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Nr. 82
Der Gesilljchaitcr
Donnerstag, den 15. März igz^
der Mithilfe des Sachverständigenausschiisses zu bedienen, wenn ihm das im Einzelfalte geboten erscheint.
Abgesehen von den Füllen der Festsetzung von Tarifordnungen und Richtlinien für den Inhalt von Betriebsordnungen und Einzelarbeitsverträgen, wo die Beratung in einem Sachverständigenausschuß gesetzlich vorgeschriebe« ist. steht die Bildung von Sachverständigenausschüssen im freien Ermessen des Treuhänders der Arbeit. Er ist hierbei an keine Vorschlagslisten gesetzlich gebunden. sondern kann die Sachverständigen aus den ihm geeignet erscheinenden Person» lichkeiten seines Bezirks bestimmen, und zwar vornehmlich aus den Angehörigen des jeweils im Einzelfalle in Betracht kommenden Wirtschaftszweiges. Tie Zahl der Mitglieder eines Sachverständigenausschusses soll acht nicht übersteigen. Die Sachverständigen sollen möglichst in gleicher Zahl aus Betriebsführern nud Angehörigen der Gefolgschaft entnommen werden.
Die Sachverständigen erhalten eine angemessene Entschädigung für den ihnen aus der Wahrnehmung ihrer Tätigkeit erwachsenden Berdienstausfall und Aufwand sowie Ersatz der Fahrkosten.
Die Bekanntmachung der von den Treuhändern der Arbeit erlassenen Richtlinien und Tarifordnungen
erfolgt im Reichsarbeitsblatt. Im Reichsarbeitsministerium wird ein Register der Richtlinien und Tarifordnungen (Tarifregister) geführt und eine Sammlung der erlassenen Richtlinien und Tarifordnungen angelegt. In das Tarisregister und die Tarifsammlung kann während der regelmäßigen Dienststunden Einsicht genommen werden: auch wird auf Verlangen eine schriftliche Auskunft über die Eintragungen in das TarEregister kostenlos erteilt. Ferner haben die Treuhänder der Arbeit auf Verlangen kostenlos Auskunft über die von ihnen erlassenen Richtlinien und Tarifordnungen zu geben.
Für lvhnstatistische Zwecke ist den Führern von Betrieben mit in der Regel mindestens 50 Beschäftigten die Verpflichtung auferlegt, zwei Abdrucke der Betriebsordnung dem Statistischen Reichsamt lAbteilung für Sozialstatistik) einzusenden, falls die Betriebsordnung die Höhe des Arbeitsentgeltes regelt. Auch in sonstigen Fällen können das Statistische Rcichsamt wie die Treuhänder der Arbeit die Einreichung eines Abdruckes der Betriebsordnung verlangen. In Ergänzung der Vorschrift des 8 28 des Gesetzes benimmt die Durchführungsverordnung, daß enva verhängte Geldbußen zum Besten der NS.-Gemeinschaft ..straft durch Freude" zu Verwenden sind.
Franz. Angriffe auf England
u« die Schuld am Scheitern der Abrüstungs- Verhandlungen
Paris, 14. März.
Mit der bevorstehenden französischen Amt» wort auf die englischen Abrüstuugsvorschlüge, die jetzt täglich in der Presse abgehandelt wird, beschäftigt sich Mittwoch Pertinar im „Echo de Paris". Auch er erklärt es" für ausgeschlossen, daß die französische Regie» rung diesen Vorschlägen zustimmen werde. Typisch für den Verfasser ist die Begründung. daß eine solche Zustimmung „einer Legalisierung der Vertragsverletzung, die Deutschland durch die Aufrüstung begangen habe", gleichkäme.
„Petit Parisien" sagt ebenfalls eine negative Anwort voraus. Die einzigen Schwierigkeiten. die der Abfassung der französischen Antwort noch entgegenständen, lägen in der Form, in der man den französischen Standpunkt darlegen wolle. Man habe französi- scherseits genügend ans die Gefahren aufmerksam gemacht, die die englischen und italienischen Abrüstungsvorschläge für die französische Sicherheit bedeuteten. Es scheine aber, als ob man bisher die Frage ganz außer acht gelassen habe, daß die englischen Vorschläge „eine direkte Untergrabring des Versailler Vertrages" und des Völkerbunds- Paktes bedeuteten.
Hier geht das Blatt zu einem wenig höflichen Angriff auf England über, indem es fortfährt, man müsse sich fragen, was aus der Achtung vor den Verträgen werde, wenn sich eine Macht das Recht anmaße, grundlegende Aenderungen an diesen Verträgen vorzunehmen, ohne die anderen Mächte vorher zu befragen, und was aus dem ganzen Teil V des Versailler Vertrages werde, der die Militärklauseln enthalte, wenn er „nicht nur von Deutschland mit Füßen getreten" (!) werde, sondern auch von denjenigen Mächten, die ihn dem Reich aus persönlichen Gründen eigener Sicherheit ausgezwuugen hätten.
Zu der Antwort der Reichsregierung aus die letzte. französische Note weiß die französische Morgenpresse über die amtliche deutsche Äerlautbarung hinaus nichts zu berichten. <8 hat den Anschein, als ob der Wortlaut -er Note in den späten Abendstunden des Dienstag noch nicht am Quai d'Orsay vorlag.
Lediglich der Berliner Berichterstatter des „Matin" glaubt hinzusügen zu können, daß das Schriftstück 8 Maschinenseiten umfasse. Ls sei „in verträglicher Form" gehalten, »»thalte aber gerade in bezug auf die bisherigen deutsch-französischen Abrüstungsbesprechungen keine Neuigkeiten. In Berlin selbst gebe man sich keinen Erwartungen
mehr hin, sondern sei der Ansicht, daß die Zukunft der Abrüstungsfrage von den englisch-französischen Besprechungen abhängen werde. Alan sei sich ferner darüber im kla- ren, daß es nicht leicht sei. Frankreich zur Abrüstung zu bewegen, wenn ihm nicht gleichzeitig ins Geivicht fallende Sicherheitsgarantien gewährt würden. Der Zweck der deutschen Note sei der. den Faden nicht ab- reißen zu lassen. Man wünsche deutscherseits, so möchte der Berichterstatter es darstellen, ..die Verantwortlichkeit für den Abbruch der Besprechungen abzuwälzen". Die in der amtlichen Verlautbarung erwähnten ergänzenden mündlichen Mitteilungen an den französischen Botschafter in Berlin seien allem Anschein nach nicht von erheblicher Bedeutung.
Russische SchiijreuhW sür MMkich
Unannehmbarer „Sicherheitsplan" Litwinows Englische Ablehnung
eg. London, 14. März.
In politischen Kreisen verlautet, daß Rußland beabsichtige, für den Fall des Scheiterns der Abrüstungsverhandlnngen aktiv in die europäische Politik einzugrcifen. Das soll in der Form geschehen, daß Litwinow einen sogenannten nenen Sicherheitspla n allen europäischen Staaten Vorschlägen werde, der ans zwei Teilen bestehen soll:
Einem N i ch t a n g r i s f s a b k o m m e n und einem Vertrag gegenseitigen B e i st a n d e s. wobei die bereits im Vorjahre angenommene Kennzeichnung des Begriffes des Angreifers als Grundlage genommen werden soll.
Litwinow scheint hier Frankreichs Schützenhilfe leisten zu wollen, da dieses System des gegenseitigen Beistandes die Gleichberechtigung ablehnt, andererseits aber automatische Sanktionen Vorsicht, die weit über die bisher bestehende Vertragsgarantien (Locarnopakt) hinausgehen.
In England findet dieser russische Plan keine Z u st i m m n n g. da man fürchtet, daß das britische Reich in europäische Verwicklungen hineingezogen werden kann, die gerade durch die von Frankreich abgelehnten Abrttstungsvorschläge vermieden werden sollten. Der Plan Litwinow. wird daher kein anderes Schicksal erleiden, als sein Projek: eines baltischen Blockes gegen Deutschland.
^Ohrfeigen für die Emigranten
Außenpolitische Debatte im polnischen Sejm Warschau, 14. März.
Am Dienstag wurden in der letzten Vollsitzung des Sejm u. a. das Ermächtigungsgesetz sür den Staatspräsidenten für die Tauer der Parlamenisserien sowie der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1934/35 in der vom Senat erledigten Fassung verabschiedet.
Im Namen des Regierungsblocks gab der Hauptberichterstatter des Haushaltsausschuf- ses, Miedzinski, vor Schluß der Sitzung eine Erklärung über die Innen- und Außenpolitik der Regierung ab. Eingangs hob er
hervor, daß es' gerade die Außenpolitik der Negierung sei, die in der breiten Oesfentlich- keit des Landes Zustimmung finde. Es könne keine Rede davon sein, daß Außenminister Beck sich in Moskau wegen keiner Politik gerechtfertigt habe. Im Gegenteil, er sei dort wegen des Abschlusses des bekannten Abkommens mit dem Deutschen Reich von maßgeblichster Seite beglückwünscht worden. Wenn die deutschen Emigranten glaubten Polen werde ans dem Grunde, da sie sich nicht zu behaupten vermochten und Deutschland verlassen hätten, mit Berlin einen Krieg voni Zaun brechen, so seien sie völlig im Irrtum. Polen habe keinerlei Absicht, dies zu tun. Das Gerede von einein Schaukeln der polnischen Außenpolitik zwischen Berlin und Moskau beruhe auf einen: Mißverständnis. Es sei eben eine Tatsache, daß Polen zwischen Berlin und Moskau liege. Solange Rapallo und Locarno bestanden hätten, sei Polen bedroht gewesen. „Darum hat die Politik der polnischen Regierung, die eine mutige Politik ist und den St r an den Hörnern packt, die unmittelbare drohung unmittelbar gelöst." Berlin und Moskau seien dauernde Tatsachen, unabhängig davon, wer dort regiere. Indessen wäre es ein grundsätzlicher Fehler, sich in der Außenpolitik von Sympathien und Antipathien gegenüber dem jeweiligen inner-politischen Kräfteverhältnis in einem dieser Länder leiten zu lassen. In: Augenblick, wo Hitler erklärt habe, er sei nicht geneigt, seine Ideen und seine Ansprüche aus den Spitzen der Bajonette zu tragen, seien wir mit dieser Politik einverstanden und gingen zum Frieden. Die Nichtangriffsverträge würde nur von solchen abgeschlossen, die zur Verteidigung bereit seien. Darum habe Polen trotz der Nichtangriffsverträge seine Wehrmacht um keine einzige Division verringert. TaS sei gesunde Vernunft und daran halte sich die polnische Außenpolitik.
NeuWrs Mungsverbol in verlWgm
Wien. 14. März.
Das Bundeskanzleramt Hai das gegen ieichsdentsche Zeitungen am 17. Febr.' 1931 erlassene allgemeine Berbreitungsverbot wie folgt eingeschränkt: Tie Verbreitung aller im Deutschen Reich erscheinenden Tageszeitungen. lerner aller anderen dort erscheinenden Zeitungen u. Zeitsihriiten «Wochen-, Monats-, VieNeljahrrszeitfehnften nsw.) wird mit Ausnahme >ener. die ausschließlich wisst »iellafllichen oder sachlichcm Zwek- ken. der Uebermittlung von Sportnachrichten oder zur Unterhaltung dienen «worunter auch d:e schon bisher zngelasicnen illustrierten Zeitschriften und Mvdezeitmuzen ialleni. für die Zeit vom 17. März >93-! bis einschließlich 16. Juni 19 3 4 verboten. Die gegen bestimmte Zeitungen für längere Zeitdauer verfügten Verbreitungs- verbote werden hierdurch nicht berüljrt. Uebcrtrctnngen werden mit Verwaltungsstrafen bis zu 2000 Schilling oder 3 Monaten Arrest geahndet.
Frankreich and kie römische Mserevz
Ungarn gegen'die Wiedereinsetzung der Habsburger
in. Nom, 14. März.
Bundeskanzler Dr. T ollf n ß. der Dienstag in Rom eingetrofscn ist. wurde nach einem Besuch der Königsgräber im Pantheon und am Grabmal des Unbekannten Loldatcn Mittwoch mittag von Ai n f f o - lini in einstündiger Privatandienz empfangen.
lieber den Inhalt der Unterredung wurde keine Mitteilung ausgegebcn.
Die italienische Presse betont jetzt Plötzlich, daß die italienische Donaupolitik keineswegs die Schaffung eines Blocks n ach Act der Klei n'e u Entente anstrebe, sondern nur ein Silstein zweiseitiger, miteinander verketteter Abkommen. Dr. Dollfuß ergänzte diese Auffassung in einer Unterredung mir dem Vertreter der italienischen amtlichen Nachrichtenstelle dahin, daß das Abkommen niemanden von der Mitarbeit ausschließen werde. Im übrigen dämmert ihm, daß die Vorteile in der Hauptsache bei Italien liegen, fügt aber entschuldigend hinzu, daß der italienische Plan „auch die Lebensnotwendigkeiten der anderen Böller und Staaten berücksichtige".
Was übrigens von den großen italienischen Phrasen — unter denen die Ansicht der „Gazetta del Popolo", daß Italien als einziges Land bisher versucht hätte, Oesterreich und Ungarn wirkliche Hilfe zu bringen, indes die anderen „bis heute nichts getan hätten, als nach bekannten Methoden die Unabhängigkeit dieser Staaten zu bedrohen", wohl einen Höhepunkt darstellt — zu halten ist, geht, um nur ein einziges Beispiel zu erwähnen, daraus hervor, daß von der Freihafenzone für Oesterreich in Triest keine Rede mehr ist, sondern nur mehr von Tarif- Vergünstigungen. Mit Recht stellt der keineswegs deutschfreundlicher Haltung verdächtige Pariser „Populaire" (sozialistisch) fest, daß Italien überhaupt nichts anzubieten habe, was für Oesterreich oder Ungarn den Verlust der Vorteile ersetzen könnte, die Deutschland ihnen biete. Wenn die übrige Pariser Presse mit Wohlwollen zu den römischen Verhandlungen Stellung
nimmt, so gejchieht dies, weil anfällige römische Vereinbarungen als Sicherheit gegen einen deutschen Kurs in den Tvnan- sranten angesehen werden.
In der Hauptsache hat aber Mussolini zwischen Ungarn und Oesterreich zu vermitteln. Nicht nur in wirtschaftlichen Fragen, sondern a u ch wegen der Habsburger. Der ungarische Außenminister Kann a war Samstag und Sonntag in Wien, um Zusicherungen gegen die Wiedereinsetzung der Habsburger zu erhalten, hatte aber keinen Erfolg. Darauf fuhr der ungarische Ministerpräsident Gömbös einen Tag vor Dollfuß nach Rom. um die Habsbnrgerirage mit Mussolini zu bereinigen, eye der Gefangene der legitimistischen Führer der Heimwchr m Rom Unheil an- richten konnte.
Viel bemerkt wurde in Rom. daß unmittelbar nach der halbstündigen Unterredung Dvllsiiß-GömböS der d e n i s ch e Botschafter von H assel 1 v v m n nga - r i s ch e n M i n i st e c p r äsid e n t e n e m P- s a u g e n wurde.
Gebundene Lügen des .Petit Pachten
Berlin, 14. Mürz.
Die Tatsache der nunmehrigen Veröffentlichung der bekannten lügenhaften Behauptungen des „Petit Parisien" über angebliche „Instruktionen" an die deutschen Auslandsvertretungen in Broschürenform veranlaßt einige Berliner Abendblätter zu einer nochmaligen kurzen, aber unmißverständlichen Zurückweisung. Ein Blatt erinnert daran, daß der Verlag des Blattes seinerzeit eine Prämie von 50 000 RM. für den Nachweis der Echtheit jener „Dokumente" vor einer imparteiischen Kommission ausgesetzt habe und daß diese Prämie nun freilich bis heutc niemand in Anspruch nehmen könne. Ein am dereZ Blatt nagelt die Tatsache fest, daß stell der „Petit Parisien" auch jetzt nicht scheut, sein auf die Störung des europäischen Friedens berechnetes Handwerk weiter auszn- üben. Auch andere Blätter stellen fest, daß Lügen durch ihre Wiederholung in Brv- schürensorm nicht wahrer werden.
Zentrale
in der Bukowina nusgehobrn j
30 Führer verhaftet, darunter 28 Juden Bukarest, 14. März.
Der rumänischen Polizei ist nach Wochen- langen Vorbereitungen eir großer Schlag ge- ' lnngen. Die größte und am besten organisierte ^ kommunistische Organisation der ganzen Bukowina konnte in Czernowitz unschädlich ge- ( macht werden. Berge von Propagandamate- ! rial, Druck- und Vervielfältigungsapparate ! Flugblätter und der ganze Schriftwechsel mu « dem In- und Anslande, ist der Polizei in die Hände gefallen. Festgenomnien würden 3 0 F n h r e r, unter denen 28 Inden : sind! !
5ü Wirtschaften niedergebrannt s
Budapest, >4. März. !
In der Ortschaft Nyara bei Papa i brach am Dienstag ans unbekannter Ui- - sache ein Brand aus. der rasch um sich grjsi, ! In kurzer Zeit wurden 50 Wohnhäuser mit i zahlreichen Nebengebäuden, Stallungen und Vorratsräninen eingeäschert. .
Krach im bulgarischen Ministerrai
Kabinettskrise?
Sofia, 14. März.
Am Dienstag kam es im Ministerrat bei der Beratung über die autonome Verwaltung der großen staatlichen Kohlenbergwerke : Pernik zu einem heftigen Zusammenstoß ! zwischen dem Fiuauzminister Stefanos : «Demokrat) und den, Industrie- und Han- - delsminister Gilichefs «Bauernpartei). : Stefanos verließ ausgeregt die Sitzung, wor- ^ aut diese vorzeitig geschlossen werde»'mußte. s Tie zwischen einigen demokratischen und i Bauernniinistern schon seit mehreren Wochen s bestehende Spannung scheint damit offen ! zum Ausbruch gekommen zu sein. Wie in : politischen Kreisen allgemein angenommen wird, ist nunmehr auch die Gefahr einer Kabinettskrise näher gerückt, da wenig Aussichten vorhanden seien, die zwischen den Kabinettsmitgliedern bestehenden scharfen j Meinungsverschiedenheiten zu überbrücken. ! Die Bauernparteiler. die sich als Rückgrad der Negiernngskoalition fühlen und schon s lange ihre Machtstellung im Kabinett ver- i stärken wollen, haben ihre Wünsche un Hin- I blick ans die Parlainentswahlen im nächsten Jahr vor allem aus das Innenministerium s gerichtet, das sie bei einer Umbildung der s fetzigen Regierung zu erhalten hosfen. ^
23 AnMgen Md i 7 MrbaftUIWN im Etavisky-Ekandk!
Paris, 14. März.
Im Zusammenhang mit dem Staviskh- Skaudal sind, wie „Petit Parisien" meldet, bisher insgesamt 23 Anklagen erhoben wor- > den, die in 17 Fällen zur Verhaftung geführt haben, -
Verhaftet sind in P a r i s: Frau Stabisky. - Henry Tepardvn, Noniagnino, Rechtsanwalt s Guibaud-Nibaud, Voix. der Boxer Niemen, ! Maingvurd und Farmilt. " ^
Verhaftet sind in B a h v n u e: Garat, s Bonnaure, Tubarrh, Tarius,-Hahvtte, Tis- s sier, Eohcu, Guebin, Desbrossss. :
Ans sreiemFuß befinden sich die Angeklagten Ahmard, Digoin, Bahard, Peyron- : net, Coiistantin und Woher. :
Der parlamentarische Untersnchnngsaus- s schuß für den Staviskh-Skandal setzte die » Vernehmung des Rechtsanwaltes und ehe- ' maligen Attaches im Finanzministerium G n i b o u d - N i b o u d bis in die späten ' Abendstunden fort. Man befaßt sich mit der i linksgerichteten Zeitung „Volonte", deren Direktor Dubarry bekanntlich im Unter- s suchungsgefängnis sitzt. Gutboud-Ribaud s mußte zugeben, daß das Blatt von Stavisky weitgehende Unterstützungen erhalten habe.
Er erklärte aber gleichzeitig, daß auch die i französische Regierung monat- ^ l i ch 40 000 Franken zahlte, obgleich sie zumindest seit April 1933 die Beziehungen s des Blattes zu Stavisky gekannt haben müsse, s Die Frage eines Ansschnßmitgliedes, ob ihm s bekannt sei, daß die „Volants" auch von an- s deren Regierungen Unterstützungen erhalten ! habe, beantwortete Guibvud-Ribaud verneinend.
Die Rettungsaktion für die MeljuskinGesatzung
Moskau, 14. März.
Tie Regierungskommission sür die Rettung der Tscheljuskin-Besatzung teil! mit. daß die : Flugzeugbasis nunmehr vom Kap W eklen nach Kap Wankaren verlegt worden ist, wo bessere meteorlogische Verhältnisse Herr- r schen. Der Flieger Ljapidewski hat am j 10., 11. und 12. März drei Flüg^unternom- ; men. um das Lager Professor Schmidts zu ? erreichen; er mußte jedoch immer wegen - Versagens des Motors wieder nmkehren. Am ^ 14. März wird Ljapidewski von Kap Wan- s karen aus seine Flüge znin Schmidt-Lager wieder aufnehmcn. Der Dampfer „Stalin- > grad" ist in Oljutorskoje an der Ostküste ^ Kamtichaikas eingetroUen. wo er Flugezeuge ^ und Brennstoffe löschte. Im Lager Professor Schmidts ist alles wohlbehalten.
Die Drift hat fast aufgehvrt. Die geographische Lage war am 12. März 68.24,9 Grad nördlicher Breite und 137,17,3 Grad westlicher Länge.