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Der Gesellschafter
Donnerstag, den 29. März 1934.
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SS Jahren hat er in treuer und gewissenhafter Arbeit dem Hause gedient. Er „hat unverdrossen immerdar" die Heizung des großen Gebäudes besorgt und die Hausgärten liebevoll gepflegt. Ein Altersleiden nötigt ihn. jüngeren Händen Platz zu machen. Das Seminar dankt ihm für sein Dienen und Betreuen und wünscht ihm einen ruhigen Lebensabend.
Studienrat Meckert sprach über das Deutschtum in Osteibien und im Baltenland. Wie wurden diese Länder deutsch? Antwort gaben die lebendigen Schilderungen des Redners, die durch Lichtbilder noch unterstützt wurden. Ein großes Stück deutscher Volksgeschichte erstand vor dem Zuhörer. Erhebend und schmerzend zugleich ist der alte Kampf des „Volkes ohne Raum", des unternehmenden, tatenfreudigen Deutschen: die
Hanseaten und die Ritterorden setzen sich fest und schützen das Land: Bürger und Bauern machen es deutsch. Doch die politische Schwäche des Reiches verrät das Deutschtum an östliche Nachbarn. Heute stehen Millionen Deutscher unter fremder Staatshoheit und kämpfen einen verzweifelten Kampf, das sein zu wollen, was sie sind. Eine kleine szenische Aufführung zeigte dies noch besonders eindringlich.
Zum Schluß spielten Studienrat Schmid und Seminarlehrer Roth die Sonatine in v-dur von Schubert für Violine und Klavier. Ein Frühlingslied voll Hoffnung. Dust und Singen. Es gelang den Vortragenden, das geheime Weben und Leben verhaltener Jugend- lraft einzufangen und darzustellen.
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Schlutzfeier der Gewerbeschule
Abschied des Gewerbefchulrats Veutelspachec
Am Dienstag nachmittag hielt die Gewerbeschule mit Handelsabteilung ihre Schlußfeier. Nach feierlicher Flaggenehrung begrüßte der Schulleiter. Gewerbeschulrat Beutelspa - cher mit herzlichen Worten die Mitglieder des Eewerbeortsschulrats, des Vezirksschulgemeindc- rats, Lehrherren, Handwerksmeister und Freunde der Schule.
Schulrat Beutelspacher führte im Rahmen des Schulberichts unter anderem aus:
Die Gewerbeschule, die ihrem ganzen Wesen und ihrer ganzen Aufgabe nach mit dem praktischen Leben verwurzelt und in ihm verankert ist, hat die besondere Pflicht, sich bewußt und freudig in den Dienst des Ganzen, in die vom Führer gegebene Marschrichtung, die „Deutschland" heißt, zu stellen. Die äußere Organisation ist das Sekundäre. Für den Unterricht und die Arbeit des Erziehers ist das Primäre, das Wort Goethes: „Der Geist, aus dem wir handeln, ist das Höchste" verbunden mit den Eigenschaften, die aus den klaren, starken Quellen fließen, die eine Zeitlang künstlich abgedämmt waren, die das Unterpfand sind und ihre Zusammenfassung finden in dem Worte: „Du selbst bist nichts, Dein Volk ist alles". Du sollst Dein Volk mehr lieben als Dich selbst. Die daraus strömenden Gedanken und Kräfte sollen in gemeinsamem Erleben in der Schule zum vollen Durchbruch und tieferen Verstehen kommen. Dazu gab uns der Geschichtsunterricht über den Zeitraum von 1914 bis 1933 und die nationale» Feiern im vergangenen Jahre Gelegenheit. Am 1. Mai trat klar zu Tage, daß ein neues Wirtschaftsund Kulturzeitalter mit weitsichtigem Zielstreben und starken Persönlichkeiten gekommen ist, das der innere Mensch neu geformt und gestaltet wird, daß die Kluft zwischen Leben und Beruf sich schließt, daß jede Arbeit adelt, sofern diese dem ganzen, das „Deutschland" heißt dient. Nur die richtige Arbeitsgesinnung, führt auch zu schöpferischen Taten.
Besucht wurde die Schule von 183 Schülern, 169 in der Gewerbeschule und 14 in der Handelsabteilung. Beschäftigt waren in Nagold 131, in den Verbandsgemeinden 39, an sonstigen Orten 13. In Nagold wohnten 106 Schüler, auswärts 77. Der Hitlerjugend gehören an 102 Schüler, öS Schüler haben sich noch nicht eingereiht. Auch sie sollen einsehen, daß ihr Platz nur in der geeinten Staatsjugend sein kann.
Unterrichtet wurden diese Schüler in 10 Klassen. 6 technischen, 3 nichttechnischen und einer Klaffe der Handelsabteilung. Entlassen werden 60 Schüler. Der Rückgang der Schülerzahlen gegenüber dem Vorjahre, der in allen württem- bergischen Gewerbeschulen in Erscheinung trat, führte zwangsläufig dazu, daß ein Lehrer nur mit halbem Lehrauftrag beschäftigt werden konnte. Schulleiter Beutelspacher schloß seinen Jahresbericht niit folgenden Worten: Mein Bericht wäre nicht vollständig, wenn ich nicht allen denen danken würde, die durch ihre Arbeit der Gewerbeschule gedient haben. Mein besonderer Dank gilt dem Gewerbeortsschulrat, dem Bezirksschulgemeinderat und dem Eemeinderat der Stadt Nagold, besonders aber dein Herrn Vorsitzenden dieser Kollegien, Herrn Bürgermeister Maier, ebenso unseren Verbandsgemeinden und den Bürgermeistern derselben.
Und wenn ich mit Beginn des neuen Schuljahres, nachdem mir eine Stelle an den Gewerbeschulen in Stuttgart übertragen worden isst meine Arbeit in andere Hände lege, so darf ich rückblickend den Dank auch ausdehnen auf die ganze Zeit meiner hiesigen Tätigkeit. Ich bitte Sie, der Bildungsstätte unserer gewerblichen und kaufmännischen Jugend Ihr Interesse zu bewahren und wünsche der Schule alles Gute für die Zukunft".
Bürgermeister Maier sprach ermahnende Worte an die Entlaßschüler: „Vergeht mir Eure Meister, Eure Lehrer und Eltern nicht. Dankbar sein, ist deutsch. Eine neue Zeit ist angebrochen, wachset hinein in den Nationalsozialismus, werdet tüchtige deutsche Männer".
Dem scheidenden Schulleiter widmete er herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung. Seit 1919 wirkt Schulrat Beutelspacher als tüchtiger Lehrer und Schulvorstand, der mit Fleiß und Hingabe seine Pflicht erfüllte an der hiesigen Schule. Die organisatorische Entwicklung von der städtischen Gewerbeschule zur Verbandsschule ist wesentlich sein Verdienst. Immer wird sein Name mit der Geschichte der Gewerbeschule verbunden sein. Wenn er nun nach ISjäh- riger Tätigkeit von Nagold scheidet, so wünschen u>ir ihm und seiner Familie alles Gute im neuen Wirkungskreis. Möge er Nagold u. seine «chule nie vergessen.
Preise und Belobungen erhielten folgende Schüler:
Preise: Otto Kächele bei Schreinermeister Eugen Jourdan; Hans Schnierle bei Autohaus Fritz Benz: Karl Schüler bei Schuh- nmchermeister W. Erüninger: Friedrich Raaf bei Gärtnereibesitzer Hermann Raas: Eugen Dingler bei Fa. L. I. Schickhardt, Ebhausen: Ernst Mast bei Fa. Friedrich Kapp, Tuchfabrik.
Belobungen: Heinrich Stock inger bei Schreinermeister Friedrich Dezulian, Emmingen; Felix Appenzeller bei Fa. Martin Koch, Möbelfabrik: Johannes Heilster» bei Fa. Christian Weimer, Möbelfabrik, Jselshausen; Alois Geiger, bei Flaschnermeister Wilhelm Saur: Alfred He Iber, bei Schuhmachermeister Ernst Schuon: Willi Barth bei Eärtnereibe- ,
sttzer Friedrich Schuster: Wilhelm Müller bei Schuhmachermeister Wilhelm Müller: Otto Kienzle bei Johs. Reule, Gartenbaubetrieb: Willi Memminger bei Bäckermeister Andreas Flick; Karl Dölker bei Firma Peter Enßlen, Möbelfabrik, Ebhausen; Eugen Preu- ninger bei Fa. Georg Köbele, Bürobedarf. Nagold.
Bei seiner Schlußansprache führte Schulrat Beutelspacher aus: Früher war die Entlassung aus der Schulgemeinschaft ein Auseinandergehen. Jeder ging seinen Weg. Heute ist es anders. Ihr Schüler findet Euch wieder in der Hitlerjugend, der SA. und der Deutschen Arbeitsfront. Ein Ziel yürd überall, wo Ihr seid, und auf welchem Platze Ihr steht. Euch vor Augen stehen: Deutschland. Ihr werdet auch in Zukunft Werdende. Lernende und Dienende sein. Die unlösliche Bindung an das eine Ziel ist keine Last. Sie ist die Erlösung aus der Ichsucht und Zügellosigkeit: sie bedeutet das Glück der Pflichterfüllung, um immer mehr das Wort zu verstehen: „Die Freiheit wird Euch fördern, in dem sie Euch auf neue Weise bindet". Unser Führer Adolf Hitler hat aus langen Jahren tiefer Erniedrigung und völkischer Zersetzung das Deutsche Volk wieder zur Höhe und Hoffnung emporgeführt. Das Ringen um die Deutsche Seele, die sich selbst verloren hatte, ist die gigantischste Kämpferleistung eines einzelnen Mannes, der als unbekannter Gefreiter aus dem Weltkrieg mit dem unbeugsamen Trotz einer heiligen Liebe schließlich das übermenschliche Werk vollendete. Und Du liebe Deutsche Jugend, sollst stolz sein, die Zeit miterleben zu dürfen, darüber hinaus aber auch die heilige Pflicht in Dir spüren, deutsche Männer zu werden, uin das Werk mit zu vollenden, das der Führer begonnen hat. Mit dem Deutschland- und dem Horst-Wessellied schloß die schlichte aber würdige Feier.
Die feierliche Einholung der Flaggen stand unter den Worten:
„Blick auf Deutsche Jugend zur Fahne des
Führers!
Wer sich um dieses Zeichen schart Ist Deutsch in Seele, Sinn und Art Und nicht bloß mit dem Munde.
Blick vorwärts! die Kräfte gespannt und hinein in den Kampf!
Germanische Kraft soll stehen am Ende der
Zeiten".
An alle Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront.
Kalender der Deutschen Arbeit. Um die Reichsleitung beim Vertrieb des Kalenders der Deutschen Arbeit 1934 wirksam zu unterstützen, hat jeder Aufnahmesuchende bei der Deutschen Arbeitsfront, die, wie bekannt, ab 20. März 1934 wieder geöffnet wurde, diesen Kalender mitzuerwerben. Es hat also jeder Aufnahmesuchende eine Aufnahmegebühr von 1 Mark zu bezahlen, wofür ihm dann ein „Kalender der Deutschen Arbeit 1934" ausgehändigt wird.
Ich weise darauf hin, daß es sich bei der vorliegenden Schrift um keinen gewöhnlichen Kalender handelt, sondern um eine Werbeschrift vorzüglichster Art und um eine großzügige Propaganda für die nationalsozialistische Weltanschauung.
Die große Verbreitung des Kalenders ist besonders vom Propagandaminister Pg. Dr. Goeb-
KSDSlV.
Reichslettung
Ter Reichsschatzmeister und die
ReichsfLHrung SS.
>'88:. Die Reichsfithrung SS. hat mit der Reichszeugmeisterei der NS.- DAP. ein Abkommen getroffen, wonach SS.-Artikel, die bis vor einiger Zeit von den SS.-Dienststellen über das Verwaltungsamt SS München- Gabelsberger Straße St., bestellt werden mußten, in Zukunft unmittelbar und aus schließlich bei der Reichs zeugmeisterei. München,
Schwanthaler Straße 63, Abteilung SS.-Versand, zu bestellen sind.
Zufolge dieser Vereinbarung sind die sämtlichen von der Reichszeugmeisterei zugelasscnen Vcrtriebsstellcn und Schnei- dcrcien verpflichtet, SS.-Artikel, gleich welcher Art, von der Reichszeugmeisterei zu beziehen, damit die vom Reichs führcr SS. befohlene cinhcit liche Kleidung der Schutz st af fel endlich sichergestellt wird.
Es ist dafür Sorge getragen, daß von der Reichszeugmeisterei nur solche Artikel zum Versand gelangen, die von der Abteilung IV der Reichsführung SS. bemustert und zur Lieferung zugelassen sind. Die Preise werden in beiderseits gem Einvernehmen festgesetzt
Die von der Reichszeugmeisterei zugelassenen Hersteller von textilen Abzeichen und Metallabzeichen sowie die zugelassenen Mützenhersteller sind nicht berechtigt, irgendwelche SS.-Artikel herzustellen, sofern sie nicht von der Reichs- zeugmeisterei zur Lieferung herangezogen werden.
Den Tuchhändlern ist es untersagt, SS.-Dienstabzeichcn zu führen
Den zugelafsenen Großhändlern der Reichszeugmeisterei kann der Vertrieb von SS.-Artikeln grundsätzlich nicht gestattet werden..
bels und dem Stabsleiter der PO. der NS.- DAP. und dem Führer der Deutschen Arbeitsfront Pg. Dr. Ley gewünscht.
Die Kalender sind von allen Dienststellen, die berechtigt sind, oder die Erlaubnis haben, Einzelmitglieder in die Deutsche Arbeitsfront aufzunehmen, bei den Geschäftsstellen des Arbeiter- verbandes des graphischen Gewerbes anzufordern. Im Arbeitsamtsbezirk Nagold vom Ver- dandskreisleiter Gustav Wohnlich, Altensteig. — Der Bezugspreis für die Dienststellen beträgt 40 Pfennig.
Sie GMüstöstuMn der Gauleitung
Stuttgart, 28. März.
„Die Geschäftsräume der Gauleitung sind über die Feiertage hindurch von Freitag, 30. März bis Montag, 2. April, je einschließlich geschlossen."
Die zugelassensn Lederzeughersteller kSnnen, soweit sie ein offenes Ladengeschäft Nachweisen, bei der Reichszeug- meiftcret ihren Bedarf in SS.-Lederzeug eindecken. Sie erhalten die Preise der Verlriebsstellen.
Sämtliche zugelassenen VertrieSsstek- len- und Schneiderei-Inhaber sowie die übrigen Inhaber von Berechtigungsnachweisen sind verpflichtet, der Reichszeugmeisterei sofort Meldung zu erstatten, falls Wahrnehmungen gemacht werden, die dieser Verfügung und den von der Reichszeugmeisterei bekanntgegebenen Vorschriften zuwiderlaufen.
Jeder Inhaber von Berechtiaungs- nachweisen. der dis gegebenen Anordnungen nicht restlos erfüllt, hat mit dem Entzug des Berechtigungsnachweises und mit der Beschlagnahme etwaiger Lagerbestände in SS.-Artikeln zu rechnen.
Den Dienststellen der SS. sowie den SS.-Angehörigen ist es ausdrücklich untersagt ihren Bedarf anderswo als bei der Reichszeugmeisterei oder den zu- gelasienen Vertriebsstellen und Schneidereien und, soweit Lederzeug in Betracht kommt, bei den zugelassenen Lederzsugherstellern, die ein offenes Ladengeschäft besitzen, zu decken.
Die Verkaufsstellen der Reichszeugmeisterei sind verpflichtet, bei Abgabe von SS.-Artikeln die Vorlage des SS.- Answeises zu verlangen, die SS.-Angehörigen dagegen verpflichtet, unaufge fordert ihren Ausweis vorzulegen.
Diesenigen Firmen, die in keinerlei vertraglicher Bindung mit der Reichszeugmeisterei stehen und dennoch SS.- Artikel irgendwelcher Art Herstellen, vertreiben oder anbieten, werden in Zukunft rücksichtslos in Anwendung der Verordnung des Reichspräsidenten vom 21 März 1933 zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung belangt und der Politischen Polizei übergeben. Außerdem verfallen die verbotswidrig geführ
ten oder hergestellten SS.-Artikel ausnahmslos der Beschlagnahme,
München, den 23. März 1SZ4.
Der Reichsschatzmcister gez Schwarz.
Der Reichsführer SS.: i. D.t gez. Wittje, SS.-Gruppenführek.'
Beschränkte Fahrvreisermähigmrs für Politische Leiter
Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß die Reichsbahn für die Reisen Politischer: Leiter eine Fahrpreisermäßigung doch, 80 Prozent vergütet. Die Rcichsbabw teilt jetzt dazu mit, daß diese Ermäßi- qung nur für die Hin- und Rückfahrt zir. Ausbildungs- u. Schulungskursen, nichti aber für alle Dienstreisen Politischer Leiter gewährt wird.
Gauleitung
NS.-Jnristenbmid
Am 21./22. Avril d. I. findet kr Karlsruhe die Gautagung des Ober-I landesgerichtsbezirks Karlsruhe stattg Diese Tagung soll eins machtvolle Kund-! gebung der Deutschen Rechtsfront tinq Gau Baden werden, Auf Anordnung- der Reichsführung wird die Tagung von: allen benachbarten Gaubezirken beschickt:. Es ist selbstverständlich, daß der Gau Stuttgart die Gelegenheit ergreift, im möglichst grober Zahl in Karlsruhe der-- treten zu sein Dis Mitglieder werden daher beute schon zum Besuch der Tagung eingeladen Alles Nähere über Tagesordnung. Reife und Anmeldung wird noch bekanntgegeben.
Stuttgart, den 27. 3. 1934.
Der Gauführsr.
Gan-Gericht
Durch Beschluß des Obersten Parteigerichts vom 14. März 1934 wurde der Lagerist Philipp Stumpf. Untertürkheim, Sattelstratze 59, aus der Partei ausgeschlossen.
Frühjahrswaldläuse
Wildberg. Dem Berichterstatter der Ergebnisse, wie wir sie am Dienstag veröffentlichten, ist. "wie uns mitgeteilt wird, ein dahingehendes Versehen unterlaufen, daß bei „Aktive" nicht die Mannschaft des FAD. Nagold, sondern d i e- jenige Wildbergs erster Sieger war.
Mer-MWibkiid der RZ.-NmnWsl Nagold
Zwei bedeutsame Borträge der Gaurednerin Frau Treutle-Wildbad und des Reichstagsabgeordneten Philipp Bätzner
Kreisfrauenschaftsleiterin, Frau Ehemann rief diesen bestgelungenen Abend am Dienstag in den Löwensaal ein und konnte neben der NS.-Frauenschaft, dem BdM. und dem Weibl. Arbeitsdienst noch eine stattliche Gästezahl begrüßen. Forstmeister Mäjer bot mit seinem gutbesetzten Orchester ganz exquisite musikalische Genüsse und zwar mit der Ouvertüre aus Mozarts „Hochzeit des Figaro", dem allerliebsten Menuett aus der Paukenschlag-Symphonie und dem Allegretto aus der Militär-Symphonie, beide von Haydn. Lotte Villinger, die uns schon wiederholt Proben ihres Könnens gege- geben hat, sang mit glockenklarer Stimme vier Lieder, am Flügel mit vollendeter Fertigkeit begleitet von Frau Tenhaf. Den unterhaltenden Teil beschloß Frl. Hagmann mit einem für die Frauenschaft werbenden Gedicht. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag der Eaurednerin, Frau G. Treutle- Wildbad, welcher, vorweg sei es gesagt, durch die Beweiskraft seines Inhalts und des der ausgezeichneten Rednerin eigenen Schwungs in der Wortgestaltung, einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Es ist aus Raummangel nicht möglich, den I K-stündigen Vortrag wörtlich wiederzugeben, obschon er es verdiente.
Rednerin sagte u. a. folgendes: „Die heutige Volksgemeinschaft beginnt beim Kinde und endet beim Greis und niemand wird sie je wieder zum Schweigen bringen können. Die Frau und Mutter ist in erster Linie berufen, das deutsche Leben neu zu gestalten und aufbauen zu helfen, sie muß alles wesentliche der neuartigen Politik und alles, was den Nationalsozialismus betrifft, aufnehmen, dann ist sie die wichtigste Staatsbürgerin und ihre Kinder das wertvollste Kapital, denn ihre zu erfüllende Bestimmung ist die Mutterschaft. Es gibt zwei Typen von Frauen: das sorgende, tadellose Hausmütterchen u. die beruflich tätige und vermännlichte Frau. Beide sind keine ideale Lösung, beiden fehlt der Weitblick und der Sinn für seinen Nächsten. Ohne die häuslichen oder beruflichen Werte einer Frau herabzusetzen, die Frau hat die Forderungen des neuen Staates mitzuerfüllen u. wie der tägliche Umgang mit Geschlechtsgenossinnen lehrt, gibt es in dieser Hinsicht noch viele Gegensätze zu überbrücken, bis alle Frauen und Mädchen die Zielrichtung erkannt haben und sich unserer Bewegung mit Siegeszuversicht anschließen.
Man wirfr uns vor, daß wir führend sein wollen und doch erst so kurz beständen. Wir betonen. daß das gute Recht, führend zu sein, mit unserer steten Einsatzbereitschaft erworben wur
de und nicht zuletzt ist es der Mitarbeit der deutschen Frau, der Ehegattin des nationalsozialistischen Mannes zu verdanken, daß die Bewegung zur Macht kam. Von anderen Verbänden haben wir manches gelernt, aber nichts übernommen!
Was nützen Strümpfe strickende Frauenzirkel und solche, die in Wohltätigkeit machen, die Wohltärigkeitsbäll? veranstalten, bei denen sich Hunderte amüsieren, um 20 armen Kindern ein Butterbrot zu reichen. Die NS.-Frauenschaft bietet Möglichkeiten Gutes zu tun, in Hülle und Fülle, nur da wird man den Forderungen des Staates gerecht und hält dem Schicksal die Treue.
Die NS.-Frayenschaftsbewegung wird aus diesem Grunde führend bleiben und um der Volksgemeinschaftswillen die noch bestehenden 28 verschiedenen Frauenverbände zerschlagen.
Die Frau darf es nicht nur bei den Belangen der Familie bewenden lassen und gegen äußere Einflüsse die Türe verschließen, nein: Fenster, Türen und Herzen auf und mitgearbeitet am großen Werk unseres vorbildlichen, nimmermüden Führers, damit du deutsche Frau auf Befragen deinen Enkeln einst sagen kannst, ich habe an Deutschlands wiedererstandener Größe auch Anteil, daß du das Mitgliedsbuch der NS.- Frauenschaft zeigen kannst, das so ehrenvoll gewürdigt wird, wie das Eiserne Kreuz unserer Männer".
Reichstagsabgeordneter Philipp Baetzner meinte eingangs seiner Rede launig, daß es schwer sei, die Männer unter einen Hut zu bringen, schwerer aber offenbar, dasselbe bei den Frauen zu erreichen. Er be,zeichnete es als unnütze Kräftevergeudung, statt der einheitlichen Organisation und Führung sich in Nebenvereinigungen zu zersplittern und die Frauenschaft gar zu bekritteln, statt mitzuhelfen, Uebelstände zu beseitigen. Wir haben 32 Parteien beseitigt und Klaffen überbrückt und da wird es uns auch gelingen, weibliche Gegner zum Schweigen zu bringen. Es wäre eine unverzeihliche und falsche Pietät, wollte man dulden, daß gewisse Zirkel ihre eigenen Wege gehen.
Es wird Aufgabe der Kreisleitung und Ortsgruppenleitung sein, diese Dinge im Auge zu behalten, daß die NS.-Frauenschaft ihr Dasein nicht fristet, sondern daß sie genau so, wie die Keimzelle des engsten Familienkreises, die Keimzelle der Stadt wird und die weiblichen Einwohner zu einer Einheit zusammenschweißt.
Deshalb sollen alle anwesenden, noch fernstehenden Frauen gebeten sein, den gewiß nicht schweren Entschluß zu fasten, in die NS.- Frauenschaft einzutreten und an deren Aufga
ben mitzuwirken. Es liegt uns ferne, dazu die brutale Waffe der Macht zu gebrauchen, nein, wir wollen nur mit stichhaltigen Argumenten um die Herzen der Frauen und Mädchen werben und hoffen, daß unsere Worte nicht unnütz verschwendet sind, sondern ein freudiges Echo finden.
Den neuerlichen Bestrebungen, eine Evangelische Frauenhilfe in Nagold aufzuziehen, dürfte gleichfalls das Recht hierzu abgesprochen werden, denn im gleichen Augenblick wird sich eine „Katholische Frauenhilfe" bilden und alles wäre „in den Wind geredet", deshalb setze das weibliche Geschlecht seinen Stolz darein, in Nagold die gleiche Einheit zu erzielen, wie sie bei uns Männern zu finden ist.
Beide Vortragende hatten aufmerksame Zuhörer, die dankbar und freudig deren Worten lauschten und mit zustimmendem Beifall nicht kargten.
Nachdem das „Frauenschaftslied" verklungen war, dankte Frau Ehemann beiden Rednern und den übrigen Mitwirkenden, die den Abend so vielseitig gestalteten, herzlich.
Von den hierauf ausgeteilten Ausnahmescheinen wurden eine Anzahl unterschrieben abgegeben, die Mehrzahl der Frauen, mußten jedoch „ihren Mann vorher fragen", ein Zeichen also — ein erfreuliches sogar — daß der Mann im Hause noch etwas zu sagen hat.
Das Horst-Wessellied und ein von Philipp Baetzner auf den Führer ausgebrachtes „Sieg Heil" beendeten den Unterhaltungs- und Werbeabend der hiesigen NS.-Frauenschaft.
Richtfest für die neue Trinkhalle
Bad Wildbad. Am Montag versammelten sich alle bis jetzt an der neuen Trinkhalle Beschäfti- ten an der Baustelle, die mit Fahnen und mit dem Maienbaum geschmückt war. Oberbauinspektor Wulle sprach namens der Bauleitung und der Vadeverwaltung Worte des Dankes für die geleistete Arbeit, bei der es bei solch ungünstiger Witterung manch harte Stunde gab. Erfreut war er. daß alles ohne einen Unglücksfall abging. Zum Schluß gedachte er mit aufrichtigem Dank für diese Arbeitsmöglichkeit dem Volkskanzler Adolf Hitler, durch dessen Programm die Ausführung dieses Baues ermöglicht wurde.
Letzte Nachrichten
Große Ueberschtvemmungen in Chile Antofagasta (Chile), 28. März.
Die Kordillerenflüsse sind infolge der zahl- losen Wolkenbrüche derart angeschwollen, daß zahlreiche Ortschaften von den Wassermassen ernstlich bedroht werden. Tie Stadt Baque- dano ist überschwemmt. Die Einwohner flüchteten in die Berge. Viele von ihnen ertranken unterwegs. Auch die Stadt Co- P i a d o, die 20 000 Einwohner zählt, ist zum Teil unter Wasser. Die Brücken und Gleise der Antofagasta-Bolivia-Bahn sind an mehreren Stellen weggerisscn. Infolge der Zerstörung der Wasserleitungen herrscht überall großer Mangel an Trinkwasier.