«.tte s «r. 87

Der 8»»sKkschast»e

Montan, den 1K. April 1>ipi

»M Silche mit MM sei« gedreht!"

Schwere Belaitunnsanträge der Verteidigung Schweinfurt, 13. April.

Zu Begiiin des 8. VerhaiidlnngstageS

gegen Bnron von Waltershnuje»

überreichte der Verteidiger eine Reche iw» Beweisanträgen. Darin weist der Verteidi- c>er darauf hin, daß auf Schloß Walters- l ausen tatsächlich bis zum ich November 1632 eine kleinkalibrige Pistole vorhanden gewesen sei. die der Pistole von Liebig geglichen habe. Seit dem l. Dezember aber sei diese Waffe verschwunden. NacN ein bekanntgeworden ei daß Liebig am 3«', November auf einen Habicht seine ächte Patrone verschossen habe, habe auch Baron Waltershausen mitgeteilt, daß er ebenfalls eine W a l t e r - P i st o l c b e s e s s e n h a b e. ob- wohl er früher den Besitz von Waffen abge- leuqnet habe.

Anschließend stellt der Verteidiger sodann einen aufsehenerregenden Be­weis a n t r a g. Baron von Waltershausen soll, als die Sache Wollershausen einzuschla- en schien, erzählt haben, er habe die Sache mit seiner Mutter fabel- Haft gedreht. Er habe sie in der Unter- suchungshaft besucht. Da es angesichts der scharfen Bewachung schwierig gewesen sei. geheime Nachrichten auszutauschen, hätten ge ein fabelhaftes Mittel gefunden. Die Mutter habe ihn weinend umarmt und mehr- mals geküßt, wobei sie ihm einen zusammen- gerollten Kassiber in den Mund geschoben habe. Als Beweis beantragte Dr. De eg daher die Vernehmung einer gewissen Frau Ellen Ziegler aus Berlin.

Nach einigen weiteren Anträgen wurde die Vernehmung der Frau Weither fortgesetzt. Der Vorsitzende überreicht dabei 'der Zeugin ihren Revolver, um zu sehen, ob sie mit dem Revolver umgehen könne, nachdem sie behauptet habe, in der Mordnacht noch 3 Alarmschüsse abgegeben zu haben- Allem Anschein nach kann sie aber mit dem Revolver überhaupt nicht umgehen, was sie allerdings mit der großen Aufregung zu begründen sucht.

Auf die Frage nach der Möbelüber­eignung an ihren Mann und an einen gewissen Lutter in München, sowie nach dem Rückkauf dieser Mö­bel durch ihren Sohn erklärt Frau Weither, sie hätte diese Möbel ihrem Mann übereignet, um eine Hypothek bestellen zu können. Ihr Sohn habe aber das Mobiliar zurückgekaust, weil er glaubte, daß das Schloß mit Einrichtung leichter verkauft werden könne.

Die Verteidigung stellt fest, daß Baron vonWaltershausenmitderToch- ter einer Jüdin verheiratet war. Frau von Below, die Schwiegermutter des Barons, ist nämlich eine Jüdin. Der Ver- leidiger fragt weiter, ob es richtig sei, daß Frau Below sich bereit erklärt habe, das Schloß zu erhalten bzw. die nötigen Geld­mittel zu Erhaltung des Schloßbesitzes nur für das junge Paar herzugeben, aber weil auch Hauptmann Werther sich weiter im Schloß befunden hätte, sich geweigert habe, helfend einzugreisen.

Der Frau Werther wurde weiter vött der Verteidigung vorgehalten, daß sie in der Frühe nach der Mordnacht ausgesagt habe, entweder sei es Liebig oder Dietrich gewesen, der den Hauptmann erschossen habe. Sie erklärte, daß sie an Dietrich gedacht hätte, sei ausgeschlossen. Auch daß es Liebig gewesen sein könnte, habe sie nicht geglaubi, aber sie habe schon vor der Tat Angst und ein Grauen vor ihm empfun­den.

Der Verteidiger verlas dann einen Brief, den die Zeugin Werther an den Gauleiter von Unterfranken gerichtet hat und in dem sie das ganze Vorkommnis als ein rein kommunisti­sches Attentat darstellt. Da der Verteidiger wegen der Anschuldigung, Liebig sei kommuni­stischer Spitzel gewesen, Strafanzeige erstattet hat, machte Frau Werther von dem Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch. Der Vertei­diger erinnerte dann die Zeugin daran, daß ihr Sohn einmal geäußert haben soll«

So ein Kert gehört über den Saufen geschossen!"

Diese Aeußerung habe sich auf den Hauptmann bezogen und sie sei gefallen anläßlich eines Hvlzverkaufs zu ganz besonders niedrigen Preisen, über den sich der Baron sehr aufgeregt habe. Die Zeugin wollte von dieser Angelegen­heit nichts mehr wissen

Liebig erklärte, er habe gar keinen Grund ge­habt, Hauptmann Werther zu erschießen. Er betonte, daß er seinerzeit für die Herrschaft alles getan habe. Zu der Anschuldigung des Privat­detektivs Lehnert-Berlin, er hätte über auffal­lend große Gelder verfügt mD damit andere sreigehalten, erklärte Liebig, nach 10 Jahren könne man sich Wohl zweihundert Mark erspart haben.

Weiter wurd. Frau Rvsa Lippok veruvm- men. Sie war zusammen mit ihrem jetzigen Mann, Vinzenz Lippok, von dem sie seit 1930 getrennt lebt, ans dem Schloß bedieustet. Sie gab an, daß die Beziehungen der Eheleute Wer­ther korrekt, wenn auch nicht gerade herzlich ge­wesen seien. Erst seit 1927 hätten sich Schwie­rigkeiten bemerkbar gemacht. Bei einer Erör­terung der Beziehungen des Hauptmanns zu Frauen und zu seinen Dienstboten erklärte Arau Lippok, Hauptmann Werther habe die Frauen vielfach ohne Rücksicht ans seine Gattin belästigt. Auch ihr habe er wiederholt nahetre- t«n wollen, sie habe sich das aber verbeten und

dann yade er es Unterlasten, rtnch eme gewisse Anni ans Würzburg habe sieb über Zudring­lichkeiten des Hanpimanns beklagt.

Am Nachmittag wurde der Zeugin ihr Mann gegenübergestellt, um die Frage zu klären,wann eigentlich Lippok auf Schloß Waltershausen eintraf, am Morgen des Mordtages, oder spä­ter. Si. bekundete, daß ihr Mann nach Rück­kehr von Waltershausen einen eigentümlichen Eindruck ans sie gemacht Hab ; er habe einmal einen Nervenzusammenbruch erlitten und Selbstmordgedanken geäußert.

Neugliederung der Landesdauernschaft Württemberg

Auf Vorschlag des württ. Landesbauerusüh- rers Arnold wurde die Landesbauernschaft Württemberg, einschl. Hohenzolleru, in Kr i s b a u e r u s ch a f l e n gegliedert. Diese Maßnahme war aus grundsätzlichen Er­wägungen heraus notwendig. An: 7 ds. Mts.

sind Volt Reichsbanernfühier Darre folgende K reisba n e r n f ü h r e r ernannt worden:

Für die Kreisbauernschasten Hohenlohe- Franken Karl P h i l i p p - Wtttenweiler OA. Gerabromi, Untertan d Heinrich Herr m anu - Kreßbach D A. Neckarsülm, Neckar-Enz Hermann Schmidgall- Enzweihingen OA. Vaihingen, A lt - Würi­te m b e r g Gottlob Jung- Oedernhardt OA. Waiblingen, Murr Gotthils B a y - Ebers­berg OA. Gaildorf, O st Otto Fröscher - Hohenmemmingcu OA. Heidenheim, Alb Erwin Stöcke r-Riedhof bei Ulm/D., S t a il- fen-Teck Karl G ö l z - Bissingen u. T., Schönbuch Friedrich B a i t i n g e r - Ober- lettingen OA. Herrenberg, Schwa r zwald - N ord Michael Kalmha ch-Egenhanscn OA. Nagold, Sch varz Wald-Süd Gottfried M nßigma n u - Peterzell OA. Oberndorf, Hohenzollern Vinzenz Stehle-Bit- telbronn bei Hechingen, Bussen Friedrich B v l l m c r - Hochberg OA. Saulgau, Ober­land und B o d c u i e e - A! l g ä u Anton K n e i ß l e - Luppenhofen OA. Ehingen und Rudolf Pfeiffer- Unrervurkhadshofen OA. LeuMrch.

Arbeitsdienst ist Ehrendienst deutscher Tugend

Achtung!

Der Freiwillige Arbeitsdienst ist ebne Schule n a t i v n a l s o z i a l i st i s ch e n Geistes, in der die deutsche Jugend unter gänzlicher Nichtbeachtung des Standes, Be­rufs, Religion und Schulbildung zu einem wahren Gemeinschaftsgeist erzogen werden soll. Er soll die Zäune niederreißen, die aus der einen Seite Hochmut und Dünkel, aus der anderen Seite Mißgunst und Neid er- richtet haben, die verhinderten, daß die Volksgenossen sich in ihren entgegengesetzten Belangen so kennen und verstehen lernten, daß sie in den gemeinsamen Belangen zu- sammengchcn konnten. Das WortGe­meinnutz geht vor Eigennutz" soll der Jugend so eingeimpst werden, daß es alle, auch die eigenen Fragen, unter diesem Gesichtspunkt betrachtet. Vorstufe zu solchem Gemeinschaftssinn ist echter Kameradschafts­geist. Dieser kann nur dort ganz anerzogen werden, wo die Jugend Tag und Nacht zu­sammen ist und nicht nur bei der Arbeit der Faust, sondern auch bei der Arbeit des Geistes in einer Richtung auf dasselbe Ziel vorbereitet wird.

Der Arbeitsdienst soll nicht daz« dienen, die Arbeitslosenziffer zu ver­ringern, sondern soll Arbeiten verrichten, bei der die Jugend erkennen lernt, daß die erste Pflicht des deutschen Mannes die Arbeit am deutschen Boden ist und daß er hier die Kraft gewinnt für sein« spätere Arbeit.

Dem Städter soll die Liebe zur Natur an­erzogen werden, die Freude am Arbeiten in frischer Luft. So wird in vielen der Wunsch gRveckt werden, aus den staubigen Straßen der Stadt wieder aufs Land zu gehen, um die freie Zeit in Gottes schöner Natur ver­bringen zu können. Es wird in ihm die Sehn­sucht nach einem Stück Boden erwachen, wo er seinen Kohl pflanzen und seine bei der Arbeit vernachlässigten Lungen kräftigen kann.

Diese hohen, hehren Aufgaben des Arbeits­dienstes sind anscheinend in der Arbeits- schlackit von vielen ganz vergessen worden, sonst könnte eZ nicht Vorkommen, daß In­dustrie und Handwerk junge Menschen einstellen, welche noch keinen Arbeits­paß haben und daß die, welche nicht auf der Straße herumlungerten, sondern sich zum Freiwilligen Arbeitsdienst drängte«, ab­gewiesen werden.

Heute ist der Arbeitspaß noch nicht das, was er in einigen Jahren sein wird, was wird da aus euch, die ihr keinen Platz habt? Glaubt nicht, daß ihr immer, wenn es euch Paßt, zum Arbeitsdienst kommen könnt. Im Winter kommt die Landbevölkerung in den Arbeitsdienst. Ihr Aelteren, ihr seid dann plötzlich zu alt, was dann? Nennt ihr das nationalsozialistisch denken, wenn ihr um des augenblicklichen Verdienstes willen euch vom Arbeitsdienst drückt? Ueberlaht eure Arbeitsstellen denen, welche jetzt ihr halbes Jahr hinter sich haben und nun zur Arbeit sollen.

Wenn ihr jetzt nicht kommt, dann müssen wir aus anderen Gauen Tausende holen, die heute im Arbeitsdienst fehlen, um die über­nommenen Arbeiten fertigzustellen. Die blei­ben dann bis zum Ende Oktober und holen sich hier den Arbeitspaß, den sie zu Hause nicht bekommen können. Ihr habt dann das Nachsehen. Wenn die dann fortgehen, kom­men in deren Stellen die landwirtschaftlichen Arbeiter, welche im Sommer wegen der Not der Landwirtschaft nicht eintreten können.

Kommt, solange es noch Zeit ist und ver- geßt nicht, daß es für jeden Deutschen unter 25 Jahren einfach Pflicht ist, zum Arbeitsdienst zu gehen. Wir richten diese Warnung in erster Linie an dieieniaen, welcbe

Die Neichssturmfahne ist die große schwä­bische Jugendzeitung! Deutscher Geschäfts­mann, wirb in der Reichssturmfahne, sie wird von der gesamten Jugend und deren Eltern gelesen!

zwischen 2 s und 25 uni). Für sie kann es unter Umständen zum Paß zu spät werden.

In absehbarer Zeit wird die Verpflichtung für den Arbeitspaß von 6 M onateu un­unterbrochener Dienstzeit auf 1 2 Monate erhöht. Wer also jetzt zum Arbeitsdienst kommt, kann nach 6 Monaten in den Betrieb zurück. Die anderen werden dann ein ge­schlossenes ganzes Jahr dort bleiben, obne daß sie irgendeinen Vorteil durch die längere Dienstzeit haben. Diese Verlängerung wird aber nicht lange vor dem Termin ihrer Ein- fübruna bekanntaeaeben. sondern kurüristin

aiigrkündigt. Also, sucht die nächste Meldestelle für den Freiwilligen Arbeitsdienst auf und laßt euch anwerben.

Zeder junge Deutsche im Alter zwischen 17 und 25 Jahren kann sich zum Arbeitsdienst in jedem Ort melden, uw eine Meldestelle sich befindet. Die nächste Meldestelle befindet sich in Calw, Vadstraße II: lvo man sich täglich melden kann. Eingestellt wird am 1,, lO. und 20. jeden Monats.

W er ni ch t zum Arbeit 8 die n st g e st t, i st k e i n e ch t e r D e n t s ch e r. k e i n N a t t o n a l s o z i a l i st!

A r b e i t 8 d i e n st i st E b rendie n st der d e n t s ch e n I n g e n d am deNi­sche n V o l k!

««Neid« Idi vcn

kreie«5l.uk-75cttu7rsunr>

Humor

Sächsisches

Baba", was for e Ardigel setzt mer denn sor Lehm?"Das gommt druff an. Der Lehm ist das, womit die Dischler de Dische lehmen. D i e Lehm sind wilde Diehre. Und das Lehm ist da-,-, wovon's bei Schiller heeßt: E freies Lehm sichren mer".

Ich bitte um Auskunft....

Briefkasten des »Gesellschafters*

Unter dieser Rubrik veröffentlichen wir die aus unserem Leserkreis an die Redaktion gerichteten Anfragen. Den Kragen ist jeweils die letzte Abonnementsautttnna beizulegen, ferner Rückporto, falls briefliche Auskunft gewünscht wirb. Die Beantwortung der Anfragen erfolgt leweilS SamstagS. Kür die erteilte» Auskünfte übernimmt die Redaktion nur die vretzaAetzliche Verantwortung.

G. I. Die Frist für die Jnstandsetzungs- arbciten ist bis zum 30. Juni 1934 verlän- gert worden. Es könnenin dieser Zeit also an sich auch noch Neuanträge gestellt werden, soweit Mittel Vorhanden sind. Doch zeigt die Praxis fast überall, daß die bereitgestellten Mittel bereits erschöpft sind. So wird es also' auch bei Ihnen der Fall sein, wenn der Bürgermeister Sie abgewiesen hat. Sind die Mittel erschöpft, so haben Sie natürlich keine Möglichkeit des Einspruchs, nur wenn Sie glauben, zu Unrecht benachteiligt worden zu sein, steht cs Ihnen frei, beim Oberamt Be- schwerde eiiiznreichen. Die einfachste Art, ein Grundstück Ihrem Kind zu übereignen, ist die Schenkung. Sie erfolgt durch nota­rielle Beglaubigung. Bei einem Wert Von 8001000 NM. betragen die Kosten etwa 15 RM Steuer ist in' diesem Fall nicht zu bezahlen. Tie Zulassung eines steuerfreien und führerscheinfreien Motorrads kostet 2.50 Reichsmark. Der Führerschein für ein Mo­torrad kostet ebenfalls 2.50 RM., doch kom­men hierzu die Ausbildungs- und Prüfungs- kosten, die zusammen rund 45 RM. betragen. Den Führerschein erwerben Sie sich am besten in einer Landesfahrschule oder bei einem der zahlreichen, staatlich zugelassenen Fahrlehrer.

E. W. Das beste Mittel, um Eisen und Stahl vor Rost zu schützen, dürfte die Ver­chromung sein, insbesondere bei feinen Ge­genständen. Bei gröberen Eisenteilen ge­nügt ein Anstrich mit Mennige. Wenden Sie sich an einen Schlosser oder Feinmechaniker!

E. Sch. Ueberstunden sind nur dann zu­lässig, wenn es sich um eine vorüber­gehende Arbeitsanhäufung handelt. Ist die Arbeit so groß, daß eine weitere Person Beschäftigung finden könnte, so find Ueber- stimdeu unzulässig. Geleistete Ueberstunden müssen auf jeden Fall bezahlt werden, auch wenn das Gehalt monatlich festgelegt wird, und zwar errechnet sich die Bezahlung Pro­zentual auf Grund des Bruttogehalts. Wen­den Sie sich an die dortige NSBO. oder au Ihre spezielle Berufsorganisation! Sie kön­nen, wenn Sie auf andere Weise nicht zum Ziel kommen, die Leistung Von Neberstun- deu Verweigern und bei der NSBO. Anzeige erstatten. In dem von Ihnen angeführten Gesetz ist deshalb nichts über diese Fragen enthalten, weil sie schon vor diesem Gesetz geregelt worden sind.

P. S. Wegen Patentanmeldungen wenden Sie sich ani besten an einen Patentanwalt. Sie ersparen sich damit viele Mühe und Umwege, und haben am ehesten die Garan­tie, alle Möglichkeiten zu erfahren. Den für Ihren Bezirk zuständigen Patentanwalt er­fahren Sie beim Oberamt.

K. K. Wenn das Pflaster, auf dem Sie stürzten, noch zu dem Grundstück des Haus­eigentümers gehört, und die Beschaffenheit des Pflasters tatsächlich so schlecht war, daß eine allgemeine Gefahr des Ausgleiteus bestand, so ist der Hausbesitzer für Ihren Unfall haftbar. Ist er in der Haftpflicht, so übernimmt die Versicherung die Bezahlung Ihrer Schadenersatzansprüche. Der Unfall muß aber von dem Hausbesitzer sofort der Versicherung angezeigt werden.

B. Oe. Ein Südrusse kann die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung er­langen. sofern er nachstehende Bedingungen erfüllt. Eine Einbürgerung erfolgt nur, wenn der Gesuchsteller aus seiner früheren Staatsangehörigkeit bereits entlassen ist oder sofort nach seiner Einbürgerung ent­lassen wird. Eine ausländische Staatsange­hörigkeit neben einer deutschen ist ausge­schlossen. Voraussetzungen für die Einbür­gerung sind, daß der Gesuchstelier nach den deutschen Gesetzen unbeschränkt ge­schäftsfähig ist, b) einen unbescholtenen Lebenswandel geführt hat, o) an dem Ort seiner Niederlassung eine eigene Wohnung oder ein Unterkommen gesunden hat, und ä) an diesem Ort sich und seine Angehöri­gen zu ernähren imstande ist. Neben diesen Voraussetzungen wird bei der Einbürgerung nach völkisch-nationalen und staatspoliti­schen Gesichtspunkten entschieden. Nichtarier sind von der Einbürgerung ausgeschlossen: die Abstammung des Antragstellers ist durch Geburtsurkunden bis zu den Großeltern, zu- rück nachzuweisen. Den Nichtariern sind solche Personen gleichgestellt, die zwar selbst arisch, aber mit einer nicht arischen Ehefrau verheiratet sind. Erbkranke und Ausländer mit marxistischer und kommunistischer Ge­sinnung können aus Gründen der Reinhal­tung des deutschen Vvlkskörpers nicht ein- gebürgert werden. Die Einreichung des Ein­bürgerungsgesuches erfolgt beim Oberamt oder bei der Gemeindebehörde des Nicder- lassungsortes. Eine bestimmte Zeit der An­wesenheit in Deutschland ist nicht vvrge- schrieben. Die Kosten sind ziemlich hoch, sie bewegen sich zwischen 50 und 1000 RM.. je nach dem einzelnen Fall. Mit 1200 RM. müssen Sie mindestens rechnen-

X. H. Der Kasernenhof der Rotebühl- kaserne faßt 50 000 Personen und ist etwa drei Hektar groß.

Erfinder. Uni irrtümlichen Auffassungen eiitgegenzutrcten. werden wir gebeten, dar­aus hüiznweisen, daß das dem Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront angegliederte Neichserfinderamt nur die Erfinder berät, und für die Auswertung der Erfindung Sorge trägt, die bereits ein Schntzrecht er- langt haben. In Württemberg besteht beim Landesgewerbeamt Stuttgart, Kanzleistraße eine Beratungsstelle für gewerblichen Rechts­schutz. die Erfindern kostenlos Auskünfte allgemeiner Art erteilt. Für Auskünfte spezieller Art muß man sich an einen Patentanwalt wenden.

Fr. M. Innerhalb Etters müssen Sie mit Kernobst- und Süßkirschbäumen zwei Meter von der Grenze wegbleiben, mit Steinobst- bänmen (außer Süßkirsch) 1,50 Meter. Be­finden sich die Gärten außerhalb Etters, so verdoppeln sich die Abstände. Diese Abstände sind im neuen württembergischen Nachbar- recht festgelegt, das am 1. April 1932 in Kraft getreten ist.

E. E. in M. Mit Nadelholzgewächsen müssen Sie außerhalb Etters acht Meter und inner­halb Etters vier Meter von der Grenze des Nachbargrnndstückes entfernt bleiben.