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Zum Brüten eignen sich am besten die Pulen, die Brutmaschinen des Kleinbetriebes, und schwerere Hühnerrassen. Die Puten kann man schon lehr frühzeitig, noch ehe sie zu legen beginnen, zum Brüten zwingen. Ties geschieht ganz einfach, indem man sie an einem ruhigen etwas abgedunkelten Orte auf Porzellaneier setzt. Durch einen übergestülp­ten Korb, der mit Steinen beschwert wird, must die zwangsgesetzte Pute am Verlassen des Nestes verhindert werden. Nachdem das Tier so 24 Stunden gesessen, nimmt man es vom Neste herunter, um ihm Mais-- und Gerstenkörner und reines Trinkwasser vor­zusetzen. Darnach wird die Pute wieder auf das Nest gesetzt und mit dem Korb zugedeckt. Dasselbe wiederholt sich an jedem der näch­sten Tage. Bereits nach 45 Tagen bleibt dann das Tier ohne überstülpten Korb sitzen, und wenn eS gefressen und sich entleert hat, geht es von selbst wieder auf das Nest. Jetzt kann man die Bruteier unterlegen. Auch während der Brut muß die Pute jeden Tag vom Nest genommen werden, damit sie fres­sen und sich entleeren kann. Auf diese Weise bleibt das Tier in gutem Ernährungs- und Gesundheitszustand und kann gleich nach dem ersten Ausbrüten unbedenklich noch ein- bis zweimal zum Brüten verwendet Werdern

Auch schwere Hühnerrassen wie Sussex, rebhuhnfarbige Wyandottes, Orpingtons eig­nen sich gut zur Brut. Sie sind ebenso zu behandeln wie die Puten und können eben­falls zwei- bis dreimal hintereinander brü­ten. Auch Gänse sind gute Brüterinnen. Dagegen eignen sich unsere hochgezüchteten Entenrasseii nicht gut sür das Brutgeschäft.

Die Zubereitung des Nestes für die brü­tenden Tiere mutz mit Sorgfalt geschehen. Das Nest und die Bruttiere selbst sind gegen Ungeziefer mit Insektenpulver einzustäuben. Einer Hühnerglucke können 1115 Hühner­eier, 810 Enteneier, 89 Puteneier, 45 Gänseeier, einer Pute 2022 Hühnereier, 1518 Enteneier, 1618 Putenerer, 1012 Gänseeier, einer Gans 1215 Gänseeier unterlegt werden. Die Brutzeit beträgt für Hühnereier 21 Tage, für Enteneier 28 Tage, kür Puteneier 2829 Tage, sür Gänseeier NO -82 Tage.

Das Futter sür das Bruttier besteht aus Körnern, das Getränk aus Wasser. Weich- sutter darf nicht verabreicht werden, weil dies Durchsall erzeugt. Ist das Nest verun­reinigt, dann muß es gesäubert werden. Ber­ichmutzte Eier sind ganz vorsichtig mit war­mem Wasser von 40 Grad Celsius zu waschen. Auch ein Durchleuchten der Eier während der Brut ist notwendig, iveil unbe- leuchtete und abgestorbene Eier ungünstig auch auf die guten und befruchteten ein- ivirteu. Nach dem Ausschlüpfen lasse man die Kitten noch unter der Mutter, bis sie i rocken sind. Dann werden sie herausgenom- meu. Die Eierschalen sind täglich zweimal zu entfernen. Die Küken aus den Eierschalen befreien zu wollen, hat keinen Zweck, das müssen sie selbst tun. Sonst sind sie nicht lebenskräftig genug.

Sie Lehren -er letzten SchtveineMlung

Im Jahre 1933 har sich der Schweiuebestand

- wie das Ergebnis der Viehzählung vom ü. Dezember 1933 zeigt uni fast eine Mil­lion, das heißt, um 4,4 Prozent, vergrößert. Die Zunahme erstreckt sich im einzelnen auf sämtliche Altersklassen. Verhältnismäßig am stärksten hat die Zahl der unter acht Wochen alten Fertel zugenommen. Bemerkenswert für

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die weitere Bestandsentwicklung an Schweinen ist auch die starke Zunahme der Zahl der Zucht­sauen, namentlich der trächtigen Tiere. Der Bestand an Jnngsanen ist um rund 13 Proz., an älteren Zuchtsauen um 6 Prozent gestiegen. Daraus ergibt sich nach Ansicht des beim Reichsernährungsministerium eingesetzten Sachverständigenansschnsses eine erhebliche Ge­

fahr, da die infolge der Verringerung der Ar­beitslosigkeit und durch die Jettbewirtschaflung befestigten Schweinepreise sich auf die Dauer nur dann halten lassen dürsten, wenn nicht mehr Schweine, sondern möglichst schwere Schweine zum Markt gebracht werden. Von, einer weiteren Ausdehnung der Schweinehal­tung muß daher dringend abgeraten werden.

Mehr Zuiker verbrauchen!

Welches sind diesüßesten" Länder?

MiltblvlrtsllW - MllüMMlitüt un- StallbMaffeiAlt

Das Reichsmilchgesetz vom 31. Juli 1930 ist in Kraft getreten. Die nationalsozialistische Regierung hat alles Interesse daran, Quali­tätsmilch sicherzustellen. Ihre bisherigen Maß­nahmen für die Milchwirtschaft haben die Rei­henfolge der Dringlichkeit berücksichtigt. Der Reichsmilchkommissar verfolgte und er­reichte die verbesserte Absatzregelung. Er­wirb nunmehr der Milchgüte seine Aus- merksamkeit zuwen­den.

Es ist nicht zu er­warten, daß er die Polizei zu Stall- u.

Milchkontrollen ein­fetzen wird. Die Psyche des Milcher­zeugers und des Bauern schätzt solche Maßnahmen nicht.

Der Nährstand hat so viel Verständnis j n. Verantwortungs­gefühl, daß er den

Güteerfordernissen der Milch von selbst Rechnung trägt. Er muß lediglich dar­über unterrichtet werden, wie er er­folgreicher das Ziel erreichen kann.

Während das

RMG. theoretische Vorschriften über den Schutz der Milch vom Stall bis zum Ver­braucher enthält u. die Ausführungsbe­stimmungen eben­falls theoretisch bestimmen, wie die Stal­lungen für Milchtiere beschaffen sein müs­sen, steht zu erwarten, daß der Reichsmilch­kommissar auf anderem besserem Wege tue Milchqualität zu heben erstrebt. Er wird es dem Landwirt überlassen, die Vorbedingun­gen zur Sicherung der Milchqualität selbst zu erfüllen und dieses Ziel am besten da­durch erreichen, daß oie Molkereien die abge­lieferte Milch nach Qualität (Sauberkeit, Fett­gehalt, Keimgehalt, Frischezustand und Ver- arbeitungstauglichkeit) bezahlen.

Durch solche regelmäßigen Untersuchungen wird die beste Aufklärung erreicht und dem Milcherzeuger Anregung erteilt, wo Abhilfe erforderlich ist und welche Maßnahmen not­wendig sind, um gefundene Gütemängel sicher zu beheben.

Zweifellos wird durch Sorgfalt und Sauber­keit im Stall schon eine wesentliche Verbesse­rung erreicht werden. Zielbewußte Erziehung und Belehrung über Milch- und Melkfragen werden der Milchverbesserung dienlich sein. Aber vielerorts wird, ohne eine zweckgeeignete Sanierung der Stallungen, der Dauererfolg nicht eintreten. Alle Mühewaltung und Um­sicht beim Milcherzeugen kann gegen die Be­einträchtigung der Milch nicht ausreichend schützen, wenn der Stall insgesamt und die nähere Umgebung der Tiere die hygienischen Voraussetzungen nicht erfüllen.

Dabei sind aber dilletantisch halbe, gegebe­nenfalls örtlich altüberlieferte, und in ihrer Erfolgsicherheit zweifelhafte Maßnahmen, die häufig der falschen Sparsamkeit entspringen, unbedingt zu vermeiden. Es ist angezeigt, darüber aufzuklären, daß zum Bauen und Ein­richten von Stallungen weder das handwerk­liche noch das bautechnische Wissen allein aus­reichend sein können. Vielmehr ist das Stall­bau- und Sanierungswesen ein Aufgabenge­biet, zu dessen Bearbeitung große Erfahrungen erforderlich sind, die sich auf Baustoffe, Bau­ausführungen, Wärmetechnik, Lüftungstechnik und Raumbeleuchtung, Tierpflege, Fütterung, Mist- und Jauchebeseitigung usw. beziehen.

Es wäre demnach dringend erforderlich, zur Sicherung der Milchwirtschaft daran zu denken, dem Stallbau- und. Einrichtungswesen größte

Förderung und Aufmerksamkeit zuzulenken. Ein großer Teil der bisherigen veterinärpoli­zeilichen Aufgaben könnte durch verständige Bauberatung zur sicheren Lösung gelangen. Die Diagnose der Krankheitsursachen wäre vieler­orts wichtiger und die Vorbeugung gegen

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Die Arbeit der Tiroler Bauern ist besonders schwer. Ost können sie wegen der steilen Bergabhänge kein Zugtier verwenden und müssen selbst Vorspann leisten

Krankheiten im Stall durch Bausanierungs­maßnahmen zweifellos wertvoller und billiger, als der oft langwährende Kampf gegen Krank­heiten und Seuchen in Stallungen, die die Keime und Ursachen der letzteren teils offen und teils verborgen in sich tragen.

Die Fachgruppe: Landwirtschaft­liches Bauwesen in dem von der NSDAP, gegründeten KD AI. verfolgt die­ses Ziel und erwartet dazu die vertrauensvolle Unterstützung des Bauernstandes

Obwohl Deutschland hinsichtlich seiner Zuckererzengung zu den führenden Ländern der Erde gehört, steht der Zuckerverbrauch in Deutschland hinter einer ganzen Reihe von europäischen und überseeischen Ländern zurück. Unser Schaubild gibt einen Vergleich der in den aufgezählten Ländern verbrauch­ten Zuekermengen se Kops der Bevölkerung. Ans der Uebersicht des Verbrauches in alle» Ländern der Erde sieht man, daß die großen Zucker-Erzeugungsländer meist einen ver­hältnismäßig geringen Verbrauch ausweise».

In Europa marschiert Dänemark an der Spitze der Länder. ES folgen England die Schweiz, Holland, Irland. Norwegen nsw. Sehr hoch ist auch der Verbrauch in de» überseeischen angelsächsischen Ländern, so m den Vereinigten Staaten von Amerika. Australien. Neuseeland und Kanada. Der Zuckerverbrauch in Deutschland sinkt seit 1928 ständig ab. Der starke Rückschlag un­seres Zuckerverbrauchs ist in der Hauptsache zurückzusühren auf die Verdoppelung der Zuckersteuer im Jahre l93l. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß eine niedrige Zuckersteuer den Verbrauch an Zucker wesent­lich fördern würde.

Bauernpolitil

Die Möglichkeit der Erhaltung eines ge­sunden Bauernstandes als Fundament der gesamten Nation kann niemals hoch genug eingeschätzt werden. Viele unserer heutigen Leiden sind nur die Folge des ungesunden Verhältnisses zwischen Land- und Stadtdolk.

Aus Adolf Hitler:Mein Kampf."

Getvlnn-rlllgeli-ll Fel-gemmebau

Den Erfolg im Feldgemüsebau bestimmt in erster Linie ein ausreichendes Vertraut­sein mit den Eigenheiten seiner Kulturfor­men. Fehlt es noch an der genügenden Er­fahrung, dann ist unbedingt anzuraten, zu­nächst den Feldgemüsebau im kleinen Nah­men aufzunehmen. Glück hat man nur dort, wo klimatische Schwierigkeiten nicht zu ge­wärtigen sind. Wo im Herbst mit frühen Frösten und im Frühjahr mit dem wieder­holten Auftreten von Spätfrösten zu rechnen ist, kann nur zu oft die aufgewaudte Mühe zuschanden gemacht werden. Eine wichtige Voraussetzung bleibt ferner eine recht aus­giebige Feuchtigkeit, denn gerade sie ist ein bedeutsamer Faktor sür die rasche Entwick­lung und für einen reichen Ertrag. Gebiete also mit häufigem Niederschlag werden am besten gestellt sein. Durch künstliche Bereg­nung läßt sich ein Niederschlagsmangel weit­gehend ausgleichen, die eigentliche Schwierig­keit liegt nur zu oft aber darin, daß weite Gebiete zu versorgen sind. Dem Feldgemüse­bau am förderlichsten ist ein humusreicher Boden, da dieser die Feuchtigkeitsmengen am besten konserviert. Ebenso sollte ein gewisser Lehmgehalt nicht fehlen. Allerdings darf der Lehm nicht zu stark vertreten sein, denn das führt zu einem nachteiligen Hartwerden der Bodenschicht, von den Behinderungen, die ein stark lehmhaltiger Boden der Bearbei­tung macht, erst gar nicht zu reden. Der Humusgehalt ist durch reichliche Gaben von Stallmist weitgehend zu fördern, um so mehr, als die große Masse des Ernteertrags ganz erheblich von den Stallmistmengen beein­

flußt wird. Wirtschaftlich spielt es natürlich eine ausschlaggebende Rolle, ob man die Stallmistznfuhren aus eigenen Viehbestän­den decken kann. Besteht diese Möglichkeil nicht oder nur unzureichend, dann freilich wird man erheblich unrentabler arbeiten. Die Rentabilitätsfrage läuft deshalb im wesentlichen daraus hinaus, daß man auch genügend große Wiesenflächen zur Ver­fügung Hatz damii man das Vieh selber recht ausgiebig versorgen kann. Darüber hinaus erhebt" das Blattgemüse Ansprucki ans recht reichliche Stickstoffgabe». Neben sorgfältiger Unkrautbekämpfung ist eine regelmäßige Durchbearbeitung und Locke- rung des Bodens von Bedeutung. Die Teck, nik hat gerade im letzten Jahrzehnt eine Un­menge wertvoller Hilfsmittel zur Verein­fachung und Beschleunigung der Bodenbear­beitung beschert, trotz aller technische» Fon- schritte jedoch ist immer noch ein gutes Stück Arbeit für die handmäßige Bodenbehandlung verblieben. Dieses Moment muß der Gemüse- züchter sehr wohl in seine Rechnung ein- setzen, denn gerade der unentbehrliche Hand- betrieb beeinflußt die Kostenanfwendnna recht bemerkenswert. Tann aber auch muß der Gemüsezüchter finanziell so gestellt sein, um über gelegentliche Rückschläge ungefähr­det hinwegzukommen. Unvorhergesehene kli­matische Ueberraschungen, Verluste durch Schädlinge und dergleichen mehr dürfen in einem vorsichtige» Wirtschaftsplan nicht feh­len, denn ein Gemüseanbau, der nicht mit ihnen rechnet, kann durch sie unter Umstän­den um Jahre zurückaeworfen werden.