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Der Gesellschafter

Kurz vor 4 Uhr war die Sitzung des Präsi­diums der Abrüstungskonferenz beendet. Das Präsidium hat sich auf den 30. April vertagt.

Gleichzeitig ist beschlossen worden, den Hauptausschuß etwa am 23. Mai zusammen­treten zu lassen.

Die Tagung des Präsidiums der Ab­rüstungskonferenz hat also tatsächlich nur einen einzigen Tag gedauert.

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Gemeinschaststagung der Arbeitsfront, der Treuhänder der Arbeit u. der Wirtschaftsführer

Berlin, lO. April.

Im großen festlich geschmückten Sitzungs­saal der Bank der Deutschen Arbeit AG. fand am Dienstag vormittag die e r st e G e m e i n. s ch a ftsjagung der Deutschen Ar­beitsfront, der Treuhänder der Ar bert und aller Wirts chafts- sührer statt, der die Reich-minister Heß. Dr. Goebbels, von E l tz - R ü b e n a ch. Schmitt, der Führer der Deutschen Ar­beitsfront, Tr. L e y, der Reichsobmann der NSBO. S ch u h m a n n, der Fi'U'rer der deutschen Wirtschaft Keßler, die Treuhän- der der Arbeit, die Amtsleiter der Arbeits­front, die Neichs-Betriebsgruppenleiter, die Bezirksleiter der Arbeitsfront und die gesamte NSBO-Leitung, sowie sämt­liche Führer der Wirtschaftsgruppen bei­wohnten. Dr. Leh wies nach seiner Be­grüßung auf die außergewöhnliche Bedeu­tung der Tagung hin, die den Zweck habe, der Zusammenarbeit zwischen all den Män- nern zu dienen, die im Lande drinnen dis Wirtschaft und die Menschen in dieser Wirt­schaft dienen sollen.

Dr. Ley erklärte u. a.: Als wir am 2. Mai vergangenen Jahres die Unzahl von Gewerk­schaften und Verbänden übernahmen, war diese Uebernahme deshalb leicht, weil das Schicksal dem arbeitenden Menschen den Un­sinn dieser Organisationen klargemacht hatte.

Heute, nach nicht ganz einem Jahre, kann ich dem Führer bereits den grundsätzlichen Aufbau der Arbeitsfront melden und kann ihm melden, daß aus der Vielzahl von Ver­bänden und Organisationen eine der gewal- tigsten und größten Einheitsorganisationen aller Zeiten und Völker geschaffen ist.

Hand in Hand mit dem Aufbau der Ge­meinschaft ging nun die Schaffung des Ge- setzes zur Ordnung der nationalen Arbeit. So ist denn der Begriff der sozialen Ehre ge­schaffen. Durch das Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der Wirtschaft ist die notwendige Ergänzung zu dem Aufbau der Arbeitsfront als Gemeinschaft und zu dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Ar­beit als der Verankerung des Begriffes der sozialen Ehre geschaffen worden. Es genügt nicht, daß diese Gruppen nebeneinander ar- beiten, sondern es ist notwendig, für eine ge­sunde und dem ganzen dienende Zusammen­arbeit zu sorgen.

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Wohlfahrtserwerbslosenzahl in Jahresfrist von 2 2WVV auf 984 0V0 gesunken

Berlin, 10. April.

Der Ruf des Führers zum Beginn der diesjährigen Arbeitsschlacht hat in -allen Kreisen der Wirtschaft nachhaltigen Wider­hall gefunden. Für März 1934 melden nach einem Bericht der Neichsanstalt für Arbeits­vermittlung und Arbeitslosenversicherung die

Arbeitsämter einen Gesamtrückgang von fast 5 7 4 000 Arbeitslosen. Eine derartig starke Verminderung der Ar­beitslosigkeit in. einem einzigen Monat wurde im Reich seit dem Sommer 1929 nicht mehr beobachtet! Im ersten Vierteljahr 193 4 hat die Zahl der Arbeits­losen sogar bereits um nahezu 1,3 Millionen ab genommen.

2 799 000 Arbeitslose wurden am 31-März bei den Arbeitsämtern gezählt. Damit ist die Dreimillionengrenze der Arbeitslosigkeit fast um eine Viertelmillion unterschritten. Schon mehr als die Hälfte der bei Beginn der nationalsozialistischen Machtübernahme vor­handenen sechs Millionen Arbeitslosen sind wieder in Arbeit und Brot gebracht und der Arbeitslosenbestand zum 31. März 1934 ist nur noch halb so groß, wie am gleichen Stich­tage des Vorjahres.

Im Zuge dieser Allgemeinentwicklung sind die Unterstützungseinrichtungen der Arbeits­losenhilfe iin Monat Mürz entsprechend ent­lastet worden, und zwar die Arbeitslosen­versicherung um rund 169 000, die Krisenfür­sorge um rund 172 000, Hauptunterstützungs­empfänger und die öffentliche Fürsorge um rung 208 000 arbeitslose anerkannte Wohl- sahrtserwerbslose. Der Stand an Haupt- unterstützungsempfängern, die von der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung betreut werden, war am 31. März 1 160 000. Die Zahl der ar­beitslosen anerkannten Wohlfahrtserwerbs­losen betrug nach den vorläufigen Ergeb­nissen noch 984 000. Damit hat das Bestre­ben aller beteiligten Sieben, gerade die lang­fristig Arbeitslosen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, einen bedeutenden Erfolg erzielt. Standen doch um die gleiche Zeit des Vorjahres 2 299 000 arbeitslose anerkannte Wohlfahrtserwerbslose in öffentlicher Für- sorge.

EngllM Bewunderung

Der von Dr. SyruP bekanntgegebene erste Erfolg der Frühjahrsoffensive gegen die Arbeitslosigkeit in Deutschland findet in der englischen Presse große Beachtung- In einer Berliner ..Times"-Meldung wird zugegeben, daß die Verminderung der Zahl der Arbeits- losen in einem einzigen Monat erstaunlich sei, wenn auch die Vermutung ausgesprochen wird, daß dieser Erfolg teilweise dadurch er­reicht wurde, daß die Marmelade dünn auf- gestrichen wurde, damit sie für mehrere Leute äusreichc, mit anderen Worten: daßbis zu einem gewissen Grade" niedrige Löhne ge­zahlt würden.

Oskar von Miller,

der Schöpfer des Deutschen Museums, ist am

Montag überraschend schnell gestorben.

SSkor von Miller t

München, 10. April.

Geheimer Baurat Dr. Oskar von Mil- ler, der Schöpfer des Deutschen Museums, der in der letzten Zeit leidend war, ist am Montagnachmittag überraschend schnell in München gestorben.

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Geheimer Baurat Dr. Oskar von Mil­ler hatte ,m Mai vorigen Jahres aus Gesundheitsrücksichten seinen Rücktritt von der Leitung seiner Schöpfung, des Deutschen Museums, erklärt und wurde zu dessen Ehrenvorstand ernannt- Mit Oskar von Miller ist eine Persönlichkeit von inter­nationalem Weltruf aus dem Leben ge­schieden. Vor etwa 30 Jahren hatte Miller seinen Plan der Errichtung eines Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaften und Technik einem Kreis von Vertretern der Reichs- und Staatsbehörden, der Stadt München, hervorragenden Männer, der Wissenschaft und Technik dargelegt. Die Gründung wurde dann auf einem Kongreß des Vereins Deutscher Ingenieure in Mün­chen. dessen Vorsitzender Miller war. be­schlossen.

In unerhörter Tatkraft gelang Miller die Schaffung des in der aanzen Welt einzig dastehenden Deutschen Museums, dessen Bau und Ausgestaltung er den größten Schwie­rigkeiten zum Trotze durchführte. Nament­lich die Kriegs- und Inflationszeit waren schwere Zeiten für das große Werk dieses Mannes. Er verstand es jedoch, mächtige Gönner für seine Lebensaufgabe zu ge­winnen und so wurde dann das Museum und anschließend der Bibliotheksbau vollen­det. Der erste Bauabschnitt wurde 1909 begonnen und 1914 vollendet; dann trat infolge des Krieges eine Unterbrechung ein. Miller arbeitete unentwegt weiter und am 7. Mai 1925, Millers 70. Geburtstag, konnte das fertige Museum feierlich eröffnet wer­den. Fünf Jahre später, am 75. Geburtstag des Meisters, war auch der Bibliotheksbau erstanden.

Miller war auch als Elektroingenieur ein bahnbrechender Techniker. Er hat bedeutende Kraftwerke gebaut, die vorbildlich in der ganzen Welt wurden. Er ist auch der Schöpfer des Walchenseekraftwerkes. 1933 wurde er zum Präsidenten der Weltkraft­konferenz in Kopenhagen berufen. Oskar von Miller war ein Mann von inter­nationaler Bedeutung, der durch Reisen nach Rußland. Japan und Amerika den Sieg der deutschen Technik vorwärts trug. Er stand mit allen bedeutenden Männern der Wissenschaft und Technik in persönlicher Beziehung.

Miller erlitt im August vorigen Jahres durch den Tod seiner Lebensgefährtin, die an den Folgen eines Autounfalles kurz vor der Goldenen Hochzeit starb, einen schweren Verlust. Oskar von Miller hat ein Alter von 79 Jahren erreicht.

AaWag in SberösterrM

Wien. 10. April.

Der am Montag nacht um 23 Uhr aus Wien abgegangene V-Zug mit zwei Zugteilen WienSalzburgMünchen und WienPas- sauHolland entgleiste bei Linz aus noch unbekannter Ursache. Der Lokomotivheizer wurde getötet. Bei den Reisenden gab es sechsSch werverletzte.

Obwohl amtlich über die Ursachen des Un­glücks bei Ostering noch nichts mitgeteilt worden ist. da noch keine Klarheit bestehe, wird jetzt allgemein ein Anschlag anacnommen. Nack; den bisherigen Fest­

stellungen sollen die E i s e n b a h n f ch i e - neu in einer Länge von 9 Metern entfernt gewesen sein. Die Schienen sind, wie verlautet, bereits in der Nähe des Bahn­dammes aufgefunden worden. An der glei­chen Stelle ist vor drei Jahren ein Eisen­bahnanschlag aus dieselbe Weise verübt wor- den. Es b"st->ht die Vermutung, daß es sich um einen Anschlag einer Terror- gruppe des aufgelösten Republi­kanischen Schutzbundes handelt.

Die Generaldirektion der österreichischen Bundesbahnen teilt amtlich mit, daß 15 Per­sonen verletzt worden sind. Es handle sich bei ihnen ausschließlich um Beamte der Bahn und der Post. Getötet sei nur der Lokomotiv­heizer. Die Lokomotive, der erste und der zweite Postwagen seien umgestürzt und der anschließende Schlafwagen und die beiden Kurswagen seien entgleist. Dadurch seien beide Gleise verlegt worden. Der eingleisige Betrieb sei aber bereits am Dienstag früh wieder ausgenommen worden. Von seiten der Staatspolizei wird erklärt, daß zunächst über die Ursache des Unglücks vor dem Ab­schluß der eingeleiteten amtlichen Unter­suchung keine Mitteilungen gemacht werden könnten. Eine Kommission des Verkehrsmini- steriums befindet sich an der Unfallstelle.

Noch ein Todesopfer

Die Generaldirektion der österreichischen Bundesbahnen hat eine Prämie von 5000 Schilling für die Feststellung der Attentäter des Eisenbahnunglücks bei Oste­ring ausgesetzt. Obwohl die Polizeilichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, wird jetzt auch von den amtlichen Stellen mitgeteilt, daß mit dem Vorliegen eines Anschlags gerechnet werden müsse, lieber die Täter fehlt bisher jede SPu r. Von den 15 bei dem Unglück ver­letzten Beamten ist ein Beamter sei­nen Verletzungen erlegen.

EilWHMn

lieber die Entgleisung des V-Zuges Wien- Paris in der Nähe von Linz werden jetzt folgende Einzelheiten bekannt: Das Unglück geschah, wie jetzt feststeht, dadurch, daß die Eisenbahnschienen aus einer längeren Strecke ab geschraubt und über den Bahngraben geworfen worden waren. Der D-Zug fuhr in der Dunkelheit mit ungeheurer Wucht über die Stelle hinweg, so daß die Lokomotive und 2 Personenwagen vollständig zertrümmert wurden und drei weitere Personenwagen ent­gleisten. Die Lokomotive liegt aus dem Bahn­körper, die Räder ragen in die Luft. Der Mitropa-Schlafwagen, der stark beschädigt ist. hängt am Bahndamm. Kurz vorher hatte noch ein Zug die Strecke durchfahren. Die Loko­motive stürzte zuerst mit dem Tender um.

Ein größeres Unglück ist nach Auffassung der Behörden nur dadurch verhindert wor-

_ Mittwoch, den 11. A pril IM

den. daß die schwere Lokonwtive und die bei­den folgenden Postwagen an der Spitze de? Zuges sofort entgleisten und dadurch der Hu« zum Stillstand kam. Während der Entgleisuna waren in den beiden Postwagen 16 Post­beamte tätig. Es ist festgestellt, daß an der Uttglücksstelle schon zweimal An­schläge auf die Westbahnstrecke vorgekonu men sind, die bisher nur dank der Wachsam­keit der Weichenwärter verhütet werden konn­ten. Die Polizei Kat den Hilfsarbeiter Bann,- gartner verhaftet, der im Verdacht steht, an dem Anschlag beteiligt zu sein. Baumgartner soll auch mit den Anschlägen, die im Herbst 1932 und im Frühjahr 1933 auf Eifenbahn- züge verübt worden waren, im Zusammen, Hang stehen.

Ser chjnesjjch-manMurische Konflikt

London, 10. April.

Nach einer Meldung derTimes" aus Schanghai sind alle Mitglieder des Ka­binetts am Montag nachmittag von Nan­king an Bord eines Kanonenbootes nach Nangtschang abgefahren, um mit dem Vor­sitzenden des politischen Rates von Peking. General Huangs u. und mit General T s ch i a n g k a i s ch e k die Lage in Nord­china zu besprechen.

Die Japaner hätten nämlich neuerdings auf die Wiederaufnahme der Verhandlungen zur Wiederherstellung des normalen Ver- kehrs zwischen China und der Mandschurei gedrungen. General Huangfu habe deswegen Tschiangkaischek ausgesucht, um mit ihm das künftige Vorgehen zu beraten. Die Tatsache, daß die maßgebenden Führer der Nanking- Regierung nach Nangtschang abgereist sind, deute darauf hin, daß eine hochwichtige Ent­scheidung bevorstehe-

Besuch Barthous in Berlin abgesagt Berlin, 10. April.

Die Dienstag-Morgenpresse bestätigt im großen und ganzen die bereits am Montag veröffentlichten Verlautbarungen, daß Außen­minister Barthou sich direkt nach Warschau begeben und nicht in Berlin Halt machen werde. Der halbamtlichePetit Parisien" be­zeichnet die Gerüchte über eine direkt oder indirekt ergangene Einladung der Neichs- regierung an Barthou als Phantasie. Der Matin" meint, daß die Notwendigkeit eines derartigen Besuches vorläufig nicht in Er­scheinung trete 'und derExcelsior" glaubt daß in der Tatsache, daß kurz vorher oder sofort nach den französisch-polnischen Bespre­chungen kein deutsch-französischer Meinungs­austausch stattfindet, kein Werturteil liege. Deutschland habe stets die Möglichkeit, mir der französischen Negierung auf diplomati­schem Wege zu Verkehren. Wenn in der Folge direkte Besprechungen als nützlich für eine von Frankreich aufrichtig gewünschte An­näherung erachtet würden, dann könnten sie Gegenstand späterer Verhandlungen sein

8 Millionen Gesamtwert erbrachte das Winterhilfswerk in Württemberg

Rund 2,83 RMK. auf jeden Volksgenossen

Bei dem lebhaften Interesse, das überall dein Winterhilfswerk entgegengebracht wird, hat die Bevölkerung ein Recht darauf, schon jetzt einen Neberblick darüber zu erhalten, was etwa insgesamt an Spenden eingegangen ist und was mit diesen Spenden geschehen ist.

1. Sie Eingänge an Geld und Waren

Der Kasse der Landes- und Ganführung des Winterhilfswerks Württemberg-Hohen- zollern sind 1 433 849 NM. zugegangen, wo­von etwa zwei Drittel der Kreisführung Stuttgart gehören. Bei deren Kaffe sind dann noch unmittelbar 510 000 RM. ein­gegangen, insgesamt also in Stuttgart bei Gau- und Kreiskasse 1 943 849 RM. Die Summe der Geldeingänge bei den Kreis- kaffen außerhalb Stuttgarts beträgt 1 900 000 Reichsmark. Es ist noch mit weiteren Ein­gängen zu rechnen, so daß die Gesaml- summe von 4 Millionen in Geld­spenden erreicht werden wird.

Hinsichtlich der Lebensmittel- und Warenspenden liegen genaue Zahlen bis einschließlich 24. Februar 1934 vor. Hw- uach beläuft sich der Gesamtwert der Geld- und Warenspenden auf rund acht Millionen Reichsmark. An diesen Geld- und Waren- fpenden beteiligten sich alle Kreise der Bevölkerung. Besonders wirkten sich auch die monatlichen Abzüge, welche sich die Beamten, Angestellten und Arbeiter machen ließen, kräftig aus. Da diesen die monat­lichen Plaketten gegeben wurden, läßt sich ans deren Zahlen auch der Umfang der monatlichen Abzüge einigermaßen ersehen. Im Oktober wurden in Württemberg 49 600 Stück Plaketten ausgegeben, im November 224 000, im Dezember 247 000, im Januar 248 000, im Februar 249 000, im März 248 000. Das Eintopfgericht erbrachte allein die schöne Summe von 920 000 NM.

2 . Die Verwendung der Mittel

Mit den eingegangenen Geld- und Natnral- spenden wurde nach den Richtlinien der Reichsregierung eine u m f a s s e n d e N a t u- ralversorgung der notleiden­den Bevölkerung durchgeführt. Die von der Landwirtschaft gespendeten Lebens­mittel wurden in der Hauptsache in den be­

treffenden Bezirken selbst an Bedürftige ver­teilt. Eine größere Anzahl von ländlichen Bezirken konnte jedoch einen Ueberschuß melden, welchen die Landesführung des Winterhilsswerks notleidenden Bedarfs­bezirken und Bcdarfsgemeinden zuwies. Hierunter fallen besonders die Bezirke Maul­bronn, Neuenbürg, Neckarsulm und Gmünd.

Da die Kartoffelernte in Württemberg nicht besonders gut ansgefallen war, mußten von der Landesführung noch rund 60 000 Zent­ner, etwa die Hälfte davon in Norddeutsch­land, zugekanft werden. In Stuttgart allein wurden 53 000 Zentner Kartoffeln an Be­dürftige verteilt. Die Kartoffelverteilung konnte überall abgeschlossen werden, bevor der Frost eintrat.

In allen größeren Gemeinden konnten aus Grund der vorgenommenen Kleiderfamm- lungen Wäsche und K l e i d u n g s st ü cke verteilt werden. Tie schönen Spenden der württ. Textllfirmen trugen dazu bei, diese Ausgabe wesentlich zu vervollständigen. Einen besonderen Nachdruck legte die Landesfüh­rung, einem Wunsche des Reichsstatthalters entsprechend, auf die Versorgung der not- leidenden Bevölkerung mit gediegenen dauer­haften Schuhen. Die von der Reichsfüh­rung des Winterhilfswerks organisierte B r e n n st o f f v e r s o r g u n g hat sich an­gesichts der strengen Kältepcrivde im Winter als besonders notwendig erwiesen.

Der Träger des Winterhilsswerks war im ganzen Reich die NS.-V o l k s w o h l f a h ri. In Württemberg stellten sich sofort die Zsn- tralleitung für Wohltätigkeit und die Be- zirkswohlätigkeitsvereine in den Dienst des Werks. Ueberall arbeitete die NS.-Vvlkswohl- fahrt zusammen mit der NS.-Frauenschast tatkräftig mit. Sic führten die zahlreichen Straßen- und Haussammlungen durch, so­weit nicht die Organe der Partei selbst es taten. Die Vorschläge wurden vielfach von den Amtswaltern der NS.-Volkswohlfahn gemacht. Das Winterhilfswerk fand also in Württemberg-Hohenzollern überall stärksten Anklang. Es trat, getragen vom national­sozialistischem Wollen, als ein Hilfswerk des ganzen Volkes in die Erscheinung, an dem alle Kreise sich gerne beteiligten. A- erfüllte ohne Zweifel auch in Württemberg