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Der Geicllichastcr

Donnerstag, den 3. April izz§

Weiiergellmg von Tarts- vtNrSgr« »ach dt« 1 .M

Eine bedeutsame Anordnung de« Reichsarbeitsministers

Berlin, 4. April.

Der Reichsarbeitsirnnister hat über die Wei­tergeltung von Tarifverträgen nach dem

l. Mai 1934 unter dem 28. März 1934 eine bedeutsame Anordnung erlassen. Hiernach gelten die am 30. 4.1934 noch laufenden Tarif­verträge als Tarifordnungen solange unver­ändert weiter, bis der Treuhänder der Arbeit ihren Ablauf anordnet oder sie abändert. Der :lleichsarbeitsminister kann auch selbst den Ab­lauf bestimmen. Die als Tarifordnungen ver­längerten Tarifverträge gelten, wenn sie für allgemeinverbindlich erklärt waren, im Um­sang der bisherigen Allgemeinverbindlichkeit, im übrigen nur für die am 30. 4. 34 tarifge- üundenen Betriebe.

Die angeorduete Weitergeltung von Tarif­verträgen als Tarifordnungen ist im allgemei­nen zwar unbefristet. Sie ist jedoch nur für eine gewisse Uebergangszeit in Aussicht ge­nommen, innerhalb deren die Treuhänder der Arbeit die erforderliche Umstellung vorzuneh­men haben. Die Weitergeltung von Werk- (Firmen-) Tarifverträgen als Tarifordnungen ist von vornherein bis zum 30. Juni 1934 be­fristet, da diese bis spätestens dahin durch Be­triebsordnungen ersetzt werden müssen.

Die Anordnung vom 28. März 1934 gilt für private wie für öffentliche Betriebe.

DvftW reift »M Lenden

ek. Wien, 4. April.

Wie man hört, beabsichtigt Bundeskanzler Dr. Dollfuß zu der am 19. d. M. statt­findenden Eröffnung der österreichischen Aus­stellung nach London zu reisen. Angeblich soll die Einladung hierzu von maßgebenden eng­lischen Kreisen ausgegangen sein. Dr. Dolliuß wird den mehrtägigen Aufenthalt in London dazu benutzen, um mit britischen Regierungs­mitgliedern alle Testerreich berührenden inter­nationalen Fragen ;n besprechen. In der Hauptsache werden sich diese Besprechungen auf den Versuch beschränken, das seit dem brutalen Borgehen gegen die Bewohner der Wiener Ge­meindehäuser während des Februar-Aufstands in England sehr gesunkene Ansehen der öster­reichischen Regierung wieder herzustellen.

Für denchristlichen Autoritäts-Staat" Oesterreich ist es bezeichnend, daß bei der Er­öffnung der österreichischen Ausstellung in London als Vertreterösterreichischer Kunst" der Jude Richard Tauber und die Jüdin Halban-Knrz auftreten werden.

Kmsbrutker Akademischer Zöirtschastsverem au gelöst

Seit der machtvollen Studeutenkundgebung am 30. Januar d. I. sind Professoren und Hörer der Universität Innsbruck Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit des Sicherheits- Lirektors. Jetzt hat dieser den aus Professoren und Studenten gebildetenAkademischen Wirt- fchaftsverein", der die Wohlfahrtseinrichtun­gen der Studentenschaft verwaltete, aufgelöst. Die von der nationalen'Studentenschaft ge­schaffenen Wohlfayrtseinrichtuttgen werden von den katholischen und Heimwehr-Studenten­verbindungen Wohl weitergeführt, doch dürfen sie von .Aöreru, die weaen nationalsonaMi- Icher Gesinnung mit der Behörde in Konflikt gekommen find, nicht mehr in Anspruch ge­kommen werden.

Mimische Juden konWreu Mn deu SaschiriW

Von nnjrrem röimfchci» Mitarbeiter ck.-H Rom, 4. April. Erst vor wenigen Wochen kam vor dem römischen Sondergericht zum Schutze des faschistischen Staates ein großer Bomben­legerprozeß, dem die öffentliche Weltmeinung mit dem größten Interesse folgte, zur Ver­handlung. Noch sind die vortrefflichen Plä­doyers redegewandter Verteidiger in der wei­ten Wölbung des Gerichtssaales kaum ver­klungen. noch ist der Urteilsspruch durch den ordensgeschmückten, schwarzuniformierten Vorsitzenden des italienischen Ausnahme­gerichtes in aller Erinnerung und schon ist beim Untersuchungsrichter des Revolutions- tribunals wieder ein neues Strafverfahren anhängig, das noch größere Ausmaße zu erlangen verspricht, als das soeben abge­schlossene Verfahren der Bombenaltentäter der Petcrskirche.

^ In großer Ausmachung verkündete Vieler Tage die gesamte italienische Tagespresse ihren Lesern die Aufdeckung eines grvßange- legten antifaschistischen Zersetzungsplanes, der kurz vor der Volksabstimmung iür die neue italienische Kammer in Aktion treten sollte. Einstimmig weist die Presse ihre Leser ans den Umstand hin, daß von 19 festgenom­menen Verbrechern 18 Söhne des auserwühl- ten Volkes waren, von denen ein gewisser Jude Lcvi. der im letzten Augenblick in die Schweiz entkommen ist, deu ihre Pflicht tuen­den Grenzbeamten die Schimpfworte zurief: Feige italienische Hunde!" Es muß anf- jallen. daß die italienische Tagespreise und »benan das offiziöseGiornale d'Jtalia" erstmalig diese R a ss e n u n t e r s ch i e d e macht, was mutmaßen läßt, daß der natio- nalsozialistnche Kampf gegen das Judentum s

in Italien bereits Schute machte und den Blick der Italiener geschärft hat. denn man fängt hier bereits an. die in letzter Zeit von den italienischen Juden öfters gemachten Lvhalitätserklürungen nicht mehr ganz ernst zu nehmen.

Am heftigsten kommentiert der in letzter Zeit wiederholt mit der Liga der italienischen Juden Polemisierende römischeTeuere" die­sen Vorfall in einem langen Leitartikel, dem wir die folgenden Stellen, die zeigen, daß mm, auch in Italien beainnt. die Owivhe Gefahr zu erkennen, entnehmen. Das Blatt setzt sich mit einer jüngst gemachten Erklä­rung des Präsidenten des BundesJüdi­scher Gemeinden in Italien", in der dieser behauptete, daß alle italienischen Juden, ganz gleich, ob sie Zionisten oder keine sind, ans Ueberzengung vom reinsten Jtaliener- tum beseelt seien, auseinander und fragt ironisch:Ist dieser Levi. der übrigens den gleichen Namen wie der Präsident des er­wähnten Bundes trägt und der pflichttuende italienische Beamte feige italienische, man unterscheide nicht faschistische Hunde nannte, auch reinrassiger Italiener? Wahr­scheinlich. so meint derTevere", hatte dieser Jude in dem erwähnten Augenblick die Leh­ren des Präsidenten vergessen und an die Worte feiner Meister Max Nord au und E i nstei n gedacht, so daß seine ungezügelte Zunge diese Worte der Verachtung des Soh­nes Israels gegen alles, was nicht jüdisch ist. ansstieß. Der faschistische Glaube des Ju­den dient nichts anderem, als das wahre Gefühl des Juden zu verbergen, das nämlich darin besteht, sich stets als Fremder im fremden Lande zu fühlen. Das Blatt weist zum Schluß noch darauf hin. daß Juden sich nie assimilieren, denn sie erblicken in der Assimilation eine Verminderung ihrer Per­sönlichkeit und betrachten diese als einen Verrat an ihrer eigenen Nasse. Der Jude beansprucht eine doppelte Nationalität für sich einzig und allein deshalb, um besser seine Geschäfte machen zu können und um jenseits der Grenzen ein Zentrum für seine übernationale Machterweiterung zu besitzen. Eine Tatsache verdient noch besondere Be­achtung. nämlich die. daß von der Vergan­genheit bis zur Gegenwart die unerbittlich­sten Feinde des Faschismus stets Juden waren, oder ist es ein Zufall, daß sich wie­derum eineinhalb Dutzend Juden in einer einzigen Hochverratsaffüre zusammengefun- den haben?

Reue Kemmunlfteiizeatmle in der Nekuwina ausgekvben

Wiederum Juden die Drahtzieher

Bukarest, 4. April.

Vor etwa 14 Tagen war in der Bukowina eine große kommunistische Zentrale aus- ansgehoben und etwa 30 Personal! verhaftet worden, von denen nicht weniger als 28 Juden waren. Jetzt ist der Polizei ein zweiter Schlag geglückt: es gelang ihr. Versuche, die alte Organisation wieder aufzurichten, im Keim zu ersticken und zahl­reiche Verhaftungen vorzunehmen. Im Mit­telpunkt der Angelegenheit steht ein Agent Moses Löwental, der als Lehrer für hebrärsche Sprache an verschiedenen jüdischen Privatschulen tätig war. Mit ihm arbeiteten als Zellenobleute.' technische Leiter, Kuriere und Agenten folgende Personen: Rosa Fuchsmann. Abraham Iurman n, Sara Jedermann, Moses Pfeffer. Benjamin Wald. Isidor Kann er und zahlreiche andere dunkle Ehrenmänner, die bezeichnenderweise wiederum alle, bis auf zwei. Juden sind. Die Verhafteten bei denen sehr viel belastendes Material ge­funden wurde, sind unter starker Bedeckung beim Kriegsgericht Jassy eingetiesert worden.

Statt Munition altes Eisen geliefert

Budapest, 4. April.

Der in Budapest ansässige ungarische Staatsbürger Max Glas (Jude), der sich Ostern nach Brünn begeben hatte, wurde dort unter der Begründung verhaftet, rmt einem chinesischen General eine größere Munitionslieferung abgeschlossen und die Kaufsumme in Empfang genommen zu haben. Statt der Munition habe Glas je­doch einen Eisenbahnwaaen alten Eisens ge­liefert.

Much des bulgarischen MniftervrSftdenteniuArrlin

Sofia, 4. April.

Der Ministerpräsident und Außenminister Muschanoff wird sich, wie von unterrichteter Seite erklärt wird, am 9. April in Beglei­tung des Finanzministers Stephanoff und des Nationalbank-Präsidenten Mom- tschiloff nach London und später nach Paris begeben, um dort die im Oktober vorigen Jahres unterbrochenen Verhandlun­gen mit den Anslandsgläubigern des bul­garischen Staates über eine Neuordnung der Vor- und Nachkriegsanleihen wieder aufzu­nehmen. Nach Abschluß der Verhandlungen wird der bulgarische Ministerpräsident, wie bestimmt verlautet, auch Berlin erstmalig einen Besuch abstatten. Er werde dort Ge­legenheit nehmen, mit den Spitzen des Rei­ches über Politische und vor allem auch wirt­schaftliche Tagesfragen zu sprechen. Eine amtliche Ankündigung des Besuches ist noch nicht erfolak. jedoch dieser Tage zu erwarten.

Es wird als wahrscheinlich bezeichnet, daß Muschanoff auf der Rückreise von Berlin nach Sofia einige Tage in Budapest ver­weilen wird, um den vorjährigen Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös und des Außenministers Kanya in Sofia ,zu erwidern.

Das Programm

-er ungarischen SrelkönlgslvWer

Erhöhte Propaganda gegen die Legitimisten Budapest, 4. April,

Graf Georg Palla vicini, einer der eifrigsten Propagandisten der Nestaurations­frage. veröffentlicht in der Osternummer des Pester Llohd" einen längeren Leitartikel, indem er die Notwendigkeit einer Restau­ration des Hauses Habsburg begründet.

Die habsburgfeindlichen Freikönigswähler, die über die absolute Mehrheit sowohl im Parlament.als auch im Oberhaus verfügen, hoben daraufhin hervor, daß eine Restau­ration durchaus nicht die Vorbedingung für eine Revision sei. Sie werden nunmehr, wie Neggeli Ujsag" berichtet, eine erhöhte Gegenpropaganda beginnen. Ihre Forde­rungen enthalten folgende vier Punkte:

1. Erweiterung der Machtbe­fugnisse des R c i ch sverwesers und Zuerkemnmg des Mobilisierungs­rechtes an ihn.

2. Konkordat mit dem Vatikan und Abhängigmachung der Ernennung von Kirchenfürsteu von der Zustim­mung der ungarischen Regierung.

3. Festsetzung der Höchstgrenze des Großgrundbesitzes.

4. Eintreibung der Stener- rückstände des Großgrund, besitzes, im Falle der Nichtzahlung Enteignung entsprechender Bodenflä­chen zu Siedlungszwecken.

Durch diese Forderungen sollen Katholi­zismus und Legitimismus an ihren empfind­lichsten Stellen getroffen werden.

Der RMWHrer -er Technischen Rothilfe zurückgetreten

Berlin, 4. April.

Der Reichsführer der Technischen Nothilfe, Otto Lummitzsch, ist im Einvernehmen mit dem Reichsministerium des Inneren von seinem Posten zurückgetreten. Der Reichs­minister des Inneren hat ihm seinen Dank und seine Anerkennung für die durch die Gründung und langjährige Leitung der Technischen Nothilfe dein deutschen Volk ge­leisteten wertvollen Dienste ausgesprochen.

Mit der kommissarischen Führung der Technischen Nothilfe ist der Stellvertreter des Reichsführers der Technischen Nothilfe, H a m P e, beauftragt worden.

Kein Epekulantenium im Kandel!

Der Reichsminister für Ernährung und

Landwirtschaft setzt der Preistreiberei auf dem Holzmarkt ein Ziel

Berlin, 4. April.

In Anbetracht der Tatsache, daß die Preise für Roh- und Schnittholz einen Tiefstand erreicht hatten, der den Bestand der deutschen Forst- und Holzwirtschaft bedrohte, hatte das Reichsministerium llir Ernährung und

Landwirtschaft eine angemessene Preissteige­rung im Laufe des Jahres 1933 für an­gebracht erachtet. In den letzten Wochen hat indessen bei verschiedenen Hvlzsortimenten, insbesondere auch beim Bauholz, die Auf­wärtsbewegung der Preise einen Grad er­reicht. der von dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter keinen Umständen geduldet werden wird. Dieses hat vielmehr die Absicht, gegen das Speknlantcn- tum im Handel in rücksichtsloser Weise vor­zugehen und durch Festsetzung von Höchst­preisen für wichtige Holzsortiinente der Preistreiberei ein Ziel zu setzen.

Anmet-epflW für neue Futtermittel

Berlin. 4. April.

Es besteht Veranlassung.' auf die Ver­pflichtung zur Anmeldung neu in den Ver­kehr kommender Futterniittel nach Para­graph 2 des FMG. zur Eintragung in das Register für Futtermittel hinzuweisen. Die Anmeldung hat bei der Reichsrcgisterstellc für Futtermittel in Berlin SW. 11. Prinz- Albrecht-Straße t3 schriftlich zu erfolgen. Zur Erleichterung der Anmeldung werden bei dieser Stelle Vordrucke bereitgehalten. Wer behauptet, daß ein Futtermittel vor Inkrafttreten des FMG. in Verkehr war, hat dies zu beweisen. Jede, wenn auch uner­hebliche Aenderung der Zusammensetzung eines angemeldeten Futtermittels macht eine Neuanmeldung erforderlich. Erst nach Erfül­lung aller Anmeldevorschriften nimmt die Neichsregisterstelle die Eintragung des Fut­termittels in das Register vor und erst dann darf das neue Futtermittel in den Verkehr (auch gegen Entgeld) zu Versuchszwecken Vertrieben oder angeboten werden. Jedes gesetzwidrige Verhalten wird von der Reichs­registerstelle fortan der Staatsanwaltschaft zur Einleitung des Strafverfahrens gegen den Schuldigen mitgeteilt werden.

Württemberg

Reuregrlmig »er EchuMst

Stuttgart, 4. April.

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt:

Nachdem die Befriedung in Württemberg in weitgehendem Maße vorangeschritten ist, har sich das württ. Innenministerium veranlaßt! gesehen, die Schutzhaft einer Neuregelung zu unterziehen. ' s

Nach den seit l. April 1934 geltenden neuen > i Bestimmungen kann Schutzhaft nur auf Grund !»

! eines schriftlichen Haftbefehls des Jnnenmini- !

' steriums (Hauptberichterstatter Präsident Dr. : i Mattheiß) verhängt und vollstrcckt werden!

, Anträge ans Erlaß eines solchen schriftlichen Haftbefehls kann nur das Politische Landes­polizeiamt, einschließlich seiner Außenstellen beim Innenministerium einreichen. Alle übrigen Polizeibehörden wirken bei Schutzhast- angelegenheitcn nicht mehr mit. Weiterhin ist eine Art Haftprüfnngsverfahren eingerichtet > worden, das verhindern soll, daß der einzelne ! Schutzhäftling ohne Not oder über Gebühr seiner Freiheit beraubt wird.

Enteignung t

für Zwecke -er RMsalltobMen

Stuttgart, 4. April. ^

Nach einer Verordnung des Reichspräsi­denten wird auf Grund des Gesetzes über die Errichtung eines UnternehmensReichsautv- bahnen" die Enteignung zum Erwerb der für den Ban einer Kraftsahrbahn von Stutt­gart nach Ulm erforderlichen Geländeflächen für zulässig erklärt.

Starker Betuch -es Deutschen Luftfahrtmufeums in Böblingen

Böblingen, 4. April. Das Lustfahrt- Museum hat seit Wiedereröffnung am 1. März bis heute schon über 1700 Besucher zu verzeichnen. Die Besucherzahl beträgt seit Anfang Januar bis heute schon über 3000 Personen. In den letzten zwei Wochen wurde das Museum vorwiegend von Schu­len und Konfirmanden besichtigt. Außer­ordentlich interessant ist das ansgestellte Flugmaterial, das dem Laien und dem Fach­mann die sprunghafte Entwicklung des Flug­wesens an dieser Stätte wie nirgendwo an­ders in Deutschland vor Augen führt. Das Museum ist täglich geöffnet. Jeder 500. Be­sucher des Museums erhält auch in diesem Jahr wieder einen Freiflug.

Leben-ig begraben

Kalkosen in Hohenz.. 4. April. Der ledige Dienstknecht Gottfried Renz war im Walde mit Stnmpengraben beschäftigt. Sein Mit­arbeiter hatte die Winde angesetzt und ein solches Ungetüm hochgewunden. Renz stieg in -die Grube und wollte das Wurzelwerk vollends lösen. Dabei glitt die Winde aus und der mit Erde und Steinreich schwer bc- hangene Stock schlug wiederum zurück mW begrub sein Opfer. Sein Mitarbeiter holte sofort Hilfe herbei. Erneut wurde der Wur­zelstock hochgewunden, um den Unglücklichcn zu befreien. Nach langer mühevoller Arbeit brachte man den Schwerverletzten ans seiner gefährlichen Lage. In bewußtlosem Zustande wurde er ins Sigmaringcr Kran­kenhaus gebracht. Sein Zustand ist sehr ernst.

Brandstiftung in -er Karfreitagsimchi

Seedorf, OA. Oberndorf. 4. April. In der Karfreitag-Nacht brach in dem landwirt­schaftlichen Wohngebäude mit angebauter Scheuer des Georg Schnell in der Dvrf- obergasse ein Brand aus, dem der größte Teil des Gebäudes zum Opfer siel. Ein Teil der Wohnung im Unter- und Erdgeschoß konnte gerettet werden. Ter Schaden beläuft sich bei dem Gebäude auf etwa 13 000 NM., beim Mobiliar ans 10 000 RM. Zum Unglück waren auch noch in der Karfrcitagnacht die Glockenseile zu den Kirchenglocken wegen der herkömmlichen Karfreitagsruhe hochgezogen, was das Sturmläuten nach der Entdeckung des Brandes verzögerte. Auffallend ist, daß vor zwei Jahren ebenfalls in der Karfreitag­nacht hier ein Brand ausgebrochen ist. wäh­rend die Glockenseile hochgezogen waren, so daß auch damals verspätet Sturm geläutet werden konnte. Da der dringende Verdacht der Brandstiftung besteht, wurden die Ehe­leute Schnell am Ostersonntag festgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis nach Oberndorf eingeliefert.

Die Folgen einer Witte

Jllertissen, 4. April. Dieser Tage warf ein Reisender eines Sonder,zuges eine Handvol! Obstkcrne während der Fahrt ans dem Fen­ster. sicherlich ohne zu ahnen, daß ein Kern dem diensttuenden Bahnwärter Wolfrnm nick Posten 25 ins Auge flog. Die Folge war eine schwere Augenentzündung. Wie oft schon wurden auf gleiche Weise Bierflaschen und andere Gegenstände aus dem Zug geworfen, ein Leichtsinn, der leicht sogar ein Menschen­leben kosten kann.

Balingen, 4. April. (Eingemein­dung s f c i c r H c s e l w a n g e n - B a t t u- gen.) Am Ostermontag wurde die Ein­gemeindung von Heselwangen nach Balingen festlich begangen. Die Bevölkerung nahm reg­sten Anteil an der Vereinigung. Kreisleiter Kiener und Bürgermeister Jett er wur­den zu Ehrenbürgern von Heselwangen er-