Seite t Nr. 87

Der Selelllchaster

lang ausgeübt hat. Zu seinem Nachfolger wurde der Schreiner Wilhelm Ham mann in Na­gold, Badstrage 3 bestellt und ihm die Eichung von Fässern und Herbstgefäßen. sowie die Be­glaubigung von Fischversandgefäßen cm der Faß- eichnebenstelle Nagold übertragen. Von dem Ergebnis der diesjährigen Schlußprüfung an der Realschule wird mit Interesse Kenntnis genom­men, ebenso von dem Bericht der Untersuchungs­stelle des Hygienischen Instituts in Tübingen über die Ueberwachung des Verkehrs mit Lebensmit­teln und Gebrauchsgegenständen. - Dem An­schlug des Anwesens des Karl Frey z. Wald­lust an die städt. Wasserversorgung steht nichts im Wege. - Dem Gesuch der Gaufllhrerschule um Verbesserung der Emmingerstrage wird nach Möglichkeit entsprochen werden. - Die Behand- lun einer Reihe von Verwaltungsgegenständen, Dekreturen und Grundstücksschätzungen bildeten den Schlug der Sitzung.

Letzte Nachrichten

Zuchthaus sür einen Kindesentsührer Fragwürdige Weltkrise» mit einem kleinen Mädchen

Hamburg, 15. April. Tie Große Straf­kammer des Hamburger Landgerichts hatte sich mit einer Kindesentführung zu befassen, die vor längerer Zeit in der breiten Oessent- lichkeit berechtigtes Aufsehen erregte. Aus Los Angeles in den Vereinigten Staa­ten kam die Meldung, daß dort ein kleines Mädchen aus Hamburg aufgegrisfen worden sei, das aus seiner Heimat entführt war. Es befand sich in Begleitung eines reichlich frag­würdigen älteren Mannes namens Dath e, der in Los Angeles wegen Paßvergehens sest- genommen wurde. Die amerikanische» 'Be­hörden schoben ihn nach Deutschland ab. In Bremerhaven wurde er festgenommcn und unter Anklage gestellt.

Die Große Strafkammer erkannte auf IV- Jahre Zuchthaus und Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt.

Der türkische Verschalter in Berlin gestorben

Berlin, 15. April.

Der türkische Botschafter in Berlin, Kema- lettin Sami-Pascha ist am Sonntagmittag um 13 Uhr an den Folgen einer Magen­operation gestorben.

Hitlerjugend und Konsession

In Wiederholung einer seitherigen An­ordnung gibt Gebietsführer Wacha als Landesbeauftragter des Jugendführers des deutschen Reiches für Württemberg und Hohenzollern aus Anlaß der großen Ueber- tritte organisierter kath. Jugendlichen in die Hitlerjugend nachstehend bekannt.

Bei Veranstaltungen, die sich über den ganzen Sonntag, Sonnabend Sonntag, oder mehrere Tage erstrecken, sind die Füh­rer und Führerinnen der HI. (HI-, BdM., DJ.) verpflichtet, solchen Jungen und Mädels, die an einem Gottesdienst ihrer Konfession teilzunehmen wünschen, diese Teilnahme durch eine Beurlau­bung vom HJ.-Dienst für die Zeit dieses Gottesdienstes zu ermöglichen.

Zwei

Oberscharführer tödlich verungMt

Kottbus, 15. April.

In den frühen Morgenstunden des Sonn­tags ereignete sich in Guben ein folgenschwe­rer Verkehrsunsall, dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Ein von dem SA.-Ober- scharführer Lerche gesteuertes Motorrad yihr aus bisher unbekannter Ursache in

höchster Geschwindigkeit gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig, daß der Ober- scharführer Lersche auf der Stelle getötet wurde. Sein Mitfahrer, der SS.-Oberschar- führer Rinas, wurde so schwer verletzt, daß er kurz nach der Ueberführung in das Gubener Krankenhaus seinen schweren Ver­letzungen erlag. Das völlig zertrümmerte Motorrad wurde zunächst von der Polizei beschlagnahmt, um festzustellen, ob Material­schaden dieses furchtbare Unglück verursacht hat.

BruKsaler Eisenbalmbriicke teilweise zerstört

Bruchsal, 15. April.

Die vor der Einfahrt in den Bahnhof Bruchsal befindliche Eisenbahnbrücke mni-d? in dm- v^aan""»?!! Nacht dadurch teilweise zerstört, daß ein auf einem Güter­zug befindlicher Kran sich während ver Fahrt gelöst hatte, hin- und her­pendelte und bei der Durchfahrt durch die Brücke Teile derselben mitriß. Die Gewalt der Zerstörung war derart, daß die die Brücke tragenden Beton klötze aus dem Boden gerissen und große Teile der Brücke selbst über das Gleis geschleudert wurden. Die Nordeinfahrt von Heidelberg her in den Bahnhof Bruchsal ist gesperrt; der Verkehr wird umgeleitet. Personen sind nicht zn Schaden gekommen.

Sport-Nachrichten

SV. Nagold 1. Neuenbürg 1. (Verbrmdsjpiel) Tore 2:1 (Halbzeit 2:1) Ecken 2:3.

Neuenbürg mußte auch heute wieder, wie im Vorspiel beide Punkte an Nagold abgeben. Die Punkte beim Vorspiel in Neuenbürg mußten allerdings teuer bezahlt werden. Auf die ge­meinste Art wurde damals unser guter Vertei­diger Hertkorn und gleich darauf unser Mit­telstürmer Hausch zusammengeschlagen, so daß beide Spieler kaum mehr in der Lage sind, Fuß­ball zu spielen, bei elfterem ist es ausgeschlos­sen. so hat Nagold zwei gute Spieler verloren, welche nicht so leicht wieder ersetzt werden kön­nen. Das heutige Spiel stand ganz unter dem Einfluß der Ersatzkräfte. Verteidigung und Läu­ferreihe in bester Form, jedoch der Sturm mit feinen jungen Ersatzkrästen ein Schmerzenskind. Neuenbürg verfügte über eine wirklich standfeste Verteidigung, sowie einem gut ansprechenden Sturm, dem Spielverlauf entsprechend wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.

Der Spielverlauf: Neuenbürg hat Anstoß, kommt wiederholt schön durch, jedoch die Ver­teidigung rettet. Geraume Zeit ist Neuenbürg dominierend, jedoch allmählich findet sich auch die Platzelf und schöne Angriffe werden vorge­tragen. Die Verteidigung der Gäste ist jedoch ein gutes Bollwerk, mit weiten Abschlägen verschaf­fen sie ihrem Sturm immer wieder gute Vorlagen, jedoch auch dieser Sturm versteht die Chancen nicht auszunützen. Durch unnötige Tribelei bei Nagolds Verteidigung kommt Neuenbürg zum billigen Führungstor. In der Folge drängt Na­gold gewaltig auf Ausgleich. Der Rechtsaußen kommt zum Zug und mit pfundigem Schuß durch die Hände des Torwarts landet der Ball zum Ausgleich im Netz. Die nächsten 10 Minuten bringen für Nagold einen Elfmeter, welcher überlegt eingeschoben wird.

In der 2. Hälfte wird bei Nagold umgestellt, der frühere Mittelläufer geht auf feinen alten Posten zurück, was für die Mannschaft sehr zweckmäßig ist. Mit flachen Vorlagen füttert er den Sturm und ist zugleich ein gutes Bollwerk der Mitte. Klare Chancen werden wiederholt ini Sturm vergeben. Aber auch die Gäste drän­gen gewaltig, der Ausgleich lag in der Luft und nur mit Glück kann Nagold solchen verhüten. Schiedsrichter Obergfell-Feuerbach leitete ruhig und sicher, nur im Händespiel war er etas zu nachsichtig..

Handel und Verkehr

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EmrMije für Wlirttemberv jetzt festgesetzt

Stuttgart, l6. April. Ter Bezirksbeauf­tragte für den Eiermarkt, Wirtschaftsbezirk Württemberg, setzt auf Grund des Z 11 der Verordnung über die Regelung deS Eier­marktes vom 21. Dezember 1933 für deutsche Haudelsklasfeneier folgende Kleinverkaufs­preise (Verbraucherpreise) fest:

Klaffe S (über 65 Gramm) Gl" 10,5 Pfg., G H - 10 Pfg.; Klaffe A (6560 Gramm) G 1 10 Pfg., G ll ^ 9,5 Pfg.;

Klasse B (6055 Gramm) G l - 9,5 Pfg., G II ^ 9 Pfg.; Klasse C (5550 Gramm) G I -- 9 Pfg., G H -- 8,5 Pfg.; Klasse D (5045 Gramm) G l ^ 8,5 Pfg,, G II 8 Pfg.

Kleinhandelsgefchäfte und Gaststätten dürfen nichtgekennzeichnete Eier (sog. Land­eier) mit Wirkung ab 16. April 1934 nicht mehr feilgehalten oder anbieten. Für Landeier, die im unmittelbaren Ver­kehr zwischen Erzeuger und Verbraucher ab­gesetzt werden, wird der Preis auf 8 Pfg. je Stück festgesetzt. Diese Landeier müssen im Einzelverkauf ein Mindestgewicht von 55 Gramm je Stück aufweifen.

Mengennachlässe dürfen nur in nachstehend vorgeschriebenem Umfang ge-

_ Montag, den 1k. April IM

währt werden: Bei Abgabe von ganzen Ge­binden (Kisten von mindestens " 360 Stück Inhalt aufwärts) im Umfang von höchstens 0.6 Pfg. je Stück. Mengennachlässe bei Uh. gäbe von 10 oder 100 Stück sind unzuläs­sig. Ebenso sind Barzahlungsrabatte (Skonti) unzulässig^ Beim Verkauf von einzelnen Eiern kann der Gesamtrechnungsbetrag auf ganze Pfennige aufgerundet werden. Die Abgabe von Eiern in jeder Menge au Ver- braucher-Vereinigungen ist unzulässig. Aus­genommen sind die Verbrauchergenofsen- schäften (frühere Konsumvereine). Tie Min­destabgabe seitens des Großhandels beträgt 360 Stück und muß in geschlossenen Gebin­den (Kisten) erfolgen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehend aufgeführte Preisfest­setzungen und Berkaufsbestimmuugen wer­den nach Maßgabe der gesetzlichen Verord­nungen bestraft.

Der Wirtschaftsbezirk Württemberg um­faßt das ganze Land Württemberg, den Kreis Sigmaringen. die bayrische Stadt Neu-Ullm und das badische Bezirksamt Pforzheim.

Schweinepreise. Balingen: Milch, schweine 10-22 NM. Besigheim: Milchschweiue 1420, Läufer 33 NM, Crailsheim: Milchschweiue 1822.50, Läufer 3254 RM. Giengen/Br.: Saugschweine 1620, Läufer 2731 NM. - Großbottwar: Milchschweiue 14ix NM. Güglingen: Milchschweiue 11 bis 18, Läufer 2632 RM. Hall: Milch- schweine 1821 NM. Marbach/Nu Milchschweiue 1823 NM. ^

Fruchtpreise. Balingen: Haber 8.50 bis

8.80, Gerste 9.5010.50, Weizen 9.3010,50, Erbsen 13 RM. Pro Ztr., Kleesamen 6575 Pfg. Pro Pfund. Giengen/Br.: Wei- zen 9.85, Gerste 8.30, Haber 7.808 RM. Nagold: Weizen 9.80, Gerste 10, Haber 8.50 RM. Ravensburg: Festpreis für 1 Doppelzenter: Weizen 19.7020,30, Besen

13.80, Roggen 16.7017.50, Durchschnitts- Preis für 1 Doppelzentner: Gerste 17.50, Saatgerste 1920,18, Saathaber 17, Haber 15.2716.10, Kleesameu 190200, Esper 48 bis 50, Wicken 25. Erbsen 2426, Gras­famen 173 180 NM. Per 100 kg. Reut­lingen: Dinkel 7.207.80, Saatweizen 1111.50, Weizen 9.5010, Saatgerste 10 bis 10.50, Gerste 8.509.50, Saathaber 10, Haber 89.10. Kleefarnen 6075 NM. Tübingen: Weizen 9.509.80, Dinkel

7.80, Gerste 8.5010, Haber 8.409, Klee- sauren 72 RM. Urach: Dinkel 7.30 bis 7.40, Gerste 8.509.40, Hafer 89, Weizen 1010.20, Roggen 8. Erbsen 11.50, Espar 15 RM. je pro Zentrier.

Gestorbene: Louis Beck, Gerbereibesttzer, 67 I., Alrensteig Gg. Braun, Mechanikermftr,, 35 I., Alrensteig Eugen Ei>h, Elek- troweist.r, 31 I., Bürst ingen OA. Horb Cbristoph Gruß, Schneidermeister, 63 I., Schwann OA. Neuenbürg Johs. R -pp, 55 I., Baiersbronn.

Voraussichtliche Witterung: Im Osten liegt Hochdruck, westlich von Irland eine Depres­sion. Da der Einslutz des ersteren vorherrscht, .st für Dienstag und Mittwoch zeitweilig heiteres und vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten

Hauplschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. Anzeigen: Hermann Götz, Nagold: Verlag:Gesellschafter" E. m. b. H.: Druck: G.W.Zaiser (Inhaber Karl Zaiser) Nagold.

D. A. d. l. M. 2560

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Amtliche Bekanntmachung

Ermllen«! eurer Gement tu Mmsleiz

Die Firma Alfred und Emil Beck, Gerberei in Altensteig, beabsichtig! an ihr Gerwreigebäude Nr. 360 eine Wasierwerk- statt mit 5 Wasserkästen, einem Bescher und einer Lcimleder- grube auszubauen.

Sie brllet um die hiezu erforderliche bau-, gewerbe- und wasserpoli,erliche Genehmigung.

Die Pläne liegen beim Oberamt und beim Bürgermeister­amt Aliensteig zur Einsicht auf. Einwendungen gegen das Ge­such sind binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieses Blattes an gerechnet, hier oder beim Bürgtrnreisteramt Altensteig anzubrin­gen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen nur noch geltend gemacht werden, wenn sie auf privatrechllichen Titeln beruhen.

Nagold, den 13. April 1934. Oberamt:

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Soldatenfibel Die (neue) Gruppe

Eefechtsfibel (Fortsetzung der neuen Gruppe für Zug und Kompanie)

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Der Preis von 1 RM. für jede Fibel ist so niedrig im Vergleich zu dem darin gebotenen Rüstzeug, daß keinem die Anschaffung des für ihn in Frage kommenden Teils der Bü­cherreihe unmöglich ist. Für alle aber gilt hier in entsprechender Abwandlung das Sprichwort: Selber lesen macht klug.

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