns Adolf Hitler wieder gelehrt. Wenn im abgela menen Jahr die Not des Abwehrkamp- seZ sich in säst allen auslanddeutschen Gebieten gesteigert hat. so ist auch überall die deutsche Zuversicht und die seelische Kraft noch viel stärker als die Not gewachsen. Wir schließen in unseren Gruß gerade diejenigen Volksgruppen besonders ein. denen es nicht vergönnt wurde, dieses Volksdeutsche Pfingstfest durch Abordnungen zu beschicken."
Unmittelbar daraus nahm der
Reichsminister Sr. Frikk.
mit minutenlangem Händeklatschen und Heil-Rusen begrüßt, das Wort zu einer Ansprache:
Zur ..Saarbrücker Tagung" an Rhein und Mosel überbringe ich Ihnen allen, die Sie im VDA. deutsche Volkstumsarbeit leisten, die herzlichsten Grüße des Herrn Reichspräsidenten und der Neichsregierung.
Der VDA. hat sich frühzeitig als ein wahrer Volksverband, insbesondere als ein Betreuer des deutschen Schulwesens im Auslande. betätigt, und er ist seit den Tagen der nationalen Erhebung zu noch größerer Bedeutung herangewachsen. Der VDA. hat nichts mit machtpolitischen Bestrebungen oder mit Grenzsragen zu tun, er ist und soll nichts anderes sein.' als die Sammelstelle aller kulturellen deutschen Volkstumsbestrebungen unserer Volksgenossen auf der ganzen Erde. Diese Zielsetzung wird von uns ganz eindeutig unterstrichen, und daher hat auch der Stellvertreter des Führers dem VDA. seine volle Unabhängigkeit von Staat und Bewe- oü'.m besiätiqt.
Die deutsche Neichsregierung Adolf Hitlers ist die erste in der deutschen Geschichte, die als die alleinige Grundlage des gesamten Staatslebens das deutsche Volk betrachtet. Zum erstenmal haben wir einen Staat, der ausschließlich auf dem Volksgedanken anf- gebaut ist. In klassischer Weise hat Reichskanzler Adolf Hitler diese grundsätzliche Auffassung in seiner großen Rede am 17. Mai 1933 vor dem Deutschen Reichstag herausgearbeitet, als er erklärte: „Wenn ich in diesem Augenblick bewußt als deutscher Nationalsozialist spreche, so möchte ich namens der nationalen Regierung und der geiamten nationalen Erhebung bekunden, daß gerade uns in diesem jungen Deutschland bas tiese Verständnis beseelt für die gleichen
Gefühle und Gesinnungen sowie für die begründeten Lebensansprüche anderer Völker. — Indem wir in grenzenloser Liebe und Treue an unserem eigenen Volkstum hängen, respektieren wir die nationalen Rechte auch der anderen Völker aus dieser selben Gesinnung heraus und möchten aus tiefinnerstem Herzen mit ihnen in Frieden und Freundschaft leben.
Wir trennen daher auch nicht den Begriff des Germanisterens. Die geistige Mentalität des vergangenen Jahrhunderts, aus der heraus man glaubte, vielleicht aus Polen und Franzosen Deutsche zu machen, ist uns genau so fremd, wie wir uns leidenschaftlich gegen jeden umgekehrten Versuch wenden!
Wir sehen die europäischen Nationen um uns als gegebene Tatsachen. Franzosen, Polen und andere sind unsere Nachbarvölker, und wir wissen, daß kein geschichtlich denkbarer Vorgang diese Wirklichkeit ändern könnte.
In der großen Familie der deutschen Nation nimmt das Saardeutschtum gerade im gegenwärtigen Augenblick eine besondere Stellung ein. In zähem Kampfe hat das Saardeutschtum um sein Recht und seine Freiheit gerungen. Mancherlei Anfeindungen und mancherlei Versuchungen war der Deutsche an der Saar ausgesetzt, aber unbeirrt ift er seinen Weg gegangen. Der deutsche Bergmann an der Saar, fremdländischen Arbeitgebern unterstellt, hat bei kärglichem Auskommen einen stillen, heroischen Kampf um Volkstum und Leben gekämpft und das ganze deutsche Land an der Saar hat sich in diesen harten Prüfungsjahren der Väter würdig gezeigt.
Sas Treuegelöbnis der Auslanddeutschen
Und nun traten die auslanddeutschen Volksgruppen vor.
Die Deutschen des Baltikums:
... . . Die neue Leidenschaft unserer Jugend: eine Leidenschaft des Glaubens, der Kampfbereitschaft und des Opserwillens — in der Liebe zu unserem Volke und in der Achtung vor dem Volk, mit dem Gott uns zusammenwohnen heißt. Daß dies Feuer nicht erlöschen soll, ist unser Dank und Bekenntnis."
Die S u d e t e n d e u t s ch c n:
... . . Doch das Vertrauen ist unerschütterlich. daß das junge Sndetendeutschtum aus eigener Kraft seinen Platz wieder erkämpfen wird in der herrlichen Erkenntnis, auch ein Stück, ein unveräußerliches Stück zu sein von jenem ewigen Deutschland!"
Die Deutschen Rumäniens:
. . Wir Deutschen in Rumänien sind stolz daraus, mit zu den Kämpfern zu gehören, und tragen die feste Gewißheit in uns, daß uns genau wie dem Volke im Mutterland aus der deutschen Erneuerungsbewegung jene Kräfte erwachsen, die das verwirklichen werden, was wir alle ersehnen, die Einheit der 800 000 Deutschen, die das Schicksal in unserem Vaterland Rumänien zujammen- geführt hat."
Die N u ß l a n d d e u t s ch e n:
... . . Sie leben und kämpfen auf äußerstem Vorposten im Osten und Westen als Bahnbrecher deutscher Kultur. Unbezwun- gen in ihrem Stolz handeln sie stets nach dem Grundsatz: Deutsch sein heißt frei sein! Und deutsch sein heißt treu sein! Treu dem eigenen Volk! Und das verpflichtet uns und das ganze deutsche Volk, dem Nußlanddeutschtum gegenüber in seinem Verzweiflungskampf die Solidarität zu wahren und es zu schützen vor dem Untergang. Denn es gibt kein Deutschtum ohne Gott, ohne deutsche Kultur, deutsche Sprache und ohne freie Arbeit."
Die Deutschen Oesterreichs:
... . . Ganz Deutschland soll wissen, daß in dem Kampfe der Gegenwart auch die deutsche Südostmark zum deutschen Volke stehe, wenn auch ein unseliger Kampf ds?
Reich und Oesterreich scheinbar trennt. Die gewaltige Kraftquelle des in dieser Frage geeinten ganzen deutschen Volkes möge uns alle stärken und zusammenballen in dem einzigen Gebet: „D e u t s ch l a n d, wir lassen dich nicht!"
Dann schloß der Reichsführer des VDA-, Dr. S l e i n a ch e r. den Festakt:
„Aus liberalistischer Zersetzung und histo- rizistischer Erstarrung haben wir durch die nationalsozialistische Revolution den neuen
> Volksbegrisf gewonnen. Adolf Hitler, der seinen harten Weg zur Staats-
! sührung nicht als Staatsbürger, sondern
> allein als Volksgenosse gegangen , ist. verkörpert in seiner Person selbst am i stärksten den ewigen Gehalt deutscher Volk- j heit, beruhend in der Gemeinschaft von Blut, j An und Sprache. Damit finden wir wieder j die Gemeinschaft, mit den Millionen deutscher Volksgenossen, die außerhalb der eingeengten Grenzen Kleindeutschlands stehen. Tie geschichtliche Stunde hat geschlagen für die Einheit aller dieser Volksgruppen im Erlebnis unserer ge ni einsamen Volkheit. Wo Volkstum draußen im Daseinskampf steht, kann es nirgendwo mehr Gleichgültigkeit oder Neutralität geben, nur einheitliche Verpflichtung zu Hilie und Opfer. Damit ist unsere Ausgabe als VDA. gekennzeichnet. Wir begrüben es in Dankbarkeit, daß kein Geringerer als Rudolf Heß wiederholt ausführte, daß die Uebernahme nationalsozialistischer Formen draußen nicht nur unerwünscht, sondern schädlich sei. Ueberall. wo draußen politische und persönliche Kämpfe um die Erneuerung ausgebrochen sind, muß die Behauptung des Volksbode ns gegen fremden Druck die e r ste Aufgabe bleiben. Gewaltig ist wieder deutsche Verantwortung aus eine Generation gestellt. Flüssig geworden sind in der Feuerglut der nationalen Revolution alle Grundfragen des deutschen Seins. Immer wieder wollen wir im Innern das Gewissen dafür sein, daß Deutschland mehr ist als der Staat Deutsches Reich, und deutsches Volk größer als die Summe der Staatsbürger des Deutschen Reiches.
Ten Abschluß bildete die
grGe Volksdeutsche Kundgebung
aus dem Adolf-Hitler-Plak in Mainz bei der der Vorsitzende des Deutsch-Sächsischen Volksratcs für Siebenbürgen. Dr. I i ck e l i. der saarländische Landesrat Kiefer und Dr. Hennings- Kanada das Bekenntnis des Auslanddeutschtums zum neuen Deutschland ablegten. „Ihr Brüder und Schwestern! so schloß Tr. I i ck e l l. „die ihr mit mir aus dem Auslande hierher gekommen seid, wir feiern deutsche Pfingsten! Der Geist des neuen Reiches hat sich auf uns ergossen. Laßt uns hingehen in alle Welt und ihn -oerkünden. Laßt uns einen jeden noch treuer zu seinem Vaterlande stehen als bisher.
Sonntag und Montag in Trier
Schon am Samstagmorgen stand Trier, defsen Bürgerschaft von der Ankunft der 25 Sonderzüge in der vergangenen Nacht wenig gemerkt hatte, ganz im Zeichen der Tagung des VDA. In zahllosen Gruppen durchzogen mit ihren blauen Wimpeln Jungen und Mädel aller deutschen Gaue die Straßen der Stadt, besichtigten die zahlreichen Sehenswürdigkeiten oder machten gegenseitig in den Massenquartieren Besuch. Ein überaus belebtes jugendsrohcs Bild bot die Zeltstadt aus der Moselinsel, wo 50 grotze Zelte mit über 8000 Jugendlichen belegt sind. Die Studenten haben Feld- guartiere im Waldgelünde aus der linken Moselseite bezogen. Mit freundlichen Zurufen begrüßten die Straßenpassanten den ganzen Tag über die durch die Stadt marschierenden Musikkapellen der einzelnen Schulgemeinschaften des VDA.
Trier, jetzt im reichen Flaggenschmuck Prangend, war fast ebenso belebt, wie am stärksten Pilgerverkehrssonntag während der Ausstelliina des Heftchen Rockes. Man schöbt
Düs Neueste ln Köm
In Trier und Mainz fand über Pfingsten eine Riesenkundgebung des VDA. statt, die zu einem großen Erfolg für den deutschen Gedanken wurde. Tie Beteiligung war ungeheuer.
In Oberammergau wurden am Pfingstmontag die Passionsspiele zur Feier des 300- jährigen Spieljubiläums eröffnet.
In Oesterreich haben am Samstag 15 große Eisenbahnanschläge stattgefunden. Der Pfingstverkehr war stark beeinträchtigt.
Der Deutschlandflug des „Graf Zeppelin" ist glänzend verlausen.
Bei Hirschberg verunglückte ein Lastauto mit 54 Angehörigen des Arbeitsdienstes, wobei 3 Tote und 30 Schwerverletzte zu beklagen sind.
Die Entscheidung über die Saarabstimmung wurde vom Völkerbundsrat aus 30. Mai verschoben.
In Hamburg sind 4 SA.-Mörder hingerichtet worden.
die Zahl der anwesenden Fremden bereits auf 30 000. Allein die Sonderzüge in der Tamstagnacht brachten etwa 24 000 Jugendliche und Erwachsene aus allen Gegenden des Reiches nach Trier. Am Samstagnachmittag und -abend trafen die ersten Sonderzüge von der Saar ein. Tie Saarländer wurden beim Empfang am Hauptbahnhof von der Bevölkerung und den Abordnungen des VDA. begeistert begrüßt. Offiziell fanden am Samstag nur die Sportwettkämpfe der VDA.- Jugend im Hermann-Göring-Stadion statt, wo sich eine zahlreiche Zuschauermenge eingefunden hatte. -
Seldenehrung
Am Sonntag wurde die Psingsttagung des VDA. in Trier fortgesetzt. Bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal am Lange- marckufer (Moselufer) sprach nach dem Reichssührer des VDA., Dr. Stein acher, der Regimentsverbandsführer des ehemaligen Res.-Jnf.-Reg. 237, P. Blenkner: „In reinem Glauben, nicht getrieben von Eroberungsgier, von Handels- und von nationaler Nachsucht, verließen unsere Besten, verließen unsere wehrfähigen Männer 1914 den Pflug, die Werkstatt, die Schreibstube, die Schuten oder sonst den Ort ihrer Betätigung. Diese Begeisterung, dieser Opfermut, diese freudige Hingabe des eigenen Lebens ließ sie anstürmen gegen einen an Zahl weit überlegenen Feind. So haben wir unsere Besten, unseren Stolz und unsere Hoffnung draußen gelassen. Eine dichte Wolke von Wehmut und Leid lagerte über unserem Vaterlande, die sich erst allmählich hob und lichtete! Darum aber auch vergißt das deutsche Volk seine Toten nicht, die erschlagen liegen vor seinen Grenzen! Ihre Kränze sind Mahner, sie sind Verpflichtung! Ans den Gräbern recken sich beschwörend die Hände von Tausenden und Tausenden deutschen Heldensöhnen „Vergeht uns und unsere Opfer nicht" und dieser Geist übertrug sich aus die braunen und schwarzen Bataillone Adolf Hitlers! Auch hier starben sie. weil Deutschlands Ehre ihnen mehr galt als ihr Leben, aber durch sie ist Deutschland wieder neu erstanden und treten wir ein in ihre Fnßtapfen, stellen wir uns restlos hinter unseren Führer! Das soll und muß der Dank an unsere Toten sein!"
Am Nachmittag sprach im Saal des Ev. Bürgervereins Studiendirektor r. R. Robert Trent- Berlin-Neuyork über „Gegenwartsprobleme des Deutschtums in den Vereinigten Staaten."
Bei den
Abendseiern -er deutschen Zugend
hielt vor den Jungen im Zeltlager auf dem Negattaplatz der Landesführer Sachsen des VDA., Oberbürgermeister Zoerner, folgende Ansprache: „Es ist ein gutes Zeichen, daß die männliche Jugend so zahlreich dem Rufe des VDA. gefolgt ist. Wir wollen ein Band um alle deutschen Menschen schlingen, um als Volk groß und stark zu werden. Ta-> bei ist es nötig, daß die Jungens heraustres