Seit» « Nr. 88

Der Kelelllchaster

Freitag, de» 13 . April 18317

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Der Arbeiter als Kämpfer für -eutfche Kultur

Sas Recht mit Teilnahme am kulturellen Leben der Ration

Der deutsche Volksgenosse, der den Ehren­titel Arbeiter zu tragen berechtigt ist, der unseres BluteS und deshalb unserer Art sein mutz, erhielt vom nationalsozialistischen Staat bekanntlich jenes sundamentale Recht zurück, das chm eine liberalistisch-bürgerliche Welt genommen: Das Recht aus Arbeit in seinem Vaterland! NichtUnterstützung', nicht Almosen find Gepflogenheiten oder Methoden unseres Staates, der hier im Grundsätzlichen Marxismus wie Reaktion an ihrem empfindlichsten Nerv traf und beide den geistigen Nährvater Liberalismus und sein Kind Marxismus vor dem ehr­lichen Volke als arbeiterfeindliche Seuche kapitalistischer Prägung entlarvte.

Der deutsche Arbeiter aber, der im natio­nalen Staate das Recht auf Arbeit hat, hat in ebensolchem Maße daS Recht auf leben­digste Teilnahme am künstlerisch-kulturellen Leben seines Volkes!

Man fragt unS Nationalsozialisten, die wir aus der kulturpolitischen Ebene den ent­scheidenden Kampf zu führen haben, sehr oft: Wie glaubt ihr, dem Arbeiter künstlerische Dinge, große Fragen und Forderungen des kulturellen Lebens näherbringen zu können? Wie wollt ihr es erreichen, daß der Arbeiter euer völkisches Kulturgut einsatzbereit schätzt, ja, sich für den Bestand und das organische Vorwärtsschreiten eurer deutschen Kunst ein­setzt und sie gegen all ihre zahlreichen Feinde verteidigt?!

Menschen, denen der große Rhythmus des Nationalsozialismus fremd oder die nur im­stande sind, rationial zu leben und zu ent­scheiden und nur solche! können diese Frage stellen nnd dabei im Stillen erwar­ten. daß sie uns damit in eine Gasse geführt, die zur Umkehr oder, bester gesagt, zur Ab­kehr von unseren nationalsozialistischen Grundforderungen führen müßte. Man wird jene Fragesteller nie zufrieden machen können, ist ihr Herz abgestorben oder find sie schöpferisch bewertet nicht lebendig zu nennen. Allen anderen aber wollen wir frei und freudig bekennen, daß wir den durch nichts zu überwindenden Glauben haben, gerade den deutschen Arbeiter der Stirn wie der Faust zum lebendigsten Träger und Verteidiger unserer völkischen Kultur und blutgebundenen Kunst machen zu kön­nen!Machen' ja, aber weder im abgelebten bürgerlichen, noch im unorganisch wider­natürlichen Sinne des Marxismus!

Weil wir im Tiefste« davon überzeugt sind, daß dieKrise der deutschen Kunst" nicht in der materiellen Notlage unseres Volles zu suchen ist, sondern im wesentlich­sten in der seelischen Verzweiflung und Ver­seuchung und damit in der grenzenlosen Entfremdung zwischen Kunst und Volk, zwi- s> sen Künstler und Arbeiter, glauben, ja n. sten wir, daß wir unser Ziel erreichen. Wir, die heute lebende, und fortzeugend die kommenden Generationen. Der gigantische Kampf unserer Freiheitsbewegung das wissen die uns Fremden nicht und werden es nie fasten können! hat hierzu die Vor­aussetzungen geschaffen, deren wichtigste diese eine ist: die Geburt und das natürliche Wer­den eines vollends neuen deutschen Men- schenthps, der erst da sein muß, soll das ge­samte künstlerische und kulturelle Leben un­seres Volkes grundlegend neu gestaltet wer­den.

Dieser neue deutsche Mensch, aus unse­rem Bvden und unserem Blut entstan­den, bringt all jene Eigenschaften mit, die man haben muß, um gerade den schaffen­den Menschen zum wahrhaftigen Träger und Verteidiger der Kultur seines eigenen Volks­tums werden zu lasten. Dieser neue Mensch, der wahre Nationalsozialist, der seine Welt­anschauung erlebt und nicht konstruiert oder gelesen hat, dieser Feind aller zerstörenden Jntellektbestien deS Kollektiv-Marxismus und aller reaktionären, Humor- und herzlosen Mucker, ist der Träger dieser neuen Kultur, die der Nationalsozialismus gegen alle Kräfte deralten Welt" der Ratio schaffen wird.

Darum sagen wir seit Jahren, ohne die falschen Propheten, die Pharisäer und Schriftgelehrten zu hören, daß der simpelste SA-Mann tausendfach mehr völkisches Kul­turgut geschützt und gefördert hat, als der k. ägste Vielschreiber oder nur-intellektuelle Dozent in irgendeiner Hochschule. In der Front dieser unbekannten Soldaten unserer kämpfenden Bewegung ist dieser neue Typ des schaffenden Deutschen geboren, von dem eivmal die ganze Welt sprechen wird, wenn

daS Zeitalter der Französischen Revolution längst als eine Zeit der Falschheit und ge­meine» Widernatürlichkeit vergessen sein wird.

Wenn wir das sagen, dann sei damit die Grundhaltung des Nationalsozialisten im Kampfe um die Seele des deutschen Arbei- ers im Großen Umrissen. Noch einfacher ge- agt: Niemals werden Gehirnakrobaten, die ich heute vielleicht sogar mit der heiligen Fahne tarnen möchten, imstande sein, den

Menschen finden. Darum: Volkskultur! Daruni aber auch: Weg und runter mit allem falschen Zauber undbürgerlichen' Getue eines Kunstbetriebesfür' den Arbei­ter, dem man auch hier und gerade auf dem Gebiete des Geistig-Weltanschaulichen! keineAlmosen', keineWohl- oder Mild­tätigkeitsduseleien' vorsetzen darf.

Wir wollen und werden chm Volkskunst bringen, ihn teilhaben lasten am Ringen und Schöpsen des künstlerischen Menschen,

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Lti/jeben in cker leckim'k

Riesige Konduktoren und mächtige Kabel in friedlichem Nebeneinander in einem uabetzperk der AEG., ein Bild, welches beweist, datz moderne Technik nicht NM siveck- mähig, sondern auch schön sein kann.

Arbeiter diesen heroischen deutschen Men­schen an die Quellen unserer Kultur und Kunst heranzuführen, niemals werden humorlose Nur-Virtuosen den schaffenden Deutschen bewegen und ihn zum freiwilligen Einsatz für diese höchsten Güter unseres Volkes bringen können. Nur der Volks­genosse, und vor allem der künstlerische Mensch, der mitten im lebendigen Volke, in seiner kämpfenden Front steht, wird den Weg zum Herzen dieses jahrzehntelang vergifteten

werden zu ihm den Künstler setzen, der seinen Pulsschlag fühlt nnd von dem der Arbeiter überzeugt ist, daß der gleiche Rhythmus auch sein Herz bewegt. Dann wird er den alles überwindenden Geist dieser neuen großen nnd letzten Kameradschaft zwischen Künstler und Arbeiter verspüren, wird selbst freiwillig nnd freudig diese Ka­meradschaft durch die Tat beweisen und wird dann und nur dann Kämpfer für die neue Kultur werden.

Men als Netrie-sWrer?

Die Frage, ob Juden bzw. Nichtarier als er von wirtschaftlichen Unternehmen zugelassen werden können, bewegt zurzeit sehr stark die Seele des deutschen Arbeiters. Er muß feststellen, daß das Gesetz der natio­nalen Arbeit und ebenso das Gesetz zur Vor­bereitung des organischen Aufbaus der Wirtschaft scheinbar absichtlich an der Klä­rung dieser Fragen vorbeigegangen ist. Das allgemeine Interesse an einer Lösung dieser Fragen, die sowohl den Grundsätzen natio­nalsozialistischer Weltanschauung entspre­chen muß, andererseits aber auch in das wirtschaftliche Leben unserer Zeit kein un­durchsichtiges Chaos bringen darf, hat den Deutschen", das Organ der Deutschen Ar­beitsfront. veranlaßt, sich damit zu beschäf­tigen.

Es wird darauf hingewiejen, daß es für den Gesetzgeber von vornherein feststehend gewesen sein dürfte, daß ein Jude als Füh­rer niemals in Frage kommt.Es wäre ja auch nicht im Sinne des Nationalsozialis­mus gelegen, dem Juden das Recht auf

Führerstellung einzuräumen. Wir können es uns nicht vorstellen, daß unsere national­sozialistischen Volksgenossen in den Betrie­ben einem jüdischen Unternehmen die Treue schwören und das ausgerechnet solchen ; Leuten, die noch kurze Zeit vorher den deut­schen Arbeiter in der abscheulichsten Weise ^betrogen und bekämpft haben.

! Ebensowenig können wir es uns vorstellen, !daß ein Jude aus Grund der ihm fehlenden völkischen Eigenschaften des deutschen Men­schen in dem Sinne für seine Gefolgschaft ! sorgt, wie es das Gesetz vorschreibt. Und Letzten Endes haben wir Nationalsozialisten ^ nicht durch fünfzehn Jahre hindurch jenen ! gigantischen Kamp? um die Seele des deut- i schen Arbeiters geführt, um ihm jetzt als ! Führer einen Juden hinznstellen ..."

In der Tat, der Kampf des Nationalsozia­lismus. der im Grunde genommen ja nicht geführt wurde, weil er zum Programm der Partei gehörte, sondern weil es die Abwehr aller gesunden Kräfte im Volke gegen die i Ueberwncherung der Wirtschaft durch das

jüdische Parasitentum war dieser Kampf um die Revolution in der Wirtschaft, seit Jahr- zehnten mit derselben Energie und demselben Elan geführt wie die Umwälzung der poli­tischen Verhältnisse, würde seinen Sinn der- lieren, wenn wir dem deutschen Arbeiter den Juden als Betriebsführer präsentieren, der daS Führerprinzip für sich in Anspruch netz- men darf. ImDeutschen" wird der Bor- schlag gemacht, in solchen Fällen, wo Juden als Betriebsführer in Frage kommen, einen deutschen Vertreter zu benennen, der an Stelle des jüdischen Unternehmers die Be- triebsführung übernimmt und der auch der Gefolgschaft die Gewähr bietet, ihre Inter­essen so zu vertreten, wie es das Gesetz be­fiehlt. Ob dieser Vorschlag eine praktische Lösung bedeutet, steht nn Augenblick nicht zur Diskussion. Aber das eine steht fest, daß diese Frage jetzt überall in den Betrieben der deutschen Wirtschaft akut zu werden be­ginnt und daß sie unserer schärfsten Auf­merksamkeit bedarf.

Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit hat auch für die Arbeitsverhältnisse in der Heimarbeit eine grundlegende Neuregelung getroffen, die nunmehr in dem Gesetz über die Heimarbeit, das vom Kabinett am 23. März 31 verabschiedet worden ist, ihren endgültigen Niederschlag gefunden hat. Das neue Gesetz tritt jetzt an die Stelle des alten Hausarbeits­gesetzes vom Jahre 1911 und seiner Ergänzun­gen vom Juni 1923 und vom 8. Juni 1933.

Es ist bekannt, datz die soziale Lage der Heimarbeiter, die durch ein völlig unzuläng­liches Gesetz bestimmt wurde, außerordentlich schlecht war. Vielfach ist in der Oeffentlichkeii oie Frage anfgetancht, ob der nationalsoziali­stische Staat Heimarbeit überhaupt dulden soll. Denn die Heimarbeit wird gerade von den ärmsten Teilen des Volkes nnd daher meist in ungesunden licht- und luftarmen Wohnungen ausgeübt. Außerdem sind rund 70 Prozent der Heimarbeiter Frauen. Die Frage deS allge­meinen Verbots der Heimarbeit steht jedoch gegenwärtig nicht mehr zur Debatte, denn Hunderttausende von Heimarbeitern, die jetzt noch, wenn auch bei niedrigsten Löhnen arbei­ten können, wurden bei einem Verbot arbeits­los werden; nutzerdein sind die Verhältnisse je nach den einzelnen Berufszweigen, der ört­lichen Lage nnd den sonstigen Lebensbedingun­gen auherordentlich verschieden. Denn häufig ist ja die Heimarbeit mehr zusätzliche Arbeit, die s es den Heimarbeitern, meist Kleinbauern und . Siedlern, ermöglicht, zusammen mit dem an sich zur Lebenshaltung nicht zureichenden Er­trag ihrer Scholle und ihrer Vieh- oder Klein- Viehzucht bescheiden zu leben.

Das Reichsarbeitsministerium, das zu dem neuen Gesetz über die Heimarbeit jetzt eine sehr ausführliche und umfangreiche Begründung veröffentlicht, steht außerdem auf dem Stand­punkt, daß ein Verbot der Heimarbeit aus wirt­schaftlichen Gründen abwegig sei, weil zahl­reiche Heimindustrien, insbesondere solche, die für die Ausfuhr arbeiten, jede Absatzmöglichkeit verlieren würden, wenn der Preis der Ware durch den Mehraufwand des Werkstatt- oder Fabrikbetriebes gesteigert würde.

Während das alte Hansarbeitsgesetz vom Schutz der Hausarbeit ans den Werkstätten ausging, in denen die Heimarbeit geleistet wurde, besaßt sich das neue Gesetz mit der: Schutzbedürftigcn selbst nnd setzt sich zur Auf­gabe, sie vor den Gefahren, die ans der Eigen­art der Heimarbeit erwachsen, zu schützen. Das Gesetz zieht unmittelbar in seinen Bereich den Heimarbeiter und den Hausgewerbetreibenden, der in der Regel allein oder mit seinen Farm lienangehörigen oder mit nicht mehr als zwei fremden Hilfskräften arbeitet. Das wesentlich Neue liegt hierbei darin datz der Hausgewerbe­treibende, der noch zwei fremde Hilfskräfte (Betriebsarbeiter) beschäftigt, als Hausge­werbetreibender kleinsten Ausmaßes dem allein oder nur mit Familienangehörigen arbeitenden Hausgewerbetreibenden ohne weiteres gleich steht.

Das Kernstück der gesetzlichen Regelung der Heimarbeit liegt im E n 1 g e l t v e r h ä l 1 n i s. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit hatte dem He.marbeilergesetz bereits vor­gegriffen, indem es unter Aufhebung der Fach­ausschüsse, deren Aufgabe die Entgeltfestsetzung war, die Entgelt Regelung den Treuhändern der Arbeit überantwortet. In dem Gesetz wird jetzt auf jeden Fall die Gewähr gegeben, daß die Mindestentgeltfestsetzui z, die bisher in großem Umfang durch die Fachausschüsse für Heimarbeit getroffen wurde, durch Tarif­ordnungen übernommen und fortgeführt wird. Die Entgeltfindung wird durch eine neu aus­geführte 'Auskunftspflicht erleichtert die es er­möglicht, auf Kalkulationsgrundlage zurückzu­gehen.