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Der »ejelllchaste.
Montag, den 3«. April 1934
z>es Auslandes sich entschlossen i habe, seine Vorherrschaftspläne ! ssn China eiustweilen zurückzustel- ^ ße n. Außerdem glaubt man, daß Japan dadurch seine früheren Aeußerungen desavouieren «nll. Trotzdem ist man in Washington nicht gesonnen, die Angelegenheit sofort als erledigt zu den Akten zu legen. Man weist daher auch -ie Londoner Vermutungen als verfrüht und Falsch zurück, wonach Amerika nichts in dieser Sache unternehmen wolle. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist vielmehr nach wie Vor fest entschlossen, die Angelegenheit zu klären. Sie will nicht durch ein Ruhenlassen den Anschein erwecken, als ob sie mit der japanischen Monroe-Doktrin" für China einverstanden sei. Der amerikanische Außenminister weigerte sich daher am Sonnabend entschieden, den Fall mit Japan als abgeschlossen zu bezeichnen. Er betonte vielmehr, daß das Staatsdepartement alles auf diese Frage bezügliche Material sammele und sich über die Haltung Amerikas bis zum Abschluß der Prüfung des Materials alles Vorbehalten werde
GunMer flieht dmm die Kanullfatten
Reuyork, 29. April.
Die stets freihettsdurstigen Gangster der Vereinigten Staaten wenden entschieden recht ungewöhnliche Mittel zu ihrer Flucht an. So ist das Haupt einer Gangsterbande Randon Norval. wie aus Chester im Staate Illinois gemeldet wird, aus der hiesigen Strafanstalt mit einem Genossen entkommen, indem er durch die Kanali - fation, die in den Mississippi mündet, gekrochen ist. Nandon Norval hatte im Oktober vergangenen Jahres einen sehr bekannten Bankier entführt.
Norval wurde auf der anderen Seite des Muffes noch mit Sträflingskleidung gesehen. Die beiden Flüchtlinge konnten mit einem Kahn das andere User des Flusses erreichen, bevor noch ihr Entweichen in der Strafanstalt bemerkt wurde.
Tödlicher
ans der Seislinger Meise
Geislingen, 28. April. An einer Straßen- biegung aus der Geislinger Steige iuhr ein 28jähriger verheirateter Mann aus Geislingen mit dem Fahrrad in voller Wucht aus einen ihm entgegenkommenden Personenkraftwagen aus Friedrichshafen auf. Der Radfahrer wurde über das Auto geschleudert und blieb 7 Meter von der Nn- saltstelle entfernt tot liegen.
Umwandlung des Landesverbandes der Wirte Württembergs
.Ludwigsburg, 28. April. Am Diensta,. 15. Mai, findet in Ludwigsburg im Ratskeller eine außerordentlich? Delegierte u-Versammlung des Landesverbands der Wirte Württembergs e. V. statt. Auf der Tagesordnung steht die U m Wandlung des Landesverbands der Wirte Württembergs in einen U u t e r st ü h u n g s v e r e i n.
Zoo AM. Belohnung für Ergreifung -es Munbelsheimer Mörders
Heilbronn, 29. April. 500 RM. Belohnung setzt laut Anzeige die hiesige Staatsanwaltschaft aus zur Erlangung des Mörders, des Händlers Friedrich Haarer, zuletzt wohnhaft in Schmidhausen, OA. Marbach, der am 17. April bei Mundelsheim seinen Schwager, den Strafanstaltskommissar Johannes Striffler von Ludwigsburg mit einer Armeepistole erschossen hat und daraufhin flüchtig ging. Er hat sich zuletzt in den Waldungen zwischen Neulautern und Beilstein herumgetrieben.
Straßenwalze kürzt die Böschung
Walheim, OA. Besigheim, 29. April. Eine Dampsstraßenwalze mit angehängtem Ausreißer und Wohnwagen, die die Steige abwärts nach Walheim fuhr, geriet durch Versagen der Schaltvorrichtung in rasende Fahr t. Tie Walze prallte auf eine Mauer an der linken Straßenseite auf, legte diese um und stürzte eine Böschung hinab, wo sie zertr ü m m e r t liegen blieb. Auch ein doppelter Telegrapheumast wurde glatt abgerissen. Ter angehüngte Wohnwagen ist ausgebrannt. Der F ü hrer kam mit einer Quetschung am linken Bei n davon. Er wurde von einem des Wegs kommenden Heilbrunner Auto in seine Wohnung nach Sontheim a.N. verbracht.
Rasch tritt der Tod den Menschen an
Altbach, OA. Eßlingen, 29. April. Am Freitag ereignete sich auf der Staatsstraße Zell-Altbach ein schwerer Unglückssall- Frau Gertrud Hornberger, die Gattin des hiesigen Pfarrers, wollte die Straße überqueren und achtete, da zu gleicher Zeit von rechts und links je ein Auto kam, das von Zell her kommende Auto nicht. Sie wurde von diesem ersaßt und zur Seite an den Randstein des Gehweges geschleudert. Der Tod trat infolge der schweren Verletzungen alsbald ein. Der ganze Ort ist in tiefe Trauer versetzt über den Tod der stillen Wohltäterin, um die neben dem Gatten sieben Kinder trauern.
Ein neuer Kampf!
Der N. S. Volkswohlfahrt ist nach Abwicklunv des Winterhilfswerkes „Kampf gegen Hunger und Kälte" das Hilfswerk „Mutter und Kind" übertragen worden. Das „Amt für Volkswohlfahrt" bei der Obersten Leitung der politischen Organisation der NSDAP., so lautet jetzt der offizielle Name der N. S. V., hat aber den Rahmen seiner Betätigung im Dienste des gesamten Volkes noch erheblich weitergespannt und unter dem Sammelbegriff „Schadenverhütung" eine Sonderabteilung für eine neue großzügige Aufklärungsarbeit eingesetzt.
Aus allen Gebieten der Volksgesundheit und der Volkswirtschaft, in denen dem einzelnen Volksgenossen und der Volksgesamtheit irgendwelche Gefahren und Schäden drohen, wird eine systematische und zielbewußte Erziehungsarbeit einsetzen. Unterordnung der Einzelpersönlichkeit unter Notwendigkeiten und Zielsetzungen der Volksgemeinschaft ist Nationalsozialismus. In diesem Sinne ruft das Amt für Volkswohlsahrt bei der Obersten Leitung der V. O. ;u Gefolgschaft und DilstAin auf:
S ch a d e n v e r h ü t u : st Vslichtl
Heule nocli
müssen Sie den „Gesellschafter" bestelle«, wenn eine unverzögerte Weiterlieserung gewährleistet werden soll.
RMn-Ettern müssen ms GeWgnis
Ravensburg, 29. April. Tas Händlerehepaar Sigmund und Berta Tchwar- z e n b e r g e r in Ravensburg wurde vom Schöffengericht wegen fortgesetzter und schwerer Mißhandlung ihres 8 Jahre alten Kindes (Mädchen) gleichmäßig zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Tie Eltern hatten das aus den Hausierhandel mitgenommene Kind in r o h e r und zum Teil grausamer Weise gepeinigt; vom Vater wurde das schwächliche Mädchen sogar gebissen und auf die Fußsohlen geschlagen. Die erst Anfang der 20er Jahre stehende Frau Schwarzenberger hat bereits 7 Kindern das Leben gegeben. Sie stand auch einmal im Verdachte der Kindstötnüg. doch konnte ihr diese nicht nachgemiefen werden.
Von einem verirrten Stein getrosten
Trossingen, 29. April. Am Freitag ereignete sich bei den Kanalisationsarbeiten ein sehr schwerer Unglücksfall. Es waren dort Sprengarbeiten notwendig. Der 41jährige Franz Schneider ans Oberbaldingen war bei der Explosion der Ladung zirka 60 Meter von der Explostonsstelle entfernt und wurde von einem verirrten Steine derart getroffen, daß er sofort bewußtlos mit einem komplizierten Schädelbruch zusammenbrach. Infolge der kleinen, ins Gehirn eiu- gedrungenen Knochensplitter trug er ferner eine völlige Lähmung der ganzen linken Körperseite davon.
Mergelstetten, OA. Heidenheim. 29. April. (Tödlicher Unglücksfall.) Am Freitagabend wollte der 82jährige Mergelstetten Bürger Neun auf der Straße einem Radfahrer ausweichen und lief direkt in die Fahrbahn eines Mergelstetten Personenautos. Rasches Bremsen konnte nicht verhindern, daß der Mann von hinten angefahren wurde. Durch den Anprall des Autos wurde er mit dein Gesicht auf die Straße geschleudert. Der Fahrer brachte den Schwerverletzten sofort ins Kreiskrankenhaus, aber schon auf dem Weg dorthin verschied der Bedauernswerte.
Weil der Stadt, OA. Leonberg, 29. April. (Ertrunken a u f g e f u n d e n.) Am Freitag fand man in der Würm zwischen Planmühle und Weil der Stadt die ledige 26jäh- rige Marie Schöffler ertrunken auf. Sie hat ihrem Leben selbst das Ziel gesetzt.
Ellwangen, 29. April. lTer Tod des Einsamen.) Ter im 87. Lebensjahr stehende Privatier I o!, a n n e s Stäb wurde in seiner Wohnung in den letzten Zügen angetroffen. Seinen Mitbewohnern war es aufgefallen, daß er sich einen ganzen . Tag nicht gezeigt hatte und auch keine Lebenszeichen in der Wohnung bemerkbar waren. So wurde diese polizeilich geöffnet. Der Greis, der bis zuletzt seinen Haushalt allein versorgte, lag sterbend in einer Ecke des Zimmers. Auf dem Weg zusti Krankenhaus ist Stäb verschieden. Stäb war Bildhauer und gebürtig vom Faulherrnhos bei Dewangen.
Bauernregeln im Mal
Im Wonnemonat Mai erwarten wir des Jahres schönste Zeit, die Zeit des Blühens und Wachsens. Der Stadtmensch möchte am liebsten alle Tage Sonnenschein haben der Landmann allerdings zieht Regen vor. Die um die Mitte des Monats auftretenden „Eisheilige n" Pankratius, Servatius und Bonifatius sind sowohl auf dem Lande wie in der Stadt unbeliebt, da sie oft gefürchtete Kälterückschläge und Nachtfröste mitbringeu. Die Entwicklung der Natur im Mai gibt den Landleuten auch die Grundlage für Mutmaßungen über den Austall der Ernte.
Alle diese und andere Mutmaßungen und Erfahrungen finden wir wieder in den alten Bauernregeln, an denen das Landvolk so reich ist. Hier seien einige genannt: „Maienregen auf Saaten — dann regnet's Dukaten." „Wetter im Mai — bringen Früchte herbei." Man sagt auch: „Im Mai ein warmer Regen — bedeutet Früchtesegen" und „Regen im Mai — gibt fürs ganze Jahr Brot und Heu". Allzustarker Regen ist natürlich unerwünscht, denn „Regnet es zu Pfingsten stark — schädigt es der Früchte Mark".
Auf die Eisheiligen nimmt der Spruch Bezug: „Pankratius, Servatius, Bonifatius — der Gärtner wohl beachten muß" und hierher paßt auch der Wunsch: „Gott tu uns trösten — vor Maienfrösten". Den Winzern aber wäre es angenehm, wenn es an bestimmten Tagen nicht regnete, sic sagen. „Pankraz und Urban ohne Regen — folgt ein großer Weinsegen"
Da der Mai der Monat des Blühens ist. lassen sich schon Aussichten über die kommende Ernte sagen: „Im Maienschluß blühende Eichen — für Aepfel ein gutes Zeichen", ferner „Wie schnell oder langsam der Flieder blüht — es ebenso mit der Ernte geschieht" und „Je später der Schlehdorn nach dem 1. Mai blüht — desto schlimmer soll's um die Korn- und Heuernte stehen".
Schluß mit dem Kirchenstreit!
Das Volk will aufbaubereite Kirchenführer Stellv. Gauleiter Schmidt rechnet mit den Störern der Kircheneinheit ab
Stuttgart, 28. April.
In einer gewaltigen Versammlungswelle hat Freitag abend Stuttgart für den Sozialismus Oer Tat, gegen jegliche Reaktion demonstriert.
In 45 durchweg überfüllten Massenversammlungen bekannte sich die Bevölkerung Groß- ItuttgarlS zum wahren Nationalsozialismus und nahm energisch Stellung gegen alle, die neue Zwietracht in das deutsche Volk zu tragen versuchen.
Im Mittelpunkt der gewaltigen Kundgebungen standen die Ausführungen des stellt».
Gauleiters Schmidt zum Streit in der evangelischen Kirche. Der stürmische Beifall, mit dem diese Erklärungen ausgenommen wurden, bewies, daß Württembergs Volk die Hetze gewisser Kreise nicht mehr zu ertragen gewillt ist und stürmisch den Schluß dieses reaktionären Treibens fordert.
Nie Rebe des itellv. Gauleiters Schmidt
Die im Aufträge der NSDAP, abgegebenen Erklärungen des stellt». Gauleiters Schmidt zum evangelischen Kirchenstreit lauteten:
„In den letzten Wochen wurde eine weitgehende Beunruhigung in das protestantische Kirchenvolk Württembergs getragen. Der sogenannte Kirchenstreit ha. Formen angenommen, die es notwendig machen, daß von Parteiwegen grundsätzlich zu dieser Frage Stellung genommen wird.
Ich brauche nicht erst zu erwähnen, daß die NSDAP, die Bildung einer einheitlich geführten evangelischen Reichskirche begrüßt und alles tut, dieses Ziel zu fördern. Wenn sich deshalb aus den Kämpfen des letzten Jahres die Einheit der evangelischen Reichskirche unter der Führung des Reichsbischof' entwickelte, so ist es selbstverständlich, daß wir bedauern, wenn heute gewisse Kreise versuchen, diese Einheit zu untergraben.
Wir stellen fest, daß wir kein Verständnis dafür haben, wenn die württembergische Kirchenleitung ihre Geistlichen dazu aufruft, sich im Gegensatz zu den Anordnungen des Reichsbischofs zu stellen, wenn eine Reihe von Geistlichen die Gottesdienste dazu benützen, weite evangelische Kreise gegen den vom Führer Adolf Hitler anerkannten Re'chsbischof aufzuwühlen.
Diese Tatsache ist uns um so unfaßlicher, als der Landesbischof Wurm erst vor einiger Zeit ein Treuebekenntnis dem Reichsbischof gegenüber abgelegt hat. Wenn deshalb die .vürtt. Kirchenleitung zu- iammen mit anderen kirchlichen Kreisen Deutschlands im Münster zu Ulm der offiziellen Reichskirche eine andere evangelische Kirche gegenüberstellt, so kann eine derartige Tat niemals die Unterstützung der Partei finden, denn in einem einigen neuen Deutschland wünschen wir eine einige evangelische Kirche. Wir wissen, daß das evangelische Volk Württembergs dasselbe will und jede Kirchenspaltung a b l e h n t.
Gefährlich sind aber für uns die Begleiterscheinungen dieses Kampfes zwischen der württ. Kirchenleitung und einer Reihe evangelischer Pfarrer gegen den Reichsbischof. Es werden im Laufe dieses Kampfes in das evang. Volk Dinge hineingctragen und Behauptungen aufgestellt, die die Partei schärfstens zurückweisen muß.
Ich stelle folgendes fest- Es wird' landauf, landab gepredigt und man macht der national- lozialistischen Bewegung direkt oder indirekt den Borwurf, wir wollten das Bekenntnis an- tasten, das Evangelium verkürzen, wir wollten die Bibel abschaffen, wir wollten die Katholisch« machung des evangelischen Volkes vorbereiten und durchführen. Wer für den Reichsbischof eintrete, sei ein Jrrlehrer. Man verteilt im Religionsunterricht Flugblätter, in welchen geschrieben steht, daß wir in Deutschland eine neue Religion einführen wollten, in der die Familie abgeschafft werden soll. Man behauptet, wir wollten das Abendmahl abschaffen und an dessen Stelle das Eintopfgericht setzen. Kurz und gut, man versucht in gewissen Kreisen dem Volk weiszumachen, daß die Freiheit des protestantischen Bekenntnisses in Gefahr sei.
Ich erkläre deshalb, die Partei gibt sich nicht daz« her, das religiöse Bekenntnis in iraend einer Form anzutasten. Als
Vertreter der Partei erkläre ich alle derartigen Behauptungen als haltlos« Lügen und Verleumdungen und bezeichne die Verbreiter derartiger Gerüchte als gemeingefährliche Lügner und Aufwiegler.
Darüber hinaus bin ich genötigt, die Verbreiter dieser Behauptungen der Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Volk und Vaterland zu zeihen; denn kaum hat die nationalsozialistische Bewegung die bolschewistische Gefahr beseitigt, der Entsittlichung des Volkes Einhalt geboten, die Zwietracht im deutschen Volk zertreten, in ungeheuerlichstem Maß Arbeit und Brot geschaffen, in einem großen Hilfswerk den Armen und Notleidenden geholfen, die Einheit der deutschen Nation im Kreise der Völker wiederhergestellt, da glauben diese Kreise, neue Zwietracht und neuen Strest in das Volk tragen zu können und den Feinden Deutschlands im Ausland Helfershelferdienste leisten zu müssen. Wir nehmen an, daß man sich in den Kreisen nicht bewußt ist, daß man sich durch die oben gezeigte Tätigkeit dazu hergibt, den Gegnern Deutschlands in ländesverEiterischem Sinne zur Seite zu stehen.
Die Partei hat all diesen Dingen in den letzten Wochen mit eiserner Ruhe zugesehen, sie ist aber nicht mehr in der Lage, dies weiterhin zu tun, denn wir müssen feststellen, daß die Erregung im Volk keine spontane ist, sondern eine künstlich erzeugte.
Die Beunruhiguugstelegramme, die vori draußen hereinkommen, sind bestellt. Es ist interessant zu wissen, daß die Kreise, die die Telegramme bestellt haben, angeben, daß man die Vordrucke der Telegramme variieren könne, indem in diesen Telegrammen eine Betonung der Liebe und Treue zum neuen Reich ausgenommen werde. Wir verwahren uns gegen, derartige Manöve. durch die Betonung der Liebe und Treue zum neuen Reich einen guten Eindruck zu machen, denn Liebe und Treue zum neuen Reich ist keine Variationsmöglichkeit für Protestte^earamme, sondern ist eine selbstverständliche Pflicht jedes verantwor- tu. gsbewußten deutschen Menschen. Ebenso ist uns unverständlich, daß der evangelische Oberkirchenrat Flugschriften verteilen läßt, wobei angeordnet ist, daß diese nur durch Motorrädei und Autos zur Verteilung gelangen dürfen Wir müssen mit Bedauern feststellen, daß derartige Methoden bis jetzt nur vor der illegalen KPD. geübt worden sind. Zusammenfasseud erklären wir:
Die Partei ist entschlossen und bereit, jeden Augenblick für die Freiheit des Bekenntnisses einzutreten. Sie ist aber gezwungen, mit aller Entschiedenheit gegen die unverantwortlichen Elemente vorzugehen, die der Partei Tinge unterstellen, für die jede Voraussetzung fehlt, und die ihre Aufgabe darin sehe», Zwietracht in das Volk zu tragen.
Wir appellieren an das württembergische evangelische Volk und fordern es auf, alle diese Behauptungei! und Versuche mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen. Wir bringen den Wunsch zum Ausdruck, daß die Kirchenführung in Württemberg in die Hände von Männern gelegt wird, die bereit sind, in einer- evangelischen Reichskirche unter vollster Wahrung des Bekennt- nissesgemeinsammit der NSDAP, beim Neuaufbau des Dritten Reichs mitzuhelfen."
LmdimArMm
„NlitsOjugM" aufgelöst
Stnttgart, 29. April.
Durch Verordnung des Innenministeriums ist auf Ersuchen des Reichsministers des Innern der Verein „Deutschjugcnd e. B." (Deutschgottgläubige Jugend) für das Gebiet des Landes Württemberg aufgelöst und verboten worden. Die dem Verein und seinen Ortsgruppen zustehenden Sachen und Rechte werden auf Grund des Gesetzes über die Einziehung Volks- und staatsfeindlichen Vermögens zugunsten des Landes Württemberg eingezogen.