Seite K — Nr. 111
Der Gesellschafter
Mittwoch, den 16. Mai IM
Ick LkiMtiln tcr WmiiWl
Alkoholschmuggel unterm Kreuz
Palm - Beach aus der Halbinsel Florida ist das Luxus-Seebad amerikanischer Millionäre. Dort haben sie ihre M armor. Villen, eingebettet in Gärten von wundersamer Tropenpracht, kilometerweit ein schneeweißer Strand, bestrahlt von immer gleichmäßig warmer Sonne. Es ist der Strand der Millionäre, allen verschlossen. die nicht zu den „Oberen Vierhundert' gehören. Kein Mensch vermag dorthin zu gelangen, der nicht Angehöriger dieser exklusiven Gesellschaft ist. Am Strande führen die gelangweilten, Millionärsdamen — sie sind nicht immer jung und schön — ihre kostbaren Strandtoiletten spazieren. Bis an die Zähne bewaffnete Privatdetektive wachen darüber, daß sich kein Unberufener den Damen nähert, der ein sündiges Verlangen nach ihrem glitzernden Geschmeide trägt. In der Nacht be- leuchten künstliche Sonnen — an hohen Eisenträgern angebrachte, ungeheuer lichtstarke Bogenlampen — den ganzen Strand, auf dem die Paare nach der Jazzmusik von Negerorchestern tanzen.
In einer dieser Marmorvillen ist kürzlich Jack Lee. genannt der „fette Jack', einem Schlaganfall erlegen. Der fette Jack, der noch vor 10 Jahren ein armer Agent war. der mit a l t e n A u t o m o b i l e n handelte. hat ein Millionenvermögen hinterlassen. Er machte kein Geheimnis daraus, daß er sich diesen Reichtum durch Alkoholschmuggel erworben hatte. Das schadete aber keinem Ansehen nicht rm mindesten, denn in Amerika fragt man nicht nach den Quellen eines großen Vermögens. Von Jack Lee erzählt man nun eine Geschichte, die zur Zeit in Amerika allgemein belacht wird.
Millionäre geben kein Selb
Die Vereinigten Staaten wimmeln von Sekten. Ihre Zahl ist geradezu Legion. Alle wetteifern miteinander, Anhänger zu gewinnen; dies ist ihr Hauptziel. So ist es kein Wunder, daß die Sekten auch ihr Augenmerk auf Palm-Beach gelenkt haben. Tenn Millionäre sind zahlungskräftig und haben fürrel > giöse Zwecke oft eine offene Tasche. Eine dieser Sekten errichtete eine Kirche mit einem 100 Meter hohen Glockenturm. Dergleichen haben aber andere Sekten auch. Ta aber nun eine Sekte die andere übertrumpfen will, ging auch der Ehrgeiz des Pastors dieser Sekte weiter. Er wollte auf der Turmspitze ein zwanzig Meter hohes Doppelkreuz errichten, das, elektrisch beleuchtet, weithin für
„Mutter und Kind find das Unterpfand sür die Unsterblichkeit eines Volkes."
So lautet das zur Pflichterfüllung und Ber- antwortungsbewußtsein ermahnende Geleitwort des Reichsminifters Dr Goebbels für das kleine Heft zu Gunsten des Hilfswerkes „Mutter und Kind". Es ist ein Mahnwort für den deutschen Mann und die deutsche Frau.
Jeder deutsche Volksgenosse hat heute schon erkannt, daß wir einen zahlreichen, gesunden Nachwuchs brauchen, um Deutschlands Zukunft zu
sichern. Die bevölkerungspolitische Aufklärungsaktion der Reichsregierung hat der Öffentlichkeit die Augen geöffnet, daß der Geburtenrückgang in Deutschland zum Stillstand kommen muß. Ein Volk ohne Nachkommen, ist ein Baum ohne Wurzel.
Die echt deutsche Wertung von Sippe und Familie, Mutterschaft und Kinderglück muß wieder zur Selbstverständlichkeit im Leben und Denken und Fühlen des ganzen Volkes und jedes einzelnen werden.
All die praktischen Maßnahmen, die die N. S. Volkswohlfahrt mit ihrem Hilsswerk „Mutter und Kind" ins Leben ruft, können nur segensreich gedeihen und Früchte bringen, wenn zuvor diese Ge- stnnung Eingang findet in Herzen und Seelen deutscher Männer und Frauen, deutscher Jünglinge und Mädchen.
Hierzu aber möge das vom Amt für Volks- wohlsahrl herausgegebene Heft „Mutter und Kind" beitragen. Es ist zum Preise von 10 Pf. durch die Ortsgruppen der 1t. S. Volkswohlsahrl zu beziehen.
leine Sekte werben sollte. Das hätte monatlich ungefähr 10 000 Dollar gekostet.
Ter Pastor ging also mit einem Sam- m e l b o g e n von einer Marmorvilla zur anderen und erbat einen Beitrag. Aber, siehe da. die Herren Millionäre hatten znge- knöpfteTafchen und gaben nichts. Ent- länschl klagte der Reverend sein Leid in einem langen Artikel m einer Palm- Beacher Zeitung.
Ser Silke mit den Tamenbollarslkeinen
Nicht lange danach erschien bei dem Reverend ein ihm unbekannter eleganter Herr von erstaunlichem Körpern m sang
und sagte:
„Ich habe gehört, daß Ihnen das Geld zur Beleuchtung des Glockenturms fehlt. Was lostet die Sache?'
„Jeden Monat 10 000 Dollar.'
Der Fremde holte eine umfangreiche Brieftasche hervor und legte dem Reverend 3 0 funkelnagelneue Taufendollar- scheine nieder.
„So, da ist das Geld für drei Monate.' Drückte dem in Ehrfurcht und Dankbarkeit ersterbenden Reverend die Hand und ging davon. ohneseinenNamen genannt zu haben.
Warum der «fette Satt- fromm wurde
Pünktlich nach drei Monaten erschien der Fremde wieder, erlegte abermals 30 OVO Dollar. Diesmal wagte der Reverend, ihn um seinen Namen zu fragen, „damit er ihn i n seineGebeteeinschließenkönne".
„Ich heiße Jack Lee,' entgegnete der dicke Herr gleichmütig. „Sie werden vielleicht schon von mir gehört haben. Ich bin der Lhef der hiesigen Bootlegger sAlkohol- schmuggler). Das Geld gebe ich Ihnen aus praktischen Gründen. Wissen Sie. der w e i t - hin leuchtende Turm dient in der Nacht meinen mit Schnaps beladenen Motorschiffen als Nichtungsweifer, sozusagen als Leuchtturm. Das ist be' dieser klippenreichen Küste von großem Wert. Kurzum, ich zahle das Geld gern dafür, weil ich ein geschäftliches Interesse daran habe.'
Der Reverend machte bei dieser nüchternen Eröffnung nicht gerade ein begeistertes Gesicht. Da aber der Turm auch in der Folge bis zum Ende der Prohibition weithin durch die Nacht leuchtete, als effektvolle Propaganda für die Sekte, ist anzunehmen, daß der Reverend das Geld nicht zurückgewiesen hat. Wie man sieht, sind die Leiter der amerikanischen Sekten nicht nur fromme Leute, sondern sie haben auch praktischen Sinn und wissen den Wert einer guten Reklame zu schätzen
Was viele vlckit wissen
Das Knindmast des Meters wird in Paris a"ibervakrt. Es Kt ein Platinstab, dessen Endstücken bei der Tewneratur des schmelzenden Eises genau einen Meter voneinander entfernt sind.
In Cbina war es früber Sitte, dasi der Kaiser ein Stück Acker eiaenhändig inlüqen und besäen mukte. Diese schöne Sitte sollte zeiaen wie heilig der Ackerbau ist. Der Vorgang wurde mit grobem Prnnk begangen und die Ernte des „kaiserlichen Ackers" kam den Armen zugute.
Die chinesische Mauer wurde 200 Tnhre v. Cbr erbaut. Die Mauer ist 11 bis 12 Meter hoch. 10 steter dick und fast 3000 Kilometer lang eine Länge, die ungefähr der Strecke von Schottland bis zur Türkei gleichkommen würde.
Ein Mensch ver-ehrt in seinem Leben von 70 fahren ungefähr 200—230 Zentner Brot 13 000—13 000 Kg. Fett und Fleisch. 3000 Kg Fische. 12O00 Eier. 300 Zentner Kartoffeln 180 Zentner Gemüse. 100—120 Zentner Obst. Dazu trinkt er 25 000 Liter Wasser. Milch. Bier. Wein usw. Luft verbraucht er am meisten: in der Minute 8 Liter, das macht in 70 Jahren 2,5 Millionen Hektoliter.
Wennn man ein Gewicht von 18 Zentnern einen Meter hochheben würde, so würde man die gleiche Arbeit leisten, die das menschliche Herz in einer einzigen Stunde vollbringt.
Die Lebensdauer des Radiums beträgt 3000 Jahre. Das ist von der Erbauung der ersten Pyramide bis heute. Die bisher gefundene Menge dieses kostbaren Metalls ist fetzt etwa 250 Gramm. Ein Gramm Radium kostete vor dem Kriege etwa 420 000 Mark, heute „nur" noch etwa 300 000 Mark, seit man in Afrika im Kongostaat mehr Radium gefunden hat.
Die Fingernägel des Menschen wachsen jährlich zirka vier Zentimeter, und zwar im Sommer mehr als im Winter, aber immer nur nachschiebend von der Nagelwurzel her, nicht also vorn ansetzend.
In Japan werden die Eeburtsnamen mehrmals im Leben geändert. Das erste Mal be! der Mündigsprechung im 15. Lebensjahre, sodann bei der Eheschließung und ferner bei der Erreichung einer Höheren gesellschaftlichen Stel- lunig.
Humor
Vorschlag
„Merkwürdig. Erika und ich, wir können uns fast niemals am Telephon verstehen!"
„Habt Ihr schon mal versucht, abwechselnd zu sprechen?"
Im Gasthaus
Ist diese Ochsenschwanzsuppe echt oder imitiert?"
„Natürlich echt — bei uns haben die Ochsen keine imitierten Schwänze!"
Vir ksliren nsci» Italien
rur ssuwsIlWeltmeislersclufl
MeuSias, de« s. Lunl bkS svettag, de« is. Sri«!
(Der WellmelflerschaftS-Kampf findet am 10. Äunl in Nom statt.)
2m Mai und Juni finden in Italien die letzten Kämpfe und Ausscheidungsspiele der Fußballmannschaften der Nationen statt. Deutschland tritt am 27.5. in Florenz gegen Belgien an. Wir dürfen hoffen, daß Deutschland in den nächsten Ausscheidungskampf kommen wird.
Wir wollen vie sehr seltene Gelegenheit benützen, das Endspiel der Besten, den Wellmeisterschaftskampf in Rom, der den Abschluß bildet, am 10 . Äuni zu sehen.
Dieses Ereignis ist einmalig!
Wir verbinden damit eine lm VkelS und ln den Leistungen ebenso einmalige Jtalienfahrt, aus der wir zwei herrliche Alpenfahrten erleben (Gotthard und Zulier), sowie Lugano, Mailand, Parma, das Bad Viareggio, Pisa, Nom. Florenz, Bologna und den Lomersee besuchen. Da wir in neuen offenen Etromlinien-Reiiewagen fahren, sind bei unserer Fahrt alle Stadtrundsahrien und Ausflüge im Preis einbegriffen. Außerdem sehen Sie Sie ital. Landschaft und das Volksleben aus nächster Nähe.
(Sitzplatz) ln Nom NM.
wkv dreien NM den Gesamtvrreks von RM. ^.81.—
1. Die ganze Fahrt in modemen Neisewagen
2 . Llebernachten und Verpflegung ln vorzüglichen Hotels 2. Bedienung — Taxen — Steuern sind inbegriffen
4. Rundfahrten in Mailand — Nom — Florenz s. Sonderfahrten vom Hotel zum Stadion in Rom
6. Sonderfahrt Rom—Strandbad Ostia
7. Ausflüge (l l l) von Nom nach dem berühmten Welnorl Frascati
von Nom nach den Wasserfällen in Tivoli von Florenz nach Fiesole
8. Gepäcktransport auf der ganzen Fahrt
y. Führungen in allen Städten durch ortS- u. sprachkundige Führer
10. Zuverlässige Relseieitung
11 . Sitzplatz beim Weltmeisterschaftskampf am 10. Juni in Nom.
Llnsere Verpflegung beginnt mit dem Frühstück am 6. Juni vorm, und endet mit dem Mittagessen am letzten Reisetag (15.2uni).
A 6 d ! Gültiger deutscher Reisepaß. Visum nicht nötig. jMoivtMß? Wie bei uns in Monaten Äunl und Äuli. Reisekleidung.
EZNÄÄö? Zeder Teilnehmer kann einen Handkoffer ln etwaiger Größe 25-50-75 cm mitbringen. Kleinere Gepäckstücke können in den Neisewagen mitgenommen werden.
RESÄ^d r Obige Summe kann bei dem ckv/t-Reisebüro. Stuttgart, König- stratze 1, Postscheckkonto 6527 einbezahlt werden. Taschengeld 50.— NM. in Hartgeld gestaltet, darüber hinaus Reiseschecks, die das »I8L Reisebüro besorgt, bas von der NS-Presse mit der Durchführung der Fahrt beauftragt ist.
AtMiej-tzirrg: Möglichst sofort. (Die Plätze im Stadion in Rom müssen sehr zeitig bestellt werden.) Anzahlung io.— NM. Restzahlung bis spätestens i. 6. 34.
L»tzrt vla«,:
1 . Tag 5. 6. s Abends ab Stuttgart — Schaffhausen (Rheinfall)—
2. Tag 6.6.1 Zürich—Vierwaldstätter See —Gotthard —Airolo —
Lugano — (evtl.Mailanö)
3. Tag 7.6. Lugano (Mailand) — Malland — Parma — Via-
reggio-Visa.
4. Tag 8.6. Pisa — am Meer entlang nach Rom.
5. Tag Y. 6 Rom. Rundfahrten in Nom zur Orientierung. Nach
mittags zum großen Strandbad nach Ostia.
6. Tag 10 . 6. Rom. Tag des Wettmeisterschafts-Kampses lm
neuen Stadion.
7. Tag 11 .6. Rom. Vorm.: Besichtigung u. Führung durch d. klaff.
Nom. Nachm.: Ausflug nach Fraöcati zum Wein!
8. Tag 12.6. Rom. Vorm.: Besichtigung des kirchlichen Nom.
Nachm.: Ausflug nach Tivoli (Wasserfälle — Wein) y Tag 13.6. Rom — Florenz. Don an etwa 12 tthr. Nachm. Besichtigung. Abends Ausflug nach Fiesole.
10. Tag 14.6. Florenz—Bologna—Modena—Mantua—Brescia-
Bergamo^-Lecco am Gomersee-Eolico—Ehiavenna— Maloja — St. Moritz.
11 . Tag 15.6. Si. Moritz—Zullerpaß (2500) Lenzerheide — Lhur—
Rheintal — Konstanz (Boöensee) — Stuttgart.
kann nitt
«LNSrMarl« k«irn M«Krn«isL«r
«Lka/iskaniW>/ in Karn »SLknSnk
Anmeldungen an: Sportschriftleltung des „NS-Kurier", Stuttgart kl, Triedrichstr. 13 , Telephon 297 2 . oder an
TIsö!? Re.'sebüro, Älg u. Dartholomä, Stuttgart dl, Könkgstr.i, Tel. 208 34
Deutsche Mutter,
wir helfen dir durch unsere Miitterschulung im Deutschen Frauenwerk!