heit ein Auskommen von 210.6 (100.8) vzw. 2781.9 (2624,2) Millionen Mk. In Wirklich­keit ist bei den Zöllen und Verbrauchs­steuern gegenüber dem Vorjahr nickt eine Verbesserung um 157.7 Millionen Alk., son­dern eine Verschlechterung um rund 40 Mil­lionen Mk. vorhanden.

Für das Rechnungsjahr 1933 ergibt sich bei den Besitz- und Verkehrssteuern eine tat­sächliche Verbesserung um 182.6 Millionen Mark. Die Bilanz für das Rechnungsjahr 1933 zeigt in ihrer Gesamtheit eine Ver­besserung gegenüber dem Vorjahr um 142.6 Millionen Mk.

Die Stellung des deutschen Beamten

Berlin, 5. Mai.

Als Einleitung zu einer am Freitag und Samstag in Berlin stattfindenden Tagung des Fachgruppenrates der deutschen Verwal- tungsjuristeu fand am Freitag abend in der Kroll-Oper eine Kundgebung der Reichsfach­gruppe V e r w a l t u n g s j u r i st e n im Bund Nationalsozialistischer T e u t f ch e r I u r i st e u statt. Reichsjustiz­kommissar Staatsminister Dr. Frank hielt eine Rede, in der er u. a. erklärte: Auch die Beamten des nationalsozialistischen Staates seien, da ja der Staat nur das Mittel zur Verwirklichung des Nationalsozialismus dar­stelle, verpflichtet, sich zu dem revolutionären geistigen Gehalt des Nationalsozialismus mit allem Nachdruck zu bekennen.Wir haben die Pflicht." so ries Dr. Frank aus. ..wenn wir uns auch nicht in die inneren Verhältnisse unseres Bruderlandes Oesterreich mischen wollen, doch zu erklären, d a tz w i r e s w tt n- scheu würden, daß diese soge­nannte Verfassung, die Herr Dollfuß im Namen des Ewigen Gottes erließ, von eben diesem Gott den Verrätern au der Frei­heit des österreichischen Volkes einmal als sündhaft zurückge­zahlt werden möge." Die Beamten mögen sich bewußt sein, daß sie den Vorzug ihrer Stellung auch unausgesetzt durch Lei­stungen neu verdienen müßten. Die kleinen Zirkel im Lande, die da glaubten, sie könnten ihre Oppositionsmethoden fortsetzen oder neue aufziehen, sollten gewarnt sein. Der Riese Nationalsozialismus werde, wenn es not tue, diese Wühlmäuse zertreten.

Der bisherige Verlauf der rransserbesprechlmgeil

Berlin, 6. Mai,

Ter Unterausschuß der Transferkonferenz hat sowohl am Samstag und ebenso auch am Sonntagvormittag getagt.

Der Unterausschuß wird am Montagvor­mittag und am Montagnachmittag erneut zu­sammentreten.

In Beantwortung von Fragen hinsichtlich des bisherigen Verlaufs der Konferenz machte der Vorsitzende folgende Angaben:

Tie Transferkonferenz, die sich aus den Gläübigervertretern und den Vertretern der Reichsbank zusammensetzt, wurde am 27. April dieses Jahres nachmittags eröffnet. Sie trat sofort in eine allgemeine Diskussion über die herrschende Lage und über die Grundzüge ein, unter denen die Lage geprüft werden sollte. Bisher sind zwei Konferenzabschnitte zu unter­scheiden. Der erste Abschnitt, nämlich derjenige der Prüfung und Tatsachenfeststellung ist prak­tisch beendet. Der zweite Abschnitt, in dem wir uns nunmehr befinden, ist, die Lösungsmöglich­keit des Problems vom Gläubiger- als auch vom Schuldnerstandpunkt zu erwägen. Dies ist der Zweck des Unterausschusses, der an die Voll­konferenz berichten wird. Der 3. Abschnitt wird der sein, zu untersuchen, ob irgendeine der an­geregten Lösungsmöglichkeiten in der Praxis angewandt werden kann.

Während der Periode der Prüfung und Tat- sachcnfeststellnng wurden zwei Ausschüsse be­stellt, die der Vollkonferenz Memoranden für Diskussionszwecke unterbreitet haben. Ein Aus­schuß wurde eingesetzt, um die Verwendung von Sperrmark und das diesbezügliche Verfahren zu prüfen. Der andere prüfte statistische An­gaben und Zahlen über die gegenwärtige und voraussichtliche Devisenlage.

Die Arbeiten über die schwierigen Probleme gingen schwerer vonstatten, als ich annahm. Es fand ein freier Meinungsaustausch statt, uni! jede der verschiedenen interessierten Parteien macht alle Anstrengungen, um die Lage und di« Schwierigkeiten der anderen Parteien zu ver­stehen."

Kurznachrichten aus dem Reich

kie. Berlin, 6. Mai.

Der Reichsführer der SS. H i m mler be­sichtigte am Samstag nachmittag die süd- -hannoversche 51. SS.-Standarte in Göt­tin gen. In einer Ansprache forderte er 'als Kardinaltugenden des SS.-Mannes Treue, Kameradschaft und Gehorsam und erklärte, daß er in Zukunft von jedem seiner Kameraden verlangen müsse, daß wärt- -lich genommen kein Tag und keine Nacht ohne angespannte Hebung des Körpers und des Geistes vergehe.

*

Ter Reichsschatzmeister der NSDAP., Schwarz, gibt bekannt: Aus gegebener Veranlassung wird mit sofortiger Wirksam­keit die bereits bestehende Mitglieder­sperre auch auf dieAuslands- o r g a n i s a t i o n e n ausgedehnt.

Ein Schreckenstag in Winterbach

Das Schulhaus während des Unterrichts einaestiirzt Ein Lehrer und sieben Kinder tot -

Rettungsversuch des getöteten Lehrers (Eigenbericht der NS.

Schorndorf, 6. Mai.

Samstag, knapp vor Mittag, trug der Rundfunk eine Schreckensnachricht durch ganz Württemberg: In dem kleiner: Städtchen Winterbach, im Kreise Schorndorf, war um 10 Uhr die Schule eingestürzt und hatte einen Lehrer und sieben Kinder unter den Trümmern begraben. Eine Katastrophe von unerhörten Ausmaßen, die an das Ein- 'turzunglück beimHirschen" in Nagold, oei dein ini Jahre 1906 mehr als 50 Per­sonen getötet wurden, erinnerte!

Kurze Zeit darauf sind wir an Ort und Stelle. Schon am Bahnhof begegnen wir Kindern mit verbundenen Knien. Und dann einer Frau mit rotgeweinten Augen: Ihr Kind wurde tot aus den Trümmern der Schule geborgen. Kleine Gruppen stehen debattierend beisammen: Die Erregung des erschütternden Unglücks zittert noch in jedem einzelnen Ortsbewohner nach.

Die Uuglücksstätte selbst ist von SA. ab­gesperrt. Hinter ihr ein dichtes Bien sch en­gedränge. Eng und steil fällt das Gäßchen, in dessen Mitte die Schule stand, über das Kronenbergle zum Marktplatz ab. Das Ende eines durch das Gäßchen geführten Gra­bens ist zu sehen der das Unglück aus­gelöst hat, ein Haufen von Balken und Mauertrümmern, ein halbes, in der Luft fast frei schwebendes Klassenzimmer, ein Haufen von Schulbüchern, Heften, ein zer- trümertes Klavier. Und in diesem Trümmer­haufen arbeiten Feuerwehrleute, ziehen Bal­ken ans Balken heraus, sammeln sorgsam Hefte und Bücher, Bilder und andere Lehr- gegenstäude.

Wir bas iingiulk geschah

Wir erwähnten bereits den Graben, der durch das Schulgäßchen geführt wurde. Es war knapp vor 10.15 Uhr, als die Arbeiter, die den Graben anshoben, der noch kaum 1 Meter tief war, merkten, daß sich die Grabenwand auf der Schulseite ausbauchte. Mit einem Satz waren sie aus dem Graben und schon stürzte der mittlere Teil des Schulgebäudes mit donnerähnlichem Krachen ein.

In der Schule selbst kam man kaum zum Bewußtsein des fürchterlichen Geschehens. So erzählt uns ein Knabe ans der Klasse des Oberlehrers Kohnle, daß dieser ge­rade ein Paar Kinder verwarnt hatte. Er sei jetzt vierzig Jahre alt, doch so hätten ihn Kinder noch nie erzürnt, als es im Bau zu krachen begann und schien, als würde sich die Decke senken. Im gleichen Augenblick brach der Boden des ganzen Zimmers in das Erdgeschoß durch, die Seitenwände und Decken stürzten nach und begruben alles unter den Trümmern.

Die Klasse des Oberlehrers Binz wollte gerade das Schulhaus betreten, als das Un­glück geschah. Als das Krachen begann, das sich zunächst niemand erklären konnte, flüch­tete alles erschreckt ins Freie, als erster der kleine Alfred Eisenmann, der von einem Querbalken plattgedrückt wurde und erst nach stundenlanger Arbeit, indes seine Mutter weinend an der Unglücksstätte war­tete, von den unter Lebensgefahr ansräumen­den Männern der SA., Feuerwehr und Sanitätskolonne Schorndorf geborgen wer­den konnte. Oberlehrer Binz selbst wurden 3 Rippen eingedrückt: er mußte noch am Nachmittag in das Krankenhaus nach Schorndorf überführt werden, wo be­reits 5 schwerverletzte Kinder nntergebracht waren, während die große Zahl der leicht­verletzten Kinder in häuslicher Pflege ver­blieb.

Die sofort nach dein Einsturz tot geborge­nen Kinder sind: der 12jährige Hermann Renz, der 10jährige Walter Beutels- b a ch e r, der 9jährige Walter Schlierer, der 9jährige Hermann Günther, die 10- jährige Martha Uetz und die 10jährige Lore Käfer.

Ein leuchten-rs Borbtld derWichterMung

Nie wird Winterbach das leuchtende Bei­spiel der Pflichterfüllung bis zur Selbstauf­opferung vergessen, das Lehrer Kohnle gab. Als das Unglück geschah, versuchte er, die Klasse möglichst schnell aus dem Ge­fahrenbereich zu bringen. Viele sprangen durch das Fenster in den höher gelegenen Kirchhof, wo sie von inzwischen herbeigeeil­ten Erwachsenen ausgesangen wurden. Lehrer Kohnle, an dessen Bahre nun die Witwe mit zwei Kindern trauert, war bereits in Sicher­heit, als er bemerkte, daß noch mehrere Kin­der im einstürzenden Schulbau seien. Alles vergessend, nur der ihm anpertrauten Kinder denkend, stürmte er sich no-4mi-->r?. in die zu­sammenfallende Ruine des Schulgebäudes, nahm zwei Kinder auf den Arm, zwei an seine Seite, und versuchte, mit ihnen in das Freie zu gelangen. Da stürzte abermals ein Teil der Decke ein. Mit seinem Leibe deckte Lehrer Kohnle die beiden Kinder, die er rasch vor sich geschoben hatte. Er selbst und die beiden Kinder, die er im Arm trug, wur­den von den herunterstürzenden Trümmern erschlagen; die beiden Kinder unter ihm aber blieben unverletzt. Lehrer Kohnle, der

Oberamt Schorndorf in Trauer

-Presse Württembergs).

die Zelle Winterbach des NS.-Lehrerbundes führte und im ganzen Ort großes Ansehen genoß, opferte sein Leben für seine Pflicht. Ehre seinem Andenken!

Die ersten Hilfsmaßnahmen

Das donncrähnliche Krachen, mit dein das Haus zusammenfiel, rief natürlich sofort die Bewohner der anliegenden Häuser herbei. In erstaunlich schneller Zeit waren auch SA. und Feuerwehr zur Stelle, die nun, wie schon erwähnt, unter eigener Lebensgefahr an die Bergung der Verschütteten und an die Aufräumnngsarbeiten schritten. Bald nach der Katastrophe trafen auch Reichsstatthalter Mur r, Ministerpräsident M ergent h ri­ll e r und ObbengruPPenführer von Iagow in Winterbach ein. Ministerpräsident M e r- genthaler ließ sich über die möglichen Ursachen des gräßlichen Unglücks eingehend berichten: er ordnete auch an, daß das dem eingestürzten Schulgebäude gegenüberliegende Haus, in dem die erste Klasse und die Klein- kinderschule nntergebracht sind, geräumt wer­den müssen. Nach dem Besuch der Eltern der getöteten Kinder und der Verletzten stellte er dein Bürgermeister als erste Hilfe 500 Mark zur Verfügung.

Auch der Oberbürgermeister von Stuttgart, Tr. Strölin, bot der Gemeinde Winter­bach sofort nach Bekanntwerden der Uii- glücksnachricht die Hilfe der Stadt Stutt­gart an.

Die Gchul-jrage

Die Schuldsrage steht natürlich im Vor­dergrund der Debatten, die in Winterbach und auch anderswo geführt werden. Inwie­weit bei den Grabungen im Schulgäßchen Vorsichtsmaßregeln unterblieben sind, wird die behördliche Untersuchung ergeben. Doch immer können diese unterbliebenen Vorsichts­maßregeln nur letzter Anlaß zu der Kata­strophe gewesen sein.

Die Hauptschuld liegt zweifellos im alten System. Das -Schulgebäude ist 150 Jahre alt; die Morschheit des Fachwerks, die bei dem Unglück zutage trat, erregte all­gemeines Aussehen. Seit 20 Jahren wurde die Schulfrage im Gemeinderat, dem ein sozialdemokratischer Bürgermeister Vor­stand, erörtert. Obwohl nach jahrelangen Debatten ein Acker als-Baugrund für das neue Schulgebäude gekauft wurde, kam der Bau selbst nie zustande; dabei zählt Winter- bach zu den reichsten Gemeinden des Rems­tales.

Aus dem Lande

RachrückimgMrmine der württ. Beamten lmabgeietzl

Beschlüsse der Württ. Staatsregiernng Stuttgart, 6. Mai.

In der Freitagssitzung der Württ. Staats- regierung wurde der Haushalt des württ. Staates ausgeglichen.

Weiter wurde 'beschlossen, die Warte­zeit der Beamten in der Nach- r ü ckung der Besoldung, die bis jetzt 10 Monate betragen hat, auf sechs M o n a t e h e r a b z u s e tz e n eine Maß­nahme, die von der württ. Beamtenschaft mit großer Befriedigung ausgenommen wurde.

Schließlich wurde als Sitz des vor einiger Zeit gebildeten Technischen Landesamtes, Ludwigsburg bestimmt.

12 pvlmM svurnaWen in Zluligart

Stuttgart, 5. Mai.

12 führende Polnische Journalisten, die zurzeit Deutschland bereisen, trafen Freitag nachmittag, von Frankfurt a. M. und Heidel­berg kommend, begleitet von Dr. K ü ck e vom Reichspropagandaministerium, Attachs F a- b er-Haag und Legationssekretär von Scheliha bei der deutschen Gesandtschaft in Warschau, in Stuttgart ein, wo sie im Hotel Graf Zeppelin Wohnung nahmen. Zu Ehren der Gäste fand am Abend in der Billa Berg ein Empfang durch die Stadt Stuttgart' statt, an der Staatssekretär Wald mann als Vertreter des Neichs- statthalters und der württ. Regierung, sowie Vertreter von Kunst und Wissenschaft und Wirtschaft und der Stuttgarter Presse teil- nahmen.

Für die polnischen Journalisten sprach Universitätsprofessor Chefredakteur Dr. L e m P i ck i - Warschau, der für den herz­lichen Empfang dankte und weiter ausführte, daß kein deutscher Stamm dem polnischen Volkscharakter so nahe stehe wie der schwä­bische. Dadurch erkläre sich auch, daß der Dichter Friedrich von Schiller in Polen am meisten bekannt sei. Wer den Dichter ver­stehen wolle, müsse in des Dichters Land gehen. So seien die polnischen Journalisten auch nach Stuttgart und nach Württemberg gekommen, in ein Land, von dein sie in Norddentschland viel Rühmenswertes gelör! haben. Bor allem die Stadt Stuttgart

wurde als die deutsche Stadt geschildert, die sich nach dem Krieg am schönsten entwickelt habe. Die polnischen Gäste freuen sich, daß ihnen Gelegenheit geboten werde, das alles selbst sehen und bewundern zu können Namens des Landesverbands Württem­berg des Reichsverbands der Deutschen Presse hieß der Hauptschriftleiter Overdyck die Polnischen Gäste willkommen.

Verbot von Getbsammlungen

Stuttgart, 6. Mai.^ Ab 7. Mai ist es den Dienststellen der NSDAP, einschließlich aller Gliederungen sowie Formationen der SA., SS., HI. per- boten, Sammlungen jeder Art durch Sam­mellisten, Spendenkarten u. dgl. in GeV oder Naturalien vorzunehmen. Die Anfor- derungen um Genehmigung laufender Zu­schüsse usw. an Jndustrieunternehmunge« oder Gemeindeverwaltungen fallen unter dieses Sammelverbot.

Von dem Verbot ausgenommen ist die NS. -Volkswohlfahrt. Jede Uebertretung dieses Verbotes ist von dem Kassenwart der Ortsgruppe, in dessen Be- reich die verbotene Sammlung durchgeführt wurde, unmittelbar dem Gauschatzmeister unter Angabe des Namens des Sammlers und der Dienststelle, die diese Sammlung veranlaßt hat, zu melden.

(gez.): Vogt, Gauschatzmeister. ;

Reutlingen, 6. Mai. (97 Gemeinden ohne UnterstützungsemPfänge r.) Die zweite ArbeitZschlacht kann jetzt schon als^ gewonnen bezeichnet werden. Die Zahl der Unterstützungsempfänger ist von 892 Ende März 1934 auf 5 5 0 zurückgegangen. In 9 7 Ge mein den des Arbeitsamtsbe­zirk Z sind keine Unterstützungsempfänger vorhanden. In dem Nest von 52 Gemeinden sind 20 Gemeinden mit nur einem, 13 Ge­meinden mit nur zwei und sieben Gemeinden mit nur drei Unterstützungsempfängern ent­halten.

WürttmbergiMr Gelehrte nach Braurrschmig berufen

Tübingen, 6. Mai.

Der Privatdozent für Pädagogik und phi­losophische Grenzgebiete in Tübingen, Dr. Friedrich Berger, erhielt seine Ernennung auf die Professur für Pädagogik an der Tech­nischen Hochschule zu Braunschweig.

Tübingen, 6. Mai. (Genehmigte Eingemeindung.) Die Vereinigung der Gemeinden Derendingen und L u st- nau und des Ortsteiles Wald Hausen. Gemeinde Bebenhausen, init der Stadt­gemeinde Tübingen auf Grund der ab­geschlossenen, in der Presse verössentlichten Vertrüge ist von der zuständigen Regierungs­stelle, der Ministerialabteilimg für Bezirks- und Körperschastsverwaltung, genehmigt worden. In der Eenehmigiingsurkunde sind verschiedene zusätzliche Bestimmungen ent­halten, die aber das Wesen und den sach­lichen Inhalt der abgeschlossenen Verträge nicht ändern. Die Vereinigung wird dem­nächst feierlich vollzogen werden.

Das entführte Kind gefunden

Die Kindsentführerin verhaftet.

Göppingen, 6. Mai. Das Rätsel der Göppin- ger Kindesentführung in der Gastwirtschaft zur Rose" steht vor der Aufklärung. Nach hier eingegangenen Nachrichten ist die am 9. April ds. Js. aus ihrem Elternhause entführte neun­jährige Helene Schnaitmann in Beglei­tung ihrer Entführerin, der 28jährigen ledigen Dirne Berta Maier von Ulm, in Erfurt aufge­griffen worden. Das Kind ist dem dortigen Fürsorgeamt in Obhut gegeben worden und wird in den nächsten Tagen in seiner Heimak eintrefsen. Die Kindesentführerin ist von der Erfurter Polizei in Haft genommen worden. Ueber die näheren Umstände, die zur Ergreifung der beiden führten, und über die! Gründe der Entführung, steht näheres noch nicht fest.

Wie wir zu diesem Fall weiter noch erfahren, ist in den letzten Tagen von einem Unbekannten aus Genf ein Brief an die Stiefmutter des Kindes eingelaufen, in dem mitgeteilt wurde, daß gegen Einsendung eines Honorars von 20 Schweizer Franken die Nachfor­schungen nach dem Verbleib des Kindes einge­leitet werden würden. Es handelt sich hierbei ohne Zweifel um einen Schwindel, der aller Wahrscheinlichkeit nach dazu diente, die einge­leiteten imd nunmehr von Erfolg gewesenen polizeilichen Fahndungsmaßnahmen, erneut von der richtigen Spur abzulenken.

Die Freude über die Auffindung des Mäd­chens ist sowohl bei ihren Angehörigen, wie auch bei der Göppinger Bevölkerung groß und man ist gespannt darauf, wie das Kind die vier­wöchige Trennnngszeit Pom Hermathaus hin- genommen hat.

Am 3. Juni wird der Verein der Badener in Anwesenheit des Bundessührers Dr. Schi ck-Leipzig ein größeres Badener-Tref­fen in Rottweil abhalten.

Ueber die Pfingstfeiertage findet in Oeh- ringen der zweite Heimattag der Oehrin- ger statt.

Mittwoch abend ließ sich ein junger Mann in der Nähe von E b i n a e n vom Zug über- sahren.