Seite S — Nr. S7
Der Gesellschafter
Freitag, de« 27. April 19 S 1 .
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Einer Amsel Abendlied siel mir zu. Vom Dachfirst fiel es mitten in die belebte, laute, sonntägliche Straße hinein. Auto hupten, Straßenbahnen klingelten und dröhnten, lachende Jugend ging mit schwebendem Schritt. Kaum einer hatte Zeit, dieses Amsel- llied zu hören. Und es war doch ein Gruß an wen Frühling, so süß, wie nur ein Sehn- 'suchtslied sein kann.
Ueber die Gärten schwebte eS hin. in denen ijunges Leben aus Knospenhüllen brach. iUeber Zäune, die Menschen errichtet, damrt 'sie wissen, was mein und dein ist. Ueber die nteinerne Straße, aus die hart der Fuß fällt, -hart und nüchtern. An Häuserwänden stieß sich das flatternde Lied, die glatte, schlanke Vuchstaben tragen und davon sprechen, daß hinter den Türen nüchtern rechnender Geist herrscht, der sich zwischen Gewinn und Der- lust erschöpft.
Wenn es nach dem Wunsche des Liedes gegangen wäre, es wäre fortgeflogen weithin über die Dächer und Straßen, über die Hügel hinweg, weit dem Frühling entgegen, der mit warmem Wehen und Blütenzauber heimelige Traumseligkeit schenkt. So aber sank es schon an der nächsten Hauswand kraftlos nieder, und es weckte wohl auch keinen Widerhall in dieser lauten Welt der kalten Straßen und abgelenkten Herzen.
Aber was tut's? Es ist doch ein Künder des Frühlings.
ALAkMett - Mick Heuere ciLe Akuter?
Es ist eine weit verbreitete Unsitte, Kindern keine Höflichkeit entgegenzubringen. Dieser Vorwurf trifft jeden, der sich bisher zu erwachsen dünkte, um überhaupt darüber nachzudenken. Man glaubt doch nicht im Ernst, daß Kinder ihre eigenen Ansichten über alles haben und bittere Gefühle bekommen.
Wie häufig kann man sehen, daß ein Kind vor einem Fremden aufsteht und weder ein Danke noch einen liebenswürdigen Blick bekommt. ES ist selbstverständlich, daß Kinder nicht sitzen, wenn Erwachsene keinen Platz haben, aber eine Liebe ist der andern wert. Ein freundliches „Danke" macht nicht mehr Mühe, als vor sich selbst das veraltete Schlagwort zur Rechtfertigung zu brauchen: es hat jüngere Beine als ich, da soll es nur ruhig stehen.
Auch Eltern und reifere Geschwister halten es oft nicht der Mühe für Wert, einen Wunsch in eine Bitte zu kleiden. Dabei ist Höflichkeit einer der feinsten und sichersten Erziehungshelfer. Das Kind fühlt sich ernstgenommen und vollwertig in die Gemeinschaft eingegliedert. Es setzt sofort seinen Ehrgeiz darein, sich dieses Vertrauens würdig zu erweisen.
Auch wird es schwerlich auf den Gedanken kommen, zu unhöflich zu sein. Das erleichtert ihm das Leben und kann zu seinem Glück beitragen. Höflichkeit ist freier Entschluß ohne Eigennutz. Gerade durch die Voraussetzung der Selbstlosigkeit wird sie oft zum Schlüssel eines Herzens.
Die Ära« AamNe
Von
Aotiek
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Die Kinder wissen, daß sie leise sein müssen, wenn die Großen am Radio einer Rede des Führers lauschen. Als es während einer solchen an der Glastüre läutete, sagte Elschen zu dem Besucher, der aufs Wohnzimmer zuschritt: „Still, Hitler ist drinnen!"
Erich verspottete, heimkehrend, das Schwesterlein: „Aetsch, Else, du bist nicht schön!" > Auf deren verständnisloses Anschauen gab er! altklug zur Antwort: „Schön sind die Mädchen von 17, 18 Jahr'." Er hatte seine Weisheit. aus der „Lore" geschöpft... !
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Heini und Kurt.haben ihrer Tante zum neue, Jahr gratuliert. Zwei Stück Torte stehen am dem Tisch.
„Nun bin ich aber neugierig," sagt die Tante „wer von euch die besseren Manieren hat!"
„Oh, die hat Kurt!" sagt Heini und nimmt sich das größere Stück. ^
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Klein-Kurtchen kommt zu seinem Onkel Doktor zu Be;uch, erblickt in dessen Laborato rium zum erstenmal ein menschliches Skelett. Entsetzt ruft Kurtchen aus: „Ja, sag mal. Onkel, kommt nur das Fleisch des Menschei m den Himmel und die Knochen nicht?"
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„Ich begreife nicht, wie du so faul sei:: kannst, Erwin — für mich ist die Arbeit ei: einziges Vergnügen!"
„Aber Vater, wir sind doch nicht nur zu unserem Vergnügen auf die Welt gekommen!"
Wir. die wir im Beruf stehen, wissen, wie müde und abgearbeitet, mit welcher Sehn sucht nach Ruhe und Zurückgezogenheit wir rn unsere kleine Behausung zurückgehen. Und nun kommt ein müder, abgehetzter Mensch am Abend nach Haufe und soll nun erst aufgeschlossen sein für die Nöte und Sorgen des Mannes, für die Wesensart, für die Fragen und inneren Nöte ihrer Kinder. Kann eine Frau dann noch der wirklich ruhende Pol ihrer Familie sein, wenn sie im Beruf aufgerieben wird? Man möchte am liebsten ein ganz energisches und klares „Nein" hinstellen auf die Frage: Kann eine schaffende Frau verheiratet sein und Kin- der haben? Aber man ist leider gezwungen durch volkswirtschaftliche Erwägungen Kompromisse zu machen und mit einem „Teils, teils" zu antworten.
Wir wollen nun erst einmal sehen, fach lich die Art der Berufstätigkeit der Frau und ihre Möglichkeit, trotzdem für die Farm lie zu sorgen, in Erwägung zu ziehen.
Da ist zuerst die Heimarbeiterin. Wir alle wissen, unter welchen erschwerenden Bedin gungen Frauen und Mädchen bei ihrer mühseligen, zeitraubenden Beschäftigung sitzen, um am Ende der Woche kaum das Nötigste verdient zu haben. Stellen wir uns den Tageslauf einer solchen Heimarbeiterin vor: Morgens muß sie sehr zeitig aufstehen, um, im günstigen Fall, ihrem Mann den Imbiß für den Morgenkaffee und die Arbeitsstätte zu bereiten, muß die Kinder wecken, waschen, anziehen. dazwischen noch die fehlenden Knöpfe an die Hose nähen, verknotete Schnürsenkel lösen, den plappernden Mäulern auf jede Frage Antwort geben, das kränkliche Kind besonders be obachten.
Sind die Kinder aus dem Haufe, dann muß das Jüngste zur Spielschule gebracht werden, oder aber es ist noch so klein, daß es im Hause bleibt und doch nun auch die Gedanken der Mutter dauernd und eingehend beschäftigt. Dann muß die Wohnung in Ordnung gebracht werden und nun geht es an die Maschine, und immer wieder wird nach der Uhr gesehen mit der bangen Frage: Was schaffe ich noch, bis die Kinder aus der Schule kommen, und ihr Essen haben wollen? Und wenn die „Trabanten" dann zur Türe hereinstürmen und laut und lebhaft sind, ist es dann ein Wunder, wenn die Mutter bei Gelegenheit die Geduld verliert und ungerecht ist. ohne daß das Herz dabei derselben Meinung rst wie der Mund?
Und doch ist die Arbeit im Hause noch der außer dem Hause vorzuziehen, denn die Mutter i st doch wenigstens im Hause. Kann doch wenigstens zur Hilfe gerufen werden, wechselt doch so manches Wort mit ihrem Jungen, der vom letzten Ausmarsch erzählt, mit ihrem Mädel, das soviel Fragen zu stellen hat, mit den Kleinen und Kleinsten, die nichts so nötig brauchen, als die sorgende Hand der Mutter. Sie kocht ihnen das Essen noch selbst, weiß, worauf es ankommt und kann ihren Kindern unendlich viel sein, trotz beschränkter Zeit und mangelndem Geld.
Viel schwerer liegt an sich der Fall der auswärts arbeitenden Frau. Hier war es in den letzten Jahren so, daß meist die Frau die Familie erhielt, während der Mann den Haushalt versorgte. Mir ist ein Fall bekannt, in dem die Frau Verkäuferin in
einem Warenhause war, während der Mann die drei Kinder im Alter von S. IV, und V» Jahr versorgte. Sie verschwieg das jüngste Kind bei der Anstellung, da sie sonst diesen Platz nicht bekommen hätte. Aus irgendeinem Grunde konnte der Mann den älte- sten Jungen nicht leiden und schlug ihn bei den geringsten Anlässen halbtot. Was diese Frau gelitten hat während der Dienststunden, geht über menschliche Kräfte. Und was kann auch schon ein Mann mit einem halbjährigen Kinde anfangen? Es ist doch ein Unding, zu verlangen, daß er alle Regungen des kleinen Erdenbürgers versteht, auch wenn er sich noch so große Mühe gibt. Und arbeiten gar beide Elternteile außerhalb der amilie, so sind die Kinder noch heimat-
oser. Morgens das Anziehen schon geht in unglaublicher Hast und Eile, denn die Mut- ter muß ja fort. Das Mittagesten wird un- regelmäßig eingenommen und am Abend ist die Mutter derartig überlastet, daß sie kaum Zeit für die kleine Gesellschaft hat. Mögen Kinderhorte und Säuglingskrippen noch so sehr Familiencharakter tragen, das eine fehlt doch: „die eigene Mutter lernt ihr
Kind so wenig kennen, daß sie seiner Entwicklung in späteren Jahren hilflos gegen- übersteht."
In diese Erwägungen einzuschließen ist eigentlich auch die Landfrau, die durch Ueberlastung sehr häufig nicht in der Lage ist. ihren Mutterpflichten zu genügen. Aber nicht nur die Kinder, auch der Mann bedarf der Frau in seiner ganzen Art. Physisch und psychisch bedarf er der Frau zu feiner Ergänzung. um schaffen zu können, m welcher Arbeit er auch immer stehen möge, denn er bleibt für die wirkliche Frau immer der Mensch, der ihre meisten Sorgen und Gedanken gelten. Und um nun all diese Gedanken und Sorgen, alle Liebe und Fürsorge nur für die Familie fruchtbar machen zu können, deshalb ist der einzige Weg der, den unser Führer uns vorgezeigt hat. Die Frau heraus aus einem Beruf, der nicht zu ihr gehört, der Mann hinein in den Betrieb als Ernährer und Erhalter der Familie. Nur so wird bevölkerungspolitisch und ras- sekundlich das Problem gelöst werden, ein gesunder Nachwuchs für das Volk.
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So hübsch wie in diesem Frühjahr waren die Musterungen und Farben der Sommerstoffe schon lange nicht mehr. Für das junge Mädchen gibt es kaum etwas Kleidsameres und Passenderes als eines dieser bunten Kleider, die in jeder Stoffart eigentlich gleich hübsch wirken. Sie sind für jeden erschwinglich, denn man kann sie in billigen Baumwollmusselinen, in Wollmusselin, in Kunstseide und in wundervollen, Weichen Chinakrepps arbeiten lasten. Ist das Kleid gut geschnitten, so ist selbst Muffe- lin als sommerliches Abendkleid gut verwendbar. Man muß nur darauf achten, daß der Grundton kleidsam für die eigene Erscheinung ist.
Uebrigens ist es auch in diesem Sommer sehr leicht möglich, ein Abendkleid in ein Nachmittagskleid umzuwandeln, wenn man nämlich die halblangen Puffärmel des Nachmittagskleides so einrichtet, daß man sie am Abend ablegen kann oder durch eine andere Armgarnierung ersetzt. Auch Pelerinen oder Kragen dienen dazu, ein Abendkleid in ein praktisches und immer tragbares Nachmittagskleid zu verwandeln.
Der Schnitt der sommerlichen Kleider ist schlicht, wodurch sie besonders hübsch wirken. Ein Erfordernis der gut angezogenen Frau ist aber, daß das Zubehör zu dem Kleide Passend und übereinstimmend gewählt wird. Hut, Tasche und Stulpenhandschuhe müssen harmonieren. Einem einfarbigen Kleide kann man durch verschiedene Zutaten jeweils einen andern Charakter geben, so daß es immer verschieden wirkt. Nehmen wrr zum Beispiel ein dunkelblaues Kleid. Dazu sehr vornehm hellgrauer Hut, Tasche und Handschuhe. Für jugendliche Frauen ist Rot das richtige dazu. Auch Schilf- siün sieht gut aus. Hat man aber etwa eine olche schilfgrüne Garnitur, so kann man nichts Klügeres tun, als sich dazu noch ein oder zwei andere Kleider zu kaufen, die eben- älls dazu passen, also vielleicht ein beigefarbenes oder ein Weißes oder ein hellgraues.
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Sehr wichtig sind die Schuhe. Auch sie muffen zu dem Anzug passen. Für das Promena- oenklerd und das sportliche Kleid sind die sehr hübschen Sportschuhe zu empfehlen, die man von einfacher bis zu elegantester Ausführung haben kann. Besonders hübsch wirken sie in einem sandfarbenen Wildleder. Für den Sommer und das einfache Sommerkleid gibt es praktische Weiße Leinenschuhe. Sie sind das Wahre für den Strand und sehen mit ihrer Spangenverschnürung ganz entzückend aus. Für Nachmittag und Abend trägt man höhere Absätze und hat große Auswahl in allerlei Leder- arren. Zum Weißen Schuh trägt man einen ganz hellfarbigen Strumpf, zum Teil auch durchbrochen. Die Musterung dieser durchbrochenen Strümpfe ist so gestaltet, daß sie nach der Mitte schräg zusammenläuft, wodurch die Beinlinie besonders schlank erscheint. An: Strande wird man gar keine Strümpfe tragen, was sehr praktisch ist. Hier ersetzt die gebräunte Haut jede Beinbekleidung. Sonst trägt man im Hochsommer wieder die praktischen und angenehmen Kniestrümpfe, die oben mit eingeweb- tcm Gummirand versehen sind.
Bei Hellen Kleidern und sportlichen Schuhen werden auch Söckchen von jungen Mädchen und Frauen vrel getragen werden Beim Tennis sind Söckchen und Kniestrümpse unverg'.eichlict bequem. Zum Hellen Sommerkleid darf nie ein zu dunkler Strumpf gewählt werden.
Reizvoll zum Sommerkleid, für Nachmittag und Abend, ist der große schwarze und Weiße Panamahut. Band- und Blumengarnituren wirken aus dem weichfallenden Hui, der ein jugendliches Gesicht anmutig umrahmt, besonders hübsch. Für einfachere Zwecke gibt es allerlei kleine Strohhüte mit schmalem Rand. Es werden auch Kopfbedeckungen getragen, die die ganze Stirn und auch den Haaransatz noch frei lassen, da der breite Rand hoch steht und der kleine Kopf nur gerade den Hinterkopf knapp umspannt.
Lisbeth Manderscheid i.
cüe AaitsAttul LoMttaS
Sie klagen, daß der Sonntag Ihnen immer ganz besonders viel Arbeit bringt, mehr als der Alltag! Natürlich, da wurde zuerst einmal länger geschlafen, und die Hausfrau kommt darum erst viel später zum Bettenmachen. Dann ist es selbstverständlich, daß am Sonntag das Mittagessen ein bißchen reichlicher und festlicher gestaltet wird. Gerichte, die eine zeitraubende Zubereitung er- fordern, kommen auf den Tisch. Am Nachmittag wird Besuch erwartet: auch dafür ist alles vorzubereiten — und kommt der Nachmittag heran, ist die Frau des Hauses müde, abgearbeitet und nicht mehr aufnahmefähig für Sonntagsfreuden. Von einer Sonntags- stimmung gar keine Rede! Muß das sein?
! Sicher nicht! Die Hausfrau kann und soll genau so ihren Sonntag haben wie alle anderen Familienmitglieder, alles liegt nur an der Einteilung! Ueber diese Einteilung orten- tierl das soeben erschienene April-Heft der Monatsschrift „Neue Hauswirt- schaft". Aus dem reichhaltigen Inhalt des- selben Heftes seien noch folgende Beiträge erwähnt: „Die Kosten der Ernährung bei stei- gender Kopfzahl und gleichbleibenden Ansprüchen": „Gemüserohsäfte aus Früh
gemüse"; „Sportkleidung für schlechtes Wet- ter". Probehefte versendet K. Thienemanns Verlag, Stuttgart S., Blumenstraße 36 aus Wunsch kostenlos.